1854 / 62 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Aus Salonichi sind Nachrichten vom 1. März in Wien eingetroffen, welche melden, daß türkishe Landungstruppen am 28sten nach Janina abgegangen sind, um gegen die Aufständis schen zu operiren. Anderweitige Nachrichten vom 26sten, 27sten und“ 2sten v. M. aus verschiedenen griehischen Grenzgegenden melden, daß die Jnsurrection bis jeßt nur einen ganz unbedeu=- tenden Erfolg gehabt hat, Am 28sten hielten sich die Türken noch in dem Fort von Arta. Der Pascha von Janina hat sich mit seinen Truppen am 26sten in Bewegung geseßt. Die Insurgenten stehen noch immer an dem Engpasse an der Straße nach Janina und scheinen keine Lust zu haben, irgend eine Vorwärtsbewegung

zu machen.

Troy aller Siegesberichte aus Athen scheint der griechische Aufstand keine schnelle Ausbreitung zu gewinnen, Wenn sich auch das ganze Königreich Griechenland anschließen wollte, so würden dadurch die Kräfte der Jnsurrection niht unüberwindlich werden. Das Königreich Griechenland is kaum in der Lage, sich selbst zu hüben, viel weniger den Krieg mit Erfolg in das Nachharland zu tragen. Die Festungen sind ohne alle Vertheidigungsmittel, an regelmäßigen Truppen sind kaum 2000 Mann auf den Füßen und in dem Séthate ist gänzliche Ebbe eingetreten. Aus einem Briefe des Pascha von Janina an den Sami Pascha nach Widdin geht hervor, daß das ägyptische Hülfskontingent, wie schon früher berihtet wurde, in der Stärke von 20,000 Mann und

80 Kanonen wirklih nach Albanien bestimmt ist.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 4. März. Jn dem gestern bereits erwähnten Memorandum des Kaiserlichen Kabinets vom 2, März, welches gegen 10 Spalten einer außer- E Beilage des „Journal de St, Petersbourg““ einnimmt,

eißt es:

„Das Gewissen der Kabinette beunruhigt und scheut sich mit Recht vor dem Gedanken eines allgemeinen Krieges, in welchem die Wohlfahrten cines langen Friedens untergehen und die von den lezten Erschütterungen sich kaum erholende Gesellschaft neuen Gefahren preiêgegeben werden fann …… Es ist fern von unsern Gedanken, einen Zweifcl an den friedlihen Gesinnungen ter Mächte erheben zu wollen, die cine 10 nahe an Feindseligkeit sir:isfende Haliung gegen uns eingenom- men haben. Sie haben gewiß deu Frieden gewollt, wie wir selbst ihn wollen; aber die Präventionen, die mißtrauishen Gefühle, die unbillige Würdigung unserer politischen Ansichten in Betref} des osmanischen Reiches, die von Anfang herein das Prinzip ihres Verfahrens gebildet, mußten sie nothwendig zu den ihnen selbst widerstrebenden Konsequenzen sühren, Jhre Position und die unsrige waren von Unfang her gesälsht: 41) durh den Gesichtspunkt, aus welchem sie die Frage angesehen, 2) durch die Maß- regeln, die zu deren Lösung ergriffen worden,“ Anlangend den ersteren Punkt, so wird von Seiten Rußlands ein moralisher Einfluß auf die Türkei in Folge der unvordenklihen Glaubens- und Stam- mes - Jdentität mit der Mehrzahl der christlihen Unterthanen des Sultans als eine aus dir Natur der Dinge hervorgegangene Thatsache hingestellt. Daher das Mißtrauen der Pforte gegen Rußland und ihre Abneigung gegen die gricchische Küche insbesondere, zu deren Beweise eine Menge von ärgeren und geringeren Gräueln, Rechts verle ßun- gen und Schikanen angesührt werden, die gegen die Bekenner dieser Kirche begangen und durch deren Uebervortheilung in der heiligen Grabfrage ge- frónt worden, Weiter wird. nun die Forderung des Fürsten Mentschikoff als eine natürlihe Folge des Vertrages vou Kainardjchi und der Hinter- gedanke eines políishen Protektorats als cin Phantom, zugleich cber auch die Anwendung des christlichen Staatsrechts auf einen muhamedanischen Staat als eíne unprakiische Abstraction geschildert, Die Argumeutation des Memorandums in Beziehung auf den zweiten Punkt is so ziemlich cine Amplification der Nesselrodeschen Noten, namentlich wüd die Occupation ‘der Fürstenthümer mitten im Frieden durch die frühere .englisch - französische Expedition nach Morea, durch die Occupation von Ancona und die Belagerung von Antwerpen , die ebeu- falls mitten im Frieden stattgefunden, endlich durch die englishe Blokade des Pirâus gerechtfertigt. Bemerkenswerth is die Behauptung, daß die Veröffentlihung der Nesselrodeschen Erläuterungsnote , die weder formell noch materiell die ihr beigelegte Wichtigkeit habe, und nux Oesterreich of- fiziell , den andern Höfen koufidenziell mitgetheilt worden, „dur cinen sträflihen Vertrauens - Mißbrauch einer erschlichenen Oeffentlichkeit preis- gegeben worden sei“, So wäre die öffentliche Meinung icregeleitet , die Regierungen zu einer entschiedeneren Haltung gedrängt worden und die in Olmüß ertheilien Aufschlüsse über jene Note, die Oesterreich befriedigend erf enn fruchtlos geblieben. Weiterhin beschäftigt sich das Memorandum ph E Einlaufen der Flotten und dem daraus für die Kriegsführung sowohl

T r Me russische Nationaleh1e entspringenden Nachtheile, Nach cin- T L riegserkiärung habe Rußland aus freien Stücen erklärt, JO O e in der Defensive verhalten zu wollen, als seine Junterissen A a es gestatten würden, so lange es nicht gezwungen würde, wünschte As herauszutreten, worin es selbst seine Action einzuschließen vibére M dia Seziehung auf die vorgängige Anzeige Englands wird er- scränk upland habe die Prätention, seine Kriegsführungsrechte zu be- C Ie seg wit ihm zu führen, niemals eingeräumt, und zu serlihe K fan - Petersburg hätten der russische Gesandte und das Kai-

iche Kabinet selbst diese Rechte stets in ihrer Zntegrität vorbehaltcn und ausneci erhalten. Die Sqritte der Westmähte seit dem Treffen von inope werden nunmehr als eine nothwendige Folge ihrer frü- heren Handlungsweise geschilder, Auch wird den fremden Re- N, Bamentlich der französishen , der Vorwurf gemacht daß sie der Presse gestattet, die öffentliche Meinung gegen Ruß-

Rußland ausüben , den die Wiener Note nicht einm i beansprucht habe, Man lade es vor die S tccate | E A Gerichts , obgleih zwei Mitglieder des leßtern sich schon zu bewaffaeten Bundesgenossen einer der Parteien aufgeworfen hätten. Man stelle Ruß- land eine Alternative zwischen Krieg und Demüthigung, Nah einem Resumé der Beweise für die Mäßigung Rußlands wird das Treffen bei Sinope als das Resultat der Nothwendigkeit dargestellt , cinen energischen Streich zu führen, um die JIllusion von der Ueberlegenheit ter Türken zu zer- streuen; und doch habe man diesen glücklihen Erfolg als Vorwand zu gewalt- samen Beschlüssen benußt, Hätte man sich noch mit einem maritimen Waffenstill - stand begnügt, so würde vielleicht die Abbrehung der diplomatischen Beziehungen nicht nothwendig gewesen sein, Da man aber nur der russishen Marine Hinder- nisse ía den Weg gelegt habe, so konnte jene Suspension nicht ausbleiben Schließlich erklärt das Memorandum, die Frage habe ihren jepigen Cha- rafter nur erreiht, weil man ein wesenloses Phantom bekämpft, und der erste Schritt auf der Bahn der Einshüchterung und des Mißtrauens all- málig weitere herbeigeführt habe, die allen Parteien einen „„chrenvollen Rückzug“ mchr vnd mehr erschwert hätten. „Wenn die plöblihen Kon- flifte, die jeden Augenblick aus ciner so gespannten Lage entspringen kön- nen, den Krieg zwischen uns und den beiden Wesimächten zum Ausbruch M S p l alle Leiden, die daraus für die ganze Welt ‘den, mag Europa ri i id P Jula da E gs rihten, wer in diesem Augenblicke schon Schweden und Norwegen. Stockholm, 3, März, e N Ns der E E Ju König die D aud des onaten versammelten Reichstag i t ge- l lee eichstags um einen Monat ge Unterm 25sten v, M. is Befehl ertheilt worden, daß die hi R Abtheilung Bombenkanoneuscchalunuen am 20, Mär O n soll, Es finden im Lande bedeutende Truppen-Dislocationen n den östlihen Provinzen des Reiches hin satt, namentlich wird E Besaßung auf Gulland stark vermehrt.

_ Christiania, 3, März. Vorgestern überreihte Staatsrath Riddervold dem Storthing eine Königliche Proposition um Bewil= ligung von 300,000 Sp. -Rthlr. zur Bestreitung von Ausgaben, welche auf den Grund der politischen Verwickelungen in Europa und zur Aufrechthaltung der Neutralität der vereinigten Reiche unter denselben für nöthig befunden werden möchten, Diese Pro= position ward mit 56 von 102 Stimmen einem besonderen Comité von 15 Mitgliedern, die sofort erwählt wurden, zur Begutachtung überwiesen, (Dieses Comité hat bereits einstimmig beschlossen, die Königliche Proposition dem Storthing zur Annahme zu empfehlen.)

Dánemark. Kopenhagen, 8 März. Bei der gestern begonnenen zweiten Berathung des Landsthings über die Grund- geseb - Angelegenheit wurde die vom Premierminister vorgeschlagene Aenderung des neuen Entwurfs (nah welcher der Reichstag nicht mehr die Gesebgebung, sondern blos noch die Theilnahme an der Verwaltung über das Rekrutirungswesen behalten sollte) mit 37 gegen 10 Stimmen verworfen, und §. 2 in Uebereinstimmung mit dem vom Volksthing gefaßten Beschlusse einstimmig angenommen. Heute wurde die zweite Berathung der Grundgeseß=Angelegenheit im Lands th ing beendigt. An der Diskussion nahmen Clausen, Krabbe, Dreyer, Bardenfleth, Uusgaard und Moltke Theil, die sich sämmt= lih gegen den im Volfsthing von Ts\cherning gestellten, dann aber wieder von ihm zurückgenommenen und scitdem wieder vom Premier= Minister adoptirten Vorschlag zum §, 5 („Es soll durch Geseh festgeseßt werden, wann die gegenwärtigen Grundgeseß - Verände= rungen in Kraft treten sollen“) aussprahen. Der ministerielle Aenderungsvorschlag wurde einstimmig mit 47 Stimmen verworfen und darauf §. 5 mit 34 gegen 2 Stimmen, und die übrigen Para- graphen einstimmig angenommen und der Gegenstand mit 36 St, zur dritten Bekathung verwiesen. Gestern verwies das Lands-= thing das Finanzgeseß und das isländishe Handelsgeses nach furzer O M O Berathung,

Vas englische Kriegs = Dampfschi Hekla““ gi / bier E S g pschif „„Hekla““ ging gestern von

Amerika. Den neuesten New-Yorker Nachrichten vom 18, Februar zufolge sind in verschiedenen Theilen der Vereinigten Staaten russishe Offiziere beschäftigt, Schiffe und Mannschaften für den Kaperdienst zu werben, Sie sind unter dem Vorwande nach New=York gekommen, die bei dem Fabrikanten Webb für den Kaiser von Rußland bestellten Screw = Propellers zu besichtigen. Der „„Courier des Etats Unis’ und der „New York Herald“ messen beide den russischen Offizieren die Absicht bei, Kaperbriefe auszuge- ben, Das lebterwähnte Blatt behauptet, dieselben hätten schon mehrfach abs{chlägige Antwort von amerikanischen Rhedern erhalten. Das „Boston Commonwealth““ will wissen, daß sie Schiffe für die russische Marine kaufen wollen. Die Legislatur von Mary- land hat das sogenannte Maine liquor law (Verbot der Brannt- wein = Fabrication und des Branntwein =- Verkaufs) angenommen ; damit es in Rechtskraft trete, bedarf es indeß noch der Zustim- mung des gesammten Volkes.

Nach Berichten aus Havana vom 14. Februar hat der Ge= neral - Capitain Pezuela \{harfe Maßregeln zur Unterdrückung des Skavenhandels ergriffen. Der Gouverneur von Trinidad is nach

land aufzuheßen, Jet wolle man sogar einen Zwang gegen

Havana beschieden worden, um sich dafür zu verantworten, daß er

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die Landung von 280 Sklaven gegen Empfang eines Douceurs von | und Schwimmen ihr Leben rettete, Tage auf der Jnfel verweilt hatte, wurde sie von dem englishen Schiffe

„Gilmore“’/, Capitain Scott, aufgenommen und nah der Kapstadt ge- bracht, wd sie am 15, Dezember eintraf. dortigen preußishen Konsuls erhieltcn die Leute nah Verlauf weniger Tage Matiosenstellen auf englischen, uach Süd - Australien bestimmten Schiffen, was sie der Rüdkehr nah Europa vorzogen. Nur der Capitain Dannenberg ist au Bord der nach Hamburg bestimmten Barke „Lima“ zurückgekehrt. (Pr, C.)

6000 Doll. gestattet hat. Er befindet sich in Haft und is in seinem Posten bereits erseßt worden, Auch der ofene Verkauf von Sklaven in den Straßen von Trinidad wird ihm Schuld gegeben.

Berichte aus Quito bringen den Text eines am 26. Novem= ber v. J. vom Präsidenten von Ecuador bestätigten Beschlusses der Legislatur dieses Staates, durch welchen die Schifffahrt auf dem Amazonen-Strome und dessen Nebengewässern im Staate Ecuador auf 20 Jahre freigegeben und die Einfuhr auf denselben für zoll= frei erklärt wird. Zugleich wird den verschiedenen Provinzial= | Behörden gestattet, fremden oder eingeborenen Familien, welche sich längs diesen Flüssen ansiedeln wollen, 30 Cuadras Land zu bewil= ligen, unter der Bedingung , daß dasselbe innerhalb fünf Jahren fultivirt werde,

Die offizielle Zeitung der Republik Mexiko veröffentliht | , eine vom Ministerium des Innern erlassene Verfügung, dur welche den Departements - Regierungen der Befehl ertheilt wird, „keinen vom Ausland kommenden Fremden im Gebiete der Republik zuzulassen, sofern niht sein, wenn auch übrigens allen Erfordernissen entsprechender Paß mit einem Visum des diploma=- tischen oder konsularishen Agenten Mexikos versehen ist, welcher in dem Heimatlande des Fremden seinen Siß hat.“ Paßlose Indivi- duen werden natürlich eben so wenig zugelassen. Die Regierungen sollen für die strenge Ausführung dieser Vorschriften verantwort=

lich sein.

9 Pf. Roggen 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf, auch 2 Rihir. 15 Sgr. Gerste 2 KRtklr. 7 Sgr. 6 Ptf., auch 2 Rihlr. 6 Sgr. 418 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pt.

Nach Berichten aus Veracruz vom 8. Februar hat Herr | 6 Pf.

Nachdem die Mannschaft mehrere

Durch die Vermittelung des

A Kaiserlich russische Regierung hat, wie aus St. Petersburg ingehende Nachrichten melden, in den Bestimmungen des Erlasses vom

7, Dezember v. J, über das Verbot der Einführung polnischer Scheide- münze neuerdings érheblihe Ermäßigungen eintreten lassen, neuerlich getroffenen Bestimmungen werden Judividuen, welche die Gränze passiren, ermächtigt, zu ihrem Privatgebrauche 5- und 10-Groschenstücke zu dem Belaufe von 4 Rubel einzuführen, während der Termin, welcher bis

Nach den

um Eintritte des gänzlichen Verbots festgeseßt war, vom 1, Februar auf

B F “ut hinausgeschoben und folglich um zwei Monate verlängert wird, VT, . i

Fl arat ::reise.

Berlin, den 14. März.

Zu Lande: Weizen 3 Rthir. 23 Sgr. 9 Pf, auch 3 Rthlr. 18 Sgr. Grolsse Hafer 41 Kthlr.

Erbsen 3 Rtblr. 2 Sgr.

Lizardi das ihm angebotene Portefeuille des Finanz - Ministeriums abgelehnt. Es is darauf von Herrn Parres angenommen worden, der bedeutende Zollreformen und Ersparungen im Staatshaushalte

e1sch-Baierische 79 Br. 27 Br. Magdeburg-L-ipziger 218 G. Bertirn-Anhaltiscke 98 Br. Ber-

Leipzig, 10. Mirz. Leinzig Dresdener 162 Br., 161 G, Säct- Sächsisch - Schlesische 96 Br. Läöbau-Zittauer

beabsichtigt. General Blancarte war am 25. Januar mit einer O B lin-Stettiner 112 Br. Thüringer 894 Br., bis 90 bez. Anhalt-Dessauer

Truppen - Abtheilung von Guadalajara nach Sonora abgegangen, um die amerikanischen Freibeuter aus Nieder = Kalifornien zu ver- treiben.

Turin; Mittwoch, 8, Mitg: (Tél-Dep, d, C. D): „Vor Finanzminister hat das Budget für das Jahr 1855 vorgelegt- Ein Anlehen von 35 Millionen Lire wird im JIn- und Auslande

eröffnet, Paris, Freitag, 10, März. (Tel, Dep, d. C, B) Der

heutige „Moniteur“ bringt die Ernennung des Herrn de Lacour zum Gesandten in Neapel, des Herrn Marquis Ferriere zum Gesandten in Weimar und des Herrn Baron Talleyrand zum

Gesandten in Karlsruhe.

London, Freitag, 10. März, Abends, (Tel. Dep. d. C. B.) In der Oberhaus sißung am Freitag erkannte Lord S haste s= bury die religióse Duldung der Christen in der Türkei an. Cla- rendon theilt eine Depesche aus Konstantinopel mit, wonach jebt das Zeugniß der Christen an Gerichtshöfen ebenfalls zugelassen werde. Im Unterhause kommt keine Sibung zu Stande, weil viele Mitglieder der Revue der Ostseeflotte bei Spithead bei- wohnen z dieselbe wird, wie bereits gemeldet, am Sonntag absegeln.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Berlin , 11. März. Seit einigen Wochen differiren die Börsen- Course der Rentenbriefe der verschiedenen Provinzen bis 7 pCt. Dies beruht auf ciner Täuschung über die Natur dieser Werthpapiere. Die Rentenbriefe aller aht Provinzen haben genau ein und denselben Werth, weil sie unter gleicher Garantie stehen und nach gleihen Grundsäßen verzinst, so wie durch Verloosung nach dem Nenn- werth amortisirt werden, Die Provinzial-Rentenbanken sind nichts Anderes, als Organe einer und derselben Central - Staatsbehörde, Sollten wider Erwarten die Kassenbestände der einen oder anderen zur planmäßigen Ver- zinsung und Amortisation der von ihr ausgegebenen Rentenbricfe einmal nicht ausreichen, so würde das Fehlende sofort aus Centralfends zuge- \cho}sen werden. Aus diesen Gründen müssen die am niedrigsten notirten Rentenbriefe jederzeit für die preiswürdigsten erachtet werden, (Pr, C.)

Berlin, 11. März, Hier eingegangenen Nachrichten aus der Ka p- stadt vom 28, Dezember v. J. zufolge, hat die Danziger Brigg „Therese“, Kapitain J. R. Dannenberg, die mit einer Ladung Wein von Bordeaux nah Montevideo bestimmt war, in der Nähe der südamerikanischen Küste an der unbewohnten Jusel Trinidad Schiffbrnh gelitten. Das Schiff, welhes am 25, August von Bordeaux abgesegelt war, hatte bis zum 28. Oktober gutes Wetter gehabtz es hatte sich auf der Fahrt nichts Bemerkenswerthes zugetragen: am Abend des genannten Tages aber wurde es sehr neblig, und gleichzeitig trat ein starker Wind und sch{lechtes Weiter ein. n Folge dieser Umstände, verbunden mit der Unrichtigkeit des Chronometers, der sich am Bord des Schiffes befand, strandete die „Therese“ am 29, Oktober, des Morgens um 22 Uhr, wobei die Ladung, Provisionen, Schiffspapiere und persönliche Effekten der Mannschaft verloren gingen, die leyte jedoch, aus dem Capitain Dannenberg, dem Steuermann Schuly und 8 Matrosen bestehend,

Landesbank - Actien 125 Br. W eimarische Bankactien 93 Br.,, 92 G. Wiener Banknoten 775 Br.,

77% G.

Braunschweiger Bankactien 1005 G.

Etreelau, 11. Mirz, 4 Uhr 140 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats - Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 75% Br. Freiburger Actien 86% G. Oberschlesìische Actien Litt. A. 1885 G. Oberschlesische Actien Litt. B. 116% G. Oberschlesisch - Krakauer 76% Br. Neisse- Brieger 4777 G. Getreidepreise: Weizen, weisser, 87—104 Sgr, gelber 87— 401 Sgr. Roggen 72—81 Sgr. Gecste 65-- 72 Sgr. Hafer 38—45 Sgr- Stettlimn, 412. März, 2 Uhr Minuten Nachmittags. (Tel. Dep, d, Staats-Anzeigers ) Weizen 86—91 bez , Mai 92 bez. Boggen loco 62—66 bez., Mai-Juni 63 bez., Frühjabr 615 bez. Spiritus loco 123 bez., Juni - Juli 11% bez., Frühjahr 123 G., 125 Br. Rüböl loco 115 bez., April - Mai 11% bez. EZlambarg, 11. März, 2 Uhr 55 Minuten Nachmittags. (Tel, Dep. d. Staats - Anzeigers.) Börse geschästslo:. Geldcourse: Berlin- Hamburger 844. Köln - Mindener 945. Magdcburg-Wittenberger 297. Mecklenburger 31, Kieler 89%. 3proz. Spanier 313. 1proz. Spanier 16%, Sardinier 71%. Bussen 835. Getreidemarkt: Weizen scì.r flau, ohne alle Frage. Roggen sebr

flau

Oel 243, 2327, 22%. Kafsee 45 u. 5, fest. Zink, 500 Ctr., Früh-

Jahr 14% : Ep aufs Curt R, VBe, Freitag, 10. Márz, Nachmittags 2 Uhr,

(Tel. Dep. d. C. B.) Schluss - Course: Nordbahn 365 Br. 9Sproz.

Metalliques 64. 4#proz. Metalliques 57%. 3proz. Spanier 335. (proz. Spanier 172, Kurbhessische Loose 314. Wien 91. Hamburg 89, London 174. Paris 944, Amsterdam 100%. Ludwigshafen - Bexbach

102. Mainz-Ludwigshafen 81. Frankfurt - Hanau 80.

Königlice Schauspiele.

Sonntag, 412. März. Jm Opernhause. (47ste Vorstellung) : Euryanthe, große romantische Oper in 3 Abtheilungen, von Helmine von Chezy, Musik von C. M. von Weber, Tanz vom Königl, Balletmeister P. Taglioni. Mittel-Preise.

Jm Schauspielhause. (69sstte Abonnements = Vorstellung) : Was ihr wollt! S in : Akten, von Shakespeare, überseßt von Schlegel, “Kleine Prei} e. :

4 413, Márz. Im Schauspielhause. (70ste Abonne= ments - Vorstellung): Struensee, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Michael Beer. Die Ouvertüre, die Musik zu den sämmtlichen Zwischenakten und die zur Handlung gehörige Musik ist von G, Meyerbeer. Kkeine Preise.

Dienstag, 14. März, Im Opernhause. (48ste Vorstellung): Der Feensee, große Oper in 5 Abtheilungen, von Scribe und Melesville, aus dem Französischen überseßt von J. C. Grünbaum. Musik von Auber, Ballets vom Königlichen Balletmeister Hoguet, Mittel-Preise. i

Im Schauspielhause. (71ste Abonnements - Vorstellung). Die Komödie der Irrungen, Lustspiel in 3 Akten, von Shakespeare, sür die Bühne eingerichtet von C. 9. Holtei, Hierauf: Schuldig: Scherz in 1 Akt, von F. W. Hafländer. Kleine Preise.

Der Billet-Verkauf zu den beiden Dienstags-Borstellungen be-

mit Ausnahme eines Matrosen, des Matthias Noloff, der bei dem Versuche, an das Land zu shwimmen, verunglüte, mit Hülfe der Boote, durch Taue

ginnt erst Montag, den 13ten d, M.