1854 / 114 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ei in neuerer Zeit empfohlene Präservativmittel zur Verhütung a Traubenkrankheit und das bei der Anwendung derselben zu beob-= achtende Verfahren hierdurch zur allgemeinen Kenntniß. Berlin, den 13, Mai 1854. Das Landes = Oekonomie = Kollegium, von Bedckedorf.

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Vorgeschlagen c Mittel zur Verhütung der Trauben Trat htit.

Zur Verhütung der Traubenkrankheit ist von Seiten einer Kommission, welche zur Untersuchung diejer Krankheit von dem französishen Ministerium für Handel, Ackerbau und dffeutliche Arbeiten ernannt worden war, eln Vorbeugungsmittel empfohlen, welches in der Gemeinde Thomery9, woselbst seit 1851 die Krantheit die größten Verwüstungen angerichtet / e dem entschiedensten Erfolg in Anwendung gebracht worden ijt, Wirkung dieses Mittels ijt nah 11 durch außer Zweifel gestellt, daß die Weinberge um Thomery im verwichenen Jahre vollständig von der Krankheit verschont geblieben

Die

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sind, mit Ausnahme von vieren, deren Besitzer sich zur Anwendung des Mittels nicht haben entschließen können.

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hatte, im Jahre 1853 mit |

dem Bericht der Kommission da-=

Das Mittel selbs besteht in dem Bepudern dex Weinstöcte mit |

trodenem Schwefel. Es können dazu sowohl die Schwefelblumen,

wie der gewöhnliche Stangenschwefel angewendet werden, nur muß |

einen Blasebalg geschüttet, der dazu zwar besonders eingerichtet jen soll, dessen Einrichtung jedoch nichk mitgetheilt ist, wozu aber auc) bei versuhsweiser Anwendung ein gewöhnlicher Handblasebalg benußt werden kann. Die Weinstöcke werden hiermit von allen Seiten bestaubi, und zwar dreimal des Jahres. Die erste Schwefelung findet statt, sobald die jungen Triebe die Länge von einigen Zollen erreicht haben. Die zweite bald nah der Blüthe und die dritte vor der Reife, wenn die Trauben anfangen sich zu färben, Man a! dazu gewöhnlich den Morgen und Abend gewählt, allein die Mit:

der leßtere möglichst fein gepulvert fein, Der Schwefel wird in

ein |

tagsstunden sollen den genannten Tageszeiten noh vorzuziehen sein,

weil daun gleich die Einwirkung der Sonne am fräftigsten statt-

findet. Auf den Magdeburger Morgen werden für alle drei Schwe- |

felungen zusammen 30—Ï5 Pfd. Schwefel gerechnet. -

Ein zweites Mittel ist von dem Apotheker Delorme zu Sk. Dizier in Vorschlag gebracht und angeblich mit dem besten Erfolg angewandt worden, Dasselbe bejteht in G

In einem Quart faltem Wasser werden aufgelöst 17 Lot Kochsalz und 82 Loth Sälpeter. Daraus] werden hinzugefügl l Tropfen Thymian= oder Rosmarinól und 10 Tropfen Layendelo Hiermit wird die Auflösung tüchtig zusammengeschüttelt und dan! 1 Theil mit 100 Theilen gewöhnlichem kalten Wajser unter fork- währendem Umschütteln vermischt. Mit dieser Flüssigkeit werden die Weinstöcke darauf , vermittelst einer Haud- oder Baumspribe, deren Brause ret feine Löcher hat, in allen Theilen von oben nach unten genäßt, was in 24 Stunden zweimal geschehen muß, Jst der Wein an Mauern gezogen, so werden auch diese bespribk,

Der Erfinder dieses Mittels behauptet, vaß er in den Jahren 1891, 1852 und 1853 turch Anwendung desselben die Traubenkrankheit vollständig von seinen Weinstöcken abgehalten habe, und {reibt diese Wirkung besonders den ätherishen Oelen zu. Wir bemerken hierbei, daß die Anwendung dieser leßteren nicht in zu reichlihem Maße erfolgen darf, weil dieselben soust nachtheilig auf die Pflan-= gen wirken.

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Sinanz- Meinijtevitum.

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der A4ten Klasse 109ter

Königl, Klassen-Lotterie siel 1 Hauptgewinn von 20,000 Rthilr. auf | Nthlr, auf 1

Nr. 586 nach Halle bei Lehmann, 1 Gewinn von 5000 Htl Nr. 7369 nah Driesen bei Abrahamz 4 Gewinne zu 2000 Rthlr, fielen auf Nr. 5494. 35,866. 41,803 und 53705 in Berlin bei Burg, nach Hechingen bei Henke, Merseburg bei Kieselbdah und uad)

Neiße bei Jaeckel; 43 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 302, 1479,

/

3561. 4629, 6458. 9479, 9720. 9796. 10,780. 14,882, 19,449, |

A E 4G 9 Vod E c - pre (*) pri e f O 3 _ ( c - 24018, 25.068, 25,203, 26,795. 27,488. 2730090. 2

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32,807. 33,532. 35,566, 41,089. 42,693. 52,737. 55,085. 96,983, | 57,750. 59,803. 60,265, 61,462. 64,716, 67,901, 69,328. 73,022, | 76,725. 78,001. 78,003. 78,264, 78,826. 79,519, 83,153 u. 87,036 | in Berlin bei Aron jun., 2mal bei Burg, 2mal bei Marcuse, bei | Mendheim, bei Moser und 4mal bei Seeger, nah Barmen bei Holz\s{huher, Breslau Zmal hei Froböß und bei Scheche, Cöln 2mal |

bei Reimbold ünd bei Weidtmann, Deutsch -Crone bei Werner,

anzig bei Meyer, Granksurt bei Salzmann, Halberstadt 2inal bei | Sußmann, Halle 2mal bei Lehmann, Hamm bei Pielsticker, J\er-

lohn bei Kraußold, Königsberg in Pr. bei Samter, Liegniß bei

Schwarz, Magdeburg bei Brauns und 2mal bei Roh, Marienwerter | bei Bestvyater, Minden bei Stern, Neuß bei Kaufmann, Posen 2mal bei -

Bielefeld, Stralsund bei Claussen, Waldenburg 2mal bei Schüßenhofer

Wesel bei Westermann und nach Zeiß bei Zürn; 43 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 2486. 5100. 53953, 8226. 11,232. 414.622 13,983. 14,871. 15,007. 15,992, 16,920. 22,0068. 22,383. 29,324. 31/347. 33133. 33,276. 35,766. 38,434. 39,805, 42,414. 42,911, 19/156. 52,477. 56,129. 57,095. 57,317. 57,889. 59,108. 59,469, 60.049. 60,554, 65,079. 71,994. 73,313. 73,618, 74,820, 77,570, 78/982, 79,496. 80,714. 81,879, und 86,491. in Berlin bèl Aron jun., bei BokMhardt; bei Burg, bei _HemPten- machèr, bei Krafft, bei Moser und Amal bei Seeger, nach Aachen bei Levy, Brandenburg bei Lazarus, Breslau bei Fro- bóß und bei Sternberg, Bunzlau bei Neumann, Cöln bei Reim-

| bold, Ehrenbreitstein bei Goldschmidt, Elberfeld bei Heymer, Erfurt

hei Tröster und bei Unger, Frankfurt bei Salzmann, Glaß 2mal bei Hirschberg, Gumbinnen bei Sterzel, Halberstadt bei Sußmann, Jüterbog bei Apponius, Königsberg in Pr. bei Borchardt und mal bei Heygster , Liegniß bei Schwarz, Memel bei Kauffmann, Naumburg bei Vogel, Neiße bei Jaekel, Neumarkt bei Wirfsieg, Potsdam bei Hiller, Reichenbach bei Scharff, Salzwedel bei Pflug- haupt, Schönebeck bei Flitner, Schweidniß bei Scholz, Stettin mal bei Wilsnach, Tilsit bei Löwenberg und nach Zeiß bei Zürnz 73 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 1689. 2495, 3958. 4802. 7548. 7638. 9799. (1,848, 12,688. 12,820. 13,385. 13,778. 14,120. E S O U. 5 28,982. 28,528, 29,245. 32,616, 9

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10,587. 164161. 16,847. 25,030, 27,469 33,349, 33,484, 33,662, 3 38,069, 44,611. 44,724. 45, 02,9% 00,905 56,506... 57,064, 38,603, 09,161, 64,320, 66,339, 67,465. 67,468. 67,610 68,342,

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A , p E O2 f Berlin, den 15, Mai 1554. Al O Tee

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ommen: Se. ndirende General des 4ten Armce=Corps, ziwill, von Magdeburg.

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VWreußen. Berlin, 15, Mai. Die Verordnung vom 97 Oktober 1810 über das Erscheinen und den Verkauf der Geseß Sammlung bestimmt im §. 5 speziell, welche Beamten zum Halten der Gesebsammlung verpflichtet sein sollen, Justiz-FKommissarien und Notare sind darunter nicht genannt. N Der U De Jen Provinz ergangenen Verordnung vom 9 Un Le u war Die Notarien und die Gerichtsvollzie)er, nicht aber die Advokaten und die Advokat-Anwalte unter den zum Halten der Geseßsammlung verpflichteten Beamten aufgeführt. Jür die erwähnten Beamten war daher bisher eine solche Verbindlichkeit niht vorhanden, obgleich auf der anderen S V Unt nen ie Vera pflichtung auflegt, dem Publikum mit 1hrer Rechtskenntuiß als Stellvertreter in Prozessen und als Konsulenten zu dienen, wodurch die Nothwendigkeit für sie begründet D, 0 Mit Den ergehenden Geseßen, jo wie sie als solche publizirt werden, betannt zu machen, Sie müssen daher, da vie Publication nur durch die Geselz - Sammlung erfolgt, diejelbe halten, wenn e U Ant vor schriftsmäßig verwalten wollen. Den Uebelständen, die daraus her: vorgehen konnten, daß dessenungeachtet bis jeßt kein gesebliches Mittel vorhanden war, sie nöthigenfalls zwangsweise zum Halten der Geseh - Sammlung heranzuziehen, wird nun in Zukunft durch einen von Sr. Majestät dem Könige unter dem 9ten d. M. voll- zogerien und von den Ministern für Handel, Gewerbe und öffent- liche Arbeiten und ver Justiz gegengezeihneten Allerhöchsten Erlaß vorgebeugt werden, welcher bestimmt, „daß die Rechtsanwalte und Notarien, so wie die Advokaten und Advokat - Anwalte im Bezirke des Appellations = Gerichtshofes zu Köln zum Halten ver Geseß Sammlung verpflichtet sein sollen.“

Jn der Stadt Neuwarp, im Regierungs-Bezirk Stettin, ist die Städte-Ordnung vom 30. Mai 1853 vollständig eingeführt worden,

Arnsberg, 12, Mai.

Regierung, Staatsminijter von Bovelschwingh , auf einer in der

So eben empfangen wir die hier all- gemeine Bestürzung erregende Nachricht, daß der Präsident unserer

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vorigen Woche angetretenen Geschäftsreise zu Medebach plözlich und gefährlich erkrankt sei. (Westf. Ztg.)

PMeecklenburg. Rosto, 12. Mai. Gestern Abend gingen drei Kriegs - Damyffregatten bei Warnemünde vorbei, nah Osten zu fteuernd.

Bremerhaven, 12. Mai. Nach fo eben hier eingetroffener sicherer Nachricht kreuzt das englische Kriegsdampfschiff „Lartarus““, Lieutenant Risk, zwischen Helgoland und Wangeroog. (Wes. Ztg.)

Frankfurt, 12. Mai. In der gestrigen Sißzung der Bun- des versammlung erfolgte seitens Englands und Frankreichs die Mittheilung der zwischen denselben abgeschlossenen Convention vom 10ten v. M. Ueber das Budget der Bundesfestung Ulm für das Jahr 1854 fand die Abstimmung statt und wurde dasselbe

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genehmigt. Für den früher in der deutschen Marine angestellten belgischen Offizier Pougin wurde eine Unterstüßung beschlossen. Die Reclamations-Kommission legte mehrere Privat-Eingaben vor. Die {chwebende Beshwerdesache der Erben des Postmeisters Schulz wider die Fürstlich Waldectsche Regierung wegen Justizyerweigerung ift wiederholt in die Bundesversammlung gekommen. (Fr. S) YBaden, 12, Mai. Ihre Königliche Hoheit die Frau Groß= herzogin Stephanie ist gestern Abend hier angekommen und in ihrem Palais abgestiegen. Mit einem späteren Eisenbahnzuge traf Thre Königliche Hoheit die Prinzessin Louise, Tochter Sr. Komgllhen Hoher von Preußen, ein. Derselbe Du brachte e Frau Herzogin SÓN Augustenburg. (Kan Schweiz. Be

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Die Session naÿvet ihrem Ende,

ere Lage zu unterrichten. Frankreich zen Verxirag geschlossen, welcher direït und offiziell zur belgischen Gouvernemeuts gebracht, und zwar am 7. Mak irt, 1V, diefer Convention lautet also: „Von dem Wunsche besrelt, enroväisch?: Gleichgewicht aufrecht zu crhaltea, verzichten die fontrabi- iden Theile irgend einen besonderen Vorthzeil aus den Ereignissen zu ziehen, le cintrcten können.“ Diese Süipulation, oder besser gesagt, dicje feierliche Berpflichiung, hat für ganz Europa cine Bedeutung, die ich nicht hervor- n brau Eine andere Thatsache wird Ihnen auch nicht entgangen e Betreff}s des Handels

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zubebei che, sein, nämlich die Maßregel der ftriegsührenden Mächi und der Schifffahrt der Neutralen, Aus diefen

daß der Kricg für Neutrale- nicht dieselben Folgen zu ander Zeiten. Dem Himmel sci Dank, daß fortan liberalere 9 rinzipien in Uebung ind. Wir haben unsrerscits nichts vernachlässig vohl

wellenden Absichten der großen Secmächte zu enisprechen, unl rger an die Verpflichtungen einer strengen Neutralität zu erinnern,

mix hier «Die besondexs Lage Landes s ist für uns das Wesentliche. Belgien, meine Deiren, Felt len Gonvernements ohue unabme n DEU | Beziehungen, ih wiederhole cs, mit allen Gouvernements hne Ausnahme. Jch habe nur auf die Unterhandlungen zu weiten, die wir fürzlih geschlossen, auf unsere Handels - und Sciffsahrtsverträge. Bon allen Siiten kommen uns die herzlichen Versicherungen , die wiederholen Kundgebungen von Achtung und Freandschaft zu. Man seyt Bertrauen auf das belgishe Gouvernement, auf scine politische Unparteilichkeit, und mau hat Necht dabei. Jm Momente, wo der Krieg losbrach, da brauchte Belgien nicht zu proklamiren, daß es neutral bleiben wolle. Die Neuira- lität is für andere Staaten eine bloße Eventualität, für Belgien aber is sie eine dauerhafte Thatsache, die nicht angefochten werden kaun. An der Neutralität Belgiens zweifeln, hieße an seiner Existenz zweifeln. Daß andere Staaten zweiten: Nangs solche Eiklärungen abgrben, ist natürlich, Für uns aber wären solhe Erklärungen überflüssig, sie wären fast siuulos, denn unsere Stellung is eine ganz andere, Zeichnen nicht die Ver- träge, auf wclchen die belgische Unabhängigkci: beruht, eben so unser Be- nehmen wie die Pflichten der großen Höfe vor, Ii dié Ur) die Verträge uns auferlegte Neutralität nicht eine absolute und fortdauernde? Wir haben dieselbe weder zu notifiziren noch zu recht-

uniere

fertigen, uns war es genug, daß wic unsere Handlungen wie unsere Sprache danach richten; das haben wir von Anfang an gethan, unausgesegt ge- than. Die Neutralität ist für uns keine durch die Umstände aufsgedrungene, So herrscht denn die Ueberzeugung vor, daß, mag Belgien auc) in ge- wissen Verhältnissen zu besondern Rücksichten sich gedrungen fühlen, es nichts desio weniger für alle Fälle und jeder Zeit vollkommene Unparteilichkeit wahren will, Jn der That untersagt ihm seine Neutralität, nicht bloß an Feindseligkeiten Theil zu nehmenz sie untersagt ihm auch jeden Akt, der irgend eine politische exklusive Tendenz in sich \chließen möchte, und in diesem Sinne lauteten die Justructionen, die wir unseren Ne pre sentanten im Auslande ertheilt. Vollkommen von der Geradheit unserer Absichten überzeugt, läßt Europa denselben seine Anerkennung widerfahren z die belgische Neutralität is ein Prinzip, das im Ausland eben \o begriffen und angenommen wird wie im Junern unseres Landes, Man weiß, daß diese Neutraliiät loyal und stark, und daß sie ein Axiom ist, das man unbestrittenermaßen allgemein gelten läßt, Man wird sagen: das is Alles gut fiad aber auch alle Eure Diplomaten dieser heilsamen Doktrin treu geblieben? Sind Eure Justructionen nirgend verkannt wor- den? Die Presse machte auf den Grund irgend einer Korrespondenz hin

großen Lärm aus ciner Erkaltung, die zwischen dem belgischen Minifter und dem Gouvernement des Sultans zu Konstantinopel eingetreten sei, Unser Agent soll nämlich die griechischen Unierthanen unter seinen Schutz genommen und Ausichten geäußert haben, die den Ministern Sr, Hoheit nicht angenehm waren, Unser Agent hat aber keineswegs das gethan, was man ihm Schuld giebt. Zedermaun kenut die Maßregeln der Türkei gegen die grie- Qu Ern ÜUnierihanen, Der gricchisbe Gesandte Yetaxas hatte im Moment sci- S Lane den belgischen Gesandten mit dem Schuhe der Un- S Es Des Konigs ck/:t0 dis zu threr definitiven Ausweisung zu beauf- tragen z ties wunderte Niemand. Herr Blondel ist zugleich zu Athen bc- glaubigt, und da ex ein neutrales Land vertritt fo bezeichnete ihn die osfentliche Meinung. Gerade so sichen zu St, Petersburg jeßt die franzó- sichea Unterthanen unter dem Schuße des baieriichen Ministers während

die russischen Unterthauen iu Frankrcich unter dem des sächsischen Ministers

stchen, Um aufrichtig zu sein, bemeike ih, daß ih bei der Voraussicht

cines ijoichea Ereignisses Herru Blondel selbst die Ermächtigung gesandt

eiu solches Mandat anzunchmen, Da die Ermächtigung ihm abr 21T

Drit mod mt zugefommen, so trug Herr Blondel Bedenken, dem Wunsche

des Herrn Metaxas zu enijprechen, so daß mittlerweile Herr Metaxas die Sorge dem Chef seiger Kanzelei übertrug, Herr Blondel \chrieb mix Tags darauf: „Es freut mih, diese Mission umgangen zu haben, indem 1ch dadurch vielfahen* Dingen entgangen ‘die in diesem Moment unparteiish zu behandeln schwierig gewesen ware. So handelte der Diplomat, den man #\o leichtfertig ange- griffen hat, Wollen Sir jet die Gi sinnung kennen, di? das türkische Ka- biuet gegen ihn hegt? _Es “liegt mir cin vor furzem geschriebener Bricf cines der angesehensten Mitglieder dieses Kabinettes vor, welcher das voll- lommenste Bertzguen und die höchste Achtung für unsern Agenten aus- spricht, Keiner unserer Diplomaten hat die Absicht-n des Gouvernements verkannt, Belgien, halten Sie dies fest, besizt eine starke und geachtete Skillung. Europa haite unsere Unabhängigkeit anerkannt und unsere hieutrahtat jaunkiionirt, es hegte sicher aber noch Zweifel übcr den Ge- brauch, den wir vou diescr Neuiralitää machen würdenz diese Zweifel beleben due Ir nd u S E 18487 Wir wissen, daß Belgien seine Unabhängigkeit und seine Justitutionen aufrecht hieit, während die s{chlimmsten Stürme an unseren Gränzen tobten, Diese seine Haltung berührte lebhaft alle Geister. Kann aber Belgien auch zu jeder Zeit seine Neutralität behaupien? Freilih hat Belgien im Jahre 1840 bei dem Konslikie, der dazumal den Weltsrieden bedrohte, sich mit Crfolg in dem Prinzip sciner Neutralität verschanzt, doch wurde dazumal der Friede nicht gebrochen, und die damalige Erfahrung konnte noch nicht für entscheidend gelten, Jeht aber verhält es sich anders, ih glaube nicht zu viel zu behaupten, wenn ich erkläre, raß die Besorgniß, daß unser junges Königreich in die bevorstehenden Kämpfe hineingerissen werde, jeßt weit weniger begründet is, als im Jahre 1840, Die belgische Diplomatie hat den Beweis schöpfen können, daß alle Mäch:e, mögen sie auch in an- deren Punkien geiheilter Ansichten sein, einhellig die uns durch die Ver- iräge verbürgte Neutralität anerkennen und fest entschlossen sind, sie zu achten. Allerdings könnea bei solchen Angelegenheiten unvorhergesehene Zâlle eintreten und mannigfache Hypothesen ih aufdringen, bleiben wir abir auf dem Grbiet der Thatsachen, so wiederhole ih laut, daß zu keiner zeit seit 1830 Belgien mehr Gruyd gehabt, auf die Achtung seiner Niemand verlangt tas Wort,

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a L í Rechte zu bauen,‘“’ (Allgemeiner Beifall.) wemit die Debatte ge|clossen wird, Großbritannien uud Jrland. London, 11, Mai. der heutigen Sibung des Oberhauses brachte Lord Ellenb o- h die großen Kosten, welche der Truppentransport verursacht, ur Sprache, Das Unterhaus habe für den Transport von 27,000 Mann bereits die Summe von 3,000,000 Pfd. bewilligt, und doch stehe man erst am Anfange des Krieges. Die Passage

| wohlhabende Reisende um das Cap nah Ostindien belaufe fich auf nur 100 Pfd., und wenn man auch eine gleiche Summe für jeden nach der Türkei beförderten Soldaten annehmen müßte, jo würde dex Bêtrag doch immeæ uur 2¡700,000 Psd, fei, Der Transport eines viel größeren Truppen -= Corps nah Dent Orient habe übrigens selbst im Jahre 1801, wo doch die Transportmittel noch nicht so ausgebildet waren, nur 2,100,000 Pfd. gekostet, Dem Vernehmen nach rühre indeß ein Theil Der jebt aufgewendeten Kosten daher, daß eine Anzahl von be: reits gemietheten Transportschiffen monatelang müßig gelegen habe, weil die Truppen noch nicht marschbereit gewesen seienz diese Verzugskosten sollen sich für ein einzelnes Schiff auf 800 bis 900 Pfd, Sterl. belaufen. Lord Ellenborough begehrte über diesen Punkt Auskunft zu erhalten, so wie auch über die Maßnahmen zur Bezahlung der Truppen in der Türkei, die Befugnisse des Ober: befehlshabers in Betreff der Verwendung der Truppen, in welcher leßteren Beziehung bisher ein unbequemer Einfluß von dem Mis= nisterium ausgeübt zu werden pflegte. Der Herzog v. Newcastle bemerkte in seiner Erwiderung, daß, so bereit er auh sei, alle nöthige Auskunft zu geben, doch Vieles uicht veröffentlicht werden fónne, ohne daß der Feind Nußen davon ziehe. Indeß weigere er sich nicht, einen detaillirten Bericht über die Voranschläge der Trans portkosten vorzulegen, (Schluß des Berichts.)

Im Unterhause fragte Hr. F. Baring an, ob der Kanzler der Schaßkammer geneigt sei, eine Mittheilung darüber zu machen, wie groß die für die Schaßkammer-Bons erster Serie (am 8, Mai 1858 rückzahlbar) bis zum 8. Mai unterzeichneten Summen gewe= sen seien, und wie viel in Schaßkammerscheinen, wie viel Bons unterzeichnet wordenz und eben so, wie stark die_Unterzeichnungen für die Schaßkammer-=Bons zweiter und dritter Serie (resp. 1859 und 1860 rückzahlbar) bis jeßt seien? Hr. Gladstone erwiderte

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