1904 / 103 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 May 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Nach weiteren Bemerkungen des Abg. K nie (Zentr.) wird r Vorlage einer Kommission von 21 Mitgliedern über- wiesen. i

Alsdann folgt die erste Beratung des Geseßentwurfs, betreffend die Erweiterung des Stadtkreises Bochum. Nach dieser Vorlage sollen die Landgemeinden Wiemels- Gi Den Hamm, Hofstede und Grumme mit Bochum vereinigt werden.

Abg. Shmedding (Zentr.): Nach der Begründung der Vorlage scheint es sih in diesem Falle niht um die Erweiterung des Stadt- Éreises Bochum, sondern um die Bildung eines ganz neuen Stadt- kreises durch Hinzunabme der Landgemeinden zu handeln; denn die Be- stimmungen in den Eingemeindungéverträgen lauten ganz anders als z. B. bei der Stadterweiterung von Breslau, wo es stch tatsächlich um eine reine Erweiterung des Stadtkreises handelt. Der Unterschied ift für die öfentlihe Armenpflege wihtig Das Bundesamt für das Heimatwesen hat nämlih am 3. Oktober 1903 in einem Erkenntnis ausgesprochen, es sei zu entscheiden, ob die Bildung einer neuen Gemeinde vorliege, oder ob die Stadtgemeinde bestehen bleibe und die Land- gemiinde nur einverleibt werde; im ersteren Falle werde tie Fust für die Erwerbung des Unterstüßungswohnsfißes sowohl für die Bewohner der Stadtgemeinde wie für die der Landgemeinde mit dem Augenblick der Eingemeindung unterbrohen. Danach kann jeßt, wenn es bei Bochum \ich um eine neue Gemeindebildung handelt, ein Mann, der beinahe zwei Jahre dort wohnt und kurz vor der Erwerbung des Unterstüßungs8wohnsitzes steht, ers nach weiteren zwei Jahren diesen erwerben, sodaß fast vier Jahre im ganzen vergehen können. Infolgedessen muß für die Armenpflege der Landarmenverband ein- treten, eventuell der Landarmenverband einer anderen Provinz. Während dieser ganzen Zeit wäre die Stadt Böhum cuch in der Lage, folche Perfonen auf Grund des Freizügigkeitêgeseßes auszuweisen. Diese Härten müssen vermieden werden. Die Frage muß in einer Konmission erörtert werden, und ih beantrage deshalb, die Vorlage einer Kommission zu überweisen.

Abg. Schulze-Pelkum (kons.): Meine Freunde wollten die Vorlage ohne Kommissionséteratung annehmen, aber die Ausführungen des Borredners lassen eine Kommissionsberatung erklärlich erscheinen.

Abg. Dr. Schroeder- Cassel (nl.): Wir sind mit der Vor- lage einverstanden, aber die Ausführungen des Abg. Schmedding baben cine neue Re#téfrage berübrt: ih |\chließe mich deshalb dem Antrage auf Coiattisfivnöberatung an und cmpfehle die Gemeinde- tommisfion.

Minister des Jnnern Freiherr von Hammex stein:

Meine Herren, die Königliche Staatsregierung würde bereit sein, diese hier erörterten Bedenken auch im Plenum so gut wie mögli zu zerstreuen. Sie kann sih aber felbstverständlich derm Beschlusse nicht widerseßen, das in einer Kommission ¿u tun, uno hegt die Hoffnung, daß die hier ausgesprohenen Befürchtungen dur die Kom- missionsberatung werden beseitigt werden.

Die Vorlage wird der Gemeindekommission überwiesen.

Bei der hierauf folgenden ersten Beratung - des Gese ß-

entwurfs, betreffend die Erweiterung des Stadtkreises |

Breslau, nach dem die Landgemeinden Herdain, Dürrgoy und Morgenau sowie die Gutsbezirke Morgenau und Leerbeutel von dem Landkreise Breslau abgetrennt und mit der Stadt- gemeinde und dem Stadtkreise Breslau vereinigt werden sollen, Hemerfkt

Abg. Kir\ch (Zentr.): Dieses Gese foll gas dem Entwurf vom 1. April d. I. an gelten. Wenn diese Fassung genehmigt würde, wäre rücCwirkende Kraft damit gegeben. Vielleicht müfßte also ein anderer Zeitpunkt hineingeshrieben werden. Vor einigen Jahren baben wir uns mit der Eingemeindung von Kleinburg in Breslau beschäftigt, jeßt sollen wieder andere Gemeinden einverleibt werden. Es empfiehlt fich vielleiht, bei den großen Städten, bei denen wir uns mehrfah mit dieser Frage zu beschäftigen haben, im voraus {hon einen gewissen Rayon zu ziehen, auh für die Gemeinden, die zur Zeit noch niht eingemeindet werden. Aus einer teilweise erfolgenden Eins

Statiftik und Volkswirtschaft.

Streiks und Aussperrungen im Jahre 1903.

Nach dem soeben erschienenen 164. Bande der „Statistik des Deutschen Reichs“ fanden im Jahre 1903 im Deutschen Neich im ganzen 1405 (1902: 1084) Streiks statt, von denen 30 bereits vor dem 1. Januar 1903 begonnen hatten; zur Beendigung gelangten innerhalb desfelben Zeitraums 1374 (1902: 1060) Streiks.

In Hohenzollern, Schwarzburg-Sondershausen und Schaumburg- Lippe Haben Arbeitseinstellungen nicht staltgefunden; auf die übrigen R verteilen sich die Ausstände nah der Zahl, wie folgt: es entfielen

auf Seinen

S Os U An e 10 & Sat 5 L

185 Oldenbu

a amburg I 94 Sabsen-Altelibuss

L E73 Sachsen-Weimar .

. Baden 1 25 Neuß jüngerer Linie

Neuß älterer Linie L Sachsen-Meiningen . . Sachsen- Coburg - Gotha Waldcck ,

Elsaß-Lothringen. . . 23 ABUrtlembera. , 19 Brauti\Mwela . - 18 Mecklenburg-Schwerin . 16 Bremen A 15 E U, 13 Mecklenburg-Streliß . De 1 , ShwaribüreMuboltiadt

An der Spitze der preußischen Provinzen ftehen Berlin mit 22 und Brandenburg mit 148 Streiks; Rheinland nimmt mit 124 die dritte Stelle ein; es \chließen sich an Hannover mit 66, Sachsen mit 52, Westfalen mit 50, Schleswig-Holstein mit 44, Schlesien mit

W-M. T S q

bi fi DO DO D M Io 0

Tau“

36; auf Hessen-Nassau entfallen 33, auf Pommern 26, auf Posen 22, auf Ostpreußen 15 und auf Westpreußen 14 Streiks.

Nach Gewerbegruppen unterschieden, entfielen von den begonnenen Streiks auf

die Gruppe die Gruppe

DAUOe I O27 Lederindustre .. . . . 35 Industrie der Holz- und Mertebredeme E 99

Schnißsloffe . . , 200 Poslygraphishe Gewerbe. . 23 Metallverarbeitung O Pavier. 16

Industrie der Steine u. Erden 80 Chemische Industrie. . . 14

Industrie der Maschinen, Bergbau, Hütten- u. Salinen- Instrumente u. Apparate 78 wefen, SOotataberet 12 Bekleidungs- u. Reinigungs- Kunst- und Handelsgärtnerei 7 E e 06 Künstlerishe Gewerbe . 7 Textilindustrie . . . . , 64 Beherbergungs- und Er- Industrie der Nahrungs- u. quickungsgewerbe 2 Genußmittel . 42 Sonstige Gewerbe 1 Handel8gewerbe. . 39

Von den insgesamt 1405 Streiks des Jahres 1903 haben 485 im Frühling, 377 im Sommer, 341 im Herbst und 202 im Winter begonnen. Mehr als F sämiliher Streikfälle des Berichtsjahrs (527) kamen im Baugewerbe zum Ausbruch.

Die na6folgenden Betrachtungen beschäftigen sich aus\{ließlich mit den innerhalb des Jahres 1903 beendeten Streikfällen, deren Gesamtzabl sih auf 1374 belief; die über ten 31. Dezember 1903 binaus in der Schwebe geblicbenen 31 Streiks finden erst in der Statistik für das Jahr 1904 Berücksichtigung.

Bon den im Jahie 1903 beendeten Streiks waren 1167 Angriffs- fireiks (Arbeitéeinstellungen, mittels deren die Arbeiter eine Aenderung dzs bisherigen Arbeitsverhbältnisses, also etwas Neues zu erreichen suchten) und 207 Abwehrstreiks (Fälle, in deren die Streikenden einer Verschlehterung der Arbeitösbedingungen, cinem wirklichen oder ver- mecintlihen Eingriff des Unternehmers in ihre Rechte entgegentreten wollten).

_ Von den 1374 im Jahre 1903 beendeten Streiks wurden ins- gesamt 7000 Betriebe betroffen, in denen bei Ausbruch des Streiks 198 636 Arbeiter beschäftigt waren; 1634 der Betriebe wurden dur die Arbeitseinstellung zum völligen Stillstand gebracht.

In 5089 Betrieben mit 83 070 Arbeitern hatte die Streik- bewegung fich auf den ganzen Betrieb e:streckt, während in 1911 Be- trieben mit insgesammt 115 566 Arbeitern der Ausstand nur einzelne Beschäftigungsbarten ergriffen hatte, in welchen leßteren lei Ausbruch

gemeindung können gewisse Nachteile entstehen. Aus der Rheinprovinz weiß ih z. B., daß die Landgemeinden bis dicht an die Städte heran nah der Bauordnung für das Land bauen, die das Bauen von Häusern in viel weiterem Umfange gestattet, als die Bauordnung für die Stadt. G8 entstehen dann bei der Eingemeindung Schwierigkeiten durch die engen Straßen der Landgemeinden. Unter diesem Gesichtspunkt sollte künftig die Cingemeindungsfrage geprüft werden.

Abg. Dr. Wagner (freikons.): Die Anregungen des Vorredners find dankenswert ; aber wenn sonst eine Eingemeindung von größerem Umfange vielleiht zweckmäßig wäre, fo ist doch in Breslau zu berück- sichtigen, daß jede Eingemeindung dort mit grceßen Opfern für die Stadt verbunden ift. Ferner \träuben ih die Landkreise aus be- greiflichen Gcünden mit aller Energie gegen eine Lostrennung eines steuerzahlenden Kreisteiles. Die Opfer, die Breslau gebracht hat, find sehr bedeutend gewesen. Die Eingemeindung von Leerbeutel ist außerordentli wichtig für die Verbesserung der fanitären Verhältnisse dur die Ausführung der Kanalisation. Es ift ausgleihende Gerech- tigkeit, wenn die Nachbarzemeinden, die den Vorteil der Großstadt genießen und de facto {hon dazu gehören, auch de jure der Stadt anges{lossen werden.

Abg. Dr. Porsch (Zentr.) erklärt, daß er ih lediglih diesen Ausführungen anschließe.

Abg. Graf Harrach (kons.): Ih würde es niht für gut halten, in der Weise, wie es Abg. Kirsch vorschlägt, generell die Eingemein- durg bei Großstädten zu erledigen. Das ist auch nicht die Absicht des Geseygebers gewesen; denn cs handelt sich für beide Faktoren um so weitgreifende Veränderungen, daß jeder einzelne Fall im beider- seitigen Interesse genau geprüft werden muß. In dem Vorschlag des Abg. Kirsch kann die Gesabr liegen, daß die Interessen der Gemeinden | zu kurz fommen. Gegen eine kommissarishe Beratung habe ih nichts | einzuwenden. |

Geheimer Oberregierungsrat von Falkenhayn: Ich bitte, die Borlage unverändert anzunehmen. Die Festsezung des 1. April für das Inkrafttreten ist Absicht. Auch die Stadt Breslau ist damit ein- verstanden. Die kleinen Schwierigkeiten aus ter rückwirkenden Krafi sind nicht fo groß, wie die verwaltungsrehtlichen Schwierigkeiten, namen!lich in der Umrechnung der Steuern, bei einem andern Termin.

Darauf wird die Vorlage auch in zweiter Beratung un- verändert angenommen.

Jn erster Beratung werden dann noch die beiden Geseßt- entwürfe, betreffend die Ausdehnung einiger Be- stimmungen des allgemeinen Berggeseßes auf die Aufsuchhung und Gewinnung von Erdöl sowie auf die Arbeiten zur Aufsuhung von Stein- und Kali- salz und von Soolquellen in der Provinz Hannover, auf Antrag des Abg. Dr. Dittri h (Zentr.) ohne Debatte einer Kommission von 14 Mitgliedern überwiesen.

Schluß 23/4 Uhr. Nächste Sißzung: Dienstag 11- Uhr: (Kanalpyorlage.)

des Streiks im ganzen 37 545 Perfonen tätig waren.

Infolge von Streiks mußten im Jahre 1903 insgesamt 13 811 Arbeiter unfreiwillig feiern und zwar 13 532 aus Anlaß von Angriffé\streiks, 279 aus Anlaß von Abwehrstreiks.

_ 1042 aller zur Beendigung gelangten Ausstände beschränkten ih auf je etnen Betrieb, waren also Einzelstreiks, während \sich 332 als Gruppenftr-iks darstellten, und zwar betrafen von diesen Gruppenftreiks 159 2—5 Betriebe,

E ise 7 28, é 2. A 20 s c O 9 x A O0 9,

während in 30 Fällen sogar mehr als 50 Betriebe in Mitleidensch@aft gezogen worden find; die bedeutendsten Gruppenstreiks im Laufe des Berichtsjahres waren der der Schuhmacher in Hamburg, von dem 487 Betriebe betroffen wurden, und der Sireik der Metallarbeiter in Berlin und Vororten, von dem 300 Betriebe betroffen wurden.

Bon der Ausfstands8bewegung des Jahres 1903 wurden vornehm- lih betreffen:

Metallarbeiter in 1483 Betrieben mit 11 099 Streikenden, Klempner „G4 i ¿2 66 z Maurer Lt 6 BS z . T4438 L U ¿08e ; 20S L Bauarbeiter, Handlanger „, 650 : ¿ —LOVO s Holzarbeiter A „O00 : z: G:4168 f Tischler, Schreiner O Ÿ 4408 ¿ Maler . ; &GT z e 206 t Zimmerer „1048 è e B/0E8 ¿ L apezierer e N 209 5 S 487 L Sludalcute . 200 ü « TUoO ¡ 5

während bei den Handshuhmachern nur 9 Betriebe, in denen. zu- sammen 38 Personen ftreikten, bei den Spinnern und den Bleichern, Färbern, Druckern nur je 6 Betriebe mit 272 bezw. 184 Streikenden, bei den Korbmachern nur 4 Betriebe mit 35 Streikenden, bei den Hüttenarbeitern nur 3 Betricbe mit 209 Streikenden und bei den Porzellanarbeitern und Posamentierecn überhaupt nur je 1 Betrieb mit 18 bezw. 5 streikenden Arbeitern als von der Ausstandsbewegung in Mitleidenschaft gezogen nahgewiesen wurden.

Von den zur Beendigung gelangten Streiks haben gedauert 11S 1 +4 weniger als 1 Tag,

Di. 1— Tage, ZOUL « C=W

I. s. L,

R. c O Le e A 31— 50 ,„

10 R . D,

E . 101 und mehr Tage.

Von der leßteren Kategorie entfielen 17 auf das Baugewerbe, 6 auf die Metallverarbeitung usw.

Die von den Streikenden aufgestellten Forderungen waren 1) in 995 Stireifkfällen Lohnforderungen, 2) in 311 Fällen forderungen hin- fichtlich der Arbeitszeit und 3) in 720 Fällen andere Forderungen. Die Lohnforderungen betrafen u. a. 836 mal die Erböbung der bestehenden Zeit- oder Akkordlöhne, 123 mal die Bezahlung, höhere Bezahlung der Ueberstunden, der Nachtarbeit, der Arbeit an Sonn- und Feiertagen, 97 mal die Aufrechierhaltung der bestehenden Zeit-

Die Forderungen, welche der Arbeitszeit galten, rihteten sich u. a. 253 mal auf die Verkürzung der bisherigen Arbeitszeit, 37 mal auf die Verkürzung der Arbeitszeit am Sonnabend oder vor hohen Fest- tagen usw. ; :

Die sonstigen Forderungen bezweckten u. a. 233 mal die Wieder- anstellung entlassener Mitarbeiter, 119 mal die Abänderung von Lohn- tarifen, 67 ma! die Abschaffung bezw. Nichteinführung der Akkord- arbeit usw. / |

Am häufigsten wurde Lohnerhöhung gefordert in Berlin (114mal), im Negierungsbezirk Potédam (72mal), in der Kreishauptmannschaft Dreéden (68mal), in Hamburg (b4mal), im Regierungsbezirk Düssel-

dorf (49mal), im Regierungsbezirk Schleswig (33mal); der Ver- fürzung der Arbeitszeit galten die Bemühungen der Streikenden

35mal in Hamburg, 31mal im Regierungsbezirk Düsseldorf, 19mal im Regierungsbezirk Potsdam, 16mal im Regierungsbezirk Schleëêwig, 12mal in Berlin und je 9Imal im Negierungsbezirk Arnsberg und im Neckarkreis.- Alle übrigen Bezirke wiesen geringere Ziffern auf. Ueber die Hâäufigkeit des Vorkommens dieser beiden Forderungen in den vershiedenen Gewerben ist folgendes zu bemerken: cs richteten sih die Wü: {he der Streikenden auf die Erhöhung des Lohnes auf die Verkürzung der Arbeitszeit bei den i bei den Maurern 2 Gemar Sim tan A 20 TisBle e 18 Bauunternehmungen . 16 Ine o ace 20D Stubenmaten. 1

Maurern : 144mnal Bauunternehmungen . 113 Dle 86 Simiieren A 57 Klempnen A 20 Schuhmahern . .. 18 Gifenateen 17 Stufkkateuren . t 7 Stubenmalern 2c... 162 Dacbetern 6

Von den sämtlichen im Berichtésjahr zur Erledigung gebrachten

Streiks enteten für die Streikfenden

mit vollem Erfolg 300 mit 13 815 Streikeuden in !013 Betrieben mit ieilweisem Er-

Q T D V. T. C “U R E e E E B

fol R 446 80902 A0 A ohre Erfolg . . 630 , 32456 1,2080

Bon den im Berichtsjahre bceateten Streiks, welche den Streikenden vollen Erfolg brachten, waren 235 Angriffs\treiks mit 10784 Streikenden in 850 Betrieben und 65 Abwehrstreiks mit 3031 Sreikenden in 163 Betrieben. 78,3 9/6 der mit vollem Erfolge beendeten Streiks waren also Angriffs-, 21,7 0/9 Abwehrstreiks.

_ Zu Ausfperrungen ist es während tes Jahres 1903 96mal im Deutschen Reiche gekommen. Von den 70 innerhalb des Berichts- jahres selbst wieder aufgehobenen Aussperrungen wurden insgesamt 1714 Betriebe betroffen, in denen 52 541 Arbeiter, darunter 7841 Pers Jonen unter 21 Jahren, bei Beginn der Auss\per: ung beschäftigt waren. In 28 Betrieben hatte si die Aussperrung nicht auf den Gesamt- betrieb autgedehnt, sondern auf einzelne Beschäftigungtarten innerbalb desjelden beshränkt, denen zusammen 2816 Arbeiter angehört hatten. Ausgesperrt wurden im ganzen 35 273 Personen; 835 Arbeiter wurden infolge der Aussperrungen zum Feiern gezwungen. In 36 Fällen

hatten die Arbeitgeber vollen, in 15 teilweisen, in 19 Fällen keinen Erfolg. In 14 Fällen verfolgte die Aus!perrung lediglich den Zweck,

anteéren Unternehmern, deren Arbeiter sich 1m Streik befanden, mittel- bar zu Hilfe zu kommen. 31 Ausfperrungen sind unter Jntervention von Berufsvereinigungen în die Wege geleitet und durchgeführt Dee einmal ist das Gewerbegeriht als Einigungsamt in Tätigkeit getreten.

Invaliden- und Altersversicherung.

Bei der Landesversicherungsanstalt Oldenburg lagen in den drei ersten Monaten des laufenden Jahres (in Klammern sind die Zahlen für den gleichen Zeitraum des Vorjahres beigefügt) vor: 228 (214) Anträge auf Bewilligung von Invalidenrente, 21 (14) Anträge auf Bewilligung von Krankenrente, 22 (20) Anträge auf Be- willigung von Altersrente, 157 (176) Anträge auf Beitrags- erstattung in Heiratsfällen, 52 (49) Anträge auf Beitragserstattung in Todesfällen, 1 (1) Antrag auf Beitragserstattung an Unfall- invaliden und 68 (92) Anträge auf Uebernahme des Heilverfahrens. Es wurden in dem genannten Zeitraum festgeseßt: 115 (121) Invaliden- renten, 19 (14) Krankenrenten, 12 (15) Altersrenten, 132 (156) Er- stattungen in Heiratsfällen, 43 (40) in Todesfällen und 1- (1) an Unfallinvaliden. Die Höhe der bewilligten Invalidenrenten betrug durch- \chnittlich 153,96 4, im ganzen 17 705,40 M, die der Krankenrenten durhschnittlih 159,19 4, im ganzen 3024,60 M, die der Altersrenten durchschnittlih 166,49 Æ, im ganzen 1996,80 M, die Höhe sämt- licher Nenten zusammen 22 726, 80 «(4 Seit . dem Inkrafttreten des Geseßes wurden auf 6605 Anträge 5432 Renten in der Höhe von 751 429,80 M. bewilligt und bei 6878 Erstattungsanträgen in 6534 Fällen die Beitragserstattung verfügt. Das Heilverfahren wurde im laufenden Jahre in 44 (47) Fällen darunter 16 (22) Lungen- kranke eingeleitet, in 10 Fällen (darunter 7 Lungenkranke) ab- gelehnt. Am 1. April befanden sich 33 (36) Kranke in der Fürsorge der Bersicherungsanstalt, davon 4 (11) in Krankenhäusern, 14 (20) in Lungenheilstätten, 0 (1) in Bädern, 15 (4) in fonstigen Kurorten. Der Aufwand für die Krankenfürsorge betrug in dem oben bezeichneteu Zeitraum 19 013,40 / (9783,12) 4, davon 751,33 (634,31) A für ¿Familienunterstützung.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Personenlohnfuhrrwoerksinnung zu Berlin besprah am Freitagabend die Lohnfraçge der Droschkenkutscher (vgl. Nr. 87 d. Bl.). Es wurde, der „Voss. Ztg.“ zufolge, ausgeführt, die Festlegung eines einheitlihen Loßnsaßzes für alle Fuhrhöfe sei bei deren Berschieden- heit niht durchführbar. Es werde tatei bleiben müssen, daß jeder Fuhrherr, wie es ja auch meist geschehe, mit seinen Kutshern Ver- einbarungen über den zu zahlenden Lohn treffe. Im allgemeinen wurde der Standpunkt vertreten, den Kutschern bei einer Mark Grundlobn 30 y H. der Einnahme zu zahlen. Um jedoch ein Entgegenkommen zu zeigen, will man vom 1. Juli d. J. ab bei einer Einnahme von über 10 # 30 v. H. und 1,50 A Grund- lohn bewilligen oder 2 Æ Grundlohn bei einer Tageseinnahine voi 13 6 und 25 v. H. Die Forderungen der Kutscher wurden als zu weitgehend bezeihnet, und es wurde beschlossen, Verhandlungen in dec Schlihtungskommission, weil doch zwecklos, niht mehr zu führen.

In Bremerhaven, Geestemünde und Lehe ist, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, eine Ausstanosbewegung im Sange, in die nach und nah die Bauhandwerker, mit mehr als 1000 Mann, die Maler, Schneider, Steinsegzer und Tischler hineingezogen worden sind. Insgesamt sind gegenwärtig etwa 2000 Arbeiter außer Arbeit. Zum Teil liegen Lohnstreitigkeiten vor, doch handelt es fich im wesentlichen darum, daß die zu einem Verbande zusammengesc{lossenen Arbeit-

. geber einen Arbeitsnahweis eingerihtet haben und defsen Benutzung

U) j

fordern, was die Arbeiter verweigern.

__ Der Ausstand auf Grube Kreuzwald (Lothringen) ist, wie die „Saarbr. Ztg.“ meltet, durch Bewilligung der Forderungen der Arbeiter beigelegt. (Vgl. Nr. 102 d. Bl.)

In Budapest ist, der „Frkf. Ztg.“ zufolge, der Ausstand der Lohnkut scher (vgl. Nr. 100 d. Bl.), ohne daß sie einen besonderen Erfolg erzielt haben, am Sonnabend beendet worden.

In Temesvar haben, wie dem ,W. T. B.* telegraphiert wird, egen 4000 Maurer, Zimmerleute und Erda rbeiter die rbeit eingestellt ; fie verlangen eine Lohnerhöhung.

oder Akkordlöhne usw.

R E E R E t R N ied fait S I E

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungsmaßregeln. Stand der Tierseuchen in Oesterrreih am 7. April 1904.

(Nach den vom K. K. österreichishen Ministerium des Innern veröffentlihten Ausweisen.) C L A Rotlauf | SHweine| gz ¿ hen. E a e : und Räude der |(Shweine- isdila Tollwut L End eL Faitbe brand a a Schweine |* feuche) ¡lag Zahl der verseuchten Vrte: L i 5 J S e ; 1 1 15 y : Æ ¡ Ra C s n ee ¿ ; d i ¿ Salzburg s F L 7 e Steiermark 7 / Kärnten . E ¿ : j è P E ere é 1 1 L 1 e) : O i orarlberg E : - : : j 1 E 1 5 3 : 6 15 9 c f H t , Ê 5 N G S 2 i s 7 h Bona ; : :

Die Lungenseude, Rinderpest, Rauschbrand und Pockenkrankheit find niht aufgetreten.

Stand der Tierseuchen in Ungarn am 6. April 1904. (Nach den wöchentlihen Ausweisungen des Königlich ungarischen Ackerbauministeriuns8.)

Milz-

s U T

Notlauf | S§weine-

Bläs8chen-

und und Blatte Bz d ; Blattern Râude er ¿ brand Bu Haut- Klauen- “l ausfchlag Sweine seuche : wurm seuche Schweine C r ( 9: 47 5 E Zahl der verseuchten Orte . H | 101 | 4 | 36 | 10 | 32 | 459 54 | 9251 Brasilien. Nr. 2836 des Tarifs mit 0,10 Peso für 1 kg zu verzollen. (Beschluß s vom 29. Sanuar 1904 Diario oficial vom 30. Januar 1904.) |

Die für Schiffe, die von Rio de Janeiro nach anderen Häfen Brasiliens gehen, angeordneten Desinfektion 3maßregeln sind wieder aufgehoben worden. (Vergl. „NReich2anz." vom 2. Ve- zember v. J. Nr. 283.)

Handel und Gewerbe.

{Aus den im Reichsamt des Fnnern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie.)

Numänien.

Behandlung deutscher Handlungsreisende In leßter Zeit bringen die rumänischen Handelskammern die für fremde Jandlungsreisende und Vertreter ausländischer Firmen in Rumänten Diiian Bestimmungen strenger zur Anwendun Die betreffenden Vorschriften werden deshalb nachstehend wiederholt in Erinnerung

a é S i g E A Die Behandlung der deutschen Handlungsreisenden in Numänien beruht auf Artikel 3 des zwischen dem Deutschen Reich und Rumänien abgeschlofsenen Handels-, Zoll- und Schiffahrtsvertrages vom 21. Ofk- tober 1893, dem rumänishen Geseze über den Hausierhandel vom 17. März 1884 sowie dem zu diesem ergangenen Neglement vom {1. Funt 1888. Daraus und aus anderen Bestimmungen der rumd- nthen Regierung egiht ih folgendes für die Handlungsrei}enden

scher Firmen :

E Sie müssen mit ciner von einer deutshen Behörde aus- gefertigten Gewerbe-Legitimationskarte versehen sein. « 2) Sie dürfen Misr emmilister, aber keine Waren mit sich führen. 3) Sie genicßen Steuerfreiheit und 4) für zollpflichtige Gegenstände, die fie als Muster einführen, wird Zollfreiheit unter der Vorausseßung gewährt, daß diese Gegenstände in einer im voraus zu bestimmenden Frist unverkauft wieder ausgeführi werden und die Identität der ein- und ausgeführten Gegenstände außer Zweifel steht. Der Zoll muß hinterlegt oder sicher- stellt werden. : : L Oie darüber erteilte Quittung ist dem Ausfuhrzollamt amit dem Antrage auf Rückerstattung des Zollbetrages zurückzugeben. Nach den Bestimmungen des rumänishen Finanzministeriums sind zur Nü- erstattung der von Handlungsreisenden für mitgefübrte Warenmuster hinterlegten Zollbeträge nur die Zollämter zu Fass, Burdujenî, Braila, Galaß, Verciorova und Predeal befugt. :

Die Handlungsreisenden haben ferner der Handelskammer (Handelskammern befinden sih in Craiova, Pitesti, Ploiesci, Bukarest, Braila, Galat, Focsani, Jassi, Botosani, Constanya) des Ortes, wo sie Geschäfte machen wollen, oder in Ermangelung einer solhen dem Bürgermeister des Ortes, schriftlich die Firmen anzumelden, für die sie tätig sind, sowie sich dur eine beglaubigte und von dem zuständigen rumänischen Konsul im Deutschen Nei be- glaubigte Vollmacht darüber auszuwei)en, daß und wie weit sie befugt sind, die betreffenden Häuser in Rumänien zu vertceten. Sie dürfen nur im Namen der Groß- und Kleinhändler, die sie vertreken, und nur für diese Waren anbieten sowie Befugnisse im Rahmen der erhaltenen Vollmachten ausüben. Mit diesen Anmeldungen bei der

andelskammer oder dem Ortsbürgermet|ter haben sie cine beglaubigte bscrift der Vollmacht zu hinterlegen, auf Grund deren fie âtig sind. Die Handelskammer oder Gemeindebehörde nimmt keine Voll- machten entgegen, die ni@t nach den Geseßen des Landes, wo sie aus- gestellt wurden, beglaubigt worden sind. L, S i

Eine folche Vollmacht dürfte am zweckmäßigsten, wie folgt, ab- zufassen sein: Vollmacht, kraft der wir unferen Neisenden Herrn eid ermächtigen, Rumänien zu bereisen, um daselbst von Eroß- und Kleinhändlern Aufträge für unsere Firma entgegen zu

nehmen. L . : (Folgen Datum, Unterschrift sowte notarielle Beglaubigung und

: :biguna des rumänischen Konsuls.) i Z A Rumänien haften Vertreter deutscher Firmen (Agenten, Kommissionäre usw.) unterliegen hinsichtlih der Vollmacht den gleichen Bestimmungen wie die Handlungsreisenden. Eine solhe Agenten- bevollmächtigung würde etwa zu lauten haben:

Vollmacht. Die unterzeichnete Firma . . .. -_« - beauftragt biermit ihren Vertreter Herrn N. N. in... ...- (Rumänien), für

ibre Rechnung Aufträge von Kunden in Rumänien in folgenden Mete E aufzunehmen, dieses aber unter dem Vor- bebalt, daß sie die Aufträge annehmen und bestätigen oder zurüd- weisen kann. : j ;

(Folgen Datum, Unterschrift, notarielle Beglaubigung und Be- glaubigung dur den zustöndigen rumänischen Konsul.) 5

Weitere Befugnisse, wclche das die Vollmacht erteilende Haus seinem Vertreter geben will, werden in die Vollmacht ausdrüdcklih aufzunehmen fein.

S E A

Salvador.

Zolltarifierung von Waren. Namen „Phosphorin“ bekannte Stoff,

Der im Handel unter dem welcher zum Klären des

Fers sowie auch als Dünger verwendet wird, is zollfrei. (Beschluß De 1e O Da Diario oficial vom 29. Januar 1904.)

Kiepen

und Körbe (espuertas, cestos ó capazos) aus

Japan. Zolltarifentscheidzungen. Stahlplatten für Schiffe der Kaiferlihen Marine sind zollfrei zu lassen, sofern sie erwiesenermaßen ¿zum unmittelbaren Einfügen in einen bestimmten Teil eines folhen Schiffes bestimmt sind. j A U Guß alen in Verbindung mit Metallvorrihtungean zum Halten der Drähte für elektrische Straßenbahnen sind nah T No 201 mit 20 b. O des Werts zu berzolet. E Kautschuk, eigens für zahnärztliße Zweke angefertigt, ijt ohne Nücksicht auf seine Stärke nah T.-Nr. 14a mit 10 v. H. des Werts

von dieser Maßregel sind solhe Banken, die nur Regierungsgelder“ im Betrage von 100000 Dollars besißen. Eine Kündigung von weiteren 10 9/6 wird für den 1. Juni d. J. erwartet. :

Washington, 30. April. (W. T. B.) Die Einnahmen der Vereinigten Staaten betrugen für den Monat April 41 529 422 Dollars, die Ausgaben 47 030 009 Dollars. i

New Vork, 30. April. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Woche eingeführten Waren betrug 9 980 000 Doll. egen 10 830 000 Doll. in dec Vorwoche, davon für Stoffe 1 660 000 Doll. gegen 2 280 000 Doll. in der Vorwoche.

New York, 30. April. (W. T. B.) In der vergangenen Woge wurden 12 672 000 Doll. G okd nah Frankrei ausgeführt, die Goldeinfuhr betrug 47000 Doll. Die Silberausfuhr betrug 488 000, die Silbereinfuhr 10090 Doll.

Kursberichbte von den Fonds8märkten. Hamburg, 30, April. (W. T. B.) (Schluß) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd,, Silber in Barren: das Kilogramm 74,75 Br., 7425 Gd. 2 Wien, 2. Mai, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Ungar. Freditaktien 754,50, Oesterr. Kreditaktien 639,90, Franzosen 641,50, Lombarden 79,50, Elbethalbahn 427,00, OVesterreichische Papierrente

99,89, 49/0 Ungarishe Goldrente 117,95, Oestecreihishe Kronen- anlethe 99,55, Ungarische Kronenanlciße “97,80, Marknoten 117,23,

Bankverein 513,50, Länderbank 425,00, Buschtehrader Lit. B —,—, Türkische Lose 132,00, Brüxer —,—, Alpine Montan 408,50 ex. London, 30. April. (W. T. B.) (S6®luß.) 22% Eg. Kons. 893/z, Platdiskont 25/16, Silber 25!/s. Bankausganga 44 000 Pfd. Sterl. Die Fondsktörse bieibt a:n Montag, den 2. Mai ge- \{lofsen. Paris, 30. bing E S D) 97,55, Suezkanalaktien 4125. /

“Madrid, 30. April. (W. T. B.) Wefel auf Paris 39,15. Lissabon, 30. April. (W. T. B.) Goldagio 24. A New York, 30. April. (Shluß.) (W. T. B.) Die Stim-

mung der heutigen Börse war gedrüdt auf die Ankündigung weiterer Goldbestellungen Frankreichs in Höhe von 1 500 000 Dollars, die mit den am Dienstag und Donnerstag abgehenden Dampfern zur Verschiffung gelangen follen. Die Miitteilunz des Prä- sidenten der Pennsylvaniabahn, daß die üblihe Dividende zur Ver-

(Shluß.) 32/0 Franz. Rente

teilung gelangen werde, blieb ohne Einfluß auf die Haltung der Aktien dieser Gesellschaft. Der Bankausweis hatte einen

mäßigen Rückgang zur Folge, da man annahm, daß feine Ziffern den tatsählihen Status zu hoch angeben. Die Wirkung der geringen wöchentlichen Eisenbahneinnahmen wurde noh verstärkt dur Berichte von Reisenden, aus denen hervorgeht, daß der geshäftlihe Rückgang sih nah und nah auch auf den Westen und Süd-

L

westen der Vereinigten Staaten auszudehnea scheint. Schluß \{chwerfäll]]g und gedrüdckt. Aktienumsa8 70000 Stück.

Geld auf 24 Stunden Durscnittszinsrate nom., do. Zinsrate fü:

letes Darlehen tes Tages nom., Wechsel auf London (60 Tage)

435,009, Cable Transfers 4,87,20, Silber, Commercial Bars 54s.

Tendenz fr GBeld: Leicht

Tendenz für Geld: Leicht. : : J Wechsel auf

Mio de Zanteit9, 30.

April, W S D)

a

zu verzollen. : : A / E Porzellankrüge, die nah der Befüllung wieder ausgesüdri werden sollen, sind nit zollfrei zu lassen, sondern nach T.-Nr. 468 mit 20 v. H. des Werts zu verzollen. Bleistifthalter aus Metall sind als „Metallwaren“ nah T.-Nr. 271 mit 20 v. H. des Werts und nicht als „Schreibmaterialien" nach T.-Nr. 298 zu verzollen. Stahlstäbe von niht mehr als 4 Zoll (engli|ch messer sind nach T.-Nr. 243 mit (vertraz8mäßig) 1,819 Yen 100 Kin zollpflichtig. L T N Papier für BVisitenkarten ist nad) T.-Nr. trag8mäßig) 10 v. H. des Werts zu verzoilen. Journal.)

Zoll (englisch) im Durh- für

293a mit (ver-

Konkurse im Auslande. Galizien.

Konkurs ist eröffnet über das Vermögen des nit registrierten K. K. Landesgerichts, Abteilung V1, in Krakau vom 26. April 1904 Nr. esz. 8. 3/4, P : evi Dr. Josef Emilewiéz in Podgórze. Wahltagfahrt (Termin z1 Wahl des definitiven Konkursmasseverwalters) 9. Mai 1904, Bormit- tags 10 Uhr. - Die Forderungen find bis zum 15. Juni 1904 bei dem genannten Gericht anzumelden ; în der Anmeldung ist ein în Podgórze wohnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquidie- rungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 11. Juli 1904, Vormittags 10 Uhr.

Zwang3versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin —. Grundstück Neanderstraße 12, dem Ingenieur Dtto Seele ge- hörig, zur Versteigerung. 13,16 a. Mit dem Gebot von 39 000 M. bar und 655000 M Hypotheken blieb Kaufmann Otto NReymer, Kltonaer Straße 28, Meistbietender.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Rukr und in Oberschlesien. An der Nuhr sind arn 30. v. M. gestellt 18 619, niht reckt- 4a geftesl ; R L A S e rt% er anb am 29. v. M. gestellt 5764, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen: am 30. v. V. sind gestellt 4226 bezw. keine Wagen.

Ueber die Einfuhr von Strick- und Wirkwaren in die Bereinigten Staaten von Amerika sind den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin vertraulihe Mitteilungen zu- gegangen. Ebenso sind für den Warenetingang na den Ver- einigten Staaten von Amerika neuerdings verschiedene wichtige Zolltarifent.\cheidungen ergangen, die im Verkehrs- bureau der Korporation der Kaufmanuschast von Berlin eingesehen werden können. i

Die vorgestrige ordentliche t werksgesellshaft Graf Bismark genehmigte, des „W. T. B.“ aus Düsseldorf, einstimmig den : Zeche Bickefeld Tiefbau zwecks allmählicher Ueberleitung der Beteiligungsziffer von Bikefeld Tiefbau am Kohlensyndikat in die Beteiligungsziffer von Graf Bismarck. Hinsichtlich der wirischaftlihen Tragweite der Fusion wurde vom Vorstande mitge- teilt, daß die Ausbeute in gleiher Weise wie bisher verteilt werden fönne. Betreffs der Arbeiterschaft von A, Tiefbau haben si die unmittelbar an Bikefeld angrenzenden Zechen bereit erklärt, etwa 1100 Arbeiter anzunehmen, während Bickefeld Tiefbau N bis 800 Arbeiter n R Be Amortisation des Ankaufs

innerhalb 5 Jahren durchgeführt werden. lag Be i 30. Arcil. (W. T. B.) Der Verwaltungsrat der Bundesbahnen hat bezüglih des Ausbaues der On be- \{lofsen, daß die shmalspurige rehtsufrige Brienzer Seebahn gebaut werden soll, und zwar in dem Sinne, daß der Kanton Bern für die ersten A Betriebsjahre eine jährlihe Subyention von 40 000 Fr. eisten foll. i j E eh Wb inaton: 30. April. (W. T. B.) _Shaßsekretär Shaw hat den Nationalbanken weitere 10% Regierungs- depositen gekündigt. Die gekündigten Summen betragen zwölf

Generalversammlung der Berg- laut Meldung

gewöhnlihe, zum Einsammeln des Kaffees und die im Tarif nicht aufgeführt

-Espartogras, zu ähnlichen Zweken,

sind, find nach.

Millionen Dollars und sind am d. Mai d. I. zahlbar. Ausgenommen

(The Board of Trade

Meblbändlers Jojef Groß in Podgórze mittels Beschlusses des |

Provisorisher Koukur8masseverwalter Advokat | zur |

ftand das |

Ankauf der |

nur noch 600 |

Kursberichte von den Warenmärkien. d

| VWroduïtenmarkt. Berlin, den 2. Mai. Die amtlih 1 r C 25 N T ih : p3 ü 94 | ermittelten »Preise waren (ver 1000 kg) in Mark: Weizen,

! märtisec 172,00—173,00 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 171,29 Abnahme im Mai, do. 171,25—172 bis | 171,50—172,50 Abnahme im Juli, do. 168—168,50—168 Abnahme | im Septernber mit 2 # Mehr- oder Minderwert. Fest.

172—-171,50—172,59

|

| le 90 NN «Io j rc [A4 | Noggen, märkisher 130,00 ab Bahn, Normalgewidt 712 & |

i

bis

133,75—134,50—134 Abnahme im Mai, do. 136,50—136,75 Ab-

| nabme im Juli, do. 136,25—136,50 Abnahme im September mit

1,50 46 Mehr- oder Minderwert. Fest. : 1 | Hafer, pommerscher, märkischer, mecklenburger, »reußischer, | posener, schlesisher feiner 136—149, pommerscher, märkischer, mecklen- | burger, preußischer, posener, {chlesisGer mittel 1259—139, pommerscher, | märkischer, mecklenburger, preußischer, posener, \chleficher geringer | 121—124, Normalgewiht 450 g 121,75—121,25—121,50 Abnahme | im laufenden Monat, do. 127,25—127,50 Abnahme im Juli mit 2 (6 Mehr- oder Minderwert. Mait. _ . | Mais, runder 112,00—118,00 frei Wagen, amerik. Mirxed | 116,00 frei Wagen, ohne Angabe der Provenienz 109 —108,75 Ab- nahme im laufenden Monat. Muhig. S e | Weizenmehl (p. 100 kg) Nr. 00 21,25—23,90. Nubig. | Roggenmehl (per 100 kg) Nr. 0 u, 1 16,25—17,60. Still.

|

Rüböl (p. 100 kg) mit Faß 42,40—42,60—42,50 Abnahme im laufenden Monat, do. 44,02 Geld Abnahme im Oktober, do. 44,20 Brief Abnahme im November, do. 44,509 Brief Abnahme im Dezember, do. 45,20— 45—45,10 Abnahme im Mai 19059. Behauptet.

Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Der Ooppelztr. für: Weizen, gute Sortef) 17,25 M; 17,22 # Weizen, Mittelsortef) 17,19 4; 17,16 M4 Weizen, geringe Sortef) 17,13 M; 17,10 M Pagen, gute Ee R S Roggen, Mittelsorte}) 13,01 4A; 12,99 A MNoggen, ge

Roggen 7 12,95 M Futiergerste, gute Sorte*) 14,29 4; 11,90 A Hafer, gute

| | Berlin, 30. April. Marktpreise nach Ermittelungen des | | |

Scrteft) 12,97 M; / Futi 13,10 /\& Futtergerste, Mittelsorte*) 13,00 #; Futtergerste, geringe Sorte*) 11,80 #4; 10,80 Æ

Sorte*®) 15,09 M; 14,10 A Hafer, Mittelsorte*) 14,00 Æ; 13,10 M Hofer, geringe Sorte*) 13,00 M; 12,10 A Richt-

troh 4,16 M; 3,82 A Heu 7,904; 9,00 Æ Grbsen, gelbe, zum Kochen 40,00 Æ ; 28,00 6 Speisebohnen, weiße 50,00 4; 26,00 A Linsen 60,00 4; 25,00 # Kartoffeln 8,00 M; 5,00 A Rindfleisch von der Keule 1 kg 1,80 Æ; 1,20 A | dito Baulfleish 1 kg 1,40 M4; 1,10 A Schweinefleish 1 kg | 1,60 A; 1,00 A Kalbfleish 1 kg 1,80 M; 1,20 Æ Hammel- fleish 1 kg 1,80 A 1,20 A Butter 1 kg 2,60 #; 2.00 M Eier 60 Stück 3,60 M; 2,80 4. Karvfen 1 kg 2,00 #; 1,20 Aale 1 kg 3,00 4; 1,40 (A Zander 1 kg 3,00 Æ; 1,20 Á Hechte 1 kg 2,20 #4; 1,20 A Barsche 1 kg 2,00 M; 0,80 Séleie 1 kg 3,00 M; 1,40 A Bleie 1 kg 1,40 Æ; 0,80 Æ Krebse 60 Stück 15,00 M; 3,09 M

j +4) Ab Bahn. :

| *) Frei Wagen und ab Bahn.

| Berlin, 30. April. Bericht über Speisefette von Ep Gause. Butter: Die Exportpläye blieben auch diese Woche flau

ibers@wemmten den hiesigen Markt mit billigen Angeboten. | Trogdem ika sich hier die Preise für feinste Butter behaupten. Die heutigen Notierungen find: Hof- und Genofsenschaftsbutter J a Qualität 103 bis 106 #4, [1a Qualität 100 bis 104 T Schmalz: Größere Schweinezufuhren und die bevorstehenden Mai» andienungen bewirkten Realisierungen, wodurch die zu Anfang e Woche eingetretene Preisbesserung wieder verloren gtng. cs er Markt niht mit Ware überladen ist, vielmehr andauernd ein Deckungs- | bedürfnis besteht, werden die jetzigen Preise bald wieder Kauflust her- | vorrufen. Die heutigen Notierungen sind: Choice Nenern E 414 bis 413 46, amerikanishes Tafelshmalz (Borussia) 43 M, p ee Stadtschmalz (Krone) 435 , Bratensdmali (Kornblume) 46 „& Tievces bis 48 A Speck: Geringe Nachfrage.

2 in, 30. April. Wochenbericht für Stärke, Stär ke- erli A E, (Ta eaSte von Max Sabersky. Der

eshäftslos; die Preise ind zu notieren: Ia. 217-225 M,

bleibt andauernd nennen. Es I a. Kartoffelmehl

Markt für Kartoffelfabrikate und fast nur nominell zu artoffelstärke 215 —225 4,