1855 / 134 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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. Excellenz ter General - Aeuteñäkt / und Commadvéeur ‘der Gebe Ae; Graf ves Waldersee, aus der Provinz Swhleffen,

Abgereist: Der Erbschenk in der Kurmark Brandenburg von Hake, nah Fkünkfurt a. O, Der Chef des Ministeriutits für ‘die landwirthschaftlichen Ange=

legenheitenFräiherr * o n M än tewuffel, ah Lübben.

Hie

Berlin, 11. Juni. Se, Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: dem Commandeur der 13ten Infanterie - Brigade, General-Major von G öhe, die Erlaubniß zur Anlegung des thm verliehenen Commandeur-Kreuzes erster Klasse vom Herzoglich An- haltishen Gesammt-Haus-Orden Albrechts des Bären z so -wie dom. Adjutanten der 13ten Jnfanterie-Brigade, Hauptmann von GilFßa “des 26sten ie---Regiments, und dem -Adjutanten -der ten Division, Premier - Lieutenant Freiherrn von Salmuth des 8ten Husaren-Regiments, zur Anlegung -des thnen--verlithenen ?Ritter- Kreuzes zweiter Klasse desselben -Dvdens zu "erthtilen,

Nichtamtliches.

Preußen. ‘Danzig, §?Juni. Gestern Mittäg kamdieenglische Kriegs-Dampf-Korvette „Buldog““, mit Briefen und Depeschen auf unsere Rhede. Sieibrachte: die Nachricht mit, däß, -als.von der-circ@ 16 englische Meilen von Kronstadt) vor Aukex (Mes R, eaM ben [und französischen Flotte das Kriegsschiff „Oriou‘“ -die Tiese des Ein- gaugs -vor .Kröustadt vermessen ‘und Rékognoszirungen angestellt, von einer russischen Hafen «Batterie ein bliadèr Schuß abgefeuert sei , zur Warnung, sich nicht weiter der Batterie zu nähern, Der Gesundheitszustand E Flotte ist befriedigend, Seit 10 Tagen war ‘nur ein“Fäll von! Blattern-Krankheit- vorgékommen, (Danz. D.)

Magdébut g, ‘9. Juki. Se. Köntgl, Hoheit der Prinz Karl hat, nahdem Höchstderselbe gesteru ‘bis 7 Uhr Abends “die

esammte zux ‘hiésigen Garnifon gehörige Artillerie nspigirt, heute Morgen uns wledêr verlassen ‘und ist mit ‘dem Frühzuge ‘der ?Lkip- ziger -Eisenbechn nath Erfürt weiter gereist. (Magd. Cor.)

Koblenz, 8. Juni. —Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen, Höchstwelcher vorgestern Abends gegen 9 Uhr von Köln zurückgekehrt war, hielt heute Morgens, umgeben von der hiesigen Generalität und ‘einem -glänzendätStäbke, große Revue über sämmt- liche Truppen hiesiger Garnison auf der -Karthäuser Anhöhe ab. Gestern Nachmittags um 35 Uhr kehrte auch Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin von Preußen nebst der Prinzessin Louise, von Mainz kommend, hierhin zurü, woselbst „am Anländeplaße Des Dampfbootes Jhr Gemahl Héchsttieselbe abnahm und unsere, ober- sten Milikäir- und Civil-Behörden zu ihrem Empfange “sich tiuge- funden hatten. (Rhein - u, Moselbote.)

Samburg, 9. Juni. Der öldenburgishe Generäl Graf von Ranzow ist \vörgestern zur Jnspeètion des hiesigen Bundes- Kontingents hier angekommen. Die Juspection findet am Montage auf der: Sternfchanze statt. (H. B. H.)

Sachsen. Am 7.' Juni fand die Einweihung der von dem Großherzog vou Weimar durch den Baumeister von _Ritgen restau- rirten Kapelle auf der Wartburg, in Gegenwart Sr. König- lichen Hoheit, der érsten“Beainten des Großherzogthums und der Abgeordnkten zur deutschen evangelischen Kirchenkon fe- renz, dur einén ‘feïerlichèen"Gottesdienst statt, Die Predigt hielt, auf -besofdetxs Veklangen ‘Sr. Königlichen Hoheit, ver Vorsitzende ‘der ‘Konférètiz, "Dber -Hef - Prediger ‘von Grüttisen aus' Stütt- ‘gâtt , “welcher /in *tiéfergreifeider "Weife, ‘auf Grund "lder ee E Ma i „Einen M S at it e mand kéêgen, er dem, der ‘gelegt *ist, “welher *ist| Jésus Chtistus /‘’ ‘auf die L, ;

De

[ hinwies, wéltche ‘dièkse ‘Skâtte ‘für das ‘gesammte ‘évangeélische Deutschland ‘Yat, \und ‘dén Segen

Göttes ‘übêrwie "Person, bas Haus “und ‘das Land“ dés hohen Für-

Fen, ber Alle ‘veutsthe Fütsten' und Dbrigfkéiten, über “bie gesammte deutsche “tva ngélifthe Kiréhe mid ie aus ‘ihrem Le i gegangène E Ep, ‘Zugleich “niik “diésem "Göftesbitüste wurde das von der*Köffferenz zusämmengestellte ällgemettie déuksche Gesangbuch als Gesangbuch für ‘bié Wattburg-Käpelle I In der am -„nächsfolgenden Tage stattgehabten : ersten Sihung der “Konferenz ließen Se, Königliche ‘Hobeit derselben verkün- Tigén, daß Höchsttieselben der Kouferenz sür die Dauer ihrer _ Versammlungen die Kapelle ein für allemal zum kirchlihen Ge- AEN bærlássen und blei Befehl „Zu -gëben Ld hâtten, ‘dah , so óft ‘viéselbe sich aúf' vér “Burg zu véisawm- Meln' wlinsche ,'in ‘ren ‘lbrigeu' Räumen tei selben elne angemtsséne Aufnahme gewährt werde, Am Mittag dessekben “Tagé& wäken

;

dle ‘säntmtlithen Mitglièder der Konferenz zur Großherzo Tafel géladen. Die dlesmalige Konferenz deo itnmlig deutschen Landeskirchen, mit Ausnahme der Reußischen und Lppe- schen Lande, der Städte Hamburg, Bremen “und Frankfuxt, und Braunschweigs und Badens, beschickt. Jedoch is von Baden, dessen Abgeordnète dur die Vorbereitungen zur General-Synode verhin. dert silud, eine ausdrücklihe»=Anhänglichkeits - Erklärung „an die Konferenz eingegangen. Zum Präsidenten “der Wdüere wurde Se Mi vie Dr, vou Gribneifen aus. Stutt art aufs Nette gewählt; zu déssen Stellvertreter Ober. onsistorialrath Dr. voWMühler ‘aus Berlin. Die Verbätblünge bewegen sich in festem, geordneten Gange, und es darf der Hoff nung Raum gegeben werden, daß die Konferenz in ihrer öfteren Wiederholung mehr und mehr allen betheiligten evangelischen Kirchen-Regierungen zum Segen gereichen werde. -Metntngen, 8, Juni. “Se, Hoheit der Herzog is heut: Morgen von dort nach Paris abgereist, Am 4ótenxd. M.rheah. sichtigt- derselbe ín Bad Ems zu einer mehrwöchentlithen Bidefu einzutreffen. Unser Landtag hat heute das Geseß über Ver- theilung, Tragung und Vergütung der Militairlästen angenommen, Eine die buudesgesebßlihe Um Meiens, unseres -Kontingents zu einem Regiment betreffende höchste Reproposition is wenigstens

‘zuin ‘größen Theil ‘wiederum abgelehut worden, Dem Vernehmen

nah ‘witd bie Vertagung des “Landtages in ‘den nllthsten ‘Tagen ‘etfolgèn. (Fr. Bl.) Gefen, Mainz, 9. Juñi. Se. Königl. Hoheit der'Prin; von Preußen, der hohe Gouverneur tieser Bundesfestung, ‘traf heute Morgen ‘um 7 Uhr dahier ‘ein, inspizirte ‘die Königl. yreu- pishe Bundesgarnison und reiste ‘um ‘11 Uhr ‘über ‘Frankfurt zu e M A «am “Großherzogli@hen ‘Hofe ‘in ?Daritstadt ah, (Darmst, Ztg.) Frankfurt, 9. Juni. Gestern hielt die Bunde sver- famm lau nug seit ihrer Vertagung “in: der "Pfingstwockche wieder-ihre exste Bong Jn «derselben brachte ‘das Práäfidium eine "Anzeige von Sir J. Malet, dem außerordentlichen -Gesandten Englaüds, zur Kenntuiß der hohen Versammlung, wonath -die D st.se eh äfen seit ‘dem 16. Mai blokirt worden. Herr von ODergzeu, der Vertreter von Mecklenburg, war durch. Herrn von Bülow , den Bevollmäh- ‘tigten Dänemarks für Holstein und Lauenburg, substituirt, Da durch die längere Beurlaubung des kurhessishen Gesandten, Hérrn von Trott, eine Ergänzung mehrerer Ausschüsse nothwendig ge- worden, so schritt man zu einer Neuwahl, und es wurde Herr von Dörnberg, der stellvertretende Gesandte -Kurhessens, in den für die Rhein-Octroi-Angelégenheit niedergeseßten und in den Centralpolizei- aus;chuUß, «Herr: von Reinhardt (für Württemberg), inden Kassen-, und Herr von Eisendecker (für Oldenburg, Anhalt und Schwarzburg) in den-Reclamationsaus\huß gewählt, Die lange schwebende Streit- sache der Herren von der Kettenburg und von Vogelsang gegen die mecklenburgishe Regierung wurde bei der gestern erfolgten Abstim- mung ganz-zu Gunsten der lfßteren entschieden, somit ausgesprochen, dgß eine Beeinträchtigung der Rechte der mecklenburgischen Kathe- lifken durch Beschlüsse tes dortigen Landtags nicht vorliege. Dit Referent des betreffenden Aus\{usses, Herr von Münch - Belling- hausen, érstattéte Vottrag in ‘der ‘hamburger Verfassung- Angelegenheit, „an ‘dessen Schluß er beantragte, die zwis! dem Senat und den Oberalten gepflogenen Verhandlungen votz! legen. Die hohe Versammlung beschloß Einholung von Verhaltung® befehlen innerhalbeines-vierwöchentlihen-Termins. Ein Vortrage! B eGraus mhusses bezog fich auf ‘den ¡Kommandanturwechsel d! Bundesfestung Luxemburg. Erstatteter Anzeige zufolge ist dt! mehrerwähnte Streit zwishen Preußen :und- Lippe in Beireff det «Dotirung „der Fatholischen Kirche in Lippstadt: durch einen Bet- ¡gleich erledigt, Reuß 1, eröffnete, ! daß es die Bundes-Normat" Ainemgen ‘für die Presse und das Vereinswesen publizirt habe, ( r, ) u “Der „Kronprimz-und die Kronprinzessin von Wür! temberg sind heute Vormittag auf der Rüdfkehr „von Sk. Be LunD Wer eingetroffen und n sofort die Reise: nah Stutlga fortgeseßt. E, Hesterreich. Wien, 9. Juni, Der [Kaiser „wird diesen Tagen, wahrscheinlich am 412ten d,, nah Galizien abreisen wo “Se, Majestät die in jener Provinz „versammelten Truppen inspiziren wird, Der Generalfeldzeugnieister v-on Heß ist: heute abgereist und- dem. Kaiser - voran geeilt, Na | Pwaiz, Bexnu, 6. Juni, Die „Werbungen E euglish-\chweizerische Fremdenlegion finden besonders-in Grau g großen Anklang. Der englishe=Oberst-D ixk s on, welcher ijen vorläufigen Bildung der Legion beauftragt is, war vor t" n Tagen in «Chur uv sóll- mit dkm eidgenössischen Oberst T jon den Vertrag zur Uebernahme des Oberkommandos über die 49 L mit éitêm Jáhrgchalt vvn 20,000 ‘Fr. äbgéséh!ossen n "sen gahl sämmtlicher bisher Angeworbenen ter Och senbein Dit egion beläuft a auf 700, und täglich, kommen „neue e Gerüte, als ‘sélle ‘diese zweite Frentenlegion „wieder al wahr oder England überlassen werden, sind ungegründet, Ebenso un

Ahxnds

“und wir

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depot von Besangon an. die belgische Gränze 0 es, daß das Centrald ' l at werden: sóll;, (Fr. Bl) oßbritaunien: und: Jrland- Lonudou, 7; Juni, U ntexhau se nahm: Herr-RNoebu ck' die Debatte über- die- ¿Fräedensfrage ‘wieder auf: Er: knüpfte an- die: neulithe Rede. desr ehemaligen evstem: Lords: der Admiralität; Six- James: Graham-, an, erinnerte, an den Eifer-+ in: der Ktiegführung, dessen si devselbe- früher: erubimt- hatte; s wie an die-bramarbasirende Rede, die-vonch-denselben: în ¿Neformilub vor: dem Abgang- des Sir Charles? Napiev: nach® der -Ostsee- gehalten wordew-ist, und kontrastirte- damit’ die jehigen-Friedensredtn: des: ehemaligen: Ministers, für: welche ev: durchaus: kein Motiv in- dem- bishe. rigen: Vexlauf: der ‘Excignisst erblicken- zu können erklärte. Noch sei nicht ein-einzigex: Zweck des Krieges erveicht worden, und jeßt den Kxieg aufgeben, würde: nur- die: Srhmach: des Landes: zu Wege- bringen - heißen; der riedè, den Ma \{lô}e; würde nur ein ehrlöser Le seinz Was rid: John Russell betrifft, so erklärte Herr: Roebuck die- von demselben auf. den: wiener ‘Konferenzen: geführte: Sprache für unwürdig: eines engli. hen: Ministersz- Lord Ih Russell habe: dur* seine Zustimmung- zu-dem- {sten Punkte: fich auf die: Seite des. Despotiómus gestellt und’ einom- un- abhängigen Volke-das" Recht, seine eigenen“ Angelégonheiten- zu ordnen, geraubt. Wenn--man Oesterreich: die Worte „Polen, Ungarn und Jta-

lien“ ins Ohr: geflüstert hätte, dann: würde es sih- wobl gehütet haben, -

eine- sa: nuzuverläfsige- Politik“ zu hegen, wie es gethan, es- würde vor dem- Geiste: zurükgeschreckt sein, den jene Worte zu exten geeignet ‘gewesen: wáren: Ex glaube, die: Zeitwerde kommen, wo jene drei Worte das Feldgeschrei von Europa: sein werden. Auch:die: Politik! der: englischen Negierung- habe sih nur durh-ihre Unzuveuläfsigkéitcharakterisirt. Das englische Volk-sei von der Negierung in deu Krieg -bineingezerrt worden, und ex könne nit begrei- fen, wie - dieselben Leute (die: Peeliten im Kabinet Aberdeen), welche, im vorigen. Zahre nur. von- der Wegnahme Sebastopols und der Zer- tôórung, der russischen Flotte redeten, “jeßt England empfehlen können, Me Ehre durch den Rückzug aus dem Kriege in die Schanze zu schlägen. Er glaube nicht, daß Lord Palmerston dieses Sinnes set, und hoffe, er werde. ruhig, kühn und: entschlossen seinem Ziele, der Shwächung der russischen Macht, entgegenschreiten. Herr- S. Herbert hob die Schwie: rigkeiten der Debatte hervor, welhe durch! die: große Meinungsverschic- denheit. der Mitglieder. des- Hauses - über den: vorliegenden: Gegenstand veranlaßt werde. Da sei die Partei: der absoluten Friedensfreunds, die, Pakttei des Hrn. Gibson, welche nur den gegenwärtigen Krieg, ver- damme, endlih die Partei seiner cigenen Freunde, welche. den Krieg zu gewissen bestimmten Zwecken unternommen habe und jéht diese Zwecke erreicht glaube. Er scheue fi“ nicht, dieser leßten Partei an- zugehören, welche jeßt die Zeit des Friedensfchlusses gekommen glaube. Der: Hauptzweck des Krieges: sei im Sinne dieser Partei die Zerreißung des Nehes von Vertragsverbindlichkeiten gewesen, durch welche Rußland ; die Türkei umstrickt gehalten habe. Dieser Zweek: sei erreicht und daher der Friede: wünschenswerth, zumal nah den Erfolgen, welche die Verbündeten im Kriege erreicht haben, und nachdem der Beweis+ge- führt worden, daß Rußland nicht im Stande sei, diè Verbündeten wieder von seinem Gebiete zu vertreiben. Hr. S. Herbert führte das noch wei- ter aus und ging nochmals auf eine Rechtfertigung der Kriegführung unter dem Ministerium Aberdeen -über, wobei er unter Anderem bver- sicherte, der so- oft-und so laut geforderte Angriff auf Odessa sei: völlig borbereitet gewesen und. nur aus strategishen Gründen nicht zur Aus- führung gebraht worden, insbesondere auch, weil nach Zerstörung Odessa's die dort befindlihen Truppen in der Krim verwendbar gewor- den sein würden. Diese Behauptungen suchte Hr. Herbert durch Verle- sung von langen Auszügen aus noch- nicht publizirten Depeschen zu reht- fertigen, womit er beim Schluß des Berichts noch beschäftigt war. Jn seiner vorgestern im Unterhause gehaltenen Rede beant- wortete Lord John Nussell die an die Minister gerichtete Frage: „Wenn Jhr- gezwungen seid, den Krieg fortzuseßen, und findet, daß: die éinzigen, von Euch vorgeschlagenen Bedingungen, welche wirklich der Türkei Sicherheit zu gewähren geeignet sind, verworfen werden, was ift ‘dann der“ Zweckt des Krieges ?“ im Wesentlichen: folgendermaßen: „Meine Ant- vort kann nur eine- schr- allgemeine sein ; das es fi vor wie nach um tine Gewähr für die Türkei gegen Rußland und daher um eine Gewähr für: den ves Europa's- handelt. J kann nicht glauben, daß; wenn man Rußland ungehindert sich den Weg nach“ der Hauptstadt des tür- fischen Néiches' bahnen ließe wobei es vielleicht 1855 wenig fortschritte; aber größere Fortschritte in zebn und- noch größere ig- Jahren machen würde die Unabhängigkeit Europa!s ge- sichért bleiben könnto. Jedermann hat die Erzählung von dem Ln Napoleon. gelesen, welcher, als exr mit dem Kaiser gerandor über diese große Frage in Berathung“ war, auf der Toitet den- Finger - auf Konstantinopel legte-und- nah kurzem Nachdenken usrief! „Konstantinopel! Nein, das ist die Herrfchaft über die Welt !“ ch* erinnere mich auch; daß ein anderer großer Mann, der Herzog von DsGe Bon, gesägt hat, daß, wenn Rußland außer seiner Macht in der Mitte auch durch- Konstantinopel in den Besiy der Herrschaft über- das

rv: gelangte, es“ für den- übrigen Theik dex Welt zu ftark sein

Staatsmänner- sor

Das ist, Rio ih, nicht nur die anerkannte Meinung großer 1 u

1 wœn- auch durchgehends die Ansicht bei uns zu: Lande, cid dürfen daher nicht gestatten, daß Rußland, sei es mit Hülfe Fmgc E riedens/' sei es’ durch offenen Krieg, iy den Besiß: von Kon- gea opel gelange: Man kann sägen, daß die Vorschläge, welche wir Und Le Vet diésem: Zwecké nicht zu entsprechen. vermögen; wenn Sie Nußla 6: deswogen tadeln; tadeln Sie nit unsere Härte gegen ais di sondern unsére übergroßé Mäßigung, welche uns verhindert a V rfére Bedingungen- und mätigere Garantieen- zu fordern, ieg e M nes Sdian e R is ae Hegen,

S : “Bess Fung- zahl der- russischen Flotte - im: up ‘Meere liègens aber es*ist-in; den betreffenden drei Punkten vorden; daß dié Axt! und: Weisê- der- Ausführung derfelben

in “zwan- ;

von den Ereignissen des Krieges abhängen muß und nicht von vorn herein festgestellt-werden-käun. Als? wir. durch? die- angegebenen Umßände: (dia

* Beziehungen; zucOesterreich): gezwungen wurden, äuf- die Unterhandlungi

einzugehen, wurden win ;ganöthigt, die Garautie;: welche, wit zu- ha

wünschten, zu spezifiziren; diese Unterhandlung ist aben-vorübev, und. ese wird. jeßt. unsers jf. sein, jernah,; den Ereignissen des Krieges. zu- er- wáägen,_ we Gewähr. wir in. etwg; künftig. zu: exneuerndew Ünterhaänd- lungen, füx, dên Sthuß- der Türkei fordern f cu, (Lâuter Béifäll )" Es ist noulih-zu meiner Vexwunderung behauptet worden, ih habe einem Nationalitätenkriege das“ Wort geredet. habe. niemals* ein Wort der Art geságt- Allerdings erwähnte- i neuli( des“ Wortes- „Polen“ ' bei- einep¿Schilderung, der wachsendeu Uebermacht: Nußlands, abèêv- ich? habe mich:-dabei nur an: vergangene Thatsachen: gehalteny aus: denen man nur bätte, abuchmen können, daß ich; die-Sache Polens: als hoffüuungslos, be- trachte, uud, ese daher- für, Wahnsinn. ansehen wüxde, wenú Frankreich oder; England in. jenem Lande den Widerstand egen; die, russische Macht. fördern wollte. Aber abgesehen von dem Natiobalitätenkriege bin ih der. Meinung, daß, es“ nothwendig sein wird, eine matérielle Garantie von Rußland gegen dessen Angriffe auf ‘die Türkei zu erlangen. (Beifalk.) Was wir zu beachten haben, ist, inwieweit die vier Punkte Europa eine (Gewähr gegen diesen Angviff darbiéten, und da ist es jédenfalls-ein Vortheil, daß: Nußlaud. gezwungen wird, von der Erneuerung seiner Ver- träge in: der Türke abzustehen und die Schifffahrt auf der: Donau frei- zugeben, so daß das. bisherige Handelsmoupopol seinex: eignen: Getraide producirenden. Provinzen wegfällt, und. daß. dem. Sultan Gelegenheit gegeben wird, seine chxistliGen Unterthanen durch Gewährung der nôthigen Freiheit an fich zu knüpfen. Man hat es für die Pflicht englischer Staatsmänner exklären wollen, Vorkehrungen für. den. Fall des Sturzes“ des- türkischen- Neiches zu treffen; abèr ich fann die Verficherung geben, daß! weder die französischen noch- die englischen- und: auch nit die ósterreichishen: Staatsmänner einen. Grund erblicken, warum das türkische: Neich: nicht exhalten werden solle; ih habe das: in_Wien- soe

, wohl von dem Fürsten Metternich als von dem Grafen Buol auss-

sprechen Fdre, Beide verwarfen: die Doetrin des verstorbenen: Kaisers von. Rußland, daß dex Sturz- der Pfoxte sicher, sei, und man. darf ihxer Aufrichtigkeit Zutrauen shenkén, da sie mit dem- Zustande der Türkei wohl“ vertraut find.“ Nachdem Lord J. Russell dann Oesterreichs Politik möglichst-in Schuß“ genommen und“ sich“ gegen Alles“ erklärt hatte, was Oestèrreihs Macht s{wächen könne, wiederholte er nochmals-, daß das Ziel“ des. ‘Krieges nach wie vor- dasselbe sei, und! fügte -hinzu, daßdie Mittel; dieses Ziel: zu: erreichen, von. den: Ereignissen: abhängig. seien, daß es aber unnüß, lächerlich: und aumaßend. sein würde, wenn man jeßt schom die anderweitigen Bedingungen, angeben- wollte; welche England in Gemeinschaft mit seinen Verbündeten, künftig zum; Behufe des- Friedens- schlusses: zu fordern sfi veranlaßt sehen dürfte. „Jndeß“, sagte er, „man wolle nicht vergessen, daß wir keinen selbstsüchtigen Zweck verfolgen, und daß, sobald’ der Friede abgeschlossen ist, wir nicht einen Fuß breit Ge- bietes* für uns- genommen“ oder uns“ irgend“ welchen Vorzug gesichert haben- werden,“

DasSebastopol-Eomité ist gestern noch:nicht zu: einem-Definitiv- Beschtuß: gekommen; Es: lagen ihm: vier- Bericht - Entwürfe vor, verfaßt bon, den- Herren- Noebuck, Drummond, Sir J. Pakington und: Lord Seymour. Leßterer: zeigte- sih bei dex Diskusfion als am meisten mit der Anficht der Majorität übereinstimmend, und die drei anderen wyrden daher zurückgelegt. Man glaubt demnach, daß. Lord Seymour's Bericht mit einigen Modifikationen in der auf morgen angeschten Comité-Sißung zur Annahme kommen wird.

Frankrei. Paris, 9, Juni. Man glaubt bestimmt, daß der- Großherzog von Toscana und dessèn Sohn na Paris kommen werden.

Heute Mittag 15 Uhr wurden zwei Depeschen Pelissier*s an den Marschall: Vaillant an der Börse angeschlagen. Die erste ist aus der Krim am óten d, 10 Uhr Abends abgegangen. Sie lautet: „Heute- haben wir und unsere Alltirten das Feuer gegen die Außenwerke eröffnet, Morgen, so Gott will, werden wir: ste genommen: haben,“

Die zweite Depesche is vom- 7. Juni 11 Uhr Abends datirt und-lautet:- „Um- 65 Uhr-gaben unsere-Signale das- Zeichen zum Angriff, und eine Stunde später flätterten unsere Adler auf! dem grünen Mamelon und anf zwei Redouten der Kielshlucht. Des Feindes“ Artillerie fiel in unsere Hände. Die Gefangennahme von 400 Mann wird uns- angezeigt, Unfere Truppen haben die er= oberten- Werke in Besiß“ genommen. Unsere Alliirten haben“ mit gewohnter Entschlossenheit die feindlichen Werke in den Steinbrüthen genommen und sich- darin festgeseßt, Sämmtliche Truppen zeigten eine bewundernswerthe Hingebung.“

Lord Raglan meldet aus der Krim vom 7ten d. : Gestern fand eine- furchtbare Kanonade statt. Abends eroberten die Fran= zosen das- weiße Werk“ nebst dem Mamelpn. Die- Operation war eine -brillante; von allen Seiten wurde Bravour entfaltet,

Die- Drient-Armee hat ' durch Erlaß“ des neuen Oberbefehls- habers Peltssier, in Gemäßheit ‘der Jnfkructionen des- Kriegsmini= sters, eine neue Organisation erhalten, Das 1e Corps ist von dem General de Salles béfehligt und zählt 4-Divisionen Infanterie und- 1 Division Kavallérie (Kommandanten: die Divifions-Gèneralé d’Autemarre, Leyatillant, Paté, Bruat, Moxris), Das- Evrps steht unter dem Kommando des Divisions-Generals_Bosquet und ist gebildet aus 5 Diviffonen Jnfanterie und 1‘Diviston Kavallerie (Kommandanten: dd Divisionsgenerale Canrobert, Camou, Mayran, Dulac, Brunet, d°Allonville.) Das Referve-CEdrps* wird von dem Divisions-General Regnault de St, Jean d'Angely befehligt und