1855 / 164 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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thun. Lord H. Vane thut eines Gerüchtes Erwäh- s etbera ‘felde für nächsten Sonntag eine Erneuerung der Ruhestörungen in dem Stadtviertel von Belgrave Square beabsih- tigt werde, und fragt, ob die Regierung Vorkehrungen zum Schuße ver Bewohner getroffen habe. Sir O. Grey entgegnet, ihm sei von einer beabsichtigten Wiederholung des Tumults nichts befannt; doch werde man hinreichende Versichtêmaßregeln ergreifen.

Nach der heutigen Morgen-Ausgabe der „Times“ hat LorD John Russell gestern Nachmittag seine Entlassung eingereicht, nachdem die Anhänger der Regierung sich geweigert haben, gegen Bulwer's Antrag zu E Die Entschließung der Königin ist noch unbekannt. (Tel, Dep.) u ( N bret. Paris, 13, Juli, Der „Moniteur ver óffentliht die Geseße über Anleihe und Kontingent von 18959, Königin Victoria wird hier am 19. August erwartet. Vom Nord= Lager sollen zwei Divisionen, Renault und Courtigis, nah i Orient abgehen ; ebenso bald zwei Divisionen von der Armee ei Lyon. Jn Toulon und Marseille bereitet man für die Einschiffung von 50,000 Mann Alles vor. Bis Ende Juli soll dieses alles ge- schehen sein. Zwei S, (30ste und 35}te) werden schon

n 15 arseille eingeschifft.

fs s L E pariser Privat =- Korrespondenz aus Madrid vom 10. Juli heißt es: „Die Deputation aus Barcelona hatte gestern eine vierstündige Besprechung mit dem Bauten-Minister, der ihre Vorschläge seinen Kollegen mitzutheilen versprah. Den sehr halsstarrig und meuterish aufgetretenen Bischof von Urgel hat Zapatero zu sich kommen und dann sofort nah den Balearen ein=- [iffen lassen. Die Cortes billigten heute L N einen De- putirten-Antrag, daß der Finanz-Minister gehalten sein jolle, binnen drei Monaten das Budget für 1856 im Gleihgewihts-Zustande, sei es durch Einnahme-Vermehrung mittelst dauernder Einkünste, oder durch Ausgaben-Verminderung vorzulegen.“

Das „Mémorial des Pyrénées ‘’ berichtet: „„Marsal und Estarius hatten sich in die Ruinen eines festen Schlosses geflüchtet, wo sie bald von den Milizen eng eingeschlossen wurden. Nachdem sie bis gegen 8 Uhr Abends einen verzweifelten Widerstand ge- leistet, 12 der Jhrigen getödtet und 18 zu Gefangenen gemacht sahen, gelang es den Anderen, mit Marsal an der Spibe, von der Nacht begünstigt, zu entkommen, Am anderen Morgen überschritten sie, 44 Mann stark, bei Mazanet die französische Gränze. Am nämlichen Tage wurde eine Bande von sieben Personen, worunter sich ein Pfarrer befand, in einer Höhle entdeckt und zu Gefangenen emacht. “‘

9 Telegraphische Depeshe aus Madrid vom 13, Juli: „Die Unruhen in Catalonien sind glücklicherweise beigelegt. Die Köni- gin hat das Geseß bezüglich des e sanctionirt, und bald werden die ministeriellen Jnstructionen zu dessen Anwendung abgeschickt werden. Mehrere Carlisten sind diesen Abend in Madrid verhaftet worden. “‘

Túrkei. Die österreichische „Milit, Ztg.“ \{hreibt: Die Annäherungsarbeiten der Engländer gegen den großen Redan sind so weit gediehen, daß das Feuer aus der neuen Raglan - Redoute mit Z6pfündigen Kanonen am 410, Juli eröffnet werden konnte, Müh- samer herzustellen sind die Approchewerke der Franzosen am reten Flü- gel, besonders bei der Kielbucht, Aus der Lunette, welche dort errichtet wird, sollen die Schiffsbucht und das Arsenal beschossen werden. Es ankern dort drei russishe Fregatten, welche mit ihren Bordseite= geshüßen den französishen Sturm - Kolonnen am 18. Juni so großen Schaden zugefügt haben. Diese Lunette, so wie die an- deren Batterieen der neuen französishen Parallele, welche, je weiter sie auf der sanften Abdahung gegen die Karabelnaja vorrückt , - auf einem für Erdarbeiten desto günstiger beschas- fenen Boden s\îituirt ist, waren am 10. Juli noch nicht armirt, Größere Ereignisse auf der Belagerungszone haben daher nicht stattgefunden. Auh im Tschernaja - Thale ver= halten sich die Russen und die Alliirten ruhig. Die Divi- fion Canrobert hat seit dem 417. Juni den Brückenkopf bei Brod beseßt; der General La Marmora und Omer Pascha beobachten und rekognosziren das Baidarthal , um Balaklava zu decken. Aus dem Westen sind große Streitmassen im Anzuge. Die französischen Werbbezirke senden zur Komplettirung des Standes der in der Krim befindlihen Regimenter 20,000 Mann als Er- gänzungz die Einschiffung hat bereits begonnen. Es sollen aus dem französishen Nordlager neue Regimenter zur Beseßung der See - Defileen im Bosporus abgesendet werden, Die Organisirung der türkischen Freischaaren des Generals Vivian schreitet nur lang- sam vor. Den Vorstellungen des Generalissimus wurde Gehör gegebenz mit Ausnahme von zwei gut ausgerüsteten türkischen Batterieen wurden in das Corps des Generals Vivian weter Redif= noch Nizamtruppen eingereiht.

Aus Marseille vom 14. Juli, Abends, wird telegraphirt, daß das Post-Paketboot „C ai r e‘ Nachrichten aus der Krim bis zum 3, Juli mitgebracht hat. Die gegen die Fortifikationen des Ma- lakoff - Thurmes gerichteten Laufgräben sind bis auf 250 Metres nahe gerückt, Auch die Russen vermehren ihre Bat-

terieen und füllen die in ihren Werken vorhandenen Lücken

aus. Die sterblichen Ueberreste Lord Raglan’s sind an Bord des Caradoc ‘’ in Konstantinopel eingetroffen. Das Gerüht von dem Tode des Admirals Lyons und des Generals Alphons La Marmora wird für grundlos erklärt. Nachrichten von Kars bis zum 19, Juni melden, daß die Russen den Play mit 27,000 Mann zu Fuß, 5000 Mann zu Pferde und 70 Stück Geschüßen einzuschließen suchen. Die Türken, die, dem Vernehmen nah, mit allem ziemlih gut versehen sind, erwarten entschlossen den Angriff. Wassif-Pascha hat Befehl bekommen, sich möglichst lange zu halten und dann auf Erzerum zurückzuziehen. Er foll Verstärkungen dringend nörhig haben.

Eine zweite Depesche aus Marseille vom selben Datum meldet nach Berichten aus Konstantinopel vom 5. Juli: „Mehemeti Pascha trifft Anstalten zur Abreise. Zarif Mustapha Pascha, der ehemalige Befehlshaber des Heeres von Kars, ist vom Kriegs- gerichte freigesprohen worden. Zum Heere von Kars sollen nächstens 15,000 Mann Verstärkungen abgehen. Es it die Rede davon, den Engländern einen Theil der Truppen, die thnen überlassen worden waren, um das vertragsmäßig unter den Befehl briti- {her Offiziere zu stellende Kontingent zu bilden, wieder zu entziehen. Es ist von Neuem die Rede von der Bildung zweier türkischen Kürassier-Regimenter. Nachrichten aus der Krim zufolge hat General Ajaldi den durch den Tod des Generals Alessandro La Marmora erledigten Befehl übernommen, Die „Presse d’Orient“/ veröffentliht einen Tagesbefehl des Generals Pelissier, welcher dem Andenken Lord Raglan's einen gerechten Tribut zollt, Die Adjutanten Lord Raglan?s, Burghersch, Pawlett und Somers haben dessen sterbliche Hülle nah Konstantinopel geleitet, Der Tod des sardinischen Generalstabs-Chefs, Obersten Casati, wird gemel- det. General Peuti ist erkrankt. Nachrichten aus Kars vom 20. Juni besagen, daß die Russen, indem sie gegen diese Stadt manövrirten, sich der großen Straßen bemächtigten.““

Aus Balaklava vom 26. Juni wird der „Times“ über ein fürchterliches Sturmwetter geschrieben, welches in der Umgegend von Balaklava und im Thale der Tschernaja am 24sten wüthete, viele Zelte zerriß, eine Abtheilung der Gebäude des allgemeinen Spitals zerstörte und die Magazine des sardinischen Corps unter Wasser seßte und zum Theil fortschwemmte, so daß General La Marmora sich genöthigt sah, die französishe Verwaltung um Lebensmittel zu ersuchen. Die Eisenbahn wurde so beschädigt, daß mehrere Tage zur Ausbesserung erforderlich sein werden. Der Regen s{chwemmte auch das Erdreih der Gräber fort, so daß die Leichen und Knochen die Gießbäche füllten und in die Schluchten fortgetragen wurden. Am anderen Mor- geu fand man auch 20 Soldaten, Maulthiere und Pferde, die ertrunken und von dem Wasser mit jenen verwesenden Leichen- und Knochen-Massen durch einander ges{chwemmt waren. Zum Glück fiel kein Regentropfen in die Laufgräben, in denen eifrig gearbeitet wird; doch haben die Engländer die unlängst er= oberte Position auf dem Kirhhofe, wo fe eine starke Batterie zu errichten suchten, wieder aufgeben müssen, weil ihre Arbeiter den russischen Kugeln zu sehr blosgestellt waren. Oberst Yea, der am 18ten fiel, soll einen vollständigen Plan über die Angriffsarbeiten auf dem rechten Flügel in der Tasche gehabt haben, der den Russen in die Hände kam und von ihnen gebührend benußt wird.

Mussurus ist zum Bevollmächtigten der Pforte am Turiner Hofe ernannt, und der bisher von der türkishen Gesandtschaft in Paris abhängige Bevollmächtigte de Kherkove in Brüssel zum selbst= ständigen Minister-Residenten daselbst ernannt worden.

Nufßland und Polen. St, Petersburg, 10, Juli Im Laufe des 24, Juni (6. Juli) hat in der Stellung der feind= lichen Flotte keine Veränderung stattgefunden. Um 5 Uhr Nah= mittags kam ein feindliches Kanonierboot, das ein Boot im Schlepptau hatte, auf 35 Werst an die auf der Kronstädter Land=- zunge befindliche Batterie, wobei das Boot drei Schüsse that. Von der Redoute und der an sie anstoßenden Batterie wurden gegen diese Fahrzeuge 5 Schüsse gethan, und das Kanonenboot nahm sein Boot wieder ins Schlepptau und ging zur Escadre zurück.

Im Laufe des 25. Juni (7. Juli) veränderte die feindliche Flotte ihre Stellung nicht. Um 3 Uhr trennten sich ein feind= lies Dampfschiff und 3 Kanonierboote von der auf der Südseite stehenden Escadre und näherte si{ch der großen Rhede und um 55 Uhr gingen zwei Kanonierboote ins nördliche Fahrwasser. Die feindlihen Ruderfahrzeuge hatten Communication mit dem Tol= huchin - Leuchtthurm.

Nachrichten aus War hau vom 12. Juli zufolge, waren dort der Geheimerath Su bko ff und der Wirkliche Staatsrath Otschkin von St, Peteröburg angekommen und der General - Lieutenant Burman, Chef des dritten Bezirks des Gendarmerie-Corps, von da nah Suwalki abgereist,

Amerika. Privatmittheilungen der „Pr. C.“ aus New-= York melden, daß die Werbungen für die englishe Armee auch auf manchen Punkten der Vereinigten Staaten unter der Hand betrieben werden und die Aufmerksamkeit der dortigen Regierung

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Die Behörden von New-York, Phila= delphia und Boston haben, auf Grund der bestehenden Gesebe zu wiederholten Malen die Anwerbung von Söldnern auf amerifanischem Boden als strafbar bezeichnet und englische Agenten festnehmen lassen, welche si mit Werbungsgeschäften befaßten. Es verlautet, daß der Präsident der Vereinigten Staaten in dieser Beziehung sehr ernste Vorstellungen nach London gerichtet und nachdrücklich erklärt hat, er werde gegen die Verleßung amerikani= sher Gesebe mit rüdsihtsloser Strenge einschreiten.

Asien. Die „Pegu Gazette‘“/ bemerkt, General d’ Orgony und sein Secretair seien mit dem „Sesostris““ niht angekommen, weil von Seite der Behörden in Calcutta Schritte geschehen seien, um die Reise dieses Herrn und seines Stabes durch diesen Theil von Jndien zu hindern. Dagegen meint der „Friend of India“, General d'Orgony sei längst, ohne erkannt und aufgehalten zu werden, wieder an Ort und Stelle, d, h. in Birma eingetroffen.

Dem „Hurkaru“’ zufolge hat Jung Bahadur die gegen= wártige Zerrüttung Chinas benußen wollen, um die Gränzen Neyauls auf Kosten Tibets zu erweitern. Das Heer des lehteren Staates sei, etwa 25,000 Mann stark, bei Listra geschlagen und aus jener Gegend vertrieben worden, worauf Jung Bahakur die= selbe sogleich dem Reiche Nepaul einverleibt habe.

Aus Peschauer vernimmt man, der dortige Agent des Khans von Kokan versichere, die englischen Behörden hätten be- \{chlossen, Freiwillige zum Dienste in Kokan aufzufordern, denen sie doppelten Sold versprechen. Bisher hätten si{ch die Truppen von Kokan gegen die Russen gehalten; die Zahl und der Einfluß der Lebteren nehme aber tägli zu.

Aus Bokhara, von wo die Nachrichten bis Mitte April gehen, wird gemeldet, es sei zwischen den Truppen von Khiwa und den Russen zu einem Zusammenstoße gekommen, wobei erstere be=- trächtliche Verluste erlitten. Als Anlaß diente ein Raubzug meh- rerer Tausend Alamanen, die nicht nur in persisch Khorassan plün- derten, sondern auch zahlreihe Schaf- und Kameelheerden wegführ=

auf sich gezogen haben.

ten, die dem russischen Corps gehörten, das noch immer an der |

(riet, 3.)

BEBEr E rer m PME DE Mi OME A E C ETTE

Gränze von Khiwa kampire.

P aris, Sonntag, 15. Juli. (Tel, Dep. d. C.B.) Der heu- tige „Moniteur“ enthält eine Depesche des Generals Pelissier vom 13ten, die nichts Neues meldet. Der Gesundheitszustand der Truppen is gut; die Anzahl der Todesfälle an der Cholera ver= mindert si.

Paris, Sonntag, 15. Juli, Morgens. (Tel, Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ enthält das Dekret in Betreff der neuen Anleihe. Dieselbe soll in einer 45 proz. Rente zu dem Course von 92, 25 mit Zinsengenuß seit Monat März, und einer Iproz. Rente zu 65, 25, mit. Zinsengenußi vom Monat Juni emittirt werden. Durch Interessen - Vergütigung reduzirt sich der Cours der 43proz. auf 89, 46, der 3proz. auf 63, 27. Die Subscription wird am 18. Juli eröffnet und dauert bis zum 29, Juli. Das Minimum der Zeichnung is auf 10 Francs Rente festgeseßt. Die

Zeichnungen bis zu 50 Francs Rente sind einer Reduction nicht | Die Art der Einzahlung is die, daß der zehnte |

unterworfen. Theil beim Unterzeichnen, der Rest aber in 18 monatlichen Raten

Zeihnungen bis 1000 Francs sind diskontirbar. Auf dem Boulevard wurde gestern Abend die Iproz. zu 65, 35 gehandelt.

Die Karten des Eisenbahn-, Post- und Daimpfschiff-Coursbuches welche die Deckersche Verlagshandlung den Abnehmern der beiden ersten Nummern nachzuliefern verheißen hatte, sind so eben erschienen und dürfte wohl die auf diese Beigabe verwendete Sorgsamkeit als Entschuldigung für die Verspätung gelten dürfen. Außer einer Uebersichtskarte über die Eisenbahnen und die bedeutenderen Post- und Dampfschiff-Verbindungen Deutschlands und der angränzenden Länder mit genauer Angabe der Entfernungen zwischen den einzelnen Stationen erhalten wir eine Tele- graphen-Karte, welche sämmtliche Linien und Stationen des deutsch-öster- reichishen Telegraphen-Vereins, so wie alle bedeutenderen Linien und Stationen der benachbarten Länder umfaßt. Beide Karten sind im Cours- Büreau des Königlichen General-Post-Amts bearbeitet und geben schon durch diesen Ursprung die vollste Bürgschaft für ihre Genauigkeit. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Von Seiten des österreichischen Handelsministeriums ist hier die

Nachricht eingegangen, daß in Nizza eine Telegraphenstation er- |

öffnet und mit den franzöfischen Telegraphenlinien bei St, Laurent bver-

bunden worden ist, Da indeß die Telegraphenlinie zwischen Savona und Nizza noch nicht vollendet worden ist, K fönnen Depeschen nah Nizza bis zur Herstellung der gedachten Linie nur über Frankreich befördert werden. Die Gebühr für eine einfache Depesche von der österreichischen Gränze bei Buffalora bis Nizza beträgt inkl. der französischen Transit- Gebühr 3 Rthlr. 10 Sgr. oder 6 Fl. rheinisch. (Pr. C.)

Für die telegraphische Korrespondenz mit Rußland kommen, in Folge des am 26. September vorigen Jahres zwischen Preußen als Vertreter des Telegraphen - Vereins und Rußland abge- s{lossenen Vertrages, die Bestimmungen der „Dienst - Anweisung des deuts - österreichishen Telegraphen - Vereins“ mit folgenden Ausnah- men in Anwendung: 1) Privat - Depeschen werden in Rußland nur bon 8 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends angenommen. Für Depeschen, welche außer dieser Zeit aufgegeben werden sollen, und die vorher anzumelden sind, werden die doppelten Gebühren erhoben. 2) Privat - Depeschen politishen Jnhaltes werden in keinem Falle angenommen. 3) Sowohl Staats- als auch Privat - Depeschen dürfen nur in deutscher oder fran- zösischer Sprache abgefaßt sein. 4) Die Bestellung durch expresse Boten geschieht nur im Umkreise einer deutschen Meile von der leßten Tele- graphenstation. Die Befdörderungsgebühren werden aus den Vereins- gebühren bis zum Gränzpunkte und aus den russischen Gebühren vom Gränzpunkte bis zur Adreßstation zusammengeseßt. Die russishen Ge- bühren betragen für eine einfache Depesche von 25 Worten: vom Gränzs- punkte bei Eudkuhnen nah Mariampol 20 Sgr., nch.ch Dünaburg und

| Warschau 2 Rthlr., nach Kronstadt, Gatschina, Dowsk und Kiew 3 Rthlr.

10 Sgr. und nach St, Petersburg, Bologoje und “Moskau 4 Rthlr.; vom Gränzpunkte bei Myslowiß nah Warschau 2 Nthlr., nah Mariam- pol 3 Nthlr. 10 Sgr., nah Dünaburg, Dowsk, Kiew und Bologoje 4 Nthlr., nach Kronstadt, Gatschina und St. Petersburg 4 Nthlr. 20 Sgr. und nah Moskau 5 Rthlr. 10 Sgr. (Pr. C)

Das im Königreich Polen bestehende Verbot der Ausfuhr bon gemünztem Golde und Silber kommt nicht nur auf die russischen und polnischen Münzen, sondern auch auf fremdes Geld zur Anwendung, und ivird mit großer Strenge gehandhabt. Uebertretungen werden durch Confiscation des vorgefundenen Geldes und außerdem noch mit einer Geldbuße bestraft. Da die Anwenduug und Wirkung dieses Verbotes noch nicht genügend bekannt sind, so hat das Königliche Han- dels-Ministerium die einzelnen Regierungs-Behörden beauftragt, die uöthi- gen Anordnungen zu treffen, um das mit dem Königreich Polen in Ver- kehr stehende Publikum und namentlich die dorthin gehenden Schiffer von

| der Bedeutung des Verbotes und der mit seiner Uebertretung verbunde-

nen Gefahr in Kenntniß zu seßen. (Pr. C.)

Leipzig, 14. Juli. Leipzig - Dresdener 214% Br. Sächsisch- Baiersche 785 Br., 78 G. Sächsisch-Schlesische 100 Br. Löbau-Zittauer 45% Br., 45 G. Magdeburg-Leipziger 3135 G. Berlin - Anhaltische 159% G. Berlin - Stettiner 1695 G. Cöln-Mindener 1625 G. Thöü- ringer 41125 Br., 112 G, Altona - Kieler 127 Br. Anbalt-Dessauer Landesbank - Actien 135 Bc., 1345 G. Braunschweiger Bank - Actien Litt. A. 1175 Br.; B. 1155 Br. Weimarsche Bank - Actien Lit. A, 1055 Br., 1043 G.; B. 105 Br., 1045 G. VViener Banknoten 825 Br., 827 G. Oesterreichische Sproz. Metalliques 645 Br., 645 G. 1854er Loose 83% Br., 837 G. 1854er National - Anleihe 69 G. Preussische Prä- mien-Ánleihe 1167 Br.

Breslau, 16. Jui, 1 Ubr 7 Minuten Nachmittags. (Tel, Dep. d, Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 835 Br. Frei- burger Actien 127% G., neuer Emission 1115 Br. Oberschlesische Actien Lit. A. 226% G. Oberschlesische Actien Lit. B. 193% Br. Ober- schlesische Prioritäts - Obligationen D. 92% Br. Oberschles. Prioritäts- Obligationen E. 825 Br. Kosel-Oderberger 176 G., neuer Ernission 157 Br. Kosel-Oderberger Prioritäts - Obligationen 915 Br. Neisse- Brieger Actien 78 Br.

Spiritus pr. Enver zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 14 Rihlr. Br.

| Weizen, weiss. 66 114 Sgr., gelb. 73— 112 Sgr. Roggen 68—85 Sgr. und zwar mit dem 7. September beginnend , gezahlt werde. Die |

| d. Staats - Anzeigers.)

Gerste 48—60 Sgr. Hafer 35—44 Sgr. Stettin, 16. Juli, 4 Uhr §9 Minuten Nachmittags.

WVV eizen unverändert, ohne Geschäst

(Tel. Dep. Roggen

| still, obne Umsatz, Juli-August 60 G., September-Oktober 60 G., Frühj. | 57 bez. u. Br., 564 G. Spiritus matt, loco 11% Br., September-Octo-

| 125 G., Oktober - November 124 G., Frühjahr 127 Br.

Rüböl loco

162; bez., August September 165 G., September-Oktober 165» bez.

Paris, Sonntag, 15. Juli. (Tel, Dep. d. C. B.) In der heu-

| tigen Passage übte die Creirung der Anleihe keine VVirkung. Die 3proz.

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n - . \ wi ) S G eröfsnete zu 66, wich auf 65, 85 und schloss fest zu by, 90.

Se. Majestät der König haben auf unser Ansuchen Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Gewehr-Saal des hiesigen Königlichen Zeug- hauses dem Publikum auf 4 Wochen, an 4 Tagen in jeder Woche, gegen ein Eintrittsgeld von 5 Sgr. a Person zum Besten der von der Weichsel Ueberschwemmten, zur Schau gestellt werde. i

Indem wir hiernach zu recht zahlreichem Besuch einladen, bemerken wir, daß Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags, Morgens bon § bis- 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, das Zeughaus dem Publikum geöffnet sein wird, und daß der Billet-Verkauf im Vüreau der Königlichen Kommandantur zu jeder Tageszeit stattfinden kann.

Berlin, den 17. Zuli 1859.

Das Hülfs-Comité zum Besten der Nothleidenden der bon der

Weichsel Ueberschwemmten. Flottwell. Brüstlein. Cunow. Dedcker. von Hinckeldey. von Hülsen. Krausnick. von Schlichting.

Gilka. Pehlemann,