1855 / 193 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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rfügung des Kriegs-Min1ster1!ums:

Das B Sen 18, ugus i Burkhardt, Controleur vom Montirungs - Depot in Breslau, in

gleicher Eigenschaft zum Montirungs-Depot in Düsseldorf verseßt.

Nichtamtliches. L

Preußen. Erdmannsdorf, 17. August, Se, Majestät der König empfingen gestern den General der Kavallerie Grafen

iz. 7 s E rine nine 16. August. Sr. Majestät Fregatte „Thetis hat heute unsere Rhede verlassen, um nah Kopenhagen zu gehen, und das E „Merkur“ ist heute von hier nah Danzig in See gegangen. (Nd. Z.)

Oldenburg, 15. August, Dem Vernehmen nah hat der Graf Karl A. F. von Bentinck den Versuch, der Ausführung der Verträge über das Aldenburg-Bentincsche Fideikommiß Hindernisse zu bereiten, aufgegeben und kürzlih die ihm persönlich zukommen= den 200,000 Rthlr. aus der Staatskasse empfangen, (V. Z)

Wúrttemberg. Stuttgart, 16. August. Se. Majestät der König hat sich heute Mittag nach Friedrichshafen begeben und wird von da aus in einigen Tagen eine Reise in die Schweiz an= treten. (St.-A, f. W.,) j E

Oesterreich. Wien, 17, August. Die Geschäftsführer der in diesem Jahre auf die zweite Hälfte des Septembers nah Wien zu berufenden 32sten Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte machen bekannt, daß die Versammlung auf das nächste Jahr vertagt worden sei und seiner Zeit die näheren Modalitäten zur öffentlichen Kenntniß gelangen werden. M

Großbritannien und Jrland. London, 16. August. Die Schiffe „Neptune“/ (120 Kanonen), „St. George“ (120), „Sanspareil““ (71), „Malacca““ (17), -,„Sealark““ (6), „„Rolla““ (6), die Dampf-Yacht „Fire Queen“/ und der Kutter „Fanny“, sämmt= lih unter dem Befehl des Vice - Admirals Sir Thomas Cochrane stehend, welcher seine Flagge auf dem „Neptune“/ aufgehißt hat, sind gestern früh um 5 Uhr von Spithead nah Boulogne abgese- gelt, Die Dampf-Schaluppe „Rosamond“ (6), welche die König- lichen Equipagen an Bord hatte, folgte am Nachmittage desselben Tages, Der „Osborne“ wird den Ober - Stallmeister Herzog von Wellington, den Ober - Kammerherrn Marquis von Brealdalbane und die übrigen Hofbeamten nach Frankreich bringen, Auch einige Lords der Admiralität machen die Reise mit, Die Königin und die Königliche Familie werden sich vermuthlich am Freitag Nach=

- mittags um 4 Uhr an Bord der Königlichen Yacht „Victoria und

Albert“ einschiffen.

Jn seiner londoner Wohnung im Park-lane starb gestern Mor-= gens im Alter von 80 Jahren der Herzog von Somerset, oder wie er mit seinem vollständigen Namen und Titel hieß, Edward Adol= phus St, Maur, Herzog von Somerset und Baron Seymour von Hadthe in der Grafschaft Somersetshire. Er war Ritter des Hosen- band - Ordens, Vice - Admiral der Küste von Somersetshire, Ver= fasser mehrerer wissenschaftlichen Abhandlungen, eine Zeit lang Prä- sident des Königlichen Instituts, Vice-Präsident des Universitäts= Kollegiums zu London, Mitglied der Königlichen Gesellsch ft, der Königlichen asiatischen Gesellschaft, der Gesellschaft der Alterthums- freunde, der Linnaischen Gesellshaft und Doctor juris, Der Titel geht auf seinen ältesten Sohn, den bisherigen Lord Seymour, Par= laments =- Mitglied für Totness, geboren im Jahre 1804 und seit 1830 mit einer Enkelin Sheridan?s vermählt, über. Der gegen- wärtige Herzog der Dreizehnte, welcher diesen Titel führt ward zum ersten Male im Jahre 1830 ins Parlament gewählt, und zwar für Oakhampton. Seit 1834 war er beständig Vertreter von Totness, Jm zweiten Ministerium Melbourne war er Lord des Schates, von 1839 bis 1844 Secretair des ostindischen Büreau's, dann Unter=-Staatssecretair im Ministerium des Jnnern und später im Ministerium Russell Domainen=-Minister. e

Die Kapitalisten der Hauptstadt waren gestern früh in das Hotel des türkischen Gesandten Mussurus beschieden, welcher ihnen die Bedingungen der neuen Anleihe von 5 Millionen Pfd. Sterl. mittheilte. Sie wird 4 pCt. tragen, und die erste Zinsenzahlung wird am 1, Februar 1856 fällig. Außer den 4 pCt. Zinsen wird ein Tilgungsfonds von 1 pCt. jährlich zurückgelegt, der zur Ein- lôsung des Schuldkapitals bestimmt ist. Die Einkünfte der Pforte, insbesondere der ägyptische Tribut und die Einnahmen der Zölle von Smyrna und Syrien, haften für das Anlehen, Die Interessen werden bekanntlih in der englischen Bank bezahlt, Die Einzah- lungen geschehen in sieben Raten vom 22, August d. J. bis zum 25. Januar 1856.

uf morgen is ein Kabinets-Conseil angesagt. 4 tas der Generalität (Horse Guards) ist folgender Tagesbefehl yGeneralität, 10. August. Der Generalissimus hat von der Königin Befehl erhalten, dem Obersi Hans Ster s den Offi seren Un r annschaften der britischen Schweizer-Legion die hohe Befriedi ung zu ertennen zu Mett mit der Jhre Majestät, als sie gestern an fhtet Fronte vorbeipa\sirte, das soldatische Ansehen dieser geübten, zu jedem

Dienste fertigen Mannschaft beobachtet hat. Die carakteristische Beherzt- heit und Treue s{weizerisher Soldaten wird der Legion, wenn fie zu Zhrer Majestät Truppen im Osten stößt, jenes herzliche Willkommen von Seiten ihrer Kameraden in der britishen Armee sichern, welches tapfern Männern stets von Rechtswegen gebührt. Dieser Tagesbefehl wird der Schweizer Legion durch den General-Jnspektor, Oberst Kinloch mitgetheilt werden. Auf Befehl des Generals Viscount Hardinge, Generalisfimus. G. A. Wetherall, General-Adjutant.“

__ Frankreich. Paris, 16. August, Der „Moniteur“ be rihtet, daß der Kaiser beschlossen hat, einen Geseß=Entwurf ausar= beiten zu lassen, wonach die Wittwen und Waisen der im Kriege gefallenen Soldaten eine lebenslänglihe Pension erhalten sollen, deren Betrag, wie beabsichtigt wird, noch einmal so hoch als früher festgeseßt werden soll.

_Veber die Festlichkeiten am Napoleonstage wird sehr wenig berichtet, die angekündigten Marschallsernennungen sind ausgeblie= ben, dagegen viele Ordensverleihungen erfolgt. Auch der Di-= reftor des „Moniteur“’ ist Ritter der Ehrenlegion geworden. Der bisherige Brigade - General Uhrich ist- zum Divisions - General er= nannt, die in der Krim stehenden 5 Obersten sind zu Brigade- Generalen befördert.

Die offiziellen Vorstellungen fanden gestern Morgen statt, worauf noch viele andere ansgezeichnete Personen dem Kaiser von Seiten der Gesandten vorgestellt wurden, Um 1 Uhr waren in allen Theatern Gratis - Aufführungen, zu denen das Publikum \ich hon früh Morgens drängte. Jm Rathhause war ein großes Fest mahl, an welchem auch die Minister Theil nahmen.

Spanien. Nach Berichten aus Madrid vom 11, August hatte Tags zuvor auf dem Stadthause der öffentliche Verkauf der Nationalgüter begonnen. Viele Kauflustige waren erschienen, und manche Güter erreihten den doppelten Schäßungswerth. Nath der „Espana“ will die Königin Isabella nach Corunna reisen, um dort Seebäder zu nehmen. Die Regierung war Willens, die National=Miliz von Madrid durch Ausmerzung von 2=- bis 3000 Individuen zu säubern, in deren Händen die Waffen gefährlich werden könnten z sie hat aber aus Besorgniß vor etwaigen Unord-= A4 die Vollführung der Maßregel auf eine spätere Zeit ver-

oben.

Portugal. Nach den neuesten Berichten aus Lissabon sheint man auch dort den Anschluß an die West-Allianz zu erwar= ten. Ein gouvernementales Blatt, welhes immer für Saldanha in die Schranken trat, spricht sich über den Beitritt Spaniens zur West-Allianz in solcher Weise aus, daß man zu der Annahme be- rechtigt ist, daß das portugiesishe Kabinet dem Beispiele des ma= drider Kabinets folgen würde.

Türkei. Die englishe Admiralität veröffentliht die nach- stehenden beiden Depeschen des die britische Flottille im Asowschen Meere befehligenden Commander Osborn an den Contre- Admiral Sir E. Lyons:

I. Am Bord des „Vesuvius“ im Meerbusen von Azow, den 17. Juli. Mein Herr. Schwere Stürme und hoher Seegang haben das Geschwader in dieser See genöthigt, mehrere Tage lang unter der Land- spige von Berutsch Schuß zu suchen. Jndeß hatte das Einnehmen von Kohlen und Proviant und die Complettirung der Vorrähe seinen Fortgang, und jedes Mal, wenn das Wetter es gestattete, waren die Schiffe eifrig beschäftigt, die stark betriebenen Fischereien bei der Landspize von Berutsch zu stören, so wie Wachthäuser, Kasernen und Vorrathshäuser für Futter und Le- bensmittel bis zu einer bequemen Kanonenshußweite von dem Fort Arabat zu vernichten. Das einzige Ponton oder Verbindungsmittel zwischen der Landenge bon Arabat und der Krim bei der Ausmündung des Flusses Karasu, ist von dem Commander Nowley Lambert von der „Curlew“ verbrannt worden, und wir sind jet im vollen Besiy der Landenge. Eine Pause in den Stürmen machte es mir möglich, am 13. Juli in See zu gehen, um das Asowsche Meer in der Runde zu dur- forschen; „Ardent“, „Weser“ und „Clinker“ blieben unter den Befehlen des Lieutenants Hoston zurück, um Genitschesk und Arabat zu belästigen und alle Verbindungen längs der Landenge abzuschneiden. Von dem Wetter aufgehalten, gelangten wir erst am 15. Juli nah Berdiansk; die See ging sehr hoch, doch begierig, keine Zeit zu verlieren, entschlossen der höchstkommandirende Offizier des“ französishen Geschwaders, Capitain de Cintré vom „Milan®, und ih uns, sofort den Versuch zu unter- nehmen, die Fourage- und (Hetraidehäuser auf der landwärts belegenen Seite der Hügel oberhalb dexr Stadt zu verbrennen. Es waren keinc Einwohner zu sehen, aber ab und zu konnte man Soldaten bemerken, was den Beweis lieferte, daß man eine Landung er- wartete und auf ein Gefeht in den Straßen vorbereitet war. Jh zog eine Parlamentair - Flagge auf, um wo möglich zu er- langen, daß die Weiber und Kinder aus der Stadt geschafft würden, als aber darauf keine Erwiderung erfolgte und das Landen durch die Bran- dung sehr ershwert wurde, zog ih die Flagge wieder ein und das Ge- shwader fing an, über die Stadt hinweg auf das hinter derselben auf- gehäufte Futter und Getreide zu schießen, und ih hatte bald die Befrie- digung, das Feuer gerade auf der Stelle ausbrechen zu sehen, wo es sein sollte. Die Stadt wurde nicht berührt, außer ab und zu von einer abshweifenden Bombe. Nachdem der Weizen und das Futter in Brand gerathen war, wurde es nöthig, der eingetretenen Nachtzeit wegen, in tieferes Wasser zurückzugechen, und von unserem entfernten Ankerplay sahen wir. die Feuer die ganze Nacht hindurch brennen. Am 16. begab sih das verbündete Geschwader nah dem Fort Petrowski, zwischen. Ber- diansf und Mariapol. Als ich dem Orte näher kam, gaben unzweifelhafte

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der De Ca. Eine Bombe, die die nah der See zu gelegene Courtine

dedte zeigte sieben neue Embrasuren, und viel neu aufgeworfene Erde j f masfirte Werke schließen. Capitain de Cintré, der das

ließ mich au Las r ; ; / j Dampfschiff „Milan“ befehligte, obgleich älter im Nange, On in fe freundlichsten Weise das Recht zum Entwurfe des

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die Festungswerke vermehrt worden waren, seitdem drei Wochen vorher das Feuer derselben zum Schweigen

Angriffes, und allein das Beste der verbündeten Sache im Auge, nahm er tapfer die Stellung eîn, welche ich ihm einnehmen zu sehen wünschte, und ihm folgte Capitain De l’Allemand in der „Mouette“. Um 9 Uhr 90 Minuten Vormittags, als' alle Anordnungen getroffen „waren, nahm das Geschwader (bestehend aus den Schiffen „Vesuvius ¿ „Gurlew“, Swallow“ , „Fanch“, „Grinder“ , „Boxer“, „Cracker“ , „Wrangler“, Jasper“ und „Beagle“) seine Stellungen ein. Die Kanonenböôte von ge- cingem Tiefgang wurden öftlih und westlih von dem Fort stationirt und be- strichen die Werke in der Front und im Nücken, während s{hwerere Schiffe einen Galbkreis um die Fronte bildeten. Das schwere Kaliber unserer Ge- süße zermalmte alle Widerstandsversucbe und zwang nicht nur die Garnison, fih aus den Verscbbanzungen zurückzuziehen, sondern hielt au das aus drei starken Jnfanterie-Bataillonen und zwei Kavallerie-Schwa- dronen bestehende Reserve - Corps in achtungsvoller Entfernung. Wir fingen alsdann an mit Carcassen (Brandkugeln) zu schießen, aber obgleich dies theilweise Erfolg hatte, war ih doch genöthigt, die leihten Böte des Geschwaders abzuschicken, um die Zerstörung des Forts und der Bat- tericen zu vollenden; ein Dienst, den ich dem Lieutenant Hubert Campion nebst anderen ihm beigegebenen Offizieren übertrug. Jn kurzer Zeit hatte ¿h dié Befriedigung, das ganze Cantonnement, die Geschüßbettungen, die | ff entlihen Gebäude, die Getreide- und Fourage-Magazine in Flammen und die Embrasuren schwer beschädigt zu sehen; und obgleich der Feind von |

einer Vershanzung im Rücken ein scharfes Feuer auf unsere Böte eröffnete, so bollzog doch Lieutenant Campion diesen Dienst in der tüchtigfien und | bollständigsten Weise, ohne auch nur einen Mann zu verlieren. Licute- | nant Campion berichtet, daß das Fort ganz so furhtbar gewesen sei, wie | rs bon den Schiffen aus erscheine; die Bettungen waren gelegt, die Ge- | shüße aber entweder noch nicht eingetroffen, oder bon dem Feinde wieder, zurücgezogen worden. Jch ließ den „Swallow,“ Commander. Cranfurd zurück, um jeden Versuch des Feindes, das Fort wieder zu beseßen, oder das Feuer vor Vollendung der Zerstörung auszulöschen, zu verhindern und zerstörte mit dem Rest des Geschwaders große Quantitäten von Fourage und ausgedebnte Fish-Niederiagen, welche bei der Weißen-Haus- Küste in der Gegend der Ausmündung des Flusses Berdia belegen wa- ren. Gegen Dunkelwerden war das Werk vollendet und dreißig Fisch- Niederlagen, eine Anzahl großer Böte und E Vorräthe von Neßten und anderm Fischergeräth, so wie viele Fourage war uns ungeachtet der anwesenden zahlreichen Kosaken in die Hände gefallen. ( olgt eine allge- mein gehaltene Belobung der bei dem Unternehmen betheiligten Mann- schaften.) Unterz. S. Osborn. j

11, Am Bord des „Vesuvius“ im Asowschen Meerbusen, den 21. Juli. Mein Herr. An dem Tage, als ich meinen leßten Bericht an Sie \{loß, wurde der „Beagle,“ Lieutenant Hewett, nach Ber- diansf detachirt. Lieutenant Hewett stieß gestern wieder zu mir und berichtet, daß cins der versenkten russishen Schiffe gesprengt worden sei, Lieutenant Hewett landete an demselben Abend unter dem Schuß der Kanonen seines Schiffes und zerstörte einen großen Vorrath von Fischen und zwei große Vorrathshäuser voll Getraide. Am 17. Juli begab ich mich in Folge von Nachrichten über das Vor- handensein großer Geiraide- und Futter - Vorräthe in einer Stadt mit Namen Glofira, an der asiatischen Küste, in der Nähe von ZJeisk, mit dem Geshwader in Begleitung der französischen Dampf- schiffe , Milan“ und „Mouette“ dorthin. „Vesuvius“ und „Swallow“ waren genöthigt, in einiger Entfernung bom Ufer vor Anker zu gehen, und ih schickte daher den Commander- Nowley Lambert von dem Schiffe „Curlew“ nebst den Kanonenböten „Fancy“,. „Grinder“, „Borer“, „Crad E, „Wrangler“ und den Böôten des „Vesubius“ und „Swallow“ ab, um eine Nekognoszirung in voller Stärke vorzunehmen und, wenn die Gelegenheit sich darböte, die vorhandenen Getreide- und Futtervorräthe zu zerstören. Commander Lambert fand in und um Glofira Schwärme von Kavallerie; - der Ort, ein offenes, weitläufig gebautes Dorf, batte nit das Ansehen, als enthielte er Getreide- oder Futter- borrâthe; er beschränkte daher geeigneterweise seine Operationen auf die Landspiße von Glofira, wo er einige große Getreide- und Fischvorräthe vernichtete, den Ort selbst aber verschonte. Die Geschicklichkeit, mit welcher dieser Dienst Angesichts großer Massen von Kavallerie ausgeführt wor- den ist, gereiht dem Commander Lambert zu nicht geringem Lobe, und ir spriht rühmend von dem Beistande, den ihm die franzöfischen Offiziere und Mannschaften unter den Capitainen de Cintré und L’Allemand geleistet haben. Von Glofira begab ich mich zunächst nach der krummen Landspiße im Asowschen Meerbusen, nachdem sich die fran- zösische Escadre von uns getrennt hatte, um den Feind in der Nähc bon amischewa und Obitschona zu belästigen. Das Geschwader erreichte die frumme Landspize an demselben Tage (18. Juli) und ich beorderte ogleich den Commander Frederick Cranfurd in dem „Swallow,“ unterstüßt von den Kanonenböten „Grinder,“ „Boxer“ und „Cracker“ und den BVöten der Schiffe „Vesuvius,“ „Crulew“ und „FAanch,“ unter den Befehlen der Lieutenants Grylls, Rowley und Sul- livan, die Landspiße von der Kaballerie und den Kosaken des geindes zu säubern und dann zu landen, um die dort befind- ihen großen Fischerei - Etablissements zu zerstören. Commander Cran- furd führte diefen Dienst mit großem Nachdruck aus. Die außerordent: lihe Menge an Neyen und Fishvorräthen und die Großartigkeit der zer- stôrten Anstalten bestätigen volllommen die Angaben, welche die Arbeiter, gemacht haben, daß es ihre Aufgabe gewesen sei, das Heer in der Krim mit Lebensmitteln zu versehen, und daß Alles über die große nördliche Straße längs der Steppen nah Simpheropol geschafft werde. Während dies ausgeführt wurde, rekognoszirte ih die Mündung des Flusses Mious,

funfzehn Meilen westlih von Tagancrog in dem Schiffe „Jasper“, Lieutenant

J. S . Hudson. Die seichte Beschaffenheit des Wassers an der Küste wollte uns

nicht gestatten, uns auf mehr als 13 Meilen dem Punkte zu nähern, der auf den Karten als Fort Temenos bezeichnet ist. Die Befestigung war cine Erdschanze von einiger Ausdehnung, mit einem Graben umgeben, aber nicht für Kanonen Dn ip angA Sie war offenbar älteren Ursprungs, und da ich Niemand in derselben bemerken konnte , so kehrte ih wieder dahin zurück, begleitet von den Booten der Schiffe „Vesuvius“ und „Curlew“ und den Kanonenbooten „Cracker“, „Boxer“ und „Jasper“. Kavallerie in großer Masse, größtentheils mit Karabinern und Büchsen bewaffnet, wurden augenscheinlich in lebhafter Bewegung erhalten, um die Punkte, welche man für bedroht hielt, zu beshüßen; als wir indeß nach ¿Fort Temenos gelangten und das gewöhnliche Kosaken - Piket vertrieben hatten, fuhren Commander Lambert und i in den leichten Booten sofort in den Fluß ein. Dort unmittelbar unter Fort Temenos , welches auf einer steilen 80 Fuß hohen Anhöhe liegt, fanden wir uns im Bereich einer großen Abtheilung Jnfanterie und Kavallerie, welche den Graben und die Brüstung des Werkes beseßt hatten. Wir landeten auf dem entgegen- geseßten Ufer und es wurde eine Bootsmannschaft unter Lieutenant Nowley einen guten Büchsenshuß flußaufwärts geschict, um einen Hau- fen von großen, zum Theil zum Fischfang benußten B5ten zu zerstören, den man dort zusammengebracht hatte, während wir durch sorgsames Feuer unserer Minié-Büchsen die Nussen verhinderten , gegen uns bvorzu- bringen. Nachdem wir uns überzeugt hatten, daß nichts vorhanden sei, was werth gewesen wäre, eine so kleine Abtheilung von Mannschaft weiter in Gefahr zu segen, kehrten wir zu den Schiffen zurück, auf Pistolenshußweite bei dem rusfishen Hinterhalt vorbeipassirend. Die kaltblütige Festigkeit der Offiziere und Mannschaften in den Gigs, so wie die bewundernsvolle Präzision des Feuers von den zur Deckung

| dienenden Schiffen, so weit dieselben auch ablagen, hielt ohne Zweifel

den Feind im Zaum und verhinderte ernstliche Folgen. (Folgt eine Auf- zählung dex hauptsächlih betheiligten Offiziere.) Das Gig der „Grinder“

| unter Lieutenant Hamilton entging an demselben Tage mit Mühe

einem ähnlichen Hinterhalte bei einem Plate, Namens Kirpe, zehn Miles ostwärts von Mariapol, wobei die vollkommen geeignete Humanität des Lieutenants Hamilton, nicht in einen, wie es ihm schien, offnen und ver= theidigungslosen Ort hineinzufeuern, beinahe den Verlust der Bootsmann- schaft zur Folge gehabt hätte, als er ans Land zu gehen versuchte, um den Getreidevorrath zu zerstören. Ein heftiges Kleingewehrfeuer auf hal- ber Pistolenschuß-Entfernung verleßte glücklicherweise Niemand und Lieu- tenant Hamilton scheint darauf seinen Rückzug mit Geschielichkeit bewerk- stelligt zu haben. Am 19ten rekognoseirte ich Taganrog in dem Kanonen- boot „Jasper“. Es wurde an einer neuen Batterie auf den Höhen in der Nähe des Hospitals gearbeitet; obgleich indeß zwei Schüsse in die- selbe gethan wurden, erfolgte doch keine Erwiderung. Jeder Theil der Stadt zeigt Zeichen der Beschädigungen, welche fie erlitten hatte, als sie von dem verstorbenen Capitain Lyons von der „Miranda“ besucht worden war. Die langen Neihen von Regierungs - Magazinen, welche die verbündete Flottille zerstört hatte, waren noch nicht wieder hergestellt und das einzige Zeichen einer Wasserverbindung der Stadt mit dem Don war cine große am Ufer liegende Barke. Um indeß allem Ver- kehr ein Ende zu machen und den Feind in dieser Nachbarschaft zu be- lästigen, habe ih den Commander Cranfurd beordert, mit zwei Kanonen- bôten unter seinem Befehl im Meerbusen von Azow zu bleiben. Daß das Geschwader nicht müssig gewesen ist, wird , wie ih hoffe, dieser Be- richt erweisen, und ohne mehr in das Detail einzugehen , als i gethan habe, fann ih Jhnen die Versicherung geben, daß am Genitscheck bis Taganrog und von dort herum bis Kamiskeva wir die Küste in einem fortwährenden Zustande des Allarms und die feindlihen Truppen in fortwährender Bewegung erhalten haben. Die guten Dienste, welche die Kanonenböte dabei geleistet haben, sind sehr bedeutend. Der Gesammt- belauf an Lebensmitteln, Getreide, Fischvorräthen, Futter und Böten, welcher zerstört worden ist, gränzt ans Ungeheure. Nichts kann den Eifer und die Thätigkeit der Offiziere oder das gute Verhalten der Mannschaften dieses Geschwaders übertreffen und die fortwährende Be- schäftigung hat zu meinex, Freude bis jeßt ihrer Gesundheit noch keinen Schaden gethan. (Unterz.) S. Osborn. h Außlaud und Polen. St. Petersburg, 17. August. Das Bombardement von Sweaborg hat geendet und weder an den Batterieen noch an den Festungêwerken Schaden verursacht, einige Häuser sind verbrannt. Helsingfors ist unversehrt, Eine englische Fregatte kampfunfähig. Die Flotte is nach Nargen. Tel, Dep.) ets : Amerika. Die Regierung des Freistaates Bolivia bat nah uns zugekommenen zuverlässigen Nachrichten am 12. Dezember 1854 cin Dekret veröffentlicht, in Folge dessen die am 22. Juni 1853 von ihr angeordnete Zollsperre gegen den Freistaat Peru wieder aufgehoben wird. Das Dekret lautet: „Der constitutionelle Präsident der Republik, in Betracht, daß die Gründe geschwunden sind, durch welche die Regie- rung von Bolivia sich bewogen fand, das Dekret vom 22. Juni 1853, worin die Zollsperre zwischen der Nepublik und Peru angeordnet wurde, zu er- lassen, bestimmt: 1) Zu Gunsten der Bevölkerung des Freistaates, welche mit so großem Nuhm die Verfassung des Landes aufrecht erhalten haben, wird das Verbot des Handels mit der Republik Peru aufgehoben. Jn Folge dessen bleibt vom 1. Januar des nächstfolgenden Jahres 1855 der Verkehr über die Rordgränze des Staates ungehindert, 2) Die über- seeishen Waaren, welche an der beregten Gränze, mit der Len Ae Ras für den Staat, hereinkbommen, zahlen die Zollsäße, mit denen fie na den bestehenden Tarifen, bevor die Sperre eintrat, belastet waren. 3) Da die peruanische Negierung in ihrem Dekrete vom 23, April 1853 die bolivishen Produkte mit übermäßigen Steuern belastete, so werden die peruanishen Waaren bei ihrem Eintritt in die Republik 40 Prozent vom Werthe zahlen, Es besteht gebe die Verpflichtung, diese Auflage im Verhältniß zu der von jener Regierung dem Handel mit bolivischen Pro-