1855 / 245 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1820

Aus Odessa hat die „Mil. Ztg.“ Briefe vom 7ten und 9ten d. M. Während in dem ersten die feierlichen Vorbereitungen zur Ankunft des Kaisers gemeldet werden, bringt der lebte ein Náheres über das Erscheinen der Flotte der Alliirten, Wir lassen den In- halt des Briefes vom 9ten folgen: Gestern Mitternacht signalisirte der Telegrazh am Lüders\chen Landhause eiñe große Anzahl feind- liher Schiffe. Heute Morgen um 9 Uhr waren sie bereits auf 10 Werste der Stadt nahegekommen, und man konnte deutlich 16 derselben, darunter mehrere Kanonierboote, unterscheiden. Sogleich wurden alle Batterieen in Bereitschaft geseßt und Truppen nach allen Punkten der Küste abkommandirt. Um 12 Uhr Mittags hatte sich die Eskadre zum Anker gelegt. Von allen Schiffen, wur- den die Boote losgemacht, welhe in horizontaler Linie sich in Sc{hlachtordnung stellten. Die Stadt befindet sich in größter Aufregung. Die Küste vom Boulevard bis zur großen Gontaine war mit Tausenden von Zuschauern beseßt. Der Telegraph) signa- lisirte neue feindliche Schiffe auf der hohen See. Um 1 Uhr Mit-= tags eilten 2 Batterieen reitender Artillerie mit Munitionswagen nach der großen Fontaine. Aus den Umgebungen der Stadt zogen von allen Seiten Kavallerie und Infanterie herbei. No war man in Ungewißheit über die Absicht der Escadre. Ein Theil der Reichs- wehr nahm ihren Posten auf der Langeron’ schen Batterie, Der andere stellte sich bei der Quarantaine auf. Bis 2 Uhr machte Die Flotte keine Bewegung. Um 19 Uhr wurde ein Parlamentair von dem Gouverneur empfangen z bis zum Postschluß (4 Uhr) verlautete nichts über sein Begehren. Die Einwohner, geängstigt, denken an Flucht. Am 1lten waren die Flotten, mehr als 80 Schiffe, noch immer vor Odessaz und die Ankunst Des Kaisers in jene Seestadt verschoben. Van aus Nikolajeff, den 29, September (11. Oktober) datirte (ihrem Inhalte. nah bereits bekannte) Depesche meldet: „Nach einer am 28sten Abends angestellten Untersuchung hat si ergeben, daß die feindliche vor Odessa liegende Flotte aus 86 Fahr= zeugen besteht. Besondere Bewegungen auf derselben sind nicht zu bemerken. An demselben Tage stellten 3 feindliche Dampfschiffe Messungen gegenüber der Festung Kinburn an und legten auf der Jusel Beresan? zwei Baken, vermuthlich Flügelbaken. Der General - Adjutant Fürst G ortf chafkoff berichtet unter demselben Tage: : i Feind dirigirte bedeutende Kräfte in das Thal des obern Belbek, {lug daselbst ein Lager auf und bereitet sich, wie es scheint, zu weiteren Operationen vor. Zu derselben Zeit ging er über die

Tschernaja zum Dorfe Upu vor. : n Unsere Avantgarde befindet sich bei dem Dorfe Ober - Airgul. Auf der Nordseite von Sebastopol und an den übrigen Punkten

der Halbinsel Krim ist nichts Bemerkenswerthes vorgefallen.

Dánemark. Kopenhagen, 17. Oktober. Dem Ver- nehmen nah ist General - Major von Flindt in Séhleswig interimistis{ i E General - Kommando für das Herzogthum Schleswig beaustragk. i

Y Asien. Die Ueberlandpost ist mit Nachrichten aus Calcutta vom 8. und aus Bombay vom 11. September in Triest am 17. Oktober eingetroffen. Das eingetretene Regenwetter hat die Befürchtungen wegen bevorstehender Hungersnoth beseitigt. Der Aufstand der Santals isst beinahe unterdrüdckt. Der Empfang, welcher der englischen Gesandtschaft in Ava zu Theil geworden ist, stellt das Gelingen der Sendung in Aussicht. ;

Paris, Donnerstag, 18. Oftober. (Tel. Dep. d. C. B\,) Die „Patrie““ theilt mit, der französische Gesandte am preußischen Hofe, Marquis von Moustier, bereitet sich vor nach Berlin zurückzukehren. Baron von Bourqueney reist Ende dieses Monats nach Wien ab. Des preußischen Gesandten Grafen von Hab feld Abreise ist ohne politischen Grund; derselbe ist in Privatangelegenheiten nah Berlin gegangen. S

Statistishe Mittheilungen.

Die Betheiligung an den lehten Urwahlen im Negierungs- V ezirk Erfurt stellt sich nah amtlichen Berichten in der Art herc us, qaß in der ersten Abtheilung von 3446 berechtigten Urwählern 1067, in der zweiten von 9519 Berechtigten 1687, in der dritten von 48,908 Wählern 3803, also von überbaupt 641,523 Wählern nur 6557 an den Wahlen am 27. September d. J. Theil genommen haben. (Pr. C.)

Die Betheiligung an den leßten Urwahlen im Negierungs- Bezirk Aachen stellt sih nah amtlichen Berichten in der Art heraus, daß in der ersten Abtheilung von 3780 berechtigten Urwählern 1010 = 27 pCt., in der zweiten von 10,849 Berechtigten 1650 = 15 pCt., in der dritten bon 69,265 Wählern 2831 = 4 pCt., also von überhaupt 83,894 Wählern 5491 = 6,5 pCt. an den Wahlen Theil genommen haben. (Pr. C.) Af : /

Jm Regierun s8bezirk Münster haben nach amtlichen Be- richten in der ersten Abtheilung von 3726 berechtigten Urwählern 993, in

der zweiten von 9309 Berechtigten 1386, in der dritten von 72,317 Wäh-

lern 3084, mithin von überhaupt 85,352 Wählern 5463 an den Wahlen vom 27. September d. J. Theil genommen. (Pr. C.)

“und Nunkelrüben gut gerathen.

Landwirthschaft.

Nach zuverlässigen Angaben über die Aerndte-Ergebnisfe im Regierungsbezirk Merseburg ist nur der Noggen unter dem Ertrage eines Mitteljahres geblieben. Dagegen ist der Ertrag an Wei- zen als der einer guten Mittel-Aerndte, der an Hafer und Gerste als ein sehr reichlicher zu bezeichnen. Von den Hackefrüchten sind Kartoffeln Die Kartoffeln wurden nur in einigen sehr nassen Gegenden von der Fäule heimgesucht ; in allen übrigen Thei- len des Regierungsbezirks sind sie gesund, wohlshmeckend und in reich- licher Menge vorhanden. Die Kartoffel-Aerndte wird im Ganzen befrie= digender gefunden, als sie in dortiger Gegend seit etwa zehn Jahren ge- wesen is. Der Ausfall an Noggen wird. daber durch den Aerndte- Ertrag von Kartoffeln und Sommer - Getraide so reichlich aufgewogen, daß in den dortigen Verhältnissen kein Grund zu einer Preissteigerung oder zu Besorgnissen vor Mangel aufzufinden ist. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Der Eisenerz-Bergbau in Preußen nimmt einen immer größeren Aufschwung, und es dürfte s{werlich ein anderer Geschäftsz betrieb im vergangenen Jahre so bedeutend an Ausdehnung gewonnen haben, als dieser. Während in dem Jahre 1853 das Quantum der Eisen- erzförderung nur 1,496,516 Tonnen betrug, stieg es im vergangenen Jahre beinahe um die Hälfte (nämlich um 647,993 Tonnen) und «r- reichte 2,144,509 Tonnen. Die Steigerung ist für das Jahr 1554 um so charafteristisher, als in den vorangehenden Jahren eine erhebliche Ver- mehrung der Production nicht wahrzunehmen war, denn im Jahre 1848 betrug fie 1,141,779 Tonnen, 1849: 1,117,114 Tonnen, 1850: 1,513,570 Tonnen, 1851: 1,378,896 Tonnen, 1852: 1,398,589 Tonnen, und 1853: 1,496,516 Tonnen. Der Werth der Eisenerze auf den Halden nahm im

Jahre 1854 gegen das Vorjahr um mehr als die Hälfte zu, indem er

von 965,535 Rthlr. auf 1,519,194 stieg, was durch eine eingetretene Steigerung des Preises für die Tonne Eisenerz von durchschnittlich 19 Sgr. 3,6 Pf. auf 21 Sgr. 9,6 Pf. bewirkt wurde. Am umfang- reisten wurde der Eisenerz - Bergbau in dem rheinischen Haupt - Berg- distrikte betrieben, in welchem beinahe die Hälfte des gesammten gewon- nenen Eisenerz-Quantums, nämlich 1,068,656 Tonnen, gefördert wurde, Der sch{lesische Haupt - Bergdistrikt lieferte gegen ein Drittheil, nämlich 650,369 Tonnen, der” westphälishe gegen ein Secbétheil , nämlich 330,014 Tonnen, ‘die übrigen Haupt-Bergdistrikte nur geringere Mengen : der niedersächsish-thüringische 70,676 Tonnen, der brandenburgisch-preu- ßische 12,731 Tonnen und die hohenzollernschen Lande 12,063 Tonnen. Die Zahl der Arbeiter betrug im Ganzen 12,581 (2544 mehr gegen das Vorjahr), und der Gruben 1248 (251 mehr gegen das Vorjahr). Von den Gruben wurden 30 auf Nehnung des Staates betrieben, 309 waren standesherrliche und Privatgruben, 909 gewerkschaftliche, von denen 740 diesseits und 169 jenseits des Rheines lagen. Die Zunahme der Production ist der Menge nah im rheinischen, vergleichsweise im west- fälishen Haupt - Bergdistrikte am bedeutendsten gewesen, da hier mehr als eine Verdoppelung stattgefunden hat. "Es stieg die Förderung gegen das Vorjahr im rheinischen Haupt - Bergdistrikte von 719,684 auf 1,068,656 Tonaen, im westphälishen von 146,320 auf 330,014 Tonnen, im \chlesischen von 563,739 auf 650,369 Tonnen, 1m niedersächsic- thüringischen von“ 51,963 auf 70,676 Tonnen, im brandenburgisch-preußi- {en von 8084 auf 12,731 Tonnen und in den hohenzollernschen Landen von 6736 auf 12,063 Tonnen. Die Zahl der Gruben hat am meisten im rheinischen Haupt-Bergdistrikte zugenommen, indem sie von 807 auf 919 stieg, im westphälishen traten zu den vorhandenen 36 noch 34 hin- zu, Die gewerkschaftlichen Gruben vermehrten sich von 803 auf 909, und zwar auf dem Gebiete diesseits des Rheines von 656 auf 740, und jenseits des Nheines von 147 auf 169, die standesherrlichen und Privatgruben von 165 auf 309, und die bom Staate betriebenen Gruben von 29 auf 30. (Pr. C.) j 4 i 7

Mainz, 17. Oktober. Wie das heutige „Mz. Journ.“ berichtet, i in der gestrigen General-Versammlnng der Actionaire der hessischen Lud- wigébahn der zwischen dem Verwaltungsrathe derselben und der Bank für Handel und Jndustrie zu Darmstadt, so wie mit mehreren kölner Bankhäusern abgeschlossene Vertrag wegen Erbauung der Eisenbahn von Mainz nach Bingen und nach Aschaffenburg (über Darmstadt) einstimmig gebilligt worden. i Ï

Wien , 16. Oktober. Gestern den 19. Oktober fand auf der westgalizishen Eisenbahnstrecke von Krakau bis Dembica die erste

Frobefahrt statt. :

7 s Ginie geht von dem Krakauer Bahnhofe aus, überseßt den Weichselfluß, führt über Bochnia und Tarnow und mißt bis Dembica die gesammte Länge von etwa 15 Meilen. / / um 6 Ukr 30 Minuten Morgens ab, fuhr bis Dembica und traf nah

einem Aufenthalte von 13 Stunden um 3 Uhr 45 Minuten Nachmittags |

in Krakau wieder ein. Die eigentliche Fahrt hin und zurü nahm also 74 Stunden in Anspruch und ging ohne Anstand vor sich. e

An dexr Vollendung der Staats - Eisenbahnstrecke von Obwtecim bis zur Station Trzebinia, welche die Verbindung zwischen der Allerhöchsten privilegirten Kaiser Ferdinands - Bahn und der Rrafauer Staatsbahn bildet, wird thätig gearbeitet, (W. Ztg.) i u

Es steht in nächster Zeit die Herstellung eines sehr umfangreichen Telegraphennezßes für Spanien in Aussicht, welches die M zial-Hauptstädte, die Seepläße, die französische und portugiesische as mit Madrid in Verbindung segen soll. Die Anlage dieses Telegrapyt : Negzes soll in den beiden Jahren 1855 und 1856 erfolgen und sind E von den Cortes funfzehn Millionen Realen 1,085,940 Ntblr. A willigt worden. Die neuen Dräthe, welche auf den bereits E ! resp. im Vau. begriffenen Linien gezogen werden sollen, haben eine Lang?

Der Zug ging von Krafau 7 /

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: 913 Leguas 160 Meilen, die neu zu errichten- E Linien in zwei Dräthen von 792 Le guas 569 Mei- sen, und die neu zu errichtenden Linien w it vier Drâäthen von 122 Leguas 914 Meilen. Yùit den Telegraph n - Linien, welche von den Eisenbahn-Directionen längs der Eisenbahnen angelegt werden sollen, i die Länge der projektirten Telegraphen - Linie n auf 1200 Leguas 900 Meilen zu verechuen. Von den Haupt- Linien geht die Nord- Ost-Linie von Madrid über Saragossa eine:cfeits nach VYrun, mit Aweiglinien nach Santander , Vilbao, Logrono Huesca, Terruel und Soria andererseits über Tarragona nah Barcelona und weiter iber Gerona an die- französische Gränze , mif einer Zweiglinie von Tarragona über Castellon nach Valencia. Vi Ost.- Linie folgt der Eisenbahn von Madrid über Almansa n Valencia mit Zweiglinien nach Alicante, Murcia, Cartagena und Cuença. Die Süd- Linie folgt zunächst derselben Eisenbahn, mit Abzweigungen nah To- sedo und Ciudad-Neal und geht dann nach Andujar, woselbft sie sich theilt, einerseits in die Linie über Jaen und Granada nach Malaga, mit einer Abzweigung nach Almeria , andererseits in die Linie über Sevilla nach Cadix, mit einer Seitenlinie nah Huelva, während die Linie bon Cadix über Tarifa nah Algesiras weiter zu führen ist, von wo aus der- maleinst ein submariner Telegraph nach Ceuta auf der afrikanischen Küste anzulegen sein würde. id Trujillo nach Badajoz mit einer Abzweigung nach Caceres. Die Nordw estlinie ist projektirt vou “Madrid über Valladolid nach Nioseca und von da einerseits über Leon nach Oviedo und Gijon, andererseits nach Zamora und von da nach den verschiedenen Pläßen Galiciens , sto wie: nach Salamanca und Ciudad - Nodrigo. Außerdem soll von Valla- dolid ein Zweig über Palencia und Burgos nach Vittoria und von Se- gobia nach Avila geben. (Pr. C.)

Nachrichten aus Warschau vom 14. Oftober zufolge war von einem ver Zollämter des Königreichs Polen bei der vorgeseßten Behörde angefragt worden, ob Ausländer, welche mit Vollmachten von Gilde- Kaufleuten zur Wahrnehmung ihrer Zol - Angelegenheiten bei den Zoll- ämtern des Königreichs versehen sind, diese Geschäfte auf Grund der bloßen Vollmachten führen dürfen, obne in die Kaufmannschaft der ‘ersten Gilde aufgenommen zu sein. Darauf hatte die Zoll - Ab- theilung der Kanzlei des Fürsten Statthalters, im Einvernehmen mit der Regierungs - Kommission der Finanzen und mit dem Departe- ment Des auswärtigen Handels, folgende Verfügungen erlassen: Ausländex können in Gemäßheit von Artikel 634 des Handelsgeseß- buchs des Kaiserreichs Zollgeschäfte an den Zollstätten des Königreichs besorgen, zedoch nur âuf Grund von Vollmachten, welche ihnen von Kaufleuten des Kaiser - und Königreichs, die mit fremden Waaren han- deln, ertheilt sind. Die Zollangelegenheiten ausländischer Kaufleute aber wahrzunehmen, ist Ausländern kraft Artikel 636 des Handelsgesepbuchs des Kaiserreichs und kraft Artikel 69 des Gilde-Geseßes des Königreichs gestattet, jedoh nur solchan Ausländern, die in die Liste der ansässigen fremden Kaufleute eingetragen sind. Dergleichen an Ausländer er- theilte Vollmachten: find unter den im Artikel 637 des Handel8geseßz- buhs des Kaiserreihs festgeseßten Bedingungen zuzulassen. Nach diesen Bedingungen muß jeder Ausländer, der eine Vollmacht zur Führung von Zollgeschäften besißt, die Erklärung abgeben, daß er niht unter dem Vorwand dieser Vollmacht Handel treiben, daß er sich nah allen Zoll -Vorschriften rihten wolle, und daß, wenn eine Ueber- tretung dieser oder anderer Vorschriften von seiner Seite vorkommen sollte, das Recht, fortan noch Zell - Angelegenheiten wahrzunehmen, für ihn verloren gehe. Solche Vollmachten müssen, nah Vorschrift der im Königreich bestehenden Stempelgeseße und in Gemäßheit von Artikel 192 des Zollgesebbuhs für das Königreich, auf Stempelpapier des König- reichs zum Werth von 30 Kopeken geschrieben sein und, gleich den Gilde- Patenten, alljährlih erneuert werden. Eine jede Vollmacht ist, sobald sie dem Zollamt überreicht worden, in ein zu diesem Zwecke einzurich- endes besonderes Buch wörtlich einzutragen und dann auf Verlangen des Interessenten demselben im Original zurückzugeben. (Pr. C.) i __—_— Jn Norwegen ist mit dem Bau einer Telegraphen- linie vorgegangen worden, welche in Anschluß an die s{chwedischen Telegraphenlinien bei Frederikshald am Gestade des Skager Nak über Christiania nah Mandal, der südlichsten Spiße von Norwegen, entlang gehen soll. Diese Linie soll noch im Laufe dieses Jahres vollendet wer- den, und die Stationen Frederifkshald, Frederiksstadt, Sarpsborg, Moß, Dréöbak, Christiania, Drammen, Holmestrand, Horten, Tönsberg, Sandö- jund, Lourvig,, Brevig, Skien, Kragersô, Oesteriisöcr, Arendal, Grimftadt, Lillesand, Christianssand und Mandal, sämmtlich an der Meeresküste ge- legen, erhalten. Nach dem Neglement, welches für die telegraphische Korrespondenz in Norwegen zur Anwendung kommt, können Depeschen innerhalb des Landes in jeder Sprache verfaßt sein, deren Zeichen sich durch die vorhandenen Justrumente wiedergeben lassen ; Depeschen nach dem Auslande haben sich in Bezug auf die Sprache nach den Bestimmungen zu richten, welche auf der Adreß - Station gültig sind, und worüber auf der Aufgabe - Station Auskunft ertheilt wird. Die Taxe wird rüsichl- lih der Wegestrecke nach der Länge der Poststraßen in der Nichtung der Telegraphen - Linie berechnet, so daß die Taxe entweder ein- fach oder doppelt geseßt wird, je nachdem die Entfernung bis auf 25 Meilen inkl. oder darüber is. Was die Anzahl der Wörter betrifft, so gelten Depeschen bis zu 25 Wörtern für einfache, von 26 bis 50 als doppelte, und von 51 bis 100 als dreifache. Die folgen- den Hunderte werden wie das erste gerechnet. Die Taxe für eine ein- fache Depesche auf der Strecke von der s{wedishen Gränze bis nach Sandösund beträgt 30 und bis nach Mandal 60 Schillinge. Jn die Wortzahl wird Alles in der Depesche Angeführte eingerechnet. Als Ein Wort iverden Wörter bis 7 Sylben, so wie 5 Zahlenzeichen gerechnet. Wörter, die durch Bindezeichen verbunden sind, werden als zwei (oder mehr) einzelne Worte gerechnet. Zeichen , die sich niht durch den Tele- graphen wiedergeben lassen, werden mit Wörtern dargestellt und als solche

Die Wefstlinie führt von Madrid über Talavera |

erhoben, für die Weiterbeförderung bis auf £ Meile oder für Einlieferung in franfirten refommandirten Briefen auf dem Post-Comptoir der Empfangs- Station 16 Schillinge; für die Beförderung von der Empfangsstation per Estafette ist ein Speziesthaler per Meile zu erlegen. Wird eine Depesche an mehrere Stationen befördert, so wird für dieselbe wie für eben so viele besondere Depeschen bezahlt. Wenn aber die Depesche mehreren Adressaten an demselben Orte überbracht werden soll, so werden für jede neue Abschrift 16 Schillinge bezahlt. Enthält eine Privat-Depesche über 100 Wörter, so kann sie nux erst dann ganz befördert werden, wenn die Linie nicht non fürzeren Depeschen in Anspruch genommen wird. Wünscht der Absender einer Depesche Nachricht zu erhalten; ob diese dem Adressa=- ten zugegangen ist, so kann er dies von der Adreß - Station zurückge- meldet verlangen, wofür 16 Schillinge an Gebühren zu entrichten find. (Pr. C.) Fiat: Freise.

Ae den 18. Oktober.

y oggen 3 Kthlr, 22 Sgr. 6 Pf, auci 3 Rthlr, ag F vird E 2 Rtlr. 10 Sgr., auch 2 Rihlr. 6 Sgr. D PE ater thlr. 21 Ser. 3 Pf, auch 1 Rthir 15 Sgr. 8 Pf. bse e O ch 1 üthir 15 Sgr. 8 Pf. Erbsen ; L VWWasser VVeizen 5 Rihlr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 4 Rihlr. Roggen 2 Bthlr. 22 Sgr. 6 Pi, auch 3 Rthli. 15 Sgr. Grosse Gerste 2 thlr. 15 Ser., auch 2 Bthlr. 6 Sgr. 3 P&E Häser 1 Bthlr. 18 Sgr. 9 Pf,

auch 1 Bthlr. 15 Sgr. Erbsen § Rillr. 21 Sgr. 3 i 7 Sér, G De 5 TOSEN 1 gr. 3 Pf, auch 3 Kthlr.

Zu Lande:

: Mittwoch, den 17. Oktober. Das Schock Stroh 10 Riblr. 10 Sgr., auch 9 Rihlr. 15 Ser. Der Centner Heu 27 Sgr. 6 Pf., geringere“ Sorte auch 25 Sgr. Á Kartoffein, dér Scheifel 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 22 Sgr. 6 Pf. meétzenweis 2 Sgr. 3 Pf, auch 1 Ser. 6 Pf. :

l Die Markt Preise des Kartotiel- Spiritus, per 10,800 pro Cent nack Tralies, trei hier ins Haus gelieiert, waren auf hiesìigem Platze am 12 O 35ck Rihlr. 4B)

45:1» 16. »

17 V Rthir. 8. D C L ecCele ees C 355 Ktblr. Berlin, den 18. Oktober 1855. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

: Leipzia. 18 Oktober. Letpzig - Dresdener 213 G. Lóban- Zittauer 45% Br, 454 G. Magdeburg - Leipziger 317 Br., 315 G. Berlin-Anhaltische 161 Br. Berlin Stettiner 170 Br. Cöln-Mindener —. Thüringer 1117 G. Friedrich - Wilhelms - Nordbahn —. Altona-Kieler

I% Rthir.

U 355 Rthlr. ohne F ass.

1255 Br. Anhalt - Dessauer Landesbank- Actien 1424 Br. Braunschwei- ger Bank-Actien Litt. A. 126% G.; B. —. Weimarsche Bank-Actien Lit. A. 112% Br; B. 112 Br. Wiener Banknoten 92 Br., 913 G. Oesterreichische Sproz. Metalliques 68 Br. 1854er Loose 89 Br. 1854er

National - Anleibe 73 Br. Preussische Prämien - Anleibe —.

Froankfart a. Nl, 18. Oktober, Nachmittzgs 1 Uhr 52 Minu- ten. Geringer Umsatz zu wenig veränderten Coursen Wiener Bank- Aktien fester, In Spanischen kein Geschäft.

Schluss -Course: Neueste preussische Anleihe 108X. Kassenscheine 1055. Cöln-Mindener Eisenbahn- Actien —. Wilhelms - Nordbahn 584 Ludwigshafen - Bexbach 1571, Hanau 865. Berliner Wechsel 105. f doner Wechsel 1187. Pariser Wechsel 935, Amsterdamer Wech- sel 997, Wiener Wechsel 1067. Frankfurter Bank - Antheile 4119. 3proz Spanier 315. 4proz. Spanier 195. Kurhessische Loose “75, Badische Loose 435. S5proz. Metalliques 65%. 4{proz. Metalliques 58%, 1854er Loose 895. Oesterreich, National-Anlehen 69, Oerllfreich: Bank - Antheile 1137.

M R WCTER EMAE, 18. Oktober, Nachmittags 4 Uhr. C. B.) Ziemlich lebhastes Geschäst.

j Schiufs - Course: Sproz. österreichisches National - Anlehen 67. Sprar. Metaligues Litt. 8. 735 Sproz Metalliques 63 Metalliques E, Lorax Spamer 19%, 3proz. Spanier o Wechsel, kurz 11, 874. Wiener Wechsel 307. sel, kurz 35. Petersburger Wechsel 1, 69 Br. grale 6355.

London, 18. Oktober, Nachmittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B) Die Rank von England hat s0 eben das Disconto für zwei- monatliche Wechsel auf 6 pCt., sür dreimonatliche VVechsel auf 7 pCt. erhöht. Ceonsols wurden s0 eben 877 gehandelt.

Nachmittags 5 Uhr 30 Minuten. (T. Depid, C. B) Die Börse schloss flau.

Schluss-Course: Consols 87%. t1proz. Spanier 195. Mexikaner 19%, Sardinier 834, Sproz. Russen 96. 45proz- Russen 86.

Das fällige Dampfschiff aus Wes-tindien ist eingetroffen.

Liverpool, 18. Oktober. (Tel. Dep. d. C. B) Baumwolle: 5000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert.

Paris, 18. Oktober, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Consols von Mittags 12 Uhr waren 875 gemeldet. Die 3proz. eröffnete zu 64, 50 und stièg aut 64, 79, Als Consols von Mittags 1 Uhr 875 eintralen und man wissen wollte, dass die Bank neue Massregeln er- greifen werde, sank die 3proz. auf 64, 05 und schloss geschäftslos und in sehr matter Ha'tung zur Notiz. :

Schluss - Course: 8Bproz. Rente 64, 20. 4fproz. Rente 90, 25. 3proz. Spanier —. 4proz. Spanier —. Silberanleihe 80%.

Paris, 19. Oktober. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige »Moni- teur« theilt mit, dass die französische Bank das Disconto von heute ab

auf 6 pCt. erhöht hat,

Preussische Friedrich- Frankfurt-

Hamburger Wechsel 877. Lon-

(Tel. Dep. d.

25Pproz. Lond. Isamburger Wech- Holländische Inte-

berechnet, Für das Austragen der abgesendeten Depeschen werden 6 Schillinge

Die 3proz, wurde gestern Abend auf dem Boulevard zu 63, 90 gehandelt.