1904 / 215 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Sep 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Lie A

Angekommen:

der Unterstaatssekretär im Staatsmini'{teriuum Freiherr von Seckendorff, vom Urlaub;

die Direktoren im Reichsamt des J.anern Caspar und Dr. Richter, vom Urlaub. Abger e ic:

der Ministerialdirektor im Minifterium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheim Rat Schroeder, mit mehr- wöchigem Urlaub nah dem, Harz.

__ Nichfamlsices. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 12. September.

Bei Seiner Majestät dem Kaiser und König fand vorgestern in Brunsbüttel an Bord des Schulschiffes „Mars“ eine Paradetafel für die Marine statt. Während des Diners brachte der Admiral von Köster einen Trinkspruch auf Seine Maze}stät aus, den Allerhöchstdieser mit einem solchen auf die aktive Schlachtflotte und die Marine erwiderten. Kurz nah Mitternacht gingen Seine Majestät an Bord der Jacht „Hohenzollern“ durch den Kanal nah Kiel, wo Aller- P sl Mibtn um 81/, Uhr eintrafen und von dort kurz nach 2 Uhr mittels Sonderzuges nah Schwerin weiterreisten, wo die Ankunft um 51/2 Uhr erfolgte.

JFhre Majestät die Kaiserin und Königin trafen gestern nachmittag in Plón mit Seiner Mazestät zusammen und begleiteten Allerhöchstdenselben nah Schwerin.

Jm Monat Juli d. J. sind. auf dêutshen Eisen- bahnen ausschließlich der bayerishen und der Bahnen mit weniger als 50 km Betriebslänge 11 Entgleisungen auf freier Bahn (davon 8 bei Personenzügen), 13 Entgleisungen in Stationen (davon 4 bei ersonenzügen), E sammenstoß_ auf freier Bahn (bei einem Güterzuge), 21 Zusammenstöße in Stationen (davon 8 bei Personenzügen) vorgekommen. Dabei wurden 2 Bahnbedienstete getotet, 34 Reisende, 9 Bahnbedienstete und 4 Postbeamte verleßt.

Der Präsident des Königlich preußischen Statistischen Bureaus Blen ck ist vom Urlaub zurückgekehrt.

Der Direktor beim Rehnungshofe des Deutschen Reichs, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Frit hat einen Urlaub angetreten.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S: „ZUUS“ am 9. September in Hongkong eingetroffen. j

S. M.S. „Jaguar“ f am 10. September in Shanghai eingetroffen. ; J

S. M. S. „Tiger“ is am 10. September vonTongku

nah Tsingtau in See gegangen. _ : 9 Zl tiv Schlachtfl otte ijt am 9. September in

-Brunsbütt elkoog eingetroffen. und gestern von dort weiter

gegangen.

Vayern.

Seine Majestät der König von Rumänien und Seine Königliche Hoheit der Fürst von Hohenzollern sind am Sonnabend von Linderhof in Garmisch eingetroffen. Zur Begrüßung war Seine Königliche Hoheit der Mig bs Lud- wig in Bayern erschienen, Höchstwelcher zur Zeit dort weilt.

Mecklenburg-Schwerin.

Zum Empfange FhrerMazestäten des Kaisers und der Kaiserin, Allerhöchstdenen Seine Kaiserliche und König- lihe Hoheit der Kronprinz mit Jhrer Hoheit der Herzogin Cecilie und Jhrer Kaiserlicen Hoheit der Großherzogin- Mutter bis zur Station Kleinen entgegengefahren waren, war gestern die Stadt Schwerin reih gcschmüdckt. Auf dem Bahnsteig hatte eine Ehrenkompagnie des Groß- herzoglich Mt cklenburgischen Grenadierregiments Nr. 89 Aufstellung genommen. Nachdem sich auf dem Bahn- hofe die medcklenburgishen Staats- und Hofwürden- träger und die in Schwerin wohnenden Generale jowie der Chef des Generalstabes, Generaloberst Graf von Schlieffen versammelt hatten, erschienen Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin sowie Jhre Hoheiten die Herzoge Johann Albrehcht und Paul. Uls um 51/4 Uhr der SLOSPN eintraf, spielte die Musik den Präsenticrmarsh. Die V ajestäten entstiegen dem Zuge und wurden zunächst auf das herzlichite von Jhren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und der Groß- herzogin und dann von den ubrigen Fürstlichkeiten be- grüßt. Seine Majestät der Kaijer und König schritten dann, begleitet vou Seiner Königlichen Hoheit dem Groß- herzog, die Front der Ehrenkompagnie ab, worauf ein Parademarsh dieser Kompagnie erfolgte. Hierauf begrüßten die Mazestäten die zum Empfange erschienenen Herren des mecklenburgishen Hofes. Jm Schlosse fand Abends ein Galadiner statt, bi dem Seine Königliche Hoheit der Groߧ- herzog zuerst Jhre Majestäten und alsdann in einer zweiten Rede Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit den Kronprinzen begrüßte. Seine Mazjestät der Kaiser und König erwiderten mit einem Hoh auf das Groß- herzogliche Haus. i

Heute morgen um 8 Uhr begaben Sich Seine Majestät der Kaiser und König mit Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog und vormittags Zhre Majestät die Kaiserin ‘und Königin mit Jhrer Königlichen Hoheit der Groß- herzogin in das Manövergelände.

Deutsche Kolonien.

Wie „W. T. B.“ berichtet, meldet der General von Trotha aus Otjosondu vom 8. d. M.: Am 3. September wurde Volkmanns Spihe auf dem Marsch von Ofahitua nach Ofkosondusu pon Hererobanden angegriffen. Viele Herero, darunter zwci Großleute, wurden getôtet; dieéseits ein Neiter ver- wunde. Am 5. September versprengte Deimling bei Ofgo-

windombo starke Kräfte des Feindes, der zahlreiche Tote und viel Vieh verlor; diesseits keine Verluste. Estorff jagte den Feind von Okosondusu in die Puls über Otjomasu—Ot1im- binde. Der Feind is anscheinend nah Östen und Südosten gewichen. Für die Verfolgung nah Osten bieten sih überaus große Schwierigkeiten dard den Mangel an Wasser und das völlig unerforshte Gelände. Langsames Vorfassen unter sorg- fältiger Aufklärung ist angeordnet. Estorff mit Volkmann steht 14 km östlih von Otjimbinde; Deimling 1n engster Verbindung mit ihm, geht von Okowindombo auf Epata; Neitzenstein ist in Otjomasu, Meister im Marsch auf Oparakane—Emwaruse.

Der General vonTrotha meldet ferner unter dem 10. Sep- tember, 10 Uhr vormittags, aus Otjosondu: „Estorff stieß am 9. September bei Owinaua-Naua auf die abziehende Werft Samuel Mahareros und nahm es nach kurzem Wider- stand im dichten Busch. 50 Hereros blieben ; diesseits wurde ein Reiter leiht verwundet. Der Haupttrek der Hereros ist an- scheinend auf der Fluht nah Südosten. Deimling ist im Vormarsh von Oparakane nah Osten; Estorff folgt über Okarupoko, Reitzenstein sperrt die Wasserstellen von Otjimbinde bis Okunjahi, Meister folgt Deimling über Oparakane. Das Kommando befindet sih in Opara kane.“

Der Gouverneur Leutwein meldet, die Abteilung Stempel sei vor Eintreffen der Expedition Lengerke mit 34 Mann von Plattbeen ausgerückt, um eine durch den Herero-Bastard Morenga abgeschnittene Patrouille zu be- freien. Er sei am 830. August auf dem Wege Kouas— Langhas, westlih von Schanzogberg, auf Morenga ge- stoßen, der 70 bis 100 Gewehre stark gewesen sei. Beim Ansturm seien der Leutnant von Stempel und der: Sergeant Stolle gefallen. Die Kompagnie Koppy sei zur Aufnahme der Abteilung Stempel am 1. September von ei aus- gerückt, Wo gegenwärtig Abteilung Len gerke ei, sei nicht gemeldet. : A _ i

Nach einer amilien Mitteilung ist der Reiter Max Rinkleib, geboren in Asendorf, Mansfelder Seekreis, früher Trainbataillon Nr. 4, am 9. d. M. im Lazarett Okahandja am Typhus gestorben. Der Reiter Johann August Mößner, geboren 10. September 1882 zu Langenaltheim, Mittelfranken, ist am 8. d. M. im Lazarett Otjiosondu am

Typhus ge storben.

Oesterreich-Uugarn.

Der Fürst Ferdinand von Bulgarien ist, dem „W. T. B.“ zufolge, zum Besuch des Erzherzogs Joseph vorgestern in Bad Schmeks eingetroffen. E

Der Prinz Georg von Griechenland ist gestern von Mien nah St. Petersburg abgereist.

Fraukreich.

Bei der gestern in Laon vorgenommenen Ersaßwahl zum Senat für den verstorbenen Senator Machercz wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, der Deputierte Ermant (anti- ministeriel) mit 823 Stimmen gewählt; der ministerielle Kandidat, Deputierte Magniaude erhiclt 427 Stimmen.

Rußland.

Der Großürhi Michael Nikolajemils ist gestern nahmittag, wiêë dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg mit- geteilt wird, nah dem Ausland abgereist.

Der Kaiser hat die Reservemannschaften oon 92 Kreisen der zum Militärbezirk Odessa gehörenden Gou- vernements Cherson, Bessarabien, Jekaterinoslaw und Taurien sowie im ganzen Reiche eine Kategorie Reserveoffiziere zu den Waffen einberufen. -

Die O st\seeflotte unter Admiral Noschdestwensky ist gestern nahmittag um 2 Uhr von Kronstadt nah dem äußper- sten Osten in See gegangen.

Vorgestern fand in St. Petersburg in Gegenwart des Generaladmirals Großfürsten Alexis die Feierlichkeit der Kiellegung des Hochseckanonenbootes „Chivineg“ und des Stapellaufs des Minentransportschiffes „Wolga statt.

In den legten Tagen wurden in St. Petersburg zwet Japaner verhaftet, die vor dem Ausbruch des Krieges als Hand- lungsgehilfen dajelbst tätig gewesen waren. Einer von ihnen war zur griechisch-katholischen Firhe übergetreten und hatte eine Nusfin geheiratet. Aus den in der L der Verhafteten gefundenen Papieren geht hervor, da beide japanische Marineoffiziere sind, die Spionage betrieben.

Ucber Ruhestörungen, die am 4. und 5. d. M. in Smjela, Gouvernement Kiew, sih ereigneten, wird der „Russishen Telegraphen-Agentur“ aus Kiew gemeldet :

Fin israelitiser Ladenbesiger hatte eine Bauernfrau mißhandelt, weil er se im Verdacht hatte, daß sie ihm ein Tuch gestohlen. Eine Volksmenge rottete fh zusammen und plünderte und verwüstete 100 Häuser und 150 Lâten, die Israeliten gehörten. Am 4. Sep- tember Abends fing eine Gruppe von 60 Israeliten eine Schlägerei mit Christen an. Als die Israeliten auf die Christen Schüsse abgaben wurde die Polizei herbeigerufen, die von den Nevolvern Gebrau machte und zwei Personen verwundete. Am 9. September PVtorgens bezaben sih mehrere Hundert Eisenbabnarbeiter von der benawbarten Station Bobrinskaja troy des Cinschreitens deë Behörden mit cinem Eisenbahnzuge nah Smjela, wo die Rubestöcungen ih als- bald erneuerten. Zur Unterdrö@ung der Ruhestörungen wurde Militär herbeigerufen, das von der Waffe Gebrauch mate, wobei fünf Personen shwer und eine größere Anzahl leiht verletzt wurden; eine Anzahl Personen wurde verhastet.

Türkei.

Aus Konstantinopel vom 9. d. M. berihtet das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“: Jm Bereiche des IIT. Korps Saloniki seien von 40 kleinasiat;shen Redifbataillonen 23 nach Hause entlassen worden.

Amerika.

Das „Reutersche Bureau“ teilt den Jnhalt des Schreibens mit, in dem der Präsident Roosevelt die Präsidentschafts- fandidatur angenommen hat.

Der Präsident wendet sich darin in längerer Ausführung gegen die Kritik, die seine Gegner an seiner Verwaltung und Politik geübt baben. In Erwiderung auf die Erklärungen Parkers tritt der Präsident für scine Politik und für die Art uad Weise ein, wie die Flotte für deren Ausführung benußt wurde, und redht- fertigt die Entsentung von Kriegsschiffen na Panama, Beirut, Tanger und Smyrna zu verschiedenen Zeiten. Die Flotte sei der mächtigste Shuyz des Friedens, bauptsählich well fie gefürchtet und bercit sci für den Dienst der autwärtigen Politil; fie sei faum weniger vorteilbaft für vie übrige Welt als für die Vereinigten Staatea. Irgend ein Aufgeben der Philippinen würde eine

: würde im feinen Osien nihis mehr gelten, wenn sie die Bones aufgäben. Der Präsident kommt dann auf den ertrag mit China zu sprechen, der voller Vorteil sei für die

a8 Amerikas. Die Monroedoktrin habe neue Kraft er- alten, aber die amerikanishen Republiken wüßten, daß diejenies, die Gerechtigkeit suchten, mit reinen Händen kommen und die Verantwort- lihkeit für die Ausübung des Rechts auf Freiheit übernehmen müßten. Das Staatsdepartement sei bis an die Grenze des d lomatishen Ge- braus gegangen, um der Welt klar zu machen, daß es die innerste Ueberzeugung Amerikas sei, daß t iledenartide ehandlung und Bedrückung der religiösen Ueberzeugungen Akte von Ungerechtigkeit seien, und das Staatsdepartement werde E, einen Druck in diesem Sinne auszuüben. Der Präsident ezzihnet den Versuch, die T arifrevision mit der Lösung der Trustfrage zu identifizieren, als unaufrihtig und sagt, den ‘dur die Trustfrage hervorge- rufenen Mißständen könne man nur auf der in den leßten drei Jahren vom Kongreß und der Exekutive geschaffenen Grund- lage beikommen. Die Handelsmarine müsse ihren Anteil an den Vorteilen des Schuhzolles haben, und wenn das Schußz- ¡ollsystem geändert werde, dürfe es nur mit äußerster Umsicht und in konservativer Richtung geschehen. Keine Periode fei materiell so produktiv gewesen, und zwar ebenso für Arbeitnehmer, wie für Arbeitgeber, als die legten sieben Jahre unter der abfoluten Herr- fchaft der Republikaner. Der Brief {ließt mit den Worten: „Wir halten uns immer das wichtigste Ziel der Politik und Verwaltung, nämlih die Herrschaft des Frietens im Lande und in der ganzen Welt, por Augen.“ 2

Dcr russische Transportdampfer „Lena“, von Wladiwostok kommend, ist gestern in San Francisco vor den Union-Eisenwerken eingetroffen und vor Anker ge- gangen, um Reparaturen am Kessel und an der Maschine vornehmen zu lassen. Das Schiff 1st mit 20 Offizieren und 497 Mann besetzt.

Zu Ende des Monats wird Pardo die Präsident- \haft von Peru übernehmen; er erhielt bei der Wahl 120 000 Stimmen, cine Majorität, die bisher nie erreicht worden ist.

Usfieu.

Wie, nah ciner Meldung des „W. T. B.“, der General Kuropatkin dem Kaiser unter dem 11. d. M. meldet, hatte die Armee am 8., 9. und 10. September, außer einigen un- bedeutenden Zusammenstößen der Streifwachen, keine Kämpfe zu bestehen. Es regnet fortgeseßt stark, sodaß die Sirapen nicht trocken werden und auch nit ausgebessert werden können.

Der General Kuroki berichtet, wie das „Reutersche Bureau“ meldet: nah der Shlaht am Montag hätten die Russen mehr als 10000 Verwundete nordwärts nah Mutkden geschafft und 3000 Tote in der Umgebung von Liaujang zurückgelassen. :

Die japanische Gesandischaft in London veröffent-

datierte Depesche aus Tokio:

Wie dec Marschall Oyama meldet, hat die japanische Armee des rechten Flügels nah dem Kampfe vom 4. und d. d. M. das Koblenbergwerk von Yantai und den Yumentsehügel beseßt. Die Hauptmacht der Rufsen bat sid, wie man glaubt, nördlich des Hunflusses zurückgezogen.

Eine amtlihe Meldung aus Tokio vom gelizigen Tage besagt, die Gesamtverluste der japanischen Armee 1in den Kämpfen bei Liaujang seit dem 26. August würden auf 17 539 Mann beziffert, cinschlichlih von 136 Offizieren, die

rehten Flügel der Armee entfielen davon 4866, auf das Zentrum 4992 und auf den linken Flügel 7681 Mann. :

Ein japanischer Offizier, der auf der Reise nah Tokio am Sonnabend Tsingtau passiert hat, erklärte, die Verluste der Japaner vor Port Arthur in den leßten Tagen seien sehr shwer gewesen und überstiegen 15 000 Mann an Toten und Verwundeten.

Dem „Daily Telegraph“ wird aus Söul vom 9. Sep- tember gemeldet, daß die Eisenbahn Fusan—Söul demnächst von Sóul aus bis auf 326 Kilometer werde befahren werden föónnen. 4000 bei Hamhcung stehende Russen sollten bemüht sein, ihren Rückzug in der Richtung auf Wladiwostok zu bewerkstelligen.

Parlamentarishe Nachrichten.

Bei der am Sonnabend im 6. Frankfurter Wahl- bezirk (Züllihau, Schwiebus, Krossen) vorgenommenen Ersaß- wahl zum Hause der Abgeordneten wurde nach der amilichen ahlung der Rittergutsbesizer und Kreisdeputierte Benno tudent auf Lugau (freikons.) mit allen 250 abgegebenen Stimmen gewählt.

Nr. 39 des „Zentralblatts für das Deutsche Reih“, herausgegeben im MReich8amt des Innern, vom 9. September hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen : Ernennung; Ermächtigung ¡ur Vornabme von Zivilsiandsakten; Exequaturerteilungen. 9) Bankwesen: Status der deutshen Notentanken Ende August 1904. 3) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reich3gebiet.

Nr. 36 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Sesundheitsamts“ vom 7. September 1904 hat folgenden úInhalt : L Ankündigung. Gesundheitsstand und Gang der

olfsfranfbeiten. Sterbefälle im Juli. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Desgl. gegen Cholera. Desgl. gegen Poden. Hus dem ungarischen ftatistishen Jahrbuh, 1900/1902. Geseßg- gebung usw. (Preußen). Fleishbeshau. (Reg.-Bez. Liegnitz). Heil- gebilfen. Kreisärzte. (Ne Bes, 2aadeura) u ieg ¡eugrifse für Tiere. (Reg. - Bez urs, 4 Gebühren Teishbeshau. Be Ses: Trier). Ausmelken der Kühe. Bayern). Jugendliche Arbeiter. Schuß der Bauarbeiter 2c. (Württemberg.) Krankheitserreger. (Oesterreich). Pellagra. Betrieb8anlagen. (Italien). Chininverkauf. (Bulgarien). Kaffee- prüfung. (Vereinigte Staaten von Amerika.) ieheinfuhr. Brasilien). Sanitätsdienst. Gang der Tierseuhen im Deutschen Reiche, 1903. Detgl. am 31. August. Desgl. ín orgen 2. PVicrteljahr. Zeitweilige Lng gegen Tierseuchen. (Omn P Los Vermischtes. Gesundheitliche Ueberwachung dec Schiffahrt auf dem Pruth. (Sroßbritannien,) Sterblichkeit in Gdinbu:g, 1903. (England,) Bericht der Sesundheitsbehör 1901/02. (Belgien.) Zentralimpfanstalt, 1903 (Niederlande. Wohnungsverhältnisse in Rotterdam, 1903. —— (British-Südafrika. Sterblichkeit in den Bergwerken, 1903. (Vereinigte Staaten von Amerika. Penrsylvanien ) Nahrungsmittel, August bis November 1903. Gescenkliste. Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15009 und mehx Einwohnern Juli. Des- leichen în gro Städten des Auslandes. Mochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40000 und mehr Einwohnern. Desgleichen in größeren Städten des Auslandes. Cu

Katastrophe bedeuten, und die Stimme dex Vereinigten Staaten

in Krankenhäusern deutser Großstädte. Desgleichen in deuts

licht, wie „W. T. B.“ berichtet, folgende, vom heutigen Tage

gefallen, und 464, die verwundet worden seien. Auf den

Schwarzes Meer, 73/74 kg, Abladung August 129/13 L E , : l, F farabischer, 73/74 K, Sibladung ugust 128/130 , Peganrog, 71/72 kg, Abladung August . 127/128 , etersburger, 70/71 kg, Abladung Auguft . 130/131 ,

Stadt- und Landbezickein, Witicrung. Beilage: Gerichtliche Entscheidungen «auf dem Gebiete d z t S lder Kurpfuscherei). ebiete der dôffentlien Gesundheitspflege

Statiftik nud Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In einer am Freitag abgehaltenen, von über 1000 Personen be- su&ten Versammlung der Berliner A Na ILE T 2E TTIN (vgl. Nr. 213 d. Bl.) wurde, der „Voß. Ztg.“ zufolge, beshlossen, vom Sonntag, den 2. Oltober ab, das Schlachten von Vieh, das Fleisch- verkaufen und Ausfahren nach der Zentralmarkthalle und das Kassieren bei den Ladenshlächtern an Sonn- und Feiertagen ganz E In zwei ferneren Erklärungen wurde aus- gee en, daß die Versammlung auch an der Forderung der elf-

ündigen Mindestruhezeit festhält und der Vorstand beauftragt wird, zu geeigneter Zeit die zur Durchführung dieser Forderung nötigen Schritte zu tun. Die Berliner Stadtverwaltung wird gebeten, mit der Erbauung von Kühlhäusern usw. \ch{leunigst vorzugehen. In E grobe Zabl E i Mere A b é E D S wie die „Deu arte“ mitteilt, die Gesellen Forderungen gestellî i etwa zwölf größeren die Arbeit rae N Die bei den Erdarbeiten zur Erweiterung der Bahnhofs- anlagen in Kettwig beschäftigten ungefähr 100 Arbeiter stellten, nach Meldung der „Rh.-Westf. Ztg." die Arbeit ein wegen Uneinig- keiten mit dem Schahtmeister und seiner Weigerung, einen festen Stundenlohn mit den Arbeitern ¡u vereinbaren. Nad längeren, in aller Nuhe geführten Verhandlungen wurden die Streikenden aus- ge o ea a

Der Ausstand der Maurer in Karlsruhe (vgl. Nr. 197 d. Bl. der über ein Vierteljahr dauerte, ist, wie!die „Frkf. N erfährt, Pana beendet. Unter dem Vorsiße des Bürgermeisters Siegrist führten Verhandlungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu folgen- dem Ergebnis : Stundenlohn für 1904 43 4, für 1905 45 \, für 1906 und 1907 47 S und vom 1. Januar 1908 bis 31. März 1909 50 4. In einer allgemeinen Versammlung der Maurer wurde dieser Vor- Mag ommen B E n Marseille nahmen, wie ,W. T. B.* meldet, am Sonnab 700 Dodckarbeiter (vgl. Nr. 214 d. Bl.) die Wschung der B aus at dort vor Anker liegenden ausländishen Schiffen vor.

Kuuft und Wissenschaft.

In Inns#bruck wurde am Sonnabend, wie ,„W. T. B.* meldet der 27. Deutsche Juristentag vom Statthalter Freiherrn von Schwarßenau mit einer Birage eröffnet, in der er den Teils nehmern den Willklommensgruß der Regierung entbot und das enge Zusammenwirken mit den Pa aeralen hervorhob, auf das die politishen Juristen, die auf die Bildung des Rechts und durch diese auf die Gestaltung des Staates Einfluß üben sollen, angewiesen seien. Zum Präsidenten des Juristentages wurde der Geheime Justizrat, Professor Dr. Brunner und zu Mitvorsißenden Sektionshef . Dr. Klein, Professor Schmidlin, Oberreich8anwalt Dr, Olshausen- Leipzig und Dekan Hruza- Innsbruck gewählt. In der handelsrehtlihen Abteilung begann die Sin mit einer Trauerkundgebung für den verstorbenen Berliner Justizrat Staub, der die Begutachtung des Themas „Recht und Pflicht des Aufsichtsrats zur Einberufung der Generalversammluyg einer Aktiengesellshaft“ übernommen hatte. An seiner Statt berichtete Professor M Santa, bes das im Druck vorliegende Gut- achten Staubs. Ueber das Reht am eigenen Bilde haben Justizrat Keyßner- Berlin und Geheimrat Gareis-München Gutachten ab- gegeben, worüber vom Rechtsanwalt Wildhagen- Leipzig und Professor Rietschel -Tübingen Bericht erstattet wurde. Das Präsidium des Deutschen Juristentages sandte an Ihre Majestäten den Kaiser Franz Joseph und den Kaiser Wilhelm Huldi- gungstelegramme. -— Zu Ehren der Theilnehmer an dem Juristentag fand Abends in der Ausstellungshalle ein von dem Gemeinderat von Innsbruck veranstaltetes Tirolerfest statt.

Laud- uud Forsftwirtschaft. Getreidehandel in Antwerpen.

Das Kaiferliche Generalkonsulat in Antwerpen berichtet unterm 1. d. M.: Unter dem Einfluß der ungünstigen Ta iten über den Ausfall der Frühjahrsweizenernte in Nordamerika und über das Er- gebnis der Ernte in Oesterreih-Ungarn sowie infolge der den Erwartungen nit entsprechenden Schäßungen der Ernte in Deutschland, Frankreich und in Italien haben die Weizenpreise auf dem Antwerpener Getreidemarkte eine Steigerung erfahren, die für einige Sorten die Höhe von 1,50 bis 2 Franken erreichte. Unter diesen Umständen beschränkten sich die Geschäfte auf die Deckung des dringendsten Bedarfs. Die Steigerung der Weizenpreise hat auch auf die Weizenmehlpreise entsprechend zurü- s wodurch wiederum das Mehlgeshäft ungünstig beeinflußt

Die Preise für Geireide und Mehl stellten s\ch am Monats August d. J. ungefähr, wie folgt: s P

Weizen: nordamerikanischer. . . Kansas G E fehlen alifornia GEER "Fre 48,0 U S N 1 Kurrachee, weißer . o 16 ë roter è JO2 Kalkutta . 16/8 Oregon . e 183% La Plata 17}—183 Donau : 16—19; euer A « 172-181 : inland K « 17—18 Roggen: Donau und nordamerikanischer «„ 12—14 inländischer .. S « 13}—14 Gerste: für gutteriiófe L T A L «„ 124—162 afer: russisher und nordamerikanischer . 218 tats: nordamerikfanisch-:r und La Plata 124—13} Ddessa und Donat e. y 13%—15 Weizenmehl: inländishes. . .. 23—24.

Die Vorräte wurden Ende Au ust d. 3. Wi tat L Weizen : 300 R I., wie folgt, geschäßt:

Roggen: 15 000 ck, Gerste: 20000 , Hafer: —_— Mais: 300000 „.

Notterdamer Getreidemarkt im August 1904.

Das Kaiserlihe Konsulat in Rotterdam berichtet unter G M.: Infolge des sowohl in Amerika als in e reib ven pewartungen nicht entsprehenden Ernteausfalles erfuhren haupt\sächlich

e E im ‘August d. J. eine namhafte Erhöhung; aber auch die Preise der anderen Getreidesorten sind gestiegen.

Bezahlt wurden cif Rotterdam:

Südruffisg r 4/79 LS M6 ussischer, 5 kg, Abladung Auguft 182/196 F. ama e Ke E ea ol a E200 ( a , , Ls È N ogu en Ta SID0 Ke: g adung Auguf: 186/198 , / /

Gersie für 2000 kg: Südrussische, 60/61 kg, Abladung Auguft . « 60/61 kg, Abladung September . Ha ler für 1000 kg: Südrussischer, 46/47 kg, Abladung August .

Mais für 2000 kg: Odessa, Abladung August . . z : La Plata, Abladung August . . . Amerikanischer Mixed, Abladung August .

d. I. folgende:

Nordrussisher, 46/47 kg, Abladung- September .

102/104 Fl. 103/105 ,

63/66 63/65

112/115 110/112

/ ; 114/116 , Die Durhschnitt8preise für Mehl waren im Monat August

reis für den

Sorte witben ae Doppelzentner ¡u 50 kg cif A

Holländisches, N , | 24 000 L . Nualität . \ ,29-—11,00

Belgisches, P ¡ | 6 000 11,50—12,00 . Qualität . 10,50—11,00

Französisches, C i | 7 000 10,00—10,50

; . Nualität . E

Nordamerikanisches, Patent . 12,25—13,25 Straight | 15 000 11,00—12,00

Bakers 10,00—10,75

¡usammen . . 52 500

Ausfuhr von Getreide aus Argentinien und die Preise

desselben für die Zeit vom 1. bis 31. März 1904. Getreideart i i Mengen Berschiffungsziel li Tonnen Weizen Belgien 50 923 Niederlande 48 870 Deutschland 36 515 England 36 370 Brasilien 31 446 Spanien 7 169 Südafrika 5 056 Canarische Inseln 3 204 Portugal 3 200 rankreich 2 485 chweden-Norwegen 2790 Dänemark 1960 Italien 205 Ordre 145 552 zusammen 375 745 Leinsaat England 34 907 Deutschland 34 341 Niederlande 20 099 Belgien 11 254 Frankreich 10 743 Italien 381 Canarishe Inseln 661 Spanien 102 Ordre 55 562 zusammen 168 050 Mais England 17 912 Deutschland 7 648 Belgien 5 938 uts 4738 iederlande 1285 Spanien 672 Canarishe Infeln 604 Südafrika 299 Italien 262 Brasilien 110 Ordre 27 592 zusammen —TreO Hafer Südafrika 422 Frankreich 1270 Niederlande 110 ¡usammen So

Preise im Großhandel für 1 dz

Sofia, 10. September. (Meldung des Korresp.-Bureaus“.) Der fast im ganzen Lande Tagen reihlich gefallene Regen hat der Landwi nüßt und nameantlich die

ausgezeichnete Ernte Washington, 10. September. (W. T. B.) und für Gerste 87,4%. Für Mais wird der

wurde niht veröffentlicht.

Gesuudheitswesen, Tierkraukheiten und maßregeln.

im Jahre 1903.

6 Schweine (7). Der Ansteckung verdähtige H

Schwarzburg-Rudolstadt betroffen (10 bezw. 10 Fäll

Gegenwert der

höchsten und niedrigsten Preise in Mark nah dem Durchschnittskurse von § m/n 1 = M 1,82

Mais: § m/n bis § m/n

E e 440 , 4,50 8,19

V A 430 , 4,35 7,82 : a dab f

guter und feiner .. 6,50 , 6,70 11,93 12 Lea at A A ui 7,00 / 7,30 12,74 1928 Ser Ai 4 400 , 420 | 7,28 7,64.

«Wiener Telegr. in den fünf leßten

rt\chaft sehr ge-

3 nan i intersaat und die Wiesen günstig beein- flußzt. Aúch die Weinkulturen haben ih gebessert ane R eins

Nach dem Bericht

des Alerbaubureaus betrug das Durchschnittsergebnis am 1. S nah beendeter Einernte für Hafer 85,6 V für aden VEA o

Durchschnitts\stand

mit 84,6 9/9 und für Frübjahrsweizen mit 66,2 9/9 angege Durchschnittsergebnis für Winter- und Frübjahroweleee R

Absperrungs-

Verbreitung der Tollwut im Deutschen Neich

Nach dem mehrfach erwähnten, im Kaiserlihen Gesund bearbeiteten 18. Jahresberichte über die Berbeitoan ail ae im Deutschen Reih Verlag von Jul. Springer, Berlin î 308 Tollwutfälle mehr gemeldet als im Jahre 1902. Erkrankt gefallen oder getötet sind 795 Hunde (516 im Vorjahre), 7 Ka en (6), 5 Pferde (3), 104 Rinder (77), 2 Schafe (2), 1 Ziege (1), D unde wurd G auf polizeilihe Anordnung getötet und 45 (50) Sale, polizetliße Beobachtung gestellt; herrenlose, wutverdähtige Hunde (po 233 (181) getôtet worden. Die größte Verbreitung erlangte die s euhe wieder in den an Rußland und Oesterreich-Ungarn grenzenden andesteilen, so in den östlihen Teilen von Preußen (730 Fälle, LES 618 unter Hunden), in Bayern (65 bezw. 55) und im König- reih Sachsen (22 bezw. 22); verbältnismäßig stark war ferner

nd

e) Die übrigen

Fälle (93 bezw. 90) traten zerstreut auf. “Die metsten Tollwutfälle

unter Hunden wurden nachgewiesen in den Kreisen 2c. Lyck (25 Belgard (23), Oleßko (20), Lößen (19), Allenstein , Fe E (ie 17), Heydekrug (16), Ruhrort, Amberg (je 15), Ortels- burg, Kammin (je 14), Inowrazlaw (13); unter anderen Haustieren (ausgenommen Kayhen) in den Kreisen 2c. Schubin (12), Sensburg, Nummelsburg (je 10), Dtsch.-Krone (8), Allenstein, Schlochau, Groß-Strehliß (je 7), Neustettin, Inowrazlaw, u graf (je 6). Von preußischen Grenzkreisen gegen Rußland und Desterreih-Üngarn sind nur Pillkallen, Schildberg, Kempen, Tarnowiß, Beuthen, Neustadt i. O.,„S., Neisse, Habelshwerdt und Görliß von Tollwutfällen unter den Hunden verschont geblieben. Einschleppungen der Seuche aus dem Auslande, besonders aus Ruß- nd Ei e adigass Ser uri Pera auch im Berichtsjahre mehrfah

| nführung be¡w. Ueberlaufen wuikr i i Reich3grenze stattgefunden. A E E

Konstantinopel, 11. September. (Meldung des i S It ATie f an gr gena s iroei P Sie e festgestellt worden ; di ü deshalb ärztlih untersucht und dedinfiziert. S S

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich - Ungarn.

20. September 1904, 12 Uhr. Direktion der priv. österr.- E Stag esenbaßggeleGGalt in Wien: ain ¡lerwaren. eres bei der Direktion N u Es „MNeichsanzeiger“. dit aug is _ Längstens bis 22. September 1904, 12 Uhr. Dircktion der K. K. priv. Desterreihischen Nordwestbahn in Wien: Lieferung des Be: Me A Le n die Zeit vom 1. Januar 8 31. ¡ember h; âheres bei d irekti Sektion D und beim „Reichsanzeiger“. E 26. September 1904, Mittags. K. K. Generaldirektion der Tabakregie in Wien: Lieferung von Holzstofdeckeln in den Dimen- Ln tes S t E n es Kundmachung, i dem Expedite der genannten örd j s (Fin- sicht aufliegt, und Leim „Reichsanzeiger“. Lis ain

Spanien.

6. Oktober 1904, 10 Uhr. Königliche Münze und Stempelfabri

in Madrid: Lieferung von 20000 kg Gummi arabicum S

Ae E S at E die Jahre 1905, 1996 und 1907. au anishem Stempelpapier von 1 Peseta.

Ort und Stelle und beim „Reichsanzeiger“. O

Belgien.

__ 20. September 1964, 12 Uhr. Stationen Charleroi Lüttich -Guillemins: Lieferung von Heizmaterialien für T belgishen Staatsbahnen. Cahier des charges spécial Nr. 553 Bure U f 4500 Ma 18 Lose zu je 5200 L etts. ose zu je 0 t ü i i Sthmiedetoble ; rfelkohle. 3 Lose zu je 4000 t. 21. September 1904, 1 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung v Metallen, Gitter und Schiebetüren. 36 je] Mau apécial Îtr o ch ren Lose. Cahier des charges 24. September 1904, 10 Uhr. Gouvernement provincial Antwerpen: Lieferung von Kartoffeln für die Wokltätigkeits: anstalten für die Zeit vom 1. November bis 31. März 1905.

Rumänien.

17. September 1904, 102 Uhr. Generaldirektion der S o monopole Bukarest-Calea Victoriei 127. Lieferung von 20 000 ks Dynamitkieselgur. Näheres beim „Reichsanzeiger“.

Ln Bulgarien.

ie ertverhandlung für die bereits ausgeshriebene Vergebu der Konzession der elektrishen Beleuchtung a Tee der Stadt Philippopel, die am 16. August 1904 hätte ftattfinden follen (vergl. „Reich8anz eiger“ vom 28. Mai 1904, Nr. 124), ift auf den 15. Oftober 1904, 105 Uhr, vershoben worden. Am darauf fol enden Tage (16. Oktober) findet eine Nachlizitation statt, falls ein Offerent die Kilowattstunde um 5 9/6 billiger anbietet, als das Mindest angebot is. Das in bulgarisher Sprache abgefaßte Offert muß in ges{chlosfsenem Briefumschlag, auf welhem sich der Vermerk be- findet, daß der Inhalt ih auf die Verdingung für die Konzession der elektrishen Beleuhtung und LTrambahnanlage bezieht, überreicht werden. In einem zweiten Umschlage müssen enthalten sein: eta Ss über geschäftlihen Leumund, eine Bestätigung, daß der E MO s E bes Mats Erfolg durchgeführt hat

eine Quittung der Bulgarischen Nationalbank ü i gte 150 000 Franken Kaution. E

Theater und Musik.

Im Königliwhen Opernhause wird morgen, Diensta 0 es von Richard Wagner in folgender iva Ce Siegfried: Herr Grüning; Brünnhilde: Frau Plaichinger; Wanderer : an Bertram; Mime: Herr Lieban; Erda: ¿Frau Goeße; Alberich: : err Krasa ; Stimme _des Waldvogels: Frau Herzog; Fafner : Herr Mödlinger. Kapellmeister Professor Schlar dirigiert. (Anfang 7 Uhr.) Für die Königlichen Theater ist, wie die Generalintendantur der Königlichen Schauspiele mitteilt, folgender vorläufiger Arbeit s- lan für die Spielzeit 1904/1905 aufgestellt worden: Opernhaus, tovitäten: „Der Roland von Berlin“, historisches Drama in vier Akten von N. Leoncavallo, Uraufführung (Mitte November) ; «Rübezahl“, Oper in vier Aufzügen von Hans Sommer (Ende De- zember); „Die Heirat wider Willen“, komische Oper in drei Akten von E. Humperdinck, Uraufführung (Ende Januar); „Das Fest auf Solhaug“, Musikdrama in drei Aufzügen von W. Stenhammar, Uraufführung (Ende Februar). Neueinstudierungen: „Rienzi“, „Tannhäuser*, „Ring des Nibelungen“ (die beiden leßteren Werke in szenisher Hinsicht, soweit es bei dem Zustande des alten Opernhauses noch mögli ist), ¿Die lustigen Weiber von Windfor*, „Die Hugenotten“, „Der Waffen- shmied . Wiederholungen: „Così fan tutte“, „Das eherne Beo . Ballett (Neueinstudierung): „Satanella“. Im Schau- piel zerfällt die Saison notgedrungen infolge des Umbaues des Schau- \pielhauses in zwei Teile: die Vorsaison vom 15. September bis Januar im Neuen Königlichen O erntheater, und die eigent- lihe Spielzeit vom Januar bis Juli 1905 in dem umgebauten Königlihen Schauspielhause. Vorsaison: Novitäten: „Ein fkritisher Tag", Lustspiel in drei Akten von Hugo Lubliner. (Mitte September.) „Theodora", Drama in 5 Alten und 8 Bildern von V. Sardou, mit Frau Willig vom König- lien Theater in Wiesbaden als ast. (Anfang Oktober.) „Flahsmann als Erjzicher“, Komödie in 3 Aufzügen von O. Ernst. „Die Bluthochzeit*, P Trauerspiel in vier Akten von A. Lindner. Beide Stücke gehen im November in Szene. Aus dem Bestande des Repertoires werden u. a. Schillers „Wilhelm Tell“, zum ersten Male mit Adalbert Matkowsky in der Titelrolle, sowie „Die Tochter des Erasmus“ von E. von Wilden- bruch gegeben werden. Hauptsaison: Beginn 1905 im König» lichen Schauspielhause. As Eröffnungsvorstellun eht „Der Prinz von Homburg“, Schauspiel in fün ften von H. von Kleist, in Szene. Neueinstudie- rungen: „Nathan der Weise*, „Ein Sommernahhtstraum“, „Kabale und Liebe“, „Der zerbrochene Krug“, „Die Laune des Ver- liebten“, „Der Kaufmann von Venedig“, Gesamtzyklus der Shakcs speareschen Königsdramen, „Göy von Berlichingen“ u. a. m. Als erste Novitäten im Königlichen Schauspielhause ersheincu im Ja- nuar 1905 „Die Herzmarke“, Drama von Ph. Langmann, und „Venus Amathusia“, viec Szenen von Max Dreyer. In Vorbereitung für die nähste Saison u. a. „Faust* T. und [I. Teil mit Adalbert Matkowsky.

Frau Ida Fulda, die von ihrer früheren Tätigkeit am Deutschen

Theater unter dem Namen Jda Theumer noch in guter Erinnerung

Di wi BE E Ht Ar pn Ä E L A A H » A E L