1856 / 47 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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7 | i des famen 13,718,678 Pfd. auf das Heer 1m engeren Sinne Wortes, 9,990,165 1 auf das Feldzeugamt und 4,961,654 Pfd,

tur. | gs Dea und Prinz Albert besichtigten gestern Vor=

i i itung der Lords Hardinge und Panmure in Wool= va La R und Bomarsund erbeuteten Trophäen (Ka= nonen, Mörser u. s. w.) und statteten dann den vom Kriegsschau- plaze heimgekehrten verwundeten Soldaten einen Besuch ab, bei welcher Gelegenheit Jhre Majestät sich aufs huldreichste nach dem Befinden eines Jeden erkundigte.

Vier große Dampfer zu Southampton haben den Befehl erhalten, sich unverzüglich zur Beförderung von Pferden und Mann- haften bereit zu machen. Man glaubt, daß die auf den Sthisfs- wersten zu Chatham im Bau begriffene \{chwimmende Batterie „Etna“/ in ungefähr 6 Wochen vollendet sein wird. Ueber 200 Arbeiter sind gegenwärtig beim Bau dieses Fahrzeuges beschäftigt, welches 16 Geschüße vom s{wersten Kaliber tragen und dur einen wahren Harnisch vier Zoll dicker Eisenplatten eine Umhüllung er- halten soll, durch welche es, wie man hofft, beinahe unverwundbar wird. Die Bemannung des „Etna‘/ wird aus den ausgezeichnetsten Kanonieren der englischen Flotte bestehen. |

Der Earl von Cardigan hat unterm 13. Februar ein langes Schreiben an den Kriegs - Minister Lord Panmure, gerichtet, in welchem er sich gegen die von der Krim-Kommission wider ihn er- hobenen Beschuldigungen vertheidigt, Auf die „Times““ hat dieser Rechtfertigungs - Versuch keinen großen Eindruck gemacht, und sie behauptet , durch die Auseinanderseßzung Lord Cardigan’s werde kein einziger der Haupt-Anklagepunkte umgestoßen. Nach wie vor stehe es fest und der edle Lord läugne das auch gar nicht daß die Pferde der leihten Kavallerie durch Hunger und \chlechte Behandlung zu Grunde gegangen seien, raß es vor Ein- bruch des Winters eigentlich gar keine brauchbare Kavallerie auf dem Kriegsshauplaße gegeben habe, und daß Lord Cardigan, während er den gefährlichen Posten als Befehlshaber einer wichti-

en Brigade bekleidete, ganz gemüthlich, fern von seinen Mann- haften. in seiner Yacht im Hafen gelebt habe. Wie die „London Gazette““ meldet, hat die Königin dem Ad- miral Sir Edmund Lyons die Erlaubniß, das Großkreuz des savoyischen Militair-Ordens, und dem General Sir Richard En g- land die Erlaubniß, den Medschidie-Orden erster Klasse anzu-= nehmen und zu tragen, ertheilt.

Jn der gestrigen Oberhaus - Sihung zeigte Earl Grey an, er werde am Freitag ein Amendement zu dem die Creirung Lord Wens- leydale’'s zum Peer auf Lebenszeit betreffenden Antrage Lord Lynd- hurst’s stellen. Dieses Amendement lautet: „Da die höchsten juristischen Autoritäten einstimmig der Ansicht sind, daß der Krone die Befugniß zu- steht, Peerswürden auf Lebenszeit zu stiften, und da sie in Ci Zeit in einzelnen Fällen von dieser Befugniß Gebrauch gemacht hat, so ist das Haus der Lords nicht berechtigt, das Patent, durch welches der sehr ehrenwerthe Varon Parke zum Lord Wensleydale auf Lebenszeit erhoben wird, als illegal zu betraten und ihm, bon dieser Vorausseßung ausge- hend, scinen Plaß unter den Peers zu verweigern.“ Für den Fall, daß

der Privilegien - Aus\{huß das Amendement genehmige, kündigt der edle

Lord noch folgende Resolutionen an: „1) Obgleich es urkundlich fest- steht, daß vor nicht gar langer Zeit mehrfah Peerswürden auf Lebens- zeit an Damen verliehen worden sind, so ist doch in den legten 400 Jahren kein Fall zu finden, wo ein Bürgerlicher (ce mmoner) durch die Verleihung der Peerswürde auf Lebenszeit ins Oberhaus aufge- nommen worden wäre. 2) Da die Verleihung der lebenslänglichen Peerswürde an Lord Wenslehydale sich solchergestalt auf keinen Präcedenz- fall aus neuerer Zeit stüßt, so thut das Haus wohl daran, wenn es seine Mei- nung dahin ausspricht, daß es im Allgemeinen nicht rathsam is , wenn Zhre Majestät ohne Einwilligung des Parlaments von irgend einer jener Prärogative Gebrauch macht, welche der Krone zwar nach dem Buchstaben des Geseßes zustehen mögen, von welchen es sih jedoch nicht nachweisen läßt, daß sie anders, als in früheren Zeiten unserer Geschichte, wo un- sere Verfassung in mancher Hinsicht noch nicht feststand, ausgeübt wur- den. Jn Erwägung aller Umstände des vorliegenden Falles jedoch kann das Haus, während es dieses Gutachten abgiebt, sehr wohl unterlassen, seine Mißbilligung hinsichtlich des Verfahrens der vertrauten Diener Jhrer Majestät auszudrücken, in so fern dieselben die Verleihung der lebenslänglihen Peerswürde an Lord Wensleydale anriethen. 3) Die Verleihung von Peerswürden auf Lebenszeit kann in einzelnen Fällen sowohl für das Haus der Lords, als auch für das Publikum von Vor- theil sein ; die häufige Verleibung solcher Peerswürden jedoch kann sehr leiht Mißbräuche veranlassen, wofern dem nicht durch besondere Vor- fihtsmaßregeln vorgebeugt wird. 4) Es is eine weitere reiflihe Erwä- gung erforderlih, um zu entscheiden, was für Schritte das Haus am esten ergreift, um zu verhindern, daß das dem Lord Wensleydale ver-

liehene Patent als Präcedenzfall für die zukünftige Creirung von Peers- würden auf Lebenszeit benußt werde, und um zureichende Bürgschaften gegen den Mißbrauch solcher Kreirungen herzustellen.“ Der Earl von Derby zeigte an, er werde am Donnerstag an die Regierung eine Frage rihten Über die Pflichten und die Verantwortlichkeit des Staats - Secre- tairs für den Krieg und des Ober-Befehlshabers des Heeres. Der Earl bon Hardwicke fragte, was die Negierung in Bezug auf die im Hafen E A en Kriegs [isse zu thun gedenke. Lord S A pn , erde m i i s

fdruñta beitégen bine, chts versäumen, was zu ihrer vollständigen Zer

In der gestrigen Unterhaus -: Sißzung wurde ein Antrag

Madckinnon's auf Einsezung eines Ausschusses, welher prüfen soll, in- wiefern es rathsam ist, Schiedsgerichte *zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Arbeitgebern einzusehen, genehmigt. Ein Antrag L. Kin g's, das englische Statutarrecht mit Auslassung der außer Brauch gekommenen oder ausdrücklih aufgehobenen Geseße zum Gebrauche des Hauses drucken zu lassen, wird mit 164 gegen 63 Stimmen verworfen.

Frankreich. Paris, 20. Februar. Von der Großkanzlei der Ehrenlegion wird im „Moniteur“ mitgetheilt, daß im Novem= ber 1854, als der Großkfanzler des Ordens dem Kaiser über die von der Kommission für die ehemaligen Militairs der Republik und des Kaiserreichs geleisteten Arbeiten Bericht erstattete, die Zahl der zur Wohlthat lebenslänglicher Unterstüßung zugelassenen ehemaligen Militairs 17,019 betrug, die aus 2245 Achtzigern, 8157 Sieben-= zigern und 6617 Sechszigern bestanden. Seitdem erfolgten die Vertheilungen der Unterstüßungen ganz regelmäßig, und es wurden vom Großtanzler , auf die günstigen Gutachten der Kom= mission, noch an weitere 4423 frühere Militairs lebens= längliche Unterstüßungen bewilligt. Zu leßteren wurden vom 1... Danr 12502 Vie wum 21 Deiner 18095 ven nah im Ganzen 21,444 jener Militairs zugelassen, wo- von jedoch in eben dieser Periode 5133 bei der Großkanzlei als gestorben angezeigt wurden. Unter ihre Hinterbliebenen wurden an noch uicht erhobenen Rückständen ihrer Unterstüßung im Ganzen 120,984 Frs. vertheilt,

Der „Constitutionnel“’“ vom 21, Februar meldet, daß der „Moniteur“ in Folge eines Jrrthums deu Artikel des „Siècle““ vom 19ten, worin der Artikel des „Journal des Débats“ vom l8ten beantwortet wird, abgedruckt habe.

Marseille, 21, Februar. Der Bevollmächtigte der Pforte für die pariser Konferenzen, GOroßvezir Aal i Pascha, ist heute hier eingetroffen und sofort nach Paris abgereist,

Spanien. Nach Berichten aus Madrid vom 14, Februar hat die Kommission der Cortes alle auf die Errichtung des Staats-= rathes bezüglihen Grundlagen zurückgewiesen, die der Minister des Innern ihr vorgelegt hatte. Ju der Cortes-Sißung wurde die im Sinne eines Amendements, wonach vom Jahre 1860 ab nur derjenige zum Wähler befähigt sein soll, der lesen und s{hreiben kann, abgefaßte siebente Klausel des Wahlgeseßes verworfen.

Eine Depesche vom 19, Februar lautet: „Man kennt die Zusammenseßung des Directions - Ausschusses des Credit Mobilier noch niht, Die Zahlung für den Monat Februar ist gesichert.“

Griechenland. Athen, 15. Februar. Spiro Mylios ist von der Kammer mit Stimmeneinhelligkeit freigesprochen worden, Neuerdings sind von der Regierung energishe Maßregeln gegen den Räuberunfug angeordnet worden.

Túrkei. Konstantinopel, 11. Februar. Sn fand wieder eine Konferenz zwischen Ali Pascha, Fuad Efendi, Kallimaki, Lord Stratford, Freiherrn von Prokesh und Herrn von Thouvenel in Betreff der Friedensfrage statt. Die 21 Reformpunkte sollen demnächst in einen Hattischerif zusammengefaßt und dieser in den Moscheen verkündigt werden. Nachrichten aus Balaklava zufolge ist wegen mangelnder Geräumigkeit des Hafens den Handelsschiffen das Einlaufen in denselben untersagt, und sind die Capitaine an- gewiesen worden, in Kamiesch zu landen und auszuladen.

Auf dem englischen Kriegsministerium ist folgende Depesche des Generals Codrington eingelaufen :

Sebastopol, 4. Februar.

Mylord! Marschall Pelissier zeigte mir vor einigen Tagen an, daß heute die Zerstörung des {Forts Nikolaus stattfinden solle, und that mir später zu wissen, daß man um 1 Uhr Nachmittags zu diesem Zwecke die Minen springen lassen werde. Von dem innern Abhange des Sägewerk- Hügels und von anderen Punkten innerhalb der russischen Linien läßt sich der ganze Hafen gut übersehen. Es war ein herrlicher, klarer Tag. Jede russische Schildivache auf der Nordseite, jede Arbeiter-Abtheilung , jeden russischen Soldaten, der sich behaglich sonnte, konnte man unterscheiden. Von Zeit zu Zeit fiel eine feindlihe Kugel oder Bombe in die Stadt; sonst jedoch störte nidts das gewohnte Bild der Nuhe, fast könnte man sagen: der Verödung. Auf unserer (der Süd-) Seite blickten wir auf die in Trümmern liegenden großen Kasernen nieder, auf die innere Bucht der Dos, auf die Quais und die Ueberbleibsel des Forts Paul und auf die geräumige Abzweigung des Hafens zu unserer Linken, wo die dachlosen Häuser des eigentlichen Sebastopol stechen. Es bes finden sich daselbst außerdem die wohlbekanrte lange Spißbogen- linie, die Kasematten im FJnnern des Forts Nikolaus, dessen Schießscharten in doppelter Neihe scewärts blickdten. Das Fort Nikolaus stand auf einer in den Hafen vorspringenden Landzunge, während das Fort Konstantin auf der Nordseite ein ähnliches, jedoch mehr nah außen gelegenes Vertheidigungswerk gegen einen Angriff von der See her bildet, Das Schauspiel und das Gesühl der Erwartung waren von großem Jnteresse, indem ein neuer handgreifliher Beweis der Macht und des Erfolges geliefert werden sollte und 106,000 Pfund Pulver sich in den verschiedenen Minen befanden. Zur festgeseßten Stunde wälzte sich eine s{chwarze und dichte Rauchwolke zur Linken des Gebäudes hin; eine zweite folgte; dann drang der dumpfe Knall zu unseren Ohren; Steine flogen himmelwärts und ins Meer; die Explosiouen auf der äußersten Rechten und im Centrum wurden nach einigen Augenblicken durch eine einzige dahintreibende Wolke bezeichnet, welhe die unten stattgehabte Zerstörung verhüllte. Der Sonnenschein spielte lieblich auf der Rauchmasse, deren unterer Theil lang

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und s{hwer auf ihrem Opfer lag. Die über die Trümmer oer Stadt dahinwehende Brise zeigte, daß “eine niedrige Trümmerlinie Alles war,

was von dem Stolze des Forts Nikolaus übrig blieb, und daß eine be-

ständige Drohung des Hafens unter seinen Gewässern begraben lag. Ueber den Zustand der Dos habe ih mi in meinen Briefen ausführ- lih ausgesprochen. Sie sind sämmtlich zerstört, während das Erdreich in ihrer Umgebung von Spalten zerrissen ist. Das Bassin, die Docks, Massen zerborstener Granitblöcke, Thore, Eisenstangen und Balken liegen in wüster Unordnung als ein Bild der Zerstörung da.

i W. J. Codrington.

Auch die neuesten Nachrichten aus der Krim bestätigen es, daß sich die Russen bis jeßt den Anschein geben, noch nichts von dem bevorstehenden Waffenstillstande zu wissen. Nachrichten von der Nordseite von Sebastopol bestätigen es selbst, daß man auch jeßt noch nit aufgehört habe, die dortigen Fortificationen fortwährend zu verstärken, und in Konstantinopel glaubt kein Mens, daß Rußland sich herbeilassen werde, dieses See-Etablisse- ment selbst zu zerstören.

Aus Tiflis erfährt man, daß General Williams bereits wieder hergestellt ist und jeßt wohl binnen Kurzem die Reise nach Rußland antreten werde.

Nußland und Polen. St, Petersburg, 14. Februar. Bei der neuen Organisation der Flotte, wird der „H. B. H.““ mit- getheilt, hat bisher der Groß =- Admiral Konstantin stets alle Theile der Seemacht Rußlands in’s Auge gefaßt, um dieselbe gleichmäßig in allen Meeren zu entwickeln. Auch jeßt in Bezug auf die neue Institution der Marinegerichtsstellen in den Häfen und Seepläßen der Kaiserlichen Marine in der Ostsee, dem Weißen und dem Kaspischen Meere und im östlichen Ocean hat dasselbe stattgefunden. Der Kaiser hat das bezügliche Budget bestätigt, welches besondere Aufmerksamkeit verdient, insofern in dem-= selben weder vom Schwarzen noch vom Asowshen Meere die Rede ist, Ein Beweis, daß man diese Meere dabei zu berücksichtigen nicht mehr für nöthig gehalten hat. Die Häfen und Pläße, an denen das Personal der besagten Institutionen vermehrt oder diese neu eingeseßt werden sollen, sind das hiesige Schiffsbau =- Departement, der Stab der Sée-Jngenieure, Kronstadt, Sweaborg, Reval, Ar-= changel, Astrachan, Petropawlowsk, Baku und Astrabad.

Dánemark., Kopenhagen, 20. Februar. Herr Madvig ist zum Präsidenten und Herr Burchardi zum Vice-Präsidenten des Reichsraths ernannt worden, Der Präsident des Conseils, Bang, hat vas Portefeuille des Ministeriums des Junern für das Gesammt=-Königreich abgegeben und wurde dasselbe von dem Justiz= minister Simony interimistisch übernommen.

Morgen findet die Schlußsißung des Reichstags statt, (H, C.)

Telegraphische Depeswen.

Köln, 21, Februar. Die Post aus England vom 20sten ist ausgeblieben, Gründe unbekannt.

London, Freitag, 22, Februar, (Wolf's Tel. Bur.) Die heutige „Times“ meldet, daß sobald der Belt fahrbar sein wird, die Vorhut der Ostseeflotte nah Kiel absegelt, um daselbst die Blokade-Ordres zu erwarten, die vom Verlauf der Pariser Kon= ferenzen abhängen werden,

Orloff ist gestern hier eingetroffen. Der heutige „Moniteur“ sagt, der „Constitutionnel“ irre si,

wenn er die Aufnahme eines Artikels aus dem „Siècle“ in den | : : | Oproz. Metalliques 83 Br. 1854er Loose 4106 Br. 1854er Nationual-

„Moniteur“ einem Jrrthume zuschreibe, Der „Moniteur“, das alleinige offizielle Organ, berichtige selbst seine Jrrthümer,

Die 3proz. wurde gestern Abend auf dem Boulevard zu 73, 39 gehandelt,

Us Und Wies bait

Von dem Major C. G. v. Berneck (Mitglied der Ober-Militair- Examinations-Kommission), auch auf dem belletristishen Gebiete rühmlich

bekannt, ist so eben in Leipzig bei Gumprecht ein „Buch der Schlach- |

ten“ erschienen, welches sowohl Militairs vom Fache, wie auch das größere Publikum willkommen heißen werden. Es enthält: Marathon Arbela Cannae Pharsalus -— Jm Teutoburger Walde Hun- nenschlacht auf den Catalaunischen Feldern Antiochia Pavia Lüßen Höchstädt Pultawa Leuthen Marengo -— Trafalgar Austerlig Jena und Auerstädt Leipzig Waterloo also eine Auswahl der interessantesten Entscheidungsschlachten alter und neuer Zeit, und giebt gewissermaßen ein Supplement zu den verschiedenen Hand- büchern der Weltgeschichte, welche von diesen „großen historischen An- fénüpfungs- und Wendepunkten“ wohl die Resultate mittheilen, auch wohl bin und wieder einzelne Züge daraus, der eigentlichen Action in ihrem

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ganzen Verlaufe aber nur wenig Aufmerksamkeit widmen können. Die Berneckschen Schlachtbeschreibungen sind äußerst lebendig und anschaulich, das dramatische Element zur Geltung bringend, ohne der historischen Treue etwas zu vergeben, und, wo sich Gelegenheit bietet, die Ehre der deutschen Waffen nahdrücklich vertretend, gegenüber den vielen falschen Darstellungen, welche aus ausländischen Kanälen leider ihren Weg auch in die deutsche Literatur gefunden haben. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Einem aus Münster der „Pr. C.“ zugegangenen Bericht zu- folge war der Gewerbsbetrieb im o ZARIk Negtevüings Berirk R wäb - rend der lezten Monate meistens in einem befriedigenden Gange. Namcnt- li hatten die Baumwollen- und Nesselwebereien andauernd Arbeit, und be onders Drillweber wurden sehr gesuht. Der s{chwunghafte Betrieb dieses leßteren Gewerbszweiges gewährt vielen Arbeiter - Familien guten Verdienst und hilft die drückenden Zeitvexhältnisse erleichtern. Außerdem wird von Seiten der Behörden jede Gelegenheit wahrgenommen, um durch Arbeiten bei der Anlage vou Chaussee-Planum, so wie beim Brechen und Anfaÿren von Chausseesteinen der niederen Bevölkerung lohnende Bes schäftigung darzubieten. Das Garn steht in gutem Preife, was für die zablreichen Spinnerfamilien von Vortheil ist. Auf der anderen Seite fallen die Preise der Lebensmittel. Große Lebhaftigkeit herrsht in der Aus-

beutung der Steinkohlen-Gruben des Tecklenburg - Lin en - bezirks. Jm Dezember war die Nachfrage na Koble (e Lebte oe derselben nur mit Anstrengung genügt werden konnte. Die Betrieb3- ergebnisse der landesherrlichen Werke stellten sich im Jahre 1855 gegen das Vorjahr sehr günstig. Es wurden im Jahre 1854 überhaupt 177,372 Tonnen Koblen gefördert und 177,359 Tonnen abgeseßt. Jm Jahre 1855 belief fih der Ertrag auf 235,363 Tonnen und der Äbsaß auf 239,482 Tonnen. Jm Ganzen waren während des leßten Jahres 369 Arbeiter in den Gruben beschäftigt. 5

FfAarktzreise, Berlin, den 21. Februar. __ Su Lande: Weizen 3 Rihlr. 10 Sgr. Roggen 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. Grosse Gerste 2 Rihlr 11 Sgr. 3 Pf, Hater 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rihlr. 15 Sgr. Zu Wasser: Weizen 4 RthIr. 27 Sgr. 6 Pf, auch 3 Riblr. 12 Sgr. 6 Pf. RKoggen 3 Kthlr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 3 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf, auch 2 Rthlr. 5 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 141 Pf. Erbsen 3 Rihlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 3 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Mittwoch, den 20. Februar. Dz=s Schock Stroh 10 Rihlr. 10 Sgr., auck 9 Rthlr. Der Centner Heu 29 Sgr., geringere Sorte auch 27 Ser. Kartotfeln, der Scheffel 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 22 Sgr. 6 Pf,

| metzenwetis 2 Sgr., zuch 1 Sgr. 6 Pf.

Die Markt - Preise des Kartoffel -Spiritus, per 10,800 pro Cent nach Tralles, frei hier ins Haus geliesert, waren auf hiesigem Platze am 15. Februar 283 Rthr.

10 » 287 Rihlr. S 29 u. 28% Rihlr. 19 29 u. 28% Rihlr.

ohne Fass.

20. : : | 24. ») 277 u. 27 Rthile. Berlin, den 21. Februar 1856. Die Aeltesten der Kausfmannschaft von Berlin.

Leipzi, 21. Februar. Leipzig-Dresdener 226 G. Löbau-Zit-

| tauer 99 G. Magdeburg-Leipziger 335 Br. Berlin-Anhaltische 166 Br.

Paris, Freitag, 22. Februar. (Wolffs Tel. Bur.) Graf |

Berlin - Stettiner —. Cöln - Mindener —. Thüringische 114 Br, Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler -——. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. n. B. 130 G.; C. 119 G. Braunschweiger Bank-Actien Litt. A. u. B. 133% Br. Weimarische Bank-Actien Litt, A. u. B. 1155 Br., 115G. Wiener Banknoten 98Z G, Oesterreichische

Anleihe 84% Br. Preuss. Präm:eru-Anleihe —.

Stettin, 22. Februar, 1 Ebr 41 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. Q. Staats- Anzeigers.) BRogger, Frühjal:r, Mai - Juni 76 bez., Juni- Juli 76 Br. Spiritos 13, Frühjahr 123 bez. Bübz 16 Br., 15; G., April- Mai 1615, Herbst 147 bez.

Zamburg, 21, Februar, Nachmittags 2 Uhr 35 Minaten.

Schluss-Course: Preussische 4{proz. Staats-Anleihe 100 Br. Preus- sische 3#proz. Prätutien-Anletihe 1115, Oesterreichische proz. Loose 421, 3proz Spanier 355. 1proz. Spanier 225. Sticglitz de 1855 —. Berlin- Hamburger 1115. Cöln-Minden 1643. Mecklenburger 555. Magdebnurg- VVittenberge 477. Berlin - Hamburger {sie Priorität 1027, Cöln-Min- den 3te Priorität 90 G. Börse stille. Stieglitz 895 G.

Getreidemarkt. VVeizen und Roggen stille. Oel, pr. Februar 31, pr. Mai 30%, pt, Oktober 27%. HKafsee unverändert, Zink 1500

Cir. loco und loco März 15 bez.

Frankfurt a. M, 21. Februar, Nachmittags 2 Uhr 42 Minuten. Flaue Stimmung im Allgemeinen für die meisten Fonds, Eisenbahn- Actien, Spanische und theilweise Anlehnsloose.

Schluss - Course: Neueste preussische Anleihe 113%, Preussische Kassenscheine 1055. Cöln-Mindener Eisenbahn - Actien —. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn 615. Ludwigshasen - Bexbach 164. Franksurt-