1856 / 61 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Vorsige des Kaisers in den Tuilerieen. Die Sizbung endete erst

nah 12 Uhr, indi daß, da die Aus-

_— 9, Márz. Der „Moniteur“ kündigt an, kaß, sicht auf Frieden zahlreiche Entwürfe zu industriellen Unternehmnn- gen erzeuge, und jeden Tag Gesellschaften ihre Forderungen an die Regierung richteten, der Kaiser entschieden habe, daß, wie auch i handlungen ausfallen möge, keine

diplomatischen Ver i m wels zur Ausgabe neuer Geldwerthe Anlaß böte, im Laufe des Jahres 1856 autorisirt werden sollte.

jen. Eine Depeshe aus Madrid vom 6. März an ie her amtlichen Zeitung läßt die Regierung dem Credit Mobilier für das Geschenk danken, welches er den Armen der Pro- vinzen, durch welche die Valladolid - Burgos - Bahn führt, gemacht hat. Die Statuten dieser Gesellschast sind N und werden demnächst veröffentliht werden. Der frühere Minister Martinez

de la Rosa is nah längerer shmerzvoller Krankheit dahier ge-

ben.“ b E Eine Depesche aus Madrid vom 8 März lautet:

„Am Montag werden die Cortes nah der Prüfung des Finanzplanes von Santa Cruz das Einnahme-Budget berathen. Heute hat die Zuschlagnng der Eisenbahn von Madrid nach Saragossa in öffentlichem Ausfstriche stattgefunden. úrfei. Den neuesten Nachrichten aus Konstantinopel vom 28sten Februar entnehmen wir, daß Omer Pascha hon näch= stens die Oberleitung der Militair - Detail - Kanzlei übernehmen werde. Es ist im Divan noch nicht entschieden worden, ob die christlihen Unterthanen in der Türkei, welche sich zum Militair stellen müssen, einen eigenen Truppenkörper bilden oder den türkfishen Soldaten eingereiht werden. Es haben sih sowohl für als gegen Bedenken erhoben. Fuad Pascha bemerkte, daß die Muselmänner im russishen Heere eigene Regimenter bilden; mehrere türkishe Großwürdenträger, Mehemed Pascha an der Spiße, wollen jedoch dieses Beispiel für die Rajah niht nahgeahmt wissen, und der Sultan hat sich endlih dahin entschieden, daß Omer Pascha aus Redutkale, und Ali Pasha aus Paris zu erwarten sind, um ihre Meinung kund zu gebeu. Die Vertheilung der ottomanischen Krimmedaille soll ehestens stattfinden. Man meldet der „Pr. C.‘ aus Smyrna unterm 27. v. M.: Die Verlesung des Hat-Humayums vom 18. Februar d, J., betreffend die neueingeführten Reformen in der Türkei, fand hierselbst am 23. d. M. statt. Soleiman Pascha hatte zu diesem Zweck die Dragomans der Konsulate , den griehishen und den armenischen Erzbischof, den Rabbiner und sämmtliche Mitglieder des Medschlis, welche Unterthanen der Pforte sind, so wie endlih alle hierselbst anwesenden höheren türkishen Beamten im Konack vereinigt. Nach der Verlesung des Hat sprah der griechische Erzbischof den Dank für den Padischah aus, und fügte hinzu, daß die Gläubigen seiner Kirche nunmehr alle Türken als ihre Brüder ansehen würden. Der Pascha eröffnete hierauf den griehischen und armenischen Mitgliedern des Medschli?s, daß sie nunmehr auch das Recht hätten, zu Pferde in den Konack einzureiten und zu den Gerichtssißungen sich ihre eigenen Pfeifen mitzubringen. Der ganze Akt ging ohne besondere Feierlihkeit vorüber, Ob die Verkündigung des Kaiserlichen Be- fehl auf die hiesige ottomanishe Bevölkerung Eindruck gemacht, ließ sich nicht wahrnehmen. Der günstige Eindruck auf die Rajahs dagegen war unverkennbar, Der griechishe und der armenische Erz- bischof vereinigten ihre Gemeinden und hielten mit großem Pomp, unter gewaltigem Zudrang, zuerst in der griechischen Kirche ein Tedeum ab, dem der armenische, dann in der armenischen Kirche ein Tedeum, dem der griechische Erzbischof beiwohnte. Unter den hiesigen Griechen hat sich in diesen wenigen Tagen ein Comité gebildet, um das Recht des freien Unterrichts in mögli{st {nelle Ausfüh- rung zu bringen. Man wird in kürzester Frist eine Knaben- und Máädchenschule gründen. Die Fonds sind zu diesem Zweck so reich- lich geflossen, daß man ein Augenmerk bereits auf das einzige noch verfügbare und sehr theure große Terrain in Smyrna rich= ten fonnte. Lehrer und Lehrerinnen sollen, wie man hört, aus den evangelischen Theilen Deutschlands gezogen werden. Diese Reg samkeit des Griehenthums spricht es deutlih aus, daß man keine Zeit verlieren will, um den Kaiserlichen Hat sich nupbar zu machen, Vorgestern ist in Burnabat der Grund zu einer christlichen Kirche gelegt worden, wahrscheinli überhaupt der Grund- stein der ersten Zristlichen Kirche, die nah Veröffentlichung des Reform-Befehls entsteht. Dieselbe wird von Herrn Withall (Va- ter) für die protestantische Gemeinde in Burnabat auf eigene Kosten hergestellt. Bei der Grundsteinlegung war die Familie des Herrn Withall und einige Freunde gegenwärtig: auch der preußische Kon- sul zu Smyrna hatte zu dieser Feier sich eingefunden.“ G Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. März. on den Bevollmächtigten der kriegführenden Mächte in Paris wurde fesigesebt, daß von den Ober-Kommandirenden unserer und der feindlichen Truppen ein Waffenstillstand geschlossen werde, welcher am 19, (31,) März abläuft, wenn er vor dieser Frist mit allgemeiner Zustimmung niht erneuert wird. Der Waffenstillstand hat keinen Einfluß auf die Blokade unserer Gestade, mag dieselbe

bereits bewirkt sein oder künftig verhängt werden; aber die Chefs

der feindlichen Seemächte erhalten Ordre, in Folge welcher keine

Feindseligkeiten gegen unsere Küstenstrihe unternommen werden. Der General - Adjutant Lüders meldet soeben mittelst Tele-

‘graph, daß auf Grund obigen Beschlusses Bevollmächtigte beider

friegführenden Parteien in der Krim am 17. (29.,) Februar die erste Zusammenkunft am Flusse Tschernaja bei der „Steinernen Brücke‘‘ hatten und übereinkamen , die Feindseligkeiten einzustellen, in welcher Beziehung bereits unseren und den feindlihen Armeen die bezüglichen Befehle gegeben worden sind. (R. J.)

Dánemark. Kopenhagen, 6. März. Heute beshleß der Reichsrath vollständige Oeffentlichkeit der Verhandlungen, Zulassung des Publifums und Herausgabe einer nach stenographischen Auf= zeihnungen zu redigirenden Zeitung, in welcher die Reden in der Sprache, in der sie gehalten worden, abgedruckt werden.

Paris, Sonntag, 9. Mâä1z. (Wolffs Tel, Bur.) Gestern hat eine Konferenzsißung stattgefunden.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Am 6. Januar c. ist auf der Aachen - Düsseldorf - Ruhrorter Eisenbahn die Achse eines vierrädrigen Güterwagens, beim Durchfahren einer Weiche auf dem Bahnhofe zu Crefeld, gebrochen, ohne weitere nachtheilige Folgen zu veranlassen. Der Bruch erfolgte an der inneren Seite der Nabe, etwa 15 ‘Zoll von derselben entfernt und ist durch das Einschneiden einer verborgenen Bremsstänge herbeigeführt. Die Achse besteht aus feinkörnig geschmiedetem Eisen und ist in der Fabrik des Hoerder Bergwerks- und Hütten-Vereins zu Hoerde im Jahre 1854 ans gefertigt worden. Sie hatte seit der leßten Revision 214 und im Ganzen 1310 Meilen durch{chlaufen.

Nach öffentlichen Ausweisen betrug die spanische Ausfuhr von Xerez-Weinen im Zahre 1853 1,600,714, im Jahre 1854 1,582,300 und im leßtvergangenen Jahre 1,319,129 Arroben. Jndeß umfassen diese Zahlen nur die auf Nechnung von Xerez und Puerto de Santa Maria gemachten Sendungen. Da von St. Lucar und Cadiz aus ebenfalls einige Posten versandt werden, über welche spezielle Angaben nicht vorliegen, so dürfte der wirklihe Export wohl noch einige 100,000 Arroben mehr betragen, wie denn der „Quadro general“ in der That die Gesammt- Ausfuhr für das Jahr 1853 auf 2,016,157, für das Jahr 1854 auf 1,736,097 Arroben seßte. Das vorige Jahr weist auf den Hauptausfuhrpläßen eine Verminderung der Xeres - Ausfuhr von 273,237 Arroben- nah einen Ausfall, der durch die sehr gesteigerten Preise einer- und durch die Schmälerung des sonst nicht unbedeutenden Absaßes nah Nußland an- dererseits bedingt werden mochte. Einigen Einfluß dürften wohl auch die Ergebnisse der leßten Ernten ausgeübt haben, jedoch keinen allzu großen, da der Wein nicht leiht ganz jung verschifft wird. Von der Ausfuhr des vorigen Jahres gingen allein 773,196 Arroben nah Lon- don und 323,000 nech anderen englishen Häfen nach Hamburg und Altona 23,177, nah preußishen Häfen 16,271, nach anderen Osts- seechäfen 20,493 Arroben der Rest aber nach verschiedenen Himmel8Sgegenden. Wie man sieht, betrug die Ausfuhr nach England gut % des Gesammt - Exports dieser Weine. Unter den Exporteuren in Puerto und Xerez befinden sih viele Engländer, während spanische Häu- ser große Niederlagen in England halten. Obwohl nun die Engländer ohne Zweifel die Haupt - Konsumenten von Xerezweinen sind und îinsbe- sondere die besseren Sorten trinken, so exklärt dies doch die Höhe jener Zahl noch niht. Ein großer Theil der nah England ausgeführten Weine geht vielmehr wieder aus dem Lande und zwar nach allen Theilen der Welt und insbesondere auch nach Deutschland und den nordischen Häfen. Hieraus erklärt sich zugleich die geringe und dem wirklichen Konsum gewiß nicht entsprechende Zahl von direkten Versendungen nach dem nördlichen und östlihen Europa. Nach preußischen Häfen, wohin in frübßeren Jahren fast gar keine direkten Sendun- gen stattfanden , gingen im vorigen Jahre 16,271 Arroben und zwar größtentheils nach Memel, und ohne Zweifel für Nußland bestimmt. Es kam aber auch nach Memel gewiß eine viel größere Zahl von Arroben; denn der russische Bedarf, der während des Krieges beinahe nur über preußische Häfen vermittelt wurde, dürfte troß des Krieges ohne Zweifel mehr betragen haben, als die oben angeführ- ten Zahlen nachweisen. Dieselbe Ersheinung würde sih , bei näherercer Untersuchung, wahrscheinli für noch gar manches spanische Handels- produft zu Tage stellen. England hat es verstanden, den spanischen Han- del sih unterthänig zu machen. Niemals aber hat sih vielleicht diese Uebermacht so glänzend bekundet, als jeßt. Selbst unter den gegenwär- tigen Umständen, wo die diesseitigen Häfen vermöge ihrer Lage gewisser- maßen ein Privilegium für Versorgung des rusfishen Marktes zu habenz schienen, hat nicht unsere, sondern die englishe Rhederei den größten Vortheil , haben englische Zwischenhändler den besten Theil des Gewinns gezogen. Die Ursache davon ist allerdings" in dem Uebergewicht des britishen Kapitals und Unternehmungsgeistes zu suchen; er liegt aber auch in den Schifffahrts - Verbindungen. Der Verkehr preußi- \scher Häfen mit Cadiz und mit den spanischen Küsten überhaupt ift seit langer Zeit ein geringer. Eine Ausnahme macht jeßt zwar der Plat Torrevieja, von dem allein im vorigen Jahre 105 Schiffe mit Salz nach Prerifn abgingen , ohne Zweifel aber für russischen Bedarf. Da jedoch in Torrebieja sonst keine Produkte verschifft werden, so ist damit zur Anknüpfung anderer Beziehungen Gelegenheit niht gegeben. Von Cadiz, wo die meisten Xerezweine verladen werden , gehen nur wenige Schiffe nach der Ostsee, wogegen nach England, zumal in der guten Jah- reszeit, fih fast täglih Gelegenheit findet. (Pr. C.) :

Palermo, 1. März. Der Einfuhrzoll auf Blätter-Tabak ist von 28 Ducali auf 9 und für verarbeiteten von 56 auf 18 Ducati per Contar sporco herabgesept worden.

Neapel , 3. März. den und bleibt bis Ende d. J. in Kraft.

Der Handels- und Schifffahrtsvertrag mit j Die Zauber Tos cana, der Ende Dezember bv. J. abgelaufen war, if verlängert wor-

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Musik von Mozart.

Leipzigs, 8. März.

A. u. B. 141924 G.

Preuss. Prämien-Anleihe —.

iSrealaus, 10 März, 2 Uhr Minuten Nachmnt. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Bankuoten 1005 Br. Freiburger Oberschlesische Actien Lit.

ctien 66 Br., neuer Emiss|on {497 Br. A. 2167 G. sche Prioritäts-Obligationen D. 905 Br.

Actien TAX Br.

Spiritus pr. Eimer zu 69 Quart bei 80 pCt. Tralles 127 Rihlr. G. Weizen, wWeiss. 54—140 Sgr., gelb. 51—135 Sgr.

rerste 65 —75 Sgr. Faser 35—42 Sgr.

Die Börse erössnete in sebr flazer Stimmung und die Course er- fuhren einen merklichen Rückgang, schliessen aber etwas fester.

Paris, 9. Mirz. (Wolff’s Tel. Bur.) Die 3proz. wurde heute in der Passage bei geringem Geschäft zu 72, 75 gehandelt.

Leipzig - Dresdener 25l{ G. tauer 68 Br. Magdeburg-Leipziger 330 G. Berlin-Anhaltische 1742 Br. Berlin - Stettiner 164 Br. Cöln - Mindener —. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler —. Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 136 G.; C. 124 G. Braunschweiger Bank-Actien Litt. A. u. B. 1457 Br. Weimarische Bank - Actien Litt. Wiener Banknoten 1005 G. Oesterreich. Sproz. Metalliques 86% Br. 1858er Loose —. 1854er National-Anieihe 862 Br.

Oberschlesische Actien Lit. B. 185% Br. Oberschles. Prioritäts- Obliga-

tionen E. 795 Br. Kosel - Oderberger 219% Br., neuer Emission 180% Br. Kosd- Oderberger Prioritäts-Obligationen 83% Br. Neisse-Brieger

Löbau - Zit- | von Shakespeare,

Thüringische 115% G.

Anhalt-Dessauer

Hohe Preise.

(Let. Dep.

Oberschlest-

Roggen- 94---108 Sgr.

Baronin vor.

Königliche Schauspiele. z. Im Opernhause. (50ste Vorstellung ) :

Oeffentlicher Anzeiger.

Dienstag, 11. Mär

[4419 Beta nnmaMGu nag.

Der gegen die unverehelihte Auguste Kiel- | block, auch Andrée genannt, unterm 25. Fe- | | men und demnach dasjenige, was nach diesen |

bruar d. J. erlassene Steckbxief ist erledigt. Berlin, den 7. März 1858.

Der Staats-Anwalt bei dem Königl. Kreisgericht. | , geseht werden wird.

Wilckens.

[401] Kriminalgerichtlihe Bekanntmachung.

Am 3. März d. J. des Morgens is von ei- nigen Erdarbeitern an der Pulvermühlen ftraße bei der Mündung des Spandauer Schifffahrts- Tanals, in der Spree ein unbekannter weiblicher Leichnam gefunden worden.

Derselbe ist circa 22 Jahr alt, 5 Fuß 25 Zoll groß, hatte braunes Haar, braune Augen, un- vollständige Zähne und war bereits theilweise in Verwesung übergegangen. Befkleidet war die Leiche: mit 1) einem leinenen Hemde ohne Zei- chen, 2) cinem bunten Stepprock, Z) einem wei- ßen Friesunterrock, 4) einem blauen türkischen Kleide, 5) einer wollenen grün und lila fkarrir- ten Schürze, 6) einem wollenen braunrothen Knüpftuche mit bunten Blumen, 7) einer brau- nen Polkajacke, 8) einem s{warzen Tuchmantel, 9) einem Paar Glacé-Handschuhen, 10) einem Paar grau wollenen Strümpfen, 11) einem Paar ledernen Schnürstiefeln.

Alle Diejenigen, welche Auskunft über die Verstorbene oder deren Todesart zu geben ver- mögen, werden aufgefordert, entweder sofort dem Unterzeichneten davon Anzeige zu machen, oder fich zu ihrer Vernehmung auf

den 17. März d. F.,, Vorm. 10 Uhr, im Hausvbvoigtei - Gebäude, Hausbvoigtei - Plaß Nr. 14, einzufinden. Die Sachen der Ertruxn- kenen werden im Termin vorgelegt werden, Kosten aber hierdurd nit verursacht.

Berlin, den 5. März 1856.

Königliches Kreisgericht, 1. (Kriminal-) Abtheilung. Der Untersuchungsrichter. Dr. Louis.

[410] ODeffentliche Vorladung. |

Die Ehefrau des Arbeitómannes Ferdinand Maschinsky Louise geborne Neumanr aus Alt-Carwen hat gegen ihren genannten Ehemann wegen böôsliher Verlassung auf Trennung der Ehe geklagt, und wir haben zur Beantwortung dieser Klage einen Termin auf den 16. Juni d. J., Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle vor dem Herrn Kreisrichter Koenig angeseßt, zu dem der Ver- wi Arbeitsmann Ferdinand Maschinsky, da defsen Aufenthalt unbekannt ist, hierdurch öffent-

óte, Oper in 2 Abtheilungen, von E. Schikaneder-

Mittel-Preise.

Im Schauspielhause. n Othello, der Mohr von Venedig, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, überseßt von Heinrich Voß. Devrient: Othello, als leßte Gastrolle. Kleine Preise,

Mittwoch, 12. März. Jm Opernhause. Euryanthe, große romantische Oper in 3 Abtheilungen, von Helmine von Chezy. Musik von C. M. von Weber. Tanz vom Königl, Balletmeister P. Taglioni.

___Im Schauspielhause. einstudirt: Christoph und Renata, oder: Die Verwaisten, Schau- spiel in 2 Abtheilungen, frei nah Auvray, von C. Blum, Jn Scene geseßt vom Regisseur Hilt.

Besegung: Baronin von Tourjagu, Frau Virch- Pfeiffer. Eduard Garnier, ihr Neffe, Hr. Commenz. Renata, eine junge Waise, Fräul, Hartmann. Babette, Kammermädchen der Baronin, Frau Adami. Bernard, Kammerdiener Eduard's, Hr. Hiltl. Krüger. Jacqueline, Aufwärterin, Vier Bediente der Baronin, Die Handlung geht im ersten Aufzuge in dem Gasthofe Goupils, in der Gegend von Blois, im zweiten auf dem Landhause der

(741ste Abonnements - Vorstellung): (Herr Carl -

(51ste Vorstellung) s

(Frau Bürde-Ney: Euryanthe.)

(72\ste Abonnemcnté-Vorstellung.) Neu

Christoph, ihr Bruder, Frau Formes,

Goupi!, Gastwirth, Herr

Hierauf: Jurist und Bauer, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von - | Rautenstrauh. Kleine Preise,

Die Wiederholung des neuen Trauerspiels „Narziß“ muß bis zur Genesung der Frau Hoppé ausgeseßt ble iben.

ea

li unter der Verwarnung vorgeladen wird,

daß bei seinem Ausbleiben die in der Klage vorgetragenen Thatsachen für richtig angenom- |

Thatsachen und den Vorschriften des Gesehes | Nechtens is, dur Erkenntniß wider ihn fest-

Stolp, den 1. März 1856. Königl. Kreisgericht, I. Abtheilung.

[406] Po cla mia.

Nachdem über das Vermögen des vormaligen | Fuhrmanns Jacob Schulz in Wolgast unter |

Sistirung der Spezial - Prozesse der förmliche |

Konkurs eröffnet worden, werden alle diejenigen, welche an dasselbe aus irgend einem Rechts-

grunde Forderungen und - Ansprüche zu haben | glauben, hierdurch geladen, dieselben in cinem |

der auf Den 19, M, L Ai U D jedesmal Vormittags 12 Uhr, angeseßten Li-

quidations - Termine in unserem Gerichtslokale | vor dem Deputirten anzumelden und zu beschei- | nigen, bei Vermeidung der Präklufion von der |

Masse.

Jm dritten Liquidations-Termine soll zugleich | über die mitder Masse zu treffenden Maßregeln |

und die Anerkennung des Eigenthums der Ehe-

frau des Gemeinschuldners an den von ihr als |

Eigenthum beanspruchten Mobilien verhandelt

werden. Sämmtliche Gläubiger haben sich in | diesem Termine einzufinden, widrigenfalls die- | selben an die Beschlüsse und Erklärungen der |

erschienenen Kreditoren werden gebunden werden.

Auswärtige Gläubiger haben Bevollmächtigte | ¡zy biesigen Gerichisgebä ; A ; L A Ae / n (C zlégebäude, Verhandlungézinms- hierselbst zu bestellen, widrigenfalls sie zu den | A E I S S ferneren Verhandlungen nicht werden zugezogen | mer Mr, % ot Bee Sp

werden. Greifswald, den 28. Februar 1856. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

[409] Ediktal - Citation. Die unbekannten Erben folgender Personen : 1) Der im Februar 1822 hierselbst verstorbe- nen unverehelihten Gertrude Ließe alias Lüsse oder Suasin, deren Nachlaß ungefähr 200 Thlr. beträgt; 2) der am 17. September 1853 hierselbst ver- storbenen Frau Gettliebe, alias Caroline Sudemann oder Siedemann geb. Mehrholz,

deren Nachlaß ungefähr 20 Thlr. O! erg

3) des am 22. September 1852 zu Königs in minderjährigem Alter verstorbenen Se- conde-Lieutenants im Königl. Âten Jnfan- terie-Regiment George von Kahlden, dessen Nachlaß ungefähr 5 Thlr. beträgt ;

4) des am 2. September 1854 hierselbst vers 2

Dispositionen derselben anzuerkennen

ftorbenen Kürshners Hirsh Seelig Seeliger, dessen Nachlaß ungefähr 10 Thlr. beträgt ;

der am 30. Juli 1853 hierselbst verstor- benen unverehelihten Wilhelmine oder Minna Schult, oder Schulz, deren Nachlaß ungefähr 250 Thlr. beträgt;

des am 26. Februar 1852 zu Ohra verstor- benen Arbeitsmanns Johann Kopahnke, dessen Nachlaß ungefähr 60 Thlr. beträgt ;

der am 10. Januar 1854 hierselbst verstor- benen Wittwe Anna Charlotte Arendt, geb. E A deren Nachlaß ungefähr 7 Thlr. veträgt ;

8) des am 26. Januar 1827 hierselbst verstor- benen Kaufmanns Ludwig Benjamin Schoew, dessen Nachlaß ungefähr 30 Thlr. beträgt;

9) der am 4. Juli 1854 hierselbst verstorbenen unverehelichten Renate Krämer, deren Nach- laß ungefähr 13 Thlr. beträgt;

10) der am 8. Mai 1830 hierselbst verstorbenen verchelichten Tischlermeister Christine Con- stantia Martens, geb. Hasenjager, deren Nachlaß in dem achten Antheile an einer Hypothekenforderung von 400 Thlr. besteht ; der durch das Erkenntniß des hiesigen Stadt- und Kreisgerichts vom 19. Mai 1854 für todt erklärten unverchelichten Caroline Henriette Martens oder Martins, deren Nachlaß ungefähr 500 Thlr. beträgt;z

werden hierdurch aufgefordert, ihre Erbansprüche

an den Nachlaß der genannten Erblasser bei dem unterzeichneten Gerichte binnen neun Mo- naten, spätestens aber in dem auf

den 20. Dezember 1856, Vormittags

11 Uhr,

Mix anberaumten Termine anzumelden, widris

genfalls sie mit ibren Erbansprüchen dergestalt werden präkludirt werden, daß der Nachlaß der / genannten Erblasser den sich legitimirenden näch=-

sten Erben, oder, falls solche niht vorhanden

sein sollten, dem Königl. Fiskus, beziehungsweise

dem Magistrat der Stadt Danzig ausgeantwor=

tet werden wird, und fie alle Handlungen und \@uldig,

von ihnen weder Rehnungslegung noch Ersaß

der gehobenen Nußungen zu fordern berechtigt,

sondern verbunden sein werden, fih lediglich mit

dem alsdann bon der Erbschaft noch Vorhan=-

denen zu begnügen. °

Danzig, den 23. Februar 1856. Königl. Stadt- und Kreisgericht. 1. Abtheilung.

[411] Konkürs-Eröffnung. Königl. Kreisgericht zu Memel, Erste Abtheilung. Den 5. März 1856, Nachmittags 3 Uhr.