1884 / 8 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Jan 1884 18:00:01 GMT) scan diff

es bald faum noch Dissense giebt! Und weshalb das? Für uns {eint einer der größten Vorzüge des Gesetzes in seiner durch und durch praktischen Richtung, in der Vermeidung des Schablonenhaften zu liegen. Die zuerst fat verwirrende Mannigfaltigkeit der verschie- denen Versiherungsarten ist unseres Erachtens ein überaus glüdcklicher Griff, ein Beweis legislatorisben Berufs für den Konzipienten: ein Thatbestand, der jeden Unpartheiishen zum Freunde des Gesetzes macht, auch wenn er bei diesem Gesetze, wie bei jedem, Mängel zu entdeckden in der Lage ift.

. . Fassen wir, da wir nur im Allgemeinen, und in ganz flüch- tigem Ueberblicke das Gesetz in seinen Hauptzügen darzustellen, nicht auf die Einzelheiten desselben hier einzugehen beabsichtigen, nament- lid den ersten Punkt, den geselihen Zwang ins Auge, so charakteri- sirt si diese Grundlage des neuen Geseßes also als Kafsenzwang! Ist dieser von ethishem, sozialem und volkswirthschaftlibem Stand- punkt aus entschieden zu loben, so zeichnet sich die praktishe Duréh- führung der Prinzipien namentlih dadur aus, daß

keine Zwangskafsen vorgeschrieben sind. Dies is der von uns schon gerühmte Vorzug der Verschiedenartigkeit der den zur Versicherung gezwungenen Arbeitern zur Wahl freigestellten Kassen.

Hierbei ging der Staat von der richtigen Marime aus, daß man das Bestehende, insofern es gesund und zweckmäßig, nicht vernichten dürfte, sondern bestehen lassen, ja vielmehr erhalten müsse, nur unter den als nothwendig oder vortheilhaft erkannten Abänderungen. Diesem Prinzipe folgend, erachtete denn auc die Regierung als die besie Institution die gegenseitige, auf Selbstverwaltung beruhende Versicherung der Berufsgenossen in korporativen Verbänden, wie sie zum Theil {on vorhanden. Diese Axschauung gründet sich korrekter Weise im Speziellen auf die Gleicbheit der Krankheitsgefahr, auf die leite Kontrole wegen der nahen Beziehungen der Mitglieder unter einander und im Allgemeinen auf die Vorzüge der Selbftverwal- tung, namentlich auch in moralischer Richtung.

Wenn nun zum großen Theile, wie angegeben, die älteren Kafsen bestehen bleiben sollen, fo erübrigt natürlih die Frage: weshalb denn überhaupt das Krankenkassengeseß nothwendig war, und worin die Vorzüge dieser neuen Schöpfung bestehen ? Die Antwort lautet einfach:

einmal in der allgemeinen Einführung und Durchführung des Versicherung8zwangs ;

ferner in den zu allgemeiner Geltung gegebenen Vorschriften, in Gemäßheit welcher auch die älteren Kassen ihre Statuten und Einrichtungen modifiziren müssen ;

endlich in der Aufsicht des Staats.

Die „Neuen Westpreußischen Mittheilungen“ bringen folgende Correspondenz:

Flatow, 1. Januar. Heute Abend fand im Toßschen Lokale hierselb cine von dem Magistrat berufene Versammlung der sämmt- lihen Handwerk8meister stait. Zweck der Versammlung war, die hiesigen Innungsmitglieder und die noch außerhalb der Innung stehenden Handwerker mit einer neuerdings ergangenen Verfügung des Herrn Regierungs-Präsidenten zu Marienwerder bezüglich der den Snnungen zu verlcihenden, im §. 100 e. des Geseßes vom 18. Juli 1881 bezeichneten Rechte, bekannt zu machen. Dem den Vorsitz füh- renden Herrn Bürgermeister Löhrke gelang es, die Anwesenden im Sinne der qu. Verfügung überzeugend zu belehren und namentlich den noch außerhalb der Innung stehenden Handwerksmeistern, die sich nur von der Einführung obligatorisher Innungen Heil für das Hand- werk versprechen, die Ueberzeugung zu verschaffen, daß die bestehenden geseßlichen Bestimmungen wobl genügen, um eine für den gesammten Handwerkerftand heilsame Organisation -ins Leben zu rufen. Der anwesende Innungsvorstand stellte hierauf den Antrag auf Verleihung der im S. 100e. a. a. ©. bezeichneten Rechte.

Nermee- Bèêrordnungs- Blatt, Nr. 1 Inhalt: JInformationskursus für Regiments-Commandeure bezw. ältere Stabs- offiziere der Jnfanterie 2c. bei der Militär-Scbießshule. Forma- tion der Militär-Schießschule und der Gewehr-Prüfungskommissfion für 1884.

Amtsblatt des Reiws-Postamts. Nr. 1. Inhalt: Verfügungen: vom 5. Januar 1884. Neue Ausgabe der Dienst- anweisung für Postagenturen.

Neichstags- Angelegenheiten.

Bei der im 12. Wahlkreise der ProvinzHannover—Göt- tingen stattgefundenen Ersaßwahl für den verstorbenen Guts- besißer von Adelebsen auf Friedland ist der Rittergutsbesißer Karl von Olenhusen zu Olenhusen (Partikutarist) mit 7148 Stim- men zum Mitgliede des Reichstages gewählt worden. Kommerztien- Rath Karl Rabbethge zu Einbeck (nationalliberal) erhielt 5458 Stimmen.

Statistische Nachrichten.

Die forstlihen Verhältnisse in Elsaß-Lothringen. (Stat. Corr.) Im Auftrage des Ministeriums für Elsaß - Lothrin- gen sind kürzlih über die forstliben Verhältnisse dieses Reichslandes Mittheilungen veröffentlicht worden, die insbesondere auch einen interessanten Einblick in die Ergebnisse der Verwaltung der Staats- forsten während der Zeit der deutschen Herrschaft gewähren. Hier- nah umfaßt das gesammte Gebiet von Elsaß-Lothringen 1 450 810 ha, von denen 445 771 ha der Waldkultur gewidmet sind. Von letzterem Areal entfallen auf j

reine Staatswaldungen . ; 134 101 ha oder 30,08 9/0, ungetheilte Waldungen (im geineinsamen

Besiß des Staates und einzelner Ge-

Mae a 4 :

Gemeindewaldungen . Institutenwaldungen . 24602. O, Pod c 98014, 2101,

Von den ungetheilten Waldungen enthalten der auf den Staat

A E auf die Miteigenthümer entfallende Antheil §534 bezw. 54 ha.

An dem Besiße der Gemeindewaldungen sind 1157 Gemein- den = 68 %% der überhaupt in Elsaß-Lothringen befindlichen (1696) Banéinden, an dem Besitze der Institutenwaldungen 36 Institute etheiligt.

Die unter der Staats-Forstverwaitung stehenden Waldungen, welche die Staats- und ungetheilten Waldungen, fowie die Gemeinde- und Institutenwaldungen unfassen, sind in 63 Oberförsterei- und 785 Schuzbezirke eingetheilt. Von leßteren entfallen 291 auf die Staats- und ungetheilten Waldungen, 494 auf die Gemecinde- und Institutenwaldungen. Ein Oberforstmeister-Bezirk umfaßt durch- \{nittlich 117385 ha, cin Forstmeister-Bezirk 29 346 ha, cin Ober- förster-Bezirk 5590 ha, ein Schußtbezirk im Staatsdienste 520 und im Gemeindedienste 407 ha.

Bei den überaus verschicdenartigen Standorts-Verhältnissen ist es natürli, daß es kaum eine Betciebsart giebt, welche in Elsaß- Lothringen niht vorhanden wäre; denn vom üppigsten Weidenheger im Alluvialboden des Rheins bis zum kfrüppelhaften Shußwalde auf der Höhe des Gebirges ift fast jede Waldform vertreten, die nicht an alpine Gebirgêslagen gebunden ist.

Von den einzelnen Betriebsarten herrscht der Hohwald-Betrieb vor. Er nimmt von der Holzbodenfläche von 441 512 ha (zur Holz- zucht benußte Fläche und dazu bestimmte Blößen) 254 163 ha ein, die sih na dem Besißstande und den einzelnen Holzarten in nach- stehender Weise vertheilen. Es waren bestanden bezw. vorhanden

I LSS , 198 416 ,

380 44,51 ,

L x B

in den Staats- und un-

getheit- ten Wal-

dungen 17 034 40 058

den Ge- meinde- und Arsftalts- waldungen

11311 33 702

Prozent der Hoch- wald-

fläche

den Privat- waldungen

zusam- men

Eichen Buben sonstiges Laub- U 25 Kiefern 2312 Fichten und

Lärchen 3 Tannen G 51 ( Blößen : 5! im Ganzen

Hochwald 109 928 113 146 31 089 254 163

Hiernach herrsbt die Buche entschieden vor; nächst der Buche ist unter den Laubbslzern die Eiche die verbreitetste Holzart ; die übrigen Laubhölzer nehmen zusammen nur 1,5 °/9 ein. Unter den Nadelhölzern überwiegt bei Weitem die Edeltanne, der die Kiefer und die Fichte und Lärche sich anreihen.

Dem Hochwald-Betriebe folgt in der Flächenausdehnung der Meittelwald-Betrieb mit 151 155 ha im ganzen Lande,

Der Niederwald-Betrieb nimmt 36194 ha ein und zwar 21 622 ha gemischten Niederwald, 8100 ha Eichen-Schälwald, 4368 ha Kastanien-Niederwald, 321 ha Akazien-Niederwald und 1783 ha Weidenheger. :

In welchem Verhältnisse die einzelnen Betriebsarten bei den verschiedenen Kategorien des Besitzes auftreten, läßt nachstehende Uebersiht erkennen. Von der gesamuten Holz-Bodenflähe des Landes nimmt ein in Prozenten :

im Staats- im Ge- und unge- meinde- theilten und An-

ftaltswalde 56,81

33 (1

1178 29 523 i 9 336 3 096 32, 1 006 3 86: 1, 8 784 42 976 17, 2,3

34,0 0,8

) 1 60 L 1 067 29 963 6 015 8 9 822 86 559 5

po 2 129

im Privat- walde 33.33 48,95

überhaupt

der Hochwald . der Mittelwald der Niederwald : gemiscbter i A 058 5,02 Eichen-Schälwald . 0,3! 2,92 Kastanien - Nieder- wald L 0,65 Akazien 0,06 Weidenheger . 0,83 0,15 im Ganzen . 0,52 9,48 17,72 82. Ueber das Vorkommen und über die Ausdehnung des Plänter- betriebes haben vur für die unter der Forstverwaltung stehenden Waldungen Erhebungen stattgefunden, wobei sich ergeben hat, daß die Hälfte aller im Plänterbetriebe bewirth\hafteten Flächen mit Tannen, ca. 20% mit Buchen, 17 % mit Kiefern, 79/9 mit Fichten, 5 9% mit Eichen und 1% mit anderem Laubholz bestockt find.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die S(letters{he Buchhandlung (Franck & Wei- gert) in Breslau (Schweidniterstraße 16/18) hat ihren anti- quarishen Anzeiger Nr. XII. ausgegeben. Derselbe enthält ein alphabetisch aecordnetes Verzeichniß von 449 Schriften, die den ver- \chiedensten Wissensgebicten angehören geographische, geshichtlicbe, genealogische, staatswissenschaftliche, finanzielle, rechtswissenschaftliche, theologische, philosophische, sprachwissenschaftlicbe, naturwissenschaft- lihe, astronomische, literarische, kunstwissenshaftlihe, musikalische, sandwirthschaftlihe, militärishe u. | w. und des verschieden- artigsten Inhaltes sind. Unter denselben befinden fih werthvolle und auh seltene Werke, wie z. B. A Defence of the Rights of the House of Austria Against the unjust Claims of the King of Prussiía v. F. 1741 (überaus seltene Flugschrift gegen die Ansprüche Friedris d. Gr. auf S{lesien); Balbinus Diva montis sancti ete. 1665; Ludovicus de Prussia etc.; Henzlius Breslographia 1613; Colerus, Historia Disputationis et potius collogquii inter J. Cole- rum et Flacium Illyricum etc. 1574; Ferrerio Palazzi di Roma; Denck- und Danck-Mahl von Bekehrung dieser Landen u. f. w. 1623 U, 1. W.

Die in Leipzig am 12. Januar d. I. erscheinende Nr. 2115 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Der Besuch des deutschen Kronprinzen im Vatikan am 18. Dezember 1883. 2 Abbildungen, Originalzeihnungen unseres Spezialzeichners H. Lüders: 1) Die Begrüßung durch den Papst. 2) Der Empfang durch den Maggiordomo und die hohen Hausbeamten in der Sala Clementina Die am 3. Januar eingeweihte Dankeskirhe in Berlin. Originalzeichnung von G. Theuerkauf. QDalmatinischer Gebirgsbewohner, seine Heerde zum Weihnahtsmarkt treibend. Ori- ginalzeihnung von N. Masi. Der erste Besuch bei der Groß- mutter. Nach einem in der Ausftelung der Società Artistica in Florenz befindlibhen Gemälde des Prof. Francesco Vinea. (Photographie von Fratelli Alinari îin Florenz.) Auf der Oltterjagd. Originalzeihnung von Ludwig Beckmann. Karl von Gerok. Bilder aus Rom. 2 Abbildungen: 1) Das Pantheon in seiner jeßigen Gestalt. Nach einer photographischen Aufnahme. 2) Das Theater des Marcellus. Nach einer Zeichnung von A. Blaschnik. Der abessinishe Salomonis-Orden. Frauen- zeitung: Die Herzogin von Devonshire. Polytechnische Mittheilun- gen: Worthingtons Turnapparat. Elecktrisher Weckapparat. Neues Marimum- und Minimum-Thermometer, 2 Fig.

Gewerbe und Handel.

Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 14, Januar cr. im Casino (bei C. Rothe) statt.

Die „New-Yorker Hdls,-Ztg.* {reibt in ihrem vom 28, d. M. datirten Wochenbericht: Der Geldmarkt hat, troß der Kontraktion von Cirkulationsmitteln, die jedesmal kurz vor dem Jahreswechsel zur Vorbereitung von Zinsen- und Dividendenauszahl- lungen stattfindet, und des niht unbedeutenden Geldabzuges nah dem Westen und Süden, Nichts von seiner Abundanz verloren. Die höchste für Call Loans in dieser Woche bezahlte Rate war 39% p. a., während meist zu 2—2F 9/0, gegen Lombardirung von Bundes - Obligationen selbst noch billiger, anzukommen blieb. Doch sind Darleiher in der Auswahl hereinzunehmender Sekuritäten sehr vorsichtig. Das Geschäft am Waaren- und Produktenmarkt ift, wie es während der Weihnachtswoche nicht anders erwartet werden konnte, sehr {till gewesen. Der Erxportbegehr für B rodstoffe bewegte sich troß der willigeren Haltung der meisten Getrcide- und Mehlsorten in sehr engen Grenzen. Am Frachten- markt nahm das Geschäft einen sehr unbefriedigenden Verlauf. Baumwolle in disponibler Waare hatte äußerst \{leppenden Verkehr, während Termine am Schluß bei festerer Tendenz etwas mehr Beachtung fanden. Brasil Kaffees begegneten nur mähtger Konjumsrage, haben n aber unter dem Einfluß kleinerer Zufuhren am Rio Markte im Werthe befestigt; west- und ostindische Sorten waren till, behielten jedoch stetige Tendenz. Für Rohzucker ist die Nachfrage shwah ge- blieben. Thee hatte ruhiges Geschäft und für die meisten Sorten feste Preishaltung. Für Schmalz, Schweinefleish und Speck zeigte ih troß der überwiegend weichenden Tendenz des Marktes nur sehr wenig Erport- und Konsumbegehr. Harz und Terpentinöl waren ftill und williger. Raff. Petroleum fest. United Pipe line Certifikates flau à 1,13} Doll. G. Fremde und einheimishe Manufaktur- waaren verharren in stiller Geschäftslage. Der Jmport fremder Webstoffe für die heute beendete Woche beträgt 1495 900 Doll. gegen 2 862 957 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres. _ Dortmund, 7. Januar. (Rhein.-Westf. Ztg.) Im Eisen- ge\chäft sind in der verflossenen Woche wesentliche Veränderungen nicht vorgekommen. Jn der Roheisenbranche dauert die vor einigen

Nieder- ]

12,37 1,88

3,10

0,22

« “d

Hektar:

Wochen begonnene regere Nachfrage an und es werden auch größere

Abschlüsse für längere Zeit kontrahiert. Eine Preiserhöhung hat \ich dabei aber nicht durchsetzen lassen, vielmehr ift vielfach unter den Kon- ventionspreisen abgesblossen worden. Da drücckende Vorräthe nicht vorhanden sind, so if wohl anzunechmeo, daß die Robeisenpreise so ziemlih den niedrigsten Punkt erreiht haben. Im Stabeisenge-

: \chäâf t dauert der s{leppende Geschäftsgang der Vorwoen an, indem

die Konsumenten nach wie vor nur den nächbsten Bedarf decken. Viele Stabeisenwalzwerke sind daher au niht in genügendem Maße mit Aufträgen verschen und es dauern die gegenseitigen Unterbietungen fort, um fole zu erlangen. Aehnlich liegt aub das Geschäft in Blechen, Façoneisen und Walzdraht. In rollendem Eisenbahnmaterial sind in der leßten Zeit ziemli umfangreiche Bestellungen bei den Stablwerken gemacht worden, und sind deéhalb die mit denselben verbundenen Räder- und Achsenfabriken im Allgemeinen besser be- \chäftigt als vor einigen Monaten ; die heimischen Eisenbahnen fahren auch fort, solches Material zur Submission zu stellen. In Oberbau- materialien find nun auch mehrere recht ansehnlihe Lieferungen Seitens der heimiswen Eisenbahnen zur Submission gestellt. Auch für das Ausland sind bedeutende Lieferungen in Submission aus- geschrieben. Die Lokomotiv- und Waggonfabriken sind flott beschäftigt und für mehrere Monate mit Aufträgen versehen, haben auch weitere Ordres zu erwarten, da es fast allen Eisen- bahnen an Betriebsmaterial fehlt, den steigenden Verkehr zu bewäl- tigen. Die Maschinenfabriken und Röhrenwalzwerke find eben- falls befriedigend besbäftigt und ebenso die Gießereien, während es in den Dawmpfkesselfabriken und Brückenbauanstalten \{chwächer geht. Im Kohlengescchäft ist noch immer ein bedeutender Versandt auf den Eisenbahnen, wie auch aus den Rheinhäfen nah Süddeutschland, den Niederlanden und Belgien zu verzeihnen. Der Absaß nach Ham- burg und darüber hinaus ist in befriedigender Entwickelung und hat im verflossenen Jahre insgesammt 513 426 t betragen gegen 475 890 t im Vorjahre und gegen 144240 t im Jabre 1876, betrug demnach gegen das Jahr 1876 fast das Vierfache. Die Preise werden gut be- hauptet und haben fi gegen die Vorwoche nicht verändert.

Nürnberg, 8. Januar. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Nach Schluß des letzten Berichts wurden noch mehrere große Posten gehandelt, so daß sich der Gesammtumsay am Sonnabend auf 400 Ballen beläuft. Gestern herrschte sehr reges Leben am Markt und sind bis Abends an 600 Ballen verkauft worden. Die Preise waren durhscbnittlib um 5 F höher, besonders fühlbar machte sich die Preisavance bei Mittelhopfen. Heute vollzogen fich die Berkäufe in Folge überhoher Forderungen der Eigner langsamer. KZugefahren wurden insgesammt ca. 100 Säcke, verkauft bis Mittag ca. 209 Ballen. Die Stimmung ift fes. Die Notirungen lauten: Württemberger prima 180—185 A, mittel 165—175 Æ, Hallertauer prima 180— 185 M, mittel 165—175 M, Polen prima 180—185 M, mittel 165 —175 H, Elsässer prima 160—165 Æ#, mittel 155—160 ÆÆ, Gebirgshopfen 170—175 4, Marktwaare 160—170 Æ, Aischgründer 160—170

London, 7. Januar. (Allg. Corr.) Nach den Tabellen des

britischen Handelsamtes stellte sich der Werth der einge- führten und ausgeführten Erzeugnisse für die zwölf Mo- nate des verflossenen Jahres, verglichen mit den gleichen Perioden der beiden vorhergehenden Jahre, wie folgt: Einfuhr: 1883 425 603 932 Pfd. Sterl, 1882 412 603 932 Pfd. Sterl., 1881 396 773 350 Pfd. Sterl. ; Ausfuhr: 1883 239 829 744 Pfd. Sterl, 1882 241 467 162 Pfd. Sterl, 1881 234 022 678 Pfd. Sterl. Sehr günstig ift die Handelslage des Landes durchaus nicht zu nennen, denn während vie Ausfuhr des ab- gelaufenen Jahres gegen 1882 eine Abnahme zeigt, hat die Einfuhr bedeutend zugenommen, so daß weniger Geld ins Land kam, als hin- ausging. Dies wird auch theilweise durchÞ die Bewegung der Edel- metalle bewiesen, deren Ausfuhr sich in 1883 auf 16 414 211 Pfd. Sterl. bezifferte gegen 20 989 250 Pfd. Sterl. in 1882 und 22 502 819 Pfd. Sterl. in 1881, während die Einfuhr von 23 620 579 Pfd. Sterl. in 1882 auf 17 201 311 Pfd. Sterl. in 1883 zurüdckging. «Liverpool, 10, Januar, (29. L B) Jon Hero JUn, ein bedeutender Getreidespekulant hierselbst, dessen Umsatz im ver- flossenen Jahre 2 Millionen überftiegen haben \oll, hat fallirt. Die Passiva sind beträcbtlih; durh die Suspension erleiden mehrere Livervooler Banken starke Verluste. __ Paris, 10. Januar. (W. T. B.) Das amtliche Journal veröffent- liht eine Verfügung des Finanz-Ministers Tirard, wona die Zinsen der Shatßbonds, deren Verfallszeit ein Jahr nicht übersteigt, vom 9. Januar cr. ab auf 3°%/ festgeseßt werden ; dieselbe Verfügung enthält die Ermächtigung, daß wie im vorigen Jahre 4%ige Obligationen mit kurzer Verfallszeit für 1884 im Betrage von 29 719 500 Frecs. zum Paricourse ausgegeben werden.

Washington, 9 Januar, W. T B) Dem Bernehmen nach steht cine weitere Einberufung von 3prozentigen Bonds durch den Schaßsekretär Folger in der Kürze zu erwarten.

New-York, 9. Januar (W.L B) Der Werth der in der vergangenen Woche hier ausgeführten Produkte betrug 6 500 000 Dollars.

Verkehrs-Anstalten.

Hamburg, 9 Januar, (B. L) Ver Postdampfer „Rhaetia“ der Hamburg-Amerikanishen Padletfahrt- Aktiengesellschaft is von New-York kommend, heute Nachmit- tag 4 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

Berlin, 10. Januar 1884.

Dem Cen tral-Comité der Deutschen Vereine zum Rothen Kreuz sind von Seiten Jhrer Majesläten des Kaisers und der Kaiserin folgende Schreiben zugegangen :

Wie schon seit einer Neihe von Jahren hat das Central-Comité auch bei dem diesmaligen Jahreswecchsel Mir Seine Glück- und Segenswünsche dargebracht. Dieselben haben durch ihren warm empfundenen Ausdruck Mich wohlthuend berührt.

Ich danke dem Central-Comité verbindlich für diese wieder- holte Aufmerksamkeit und werde nicht aufhören, die Bestrebungen des Vercins mit lebhaster Theilnahme zu verfolgen. ; :

Berlin, den 7. Januar 1884.

Wilhelm.

An das Central-Comité der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz.

Ich danke sämmtlihen Mitgliedern des Central-Comités auf- richtig für den Mir beim Jahreswechsel gewidmeten Glückwunsch. Mit Vertrauen sehe Jh Ihrer Thätigkeit auchß im kommenden Jahre entgegen, überzeugt, daß Ihre Ausdauer in der Vertretung einer guten Sache ihren Lohn dereinst in dem Erfolge finden wird, der ihr ge- bührt, wenn auch die Umstände Jhre Aufgabe wesentli erschweren. Es wird Mich stets freuen, in Jhrer Mitte unsere gemeinsame Arbeit durchzuführen.

Berlin, den 3. Januar 1884.

Augusta.

An das Central - Comité der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz, Berlin.

Redacteur: Riedel.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Erste Beilage | zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 10. Januar

1854,

M Be

Fnserate für den Deutschen Reich8- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- regisier nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußishen Staatz-Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untergzuchungs-Sachen.

2, Snbhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. derg].

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, ÁAmortisation, Zinszahlung u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

Beffentlicher Anzeiger.

Inf

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosghande!,

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Anzeigen. l 9, Familien-Nachrichten. /

In der Börsen- beilage,

E

Steck&briefe ‘und Untersuchungs - Sachen

1612 da P Gegen den unten beschriebenen Fabrikanten Wilhelm Starkenstein, welcher flüch- tig ist, ist die Untersuchungshaft wegen betrüg- liden Bankerutts in den Akten V. R. 11. 12. 84. verhängt. Es wird ersucht, den- selben zu verhaften und èn das Untersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit 11/12 abzuliefern. Berlin, Alt- Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 7. Januar 1884, Der Untersucbungsrichter bei dem Königlichen Land- gerihte T. Loewe. Beschreibung: Alter 30 Jahre, geb 24. 7. 53. zu Ronsperg bei Pilsen, Größe 165 m, Statur \{wäthlich, Haare dunkelblond, Stirn frei, Bart: \{warzer kleiner Sbnurrbart, Augenbrauen dunkelblond, Augen braun, Nase ge- wöhnlid, Mund gewöhnli, Zähne vollständig,

Kinn rund, Gesichtéfarbe gesund, Sprache deutsch.

1611 [ E izbrief. Gegen den u1ten beschriebenen Fabri- kanten Gottfried Ferdinand Weber, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen betrüglichen Bankerutts in den Akten U. R. 1. 12. 84. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und în das Untersucbung8gefängniß zu Alt-Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 7. Januar 1884. Der Untersuchungscicbter bei dem Königlichen Landgerichte I. Loewe. Be- schreibung: Alter 38 Jahre, geb. 3. 3, 45 zu Berlin, Statur kräftig, Haare blond, Sticn frei, Bart blonder Scbnurbart, Augenbrauen blond, stark, Augen blau, Nase gewöhnli, Mund gewöhnlich, Zôhne vollständig, Kinn rund, Gíisichtsfarbe gesund, prache deuts.

[1615] -

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schmiedegesellen August Wilhelm Roseukranz von hier, geboren am 29. Januar 1862 zu Pollniß, Kreis Schlochau, welcher flüchtig ist, ist die Unter- suhungshaft wegen Körperverlezung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das biesige Amtsgericbtsgefängniß abzuliefern. Ebers- walde, den 14. Dezember 1883. Königliches Amts8- gericht. Beschreibung: Alter 20 Jahre, Größe 5‘ 6 “, Statur kräftig, Haare dunkel, fast s{warz, Stirn frei, Bart fehlt, Augenbrauen blond, Augen braun, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnli, Zähne vollständig, Kinn oval, [Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen fchlen.

[1616]

Stecbrief. Gegen den unten beschriebenen Dienstknecht Diedrih Schaefer aus Binnen, Kreis Nienburg, welcber sih verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Blumenthal vom 21. September 1883 erfannte Gefängnißstrafe von 5 Tagen und Haftstrafe von 5 Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, den- selben zu verhaften, die Strafen zu vollstrecken und bierher Nachricht zu geben. Blumeuthal, den 9. Januar 1884. Königliches Amtsgericht. Hoe ck. Beschreibung: Alter 14 Jahre, Statur klein, Haare blond, Augenbrauen blond.

[1617] K. Amtsgericht Reutlingen. Zurückgenommen wird der am 29 Oktober 1883 gegen Carl Georg Gerhardt aus Pforzheim

wegen falscher AnsÞbuldigung und versuchter Erpref- fung erlassene Steckbrief.

Den 8, Januar 1884,

Amtsrichter (Unterschrift).

[1613]

Steckbrief3-Erledigung. Der am 17. Oktober 1888 in den Alten J..1Va. 203, 98 geaen den S{lähter Carl Adalbert Constantin Zimmer- mann, geboren am 4. Juli 1864 in Berlin, erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen. Berlin, den 5. Januar 1884. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht T,

[59] S i :

Ladung. Der Kürassier, Schmiedegeselle Rudolf Bremm, geboren am 25. Februar 1851 zu Gandtinnen hiesigen Kreises, wird angeklagt, als beurlaubter Landwehrmann im April 1881 aus gewandert zu sein, ohne von seiner bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Ueber- tretung gegen §. 360 ad 3 St. G. B., wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier- selbst auf den 24. März 1884, Vormittags 103 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht hier- selbs, Zimmer Nr. 11, zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Jnuster- burg, den 27. Dezember 1883. Königl. Amts- geriht. (Unterschrift), Gerichtsschreiber des König- lichen Amtsgerichts.

[56703] |

1) Der Haussohn und Reservist Heinrih Georg Wilhelm Andermaun, am 2. Mai 1854 in Rodewald geboren, daselbst zuleßt wohnhaft, 2) der Maurerlehrling Carl Wilhelm Heinrih Weylich, am 10. Februar 1857 in Ilsenburg geboren, zuleßt

Friedrich Wilhelm Loesele, am 22. September 1856 in Schneeren geboren, daselbst zuleßt wohn- baft, werden bes{uldigt, zu Nr. 1 als beurlaubter Neseryist ohne Grlaubniß ausgewandert zu sein, zu Nr—2 und 3 als Ersatreservist erster Klasse aus- gewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Aus- wanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen §. 3680 Nr. 3 des Straf- gesezbuh8. Dieselben werden auf Anordnung des Königlidben Amtsgerichts hierselbst auf den 20. März 1884, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Neustadt a. Rbge. zur P geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 8, 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehrbezirks-Kommando zu Hannover ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Neustadt a. R,, den 21. Dezember 1883. Gröpke, Sekret., Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. IV.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

54301] Sjwangsversieigerung.

Im Wege der Zwangêvollstreckung soll das im Grundbuhe von den Umgebungen Berlins im Niederbarnim’ schen Kreise Band 3 Nr. 152 auf den Namcn des Buchhändlers Friedrih August Carl Thiele eingctragene, in der Sandstraße (Nr. 7) hier- selbst belegene Grundfltük N am 16. Februar 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichts- stelle Jüdenstraße 58, 1 Treppe, Zimmer Nr. 12, versteigert werden.

Das Grundstück is mit 700 4 Nugzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie beson- dere Kaufbedingungen können in der Gerihts- \chreiberei, Jüdenstraße 58, 2 Treppen, Zimmer 29 a., eingesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An- \prücte, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige- rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der- artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- fehrenden Hebungen oder Koften, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei FeststeUung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Bertheilung des Kaufgeldes gegen die berüccksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundftücks beanspruchen, werten aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruh an die Stelle des Gruntstücks tritt. I

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuscblags wird

am 19. Februar 1884, Vormittags 9} Uhr, an Gerichtsstelle, Jüdenstraße 58, 1 Treppe, Zimmer Nr. 12, verkündet werden.

Berlin, den 28. November 1883.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 53.

[49310] Aufgebot. Die Sparkafsenbücher der Leobschüß: : | : a. Nr. 1413 über 118,26 M, ausgefertigt für die minderjährige Johanna Fitner zu Nasf- siedel, E b. Nr. 3154 über 32 4, ausgefertigt für den minderjährigen Eduard Mikolash in Groß- Ellguth, Kreis Cosfel, sind angeblih verloren gegangen und follen auf den Antrag : zu a. der nunmehr großjährigen Johanna Fißner zu Oftrog bei Ratibor, zu b. des Vormundes, Freigärtners Johann Nie- gel, in Groß-Ellguth, Kreis Cosel, und der Kreis-Sparkasse in Leobschüß e zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es werden daher die Inhaber der Bücher auf- gefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 1. Juli 1884, Vormittags 11 Uhr, beim unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 18, ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widri- deatans die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Leobschüß, den 6. November 1883. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IITI.

LSPOROS Aufgebot.

Die Erben des Altvaters Heinrich Fricke in Amp- leben haben das Aufgebot des an Stelle einer Obligation ausgefertigten Kaufvertrags vom 15. März 1849 nebs Cession vom 4. Oktober 1855, laut welcher Urkunden dem verstorbenen Altvater Frie eine auf das Wohnhaus No. ass. 297 früher zu Küblingen, jeßt in Schöppenstedt, hypothekarisch ein- getragene Forderung von 400 Thlr. = 1200 zustand, beantragt. Die unbekannten Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, svätestens in dem auf

den 20, Juni 1884,

Kreis-Syparkafse zu

funden vorzulegen, widrigenfalls dieselben dem Eigen- thümer des verpfändeten Grundstücks oder dem Schuldner oder dessen Rechtsnachfolgern gegenüber für fraftlos erflärt werden sollen. Schöppenstedt, den 4. Dezember 1883. Herzogliches Amtsgericht. Brandis.

[38829] Aufgebot. E Auf Antrag der Handelsleute Ephraim Heinrich Gerstle und Leopold Heilbronner von Ichenhausen, auf deren Grundftücken Pl. Nr. 502, 571, 618 der Steuergemeinde Biberberg noch für Johann Kuhn von Hausen eine Forderung von 1686 Fl. hypo- thekarisch versichert und im Hypothekenbuche für Biberberg cingetragen ist, werden, da die Nach- forschungen nach dem rechtmäßigen Inhaber dieser Hypothékforderung fruchtlos geblieben und vom Tage der leßten auf diese Forderung fic beziehenden Handlung an gerechnet, dreißig Jahre verstrichen sind, Diejenigen, welche auf obige Forderung ein Recht zu haben glauben, zur Anmeldung ihrer An- sprüche und Rechte und zwar spätestens in dem auf Freitag, den 18. April 1884, Vormittags 9 Uhr,

beim Königl. Amtsgeriht Weissenhorn anberaumten Aufgebotêstermine unter dem Rechtsnactheile öffent- lih aufgefordert, daß im Falle der Unterlassung der Anmeldung die Forderung füc erleschen erklärt und im Hyp.-Bucbe gelöscht würde. Weissenhsorn, den 4. September 1883,

Get V ett. T 1 V

Für die Ausfertigung : Weissenhorn, den 6. September 1883. Der Königl. Amtsgerichts-Sekretär: Einsle.

[53688] Aufgebot.

Die Wittwe Brinkmann, Catharina, geborene Zimmer, zu Simmern, hat die Kraftloserklärung der ibr angeblich am 4 September 1879 verbrannten Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Prioritäts-ODbligatio- nen VI. Serie Nr. 4215 à 500 Thaler, Nr. 56024 à 100 Thaler, Nr. 97365 à 100 Thaler und Nr. 109498 à 100 Thaler beantragt. :

Es wird hbierdurch der etwaige Inhaber dieser Werthpapiere aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte, und zwar spätestens in dem vor demselben auf Mittwoch, den 25. Juni 1884, Nachmit- tags 4 Uhr, im Sitzungsjaale des Amtsgerichts Hierselbst anbéraumten Aufgebotsternäne seine Rechte anzumelden und die Werthpapiere vorzulegen, widri- genfalls die Kraftloserklärung der leyteren er- folaen wird. Elberfeld, den 3. Dezember 1883.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

Löb be cke.

[1478] Oeffentliche Zustellung. Der Gutsbesißer Woggon auf Woggonshboche, vertreten durch den Justiz-Rath Kutscher zu Stolp, klagt gegen die großiährigen Geschwister Ferdinand Griechen zu Stohentin und Adeline Griecen, früher zu Stohentin, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen ciner ibm gegen den Beklagten zustehenden vollstreck- baren Forderung von unter 20 #6, zu deren Siche- rung er die Zwangsversteigerung eines auf die Be- flagten von deren Eltern durch Erbgang über- gegangenen Grundstücks zu Stohentin veranlassen will, mit dem Antrage auf Verurtbeilung der Be- klagten, si als Erben nach ihren Eltern, den ver- storbenen Büdner Michael und Dorothea, geb. Jost, Griehenshen Eheleuten zu legitimiren und dem- nächst auf Grund der Erbbescbeinigung ihre Ein- tragung als Eigenthümer des Grundstücks Band V. Theil Î. Nr. 48 von Stohentin zu beantragen, und ladet die Beklagte Adeline Griechen zur mündlichen PBerhandlung des Rechtsftreits vor das Königliche Amtsgericht zu Stolp auf

den 15. Mai 1884, Vormittags 10 Uhr.

Zum Zwee der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Stolp, den 29. Dezember 1883.

Nemit, Aktuarius, :

als Gerictss{reiber des Königlichen Amtsgerichts.

[1472] Oeffentliche Cn : Die Ehefrau des Heftenmachers Peter Scäfer, Nosa, geb. Arn, ohne Geschäft, zu Leichlingen, vertreten durch Rechtsanwalt Kramer, klagt gegen ihren genannten Ehemann, dessen Aufenthalt unbe- fannt ift, wegen grober Behandlung und Beleidi- gung, mit dem Antrage: die Chescheidung zwischen den Parteien auszusprechen, event. zuzulassen, die Klägerin ermächtigen, dieselbe dur den zuständigen Standesbeamten aussprechen zu lassen, und dem Be- Flagten die Kosten zur Last zu legen. Zugleich ladet fie den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts\treits vor die 2. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf auf

den 21, März 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- ridte zugelassenen Anwalt zu bestellen, :

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auztzua der Klage bekannt gemacht.

Düsseldorf, den 7. Januar 1884.

Holz, Gerichts\chreiber des Königlichen Landgerichts.

[1474] Oeffentliche Zustellung. Die Ehefrau des Taglöhners Georg Hermann,

Anna, geborene Niederhöfer, zu Holzhausen bei

A LO 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf-

wohnhaft in Schneeren, 3) der Dienstkneht Heinrich

gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur-

I

H erate nebmen an: die Annoncen-Expeditionen des

„Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Sehlotte,

ttuer & Winter, sowie alle übrigen größcren Anuoncen - Bureaux.

Hermann aus Holzhausen bei Gladenbach, zur Zeit unbekannt wo in Amerika, wegen Fbescheidung, mit dem Antrage, dur Urtheil die zwischen den Liti- ganten bestehende Ehe dem Bande nab zu trennen, den Beklagten für den s{uldigen Theil zu er- klären und ihm sämmtliche Kosten des Rechtsftreits aufzuerlegen, und ladet den Beklagten zur münd- lien Verhandlung des Rechtsftreites vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Mar- burg auf

den 7. April 1884, Vormittags 9 Uhr. mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacht.

Marburg, den 7. Januar 1884.

Fischer, Kanzk.-Natb, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. [1491] Oeffentliche Zuftellung.

In Sachen Magdalena Bernert, ohne Gewerbe, in

Muülhausen i. E. gegen ihren GChemann Carl Fischer, Sattler, früher hier, jeyt ohr bekannten Wohnort, wegen Gütertrennung, ist zur Auseinandersetzung der Vermögensverhältnisse der Parteien Termin auf Montag, den 3. März 1884, Vormittags 9 Uhr, in der Schreibstube des Herrn Notars Hartmann zu Mülhausen i. E. anberaumt, in Folge Urtbeils des Kaiserlichen Lands gerihts Mülhausen, vom 21. November 1883. Der Beklagte Fiscber wird hiermit zu dem anbe- raumten Termine geladen und dieser Auszug wird La der öffentlichen Zustellung bekannt ge- macht. Mülhausen, den 7. Januar 1884. Der Landgerichts-Sekretär : Stahl.

[1260] Oeffentliche Zusteliung.

Die Katharine Koch, geb. Oberholz, in Pfaffen-

hofen, Oberamts Brackenheim, vertreten durch

Rechtsanwalt Sch{loß in Heilbronn, klagt gegen ihren

Ehemann Gottlob Koch, Friedrihs Sohn in Pfaffen-

hofen, mit unbekanntem Aufenthaltsort abwesend,

wegen Trennung der Ehe dem Bande nah mit dem

Antrage:

es wolle erkannt werden, daß die zwischen den

Parteien am 11. Dezember 1877 zu Stande

aekommene GChe wegen Verlassung der Ebefrau

Seitens des Ehemanns dem Bande nach zu

trennen sei und der Beklagte alle Kosten des

Rechtsstreits allein auf fich zu leiden habe,

und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung

des Nechtéstreits vor die Civilkammer des König-

lichen Landgerichts zu Heilbronn auf

Dicnstag, den 1. April 1884, Vormittags 9 Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge-

rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser

Auszua der Klage bekannt gemacht.

Heilbronn, den 7. Januar 1884,

Desselberger, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[1133] Oeffentlihe Zusiellung.

Die Ehefrau des Arbeitsmanns Friedrich Voß, Louise, geb. MüUer, zu Waren, vertreten dur den Rechtsanwalt Ractbjen zu Waren, klagt gegen ihren Ebemann, dessen Aufenthalt unbekannt is, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage, die zwischen ihr und ihrcm Chemanne bestehende Che dem Bande na aufzulösen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Güsirow auf Montag, den 5. Mai 1884, Vormittags 11 Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerie&hte zugelassenen Anwalt zu bestellen. i‘

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Güstrow, den 3. Januar 1884,

Hofrath Otto Krüger, Gerichtsschreiber des Großherzogli Mecklenburg- Schwerinschen Landgerichts.

[1480] Oeffentliche Zustellung. :

Die Ehefrau des Kaufmanns Gerhard Delrichs Harken, Annchen Marie Elise, geb. Hinrichs, zu Wilhelmshaven, vertreten durÞ RechtLanwalt Nem- mers hierselbst, klagt gegen ihren genannten Che- mann, früher in Wilhelmshaven, jeßt ohne be- fannten Aufenthalt, auf Ehescheidung, weil er fie böslih verlassen und sih durch Ausschweifungen und unordentliche Wirthschaft außer Stand gesetzt habe, scine Familie zu ernähren, mit dem Antrage auf Trennung der Che und Erkennung des Beklagten für den \{uldigen Theil, ünd ladet den Be- flagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts- streits vor die dritte Civilkammer des König- lihen Landgerichts zu Aurich auf

den 2. April 1884, Vormittags 9 Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ges richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. H

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die- ser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Aurich, den 4. Januar 1884.

Gladenbach, vertreten durÞh Rechtsanwalt Krug, klagt gegen ihren Ehemann, den Taglöhner Georg

Paf, / Gerichtsschreiber des Königichen Landgerichts.