1905 / 11 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 Jan 1905 18:00:01 GMT) scan diff

im Jahre 1893 954,05 Millionen Mark betragen hat, ist sie im Jahre 1903 auf 1400,06 Millionen Mark gewad sen, mithin hat eine Zu- nahme von 46,75 v. H. stattgefunden. Jedes Kilometer brachte eine Eiynahme von 22017 Mark im Jahre 1893 gegen 96 733 Ma:k im Jahre 1903, also 21,42 v. H. mehr. Die Einnahme auf je 1000 Ahskilometer der Güterwagen hat ih von 97 auf 101 Æ gehoben. An der Gefamteinnakme war die Einnahme aus dem Güterverkehr mit 64,64 v. H. gegen 67,91 v. H. im Jahre 1893 beteiligt.

Die Anzahl der zurückgelegten Tonnenkilometer der gegen

Frachtberehnung beförderten Güter mit Autshluß des Bn ist von 24 484,56 im Fahre 1893 auf 37 034,29 Millionen im Jahre 1903, also um 51,26 v. H., gestiegen. Bei Fur uns der geleisteten Tonnen- filometer auf 1 km der durd;shnittlichen Betriebslärge hat sich eine Zu- nahme von 565 038 Tonnenkilometer im Jahre 1893 auf 707 128 Tonnen- filometer im Jahr 1903, mittin um 142090 Tonnenkilometer oder 95,15 v. H. ergeben. Die durhschnittlihe Einnahme auf 1 Tonnen- Ps des Frachtguts ist von 3,79 auf 3,52 S, also um 7,1 v. H. gefallen. _Für die vollspurigen deutschen Bahnen beliefen sih die Bau- aufwendungen, worunter die eigentlichen Baukosten und verschiedene sonstige Aufwendungen (Zinsen während der Bauzeit, Kursverluste, erste Dotierurg des Reserve- und Grneuerungéfonds usw ) zu verstehen find, im Jahre 1893 im ganzen auf 10 791,46 Millionen Mark, somit auf 1 km der Eigentumélänge auf 247 937 A Sie sind im Rech- nungéjahre 1903 im ganzen auf 13 5t.7,79 Vtillionen Mark und für 1 km der Eigentumslänge auf 256 424 4 gestiegen. Beim Gesamt- betrage hat also eine Zunahme von 25,7 v. H. und für das Kilometer eine fclde von 3,4 v. H. stattgefunden. ;

Die Kcsten des leßten Erwerbs, also das cigentlihe Anl age- kapital dir jegigen Eigentümer, stellen sich etwas böher als die Bauaufwendungen, nämlich im Jahre 1893 auf 11 029,44 und im Sahre 1903 auf 13 827,17 Millionen Mark oder 261 326 4 auf 1 km.

Die gesamten Betriebseinnahmen ausschließlich des Pacht- zinscs sind von 1404,93 Millionen Mark im Jahre 1893 auf 2158,25 Millionen Mark im Jahre 1903, also um 53,62 v. H. gestiegen, ob- wohl die duirchschrittlihe Betriebslärge nur um 21,0 v. H. zuge- nommen bat. Auch die auf das Kilometer Bet1iebslänge sowie auf 1000 Wagçenachtkilometer aller Art berechneten Einnahmen sind ge- stiegen, und zwar von 32347 auf 41071 4 = 27,0 v. O., bezw. von 102 auf 106 A = 3,9 v. H., während die Einnahmen auf 1000 Nußtkilometer von 3872 auf 3838 4 = 0,9 v. H. zurüd-

gegangen sind. : : P /

Hie Betriebsausgaben auss{lißlich_ der Kosten für erheb- lie Ercänzurgen, Erweiterungen und Verbesserungen und der Pacht- zinse sind in ter Zeit von 1893 bis 1903 von 841,30 auf 1328,15 Millionen Mark, a!so um 57,87 v. H., die Ausgaben auf 1 km der durhschnittlihen Betriebelänge von 19 370 auf 25274 Æ, also um 305 v. H. gestiecen. Auch die auf 1000 Nußz- und auf 1030 Wagen- csfilometer aller Art berechneten Ausz2aben sind gestiegen, nämlich von 2319 in 1893 auf 2362 4 in 1903 bezw. von bl auf 65 Æ Der Prozentsatz der Betriebéauëgaben im Verhältnis zu den Betriebs- einrahmen hat sih im Jahre 1893 auf 59,58 und im Jahre 1903 auf 61,54 gestellt.

Unter Aus\ckeidung der Kosten für erheblihe Ergänzungen, Er- weiterungen und Verbesserungen sowie der Pachtzinse hat der A A der Betriebs8einnabmen über die Betriebs- aus gaben betragen im Jahre 1893 563,66, im Jahre 1903 830,10 Millicnen Mark; er hat al'o um 47,3 v. H. zugenommen, dagegen ift er im Verhältnis zur Gesamteinnahme nah Ausscheidung des Pacht- zinses von 40,12 auf 38,46 v. H gesunken.

Als Rente des auf die betriebencn Strecken verwendeten An- lagekapitals betrachtet, ergab der Betriebsübershuß im Jahre 1203 6,08 9/6 gegen 5,50 9/6 i. F. 1902, 5,35 9% i. J. 1901, 6,10 9% i. I. 190, 6,68 9% i. F. 1899, 6,23 9% i. J. 1898, 5,12 9/6 i. F. 1898. Bei den vereinigten preußischen und hessishenStaatseisen- bahnen betrug die Rente des Jahres 1903 7,24 9/0, bei den olden- burgischen Staatseisenbahnen 7,06 °/o, bei der mecklenburgischen Friedri FranzEisenbahn 5,149/0, bei den Rcikseisenbahnen in El faß- Lothringen nebst ten gexpachbteten Wilhelm: Luxemburg-Bahnen 4,62 9/0, bei ten sächsischen Staatécisenbahnen 4,61 9/9, bei den badi|den Staatécisenbahnen 3,82 9%, bei ten bayerischen Staaiseisenbahnen 3,47% und bei den württembergi\chen Staatseiscnbahnen 3,37 9%, bei den deutshen Staatsbahnen überhaupt 6,14%, bei den vollspurigen deutschen Privat- bahnen 453%. Von den letzteren erzielte die Witten- berge - Perleberger Eisenbahn 1903 eine Rente von 18,62 9/0, die Ludwigs: Eisenbahn (Nürnberg—Fürth) 15,54 9%, die Eisern: Siegener Eisenbahn 146809/0, die Schaftlach- Gmund-Tegernfseeer Ci'enbabn 13,46%/0, die Zschipkau- Ba Eisenbahn 11,89 9/6, die Haltingen-Kanderner Fisenbabn 10,54 %/%, die Stendal-Tangermünder Eisenbahn 8,38 9/0. Je‘ es Kiloweler ter durscnittlihen Vetriebslänge der volispurigen teuts{chcn Staots- und Priratbatnen brachte im Jahre 1903 15796 gegen 12977 Æ im Jahre 1893, mithin ein Mehr bon 2819 M oder 21,7 v. H.

Die Arzahl der Beamten und Arbeiter eins{hlicßlich der Hant werker, Lehrlinge urd Frauen betrug im Iabre 1903 559 451 Per- sonen, mithin fam auf je 105 Einwobner ein Ei‘enkatnbedienfsteter. Gegen das Jahr 1893 hat eine Vermehrung der Bcamten und Arbeiter von 142 263 Personen oder 34,10 v. H. stattgefunden, wéhrerd zu gleider Zeit die Eigentumslänge dex Eisenbahnen nur um 21,8 v. H. zugenommen hat.

Die Besoldungen und sonfligen persönlihen Ausgaben für Beamte und Arbeiter bcirugen im Jahre 1903 unter Hinzurech- vung von 49,03 Millioren Vak für Weh fabr: 8;wecke im ganzen 791,85 gecen 512,57 Millionen Mark im Jatre 1893; sie haben mit- hin um 54,48 v H. zugenommen. Die Gesantsumme der persönlicken Nusgaken ist hierrah beträhtlid mehr gewachsen als die Eesamtzabl der Beamten und Arbeiter, sodaß tie turchschrintlihe Aufwer dung für jede beshä|tigte Person von 1229 auf 1415 #6 = 15,13 v. H. ge- stiegen ist.

Die Eigentumslänge der dem öffentl'chen Ve1k.hr dienenden Schmalspaürbahnen ausschließlich der so, enarnten Kleü bahnen betrug am Ende des Jahrcs 1893 1340,34 kw; bis Ende 1203 ift sie auf 1460,65 km, aiso um 620,31 km cdcr vym 46,3 v. H. çe- stiegen. An Betriebsmitteln standen den Sämalspurktakbnen im Jahre 1903 415 Lokemctivin, 1122 Personenwagen und 8952 Gepäd- und Güterwagen zur Ve:!|ügung, während im Iabre 1693 nur 276 Loko- motiven, 756 Personenwagen und £460 Gipäck und Güterwagen vortarden waren. Von diesen Betrie! smitteln wuden geleistet im Jahre 1893 5229592 Nuß- und 74551438 Wagencchetkilometer, im Jahie 1903 845526 und 134345469. An Baukosten waren aufgewendet im Jahre 1893 im ganzen 76,29 WMiillicnen Mark und auf 1 km Cigentumétlänge 56916 Æ#, im Jahre 1903 dagegen 125,80 Misllioncn Mark be,w. 68978 Die kilometri‘ hen Kcsten sind soncch um 21,2 v. H. gestiegen. Aus- {li ßlich der Ergebnisse der obershlsishen Schmols1 urbahnen sind die Betriebéeinnabmen ron 5,42 Millionen Maik im Jahre 1893 auf 10,95 Millionen Mark und die Betriebsausaabeu von 4,29 auf 8,41 Millionen Mark gestiegen, wäh1end ter Betriebsüber- \ch von 1,17 auf 2,54 Millionen Ma.k zugenommen hat.

Die weiße Bevölkerung des Congostaats.

Tie weiße Bevölkcrung des unabbängigen Conçccstaats bestand am 1. Jaruar 1:04 aut 71 Teutschen, 1442 Belgiern, 230 Itali: nern, 133 Gnçeländern, 119 Hellärdein, 108 Schweten, 98 P. rtugiesen, 85 Schme zern, 48 Franzosen, 40 Amerikanern, 31 Dänen, 19 Luxem- burgern, 19 Nusstn, 13 Norwegein, 8 Disterreichern, 6 S panien, 4 Australian, 2 Tülken, 1 Argentinier, 1 Brasilianer, 1 Griechen,

1 Rumänen.

Zur Arbeiterbewegung.

Die geftern in Gssen tagende Delegiertenversammlung der Bergarbeiter des Ruhrreviers (vgl. a. u. „Preußen“) be- \{loß, wie „W. T. B.* meldet, sofort die Forderungen der Berg- arbeiter zu formulieren und heute dem Verein für die bergbaulichen Interessen tes Oberbercamtsbezirks Dortmund zu überreichen mit dem Ersuchen, am 16. d M. Mittags der Kommission Antwort zu erteilen. Falls eine ablehnende Antwort erfolgt, wird am 17. d. M. die ganze Arbeitershaft in den Auéstand treten; für den 16. Januar ist eine comaarae Komnissionésißzung beschlossen worden. Die in der De egiertenversammlung gewählte Kommission hat die Forderungen der Bergarbeiter,“ der „Rheinisch. Westfälischen Volkszeitung“ zufolge, folgendermaßen formuliert: 1) Neunstüadige Arbeitszett, inklusive Ein- und Ausfahrt für 1905. 2) Achteinhalbstündige Arbeitszeit eins{l'eßlich Ein- und Ausfahrt für 1906. 3) Das Wagennullen ist verboten. (Die Wagen werden nah Gewicht berechnet.) 4) Die Wagenkontrolleure bezahlt die Belegschaft. 5) Der Minimal- lohn für Heuer bet1ägt 5 4, für Sclepper 3,80 ,46, für Pferdetreiber und Bremser 3 4 6) Wird die Schaffung von Arbeiteraus\hüssen gefordert. 7) Deputatkohlen sind zum S:lbstkostenpreis zu überlassen. 8) Wird gefordert eine Reform des Knapyschaftswesens nah dem Programm der Arbeiterorganisationen. 9) Es dürfen keine Ab- züge und Strafen für den Streik erfolgen. 10) Das Oberbergamt wird als Einigungsamt vorgeschlagen. Auf den Zechen „Scharn- horst“, Preusiei 1*, „Gneisenau“, „Vollmond“, „Neu-Iserlohn 1“ und „Neu- Fserlohn 11° veröffentlichte die Harpener Bergbau- Aktiengesellschaft gestern folgenden Anschlag: „Alle diejenigen Arbeiter, welche troß. der Aufforderung, die Arbeit wieder aufzus nehmen, beute am dritten Tage bei der Arbeitéverweigerung be- harren, gelten als au ihre Namen sind in der Arbeitsliste gestridjzen worden gemäß § 3 des Arbeitêvertrags. Zugleich ift denjenigen Arbeitern, welche in Zechenhäusern wohnen, die Wohnung zum 1. Februar gekündigt worden.“ Die Gesamt- zahl der Ausständigen der Morgen- und Mittagsshicht wurde gestern auf 51 453 beziffert auf 75 Schähten bezw. Schachtanlagen.

In Valence ist, dem ,W. T. B.“ zufolge, cin allgemeiner Arbeiterausstand ausgebrchen. Bei eirem Zusammenstoß YBIGen Streikenten und der Polizei wurden mehrere Arbeiter ver- wuzxder.

Die Tapetenkleber Berlins und der Umgegend sind in eine Lobnteweguyng eingetreten. Eine Versammlung der im Verbande drganisienten Kleber besckloß am Mittwoch, der „Voss. Ztg.“ zufolge, den Arbeitgebern einen neuen Lohntarif zur Annahme zu unterbreiten, der außer cinem erhöhten Aktord- tarif folgende Forderungen aufweist: Tägliche Arbeitszeit 84 Stunden, Stundenlohn 70 4, Ueberstundenarbeit 20 Zuschlag, Nachtarbeit (10 Uhr Abends bis 7 Uhr Morgens) Stundenlohn 140 Æ, Sonntaggarbeit 1,05 «G usw. Die Antwort der Unter- nehmer wird bis spätestens 25. d. M. erwartet; an diesem Tage findet eine allgemeine V.rsammlung statt, die über das weitere Vorgehen

beschließen wird.

Literatur.

A. F. Reifen im Westindishen Mittelmeer. Fahrten und Studien in den Antillen, Colombia, Panama und Costarica im Jahre 1903, von Dr. Georg Wegener. Neilin. Allgemeiner Verein für deutsche Literatur. Ein er- freulihes Buch, das man ungern aus der Hand 'legt, wenn man erst darin zu lesen angefangen hat. Der aus entsprechenden

Scilterungen seiner großen, fast den ganzen Erdball um- svannenten Reisen, die nach Spanien, nah Spiybergen, nah Indien, dann auf einer Tour um die Welt nah Ameiika,

in die Südsee, nah Australien und zuleßt nach China führten, in weiten Kreisen çceshägte Verfasser hat in diesem Werk die Er- lebnisse, Erforshungen und B-obachtungen seiner leßten außer- europäishen Reise niedergelegt. Den Anlaß gerade zu dieser Fahrt über See gaken ibm einige, unter sih schr verschiedene Ereignisse des Jahres 1902, welhe monatelang die Augen der Welt auf das west- indisde M ttelmeer und Zent1ralamerika gerichtet hielten: die vul- fani’‘he Katastrophe auf Martinique und in Zentralamerika, ter Konflikt dreiec europäisher Großmächte mit Venezuela und die Er- werburg des Panamafanals durch die Vereinigten Stoaten, woran sich der Wiederbeginn , der Arbeiten an diesem großen Kulturwerik knüpfte. Das genügte fürwahr, um dem regen Geist des Verfassers es nahezulcgen, daß es im Augenblick k1um interesjaniere Neiseziele gäbe und taß es ein dankenswertes Unterm hmen sein würde, Nachrichten aus erster Hand von diesen Gesladen der deutschen Lesermelt zu vermitteln. Den Grundstcck des Buches bilden die im Frübjahr 1903 unter den unmittelbaien Eindiük-n der Neise der „Täglich-n Rundschau" gesandten Beritte. Sie er- {einen nun als Buch gesammelt, gefeilt, in manhen Puikien wohl auch bereichert und n1chgeprüft, aber nihtédestower iger in der ganzen ursprünglichen Frische, die neben ihrer Vielseiti„keit ibren Hauptreiz bildet. Wer gleih tem Verfasser von sciner Auf- gabe als Neisender, wie er selbit sogt, tas Gefühl bat, daß sie etwas von cinem „Eoitcsdicnst" in sich babe, daß der Reisende „zum S«hen acborcn, zum Schauen kestelll“ ten Beruf babe, an der Erw.i:erung des Weltbildes in ten Köpfen der Zeitgencssen mitzuarbciten und die gesammelten Eiutrücke deren zu vermitteln, welchen nicht gleich ihm die Gele, enheit tes cicenen Schauens vergönnt ist, von dem darf nit bloß Gefälßiges und durch originelle Anschauungsweise und Scilterung Fesselndes, fordern auch Tiefes erwartet werden Dieser Vorausseßung entspricht dics reife Neisewerk vollkommen ; denn es läßt den Leser nicht nur mitreisen und an den äuferen Gescebnissen und Crlebnissen der Neise t-ilnchmen, sor. dern belch1t ibn au in der armutig-unmerklib\ten Weise über G. schichte, soziale, Handels- und Verikchibverbält1.isse der bereistcn Länter uid weiß oft und am reten Ort in leichtem, nie ermüden?em Ton getankenvell- Betrachtungen einzuflch!ien Das ist die Erflärung dafür, warum sid das Buch so gut liest und warum. es als Vcrbild niutsamer Reisebilter gelten darf. Freilich hat dem Ver- fasser auh cin ung(wöbnl:chcs Meifeglück gclächelt urd ihm zu ciner Nitrcaktion scires Bucbis verkbolfen, die ih1etgleihen suh!; denn Dr. Wegener kat den Konus, der vorübergebend aus tem Krater tes Mont Pelé aufrag'e, ceseten und om 26. März einem Ausbruch des Bulfkans beigewohrt. Aehnlich g!ücklih traf er es päter im Hcch- lande ven Cestaiica, dcss-n héchsten Vulkan er bistieg. Doch alle diese fesselnd gacschriete! en Kaz itel, denen sid die Bes(sreibung eines lärgeren Besuchs von St. Thomas, eines Au: flugs nach den Viündungen des Magta!encrflusses, einer Befichtigung der Arbeitin am Panama- fanal und anderes anschli:ßt, wollen geltifcn und tie zahlreichen das Werk illustrierenten Bilder, autnahmélcs photographierte Aufnahmen, wollen eingehend betradtet werden. Ï i

Von ter Säkularausgabe der sämtliden Werke S chillers (Verlag ier Cottasten Buchhandlung in Stuttgart und Berlin) sind der vierzehnte und fünf;ehnte Band (jeder Band 1,20 46) erichien n. Die beiten Bände enthalten die g1uößeren bistorischen Schriften Schillers, die Geschichte des Atfalles der Niederlande und die tes dreiti. jäh1igen Kuieces mit Einleitungen und Anmerkungen von Rickard Fester. Der dreizehnte Band, der tie ebenfalls von Fester herauë gegebenen kleinerin historish-n Schriften Schillers ent- Falten wird, witd demnädst erscheinen. Die Aubeiten für die Heraus- gabe der ncch auéstchenden Bände sind, wie die Verlagéai stalt mit- teilt, derart ge‘örtert, taß die ganze Auégabe vor tem hundertjährigen Todeétag '‘Sd.illers abgesclossen sein mird.

Unter tem Titel „Deutshlands Ruhm und Stolz", unsere hervorragendsten vaterländishen Denkmäler in Wort und Bild, unter Mitwirkung von zc hlreichen Vebörden, Vir-ineu und Vater- landéfreunden, hat Friß Abshoff im Veilag des Universnm, Hirsch- berg u. Co. in Berlin W. 57 eincn statilihen Band hera"8zegeben, in dem in guter bildlicher Wiedergabe die vom deutshen Volfe er- richteten Na1ionaldenkmaler (Kaisertenfkmäter, Kriegerderkwäler usw.) sowie die Bildwerke in der Berliner Siegesallee vorgeführt werden.

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Jedem Denkmal ist eine auf zuverlässigen Angaben beruhende Be-

! schreibung beigefügt, die über die Zeit der Anlage, ihre Größenverhält-

nisse, die Kosten und die Person des ausführenden Künstlers unter- richtet. Wo es \i{ch um die Wiederholung desselben Werks an ver- schiedenen Orten handelt, ist nur der Text angeführt, um das Auge des Beschauers niht zu ermüden. Die treffliche Ausstattung sichert dem patriotishen Werk eine freundlihe Aufnahme.

Einen ähnlichen Zweck verfolgt und erreiht die in demselben Verlage von Dr. Richard Sier veranstaltete Sammlung von Deutschlands Geisteshelden. Der ebenfalls geshmackvoll aus- estattete Band vereinigt die Abbildungen von Bildsäulen und son- tigen Denkmälern, die in Deutschland hervorragenden deutschen Dichtern und Denkern, Staatêmänntra, Industriellen und Cfindern gesezt sind. Aber au ausländische Geisteéhelden, die den Deutschen lieb und teuer geworden und gleihsam in deutsh:n Mitbesiß über- egangen sind und denen in Deutschland Denkmäler errihtet wurden, orie hervorragende Denkmäler deutsher Geistesheroen im Ausland sind gelegentlich in die Sammlung, die sich ebenfalls durch qus vlastiidavirkende Wiedergaben ‘auszeichnet, mit aufgenommen. uh in dieser Sammlung sind jedem Denkmal erläuternde Texte bLei- gegeben. Jeder Band kostet, geschmackvoll gebunden, 8K

Deutsches Be I Len als Anleitung für die Standesbeamten bearbeitet von Dr. Adolf Stölzel. Vierte Auf- lage, auf der Gruntlage tes seit 1900 geltenden Rechts neu bearbeitet von Dr. Otto Stölzel, Landrichter. Anhang: Ausländisches Ebe- \{ließungsrecht. Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Kart. 2,50 M Das bereits in vierter Auflage erschienene Werk gibt zunächst den Text der reichégescyliden Nechtéquellen und fotann cine knappe und übersih!lihe systematishe Darstellung des Reichsrech18, ferner des Landeôrcc!s8 der deutschen Einzelstaaten und endlich des auéländischen Gheschließungsrechts. Alle einschlägigen Bestimmur gen werten vor- getragen, sodeß in dem elf Bogen starken Buche ein klares Bild des gesamten Gheschließungsrehts aller Kulturstaaten ih darbietet.

Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprehung vorbehalten bleibt.

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Die innere Kolonisation Japans. Von Dr. Kumaso Takaoka: 2,60 4 Leipzig, Dunker u. Humblot.

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Land- und Forstwirtschaft.

Geflügelschauen.

Ein Runderlaß des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten lenft von neuem die Aufmerksamkeit der L1ndwirtschafts- kammern auf das wirtshastlihe Moment der Geflügelzucht und -haltung im allgemeinen und des Geflügelauéstelungswesens im befonderen. Unverkennbar berrshen auf dem Gebiete der Geflügelshauen auch beute noch manchcrlei Mßstände, die geeignet sind, den fonstizen Maßnahmen zur Förterung der Nuygeflüzelzuht, intb:fondere auch der in mehr- facher Hinsicht so wünshenswerten größeren Einheitlitkeit in der Zucht- rihtung Lestimmter Bezirke entgegenzuwirken. Die Mannigfaltigkeit der auf ten mcisten Giflügelshaucn aufgestellten Rassen und ihre gleich- mäßicze LVeiücksichtigung bei der Prämiierung chne Rüdsiht auf Leistungt fähigkeit und Nußwert erst weren dem wirklichen Nutg: flügel- züchter zit nur die Konkurrcnz, sondern sie bergen in Verbindung mit ten meist gleichzeitig veranstalteten Lotterien auch die Gefabr in sich, ter Rassenvietbeit, der Kreuzung der verschiedenartigsten Rasscn und damit au der Sportzöchterei immer von ncuem Vorschub zu leisten. Die günstige Wirkung, welche die Geflünelauéstellungen auf den Fortschritt der Nutg: flüg:lzucht, namentlich binsihtlih ter Verkesserung und Verbreiturg einiger weniger leistungs}äbizer Yassen cuezuüben ver- mögen, wird hieardurch bäufig in Frage gestelit. Daher erscheint es geboten, die tizher geba: dhabten P:ämiierungégrund'äg? nunmehr oll- unterziehen und tieselven durch Be-

gemein einer Revision zu

stimmungen, welde die Förderung dec Nußgeflügelzucht mebr als bisher siderstellen, zu ergänzen bezw. zu vershäfea. Dem- acmäß soll die für einzelne Bezirke bereits angecrdnéte Be- stimmung, daß künftig Staatsehrer preise auf Geflügelshauen nur für die von der Landwirischaftskarmmer als Nuygeflügel anerkarnten Rassen vergeben werden dürïen und daß Fauben

foitan kei der Verleihung von Staatéeehrenpreisen nicht mehr zu berüdsidWtigen sind, allgemein erlassen werden. Ferzer sollen b:sontere Bestimmungen wegen ter Genchmigung von Lotterien auf Gflügelausstelungen und wegen Beschränkung der Aus- stellungen während der Hauptperiode und wegen Regelung der Prämi'erungen getrcffen w-rden. Zunächst jedoch werden tie Wanda irtschaftekammein aufgefordert, zu den beabsichtigten Maßs nabmen sich zu äußern und intbcsondere folgente Fragen zu prüfen: 1) Best hen Beder ken dagegen, die Genehmigung zur Veranstaltung von Lolterien gelegentlich Gi flügelauëntellur gen davon abhängig zu machen, taß beim Antauf lebenden Geflügels zu Verlosungszweck-n nur die von ter Lantwirtschaf:tfkammer als Nutgeflügel arerkannten Schläge Berülksicbiigui g finten? 2) Ewmxfichlt es sich, die Veran- staltung von Ecflügelaue «lungen wäbrend der Hauptbrutperiode (etma 15. März bis 31. Ma!) nah Möglichkeit zu erschweren? Als eisá werente Maßnabmen würden u. a. die Nichtgewährung von Staatzpreisen, die Nictgenebmigung von Loltericn sowie die Veisagung fradk1freien Nücktraneports der Auss:ellungsgegen stände in Frage kommen. 3) It es angebracht, die Scwährung von Beihufen oder Ehrcnpreisen für Ausstellungen an Éeflügelzuchivereire von der Aufnakt me folgender Bestimmungen in die Schaucrtnung abhängig zu machen? a. Jeder Ausftcller kat bei ter Au.meldung bei Strafe des Auescklusses aus- dríck.ih zu erlläen, daß das von ihm auégestellte Geflügel seit mindestens ¿wei Monat.n in scinem Besiy ist; b. dieselben Tiere können innethalb eines Kalenterjah1es rur auf verscicderartigen, nicht aber auf Schauen gleihcen Grades wiederholt mit Staatschrenpreisen ausgezeichnet werdeu.

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger.

„M 11.

Berlin, Freitag, den 13. Januar

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

1905.

ualit E ias S Q s Durchschnitts Am vorigen Außerdem wurden gering mittel „gut Verkaufte | 9rkaufs- preis : Markttage E go SPalle Januar Marktort Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge t l für Durth- | nah überschläglicher S - wer E chnitts- j Schätzung verkauft Tag niedrigster | höchster | niedrigster | höchster | niedrigster | höchster [Doppelzentner Lt isahts preis | dem | Doppelzentner « K L ü e K Á I « | T (Preis unbekannt) : Weizen. 12, | Landöberg a. W.. 16,50 | 16 50 l “t 17 50 17,50 ; L e : 15,50 16 40 1650 | 1690 17,00 17,50 : : ; | : 2 Hirschberg i. Schl. : 16 50 | 17,00 17,00 | 17/090 17,50 18,10 9 156 17,28 S L i 7 a e - | - 0 16,60 17,10 1 560 26 286 16,85 1660| D 10 2 Ca En 1660 | 16,60 16,90 16,90 : : s ; Geldern . N 17,20 17,50 17.50 | 1580 17,80 18,06 70 1240 17,71 1268| O 10 ¿ E 4 ; E 1730. | 1000 17,80 17,80 590 10 330 17,51 Mo L 10 ä E j } 1650 | 16,80 17,00 17,10 : i i A : J E i. Wrttbg. . ò A | 1 | 19,00 —— 10 190 19,00 j | ; L E E O L ? “— 6 8 70 | 29.12. e E = P Z|%6%| A _ E E Kerneu (enthülfter Spelz, Diukel, Feseu). D R 18,40 1840 | 1852 | 18,52 18,60 18,60 33 611 18,52 1927| 29.19. ¿ Langenau i. Wittbg. 1860| 1860 | 1580 18,80 19,00 19,00 215 4 033 18,76 1395 L " | Rástatt A M l Co 17560 A 3 53 17/50 1675 | 29. 12. Roggen. D naa 13,20 | 13,20 | s 13,40 13,40 : : ; H : : 2 E A e M 13,50 13,59 13,65 13 65 9 122 13,56 1066 1. L ; L Wongrowiß . . L 12,00 12,20 12,30 12,40 12,50 12,70 75 930 12 40 1290 | 51 ; ¿Ou 2e 4 12,49 12,90 13,03 13,40 13,50 13,70 j : ; i j é L Hirschberg i. Schl. 12,80 13,30 13,30 13,80 13,80 14,10 18 241 13,48 13,48 E : j Mathe . ¿ s 13 90 14,00 790 11021 13,95 13,95 L 10 2 Göttingen N S 13,70 13,70 14,00 14 00 : : ; N ; : ¿ Geldern . 14,00 15,20 15,20 15,50 15 50 15 80 100 1550 15 50 15,42 5. L 20 ; E E E 14,30 14,30 14,80 14,80 280 4 060 14,50 1439 U 5 Do e ee de 13,70 13,80 13,90 14,00 ; 5 : : : , 5 s i. Wrttbg. A F A E 13 60 L -— 3 41 13,60 Z j S ; i 4,35 14,35 59 ; : 29. 12 : s G a ie 6 L p 14,40 14/60 t E T s S | E E j Gerste. 12, Ger a Ba 14,00 14,00 | Eo 15 00 : : : : L ongrowi A 1 13,00 | 13,20 13,50 13,60 13,80 25 3 : | : : i T o 1380 | 14 30 14/80 15,50 ; 5 [ 0 e i L U e 13,30 13,30 16,00 16 00 2 29 14 63 l 1 D i Z E e e ai He a E 4 1460 14,50 15,30 15,50 680 10 268 15,10 4900| Ml 20 Ï Göttingen C _=— f 1400 | 14,00 15,50 15,50 ; ; L H 2 Geldern - O 13,00 13,30 | 13,30 13,70 13,70 14,00 40 540 13,50 13,60 54 20 : S E S S _ ae : 17,50 : , i H , Langenau Wia 17,60 17.60 17,80 18,00 1820 18,20 30 537 17,90 E101 5 E / ; ; 30 50 G : : s L O M “e a | 16,20 16,40 n E T chd dig E Ves Hafer. 12. Landsberg a. W. . . . . . D . 14,C0 | 14,00 E A | 14,60 14 60 . . . . | . | L E e E C e R a C S i“ 15,00 15,00 | 15,20 15,20 15 227 15,13 1526.4 BL é Wongrowiß . E 13,00 13,30 1340 13,60 | 13,70 13 90 10 134 13,40 A L E s e o 6 v 13 09 13,50 13,60 14,00 14,30 14 60 : : : i L OMberg i, SQU « + « « + » e 13,70 13,75 13/80 13,90 13,95 14.00 42 582 13,85 00 1 L ; E E 13,40 13,60 13,80 14 00 290 3973 13,70 1360| 5.1L. 20 è Göttingen ; 13,70 13,70 14,00 14,00 ¿ L : H é G 13,59 14,00 14,00 14 50 14,50 15,00 80 1135 14,19 15,14 L 20 : a E E us E 13,20 14 20 90 1220 13,56 12G L 10 z S 13 50 13,70 13,99 14,00 : : i H i ; O N N 14 29 14,20 14,40 1440 | 14,50 14 50 26 374 14,38 14,40 L ; Z Le S 16,00 16,00 E 2 32 16,00 15,25 | 29.12 Í E e ai t E 15,00 vie E C elen I : 5

Bemerkungen.

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahien berechnet.

Gin liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den leyten sechs Spalten, daß entspreender Bericht fehlt.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiferlihen Gesundheitsamts“, Nr. 2 vom 11. Januar 1905.)

Pest. Rußland. Im Uralgebiete sind vom 26. bis 28. Dezember f Ie Kosakenstationen 34 Perfonen an der Pest erkrankt und 35 ge- orben. Aegypten. Vom 24. bis 31. Dezember kamen 13 neue Er- frankfungen (und 7 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige, davon 7 (4) in Suez, 1 (—) in Port Said und d (3) im Bezirk T ukh der Provinz Kaliubie h. British-Ostindien. Während ter am 17. Dezember ab- gelaufenen Woche sind in der Präsidentschaft Bombay 6615 neue Erkrankungen (und 5135 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt; davon 106 (99) in der Stadt Bombay, 47 (41) im Stadt- und Hafengebiete von Karach i. Britisch - Ostafrika. In Port Florence am Vik- toriasee sind am 1. Januar 3 Pestfälle, darunter ein Todesfall, vor- ekommen; außerdem waren dort am 5. Januar 3 pestverdähtig Er-

rankte vorhanden. Brit ish-Südafrika. In der Kapkolonie ist in der Zeit ein neuer Pestfall nicht

vom 27. November bis 3. Dezember- v. J. gemeldet worden. i In Durban wurde in derselben Zeit 1 Pestkranker in das Hospital aufgenommen, 1 Pestkranker ist daselbst gestorben. Brafilien. Die 5 aus Para gemeldeten Pestkranken befanden

ih zufolge einer Mitteilung vom 12. Dezember auf dem Wege der Besserung; weitere Pestfälle waren tort niht bekannt geworden.

Pest und Cholera.

British-Ostindien. In Kalkutta starben in der Woche vom 4. bis 10: Dezember v. J. 12 Perfonen an der Pest und 72 an der Cholera.

Cholera.

Rußland. Nah dem amtlichen Ausweise vom 1. Januar hat die Cholera im Gouv. Eriwan, wo sie biéher besonders stark ver- breitet war, bedeutend abgenommen. Vom 21. bis 28. Dezember erkrankten dort 25 und starben 26 Personen, während vom 15. bis 21. Dezember daselbst die Zahl der Erkrankungen 324 und die der Sterbefälle 279 betragen batte. Sonst wurden Erkrankungen haupt- \ählich noch immer im Kreise Lenkoran des Gouv. Baku fest- p dort starben vom 14. bis 21. Dezember 268 Personen an der

holera. Jn der Stadt Baku erkrankten vom 21. bis 24. Dezember

5 (und starben 4) Personen, in Balachany 2 (1). Im Gouv. Jelissawetpol wurden nur vereinzelte Fälle beobachtet; im Kreise Sangesur kamen 3 Sterbefälle vor, im Kreise Dshebrail ist vom 16. bis 22. Dezember fein Cholerafall festgestelt worden. In Tiflis sind vom 7. bis 24. Dezember keine Erkrankungen vor- gekommen. In sämtlichen übrigen Gegenden des Reichs, in denen die Cholera aufgetreten war, ist eine wesentlihe Abnahme der Er- frarfungen bemerkbar gewesen. Im transkaspishen Gebiete wurden nur einzelne Cholerafälle beobachtet: in Ashabad vom 16. bis 21. Dezember 2 und in Taschkent am 25. Dezember 1. Im Gouv. Saratow sind vom 21. bis 27. Dezember in der Stadt Zarizyn 8 Personen erkrankt und 3 ge- storben; im Gouv. Samara wurde in derselben Zeit nur im Kreise Nikolajewsk 1 Cholerafall festgestellt, und im Gouv. Astrachan kam vom 20. bis 27. Dezember nur auf dem Gute Bukatino ein Cholerafall vor. .

Auf der Station Millerowo im Dongebiet sind Ende De- zember 2 aus dem Gouv. Astrachan zugereiste Personen der Cholera

erlegen. i: Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige in Pernambuco vom 15, Juli bis 31. Oktober 1 Erkrankung (und 1 Todesfall), in den Bezirken Yukatan und Veracruz vom 20. November bis 3. Dezember 2 (0) bezw. 25 (9), in Guayaquil vom 17. bis 23. November 1 Todesfall.

In Para war das Gelbfieber Mitte Dezember während der Uebergangêperiode zur Regenzeit heftiger aufgetreten; auch 2 Deutsche waren dort der Seuche erlegen.

Pocken.

Deutsches Reich. Für die Woche vom 1. bis 7. Januar sind 3 Erkrankungen an den Pocken in Hayingen und je 1 Fall in Deutsh-Oth und Nedingen (sämtlich im Bez. Lothringen, Kr. Diedenhofen- West), zur Anzeige gelangt; fast alle Erkrankten find Ftaliener. Die in Bettstein vorgekommenen Erkrankungen betragen insgesamt 7; von ihnen ist biëher 1 tödlih verlaufen. __ Italien. In Palermo, wo im Sommer v. J. nur ver- einzelte Pockenfälle vorgekommen waren, sind im November und De- zember zahlreihere Erkrankungen zur Anzeige gelangt; am 26. De- zember follen sih dort etwa 30 Pockenkranke in Behandlung befunden haben. Die Krankheit, welhe angeblich aus Tunis eingeschleppt worden ist, hat zu weiteren behördlihen Maßnahmen Anlaß gegeben.

Brafilien. In Para sind im November 191 und vom 1. bis 11. Dezember 64 Pockenkranke in das Pockenspital aufgenommen und davon 98 gestorben; überdies nahm man dort an, daß viele Pocken-

fälle nit zur Kenntnis der Behörden gelangten. Unter den Ver- storbenen befanden \sich Bbesonters Angehörige der Staaten Ceara,

Parabyba do Norte und Rio Grande do Norte, darunter viele von der Hungersnot in diesen Staaten hart mitgenommene und geschwächhte Personen.

Milzbrand.

_ Rußland. Zufolge Bekanntmathung der Pestkommission dauern die Erkrankungen an der „fibirishen Pest* im Gouv. Wiatka fort ; vom 22. bis 28. Dezember find im Kreise Wjatka 35 und im Kreise Slobodsk 51 Krankbeitsfälle festgestellt.

Verschiedene Krankheiten.

_ Potcken: Paris 5, St. Petersburg 4 Todesfälle; London (Krankenbäuser) 5, New York 2, Paris 14, St. Petersburg 6, Warschau (Krankenhäuser) 8 Erkrankungen; Varizellen: Nürn- berg 26, Budapest 60, New York 126, St. Petersburg 40, Wien 101 Erkrankungen; Fleckfieber: St. Petersburg 2 Todesfälle; St. Petersburg 6, Warschau (Krankenhäuser) 2 Erkrankungen ; Genickstarre: New Vork 33 Todesfälle; Tollwut : Neg.-Bez. Arn®- berg 2 Erkrankungen; Rotlauf: Budapest 27, Wien 25 Erkrankungen; epidemische Ohrspeicheldrüsenentzündung: Nürnberg 19 Erkrankungen; Influenza: Berlin 17, Bremen 6, Braunschweig, Elbing, Halle, Magdeburg je 3, Breslau, Leipzig je 2, Amsterdam, Budapest je 3, London 23, Moékau 11, New York 9, Paris 17, St. Petersburg 12, Prag 2 Todesfälle; Hamburg 15, Nürnberg 78, Kopenhagen 102, Stockholm 16, Warschau (Krankenhäuser) 5 Er- krankungen; Keuchhusten: Reg.-Bez. Schleswig 23, Kopenhagen 28, New York 23 Erkrankungen; Lungenentzündung: Neg.-Bez. Schleswig 52 Erkrankungen; Krebs: Berlin 46, Altona 5, meg s

Todesfälle; Ankylostomiasis: Neg.-Bez. Arnsberg 95

krankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Diphtherie und Krupp (Durdshnitt aller deutsen Berichtéorte 1886/95: 4,27%): in Essen, Gera, Halberstadt, Straßburg Erkrankungen wurden gemeldet in

Berlin 32, in den Neg.-Bezirken Düsseldorf 143, Königsberg 183, in Hamburg 25, Budapest 33, Christiania 82, Kopenhagen 21, London (Krankenhäuser) 111, New York 329, Paris 53, St. Petersburg 78, Stockholm 38, Wien 86; ferner kamen Erkrankungen zur Anzeige an Masern in Breélau 78, im Reg.-Bez. Stettin 137, in Nürnberg 50, Lübeck 38, Hamburg 60, Budapest 154, Kopen- bagen 26, New York 103, Paris 45, St. Petersburg 67, Prag 46, Wien 241; desol. an Scharlach in Berlin 30, in Hamburg 20, Budapest 91, Kopenhagen 26, London (Krankenhäuser) 201, New York 184, Paris 43, St. Petertburg 63, Stockholm 24, Wien 29; desgl. an Unterleibstyphus in New Yo1k 72, Paris 26, St. Peteréburg 64.

Im Monat November 1904 (für die deutshen Orte) find nahstehende Todesfälle außer den in den wöchentlihen Berichten mit=-