1857 / 190 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2 Felucken, 14 Dampfer und 9 Transportschiffe, mit 721 Kanonen, 223 Offizieren, 4033 Soldaten und 4950 Matrosen, gebraht. Das einzige, damals noch diensttaugliche - Linienschiff (Soberano von Kanonen) wurde seitdem in der Havannah seeuntüchtig. Nach dem Angriffe Lopez auf Cuba im Juli 1850 entwickelte die Regierung erneuerte Thätigkeit, ihre Seestreitkräfte zu vergrößern, so daß am 1. Januar 1854 die spa- nische Flotte (an fertigen und im Bau stehenden Schiffen) aus 3 Linien- iffen, 14 Segel- und 14 Schrauben - Fregatten, 27 Korvetten, 14 Briggs, 14 Goeletten, 2 Schrauben « Goeletten, 8 Transportschiffen, 34 Oampfern und 102 kleineren Fahrzeugen bestand. Jm Ganzen 189

Fahrzeuge.

Landwirthschaft.

Die Klein-Schweßer Niederung auf dem linken Weichsel- ufer oberbalb der Stadt Schwey entbehrte bis jegt eines genügenden Deichschußzes. Dieselbe war oben wie unten ofen, und nur lángs des Stromes von Kossowo nah Glugowko s{chüpgte ein Deich die dahinter liegenden Gehöfte und Grundstüce einigermaßen gegen die Etrômung. Bei mäßigem Sommerhochwasser verhinderte die hohe Lage des Terrains im oberen Theil der Niederung die Ueberschwemmung. Sobald aber die Weichsel den Wasserstand von 14—15 Fuß kulmer Pegel erreichte, lief der Strom des Hochwassers von oben her durch die Niederung und ver- nitete die Erndte. Je häufiger in neuerer Zeit Ueberfluthungen dieser Art stattfanden, um so dringender wurde das Bedürfniß, die Niederungs- fläche in besseren Schuß zu bringen. Bereits im Jahre 1856 führten die Ortschaften Chrisikowo, Kossowo und Nidwiß einen oberen Schluß- deih vorshußweise für Nebnung des zu bildenden Deichverbandes aus. Dieser Verband ist inzwischen zusammengetreten. Auf die Stadt Schweß wird die Eindeihung nicht ausgedehnt, weil es im Werke ist, die Stadt überhaupt zu verlegen. Die einzudeichende Niederung enthält eine Fläche von 7201 Morgen und gehört zu 15 Ortschaften. Die Deichlänge wird künftig 3200 Ruthen betragen. Die Herstellungékosten belaufen fih auf 54,936 Thlr. Um dem fkornreichen kulmer Lande eine stets fahrbare Verbindung mit der Ostbahn, und zwar bei der Station Terespol , zu fichern, soll auf dem landseitigen Banket des Schlußdeiches durch die Niederung bis zur Fährstelle Glugowo eine wasserfreie Chaussee angelegt werden. ; i Man schreibt der „Pr. C.“ aus Triest über den Ausfall der Ernte in Kroatien und im Banate: Der Gesammtertrag der kroatishen Kornernten läßt sih auf 500,000 niederöfterreichische Meßen veranschlagen. Jm Banate ift die Weizenernte über alle Maßen günstig ausgefallen und beläuft sich auf mehr als 2,000,000 Meßen, und zwar von so vortrefflicher Qualität, daß das Gewicht sich auf 89 bis 90 Pfund pro Meye stellt. Die Preise find shon jeyt auf 3 Fl. pro Meye gewichen und werden noch ferner weichen, da noch immer bedeutende Bestände aus dem Vorjahre in den Händen der Grundbesißer find. Die Maisernte wird der anhaltenden Dürre wegen {wah ausfallen.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Berlin, 8. August. Am 28. v. Mts. brach auf der Königlich Niederschlesish-Märkischen Eisenbahn bei der Station Sommerfeld an einem dieser Vahn zugehörigen Arädrigen Güter-Wagen eine aus der abrik von Friedrich Krupp in Essen hervorgegangene gehärtete Guß- La L-Achse, welche im Jahre 1852 in Gebrauch genommen wurde und seitdem circa 12,386 Meilen durchlaufen hat. ©

Der Bruch erfolgte unmittelbar an der äußeren Seite der Nabe.

Durch Dekret der Königin von Spanien is auf den Antrag des General-Steuerdirektors angeordnet worden, daß die Hafenzollämter von Ayamonte und auf der zur Provinz Huelva gehörigen Jnsel Christine auch ferner für die Einfuhr franzöfishen Getreides geöffnet bleiben sollen. Das Zollamt Moguer in derselben Provinz } zuglei der Wiedereinführung der von Spanien nach dem Auslande versendeten Gebinde geöffnet worden. Die ganze Anordnung erfolgt aber vorbehalt- lih der Beobachtung der Förmlichkeiten, welche durch die Note zu Art. 53 des Zolltarifs festgeseßt find.

“Das königlich spanische Ministerium des Junern hat unter dem 9. Zuli durch die Staatszeitung bekannt gemacht, daß am 15. die elef- trishen Telegraphen nah Caceres und San Lorenzo für Privat- depeschen im Jnnern des Königreichs eröffnet würden. Dem inter- nationalen Verkehr sollten dieselben am 20. Juli übergeben werden. Die Linien nah Avita und der Sommer-Residenz San Jldefonso sind bereits seit Anfang Juli in Betrieb. Die Linie über Vallodolid nach Oviedo, La Corunna und Ferral ift erst bis Leon beendet. Die Verzögerung des Baues hat die Regierung veranlaßt, die s{leunige Ausführung der Anlage auf Kosten der säumigen Unternehmer selbft in die Hand zu nehmen. Spanien und Portugal sind dem franzöfisch-belgisch-schweizeri- \chen Telegraphenverein beigetreten und haben die sofortige telegraphische Verbindung zwishen Madrid und Lissabon über Badajoz in Ausführung zu bringen vertragsmäßig beschlossen. i

Eine aus Spanien uns zugegangene Mittheilung besagt: Das \spanishe Gewerbesteuergeseß, ein Vermächhtniß des vormaligen Peri Mon, gilt im Lande selbst vielfach als ein Meisterstück

nanzieller Geseßgebung. Durch die verschiedenen Tarife, Klassen und

Unterabtheilungen, welche es aufstellt , soll eine gewissenhafte und den

Verhältnissen angemessene Veranlagung der Steuer gesichert werden. Allcin, ob diese wohlmeinende Absicht in der Praxis erreicht wird und auf dem eingeschlagenen Wege der Ausführung erreiht werden kann, muß bezweifelt werden. Gewiß ist, daß da, wo man den Ge- werken die Umlage der auf die Totalität repartirten Quoteu überläßt, shreiende Ungerechtigkeiten begangen werden, namentli gegen Ausländer und gegen neu in die Zunft Getretene überhaupt. Da hin- gegen, wo die Negierung, wie deim Handelsstande, die Umlage der Steuerquoten selbst bewirkt, pflegt fie die Erhebung sammt dem Ver- -anlagungs-, Nebisions- und Erhöhungsrecht dem Meistbietenden zu ver-

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pachten. Zu welchen Mißbräuchen dieses System führt, bedarf keiner Auseinander seßung. Von den erwähnten Tarifen, drei an der Zahl, umfaßt der erste, nach 8 Klassen geordnet, die Gewerbetreibenden der Provinzial-Hauptstädte nah der vorjährigen Qn 276,672 Steuer- pflichtige mit einem Steuerbetrage von 37,298,956 - Realen (25 Millionen Rthlr.); der zweite 151,221 Steuerpflichtige (Commisfionaire, Agenten, Taxatoren , Feldmesser, Pächter , Jnhaber von Badeanstalten und Ver- gnügungólokalen, Mehl- und Chokoladenverkäufer , Schiffsführer, Mäkler, Spediteure) mit einem Steuerbetrage von 21,426,800 Realen (15Mill. Thlr.); der dritte Tarif bezieht fich auf die größeren industriellen Etablissements, (Wollen-, Baumwollen -, Seiden -, Leinen -, Hanf - Fabrikey , Bleichen, Färbereien , Lohgerbereien, Bier- und Branntwein - Fabriken, Eisen-, Maschinen - u. \. w. Fabriken) und umfaßt 31,171 Steuerpflichtige fmit einem Steuerbetrage von 5,054,049 Realen (361,000 Thaler). Aus den Details der leßten Veranlagung ergeben fih einige fernere niht un- interessante Beiträge zur spanischen Statistik. Danach waren am 1. Juli v. J. in Spanien vorhanden: 8479 Agenten, Mäkler, Administratoren, 3478 Pächter. und Lieferanten, 11,503 Commissionaire uud Spekulanten, 1671 industrielle Etablissements, 14,229 Hotels und Gasthäuser, 37,392 Kaffeehäuser , 2575 Konditoreien , 76,674 Transportgeschirre und Fahrzeuge, 8260 Kutschen, 1575 öffentlihe Theater mit 44 Direktoren und 163 Schauspieler - Gesellschaften, 4102 Dili» gence - Unternehmungen, 12,575 Zug- und Reitpferde, so wie 11,720 Esel und Maulthiere für den öffentlichen Personen- und Waarenverkehr ; ferner bestanden: 22 Emisfionsbanken, 17,622 Kaufleute und Kapitaliften, 2848 Juhaber größerer Verkaufsgeschäfte, 24,524 Jnhaber kleinerer Ge- schäfte, 74,241 Krämer, 15,872 Schiffer; ferner 5274 Advokaten, 6166 öffentlihe Schreiber, 21,773 Lehrer jeder Gattung, 3376 Architekten und Feldmesser, 4806 Aerzte, 3169 Apotheker, 57 Zahnärzte, 394 Hebeammen, 1026 Aderlasser, 6557 Bandagisten, 16.347 Tischler, 15,473 Eisenarbeiter, 1261 Schlosser, 13,680 Sattler, 4922 Seiler, 8167 Schneider , 5929 Maurer, 1099 Drucker und Buchhändler, 617 Goldschmiede, 17,716 Webereien, Bleichereien, Färbereien, 221 Gießereien, 330 Eisen-, Stahl- und Maschinenfabriken, 1/17 Lederfabriken, 4970 Glas-, Porzellan- und Steingutfabriken, 35,974 Mühlen, 1901 Seif- und Leimkochereien, 182 chemische Fabriken, 402 Papiermühlen. (Pr. C.)

Jn neuester Zeit sind im Königreich Beider Sicilien zahl- reiche Verbesserungen in den Einrichtungen der Leuchtthürme und der Quarantaine- Anftalten vorgenommen worden. Das „Giornale del Regno- delle Due Sicilie“, veröffentlicht darüber in seinen Nummern 150 und 152 vom 15. und 17. Juli einen längeren Artikel, der alle Einzelheiten der zum großen Theil bereits vollend.ten Arbeiten enthält. Fast all- wöchentlih erscheinen jeßt in dieser Zeitung dergleichen Bekannt- machungen über augeordnete oder schon ausgeführte Verbesserun- gen in den verschiedenen Zweigen der Verwaltung. So wird in Nr. 157 ein neues Reglement für die Strafanstalten veröffentlicht, wodurch es unter Anderem den Sträflingen erleichtert wird, während- iórer Strafzeit durch Arbeit sich Geld zu erwerben. Leßteres soll für fie zurückgelegt und bei ihrer Freilassung ihnen ausgezahlt werden, am damit einem bürgerlihen Beruf sich widmen zu können. Andererseits ist in Bezug auf die Post- und Telegraphen - Einrichtungen , so wie den Wegebau neuerdings viel gethan worden. Ein Königliches Dekret vom 9. Juli, welches mit dem 1. Januar 1858 in Kraft tritt, enthält eine neue verbesserte Postordnung. Dasselbe {reibt unter Ande- rem auch die Einführung der Poft - Freimarken vor. Ein Königliches Dekret vom 18. Juli ertheilt einem Herrn Johann von Normann die Konzession zur Anlegung zweier unterseeisher Telegraphen, und zwar von Cap Passero in Sicilien nah Maîta, so wie von Girgenti nah Cap Bon an der afrikanischen Küste. Beide sollen fich an die schon bestehenden Staatstelegraphen anschließen. Jn dem betreffenden Vertrage verpflichtet sih der Unternehmer, binnen drei Monaten die Erlaubniß der andern betheiligten Regierungen einzuholen und binnen zwei Jahren die beiden Linien dem Gebrauch zu übergeben. Die ganze Anlage macht Herr von Normann auf seine Kosten und Gefahr, darf jedo zur Ausführung der- selben eine Actiengesellschaft gründen. Als Entschädigung erhält derselbe auf 30 Jahre den vierten Theil der Einnahme aus beiden Linien. Was den Vau neuer Fahrstraßen betrifft, so schreitet derselbe jeßt auch auf der Jnsel Sicilien vor.

Leipzig, 12. August. Leipzig-Dresdener 02G. Löbau-Zittauer Littr. A. 583 Br. ; do. Littr. B. -—-. Magdeburg - Leipziger I. Emi1ss1on ¿714 G.; do. IL. Em. 247 Br. Berlin - Anhaliische —. Berlin - Stetuü- ner —. Côöln- Mindener —. Thüringische 1285 G. Friedrich - VWil- helms-Nordbahn —. Altona -Ki.ler —. Anhalt-Dessauer Landesbank- Actien Litt. A. u. B. 1195 Br.; do. Litt. C. 1175 Br. Braunschweigische Bank - Actien —. Weimarische Bank - Actien —. Oesterreichische S5proz. Metalliques §2 Br. 1858er Loose —. 1854er National-Anleihe 834 Br. Prenssische Prämien-Anleihe —.

dime. 12. August, Nachmittags 2 Ubr 35 Mia, Börse sehr geschäftslos. Russen bleiben gefragt. A S Sdceglitz de 1855 1025. s§proz. Spanier 35%. f1proz „Spanier 20 National - Anleihe 81% Br. Sproz. Russen 105 G. Mexikaner 95 Br. Disconto 63, 6% pCt. Getreidemark : VVeizen nur dtail, ab auswärts sehr flau, ab Holstein 126—4127pfd. 114 angebuten. Roggen loco flau, ab Peters- burg 65 angeboten , ab Königsberg August 73 74 211 haben, 60— 71 zu lassen. Oel loco 30, pro Herbst 297— 29%, pro Frühjahr 29. Kaffee unverändert, Zink 41000 Ctr. loco 19, 35, 1000 Cir. loco mit Termin 419, 59. : ' Frankfnrt a. N, 12. August Nachmittags 2 Uhr 34 Miruten.. Lebhaster und Verkehr zu etwas besseren Coursen. { Schluss - Course: YNeueste preussische Axleibe 119% Preussisc! e: Kassenscheiue 143. Céln-Mindener Fisenbaln Actien —. Friedrick- Vill e!ms - Nordbahn 56%. Ludwigshafen - Pexbach 4485. Frankfurt- Darau —. Berliner Wechsel 105 Br. Hamburger Wechse! 88% Br..

T ondouer Weerbsel 1177 Br. Parizer Wechsel 92% Br. Ameterdamer Frankfurter Bank- Antheile —.

Wechsel! —. Wiener Wechsel 1135

3pros. Spanier 375. 4proz. Spanier 247

Badische Loose 515. Spros. Metalliques 78% l Nationai - Anlehen 805

69 {854er Loose 1044, Oezterreichisckes Vezterreichizche Bazk-Anrheile 1135.

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Kurhess. Loose 405.

Paris, 12. August, Nachmittags 3 Uhr. (Wolfs Te!’ Bur.) An der Börse hiess es, dass die Verhandlungen zwischen Meziko und Spanien bestimmt abgebrochen seien. Die Zustimmung Englands zur

4i¿proz. Metalliqu-s | Annullirung der Wahlen in der Moldan blieb obne Einfluss auf die

Börse. Nachdem Consols von Mittags 12 Ukr 905 geme!det worden, begann die Zproz. zu 67, 20, wieh, als Consols von Mittags 1 Uhr S PCt. niedriger (905) eintrafen, auf 67, 10 und schloss in ziemlich

Amaterdam, 12. August, Nachmittags 4 Uhr. (Wolft's Tel. | fester Haltung zur Notiz.

Bur.) Schluss - Course : Sproz. österreichische National - Anleihe 775.

Schluss - Course :

9proz. Metalliques Litt. B 87%. S5prorz. Metalliques 75%. 2iproz. Me- 3proz. S1i-anier 37%.

ta!ticues 397. 1proz. Spanier 254. 3proas Spamer 375. Sproz. Russen Stieglitz 101%. Sproz. Russen Stieglitz de 1555 1023. Mexikaner 215.

Holländieche Integrale 635.

Getreidemarkt: Weizen, weisser 20 FI. niedriger. Raps pro Herbst 82, pro Frühjahr 835.

unverändert.

Herbst 47%, pro Frühjahr 475.

London, 12. August, Nachmittags 3 Chr. (VVolst's Tel. Bor.) MMoxikarer 27. Sar ‘1- {lossen

Sonntag, 16, August, Jm Opernhause, (128ste Vorstellung) : Die Jüdin. Große Oper in 5 Aufzügen, nach Scribe. Musik (Frau Eugenie Nimbs: Recha, als Gastrolle.)

Silber 62, Gonsols 905. 1pros. Spanier 25.

mes 89. Sproz. Kutsen 413. Aïpron. Knssen 987. Getreidemarkt: Alle Getreide - Arten seit vergangen-m Montag

unverändert.

von Halévy.

3proz Rente 67, 50. 4#{proz. Rente 93, 50. 1proz S,an‘er 25. Silber- Anleihe 891.

Königliche Schauspiele. Sreitag, 14. August, Jm Opernhause. (127ste Vorstellung) : Roggen | Czaar und Zimmermann, komishe Oper in Z Akten. Mufik von Rävöl pro | Lorßing. Tanz von Hoguet. Mittel-Preise. Im Schauspielhause. Keine Vorstellung. Sonnabend, 15, August, sind die Königlichen Theater ge=

Der Dampfer ,„ Atlantic““ ist mit 364,456 Dollars in Specie von Anfang 6 Uhr Mittel=Preise

New - York eingetroffen.

Eivernosl, 12. August, Mittags f? Uhr. (Woalft's Tel. &ur.) | den 15. August.

Baumwolle 8000 Ballen zu äussersten Preisen verkauft.

Oeffentlicher An

[1624] \ Bet(CnntmaGun g

Verkauf des Königlichen Hüttenwerkes

Eisenspalterei bei Neustadt - Ebers-

walde, im Negierungsbezirk Potsdam.

Das borgenannte Königliche Eisen-Hüttenwerk foll, nahdem das frühere, zugleich andere Kö- niglihe Hüttenwerke mitumfassende Ausgebot desselben zu einem annehmbaren Ergebniß nicht geführt hat, nunmehr einzeln zur Licitation ge- ftellt werden.

Das Werk liegt unmittelbar am schiffbaren éFinow-Kanal und zugleich nahe bei dem zu Reustadt E./W. befindlichen Bahnhofe der Ber- lin-Stettiner Eisenbahn. Es wird durch Wasser- und theilweise Dampfkraft getrieben und liefert bershiedene Stabeisen-Fabrikate, vorzugsweise aber Sturz- und Kesselblehe. Die Betriebs- vorrichtungen desselben bestehen in:

8 Frishfeuern resp. #Frishheerden, 2 Auf- werfhammer- und 1 Neckhammer-Gerüst, 3 Blechwalziwerks-Gerüsten, 1 Kesselblech- walzwerk, welches durch eine Dampfmaschine getrieben wird, 2 Dampfbämmern mit den dazu gehörigen Dampffkesseln, 1 Scheeren- werk mit einer kleinen Dampfmaschine, mehreren Sturz-Blech-Beschneide-Scheeren, Blech - Glühöfen, Schweißöfen, 1 Hand- shmiedefeuer und 1 Blechpresse.

Das Werk hat ausschließlih des Hüttenteiches einen Flächen-Jnhalt von 49 Morgen 30 [0R. an Hof- und Baustellen, Acker, Wiesen, Gärten, Pläzgen 2c., enthält 1 Dienstgebäude für die Verwaltungs-Geschäfte, Z Wohnhäuser für die Beamten, 8 Gebäude mit Arbeiterwohnungen, 1 Schulhaus, verschiedenartige Wirthschafts- Gebäude, die Gebäude mit den Betriebs-Vor- richtungen, Magazine, Schuppen, Archen, Brücken, Bewährungen und Brunnen, und bildet einen eigenen Gemeinde- und Schul- verband.

Der Verkauf erstreckt si H auf alle, zu dem Werke gehörigen Grundstücke und Gebäude, die dabei vorhandene Wasserkraft und das sämmt- liche unbewegliche und beweglihe Geräthe-Jn- ventarium. Ausgeschlossen von der gegenwär- tigen Versteigerung bleiben nur die Material- und Produften-Vorräthe. Diese, wie fie sich zur Zeit der Uebergabe vorfinden werden, sollen demnächst dem Erwerber des Werkes auf dessen Verlangen nach einer vorgängigen Abschägung durch Sachverständige gegen Erlegung des hier- dur ermittelten Werthes besonders käuflich Überlassen werden. e

Der Käufer des Werkes hat in alle Verpflich- tungen einzutreten, welche bisher dem Hütten- Fiskus als Besiper des leßteren oblagen.

Von dem Kaufgelde muß mindestens die Hälfte beim Abschluß des förmlichen Kauf - Vertrages, welcher binnen 4 Wochen nach Ertheilung des Zuschlages erfolgen wird, baar gezahlt werden.

Der Billet-Verkauf zu dieser Vorstellung beginnt Sonnabend, Im Schauspielhause. Keine Vorstellung.

Die andere Hälfte wird dem Käufer auf Ver- langen gegen 5 pCt. Zinsen, welche in viertel- jährlichen Raten vom Tage der Uebergabe ab zu entrichten sind, dergestalt kreditirt, daß dem Käufer eine dreimonatlihe, dem Fiskus aber nur eine zwölfmonat!lihe Frist zur Auffkündi- gung des Schuld - Kapitals zusteht. Der kredi- tirte Theil des Kaufgeldes wird auf dem ver- kauften Werke hypethekarish zur ersten Stelle eingetragen.

Ein Vorbehalt der Auswahl unter mehreren Bestbietenden findet bei der Lizitation nicht statt, vielmehr hat nur der meistbietend Blei- bende allein Aussicht auf Ertheilung des Zu- shlages. Der lehtere bleibt dem Königlichen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffent- liche Arbeiten vorbehalten und wird die Ent- scheidung über die Annahme des Gebotes, resp. die Ertheilung des Zuschlages binnen 3 Monaten, bom Tage des Licitations-Termins ab gerechnet, erfolgen. Während dieser Frist bleibt der Meistbietende an sein Gebot gebunden. Der Termin zur Uebergabe des zu verkaufenden Werkes is, vorbehaltlich einer anderweit hierüber zu treffenden Verabredung, auf den 1. April künftigen Jahres festgeseßt.

Zur Sicherstellung des Fiskus für die Er- füllung der, durch das Gebot übernommenen Verbindlichkeiten hat derMeistbietende eine Caution bon 10,000 Thlr. zu beftellen, welche sofort im Licitations - Termine baar oder in inländischen Staatspapieren nah deren Courswerthe zu binterlegen is. Vor Abgabe ihrer Gebote haben si die Bietungsluftigen über ihre Zah- lungsfähigkeit in Hinsicht des beabsichtigten An- kaufs, so wie, falls sie nicht lediglich für sich, sondern ganz oder antheilig für andere auftre- ten sollten, zugleih über ihre desfallsige Legiti- mation vor dem Léícitations-Kommissarius genÜ- gend auszuweisen.

Zur Abhaltung der Licitation ist Termin auf den 23. September dieses Jah- res, Vormittags 10 Uhr, auf dem Hüttenwerke selbst im Geschäfts-Lokale des dortigen Königlichen Hütten - Amtes vor dem hierzu bestellten Kommissarius, Regierungs-Assessor Ra st ,

anberaumt und werden Kaufliebhaber zu diesem

Termine mit dem Bemerken eingeladen, daß die speziellen Verkaufs- und Licitations - Bedingun- gen, so wie die Werths - Taxe des in Nede stehenden Hüttenwerks in der Geheimen Negistratur der V. Abtheilung des Königlichen Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Lindenstraße Nr. 47 ¿zu Berlin, in der Registratur des unterzeihneten Ober-Präsidiums und bei dem Königlichen Hütten-Amte zu Eisen- spalterei eingesehen werden können. Auch ist das unterzeichnete Ober - Präsidium bereit , auf Verlangen Abschrift der gedachten Schriftstücke gegen Erstattung der Copialien, welche durch

eiger.

Postvorshuß werden erhoben werden, mit- zutheilen. Potsdam, den 20. Juni 1857. Königliches Ober-Präfidium der Provinz Brandenburg. Flottwell.

[1432] Bekanntmachung. Verpachtung der Domaine Haus - Gröningen.

Die im Kreise Oscbersleben, 1% Meilen von Halberstadt und 55 Meilen von Magdeburg bes legene Königlihe Domaine Haus-Gröningen mir einem Areale bon

1640 Morg. 118 JNuthen Ader, 2 808 . Wiesen, 205,147 u Anger, 15 113 V Gärten, 4 42 Hof- und Baustellen, 2 84 ¿ Unland, überhaupt 2090 Morg. 92 (]Ruthen, soll auf 18 Jahre von Johannis 1858 bis Jo- hannis 1876 im Wege des dffentlihen Aus- gebots anderweit berpachtet werden.

Das dem Ausgebote zu Grunde zu legende Pachtgelder-Minimum beträgt 10,000 Thlr. Cous- rant. Zur Uebernahme der Pachtung ift ein disponibles Vermögen bon 30,000 Thlr. erfor- derlich, über dessen eigenthümlichen Besiß, so wie über persönliche Solidität und Qualification als Landwirth, jeder Pachtbewerber vor der Licitation sih auszuweisen hat.

Die Pachtcaution ist auf 3400 Thlr. festgesezt.

Den Licitations-Termin baben wir auf den

14. September d. J.,, Vormittags

11 Uhr, in unserm Sessionszimmer anberaumt.

Die Verpachtungs - Bedingungen, die Regeln der Licitation und die Karte von der Feldmark können mit Ausschluß der Sonntage täglich während der Dienststunden in unserer Domainens Negistratur so wie bei dem jeßigen Pächter,

Ober-Amtmann Meyer, zu Gröningen eingesehen

werden.

Auch find wir bereit, auf Verlangen Abschrift des Entwurfs zum Pachtkontrakte so wie die gedruckten allgemeinen Verpachtungs-Bedingun- gen gegen Erftattung der Kopialien und der Druckosten zu ertheilen.

Magdeburg, 10. Juni 1857.

Königliche Regierung, Abtheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten. von Mühlbach.

E Ediktal-Citation.

Auf die Anklage der biesigen Staat8anwalt-

schaft vom 30. Mai 1857 ist gegen 1) den Privatmann Johann Otto Dôhler, am 16. August 1828 zu Brandenburg ge-