1858 / 88 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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im Wesentlichen jedoch nnverkümmerten Gestalt durch- Les fre ‘Auf bie -Motion, daß das Haus in Bewilligungs-

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9 führen i ellt Mr. Williams den Antrag, die Voranschläge vor bomlté gebe „Musschuß zu senden. Dies Amendement Riebe al 161

en 34 Stimmen verworfen. Schließlich giug die Eid- und Juden-

e die dritte Lesung. s Bill dur | begann die Prozedur gegen D. Simon V érnard,

welher der Mitshuld an dem Attentate vom 14, Januar gegen den Kaiser der Franzosen und an der Ermordung des Nicolao Batti, Eugène Rigueur und anderer bei jenem Attentate umge- kommener Personen angeklagt ist, im Central-Kriminal-Gerichtshofe. Auf die dem Angeklagten nah Verlesung der Anklage - Akte ge- ftellte Frage, ob er schuldig oder nicht schuldig sei, entgegnete B e r- nard: „Der Hof hat keine Gerichtsbarkeit, mir auf diese Anklage hin den Prozeß zu machen, und aus’ diesem Grunde lehne ih es ab, zu plaidiren.“ Lord Oberrichter Campbell entgegnete: „So sagt ihm, daß nach englischem Gesetze, wenn er es ablehnt, zu plai- diren, die Erklärung „, Nichtshuldig““ urkundlih zu Protofoll ge- nommen werden muß!“ Demgemäß ward denn auch verfahren, Lord Campbell fragte den Angeklagten, ob er von dem Rechte, von einer zur Hälfte aus Ausländern, zur Hälfte aus Engländern bestehenden Jury abgeurtheilt zu werden, Gebrauch machen wolle, oder ob er es vorziehe, vor ein ganz aus Engländern bestehendes Geschwornen - Gericht gestellt zu werden. Bernard erwiederte: „Jch überlasse mih mit Vertrauen einer aus Engländern bestehenden Jury.“ Der Attorney General eröffnete hierauf die Verhandlungen durch eine Rede, in welcher er die gegen den Angeklagten vorliegenden Thatsachen auseinandersetzt. Es handelte sih dabei hauptsächlih um die bekannten Vorgänge in der Rue Lepelletier. Jn der heutigen Sißung wurde die Ver- handlung mit dem Zeugenverhör fortgeseßt. |

Fraukreich. Paris, 13. April. Wie bisher in jeder Session, so hat auch dieses Mal die zu kurze verfassungsmäßige &rift der Verhandlungen des geseßgebenden Körpers eine Verlän- gerung erheischt, weil dem Aus fchufse noch eine Masse von unvoll- endeten Arbeiten auf den Schultern liegt. Diese Arbeiten dürften kaum mit Ablauf des April sämmtlih gethan sein. Unter den Geseßentwürfen, die der Erledigung noh harren, befindet si der Über die Preise der telegraphishen Depeschen und der über die zur Verbütung von Ueberschwemmungen bezweckten Bauten.

Jn Kurzem werden in Brest drei neue Fregatten, die nach laufe genannten gemischten Systeme gebaut sind, vom Stapel ge- assen.

- Der Erfinder der Zündhütchen, Deboubers , wurde im Zahre 1776 im Dorfe Mons-Loubers, im picard1i\hen Kanton St.-Välery-

sur-Somme, geboren, erlernte das Schlosserhandwerk, trat 1796 in eine Luxus-Gewehr-Fabrik zu Versailles und gründete 1806 in der Rue du Helder zu Paris die Gewehr - Fabrik, welche- bald euro- päishen Ruf erlangte. Jm Jahre 1820 erfand Deboubers das Han e zu dem Perkussionsgewehre. Die Ausbeutung seiner

rfindung überließ er Anderen, welhe Zündhütchen - Fabrifen an- legten und sich. Anfangs eine todeswüthige Konkurrenz machten, , bis fie auf drei große Geschäfte zusammenschmolzen, welhe dann vor sünfzehn Jahren eine Fusion eingingen , so daß die Regierung es jeßt bei dem neuen Geseße, das sie in diesem Gewerbszweige bezweckt, im Grunde nicht mit drei. Fabrikanten, sondern mit einer einzigen Geschäftsvershmelzung zu thun hat.

__ Túrkei. Die neuesten Nachrichten aus Bukarest berech- tigen, wie die „Pr. C.“ mittheilt, zu der Erwartung, daß die europäische Kommission zur Reorganisation der Donau-Fürstenthümer bis zum 15ten d. M. ihre Arbeiten zum Abschluß gebracht haben wird. |

Nußland und Polen, St. Petersburg, 5. April Ju adminiftrativer Beziehung isf erwähnenswerth , daß abet ben bereits - genannten neun Gouvernements auch noch die von Twer und- Orel sich der Bauern-Emancipation anschließen. Bekanntlich hat der Adel der drei chemals polnischen Gouvernements die erste Anrégung zu den Ukfasen des Kaisers und Erlassen des Ministers prgehen und der Adel der drei anderen polnischen Gouvernements fide L en Kurzem, so daß nun alle ehemals polnischen Landestheile erf beschäfti n Über die Verbesserung der Lage des Bauern be- vern E igen, während ein großer Theil der rusfishen Gou- Zeit reines Ma auf sich warten läßt. Der Kaiser hat in jüngster Vigpzan A a Kronstadt und dessen Etablissements besucht, wo- toe lassen, in roß-Admiral hat ein- rihtung, daß di Equipagen der. Slatie in E a die Ostsee-Divifionen eingetheilt sind, nunmehr A auf bas E EN

Meer ausgedehnt ; i {weren Tsvate 2k Ceemannschaften verlieren den

, , d i mit breiter Krempe, wie ihn die Scharfshüge erri

Jm fkronstadter Hafen wurden die Fregatten «Cesarewna“ und

portschiff „Petshora“ aus der Flotte als unbraubar gestrichen ; dagegen ist die neu im Bau begriffene Scbraubencieregntts n In: - vel A getauft worden. .— Nach Aufhebung der bisherigen Marine - Verwaltung im Schwarzen Meere wurde nah dem Frie: densshlusse bekanntlih eine See-Abtheïlung bei dem Hauptquartier des Statthalters am Kaukasus organisirt, ‘und zweitens zin mari- timer Stationsdienst an der Ostküste des Schwarzen Meeres, außer der Flotten - Abtheilung in Nikolajew, welche jüngst durch das Geschwader , der Schrauben - Fregatten verstärkt wurde, Die Etats der ersten „beiden Dienstzweige find nun definitiv bestätigt und eingeführt, der Dienst also als vollständig organifirt zu betrahten, Auf Vorlage des Groß - Ad- wirals und des General - Feldzeugmeisters wird in der Schiffs- Artillerie wie in der Artillerie der Seefestungen und Batterieen ftatt des bisherigen Z0pfündigen das Z36pfündige Kaliber, der größern Zweckmäßigkeit halber, eingeführt. Der Berichte der Untersuhungs-Kommissionen über untergegangene Schiffe find vier im vorigen Jahre gewesen, betreffend „Kuba“, „Tosna“, „Amerika“ und das Linienschiff „Lefort“. Nach den geschlossenen Akten der Untersuchungs-Kommission in Bezug auf das Lettere von 84 Ka- nonen wäre dasselbe in Folge eines entstandenen Lecks zu Grunde gegangen und hätte durh Auswerfen des Ankers gerettèt werden können ; denn in gleicher Gefahr habe sich zur selbigen Zeit das Schiff „Jmperatriza Alexandra“ befunden, welches von dem Geshwader nebft anderen zwei Schiffen glücklih in Kronftadt r E ist, | (H. B. H.)

Schweden und Norwegen. Chriftiania, 14, April. Heute in der Nacht hat eine heftige Feuersbrunst den mittleren Theil der Stadt verzehrt. Das Lokal der Kreditbank ist abgebrannt, sämmtliche Papiere find jedoh gerettet worden. (S, telegr. Dep.)

Amerika. . New - York, 31. März. Die leßten, am

29. VMárz in St. Louis angelangten Nachrichten aus Kansas sind aus Leavenworth vom 26. März, und melden, daß der Ver- fassungs - Konvent von Kansas von Minneola nah Leavenworth übergefiedelt und dort am 25ften Abends zusammengetreten sei, General Lane hatte den Vorfiß im Konvent niedergelegt, um den Wünschen der Freistaaten-Männer zu entsprechen , welcde es vor- iehen, daß der Vorfizer -niht zu extremen Meinungs - Nuancen ch bekenne. Man glaubt, der Konvent werde nur kurze Zeit zu-

sammenbleiben und seine Verhandlungen mit der Annahme der

Topeka- Verfassung- in etwas modifizirter Gestalt beschließen. -

Nah den bis zum 21. März reichenden, in New-Orleans ein- gegangenen Berichten aus Mexiko haben wischen den Truppen et verfassungsmäßigen Regierung des Práfidenten JZuarez und den Truppen Zuloaga's mehrere Gefechte stattgefunden. Die Generale Parodi und Nobladó find von dem zur Partei Zuloaga's

ehôrenden General Osollo bei Celaya geschlagen worden; Parodi hat sih darauf nach Guadalajara zurügzoe en , Rellado aber fapitulirt, worauf Guanajuato dem General sollo in die Hände gefallen ift, Pronunciamentos waren noch immer an der Tages- ordnung, doch schien die Regierung Zuloaga's Fuß zu inb. Die Stadt Vera Cruz war in Belagerungszustand erklärt ; man erwartete, daß es in der Nähe Me lenen zum Gefechte fommen

werde. Matamoras ifi von General Vidaurri am 21, Februar zum Freihafen erklärt worden ; durch eine Proclamation fordert der General die unverweilte Zahlung des vierten Theils des für die veräußerten Kirchengüter zu erlegenden Preises. Tampiko is uo nicht angegriffen worden. Man erwartete, daß es bei San Louis Potosi zwischen den Truppen von Garza und denen Zuloaga's zu uen Bleis Ben werde. __ Aus Venezuela hat man einige nähere Nachrichten nad L es ee L Ge npaängern des Ex - Präfidenten Paez aus, welche na - rihten aus Puerto Cabello vom 12. ‘März mai "2 6. Már dieser Stadt bemächtigt hatten und am folgenden Tage angeblich 100,000 Mann ftark nah Caraccas vorgerückt waren, um den Práäsi- denten Monagas * zur Niederlegung seines Amtes aufzufordern, Derselbe weigerte sih dessen und erklärte vielmehr die Stadt in Belagerungszustand, worauf er von den Znsurgenten im Regie-- rungs-Palaste eng eingeschlossen wurde. Das ganze Land is im Aufstande und Waffensendungen für die Jusurgenten sind nah Caraccas unterwegs. Jn Laguayra, von woher die Nachrichten bis zum 10. März reichen, hatte man nur Gerüchte über den Verlauf der Dinge; indeß scheint es, daß Monagas nur wenige

D angen liel hat und sich auf seine Truppen nicht ver-

i Aus Hongkong, 26. ebruar, wird dem „Moniteur“ berichtet, daß man daselbst den ES Theil der chinesischen Ange- legenheiten als beendet betrahte. Die RNückehr der Kriegsschiffe hatte auf dem Cantonflusse begonnen. Lord Elgin befand f bereits wieder auf Hongkong, und Baron Gros war am 25ften in der Bocca Tigris an das Land gestiegen, während auch das

„Korol Niderlandski“ / die Brigg „Dio mid“ und das Trans-

franzöfische Geschwader «zum Theil auf der Rückfahrt war,

Sie geht von den

725°

“zum Theil ‘in den nä{sten Tagen American Reac und

die Canton - Gewässer räumen wollte. Die Landungs- Compagnieen waren alle s{chon an Bord ihrer Schiffe, und nur fünfhundert französische Matrosen mit den vier Kriegs- schiffen „La Capricieuse“, „Le Marceau“, „La Mitraille“ und „Le Catinat“ sollten vor Canton bleiben. Die Eng- länder dagegen lassen in Canton eine beträchtlihe Anzahl von Ka- nonieren und ein aus ‘Matrosen, Sipahis und Artilleristen zusam- mengeseßtes Corps von etwa 2000 Mann unter dem Ober-Befebls- haber General Straubenzee zurück. Seit der Ankunft des Genie - Capitains Labbé ift man mit Befestigung des Yamum des - Tataren - Generals beschäftigt, wo die europäishe Kom- mission ihren Siy hat, um denselben gegen einen Hand- ftreih zu decken, falls die Cantonesen oder die Provin- cialen nach Abzug der Flotte zu einem Angriffe schreiten sollten. Das auf den 14. Februar angekündigte Losbrechen der „Braven“ is nicht erfolgt. Baron Gros sollte in Kurzem auf Hongkong eintreffen, um mit Lord Elgin noch schließlich einige Geschäfte abzuwickeln. Der englishe Bevollmächtigte wollte zu Anfang März eine Rundreise nah dem Norden antreten und Amoy, Ningpo, Fu-tscheu-fu besuchen, während Baron Gros si anschickte, mit O oder 6 Kriegsschiffen vom französischen Geschwader direkt nach Schang- hai zurückzukehren. Herr Reed und Graf Putiatin woliten in Schang- hai zu derselben Zeit eintreffen, wo die Bevollmächtigten von Frank- reih und England daselbst angekündigt waren. Mit Ungeduld er- wartete man die aus den französischen Häfen abgegangenen Ver- stärkungen. Vom pekingeèr Hofe war noch immer keine Antwort auf den „noch immer freundschaftlihen Schritt der vier Großmächte, welhe vom Beherrscher des himmlishen Reiches E O wichtige Zugeständnisse für die Gesittung und den Welthandel for- dern“, eingelaufen.

Aus Hongkong, 27. Februar, wird der „Times“ geschrieben : „Jn der Umgebung von Canton dauert noch immer die alte feind- selige Stimmung gegen die Ausländer fort. Eine Anzahl Offiziere, die eine kurze Landpartie machten, sahen sich genöthigt, zurückzu- kehren, weil einige chinesische Soldaten auf sie gefeuert hatten.“

Paris, Mittwoch, 14. April, (Wolff's Tel. Bur.) Der Kaiser ist heute nah der Sologne und Marschall Pelissier nah London abgereist.

Christiania, Mittwoch, 14. April, Nachnüttags. (Wóölff's Tel. Bur.) Die in der vergangenen Nacht ‘14 Uhr ausgebrochene Feuersbrunst is -erst heute Nachmittag 2 Uhr gelösht worden, nachdem sie drei Quartiere zwischen der Ofster-, Prinzen-,-Schiffer- und Königs-Straße zerstört hatte. Der angerichtete Schaden wird auf eine halbe Million Species geshäzt. i

Statistihe Mittheilungen.

Ueber den Stand der Sparkasse in Meseriß, Regierungs- Bezirk Posen, am Schlusse des Jähres 1857 geben folgende, amtlichen Berichten entnommene Tae en Aufschluß. Die Errichtung der Sparkasse erfolgte am 1. Januar 1896, Das Minimum der Einlage beträgt 7 Sgr. 6 Pf. und das Maximum 200 Thlr. An Zinsen gewährt die Anstalt ihren Einzahlern 35 pCt. und erhält für die ausgeliehenen Kapitalien durchschnittlich 43 pCt. an Zinsen. Am Schlusse des ahres 1856 war ein Bestand von 2486 Thlr. 117 Sgr. 7 Pf. vorhanden. Jm Laufe des Jahres 1897. find hinzugekommen: a) durch neue Einlagen 1857 Thlr. 16 Sgr. 9 Pf. , b) durch Zuschreibung von Zinsen 87 Thlr. 6 Sgr. 9-Pf. În demselben Jahre betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zurückgenom- mene Einlagen 1117 Thlr. 9 Sgr. 6 Pf., und es yerblieb am Schlusse des De ein Einlage - Bestand von 3314 Thlrn. 1 Sgr. 7 Pf. Ein ‘Separatfonds ist nicht vorhanden; der Bestand des Reservefonds beträgt 35 Thlr. 21 Sgr. 1 Pf. Von diesem Bestande sind gegen Schuldscheine und Bestellung von Bürgschaft 390 Thlr. ausgeliehen. Die Zahl der am Schlusse des Jahres im Umlaufe befindlihen Sparkassen-Quittungsbücher betrug in Summa 107 Stúck und zwar: a) bis zur Einlage von 20 Thlrn. = 61 Stück, b) von 20 Thlrn. bis 50 Thlrn. = 21 Stück,; e) von 50 Thlrn. bis 100 Thlrn. = 15 Stück, d) von 100 Thlrn. bis 200 Thlrn. = 8 Stück; e) über 200 Thlr, = 2 Stück. (Pr. C.)

Ueber den Stand der Sparkasse in Krotoschin, Regierungs- bezirk Posen, am Schlusse des Jahres 1857, geben folgende, amtlichen Berichten entnommene Angaben “Aufschluß. Die U der Sparkasse erfolgte am 1. Mai 1847. Das Minimum der Einlage beträgt 5 Sgr. und das Maximum 50 Tblr. An Zinsen gewährt die Anstalt ihren Ein-

ablern 35 pCt. und erhält für die ausgeliehenen Kapitalien durchschnitt- ih 45 pCt, an Zinsen. Am Schlusse des Jahres 1856 war cin Bestand von 9629 Thlrn. 7 Sgr. 5 Pf. vorhanden. Jm Laufe des Jahres 1857 sind hinzugekommen: a) dur .neue Einlagen 4614 Thlr. 11 Sgr. 11 Vf., b) durch Zuschreibung von Zinsen 300 Thlr. 7 Sgr. 8 Pf. Jn demsel- ben Jahre betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zurückgenommene Einlagen 3671 - Thlr. 24 Sgr. 7 Pf., und es verblieb am Schlusse des Jahres ein Ie DeLeT von 10,872 Thlrn, 2 Sgr. 5 Pf. Ein Se- paratfonds ist nicht vorhanden; der Bestand des Reservefonds beträgt

930 Thlr. 23 Sgr. 7 Pf. Die Zahl der am Schlusse des Jahres im Umlaufe befindlichen e T E betrug in Summa 179 Stück und zwar: a) bis zur Einlage vor 20 Thlrn. = 58 Stück; b) von 20 Thlrn. bis 50 Thlr. = 43 Stüúck; c) von 50 Thlrn. bis 100 ‘Thlr. = 32 Stück; d) von 100 Thlrn. bis 200 Thlr. = 42 Stück; e) über 200 Thlr. = 4 Stück. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handelsnachrichten.

Einem Handelsberichte aus Kopenhagen entnimmt die „Pr. C.“ folgende Notizen über die leßte Geld- und Handelskrisis: „Es find bis jeßt im Os Dänemark 207 kaufmännische Fallissements vorge- kommen, bon denen 77 auf Kopenhagen und 130 auf die Provinzen fallen. Jütländ ry unter leßteren die zahlreichsten aufzuweisen. Fast durchgängig ist ein leichtfinnig gewährter oder in Anspruch - genommener Kredit die Ürsache der Zerrüttung Fetvesen. Meist sind diesem Geschicke die jüngeren Häuser verfallen, die theils ganz ohne Mittel, theils über ihre Mittel hinaus si auf Speculationen einließen. Aber auch ältere und erfahrenere äuser haben durch ihre Nachgiebigkeit gegen den allgemeinen Speculationsdrang Alles verloren, was fie in einer langen Reibe von Jahren durch solide Geschäfte verdient hatten. - Die Einwirkung Hamburgs, das für eine unkluge Benußung des Blanco - Kredits in den ihm nörd- lih gelegenen Ländern eine wahre Propaganda gemacht hat, um fich auf seiner durch die Verhältnisse wenig gerehtfertigten Höhe zu erhalten , ist in dieser Beziehung von eben so großer, als trauriger Be- deutung gewesen. Wesentlich förderten diesen unklugen Speculationsgeist, namentlih in den Provinzen , die Bank - Jnstitute. Auch die National- Bank in Kopenhagen is von dieser Schuld nicht frei. Die tollfte Wirth- schaft wurde inde von den Provinzial-Banken getrieben , so daß fie alle nahe “daran waren, ihre Zahlungen einzustellen , cin Schritt, der den

Bankerott der meisten jütishen Kaufleute nah fih gezogen hätte, und

der nur dur die dem Hause Pontoppidan in Hamburg von der dänischen Regierung außerordentlih geleistete Hülfe vermieden, theilweise vielleicht nur Gaoden wurde.“

Leipzig, 14. April. Leipzig-Dresdener 284 Br. Löbau-Zittauer Litt. A. 54 G.; do. Litt. B. 83 Br. Magdeb. - Leipz. L. Emission 2A7 Br. ; do. II. Emiss. —. Berlin-Anhalter 1205-G. Berlin-Stettiner —. Cöln- Mindener —. Thüringische 118% G. Friedrich-Wilhelms- Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anbalt-Dessauer Landesbank-Actien 87% G. Braunschweiger Bank - Actien 1064 G. Weimarische Bank- Actien 1007 Br. Oesterreichische 5proz. Metalliques 79; Br. 1854er E 1854er National - Anleihe 82 Br. Preussische Prämien- Anleihe —.

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Breslau, 15. April, 1 Uhr 10 Minuten. Nachmittags. (Tel. Dep: des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 974 Br. Freiburger Stamm - Actien 957 G,.; do. dritter Emission 93 G. Oberschlesische Actien Lit. A. 1383 G.; do. Lit. B. 129; Br.; do. Lit. C. 1387 G. Oberschlesische Prioritäts - Obligationen Lit. D. «7 Br.; do. Lit. E. TT; Br. Kosel-Oderberger Stamm- Actien —. Kosel - Oderberger Prioritäts-Obligationen 787 G. Neisse-Brieger Stamm-Actien 63% G.

Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 6% Thir. 6. Weizen, weisser 57—72 Sgr., gelber 57—71 Sgr. Roggen 38 -42 Sgr. Gerste 34—39 Sgr. Hafer 29—35 Sgr.

Die Börse war sehr animirt und dié Course merklich höher bei geringem Geschäft. i

Stettin, 15. April, 1 Uhr 30 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats - Anzeigers.) Weizen 60 63, Frühjahr 62,—624. Roggen 33—33Z bez., Frühjahr 33 G., Mai-Juni 332 G, Juni Juli 35. - Rüböl 125 bez, April-Mai bez. und da, September - Oktober 1374. Spiritus 21, Frühjahr 21 bezahlt.

Hamburg, 14. April, Nachmittags 2 Uhr 40 Minuten. Börse bei lebhaften Umsätzen zu der niedrigen Coursen fest.

Schluss-Course: Stiéglitz de 1855 1005. 3proz. Spanier 35. 1proz. Spanier 215. National - Anleihe 804. Mexikaner —. ÿproz. Russen —. Diseonto —.

Getreidemarkt: Weizen loco niedriger. Roggen loco fest, ab Königsberg ohne Kauflust. Oel loco 24%, pro Mai 24 Br., pro Ok- tober 257. Kaffee fest. Zink stille.

Frankfurt a. NM., 14. April, Nachmittags 2 Uhr 20 Minuten.

Fast keine Veränderung. Schluss - Course: Neueste preussische Anleihe 114. Preussische

Kassenscheine 105. Cöln- Mindener Eisenbahn- Actien —. FEriedrich- Wilhelms - Nordbahn —. Ludwigshafen - Bexbach 1433. Frankfurt- Hanau —. Berliner Wechsel 1054. Hamburger Wechsel 88%. Lon- doner Wechsel 1175 Br. Pariser Wechsel 935. Amsterdamer Wech- sel —. Wiener Wechsel 113, Frankfurter Bank- Antheile —. Z3proz. Spanier 374. 1proz. Spanier 255. Kurhessische Loose 411. adi- sche Loose 52. 9S5proz. Metalliques 764. 4%proz. Metalliques 675. 1854er Loose 1015. Oesterreichisches National-Anlehen 794. Oester- reichische Bank-Antheile 1100.

Wien, 14. April, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolffs Tel.

Bur.) Neue Loose 103%. Silber-Anleihe —. S5proz. Metalliques 81:4. 4!proz. Metalliques

71. Bankactien 974. Nordbahn 1843. 1854er Loose 108. National-

Anlehen 845. Londón 10, 17. Hamburg 78. Paris 1234. Gold 74. Silber 57. j j