1885 / 6 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Jan 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Papuas in der Humbeldts-Bai. Vom Kostümfest der Berliner Kunst - Akademiker. Skizzen von L. Dettmann. 4 Abbildungen. Die Dorfklatshe. Gemälde von August Heyn. Nach einer Photograpbie von J. Albert in München. Mit General Wolseley auf dem Marsche nach Khartum. Nach Skizzen unseres Spezialzeichners Oberst Hon. J. Colborne. 2 Ab- bildungen: Die Ruinen von Alt-Dongola. Der Tempel von Abu Simbel. General-Stabsarzt H. G. Grimm, F am 24. Dezember 1884. Das Eis\chießen in Steiermark. Nach einer Zeichnung von F. Sblegel. Chrenpreis für das beste deutshe Studentenlied, Anna Grofser. Scha: Meister des Schacbspiels: 25. Philipp Klett. Polytecnishe Mittheilungen: Der Rowansche Straßen- bahn-Dampswaçen in Berlin, Krankenwagen mit Trage. Shannon- Notenbinder. Sicherbeitsvelociped Kangaroo. Schatte’'s Normal- Handleucbter mit im Dunkeln leutender Garnitur. Moden: Pelz- jacket aus Ocelotfel, Winterhut aus Seehundpelzwerk.

Familienwobnung der

Gewerbe und Handel.

Vüiendera, (t. Januar, (Hovfenmarttbertcht von Leopold Held.) Der Hopfenmarkt hat die leßtgemeldete feste Tendenz beibehalten, wenn auch das Geschäft im Allgemeinen keinen so animirten Gharafter wie in der Vorwoche bestzt. Am Montag wurden gegen 600 und gestern ca. 3C0 Ballen verkauft. Der heutige Umsatz läßt ch noc nit feststellen. Die Frage i} eine gute, Preise sind un- verändert. Die Exporteure suben nach wie vor unter 65 K erhbâlt- lide Waare, während die Kundschaftshändler fat ausschließlich bessere und bcstvorhandene Hopfen in der Preislage von 90— 100 A fkaufen. Die Stimmung ist ruhig, fest. Die Notirungen lauten : Marktbovfen 55—70 4; Hallertauer 60—100 #; Würkt- temberger 60— 100 Æ; Gebirg8hopfen 75—90 Æ; Elsäfser 60— 75 Mz; Posener 75—105 Æ; Wolnzaher und Auer Siegel 90— 105

Schwerin in Medllenb., 8. richt von dem Konkurs der Zudckerfa brik men ift gründet.

Januar. T B) Bie Mats unbe-

Verkehrs-Anstalten.

der Großen Berliner und der Großen Pferde - Eisenbahn - Aktien -Gesell- schaft find im Monat Dezember 1884 6235115 Personen be- fördert und dafür 75404750 Æ oder durcchschnittlichb pro Tag 24 324,11 M von beiden Gesellswaften eingenommen. Die Einnahme im Dezember 1883 belief si auf 669 393,35 oder dur(scnittlib pro Tag 21 593,33 6 Bambueag. (. Sanuar (W. T. B)

„Gellert* der Hamburg - Amerikanischen Aktiengesellschaft ist, von New-York kommend, mittag auf der Elbe eingetroffen.

Auf den Linien Fnternationalen

Der Postdampfer Padtetfahrt- beute Nach-

Berlin, 8. Januar 1885,

Mittheilungen über den gegenwärtigenStand der Saaten 2. in der preußishen Monarchie, Provinz Ostpreußen.

1) Reg.-Bez. Gumbinnen: Die Saaten sind vor den ihädlihen Einwirkungen der kalten Temperatur behütet ge- blieben. Die für die Felder ersprießlihe Winterfeuchtiakeit wird voraus sichtlich nicht zu vermissen sein. Die allerdings spät in die Erde gebrachten Saaten haben sich durchgängig kräftig entwidelt und sind gut eingegrünt. Der Stand derselben kann daher im Allgemeinen als ein normaler bezeichnet werden. Bezüglich der Futterverhältnisse darf konstatirt werden, daß die überaus reihe Futterernte den geringen Ausfall am Stroh des Sommergetreides reihlich gedeckt hat. Die Lage der landwirthschaftlichen Bevölkerung fann demgemäß gegen- wärtig als eine zufsriedenstellende bezeihnet werden, es wird jedoch allenthalben über die äußerst niedrigen Getreide- und die etwas heruntergegangenen Viehpreise geklagt.

2) Reg.-Bez. Königsberg: Bei der anhaltenden Trocken- heit des Sommers und Herbstes hat die Bestellung der Winter- jaaten erst spät stattfinden können. Nur bei sehr günstigem Winter- und Frühjahrswetter wird eine leidlihe Ernte zu erwarten scin. Jm Allgemeinen hat der Weizen günstigere Aussichten als der Roggen. Die Vorarbeiten zur Frühjahrs- bestelung sind überall durhgesührt, Die Getreidepreise sind nochch sehr gedrüdckte.

Provinz Westpreußen.

Reg.-Bez. Marienwerder: Jn Folge der verspäteten und unvollkommenen Bearbeitung des Bodens sind die Saaten im Ganzen ziemlih spärlih aufgegangen und nur mittelmäßig in den Winter gekommen; nach dem Verschwinden der starken Schneedecke zeigen dieselben ein kräftigeres Aussehen. Fn der zweiten Hälste des Dezember gestattete die Witterung einige Außenarbeit zur Vorbereitung der Frühjahrsbestellung.

Provinz Brandenburg.

Reg.-Bez. Frankfurt: Die Dürre im Herbst war der Bestellung der Wintersaaten hinderlich. Die anfänglih viel- fach schwachen Saaten haben sich überall erholt. Fm Großen und Ganzen ist der Stand derselben normal, ohne gradezu üppig zu sein.

/ Provinz Pommern. __ Reg.-Bez. Stralsu;d: Der Stand der Saaten ist überall ein recht üppiger und guter, so daß selbst beim Eintreten strenger Winterkälte ein Auswintern nicht zu befürchten steht. Der Anbau des Roggens hat überall zugenommen, während Weizen weniger ausgesäet worden. Der im November einge- tretene starke Frost hat in der Ausführung der Feldarbeiten eine Störung herbeigeführt; im Dezember konnten dieselben jedoch wieder aufgenommen werden. Provinz Posen.

Reg.-Bez. Bro mberg: Bei Eintritt des Frostes war der Stand der Saaten durhweg ein unbefriedigender, wäh- rend der frosifreien Zeit im Dezember jedoch haben sich die Saaten erholt ; sie stehen gegenwärtig zwar nicht stark, doch so, daß kein Grund zu Besürchhtungen für die nächste Ernte vorhanden ist. Fm Dezember hat die Witterung die Wieder- aufnahme der Ackerarbeit gestattet, welhe denn auch gegen- wärtig so weit vorgeschritten ist, daß beim Eintritt des Früh- jahrs mit der Saatbestellung wird begonnen werden können.

Provinz Sachsen.

No°g.-Bez. Merseburg: Die Herbstbestellung hat im All- gemeinen unter günstigen Witterungsverhältnissen ausgeführt werden können und sind die Saaten auch größtentheils zu- friedenstellend aufgelaufen. Nur die Rapsfelder zeigen in Folge der im Frühherbst herrschenden Dürre hier und da Lücken. ;

ovinz Süleswig- Holstein.

_ Die Witterung war der Einbringung der Saaten günstig. Die Herbstbestellung konnte rechtzeitig erfolgen, und bei dem mehr oder weniger anhaltend guten Wetter vermochten sich die Saaten gleiGmäßig und kräftig zu entwickeln. Jm Ganzen

können die Aussichten für ein gutes Gedeihen der Feldfrüchte zur Zeit als zufriedenstellend bezeihnet werden. Provinz Hannover.

1) Landdr.-Bez. Hannover: Die Herbstbestellung verlief im Allgemeinen günstig. Bis jeßt steht die junge Saat im Ganzen ziemli befriedigend. Die Aussihten des Landwirths sind daher in dieser Hinsicht niht ungünstig.

Die Kornpreise aber ftehen sehr niedrig.

2) Lan ddr.-Bez. Hildesheim: Der Stand der Roggen- und Weizen-, sowie der Klee- und Rapsfelder läßt im Ganzen nihts zu wünschen übrig.

Die Preise für mageres Vieh sind hoch, die für fettes Vieh etwas gesunken; ebenso sind die Preije für Getreide noch gesunken.

3) Landdr.-Bez. Lüneberg: Die Herbstbestelung ist im Allgemeinen gut vor sich gegangen. Die Saat hat ein gutes Au”ssehen auf höher gelegenen und früh bestellten Feldern, in den Niederungen hat sie etwas von der Nässe gelitten. Die Kleefelder, Wiesen und Weiden haben ein zusriedenstellendes Aussehen.

4) Landdr.-Bez. Os nabrüdck: Die NRoggenaussfaat konnte bei beständig gutem Wetter ohne Unterbrehung ausgeführt werden. Das regnerishe Wetter im Dezember is für den Acker nicht gerade erwünscht, weil die Bestaudung der Winter- frucht zu weit vorschreitet, dagegen ist den Wiesenuflähen von dem abfließenden Feldwasser dur anhaltende Berieselung ein voller Érsaß geworden für die reihliche Grasernte. So viel bis jeßt zu übersehen, sind die Aussichten für die nähste Ernte sehr günstig.

5) Landdr.-Bez. Stade: Die Witterung war in der Saatzeit günstig, nur Anfangs für den leichteren Boden zu trockden; in Folge dessen haben die Roggenfelder etwas ge- litten, doch ist der Stand im Allgemeinen befriedigend zu nennen. Jn den Marschen sind die Saaten sehr gut in den Winter gekommen, abgesehen davon, daß auf niedrig gelege- nen Feldern der ungewöhnlichßh hohe Wasserstand ungünstig einwirkt.

Die Getreidepreise stehen niedrig.

6) Landdr.-Bez. Aurih: Jn Folge der vorherrschend milden Witterung is die Bestellung der Wintersaat überall günstig vor si gegangen, ja die in den legten Fahren kaum vorgekommene Bearbeitung der Sommerfelder vor Winter konnte zur Ausführung gebracht werden. Der gegenwärtige Stand der Winterfrüchte is in den meisten Gegenden recht gut.

Provinz Westfalen.

1) Reg.-Bez. Mün ster: Die Herbstbestellung vollzog sich angenehm bei äußerst günstiger Witterung. Sie gestattete auch Vorbereitung dcs Ackers für die nächste Frühjahrssaat in einem nur selten vorkommenden Umfange. Der Stand der Wintersaaten ist fast durhweg ein guter.

Die Rindviehpreise sind ziemlih hoh, die Getreidepreise niedrig.

2) Reg.-Bez. Minden: Die besonders milden Witterungs-

„verhältnisse im Oktober haben die Herbstbestelung überall in

hohem Grade begünstigt. Die Wintersaaten sind fast durch- gängig gut in die Erde gekommen und zeigen einen üppigen, viel versprehenden Stand.

3) Reg.:Bez. Arnsberg: Die Acerbestelung ist in Folge ungünstiger Witterung nicht gut und ausgiebig mög- lih gewesen, besonders hat das Regenwetter im Oktober die Bestellung des Roggens verspätet und Mangel an Sonne die Bestockung desselben mangelhaft werden lassen.

: Provinz Hessen-Nassau.

Neg.-Bez. Wiesbaden: Die Aussaat der Winterfrucht ist rash und gut von Statten gegangen und der darauf fol- gende Regen war dem Aufgehen der Saaten recht förderlich, so daß dieselben allenthalben recht gut stehen und bis jeßt zu den schönsten Hoffnungen berechtigen.

Rheinprovinz.

Neg.-Bez. Aachen: Die Witterung war für die Be- stellung der Winterfrüchte günstig, und konnte die Einsaat überall rechtzeitig und ungestört erfolgen. Die Saaten haben sich kräftig entwickelt, und kann der Stand derselben als ein guter bezeihnet werden.

Die Viehpreise, besonders stehen noch immer hoh.

(Schluß folgt.)

diejenigen sür das Fettvieh,

Die von dem Verbande Deutscher Köche in den Räumen der Phil- harmonie veranstaltete Kochkunst-Aus stellung ift heute feier- lich eröffnet worden.

Punlt 11 Uhx führen hre Katserliwen und Kontg- Wen ODobeiten Der Kronprinz Und dle Kronprin» zessin mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Victoria vor dem Portal vor, wo sich zum Empfange der Höchsten Herr- schaften dec Staats-Minister Dr, Lucius, der Polizei-Präsident von Madai, der Gouverneur von Berlin, General von Willisen, der Ober-Bürgermeister von Forkenbeck u. A. sowie die Herren des Centralautschu}ses und des Ausftellungscomités versammelt hatten. Die Höchsten Herrschaften wurden, während die Mußk intonirte, in den großen Festsaal geleitet, wo auf der Tribüne, auf der sonst das Orchester seine Sie hat, in splendidester Umgebung die Ehrenpläße errihtet waren. Als Vertreter des Verbandes begrüßte hier dcr Vorsißende desselben, Hr. L. Kurth- Berlin den Kronprinzen und Seine Gemahlin, die Protektorin der Auëstellung. Die hohe Gnade, die dem Verbande durch die Uebernahme des Protektorats zu Theil geworden, werde für den- selben ein Sporn sein, weiter zu arbeiten an der Vervollkommnung der Kochkunst, die ja nicht nur den höheren Ständen zu Gute komme, sondern die ihre wohlthätigen Wirkungen erstrccke bis in die untersten Scichten der Gesellschaft. Der Verband habe es sich zur besondern Aufgabe gestellt, die Kochkunst immer mehr zum Allgemein- gut Aller zu machen. Der Redner erbat sich sodann von der hohen Protektorin die huldvollst ertheilte Erlaubniß, die Ausstellung für eröffnet erklären zu dürfen, und {loß mit einem begeistert aufgenommenen Hoh auf die Frau Kronprinzessin.

__ Unter Führung der Hrrn. A. Huster und Kurth traten die Höchsten Herrschaften und die anderen CEhrengäste demnächst cinen Rundgang durch die Ausftellung an, die in ihrer Gesammtheit, wie in ihren einzelnen Theilen einen geradezu entzückenden Eindruck macht. Dem Katalog zufolge ist die Ausstellung (die erste ihrer Art, die von Köchen selbst, nit von Gastwirthen arrangirt ist) von 230 Aus- stellern besickt. Der große Festsaal, in dessen Mitte sib auf hohem Piedestal, von Palmen und Blattpflanzen umgeben, die Kolossalbüste der hohen Proteftorin erhebt, ist der ersten Gruppe, den fertigen Er- zeugnifsen der Kochkunst und feinen Bäckerei cingeräumt. Von der \{hlichten Kost der Volksküche bis zu den seltensten Delikatefsen ift hier jeder Geshmacksrichtung, jeder Lebensstellung Rechnung getragen. U 12 langen Waffel präsentiten fch in originellstem und reizendstem Arrangement einzelne Gerichte, wie auch Büffets und Kollektionen ausetlesenster Art. Einer dankenswerthen

! Aufgabe hat sich der Deutsche Fischerciverein unterzogen, indem er !

eine Kollekiion von warmen und kalten Seefishgerichten, speziell für die Volksernährung geeignet, auëgeftellt hat. Von den vom Verein der Berliner Volfksküben und der Kochschule des Berliner Hausfrauenvereins ausgestellten Speisen geruhte Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, Höchstwelcher Sich, glei Seiner Gemahlin, mit den einzelnen Ausftellern unterhielt, zu kosten. In den an den Wänden sich hinziehenden Nischen sind 28 Kofthallen errichtet, wo man zu civilen Preisen von den ausgestellten Speisen fosten kann. Die geräumige Gartenhalle birgt die 2. Gruppe der Ausftellung, die Abtheilung der unzubereiteten Nahrungsmittel und der Konserven. Sie erregte vor Allem das lebhafte Interesse der Frau Kronprinzessin, Höchstwelche längere Zeit daselbst verweilte. Die 3. Abtbeilung, Getränke in Gebinden und Flaschen ift in einem der oberen Säle untergebracht, in denen auch Maschinen. Geräthe und Tafelgegenstände aller Art ausgestellt sind. Im Garten endlich isi eine Normalküche erbaut worden. Erft nah 3stündigem Berweilen schieden die Höchsten Herrschaften mit dem Ausdruck vollster Befriedigung von der Ausstellung. :

Cöln, 7. Januar, Abends. (W. T. B.) Bei dem heutigen Bankett im Gürzenich zu Ehren des Afrikareisenden Stanley brachte der Ober-Präsident von Bardeleben das Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus; der Ober-Bürgermeister Becker toastete auf den Reichskanzler Fürsten von Bismarck; der Kommer- zien-Rath Langen feierte Stanley. Dieser dankte wiederholt für die herzliche Bewillkommnung und machte Mittheilungen aus seinen Er- lebnissen am Congo. Von Seiten der Festversammlung wurde fol- gendes Telegramm an den Reichskanzler Fürsten von Bis8marck aigesandt: „Sechshundert auf dem Stanley- Bankett im Gürzenih zu Cöln versammelte reicbstreue Männer bringen Ew. Durchlaucht ein dreifahes Hoch!“ In ciner heute Vormittag von der Versammlung angenommenen Resolution heißt es: Sie begrüße mit hoher Genugthuung die in Berlin zu internationaler Verständigung über die Erschließung Mittel-Afrikas versammelte Congo-Konferenz als einen erfreulichen Fortschritt moderner Kulturentwickelung; sie erkenne in der Berufung zu dieser Konferenz und in den bisherigen Erfolgen des gemeinsamen Schaffens der Vertreter aller Kulturstaaten den genialen Vlick und die mächtigste Hand unseres großen Staatsmannes; se erblide in dessen Vorgehen eine Gewähr dafür, daß auch die jüngsten kTolonialpolitiswen Schritte der deutschen Reichsregierung cine Aera friedlicher kultureller Erwerbungen unter verständnißvoller Ausgleichung aller Interessen herbeiführen werden, und gebe {ich der freudigen Zuversicht hin, daß nicht nur der von der begeisterten Zu- stimmung unseres Volkes getragene Anfang deutscher Kolontalpolitik für unsere wirthschaftlichen und sozialen Verhältnisse fruchtbringend sein werde, sondern daß auch unsere Nation die ihr durch eine über- secishe Ausbreitung Deutschlands gestelltea neuen Kulturaufgaben mit rihtigem Blick würdigen und mit voller Hingabe in treuer Arbeit lösen werde.

Die auf Grund der von dem Ober-Präsidenten der Provinz Brandenburg unter dem 14. Mai 1884 ertheilten Konzession von dem Apotheker Mavors in dem Hause Belle-Alliancestraße Nr. 75 hier- selbst eingerichtete Apotheke ist am 3. d. M. nach fstattgehabter vorsriftsmäßiger Revision eröffnet worden.

Im Wissenschaftlichen Centralverein beginnt am Sonn- abend, den 10. Januar, Abends 8 Uhr (Gesanasfaal des Könige lien Gymnasiums, Dorotheenstraßz2 41), die Serie der Einzel- vortrâge des I. Quartals mit dem Vortrage des Prof. Dr. Bruno Meyer „über Raphaels Madonnen“ (mit Hülfe des Projektions- apparats vorgeführt). Diese Serie von 6 Vorträgen ist für die Mit- glieder des Vereins gratis; Abonnementskarten für Mitglieder- angehörige sind zu 2 6, für Nichtmitglieder zu 3 #6, Einzelkarten zu 1 Æ im Bureau (Centralbuchhandlung) zu haben. Bezüglich der Vortragêécyklen der Humboldt-Akademie sei noch bemerkt, daß derjeniae des Docenten Rob. Schweichel „über deutsche Literaturgeschichte“ regelmäßig am Montag Abends 7—8 Uhr (nicht 8—9 Uhr) stattfindet.

Der Komponist der Operette „Gasparone“, Hr. Carl Millöcker, hat den erften Abend seiner Anwesenheit in Berlin zu cinem Besuch des Neuen Friedrih-Wilhelmstädtishen Theaters be- nußt, um einer „Gasparone“-Vorstellung beizuwohnen. Das äußerst zahlreich besuchte Haus brachte dem Komponisten anläßlich der auf ihn Bezug habenden Gelegenheitéstrovphe eine \pontane Ovation dar. Hr. Millöcker sprach in den wärmsten Worten dea an diesem Abend wirkenden Mitgliedern, den Damen Frißsche-Wagner, E. Schmidt, Felvau und den Herren Steiner, Binder, Szika seine Anerkennung Uber ihre Leistungen aus und betheiligte sich lebhaft an dem denselben gespendeten Beifall.

Die GConcertsängerin und Lehrerin Frl. Auguste Hohen- \child, ehemalige Schülerin der Fr. Joachim, gab gestern im Verein mit Fcl. Hedwig Holt, einer in der neuen Afademie der Tonkunsi ausgebildeten Pianistin, im Saal der Sing-Akademie ein Concert. Den Beginn machte der sehr gelungene Vortrag einer Sonate für Cello und Klavier von Guftav Jensen, bei welchem die Pianistin durch das vortreffliche Cellospiel des Königlihen Kammermusikus Hugo Dechert wirksam unterstüßt wurde. Frl. Hol bewies auc in der Fis - dur- Sonate von Beethoven sowie in mehreren Salonstüken von Liezt, Chopin und Heymann eine für ihr jugend- libes Alter ret weit vorgeschrittene Technik. Die modernen Kom- positionen gelangen ihr besser als die Sonate von Beethoven, bet welher noÞ mehr die Schule als eine selbständige Auffassung zuw Ausdruck kam. Frl. Hohenschild, welche die meisten der musikalischen Genüsse des Abends bot, trug zunächst zwei Arien aus „Parthenope“ und „Rodelinda“ von Händel mit einer höchstwohlklingenden Mezzo- Sopranstimme vor, die sowohl in den tieferen Tonlagen als auch in den höheren der 2 gestrichenen Oktave durch Klarheit und Leicbtigkeit ansprach. Die Schwierigkeiten der langathmigen Figurationen Händels, die stich oft auf einen Vokal durch mehrere Takie nah Art von Solfeggien hindurchziehen, überwand die Sängerin spielend. In den mehr getragenen Liedern „Memnon“ und „An die Musik“ von Schubert so- wie in „Heimweh“ von Brahms erkannte man das edle Vorbild ihrer berühmten Lehrerin; sie zog die Hörer oft unwiderstehlih in die Stimmung der auf das Seelenvollste wiedergegebenen Kompositionen hinein. Auch in den vier leßten Liedern: „Stänkchen“ von Grimm, „Entschwundene Tage“ von Kjerulf, „Volkslied" von Kauffmann und „Frühling8ecrwachen“ von Vincenz Lachner, bewährte sich die vortrefflice Begabung der Künstlerin. Zwei Soli für Cello von Davidoff und Piatti trug Hr. H. Dechert mit edlem Ton und zartester Schattirung8woeise vor. Die Klavterbegleitung zu dem Gesange befand sich wieder in den sicheren Händen des Hrn. Mittelhaufer. Der Saal roar ansehnlih gefüllt, und reihe Beifalls\spenden be- gleiteten sämmtliche Leistungen der Vortragenden.

Redacteur: Riedel. Berlin: ———— -- Verlag der Erpedition (S cholz). Druck: W, Elsner: Fünf Beilagen (einschließli Börsen-Beilage).

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den §. Januar

1885.

M G.

E _ P RAA

Deutsches Neich. NaGweisung

in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1884 innerhalb des deutshen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Zoll- und Steuervergütung abgefertigten Zucermengen. 1)

Kandiszucker in weißen vollen

Staaten; (Nr. 470 des

bezw. Berwältktng8a

A in | in der Zeit

vom 1. Jan. bis 1

2 Obe! 31 De

kg kg \ Preußen. | Provinz Ostpreußen Westpreußen . Brandenburg Pommern . Posen . M Sachsen einschließlich der | Schwarzb. Unterherrschaften|25 362 694, Scbleswig-Holstein . 6163 618! Hannover . N 87 457 Westfalen . 40 649! Hessen-Nafsau | Meru,

136 355 8 909 077!

104 970|

16 106 206

Waarenverz

der Zeit | vom 16, bis zbr. 15. Dezbr.|31., Dezbr. | | i

388 989 E 124 633 “é T, “T A

1 078 616) 264 5 207 588| 6 371 2086| 8 399 149 20 481/ i 4617|

873 489!

Menge des abgefertiagten U

Aller übrige harte Zucker, sowie alle weißen trockenen Zucker in Krystall-, Krümel- und Mehblform von mindestens

98 9/9 Polarisation

(Nr. 471 des statistischen

Waarenverzeichnisses)

und Zucker harten Broden, statistisben eichnifses)

j in

der Zeit vom L: San: bis

M der Zeit f vom 16, bis

| zusammen | zusammen 1

kg kg | kg kg

j j 4

i

I 388980) 125000 | 19500

136355) “a 933710| 846230 16108} 862338

H 500 602] 8 030 736 1254462/ 9653 611 107 938] 8 751 086| 1 708 140} 10 459 226

45 266 E j ==

90 421!

41 310 0 134

"

16 979 695] 368 405

A der Zeit

94 602 043] 4514 202

48 929 379| 3 0863 563) 190 116 268/28 830 888 102 367 487 21 240 810! 123 608 297

388 8262) 11 888 931 1684 170

ders.

Robzucker von mindestens 88 9/9 Polarifation (Nr. 472 des statistischen Waarenverzeichnisses)

in der Zeit

vom c

Zan, 16, bis zusammen

Jan. bis

15. Dezbr. |31. Dezbr.

kg kg

2689573 395 300

72 403 861/10 125 200

29 116 245 690 002

51 992 942 218 947 156

E E 50 002) 550 000

1300 101

Sa. Preußen 157 300 015| 8 829 311 153 725 972 786

Bayern SaMsen Württemberg Baden

einschließl. d. Großh.

Thüringen, ; Aemter Allstedt und

sächsischen

Oldiéleben Oldenburg Braunschweig M Glsaß-Lothringen

Lma. E | =_ q | | s. 78170559| 3564025! 81 734 584/27 661 574| 3 707 523) 31 369 0972473 653 748/71 681 777 392 574 638/41 411 282

lche zum Export oder zu einer öffentlichen Niederlage abgefertigt

Ueberhaupt im deutschen Zollgebiet In demselb. Zeitraum d. Borjahres

49 858 623|

2 309 424 764 444 26 618

9 920)

N 93 505]

D l —— E

Mecklenburg 2 723) _-

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360 114!

1 823 412 1) Die Nachweisung bezieht sich auf diejenigen Zuckermengen, we

59 609 439125 907 504

9593755) 1500 1 500

180343) 282 706 500 | 500 2 119 028 997 997 300

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9 216 s 9 935 464 t 57 671| 1087 709 is 20 7: 1191 870 854

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51 682 035/21 906 451] 1 961 947} 23 868 398

3 499 733/ 29 407 2372453 047 544/70 404 133; 593 451 677

2 435 060

2265085 169975/ 885 875 50 000 600

885 875| 50 000 —— O | | 20000| | 90 000

d | iei | 5 453 965| 520 762) 10 598 013 470 446}

1332666| 116 461

5 974 727 11 068 459 1 449 127 545 335 529 433 985 920

and dadurch dem inländischen Markte entzogen worden sind, nit also auf die wirklih zur Ausfuhr über die Zollgrenze gelangten Mengen. 2) Die Abweichungen gegen die leßtveröffentlihte Uebersicht beruhen auf nacträglih eingegangenen Ergänzungen.

Berlin, den 6. Januar 1885,

Kaiserliches Statistisches Amt. P (D

6 Inserate für den Deutschen Reihs- und Königl, Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

dex Dentscheu Reihs-Anzeigers und Königlich Prenßisczen Staatx-Anzeigers : Vexlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 882, M

1, Steckbriefe und Unterzuchungs-Sachen. 2, Subhastationen, Aufgebote, Verladungen a. dergl 3, Verkänfte, Verpachtungen, Submissionen ete. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahiarg L n. s. w. von öffentlichen Papieren.

E S E EHAAA I E: j EAZAE 6 S Deffentlich ÉV Anzeiger. Insecate nehmen an: die Ännoncen-Expeditionea des

Grosshandel.

7, Literarische Anzeigen. 8, Theater-Ánzeigen. | . Familien-Nachrichten, j

5, Industrielle Etablissements, Fabrikeu un

. Yerschiedene Bekanntraachungenu,

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften Fahrbücher für die deutshe Armee und Marine. Band LIV. Heft 1. Inhalt: Friedericus Rex MDCCLXXXV. Das bessische Freicorps im Jahre 1809. Nach arcbivalishen Quellen bearbeitet von Dechend, Premier-Lieutenant im Hessishen Füsilier- Regiment Nr. 89. Aus der Geschichte des russishen General- stabes. Nah dem Werke des Kaiserlih russischen General-Majsors Glinojetki, bearbeitet von Troft, Premier-Lieutenant im Infänterie- Negiment Nr. 71. General Lebrun und das 12. französische Corps bei Sedan. Die Befestigungen Belgiens von Obermair, Königlich bayerisher Premier-Lieutenant. Die neue deutshe Schieß-Jn- struktion I. Von einem Front-Offiziec. Aus ausländischen Militärc-Zeitschriften. Umschau in der Militär-Literatur. Ver- zeichniß der neu ershienenen Bücher und der größeren in den militär. Zeitschriften des Jn- und Auslandes enthaltenen Aufsätze.

Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr.1. Jn- halt: Die niedrigen Preise. Feuilleton. Geologie und Landbau. Von Prof. Dr. Dünkelberg in Poppelsdorf-Bonn I. Was kostet uns die Produktion von 1 Centner Brodfrucht ? J. Keîidels neuer Schornsteinaufsag und selbstthätiger Ventilator. Personalien. Sprechsaal. Rundschau. Correspondenzen. Patentliste. Ausftellungen. Aus dem Rechtsgebiet. Miscellen. Handel und Verkehr. Wolle.

Forstlihe Blätter. 12. Heft. Dezember. Inhalt: Auf-

ge. Ueber den Pflanzenwechsel in den Kämpen. Von A. Bötel. Die Waldungen Ober-Oesterreihs. Von W. Kellner. Für die Berechnung des mittleren Zuwachsprozentes von Beständen, wie auch für die Anwendung der Umtriebsformel auf solche. Von B. Borg- greve. Für die Nothwendigkeit einer Wiederverlängerung des Um- triebes. Von B. Borggreve. Ueber Erträge des sog. „Totalitäts- hiebes*“. Von A. König. Zusaß von B. Borggreve. Einiges über Gehörentwickelung beim Rehbock und Hirsch nebst angeknüpften Bemerkungen über die Behandlung unserer Rehstände. Von B. Borgareve.

Die Fundgrube. Monatsschrift tishen Bedürfnisse und Interessen des täglichen Lebens. Im Selbst- verlag herausgegeben von Dr. A. Rauh. Bamberg. Inhalt : Zur Kultur der Zimmerpflanzen. Kleinere Mittheilungen für Gärtnerei und Obfstkultur. (Frübe Gemüse ohne Warmbeete. Vor- theile bei der Gemüsekultur. Vortheile bei der Levkotienzucht. Zimmerpflanzen als Luftreiniger und Zerstôörer von Auste&ungs- stoffen. Die Artilleriepflanze. Harzfluß an Steinobstbäunien. Um junge Spargelanlagen schon zeitig benußen zu können. Behandlung unfruhtbarer Bäume. Ein neuer Rettig.) Einige bewährte Arzneimittel gegen die am häufigsten bei Großvieh vorkommenden Krankheiten. Kleinere Mittheilungen für Landwirthschaft und ver- wandte Fächer. (Gegen das Kalbe- oder Milchfieber. Zur Bienen- zuht. Der Werth des Hühnermistes. Zur Kartoffelkultur. Einige Verbesserungen im Hopfenbau. Erprobte Hufsalven. Gegen Spath der Pferde. Wachsmotten. Einfache Bereitung eines guten Rahm- fäses.) Ueber den Gebrauch des heißen Wassers als Mittel bei chronishen Krankheiten. Tabelle, welche anzeigt, wie viel Lebens- jahre eine Person nah der Wahrscheinlichkeitsberechnung noch zu er- warten hat. Zur Charakteristik des Geheimmittelunwesens, Witterungsberiht. Kleinere Mittheilungen und Briefwechsel.

Sllusteirte Berliner Wowenschrift „Ver Bar. Nr. 14. Inhalt: Ephraim und Gotzkowsky, historiswer Roman in drei Bänden von W. Weyergang (Fortseßung). Die Memoiren eines Kaisers von Madagaskar, herausgegeben von Oskar Schwebel (Fortseßung). Zum 600 jährigen Mühlendamm-Jubiläum von Ferdinand Meyer. Der Buxkasten in der Sakristei der St. Marien- kirche zu Angermünde. ODreikönigenabend (mit Jllustration), Der Brand des Friedrih-Werderschen Rathhauses (mit Illustration). Modebilder (mit Illustrationen). Die Kaiser Wilhelmstraße. D-. F. G. Krünit. Hans Kohlhase. Zoologischer Garten.

1aBe.

für die gesammten prak-

„JInvalideudank“, Rudolf Mosse, Haasenfiein

& Bogler, G. L. Danbe & Co., E. SŸlotie,

Büttuex & Winter, sowie alle übrigen größeren Aunoneen - Bureaux.

In der Börszen- beilage.

e

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[60867] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Arbeitsburschen Adolf Kaufmaun, am 5. März 1867 zu Berlin geboren, welcher ih verborgen hält, ist die UntersuWungs8haft wegen Unterschlagung in aectis J. IIc, 906, 84 verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchung8gefängniß zu Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 5. Januar 1885.

Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht T.

Beschreibung : Alter 17 Jahre, Größe 1,65 m ca., Statur \{lank, Haare dunkelbraun, Stirn hoh, Bart: Anflug von Schnurrbart, Augenbrauen braun, Augen braun, Nase \{mal, Spihe nah innea ge- bogen, Mund klein, Zähne vollständig, Kinn \piß, Gesicht \chmal, Gesichtsfarbe gesund, Sprache Ber- e Dialect. Besondere Kennzeichen: spricht sehr eise.

{60869] Steckbrief. i Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Friedrich Wilhelm Karl Rohrlach, geboren 16. November 1863 zu Oranienburg, evangelisch, welcher flüchtig ist, resp. sich verborgen hält, soll eine durch voll- streckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts I, Strafkammer IV., zu Berlin vom 19. Juni 1884 in den Akten I. III. E. 122/84 erkannte Gefängniß- strafe von drei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerich{sgefängniß des Ergreifungsortes abzu- liefern und von der event. Verhaftung zu obigen Akten Nachricht gelang:n zu lassen.

Berlin, den 20. De:ember 1884.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. _ Beschreibung: Alter 21 Jahre, Größe 1,75 m, Statur \{lank, Haare dunkel, Bart keinen, Augen- brauen dunkel, Nase pit, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn !spiy, Gesicht länglich, Gesichts- farbe braun. Sprache deutsch. Kleidung: alter \{hwarzer Stoffanzug (Rock, Hose und Weste), {hwarze Stoffmügte.

[60868]

Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Butterhändler und Kaufmann Hermann Sommerfeld, geboren am 27. August 1861 in Karwe, Kreis Ruppin, welcher flüchtig ift, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Schwurgerichts bei dem Königlichen Landgericht T. zu Berlin am 16. Juni 1884 erkannte Gefängnißstrafe von neun Monaten vollstreckt werden. .

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das G des Ergreifungsortes abzu- liefern.

Berlin, den 29, Dezember 1884.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

Beschreibung: Alter 23 Jahre, Größe 1,67 cm, Statur unterseßt, Haare hellbraun, Stirn hoch, ge- wölbt, Bart, fl, \{warzer Schnurrbart, Äugen- brauen braun, Augen braun, Nase gewöhnlicb, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deuts.

[60866] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Otto Carl Friedrich Schroeder, wêlher flüchtig ift, ift die Üntersuungshaft wegen Diebstahls in den Akten U. R. II. 1001. 84 verbängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt-Moabit 11/12 abzuliefern.

Berlin, den 5. Januar 1885.

Der Untersuchungsrichter bei dem Men Landgerichte I.

ohl.

Beschreibung: Alter 18 Jahre, geb. 9. 11. 66 zu Cöslin, Größe 1,73 m, Statur {lank, Haare blond, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase gewöhnli, Mund gewöhnli, Gesicht rund, voll, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deuts.

[60872]

Der unterm 16. August 1883 hinter Erdmann Lebereht Feder aus Zedlißheide wegen Verleßung der Wehrpflicht erlassene Steckbrief wird erneuert.

Waldenburg, den 27. Dezember 1884,

Der Staatsanwalt.

[60870] Königlichen Stadtgericht , brief wird zurückgenommen.

[60871] Der frühere Ziegeleibesitzer

suhung8akten „M. 2 14. 83“ wollen.

Ladung.

[58103] (Wirtbschafter)

Der Gesfreite

Hauptverhandlung geladen. schritten werden. (Unterschrift),

Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Handlungscommis Felir Wolff, am 14, November 1847 zu Deutsh-Wuerbitz ge- boren, wegen Unterschlagung vom früheren hiesigea Abtheilung für fuchungssachen, Kommission Il. für Voruntersuchun- gen, in den Akten W. £04. 77., jeßt W. 510. 77 rep. unter dem 25. Oktober 1877 erlassene Steck-

Berlin, den 23. Dezember 1884. i Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht T.

Offenes Strafvollstreckungs-Ersuchen. Johann Christian Schmidt aus Berlin, geb. zu Brück® am 27. Mai 1821, evangelisch, desscn zeitiger Aufenthalt unbe- kannt, ift durch Urtheil der Strafkammer hei dem Königlichen Amtsgerichte zn Brandenburg a. H. vom 10. April 1883 wegen Unterschlagung zu einer Gefängnißstrafe von einem Monat verurtheilt.

Es wird ersucht, den 2c. Schmidt im Betretungs- falle zu verhaften und die gedachte Gefängnißstrafe an demselben vollstrecken und hierher zu den Unter- Nachricht

Potsdam, den 6. Januar 1885. Königliche Staatsanwaltschaft.

Sperber, geboren am 7. Dezember 1851 zu Zwyren, Gouvernement Kowno in Rußland, welchem zur Last gelegt wird, als Wehrmann im Jahre 1881 ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein Uebertretung gegen §. 360 ad 3 R. St. G. B., wird auf An- ordnung des Königlichen Amtsgerichts hierfelbst auf den 12. Februar 1885, Vormittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Insterburg zur Auch bei unentschuldig- tem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlunz ge-

Justerburg, den 26. November 18384. Gerichts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[60900] Hwwangsversleigerung.

Fm Wege der Zwangs8volftreckung soll das im Grundbuche von Charlottenburg Band 11 %T: 452 auf den Namen des Maurermeisters Oscar Gre- gorovius eingetragene, in der Händelstraße Nr. 19 belegene Grundstück

am 6. März 1885, Vormittags 11 Uhr, vor sdem unterzeichneten Gericht an Gerichts- stelle Jüdenstraße 8, T., Zimmer 15, versteigert werden. F

Das Grundstü ist mit 7020 A Nutungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstü be- treffende Nachweisungen, sowie besondere - Kaufbedin- gungen können in der Gerichts\chreiberei, Jüden- straße 58, IL., Zimmer 29 A., eingesehen werden.

Alle Rea!berechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des WVersteige- rungsvermerks niht hervorging, insbesondere der- artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- fehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger wider|priht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls diefelben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Bertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurüctreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grund- stüdcks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver- fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundftücks tritt, . |

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird

am 6. März 1885, Mittags 1 Uhr, an Gerichtsftelle, Jüdenstraße 58T., Zimmer 15, ver- kündet werden.

Berlin, den 2. Januar 1885.

Königliches Amtsgericht T., Abtheilung 52.

Unter-

geben zu

Julius Rudolf