1928 / 58 p. 12 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Mar 1928 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 58 vom 8. März 1

- F L

[104514] Oeffentliche Zustellung.

Der Väcker Heimann Rasenitz, Kreis Randow in Pomumein, T E MNecbtéanwalt Rust1zrat Löffler in Hechingen, klagt gegen den Türken Do\cho Dikolitsch, z. Zt. unbetannten Au?enthalts, üher in Stg- matingen, wegen Schadenter]aß, mit dem Antrage auf Zahlung vor 3000 NM Scbadensgerl1ay für durch Vä1en des Be- flagten verursahte Körperverlezung am 1. November 1927, Der Kläger ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor die 1. Zivil- kammer des Landgerichts in Hecbingen auf den L, Mai 1928, vormittags 9 Uhr, mit der Autforderung, si dur einen bei diesem Gericht zugelasseneu Nechtéanwalt ala Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen.

Hechingeu, den 2. März 1928.

Der Gerichtsschreiber des Landgerichts,

[104525 Oeffentliche Klagezustellung. Die verw. Frau Magdalena Göldner, geb. Vogt, in Karschin, und zwar auch als geseßzliche Vertreterin ihrer minder- jährigen Kinder Arthur, Hertha Hilde-

gard legteie auch vertreten dur ihren fleger Wilhelm Lubig in Kar\chin, P1 ozeßbevosllmächtigter: Nechtäanwalt

Karkut in Unruhstadt, klagt gegen 1. Anna aria Pohl, 2. Josef Pohl, beide uleyt wohnhaft in Kar\hin jetzt un- efannten Aufenthalts, mit dem Antrage aut PYerurteilung als Ge\amt)\culdner zur Bewilligung der Löchung der flir sie im Grundbuch von Ka1scbin Blk. 143 ein- getragenen Nestkaufgaeldhypothek von je 95 40 Ntblr. und auf Lerurteilung des Ehemanns zur Duldung der Zwanat- vollsireckung in das Vermögen der Che- frau. Termin zur mündlichen Verhand- lung vor dem unt rzeichneten Amtsaeriht bestimmt auf den 25, Aprii 1928, vormittags 9 Uhr. Die Beklagten werden hierzu geladen. Kontopp, den 22. Februar 1928, Amtsger'cht.

[104528] Oeffentiiche Zustellung. Die Zigarrenhändlerin Maria Bentin in Prenzlau, Neustadt 760/61, Prozeß- bevollmächtigter. Bürovo1steher a. D. ESendke in Prenzlau. flag! gegen den fiüberen Mühlenbesißer und Landwirt Ernst Barth, trüher in Prenzlau Gr. Ka'ernenstr. 44 11, seyt unbekannten Auf- enthalts, wegen 1000 NM, mit dem An- trage aur Zahlung von 1000 NM nebft 69/6 Zimen 1eit dem 11. 7. 1927 und die Kosten dem Beklagten aufzuerlegen |owie das Utteil tür vorläufig vollstreckvar zu ertlären. Zur mündlichen V

Berhandlung des Mechtsstreits wird der Beklagte vor das Amtégericht in Prenzlau auf den 27. Aprii 1928, vormittags 9 Uhr, geladen,

Prenzlau, den 6. März 1928.

Die GSe\chäfts\telle des Amtsgerichts.

5. BVerluft- und Fundsachen.

(104531] Aufgebot, Herrn Ernst Fritzsche in Gera-N. ist der von uns gu! sein Leben ausgestellte Bei sicherungeschein Nr. 3769 461 vow 7 11. 1924/28, 1. 1927 über GM 1050 abhanden gekommen. Der J1.haber de1 Üifunde wind autgetordert, sih binuen 2 Monaten ab heute bei uns zu melden widuigentalls die Urkunde für fraitlos ertlärt und neu ausge!ertigt werden wird Stettin, den 6. März 1928. : Germania von 1922, Versicherungs- UAktien-(Ke}ellshaft zu Si-ttiin.

{104532] Aufgebot.

Frau Elektetb König, geb. Wermann, in Markranstädt ist der von uns auf ihr Leben autgenellte Versicherungs|chein Nr. 3771980 vom 11, 12. 1924 über GM 5000 abhanden gekommen. Der Jnhaber der U1funde wird au!gefordert, ch binnen 2 Monaten ab heute bei une zu melden, wrdrigen'alls die Urkunde für fra'tlos ercflärt und neu auzgetertigt weiden wird.

Stettin, den 6. März 1928.

Germania von 1922, Versicherungs-

Aftien-Gesellscha}t zu Stettin.

6. Auslosung usw. von Wertpapieren.

[104533 A Der west- und südjütische Creditverein.

JIntolge § 37 der Statuten des Vereins

find heute auf dem Büro des Bereins von

dem hiesigen Notarius publicus die nach-| Se

stehenden zu der ersten Se1ie der Bereins- abteilung für 4 prozentige Anleiben ge- hörenden Obligationen zur Zahlung am Ll. Junt 1928 ausgelost worden, nämlich: 4 9/0 Anleihe.

1. Serie, rückzahlbar zu 110 0/6.

Lit. A zu 2000 Kr. 153 191 193 557 834 1366 1597 1875 1970 2404 2596 29597 3228 3251 3409 3556 3826 4060 4197 4296 4578 6137 5512 5935 705 575h 6773

7766 8306 8346 8505 &cbabbel in]9148 9149 9239

Nr. 97 118 1616| Rückzahlung gelangender Schuldverschreibungen, die Ausgabe neuer Zinsschein- 3198 3208] bogen und eine etwaige Konvertierung. 3953 3988 5150 5485 5902 5926] gegangener Auslosung zum 1. April oder 1. Oftober zur Einlösung zum Nenn-

bank in Kopyenbagen und von der Nord- teutschen Bankf in Hamburg mit einem Zuicblag von 10 Prozent tm l1., Juni- Termin d. I, einge iöît, nach welhem Termin teine Zinten bezahlt werden.

Die verlosten Obligationen und Couponé 499 501 | sind in Deutschland bei der Nord- 2358 | deutschen Bank in Hamburg zahlbar, 4547 | und zwar nur in däni'hen Kronen nich! m der jeßt gültigen deutshen Valuta.

Ningk06bing, den 24. Februar 1928. Die Direktion des west- und süd-

jütischen Creditvereins.

Troensegaard. P. Lauersen.

S Clausoger.

8952 4708 1446 15095 16993

8506 8507 9659 9660 10622 15094 16824

9627 10552 10619 10620 10621 14735 14736 14764 15061 16291 16293 16755 16810 17026 18487,

Lit. B zu 1000 Kr. Nr. 1413 1414 1415 1541 1991 2078 2426 3032 3508 4288 4289 4546 4675.

Lit. C zu 200 Kr. 778 1468 2005.

Lit. D zu 100 Kr. Nr. 78 80 1089. Diese gezogenen Obligationen werden von uns in unserem Büro. von der Privat-

Nr. 433 901 668

[104710] Bekanntmachung. Dem Sparkassen- und Giroverband tür Provinz Sachsen, Thüringen und Anbalt ist unter dem 19. Dezember 1927 die Genehmigung zur Aufnahme einer Fnlandsanleihe bis zum Betrage von

RM 10 000 000 1 Neich8mark = !/5799 k& Feingold durch Ausgabe von Schuldver\chreibungen aut den Inhaber erteilt worden. Der Grlôs der Anleihe wird aueichließlich zur Gewährung von langtristigen Darlehen an die dem Sparkassen- und Giroverband für Provinz Sachen, Thüringen und Anbalt ange\chlossenen Kommunalyer bände verwendet. Die Verzinsung der Anleihe erfolgt in balbjährlihen Te1minen am 1. Januar und 1. Juli jeden Jahres mit 79% jährli, die Tilgung mit 1 9% {ährlih zuzügl. ersvarter Zinsen. Veritärkte Tilgung oder Gefamtfündigung ist trübestens zum 1. Januar 1933 zulässig. Die Rückzahlung wird zu 100 % bewirkt. Magdeburg, den 30. Dezember 1927. Sparkassen- und Giroverband für Provinz Sachsen, Thüringen und Anhalt. Girozentrale— Kommunalbankfür Provinz Sachsen,Thüringen und Anhalt.

[104534] Prospekt des

Verliner Hypothekenbankvereins (Stadtschaft) zu Berlin

über 8 proz. Berliner Goldstadtschafstsbriefe Serie I im Betrage von 5 000 000,— GM 1792,1 kg Feingold mit Garantie der Stadt Berlin. Serie 1 Buchst. H Nr. 1——3000 3000 St. zu je 1000 GM je 358,4200 g Feingold Serie 1 Buchst. I Nr. 1— 400 400 St. zu je 5000 GM je 1792,1000 g Feingold zusammen: 3400 St. über 5 000 000 GM 1798,1 kg Feingold. Die Berechnung auf Gramm Feingold erfolgt auf Grund des Reich8münzgeseßes vom 30 August 1924 (1 GM 0,35842 g Feingold). Der Berliner Hypothekeubankverein (Stadtschafst) ist mit Genehmi- aung des Preußischen Staatsministeriums vom 14. September 1923 als Körper- schaft des öffentlichen Rechts mit den Rechten einer juristischen Person, und zwar als gemeinüßiges Untecnehmen errichtet worden. Die auf Grund staat- lihex Verleihung damals zur Förderung des nachstelligen Grundkredits be- stehenden Vereine, nämlich der „Berlin-Schöneberger Hypothekenbankverein“ und der „Charlottenburger Hypothekenbankverein“, wurden gleichzeitig aufgelöst und deren Vereinsvermögen als Ganzes auf die neugegründete Stadtschaft übertragen. Die Stadtschaft hat ihren Siß in Berlin. Die Stadtschaft hat den Zweck, nachstellige Hypothekendarleheu bis zu 80 Prozent des Grundstücks8wertes hinter ersten Hypotheken auf Groß Berliner Grundstücke zu gewähren. Die Stadtschaft steht unter Aufsicht eines vom Oberbürgermeister der Stadt Berlin ernannten Magistratskommissars, außerdem unter Oberaufsicht des Staates. Feder eingetragene Eigentümer und Erbbauberechtigte eines in Berlin gelegenen, zur staatlichen Gebäudesteuer veranlagten bebauten Grundstücks kann Mitglied der Stadtschaft werden. Sämtliche Mitglieder haften der Stadtschaft solidarish für alle Verbindlichkeiten und Hypothekenausfälle bis zu 10 % der auf ihrem Grundstück oder Erbbaurecht eingetragenen Stadtschaftsdarlehen. Die Wertermittlung erfolgt auf Grund einer amtlichen Shäßung. Nach den Grundsäßen einer staatlich genehmigten Schäßungsordnung wird der Real- wert (Boden und Bautoert) und der Ertragswert des Grundstücks festgestellt und dann das Mittel beider Werte als Beleihungswert angenommen. Nach der Satzung kann eine Beleihung bis zu 80 % dieses Beleihungswertes erfolgen. Mit Rücksicht auf die derzeitigen Verhältnisse wird jedoch nur ein Bruchteil dex an sich zulässigen Belethung gewährt. Die Hauptversammlung der Stadtschaft besicht aus 24 von den Mit- gliedern der Stadtschaft aus ihrer Mitte auf 6 Fahre gewählten Mitgliedern. Von der L Und werden aus den Mitgliedern der Stadtschaft für 6 Jahre 8 Mitglieder und 8 Stellvertreter für den Verwaltungsrat gewählt. Dieser hat insbesondere jährlich Geschäftsbericht und JFahresrehnung entgegen- unehmen und Entlastung dafür zu erteilen sowie seine Zustimmung zu den von ex Direktion festgeseßten Beleihungsbedingungen und zur Festseßung der zur Ausgabe bestimmten Stadlschaftsbriefarten zu geben. Die Direktion besteht aus 3 Mitgliedern. Vorsißender ist der Direktor des Berliner Pfandbriefamtes und in seiner Behinderung der Syndikus desselben; die zwei weiteren Mitglieder und 2 Stellvertreter werden auf Vorschlag des Ver- waltungsrats vom Magistrat der Stadt Berlin ernannt. Die von der Stadtschaft ausgegebenen Stadtschaftsbriefe dürfen insgesamt den Betrag von 35 000 000,— Reichsmark nicht übersteigen; die Ausgabe von Stadtschaftsbriesen darüber hinaus bedarf der Zustimmung der städtischen Körper- shaften von Berlin. : Die Mitglieder der Stadtschaft erhalten die Stadtschaftsbriefe als Gegen- wert für nachstellige Darlehnshypotheken auf Groß Berliner Grundstückte. Der Gesamtbetrag der im Umlauf befindlichen Ara Da D Gei muß jederzeit durch Ben von mindestens gleicher Höhe und mindestens gleichem Zinsertcag gedeckt sein. Diese Feststellung wird alljährlich durch den Magistratskommissar getroffen und öffentlich bekanntgemacht. Den Juhabern der Stadtschaftsbriefe haftet für alle aus diesen Schuldverschreibungen entspringenden Forderungen als Gesamtschuldnerin mit der Stadtschäst unmittelbar die Stadt Verlin. Dieser haftet für die infolgedessen geleisteten Zahlungen nebst den Zinsen, déren jeweilige Höhe der Magistrat bestimmt, das gesamte Vermögen der Stadtschaft einschl. aller Deckungsmittel und Ersaßansprüche. Vor Ablauf von 5 Jahren ist die Rückzahlung der in Sade 1G Benen aewährten Darlehen nux mit Zustimmung der Direktion zulässig. Ueber dte Genehmigung und ihre Bedingungen beschließt die Direktion von Fall zu Fall. Saßungsgemäß erfolgt die Rückzahlung grundsäblih nur in nicht ausgelosten Stadtschaftsbriefen desfenigen Zinssaßes, in welchem das Darlehen gegeben ist. Ein am Jahres\chluß erzielter Ueberschuß ist, soweit er nicht auf neue Rechnung vorgetragen wird, an die Sicherheitsmasse abzuführen, die zur Deckun( von Verlusten und Ausfällen bestimmt ist. Sobald diese Sicherheitsmasse 15 % des Umlaufs der Stadtschaftsbriefe übersteigt, ist ein am Fahres\{chluß sich er- gebender Uebershuß der Tilgungs8masse zuzuführen. Die Tilgung§masse, in die auch die seitens der Darlehnsschuldner zu leistenden Tilgungszahlungen fließen, dient zur Einlösung oder zum Ankauf von Stadtschaftsbriefen. Auf Grund der Sabungsnachträge vom 9. Mai 1924 und 22. Juli 1926 und der vom Preußischen Staatsministerium unterm 31. Mai 1924 erteilten Genehmigung sollen mit Zustimmung des Verwaltungsrats 8 % ige Goldstadt- schaftsbriefe in obigen Beträgen und in den angegebenen Abschnitten ausgegeben werden. Die Goldstadtschaftsbriefe, die den Gegenstand des vorliegenden Prospekts bilden, sind ledigli eine erweiterte Ausgabe der im Mai 1926 zum Handel an der Berliner Börse zugelassenen 8 % igen Berliner Goldstadtschaftsbriefe im Be- trage von 179,1 kg Feinaold 5 000 000 Goldmark. : Die Goldstadtschaftsbriefe lauten auf den Fnhaber. Sie tragen die ai Unterschriften von zwei Direktionsmitgliedern oe die eingedruckte te und Nummex des Pfandhriefbuchs und die handschriftliche Unterschrift des Kontrollbeamten. Die Zinsscheine sind halbjährlih am 1. April und 1. Oktober zahlbar und werden kostenfrei eingelöst bei: der Kasse des Berliner Hvpothekenbankvereins (Stadtschaft) zu Berlin W. 9, Eichhornstraße 5, dex Berliner Stadtschafts-Bank, Aktiengesellschaft, ebenda, oder bei anderen jeweils bekanntzugebenden Stellen. An den oben bezeichneten Stellen erfolgt kostenfrei auch die Einlösung zur

Die Goldstadtschaftsbriefe sind seitens der Fnhaber unkündbar. Sie können seitens der Stadtshaft nur behufs saßunosmäßiger Tilgung nah voraus-

928, S. 4,

—_

termin im Deutschen Reichs-

Berliner Börsen-Zeitung bekanntzumachen. gekündigten Stadi|chaftsbriefe sind innerhalb von 14 Tagen nah der Ziehung, die bereits früher gekündigten und noch nit zur Einlösung eingereihten Stücke alljährlih einmal in den beiden genannten gleichen Blättern zu veröffentlichen. Alle sonstigen Bekanntmachungen der Stadischaft werden außerdem in der Zeit- chrift „Das Grundeigentum“ veröffentlicht. : Betrag, Zeitpunkt und sonstige Bedingungen der einzelnen Auslosungen trifft Bestimmungen Veber die Auslosung is} ein notarielles Protokoll auf- Ein Endtermin, an dem die Obligationen der vorliegenden Emission der Goldstadtschaftsbriefe spätestens zurückgezahlt sein müssen,

der Verwaltungsrat. Die Magistratskommissars. zunehmen.

ist nicht festgeseßt.

erfolgt in E Reichswährung. Der lih der ausge

zahlung London). im vorleßten Kalendermonat vor Bisher sind insgesamt

10 % ige, 1792,1 kg Feingold

der Berliner Börse zugelassen.

Aufwertungsgeseß vom 16. Fuli 1925

bankverein ausgegeben haben : saßzungsmäßige Érsaydeckung belegt sind,

Umlauf befindlihen Goldstadt

Nr. 8 und: Autikèl (88 1 A

Für obige Go die Pfandbriefe

Verlin, im Februar 1928.

Le ViseUL.

osten Goldstadtschaftsbriefe nah dem leßten in dem des Verfalltages vorhergehenden Kalendermonat vom zuständigen Reichsminister oder der von ihm bestimmten Stelle veröffentlichten Preise für Feingold an der Londoner Börse, umgerechnet in Reichswährung nah dem am leßten Börsentage in dem dem Monat des Verfalltages vorhergehenden Kalendermonat an der Berliner Börse amtlich notierten Mittelkurse für das englishe Pfund (Aus- Für die ats lie der Zinsscheine ist die Mas Notierung em Fälligkeitstage maßgeben 35842 kg Feingold 5 000 000 Goldmark 8 % ige und 1792,1 kg Feingold —= 5 000 000 Goldmark 6 % ige Goldstadtschaftsbriese zum Handel an Außer 4 267 200 M dex Aufwertung gemäß dem

und verwandten Schuldverschreibungen Kreditanstalten vom 21. Dezember 1927 (Gesebsamml. Teil 1 Seite 492 ff.).

Die Auslosung und Kündigung ist mindestens 3 Monate vor dem Einlösungs- und Preußischen Staatsanzeiger sowie in der

Die Nummern der zur Einlösung

Die näheren Bestimmungen über

bedürfen der Zustimmung des

Die Einlösung der ausgelosten Goldstadt E sowie derx Zinsscheine

ende Betrag richtet sicy hinsicht» em Monat

zu za 10 000 000 Goldmark

unterliegen den 414 und 4/4 % igen

Pfandbriefen, welche der Berlin-Schöneberger und Charlottenburger Hypotheken=- und die durch entsprechende Hypotheken bzw,

waren Ende Dezember 1927 zusammen

6 009 000 Goldmark 10 % ige, 3256 400 Goldmack 8 % ige und 2918 000 Gold» mark 6 % ige Goldstadtschaftsbriefe im Umlauf, denen ein Goldhypothekenbestand in gleicher Höhe und mit gleichem Zinsfuß gegenüberstand. / Die Stadtschaft ist e io vterteljahrlih eine Uebersicht über die im chaftsbriefe zwecks Veröffentlihung im amtlichen Kursblatt dem Börsenvorstand einzureichen : Die Ga s sind mündelsicher in Preußen gemäß Artikel 74 saß 2 des Preußischen Ausführungsgeseßes zum B. G.-B. vom 20. September 1899 (Gegen, Seite 220/221) in Verbindung mit der Verordnung über die Mündelsicherheit von Wertpapieren und Forde- rungen vom 192. Dezember 1927 (Geseßsamml. Seite 296). : ldstadtschaftsbriefe gelten die Bestimmungen des Geseyes über

öffentlih-rechtliher

Berliner Hyvothekenbankverein (Stadtschaft). Wasmansdorff.

Auf Grund vorstehenden Prospekts sind die darin bezeichneten 5 000 000 Goldmark 1792,1 kg Feingold 8 % ige Berliner Goldstadtschaftsbriefe, Serte I, des Bexlinex Hypothekenbankvereins (Stadtschaft) mit Garantie der Stadt Berlin zum Handel und zux Notiz an der Berliner Börse zugelassen worden. Berlin, im Februar 1928. Berliner Stadtschafsts8bank, Aktiengesellschaft. Wasmaunsdorff.

Schneide L.

7. Attien- gefelliaften.

[104462]

Die dieéjährige Tilgungëquote unserer

G6o/igen Pfund-Sterling-Anleihe ist

durch Nücktauf gedeckt.

Oedt, im März 1928.

JFohs. Girmes & Co. Aktiengesellschaft. ( 103(661 Bremer Erdöl Aktiengesellschaft,

Bremen.

Nachdem in der Generalversammlung vom 14. Februar 1928 die Herabsezung des Grundkapitals von NM 2350 000 aut NM 1 175 000 belchlossen worden ift, werden die Gläubiger hiermit gemäß 8 289 des Handelsgetezbuchs aufgefordert, ihre Ansprüche anzumelden.

Bremen, den 2, März 1928,

Der Vorstand.

1194476)

Gemäß § 244 H-G-B. machen wir das Ausscheiden des Herrn Kommerzienrats Charles W Palmió in Dreeden aus unterem Autsichtsrat bekanr«x. Neugewöhit wunde in der Generalveziamnilung vom 3 März d. J. Herr Bankdirektor Georg Priem, Dresden.

Dresden, den 6 März 1928.

Sächsische Bodencreditanstalt,

Dresden.

(104478

Die Naumshuß Süddeutsche Siche- rungs- A. G., München, hat sich mit Be- \chluß vom 25 Mai 1927 autgelöst und ist in Liquidation getretea. Die Gesell- 1chastégläubiger werden hiermit aufge- fordert, 1hre Forderungen gegenüber der Getellichait anzumelden.

München, den 3. März 1928,

Raumschutz

Süddeutsche Sicherungs - A. G. i. L,

(104302)

Gemäß Protokoll der Generalver|amm- lung vom 3. 11, 1927 sezt sih der Auk- sihtérat unserer Gesell|haft aus den Hexren: P. Kosterlitz. A. Levy, A. Siller, F, Fehr und Frau Nubin, geb. Swerdlow. \ämtlih Berlin, und Herrn M MNubin Danzig, zu1ammen. Herr P. Kosterlig 1} inzwischen gestorben.

Bodengesellschaft

Saarbrückersiraße A.-G., Berlin.

Der Vorstand.

104481 |

Oesterlin &Co. A.G., Ultona, Eibe. Ordentliche Generalversammlung am Mittwoch, den 25. April 1928 nachm. 4 Uhr, in den Geschäftsräumen der Gesellichaft. Tagesordnung : 1, Gescbä!tsbericht. 9 Genehmigung der Bilanz eins{l. Gewinn- und Verlustrechnung. 3, Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats. Altona, den 6, März 1928.

6073 6425 6450 6577 660L

7684 7793! wert gekündigt werden.

E68 ist indessen auch freihändiger Aukanf zuläsfig.

[1049599] Berichtigung.

Unsere ordentliche Generalversamm-

lung findet am 26. 3, 1928, nachm.

1,30 Uhr, im Sonderzimmer des

Bahnhofs in Belgard itatt (nit des

Bahnhofs Köslin). (Vergl Abdr. in Nr. 99,

1. NM hi 9158 19250))

Kösliner Afktien-Bierbrauerei, Köslin.

{1044/9}

Von den Arbeitnehmern sind als Dele-

gierte für den Aufsichtsrat gewählt,

Wilhelm Suhr, Kautmann, Barth, Ostsee,

Fiiedrich Westmann, Schmied, Stralsund:

Stralsund, den 9. März 1928.

Vommersche Eisengießerei & Maschinenfabrik, A. G. Stralsund- Barth, Stralsund. G. Pickert. Franz Shchlör.

BRahlirüß.

[104995

Lederwerte vorm. Mayer Michel & Deninger in Liq.,, Mainz.

Die Aktionäre werden hiermit zu einer

Generalverzammlung, welde am

3. April 1928, vormittags 9 Uhr,

im Geniral-Hotel, Mainz, Bahnhofsplay 8,

stattfindet, eingeladen.

Die Stimmberechtigung der Aktionäre

ist nah Maßgabe der §§ 10 und 11 der

Statuten autzuüben

Tagesordnung :

1, Genehmigung der Bilanz pro Ge- \häftejahr 1926/27.

9, Entlastung des Liquidators und des Auisichtörats.

3, Aenderung des § 17 des Statuts und Be1chlußfassung über eine Vergütung des Autsichtsrats für das abgelaufene Geschäftsjahr.

4. Verichiedenes.

Mainz, deu 6, März 1928.

Der Liquidator: Dr. Keller, Rechtsanwalt.

[104299] Bekanntmachung.

Die Aktionäre der Deutschen Woll- entfetiung Aktiengejellschaft, Ober- heinsdorf, werden biermit zu der am Montag, den 2. April 1928, nachm. 3 Uhr, im Sitzungszimmer des Herrn Mechtsanwalt Glänzel in NMeichenbach i. V. stattfindenden neunundzwanzigfsten ordentlichen Generalversamm!lung eingeladen. Tagesordnung

1. Vorlage des Ge1cbäftöberichts, der

Bilanz und der Gewinn- und Ver- lustrechnung für 1927 und Be1chluß- tassung über deren Genehmigung.

9, Entlastung des Aufsichtsrats und des

Vorstands,

3. Neuwahlen zum Au!sichtsrat.

Die MAttionäre, welhe an dieser Generalverlammlung stimmberechtigt teil» nehmen wollen, haben 1hre Attienmäntel 3 Tage vor der Generalversammlung bet der Gelell)haft, einem Notar oder einem deutiden Banfkinstitut bis zum Scbluß der Generalversammlung zu binterlegen,

Oberheinsdorf, den 6. Mär; 1928,

Deutsche Wollentfettung Aktiengesellschast.

Der Vorstand,

Er1ich Lau.

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neh e Et U AAMEO Wi Ac Z u t o Bio C CMMÄÄE R Gw: A A Ai Vit i

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richten die betreffenden Stellen wörtlih vortragen. Ueber die Geschäftslage am Schluß des Monats Januar heißt es: Die Wirtschaftslage hielt sich im Fanuarx im allgemeinen auf dem Stand des Vormonats. Ueber die Wirtschaftslage im Februar heißt es: Die Wirtschaftslage änderte si{ch im Monat Februar nur un- wesentlih gegenüber dem Vormonat. Es waren nach den Be- rihten der Kammern zwar einige Anzeichen dafür vorhanden, daß die Konjunktur ihren Höhepunkt überschritten hat, do sind diese wenigen ungünstigen Momente niht so stark, daß mit einem alsbaldigen evheblihen Rüdckgang der Konjunktur zu rechnen wäre, Zu demselben Ergebnis kommen ja auch die anderen. amtlichen Stellen, die sich mit der Konjunkturforshung beschäftigen, so daß ih wohl für mich in Anspruch nehmen kann, daß ih mich hier nicht irgendwelcher Uebertreibungen s{huldig gemaht habe. Jh habe auch hon im Aus\huß da-auf hingewiesen, daß vom Stand- punkt der deutshen Wirtschaft aus, und zivar gang gleichgültig, von welchem Parteistandpunkt aus man sie betrachtet, im Grunde genommen mit Befriedigung anerkannt werden muß, daß wir 1927 sowohl auf dem Gebiet der Eisenerzeugung wie auf dem der Kohlenerzeugung, auf dem der Waggonherstellung wie auf dem des Energieverbrauhs in Deutschland - Rekordziffern erreicht haben, die das, was wir vor dem Kriege hatten, übertreffen. Daraus ergibt sich keineswegs, wie hoch die Gewinne gewesen sind, oder daß überhaupt Gewinne gemacht sein müssen. Aber daß wir einen solchen Beschäftigung8grad erreiht: haben, daß wir mehr Arbeiter als vor dem Kviege beschäftigen können, ist do ein so erfreulißes Symptom, daß wir uns ruhig zu ihm be- kennen sollten, ohne irgendwie aus parteipolitischen Gründen daran etwas abzustreihen. Fedenfall3 erscheint es mir ganz falsch und iväre- jedenfalls nit die Aufgabe eines Wirtschaftsministers, daß ex sich bemüht, eine Konjunktur totzureden, indem ex sie schwarz in shivarz malt. (Zuruf rechts.) Jch habe ja über den Verdienst klare Ausführungen gemacht und hervorgehoben, daß die Rente keineswegs der mengenmäßigen Konjunktur entspricht. Fch werde nachher noch darauf zu sprechen kommen.

Nun hat Here Abgeordneter Jaeger weitere Ausführungen gemaht, denen ih noch entgegentreten muß, P meine persönliche Ansicht in einen - Gegensay gebracht hat zu 4 PAOEO W irtsch afts8polit ik überhaupt. JFch glaube, [o kann man doch niht vorgehen, denn in alledem, was wix auf diesem Gebiete tun, bin ih selbstverständlih der Exponent der preußishen Staatsregierung in ihrer Totalität, und das, was auf diesem Gebiete an Wirtschaftsförderung geschehen ist, ist im Namen der preußischen Staatsregierung geschehen. Jh kann unter leinen Umständen anerkennen, daß Abgeordneter Feger das Recht hat, das Gespenst der Sozialisierung wieder an die Wand zu malen. (Sehr richtig! links.) 2

Jh habe mi besonders gewundert, daß Herr Abgeordneter

Ce 0A0rY D ot P J ; ( ars C Jacger als Beweis dafür, daß alle wirtschaftlichen Maßnahmen |

der preußischen Staatsregierung auf kalte Sozialisierung hinaus= liefen, darauf hingewiesen hat, daß wix ja das Erdölvor- kommen und das Steinkohlewmvorkommen in Mitteldeutshland in den Mandatsgebieten für die Regierung zu sichern bestrebt gewesen sind. «Fa, Herr Kollege cFaeger, wenn das Sozialisierung ist, dann haben fich die Fhnen nahestehenden Kreise ja shon von jeher der Sogzialisierung schuldig

gontacht. Es dürfte Jhnen auch nicht unbekannt sein, daß das Sbein- und Braunkohlenvorkommen mit Zustimmung Fhrev

politischen Freunde dem Staate gesichert worden ist, und zwar schon seit geraumer Zeit, nit erst jet, und zwar, wie ich schon sagte, mit Unterstüßung JhHrer politishen Freunde dem Staate gesichert worden ist. Es steht doch im Gegensaß zu dem Ver- halten Fhrer politishen Freunde, wenn Sie jeßt den Eindruck erwedcken, als ob die preußische StaatZ3regierung von beute scharfe Eingriffe auf diesem Gebiete vorgenommen hätte, Es ift über- haupt schwerx zu verstehen, daß, während sonst überall in preußi- schen Landen das Streinkohlenvorkommen für die Allgemeinheit gesichert ist, lediglih aus dem Zufall einer geschichtlichen Ent» wicklung heraus in einem bestimmten fleinen preußischen Wirt- haftêgebiete der Grundeigentümerx das Recht haben soll, diese Bodenschäße für sich auszubeuten. Meine Damen und Herren das ist doch unzweifelhaft eine Anomalie, und es läge näher sich auf den Standpunkt zu stellen: Gleiches Recht für alle wie es ja auch von Jhnen immer verlangt wird, im preußischen Staate. J habe das Gefühl, Herr Abgeordneter «Jaeger, daß Sie mit diesom Beispiel doh nicht gegen die preußische Regierung polemi- sieren dürfen, auch aus dem Grunde, weil es mix eine außer- ordentlihe Uebertreibung des Eigentumsbegriffs zu fein scheint, wenn man hier von einer Enteignung von VermögenKwerten bei Menschen spricht, die bisher gar nit gewußt haben, daß der- artige Bodenschäßge auf ihrem Grund und Boden vorhanden find und bei denen daher irgendeine wirtschaftliche Beziehung zu diesen Bodenschäßen gar micht in Erscheinung getreten sein kann. Es wäre eine Hypertrophie des Eigentumsbegriffs, wenn man hier von Eigentum an einer Sache sprechen würde, die der Betreffende gar niht kennt. Das wird vielleicht durch die Rechtsverhältnisse beim Schaßfund klar. Wenn es zulässig ist, daß nach dem deut- hen Recht von einem Schay, der auf einem Grundftück gefunden wird, der Eigentümer nur die eine Hälfte und der Finder die andere Hälfte erhält, und wenn das s{chon zu einer Zeit der deutschen Rechtsgeschichte rehtens war, wo von einer Sozialisierung weiß Gott noch niht gesprohen werden konnte, dann kann doch auch hier niht von einer Sozialisierung gesprohen werden. (Abg. Dr. Klamt: Das ist ja gerade im Gesetz herausgenommen!) So wie bei dem Sha ist es auch hier bei dem Vorkommen von Kohle und Erdöl, von dem der Grundeigentümer nihts weiß. Hiex von einer Einengung des Begriffs des Privateigentums zu sprechen, ist um so untunlicher, als ja der Staat sogar eine Rege- lung getroffen hat, daß der glüliche Besißer von Bergschäten, deren Vorhandensein überhaupt erst noch erwiesen werden muß, entschädigt werden foll, wenn jene Schäße zur Ausbeutung ge- langen. : ;

: Dann ist von dem Herrn Abgeordneten Jaeger als Beispiel für die Sozialisierungsneigung der preußishen Regierung auf die Elektropolitik hingewiesen worden. Ja, Herr Abg.

indem er |

Jaegex, haben Sie denn gar nicht beobachtet, daß Jhre Freunde,

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 58 vom 8. März 1928, S, 3,

wie ih dankbar anerkenne, mi in dieser Elekiropolitik jahrcelang unterstüßt haben? Deshalb verstehe ih" es niht, wie Sie die Entwicklung der preußishen Elektropolitik gegen die Politik der preußishen Regierung anführen können. Jch habe auf der anderen Seite doch, wie Sie selbst haben hervorheben müssen, angeordnet, daß dem Mittelstand gerade auf dem Gebiete des JInstallationswesens, gerade auf dem Gebiete des Verkaufs elektrisher Bedarfsartikel möglihst Rechnung. getragen werden möchte. Da ist es mir allerdings völlig unverständlich, wie gerade die Herren der Deutschen Volkspartei hier immer wieder gegen die vermeintliche kalte Sozialisierung der Staats- regierung auftreten können, während sie selbst es auf derx anderen Seite gewesen sind, die auf anderen Gebieten nicht genug Ver- mögenêswerte in den Staatsbesiy überführen können. Meine Herren von der Rechten, Sie sind doh dafür eingetreten, daß Domänenland vom Staat erworben wird, daß Forsten aus Privat- besiß erworben und in den Staatsbesiy übergeführt werden. Das ist doch in viel höherem Sinne eine „kalte Sozialisierung“, wenn Sie dieses unangebrahte Schlagwort gebrauchen wollen, als wenn Sie niht vorhandene Bergshäße enteignen. (Zuruf bei der Deutschnationalen Volkspartei: Siedlungsland!) Die Forsten werden Sie ja doh niht zur Siedlung verwenden wollen, Herr Abg. Jaeger. Sie können doh nicht bestreiten, daß die Ueber- führung von Forsten aus Privatbesiß in öffentlihen Besiß mit sehr viel mehr Recht eine Sozialisierung genannt werden kann als alles das, wa38 auf dem Gebiete dex Elektrowirtshaft odex auf dem Gebiete des Bergbaues geschehen ist. Jh dárf doch auch darauf hinweisen, daß, wenn der Staat in den Zeiten der Not, hauptsählich im Jahre 1925, irgend etwas aus Privathand erworben hat, vielfah gerade die Kreise, die jeßt in der Oeffent- lichkeit gegen die kalte Sozialisierung Stellung nehmen, den Staat eingeladen haben, diese Vermögensobjekte zu erwerben, weil sie damals in der Privatwirtschaft niht mehr zu halten waren. Man sollte in diesen Dingen doch etwas gerechter urteilen. : Ebenso unzutreffend scheint es mix zu sein, wenn Sie sich in der Form, in der Sie das vorhin getan haben, gegen das vermeintlihe Eindringen ausländischen Kapitals wehren, und dies in demselben Augenblick, in dem die deutsche Landwirtschaft danach trachtet, vom Ausland Kavital zu bes kommen, damit sie ihre Betriebe verbessern kann. Fn dieser Form sollte man in einem deutshen Parlament nicht gegen das Hereinströmen ausländishen Kapitals in die deutsche Wirtschaft Stellung nehmen. * (Zuruf bei der Deutshnationalen Volks- partei.) Jh weiß nihts davon, daß im deutshen Großhandel oder im deutschen Einzelhandel Ausländer tätig sind. Es handelt sich um Deutsche, die, worüber ih gar nicht so unterrichtet bin, ausländishe Beziehungen und ausländishes Geld haben mögen. (Zuruf im Zentrum: Es war ja nicht so ernst gemeint, ein bißchen Wahlmache!) | Es isstt für unser deutsches Wirtschaftsleben haraftteristisch und darauf hat der Herr Abg. Thiele hingewiesen i j deutschen Betriebe mehr als vor dem Kriege darauf angewiesen sind, das Kapital, dessen sie bedürfen, um sich zu intensivieren, um sih dauernd auf der Höhe des tehnishen Fortschritts zu halten, aus den Erträgnissen des Betriebes selbst zu entnehmen, So lange wir feine normale Kapitalwirtschaft in Deutschland haben, jo lange das Kapital in seiner natürlichen Bildung nicht ausreicht, die Wirtschaft zu befriedigen, so lange muß die Wirts= haft zu Jnvestierung83zwecken Mittel aus laufens den Erträgen zur Verfügung tellen, die besser auf Anleihe

genommen würden. Das bitte ich Sie zu beachten.

E —, daß die

Di

Diese Notwendigkeit steht in enger Verknüpfung mit den Möglichkeiten auf dem Gebiete der Lohnseite. Wenn wir eine vernünftige und ausreichende Kapitalbildung hätten, so daß wir unsere Gesellschaften niht zum Teil aus den Erträgen unserer Wirtschaft finanzieren müßten, dann wäre es wohl möglich, Lohnsummen in größerem Umfange freizustellen, als das gegens= wärtig der Fall ist. Jh bitte deshalb, diese Methode der Wirt schast, sih aus den Erträgen der Werke zu finanzieren, nicht zum Anlaß zu nehmen, gegen die Wirtschaft zu polemisieren. (Abg. Dr. von Waidthausen: Leider sind wir nur zu einem ganz geringen Teil in der Lage, das zu tun!) Jh sprach ja vorhin hon über die geringen Erträge, die per Saldo da sind. Diese Methode, aus den Erträgen der Wirtschaft selbst Anlagen zu finangieren, ist ja auch, gesamtwirtschaftlih betrachtet, so lange nicht bedenklich, als diese Methode mcht zu Preis- und Tarifs erhöhungen führt. Wenn man freilich namentlich in öffents lien Betrieben denken Sie g. B. an die Eisenbahn dazu übergehen wollte, das, was man auf dem Kapitalmarkt nicht finden zu können glaubt, aus den Betrieben selbst, durch Er- höhung der Tarife, herau3zuwirtschaften, so würde ih das wirt» shafilih für sehr bedenklich halien. Jh bin allerdings der Hoffnung, daß das Gespenst der Tariferhöhung be: der Deutschen Reichsbahn doch wohl versheucht werden kann. Wir haben ja alle beobachtet, wie befriedigend das Ergebnis der Ausgabe dex Vorzugsaktien gewesen ist. Jch glaube auch, daß es in Anbetracht der Einnahmen, die die Deutsche Reichsbahn in den Monaten Januar und Februar des laufenden Jahres gehabt hat, und die die vorherigen Einnahmen nicht unwesentlih überschreiten, mögs- lih sein wird, auch unter Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Tarife größere Erträge herauszuwirtschaften, als in den Haus- haltsplänen der Deutschen Reichsbahngesell schaft vorgesehen find.

Ueber die Verkehrspolitik möhte ich mich an dieser Stelle nicht auslassen. Jch kann ja auf das hinweisen, was ih im Ausschuß in dieser Hinsicht vorgetragen habe, Zu meiner Freude kann ich Jhnen mitteilen, daß das Staat3mi1nisterium ine öwishen meinem Antrag, für den Ausbau des Fischereis- hafens Neukuhren Mittel bereitzustellen, zugestimmt hat, daß also, sobald es überhaupt mögli ist, eine Anleihe für Preußen aufzunehmen, mit deren Hilfe ein Schußhafen, der diesen Namén wirklich verdient, für die gefährdeten oftpreußischen Fischer ausgebaut werden kann. (Bravo! bei den Demokraten.)

Hinsfichtlih dex Sogialpolitik, meine Damen und Herren, darf ih auf das verweisen, was ih hon im Ausschuß zum Ausdruck gebracht habe. Jch möchte nux meiner Freude darüber Ausdruck “verleihen, daß es derx Finanzverwaltung möglich

gewesen ist, hiex auch in diesem - Fahre für Gewerbekontrolleure

und -kontrolleurinnen einige Stellen mehr zur Verfügung zu stellen, (Bravo! bei den Demokraten.) Jch halte es für sehr notwendig, daß wir eine größere Zahl mittlerer Gewerbe- aufsihtsbeamten zur Verfügung haben, und bin deshalb fehr dankbar dafür, daß die Finanzverwaltung uns hier hat entgegen- kommen tönnen.

3h glaube, daß auf dem Gebiete der sozialen Probleme tn der nächsten Zukunft die Frage der Lohnpolitik ganz be- sonders wichtig sein wird Jh sehe für die Entwicklung unserex deutschen Konjunktur in erster Linie eine Gefahr darin, daß aus Anlaß des Ablaufs besonders zahlreicher und wichtiger Tarife Lohnkämpfe ensthafter Art entstehen könnten. Fch habe ein wenig das Gefühl, als wenn in den leßten Monaten manche Wirtschafts- zweige nicht immer so bereitwillig und wechsélseitig auf dem Ge= biet der Lohnregulierung entgegengekommen sind, wie es mögli und notwendig war. (Sehr richtig! und hört, hört! bei den Demotraten.) Jh möchte sehr wünschen, dáß in dieser Hinsicht das, was geschehen kann, möglichst freiwillig geschieht. Vielleicht wird demgegenüber darauf hingewiesen werden, daß da3 Sh lichtung8wesen, das wir in Deutschland haben, dahin führt, daß die Verantwortlichkeit bei den beteiligten . Kreisen ab- nimmt, und daß man in der Annahme, daß eine Verständigung doch nicht fszattfindet und der Schlichter doch eingreifen muß, fi nicht vershließt, von vornherein nur das zu verlangen, was man ernstlih für erreihbar hält, und auf der anderen Seite sih scheut, alsbald bei Beginn der Verhandlungen das zu gewähren, was man für die Wirtschaft als tragbax ansieht. Jn dem Schlichtungs- wesen und seiner Auswirkung kann ganz gewiß eine Tendenz vor- handen sein, die dahin das Verantwortungsgefühl zu mindern. Fch bin jedoch davon überzeugt, daß sih das Schlich- tungêwesen bei uns in Deutshland, wenn man die Gesamt entwicklung in den leßten Fahren betrachtet, segensreih erwiesen hat, denn ih glaube, daß die Schädigungen, die für unsere deutsche

geht,

MWirtichaf »inaectreter Sre j H 1261 Wirtschaft eingetreten waren, wenn wir alle ‘Auseinander=- sezungen auf dem Gebiet der Lohnregelung in Wirtschafts-

kämpfen ausgetragen hätten, wie das früher üblich war, und wie 9 2 Nv os 9 q f 5 :

es in anderen Ländern vorgekommen is denken Sie nur an den Bergarbeiterstreik im vorigen Jahre in England —, viel großer gewesen wären; dadurch, daß der Schlichter eine Art Zwangsregelung vornehmen kann, ist diesen Schädigungen vor- gebeugt. (Sehr richtig! links.)

Eine gewisse Gefahr, vor der ih in aller Oeffentlichkeit warnen möchte, erblide ich darin, daß wir in unserem deutshen Volke gelegentlih der Neigung erliegen, gar zu sehr zu shematisieren und zu glauben, daß, wenn in einem Wirischaftszwêïg eine Er- höhung der Löhne in einem gewissen Ausmaß moöglih ist, das einen Anspruch auf eine Lohnerhöhung auch in einn anderem Mir tichaft22mot R : z : é Wirtschaftszweig gewährt, wo die Entwicklung weit weniger be- fricdigend ist. (Zuruf rechts.) Ein Keil tveibt den dern, sagen Ste, Herr Kollege Schwenk? Sie können doch unmöglich den 2-4 G “iz Sa Bi S A « e, E . . Me N . «4 renten vertreten, daß, wenn in etiwem Wirtschaftszweig dig Erträge sih wesentlich gebessert haben, die Arbeitnehmerschaft in io MirtiHattemot 1A : r Gie diesem Wirtschaftszweig nun deshalb keine verbesserten Existenz Dn gUn gen bekommen kann, weil das in einem andern Wirt4 [haftszweig niht mögli ist. (Zuruf cechts: Das ist doch eins Mm E É D D, , . G: d R L Wechselwirkung, das ist KFonjunktursahe!) Diefe Sthematisierung [eint mir eben der Grundfehler Jhrer Betrachtungsweise Zu sein,

(Zuruf rechts: Das können Sie doch nicht ändern!) Warunrt G ck»}1.7 1 4 t. Dy. Y 3 N e 5 N denn nicht! Ueberall in dex Welt ist es so, daß man die einzelnen Mirtichnfta2meigs Troy Hot 5 Tas Wirtschaftszweige ihrer besonderen Lage entsprechend. besonder3

behandelt. (Erneute lebhafte Zurufe rechts.) Die Wirtschaftszweige, die leistungsfähig sind und sich entwidckeln, müssen auch die Arbeits nehmerschaft an ihrer Entwicklung teilnehmen lassen. Ande::€ ist (5 EYaupi nicht mögli, zu einer gesunden Eniwicklung unserex Wirtschaft zu kommen. (Sehr rihtig! links. —- Lebhafte Zurufe rets: Wenn aber die Verhältnisse ungünstiger werden ?) Da ist es selbsiverständlih ganz genau fo! (Widerspruch und Zus rufe.) Jh habe nicht darüber gesprochen, ob es leicht ift oder s&wer, sondern ih habe die Aufgabe, darauf hinzuweisen, was an R das Ziel sein muß. (Zurufe vehts. Glocke des Präsidenten.) Jh möchte jedenfalls der Hoffswung Ausdruck geben, daß bei den bevorstehenden Lohnverhandlungen den Avbeitnehmern und den Arbeitgebern in Deuschland Fühver zur Verfügnng stehen mögen die die für gesamte Entwicklung der Lage des deutschen Volkes jo entscheidenden Fragen nicht einseitig, sondern im Rahmen der gesamten wirtschaftlichen Möglichkeiten mit dem Blick aufs Ganzes betraten! (Bravo! links.)

Abg. Altegoer (Zentr.) erklärt, daß die leichte E der Wirtschaft uns nicht zu unbere ai, Ta leiten dürfe. Der Ueberschuß der Einfuhr über die Ausfuhr sei immer noch ein gewaltiger. Außer anderem gehöre au ein ebban der Steuerlasten zu einer wirklich gesunden Wirtschaft Kommunale Betriebe düriden der Privatwi nicht unnôötig

Konkurrenz machen. Das gelte besonders für elekt i

( technische andelsartibel. uh der E ales örden südi Daa Handel und E R S E

Abg. Heidenreich{ch (D. Vp.) rihtet im Namen der Volks- Bre an den Minister die Aufforderung, daß angesihts dexr Not- age des Mittel tandes bei der Hilfsakbion für die Landwirtschaft die Kreise des tittelstandes niht unberüdcksichtigt bleiben, die in die Not der Landwirtschaft mit hinei ogen sind, Es fei genriß erfreulih, daß man wieder eine wirtscaftlich aufsteigende Ent» wicklung beobachten könnte. Aber die ganz horrende Passivität der Handelsbilanz erfülle mit desto größerer Sorge Die Fach- kenntnis des Abg. Thiele über die vierfahen Bilanzierungs- methoden dränge die Frage auf, ob Kollege Thiele diese Fach= kenntnis über die vierfache s etwa in seiner Eigen- schaft als Geschäftsführer eines Konsumvereins erworben habe. (Hört, hört! rets.) Was tue das Handelsministerium gegen die unaufhörlich ansteigenden Tarife bei der Reichseisenbahn? Das Publikum verstehe es auh nicht, daß es immer noch Gebühren für Verwaltungsmaßnahmen bezahlen müsse. Wir beantragen auch, fährt Redner fort, daß im Etat für 1928 die hohen Erträge aus den viel zu hohen Eichgebühren und damit diese selbst gestrichen werdeu; für das kommende Jahr sollen die Ueberschüsse von - 1927 dem dringend notwendigen Neubau der Eichämter zugeführt werden. (Zustimmung rechts.) Die Erfahrungen mit der Betätigung der ösfentlichen Hand wachsen sich in manchen Gemeinden zu einem Skandal aus. Die Zusammenbrüche von Sparkassen hätten gezeigt, daß vielfah Leute dort beschäftigt waren, die nichts vom Geschäft verstärden. (Sehr richtig! rechts.) Den Mittelstand trifft (8 schwer, wenn in den Stadtverordnetenversammlungen Mehr- heiten, die die kommunalen Steuern nicht aufzubringen haben, Steuerbeschlüsse Nt Wir wünschen Heranziehung tüchtiger Praktiker zum mitt

eren Gewerbeaufsichtsdienst.