1861 / 77 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Stoæevesandt.

Für die :Unterrichts- Abtheilungen von Nr. 1 bis Nr,80 hat_

man Zu welden von Anfang bis Ende April jeden Wittws von Dito Uhr ünd desgleichen für die Nr. 31 bis ‘Dr. 33 jeden Sonntag von 8 bis 9 Uhr. : d :

Diejenigen, welche sich für eins der Kunstfähßer anmelden, müssen ihre „Schulzeugnisse „vorlegen, : : Berlin, ven 4, März 1861. i

_ Die Königliche Akademie der Künste, Professor Herbig, Vice- Direktor.

Universität zu Berlin.

Am 22. März beging die hiesige Universität in der Aula die Feièr dés Geburtstages Sr. Majestät des Königs.

Der Feier wohnten bei Se, Excellenz der Herr Kultus-Minister, Se. Excellenz der Ober-Ceremonienmeister von Stillfried Graf Alcántara, die Direktoren und Räthe des :Kultus-Ministeriums, der Ober-Bürgermeister: Krausn:i ck, Bischof Dr. Neander, Ge- neral - Superintendent H offmann, Chef - Präsident des Kammer- gerihts von Strampff und viele andere Mitglieder Königlicher und städtisher Behörden, : :

Nachdem dieselbe unter Leitung des Professors Marx mit Ge- sang eróffnet war, hielt ‘der Geheime ‘Regterungs - Rath Professor Dr. Boe ck'h ‘die Festrede in deutscher Sprache. Der Redner seßte in ‘dem Eingange ‘auseinander, ‘wie die Trauer und Betrübniß über den Verlust des hochseligen Königs keinesweges unvereinbar sei mit der Freude über die Thronbesteigung Sr, Majestät des Königs Wilhelm und ber “innigen Feier seines Geburtsfestes, um so mehr, ‘als das Land vor König *Wilhelm's Thronbesteigung ver- möge der Regentschaft ‘desselben statt ‘der :Hoffnungen, die ‘man auf den Thronfolger seze, bereits ‘die Erfüllung derselben gehäbt habe. Die Rede : seßte ‘dann, anknüpfend an :die Königlichen Worte -der Thronrede und der Ansprache an das Volk, die «Schwierigkeiten auseinander, ‘unter wektchen Se. “Majestät ‘der König Wilhelm die Königliche Regierung angetreten habe, ‘ohne daß ‘der Redner, der sich nur auf dem Felde der allgemeinen "Betrachtung hielt, wie

er sie seiner Stelle und seinem Standpunkt angemessen fand, in

fihtspunkte auf die Wissenschaften au, legte dar, wie" ding Witgeiti

feine’ Pflegedèrfelbén nrcht allein durch Gewährung des: Nothwendigen bewiesen, sondern au, was hohen Werth habe, durch die :persöôn- lihe Huld, wodur die Wissenschaft geehrt werde, ‘und {loß mit den Segenswütischen für den König und die Königin und das ge- samnite ¿Königliche Haus.

Durch den Sänger - Chor wurde die Feier mit einem Chorale

geschloffen.

Justiz -- Ministerium.

Der ‘Rechtsanwált und ‘Notar, Justiz-Rath Oesterrei ch bei dem hiesigen Kreisgericht ist in gleicher Eigenschaft an das hiesige Stadkgericht und der Rechtsanwalt und Notar Bouneß zu Cüstrin unter Verleihung“ des Notariats im Departement [des ‘Kammer- gerihts als Rechtsanwalt gkeichfalls-an ‘das ‘hiesige Städtgericht, mit Anweisung seines -‘Wohnsizes ‘hierselbst, ‘verseßt ‘worden.

Unter Verleihung des Notariats im Departement des Kam- mergerichts find außerdem “der Staatsanwalt Raetzell in Pleß und der ‘Stadtrichter ‘Dr. juris Gol z'hietsélb# zu Rechtsanwälten bei dem hiesigen Stadtgericht, mit Anweisung ihres -Wöhnsißes hierselbst," der “2c. "Ra eell zug!éich -mit ‘der ‘Verpflichtung ernannt worden , ‘statt feines ‘bi8herigen Titels „Staatsanwalt“ ‘den Titel „Justiz-Rath“ zu führen. :

Der O E M2 Ra Plehwe in Wormditt ist zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht ‘zu “Braunsberg | und zu- glei zum Notar ‘im Departement ‘des !Dftpreußischen Tribunals zu Königsberg, unter Anweisung seinés "Wohnsißes in Wormditt, und’ mit’ der ‘Bestimmung ernannt worden, ‘dß derfélbe statt seines R, S T fortan ‘ben ‘Titel als „Justiz: Rath“ zu ühren hat.

alis.

Tage s: Hr d'u ung. g des Abgeordnetenhauses

am Dometstag, ben 4, April 1861, Vormittags 12 Ubr 1) Fünfter ‘Bericht der Kommission“ für Petitionen. ;

- 600 33) Geometrishes und arqitëftónischés Meißen : -?Profissór.

2) BDwéiter Bericht |der Kommission für das Unterrichtswesen über Péftitionen.

3) Vierter Bericht der Kommission für das Gemeindewésen ‘über Petitionen, i

M) Bericht der Kommission für das Gömeindewesen übtr“den Antrag des Abgeordneten von Rönne und Genossen, die _Mébision der geseßlihen Bestimmungen über das Paßwesen

“und die Fremden-Polizei „bétreffeud.

5) Sechster Bericht der Kommission für Petitionen.

6) Dritter Bericht der Kommission für die Agrar-- Verhältuisse Über Petitionen.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich zu Hoheulohe-Oehringen, von Stuttgart, ;

Se. Excellenz der Kanzler des Königreihs Preußen, Chef- ‘Präsident des ‘Ostpreußischen Tribunals, Dr. von Zander, aus

Neu-Ruppin.

Berlin, 25. März. Se. Majestät der König haben Aller- quädigst ‘geruht, ‘den nachbenannten ‘Petsonen ‘die Etlaubniß zur Anlegung "des von ‘des Kaifers ‘von Brasilien Mäjestät “ihnen ver- liehenen ‘Rosen - Ordens zu ettheilen, und :zwär:

Des Groß-Dignitar-Kreu zie§: dem Direktor -des Allgemeinen Kriegs --Departements, General- Major Baron von der Golz; des. Offizier-Kreuzes: dem Major von Rieff vöm Kriegs-Ministerium, und dem Brand-Direktor Scabell zu Berlin; so wie des Nitter-Kreuzes: dem zur Dienstleistung bei der Abtheilung für die Artillerie- Angelegenheiten im!KriegsMinisterium kommandirten: Haupts- mann von Oppeln- Bronikowski von der Garde- Artillerie-Brigade. i

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 25. März. Seine Majestät der König empfingen heute Se. Königliche Hoheit den Kronprinzen, Se. Hoheit den Fürsten zu Höhen ollern-Sigmaringen, den-Staats- wcanster bon Auerswald, den Minifter ‘der auswärtigen Angele- genheiten, den Kriegsminister und den Königlichen Gesandten am Kaiserlich österreihishen Hofe, Baron von Werthern, so wie den Königlichen Ober-Schloß-Hauptmann Grafen von Keller, Nach- mittags besichtigten Se. Majestät die hiesige Central-Turn- Anstalt,

Königsberg, 22. März. Die Feier des Geburtstages Sr, Majestät unseres allveréhrten Königs wurde in der patriotischsten und herzlihsten Weise begangen. «Die Um iwer sität feierte den Lag durch einen Redeakr, welchen „eine musikalische Aufführung. ein- leitete und {loß, und bei -weleem-Herr Professor Dr. Friedländer in seiner Festrede, anknüpfend an die Bedeutung des Tages , eine interessanke Darstellung der Ehrenbezeugungen gab, wekche den rö- mischen Cäsaren beim Thronwechsel zu Theil- wurden. (K, D. 2)

Breslau, 22, März. “Von ‘der Königlichen U niversitá wurde das heutige große Landesfest in der Aula Leopoldina feier- lih begangen. Zum Eingange wurde die Ouvertüre aus Fidelio unter Leitung des akademiswen Musiflehrers Herrn Dr, Baumgart aufgéführt und dann von -dem Proféssor der Eloquenz “Herrn Dr. Roßbach éine deutsche Rede gèhälten, in welcher der Rédner über Phidias und seine Zeit hande!te, (Br. 2.)

„Bonn, 22. März. ‘Heute Vormittag 11 Uhr beging unsere Universität die Géburstag8feier Sr. Majestät des Königs in der Aula ‘durch eine Festlichkeit, zu welcher nicht nur das“ Lehrer- personál und die Studirenden derselben, sondern auc die ákáde- mischen, Königlichen und städtischen Bezörden si versammelt hatten. Der -Festredner Rector magnificus "Professor Troschel entwickèlte die Lebensgeschihte ‘des hochverehrten Fürsten, welcher auch der Universität Erhalter und Förderer sei. (Bonn. Bi) :

Duisburg, 29, ..Mäxz. “Die ¿Nh. u. N. Ztg“ {reibt : Gestern Morgen 9 Uhr. wurde durch den Badischen Krieger-Verein und dessen Ehrenmitglieder ein Gratulationswunsh „an -unsern lieben, König und Herrn télegraphisch béfördert. “Die huldyolUe Ant- wort Sr. Majestät traf um 5 Uhr 30 ‘Minuten ‘an _den “Verein ein und lautet wie folgt :

| „Dem Badischen „Krieger « Verein ¿und dessen „Ebrenmitgliedern meinen wärmsten Dank, Wilhelm“ |

Oldenburg, 21. März. Jn der heutigen Sihung des

oldenburger. Landtags , verlas der. Regierungs -, Kommissar eine Großherzogliche“ Verordnung -vom ‘21, 6M. nach lier der

Landtag bis zum 16. Mai d, K, verlá é wu l tagung desselben vom 23. d, bis 16 E L N Ver

601

Holstein. Jhehoe, 22. März, So eben,. Nachmittags. X Uhr, wurde. die heutige Sizung der Ständeversammlung geschlossen. Zur Tagesordnung stand. die: Vorberathung, über den: Schluß: des: VerfassungsberihtS, und zwar, zunächst- über den duit-

ten: Abschnitt desselbew, betreffend, die: neue- holstein. sche: Sons--

der - Verfassung, und: sodann: über den: Schluß--, Antrag:,: be- treffénd- die: Mittheilunz- dec Regierungs- Vorlagen, so: wie ver: Beschllisse. der Stände an die Bundesversammkung. Eine: folche: Mittheilung, meinte- der -Kommifsär, sti „nicht von großer Bedeutung“, ‘und beschränke. er si{ch darauf, ohne Protest. zu. erheben, sie für eine „Jnkorrektheit"* zu. erklären. Der Bericht-- erstatter „. Pastor Versmanu,,, Baron: Blome. und, Justizrath. Rötger von hier erwiderten hierauf in der Kürze, worauf der Präfident sas Wort: ergriff! und: die Sache, so sehr“ er“ sie- bedauere; doch für eine“ Nothwendigkeit erklärte: Die nächske Sitzung. isk auf“ Montag- Vormittag, 10 Uhr angeseßt. Zur- Tagesordnung seht“ die Schluß- Berathung, über. die- VerfassungSfrage.

Sachsen. Meiningen, 22, März. Nach einer: lebbaften OiSftusfion., füx, und- wider: die Regierungsvorlage in der D 0-- miainenfrage: hat: der: Landtag: den ersten: und: wesentlichsten Ans- trag! seines“ Ausfchusses angenommen, dahin: lautend:: 14) Gegen die Giltigfeit des! Domainengefeßes vom 3. Juni! 1854 aus? den vom Ausschuß êntwickélten Gründen sich- durch Beschluß feierli zu ver- wabren: 2) hohe Staatsregierung zu ersuchen, auf Grund des Ges seßes vom 23. Mai 1849 und mit Bezugnahme auf das“ Finanz- geseß vom 27.. April 1831: eine. das. Land. beruhigende: GesezeSvor- lage: an den: Landtag gelangen. zu. lassen.

Frankfurt a. Yè,, 23. März. Die offizielle: Mittheilung: über: die Bundestags fißung vom 21. März lautet: Präfi- dium: legte eine Note des’ Königlich“ großbritannischen Gesandten vom 19 d, M. vor, wonach eine allgemeine Jndustrie- und Kunst- Ausfkellung am 1. Mai 1862 in London eröffnet: werden wird: und Anmeldungen wegen Ausstellung- von Gegenskänden an die deshalb ernannten Kommissäre zu richten sind. Es wurde beschlossen, diese Note durch Aufnahme ins Protokoll. zur Kenntniß der Regierungen zu bringen. Der Kaiserlich österreihisbe Gesandte brachte: zur Kenntuiß, daß das” Comité des. Ressel-Denfkmals in Triest bei Bestätigung: des Empfangs® der übermittelten Beiträge den Ausdruck seiner Dankbarkeit für die hohen Regierun- gen, welche so großmüthig zu diefem Monumente beige- tragen, mit dem Anfügen dargelegt habe, daß dessen Aufstellung vollständig gesichert sei. Dex Gesandte dor Großherzogli 1115 Herzoglich sächsishen. Häuser gab für. Sachsen - Weimax - Eisenach, Sachsen-Coburg-Gotha und Sachsen-Altenburg {on vorläufig die Abstimmung über die Aus‘hußanträge wegen Revision der Bundes- kriegSverfassung ab, worin fic insbesondere gegen Aufhebung der Reserve-Jnfanterie-Division erklärt wird. Weitere Verhandlungs- gegenstände betrafen theils Festungs- Angelegenheiten, wie insbefon- dere die Dotaion der Bundesfestung Landau und die Festseßung

des Proviant-Etats für Rastatt, theils die Eingabe eines Beam- |

ten der Bundeskanzlei bezüglich. seiner Gehalts. - und Pension8ver- hâltnisfe.

Baden. Karlsruhe, 23. März, Aus Anlaß des gestri- gen Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs von Preußen war gestern der Königlich preußifche Gesandte, Graf von Flemming, mit feiner Gemahlin, fo wie der Königlich preußische Legations- Secretair von Neumann und der Zollvereins - Bevollmächtigte, Königlich preußischer Ober-Regierungs-Rath Daniel, zur Hoftasfel geladen. Abends fand eine Soirée bei dem Königlich preußischen Ge- sandten statt. Hierbei find von. fürstlichen Personen erschienen : Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin, Se. Königl. Hoheit der Prinz Wasa, Jhre Großb, Hoheit die ¿Frau Fürstin von Fürstenberg, die Prinzessin Leopoldine von Baden und die Prinzessin Elifabeth von Fürstenberg. Ferner waren anwefend: die Mitglieder des diplomatischen Corps, die Mitglieder des Großh. Staatsministeriums, sämmtliche Umgebung der Fürstlichen Personen, die- Geuerale und Obersten der Garnison, der Garni- sonsfommandant, der Stadtdireltor und einige Familien aus der Stadt, Der Königlich preußishe Kommandant der Bundesfeftung Rastatt, so wie der dortige Königlich preußische Regiments - Kom- mandant waren eingeladen, durch eine 1n Rastait stattgehabte Feierlichkeit jedo abgehalten, zu erscheinen.

Hefterreich. Wien, 23. März, Die „Wiener Zeitung“ meldet Ld ‘Se. K. R, apostolishe Majestät haben mit den an den Staatsminister und den Königlich H Hoffanzler gerichteten Allerhöchsten Handschreiben vom 21ften d. M. im Ver- folge der Allerhöchsten Handschreiben vom 5ten d, M. den von dem Patriarchen Rajaéié gestellten Antrag, daß der Nationalkongreß der serbishen Bevölkerung des bestandenen serbisch - banakter Verwaltungsgebietes am 28 (16.) März 1861 zusammentrete und aus den griechish nicht-unirten Bischöfen von Neusaß , Temesvar

und Verseß, dann aus fünfundzwanzig Abgeordneten des geißli und funfzig Abgeordneten des weltliGen- Standes. a AES cfehi: werde, genehmigt. Zugleich, baben Se. K. K: apostolische Majestät den Patriarchen . Rajacié ermächtigt, die Wahlausschxeibung. zu. diesem. National-Kongresse- zu veranlassen. Bezüglich; der Vertheilung: dex geistlichen. und: weltlichen Abgeordneten: und: bezüglich- der Wahlch- * modalitäten hat: Se. K, K; apostolishe: Majestät: die von dem: Patriarchen Rajaéié’ beantragte Wahlordnung. mit“ der: Anordnung- sanctionirt, daß dieselbe zur- S Richtféhnur zu: dienen - habe, ohne: daß jedo hierdurch in der-durch das Etläuterungs-Reffkript- der illyrischen Nation. vom- 16, Juli“ 1779" festgeseßten Zahl und Vertheilung der Deputirten. zu. den gewöhnlichen, National. - Kon-. gressen- irgend. etwas für die Folge geändert mexden solle; Von. dem, Inhalte: diefer: Allerhöchsten Handschreiben; haben. Se; K. K, apostolische: Majeftät: auch: dem Präsidenten: des provisorischen: kroas tifch-slavonischen Hofdifkasteriuums: Kenntniß: gegeben.

Se. K. K, apostolische Majestät“ hat mit der Allerhöchsten Ent- s{ließung, vom. 14. März d. J. an. die Stelle der bisherigen- K. K. froatish,- slavonischen. Statthalterei. in. Ygram. daselbst die Ers- richtung: eines: Königlichen Statthaltereirath 8 der Königs reidie Dalmatien, Kroatien: und: Slavoniemn genehmigt: Die: Amtswirksamkeit dieses Statthaltereirathes beginnt am. 26sten: Máärz 1861.

Dem. „Pesther Lloyd“ wird geschrieben: „Die Schritte, welce die. Söhne des Baron Bru gethan, um. das Undeénkèn ihres. Vaters- zu: rehabilitiren , sind. exfolgreich, gemesen und werde, die „Wiener: Zeitung“ demnächst. ein Kaiserliches Handbillet, an; die: Baronin Bruck! veröffentlichen, in welchem: ihr die: Pensieg: wird: zugesprochen werden. Gleichzeitig wird das amtlihe Blatt eine Darstellung des Sachverhalts veröffentlichen, un die: öffentliche Meinung in. ihrem Urtheile über. den, Verstorbenen aufzuklären. Dem Vernehmen. nach sind, der Familie: gleichzeitig, au, alle: mit. Beschlag belegtew Papiere des Freihertn von Bruck, zurückgegeben,

Großbritannien yud Frlaunud. London, 23. März. Die Königin, der Prinz-Gemahl, die: Kronprinzessin von Preußen und die: übrigen: Mitglieder det U R amilie leben, - ohne- Besuche zu empfangen, in. stiller Zurückgezogenheit in Windsor.

Parlamentsverhandlungen vom 21, März. Oberhaus? Marquis of Normanby ersucht die- Regierung um nähere“ Auskunft- über die Umstände, die zur Prorogirung der: geseßgebenden Versammlung: der tonishen Jnseln geführt haben. Er ist der Meinung, daß dem- : elung: ¡u bertagen. Ex bedauert jedo " inden Nebénunìskanbên" ves: Vorfalls einen Beweis dafür erblicken zu müssen, daß das Benehmen der geseßgebenden Versammlung mit der in ganz Europa wühlenden revofu= tionairen Propaganda zusammenhängt. Wenn Sign. Dandolo,, ein Mit- glied jener. ionischen Gesebgebung , vor zwet Monaten an Lord John: Russell schrieb, daß dessen bekannte Note vom 27. Oftober der „patrioti- schen Sache großen Vorschub thun werde , fo sei dies von Signor Dandolo cin unwiderlegbares argumentum ad hominem gelesen. Er- halte es daher für wünschenswerth von Lord “J. Russells Kollegen, die Versicherung. zu. erhalten, daß sie nicht die in des edlen Lords Rote vom 27. Oktober verfochtene Doktrine theilen, wonach die Jonter- allein zu beurtheilen hätten, ob ihre Beschwerden eine Abiwverfung des britischen Protektorats rechtfertigen würden. Er frage demnach, seinen edlen Freund (den Herzog von Newcastle, Kolonial - Minister), wann die Regierung die auf jene Prorogirung bezüglichen Aktenstücke vorlegen werde! Dey Herzog von Newcastle erwidert: Das ionishe Parlament wurde wie gewöhnlih am 1. März zusammenberufen und der Lord Ober-Commissair hielt die Eröffnungsrede. Das Parlament ernannte , nah ionischem Brauch, ein Comité, um eine Antwort aufzusezen. Nach einer Woche voll unfruhtbarer Diskussionen wurde ein Erwiderungs - Entwurf zu Stande gebracht, der sich nur als eine Ankiageakte gegen die Schuzmacht. bezeichnen läßt. Die Behauptungen, die der Entwurf enthielt, {lagen dex Wahrheit so ins Gesicht, daß sie si. felbst widerlegen. Die meisten Uebelstände, an denen die Wein leiden, werden dem englishen Schuße zugeschrieben ; es gebe auf den Inseln weder persönliche, noch Preß- oder Redefreiheit. Troßdem hätte fich die Vertagung vermeiden lassen. Aber zwei Era der Gesehgebung, Signor Paconis und Signor Lombardo, trugen gu den Erlaß zweter Schviftstücke an. Jn dem einen sollte das Parlament die Bevölkerung der ionifhen Inseln auffordern, dur allgemeine Volksabstimmung für den Anf{luß an das Königreich Griechenland zu stimmen; das andere war ein Aufruf an die Regierungen und Philanthropen der Christenheit , die Türken aus Europa zu treiben kurz, die ganze Welt des rit cis zu revolutionixren. Beide Aktenstücke waren berfassungswidrig, da Ri elst derselben der cine Zweig der Geseßgebung den andern e aa zut seßen suchte. Der Lord Ober-Kommissar richtete also an die Versamm ua eine Botschaft, worin er auseinanderseßte, daß beide Vorschläge jur E wägung ganz ungeeignet seien, und die Hoffnung aussprach, R zurückgenommen werden würden. Als die Botschaft anlangte, m r ih das Haus, auf den AntragFeines Mitgliedes, auf eine halbe Mae e, um die Frage privatim in einem Comitézimmex zu besprechen. N ein auch hier konnte der Geist der S nicht die Oberhand ge- winnen, Als das Haus nah Verlauf der halben Stunde wiedex zue \ammentrat, hielt dex Signor Lombardo wieder eine leidenschaftliche Rede für die beiden Vorschläge. Da der Lord Ober-Fommissair alle ge eren Mittel als fruchtlos erkannte, machte er von der ihm zustehenden eons-