1861 / 81 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Personal-Veränderungen in der Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnriche 2c. : A. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Den 19. März. :

v. Uthmann, Fiebig, Gr. Sehssel-d'Aix, Pr. Ls. von der Rhein. Art. Brig. (Nr. 8), Roerdansz, Pr. Lt. à la suite ders. Brig., dieser unter Verseßung von der Feuerwerks-Abtheilung in die Brigade, zu Haupileuten, Faessfig, Schott, Mattner L, Kleine, Kraufe, Sec. Lts. von derf. Brig. , zu Pr. Lts. befördert. S : dex Rhein. Art. Brig. (Nr. 8), unter Stellung à la suite der Brig., zur Feuerwerks-Abtheilung- verseßt.

Den 21. März.

v. Sydow, Major vom 3. Garde-Regt. z. F., von ‘dem Kommando

zur Wahrnehmung der Geschäfte des 2. Commdrs. vom-1. Bat. des 1.

Garde-Ldw. Regts. entbunden. Den 22. März.

v. Roeder, Major à la suite des 1. Garde-Negts. z. F., Commdr. der Unteroff. Schule zu Potsdam und beauftragt mit der oberen Leitung der Unteroffizier-Schule zu Jülich, von seinem Kommando in Jülich ent- bunden. v. S eTtbotff, Hauptm. à la suite des Garde - Füs. Regts. und Commdr. der Unteroffizier-Schule zu Jülich, unter Beförderung zum Major à la suîte desselben Negiments, von dem ihm ertheilten Auftrag zur Führung der Unteroffizier - Shule zu Potsdam entbunden. v. Shachtmeyer, Oberst-Lieut. vom 1. Garde-Regt. zu Fuß, unter Be- lassung in seinem Verhältniß als Commdr. des Lehr-Jnf. Bats., dem Negt, aggregirt. Prinz zu Schönburg-Waldenburg, Major vom 3. Magdeb, Jnf. Negt. (Nr. 66), in das 1. Garde-Regt. zu Fuß verseßt. Knappe v. Knappstädt, Major v. 6. Brandenb. Juf. Regt. (Nr. 52), als Commdr. des Füs. Bats. in das 7. Brandenb. Juf. Regt. (Nr. 60) verseßt. Graf Finck von Finckenstein, Hauptmann und Compagnie- Chef vom 1. Garde - Negiment zu Fuß, unter Befördernng zum Major, in das 6. Brandenburgische Jnfanterie - Negiment (Nr. 52) verseßt. v. Möllendorff, Prem. Lieut. vom 1. Garde-Regt. zu Fuß, unter Entbindung von dem Kommando als Adjut. der 2. Garde-Jnf. Divis., zum Hauptm. u. Comp. Chef befördert. bv. Radowiß, Pr. Lt. bom 1. Garde-Regt. z. F., in seinem Kommando als Adjut. vom General- Kommando VIU, Armee-Corps, zum Kommando der 2, Garde-Jnf. Div. verseßt. v. Cosel, Rittm. und Escadr. Chef vom 1. Leib-Hus. ‘Regt. (Nr. 1), als Adjut, zum Gen. Kommando VIU. Armee-Corps kommandirt.

Be dœæœr Landw ebr. Den 16. März.

b. Neißenstein, Sec, Lt. vom 1. Bat. 2, Rhein. Negts. (Nr. 28),

als Sec. im 6. Rhein. Jnf. Regt. (Nr. 68) angestellt. B. Abschiedsbewilligungen 2c. Den 21. März.

b. Kleist, Major ‘vom 7. Brandenburg. Juf. Regiment (Nr. 60), mit der Uniform des 2. Garde - Regts. zu Fuß und Pension- zur Dispos. gestellt und zugleih mit der einstweil. Vertretung des 2, Commandeurs 1. Bats. 1. Garde-Landw. Regts. beauftragt. :

Militair-Beamte. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Den 20. März.

Jüterb o ck, Sekretariats-Aspirant bei der Jntendantur des I. Armee-

Corps, zum Séfkretariats-Assistenten ernannt.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 29, März. Seine Majestät der König wohnten heute Morgen mit Jhrer Majestät der Königin und der Königlichen Familie dem Gottesdienste im Dome bei. Se. Majeslät empfingen später den Staatsminister von Auerswald.

9030, Mârz. Seine Majestät der König nahmen im Laufe des heutigen Vormittags die Vorträge des General - Adju- tanten General - Majors een von Manteuffel und des Ge- heimen Kabinets - Raths Wirklichen Geheimen Raths Jlaire ent- gegen.

JhreMajestätenderKönigundbieKönigin wohnten am Grünen Donnerstage Abends der liturgishen Andacht im Dome bei. Am Charfreitage Abends erschienen Allerhöchstdieselben in der Sing-Akademie, wo die Passionsmusik von Sebast. Bach ausgeführt wurde. Am Schlusse der Passions8woche werden heute beide Majestäten wiederum ‘dem liturgischen Abendgottesdienste im Dome beiwohnen. Jhre Königliche Hoheit die Kronprinzessin wird in den ersten Tagen des nächsten Monats hier zurückerwartet,

Der Professor Franz Winterhalter ist mit Ausführung der Portraits beider Ba in Lebenögröße beauftragt.

Baden. Karlsruhe, 27. März. Man liest-in der „Karls- ruher Zeitung: Mehrere Blätter theilen die Nachricht, daß dem Präsidenten des Ministeriums des Junern, Geheimen Rath Lamey, die Leitung der für den nächsten Landtag nöthig werdenden G e - seßgebungs-Arbeiten im Justizminierium übertragen worden seien, in einer Weise mit, welche zu der Ansicht verleiten könnte, als oh diese Arbeiten dadurch in einem andern Geiste ausgeführt werden“ sollten, als dies unter der Thätigkeit des leider durch s\chwere Krankheit heimgesuhten Staatsminislers Stabel géshehen sein würde. Dies ist jedoch keineswegs der Fall. Zwischen den Vorständen beider Ministerien, der Justiz und“ des JZunern , herrscht in Bezug auf die Nothwendigkeit der Reformen

die Basen der Reform Kollegialgerichte erster J

Schmolke, Pr. Lt. von denen sich das dermalige Ministerium gebildet hat.

der Justiz jet fo wenig wie früher irgend eine Meinmmgsverschie- denheit und kaun selbstverständlich keine hexrshen. ‘Die Verfügung des Staatsministeriums ist lediglich ein Produkt der durch die

Krankheit des Herrn Staatsministers Stabel herbeigeführten Noth-

wendigkeit, eine anderweitige Vorsorge zu treffen. Wenn “daher nstanz und Durch- führung ‘des Prinzips der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit find, welches sich in scinen Grundzügen bereits in «unserer Gesehgebung

æeingebürgert hat, so wird damit den Arbeiten der Gesehgebung nur

der Charafter gegeben , welher- den Tendenzen enkspriht , unter Jnsbefondere werden die Arbeiten dadurch nur einen solchen Gehalt sih aneig- nen, daß sie der Minister der Justiz nach seiner Wiedergenesung billigen, fortseßen und seiner Zeit wird vertreten können,

Die feierliche Einweihung der Eisenbahnbrücke bei Kehl ist auf den 6. April festgeseßt. Die Administration der Ostbahn hat zu ‘diesem Zweck 200 Einladungen ergehen lassen, Der offi- zielle Zug wird um 8 Uhr Morgens von Straßburg nah Kehl abgehen. Jn leßterer Stadt werden ih ‘die Botschafter “Badens, Bayern, Württembergs und Hessens befinden. (N. M. Z.)

Desterreich, Wien, 29. März. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht folgende Kaiserliche Verorduung vom 26, März 1861:

Nach Anhörung meines Ministerrathes habe Jch in Ansehung der erheblichen Schwierigkeiten, welhe dem Zusammentreten des Laudtages in Meinem Köuigreiche Galizien und Lo-

* domerien sammt dem Großherzogthume Krakau am 6. April

l, J. entgegentreten , beschlossen, dessen Einberufung auf den 15. April l. J. zu verlegen. Wien, den 26, März 1861. Franz Josef m. p. Erzherzog Nainer m. p. Schmerling m. p, Freiherr .v on Ransonnet mw. p.

Heute meldet das amtliche Blatt: Se. K, K. Apostolische Majestät haben mit der Allerhöchsten Entschließung vom 24. März d. J. die Reorganisirung der politi‘ch-administrativen Verwaltung Siebenbürgens mit der Bestimmung zu geuehmigen geruht, daß das den Rayon des früher bestandenen zweiten Romänen- Grenz-Negimentes umfassende Gebiet hinfort einen eigenen, den Naszoder Distrikt zu bilden habe, in welchem die Verwal- tung in jeder Beziehung gleih jener des Fogaraser Distriktes zu orgauisiren sein wird, daß somit unter Reaktivirung des fsiebenbürgishen Landesguberniuums die Komitate, die Szeller- und sächsischen Stühle, der Fogaraser und Naszoder, dann die sächsischen Distrikte und die K. Freistädte und privilegir- ten Markifleden in ihren früheren Grenzen und bezüglih des Naszoder Vistriktes in den Grenzen des ehemaligen zweiten Ro- mänen - Grenz - Regimentes und in ihrer früheren, au auf den Distrikt Naszod auszudehnenden autonomen Stellung wieder her- gestellt werden, .und daß bis zum 15. April l. J. die Reorgani- sirung „vollzogen sein müsse, damit an ‘diefem Tage die Amts- wirksamfkeit der bisherigen Verwaltung8organe aufhôre und die der wiederhergestellten beginnen könne. Zugleich ist der gesetzliche Graf sächsischer Nation, Freiherr Salmen, angewiesen worden, Be- hufs Reorganisirung der sähsishen Stühle und Distrikte, so wie der Wahlen der Bürgermeister und Königsrichter, sich unverweilt nach Siebenbürgen zu „begeben. as Blatt publizirt ferner die Ernennungen der Räthe und der Secretaire des siebenbürger Gu- berniums, dann der Obergêspane und der Ober - Capitaine des Sogarasser Distriktes, so wie der provisorischen Ober-Königsrichter.

Der Krakauer „Czas“ vom 27. März enthält an der Spihe seines Blattes folgende polizeiliche Zuschrift:

Das hohe K. K. Statthalterei - Präsidium hatte mit Verord- nung vom 23. März l. J. Z. 2891 praes. der Redaction des Journals „Ezas“ eine Verwarnung folgenden Juhalts ertheilt: „Da der „Czas“ seit einiger Zeit das Mißtranen gegen die Re- gierung8organe hartnäckig anfaht und die erwähnte, der Erhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung zuwiderlaufende Tendenz nicht länger geduldet werden kann, wird der Redaction auf Grund tes §+ 22 der Preßordnung eine Verwarnung mit dem Auftrage er- theilt, dieselbe in der nächsten Nummer zu veröffentlichen“. Die Redaction wird hiermit davon verständigt. Krakau, 26. März 1861. Päumann. i

Großbritannien und Jrland. London, 28, März, Die Königliche Familie befindet sich noch in Windfor, von wo sih die Prinzen von Leiningen, von Schleswig-Holstein-Augusten- vai und von Hohenlohe-Langenburg am 26sten verabschiedet atten.

Die allgemeine Landestrauer für die verewigte Her- zogin von Kent geht, einer Mittheilung der offiziellen „Gazette“ zufolge, am Lten des fommenden Monats zu Ende.

„Morning Post“ veröffentlicht folgendes Telegramm aus Paris

vom 27.: Das Gerücht von einer Bewegung der öôsterreii- schen Tru ppen am Mincio ist eben so unwahr «dls jenes, daß ne E französishe Division nach Ancona geschickt wer- en soll,

Lord Palmer ston hat folgendes Schreiben an seine ‘Wähler gerichtet :

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Gentlemen! Jhre Majestät hat huldreichst geruht, mich zum „Lord Wardén- der fünf Häfen“ zu ernennen, und wenn aud kein Gehalt an diesen Posten geknüpft ist, sind doch. damit einige lokale Begünstigungen verbunden, - wegen derer die Annahme dieser Stelle cin Zurücktreten von meinem Paxlamentssiße erheisht. Jh muß mich' Jhnen daher neuexdings als Kandidat füx die hohe Ehre,- Sie im Parlamente ‘vertreten zu dürfen, vorstellen; und ih vertraue, daß die Art, mit der ih während der langen Reihe von Jahren, ïn der ih mit Jhrem Vertrauen beehrt wurde, meinen

chten nachgekommen bin, mich zu der ahtungsvollen Bitte an-Sie ‘be- rechtigt, mix eine neue Probe Jhres ungeshwächten Zutrauens zu: geben. Fn- wenigen Tagen werde ih die Ehre haben, bei Jhnen in Tiverton zu erscheinen und habe einstweilen die Ehre u. f. w. E

Eobden- hatte sih jüngst in einer Zuschrift aw die liverpooler Handelskammer gegen: die Verstärkung: der englischen Streitkräfte ausgesprochen und war für die friedlichen Absichten der franzè- sishen Politik in die Schranken getreten. Die „Times“ machen ihn, statt einer weiteren Erwiderung, auf das eben in Paris aus- gegebene Annnaire militaire für 1861 aufmerksam, Die Gefammt- stärke der französischen Armee wird in demselben mit 657, 100 Mann angegeben, und die „Times“ fragen. Herrn Cobden höflih, was er fich ‘von einer solchen Militairmacht denke? was er wohl sagen würde, wenn England eine eben so große Armee im Lande bereit hielte? Ob er wohl in Abrede stellen möchte, daß die bloße Existenz eines sol@en Heeres den Frieden gefährde, nachdem er. fich doch beklagt habe, daß dur die englisben Freiwilligen der kriege- rische Geist der englischen Natiow gefährliche Nahrung erhalte ? Ob logischerweise England nicht 400,000 Mann bereit halten müßte, so lange der Nachbar ihrer 600,000 beisammen hat? Ob es somit denn in der That, mie Mr. Cobden fortwährend behauptet, nichts als Leidenschaftlichkeit , Verblendung, Böswilligkeit oder Laune ist, wenn die Presse und die Majorität in England es angesichts jener französischen KriegsSbereitshaft für angezeigt hält, ebenfalls kriegs- bereit zu sein?

Ein Ungenannter machte gestern in der „Times“ auf den historischen Widerspruch aufmerksam, dessen Kossuth sich in seiner mitgetheilten eidlichen Erklärung schuldig gemacht habe. Er hatte in derselben behauptet, daß die ihm vom- ungarischen Landtage über- tragene Befugniß der Noten - Ausgabe niemals zurückgenommen worden sei. Dabei vergesse er jedocb, daß er vor seiner Flucht nach der Türkei freiwillig abgedankt habe, daß Görgey wenige Tage vor der Katastrophe von Vilagos zum Diktator ernannt, und daß er selb seit 1849 in Ungarn niemals zu irgend einem amtlicheu Posten erwählt worden sei, Somit sei er gegenwärtig wie viele Andere ein Privatmann ohne irgendwelche amtliche Stellung: Diesem „Eingesandt" tritt heute Vukavics (iù der Revoliutionszeit ungarischer Justizminister) entgegen und behauptet, Kosfuth/s Be- ziehungen zur ungarishen Nation seien dur seine freiwillige Ueber- gabe der Gouverneurstelle an Görgety nicht geändert worden, weil es durch die damaligen Ereignisse gar nicht möglich gewesen sei, eine Anerkennung dieser Abdankung und Machtübertragung vom Landtage zu erhalten.

29. März. (Telegraphish ) Lord Palmerston hat gestern zu Tiverton- eine Ansprache an seine Wähler gehalten. Die ‘inne- ren Verhältnisse Englands bezeichnete der Premier als befriedigend. Jn Bezug auf die Lage Europa's- bemerkte ex, dieselbe sei: allerdings besorgnißerregend, da allenthalben gerüstet werde und mancherlei bedenkliche internationale Differenzen beständen, Trobdem werde hoffentlih der Sommer friedlich verkaufen. Englands Vertheidi- gungs- Anstalten seien jedenfalls befriedigend, und erfreulich fei es, daß troy aller Differenzen der Conftitutionalismus in ganz- Europa aufblüßhe, Mit Bedauern that Lord Palmerston der amerikanischen Zerwürfnisse Erwähnung.

Frankrei. Paris, 29: März. Der heutige „Moniteur“ veröffentliht eine am 25. März zwischen den Bevollmächtigten Frankreihs und der Schweiz ausgetaushte Deklaration, welche sih auf die Salz-Aus fuh.r bezieht uud der Einleitung zufolge den Zweck hat, den Betrügereien bei der Salzausfuhr aus Frankreih nach dem Gex-Lande, nach Ober: Savoyen und nach der westlichen Schweiz ein Ende zu machen.

Gestern brachte der „Moniteur“ ein vom 15. d. datirtes, an die europäische Kommission in Beyrut gerichtetes Schreiben der

vier Maroniten-Bischöfe zu Beyrut, St. Jean d’Acre, Zahle-

Belka und Baalbek, welches eine im englischen Parlament erhobene Beschuldigung zu entkräften bestimmt ‘ist. Die Bischöfe waren nämlich bezichtigt worden, von Fuad Pascha die Hinrichtung von 4600 und, als diese Zahl zu groß befunden worden, von mindestens 1200 Drusen verlangt zu haben. Wie die vier Bischöfe versichern, hätten fie selbst Niemandes Kopf verlangt, sondern auf das An- suhen Fuad Pascha's, ihm die schuldigen Drusen namhaft zu machen, erklärt, das sei nicht ihres Amtes ; alsdann hätten sie sich allerdings dazu verstanden, 16 angesehene Maroniten vor- zushlagen, welche die vom türkischen Kommissarius gewünschte Drusenliste - aufstellen könnten. Diese 16, also nidt die Prälaten selbst, hätten dann. 4000 und später 1200 Drusen als-die Haupt- shuldigen denunzirt, aber keineswegs: deren Hinrichtung: gefordert,

Stxeit

[doch mein Ents{chluß, wie der meiner Mitbürger, ist gefaßt, und Stadt ist, ih: exkläte- es ‘als Abgeordneter von Turin, zu: dem Opfer, welches

sondern das Strafmaß der türkischen Justiz anheimgestellt. Uebri- gens, bemerken die Bischöfe auch, sei die Auswahl der 4600 nicht aus- den 8000 Mannbaren, welc&e das Drusenvolk zählt, sondérn aus 30;000 Drufen und Mutualis, welche alle an den Kämpfen Theil genommen, getroffen worden. Schließlich bitten die Bischöfe um BVeröffentlihung dieser Gegenerklärung, „damit das Juteresse, welches die civilisirte Welt an den syrischen Christen nimmt, nit durch den Gedanfen abgeschwächt werde, daß diese sih desselben unwürdig gezeigt hätten.“

Die: „Patrie“ enthält folgenden Artikel :

„Die englischen. Journale melden in ihren. Berichten über das Be- gräbniß der Herzogin von Kent eine Thatsache, die erwähnt werden muß; nämlich die Anwesenheit der Prinzen der Familie von Orleans, welche zum ersten Male mit der Königlichen Familie von England: in einer öffentlichen Ceremonie figurixt haben. So schritien hinter dem Wappen- könig des Hofenband -Ordens' Se. Königliche Hoheit der Prinz - Gemahl; der den Trawerzug: anführte, begleitet von dem Prinzen von Wales, dem Prinzen Arthur von England, dem Herzoge von: Cambridge und den: Prinzen der Familie von Orleans. Man wird: sich in Frankreich fragen, was eine folche Demonstration bedeutet. Was will die Königliche ¡Familie von England, - indem sie eine durch den Willen des: frartdfittheu Volkes entthronte Familie zu ‘dieser offiziellen Ehre beruft? Wie? Nachdem die Kaiserliche Dynastie feierlihft anerkannt; worden, nachdem im Kriege wie im Frieden jenes mächtige Bündniß geschlossen worden, welches die beste Gewährleistung für die Sicher- heit Europas bietct, nachdem ein Zandelsvertrag die beiden Völker durch noch festeve Bande an einander gekettet, nachdem die Kaiserliche Dynastie erst jüagst der Freiheit neue Garantieen bewilligt, nath- dem unsere Armeen neben einander gekämpft, um dem. Welthandel cinen Weg nach Ehina hinein zu bahnen, nachdem endlich die Ge- schie Jtaliens, die Schwierigkeiten im Orient, so wie der allge- meine Zustand Europas so sehr die Eintracht der beiden großen Völker nothwendig gemacht in einem solchen Augenblicke giebt man fich das Ansehen, als: ob man den Zwiespalt in unserem Lande befördern wollte! Bedürfte es noch irgend etwas, die Sympathie des franzöfischen Volkes für das glorreiche Geblüt Napoleon's zu kräftigen, so: gäbe es- wohl kein sichereres Mbtel, als diese Dynastie im Kampfe mit auswärtigen Ju- triguen zu erblicken. Aber, sagen wix es ohne Zaudern, ‘das englishe Volk’ hat nichts mit diesem kleinlichen Treiben zu thun, und wir sind. sicher, daß es diese kindischen Kundgebungen tadeln wird. Beide Völker haben mehr als je Nôthigung zur Eintracht und zum gegenseitigen Zusammen- halten, mehr“ als je liegt ihnen ob, den Frieden zu erhalten und die freie Entwickelung des Fortschritts und der Civilisation zu begünstigen; und Gottlob, die höchsten Welt-Jnteressen find: nicht mehr! Etiquetten-Sptielereien und Hof-Capricen unterworfen.“

Îtalien. Turin, 27, März. Der Ausgang der großen Debalte über die römische Frage if bereits bekannt. Buon- compagni stellte im Namen der Kammer - Majorität folgenden Antrag: „Die Kammer geht nah Anhörung der Erklärung des Ministeriums, daß, nachdem die Würde, der Glanz, diè Unabhän- gigkeit des Papstes und die vollständige Freiheit der Kirche ge- sichert worden, die Anwendung des Prinzips der Nicht-Fnterven- tion im Einvernehmen mit Frankreich zur Anwendung kommen und Rom, das durch die Meinung der Nation als Hauptstadt auser- koren sei, Jtalien wiedergegeben werden solle, zur Tagesordnung über,“ Die Redner der Linken beantragten die einfache Prokla- mirung Roms zur Hauptstadt des italienischen Reiches und die Aufforderung an den Käiser Napoleon, seine Besaßung von’ Rom’ abzuberufen, Ferrari suchte nachzuweisen, daß ‘das einzige poli- ti he System, welches Jtalien zu: befolgen habe, in dem Bündnisse mit Frankreich bestehe; Rom sei von jeher den Königen von Ftalien unheilvoll gewesen. Um nacch Rom zu rü@&en und in Rom zu bleiben, würde man die philosophischen und religiösen Jdeen der“ Jettzeit umwandeln müssen. Die Erklärung des Minister- Präsidenten Cavour bet Beginn ‘der Debatte, welche bekanntlich mit Audinots Juterpellation begann, liegt nunmehr ihrem Worte laute nach vor. Audinot hatte gefragt, warum in Rom nicht däs Prinzip der Nicht-Jntervention zur Geltung gebracht werde, was: denn ‘die Regierung eigentlich mit der rômischen Frage vorhabe. Cavour erklärte hierauf im Wesentlithen :

Die erste Währheit, welcher Geltung: zu verschaffen, ist die Unmög® lichkeit, ‘ein ohne Rom als Hauptstadt konstituirtes Jtalien zu halten Auf dieser Unmöglichkeit beruht unser Necht und unsere Pflicht, Rom zu bekommen. Wer unsere Angelegenbeiten ‘ehrlich im Erwägung zieht, fühlt

‘instinktmäßig die. Wahrheit dieses. Saßes. Jn der That hat Jtalien noch

viel zu thun, um fich zu organisiren, die Probleme seiner inneren Gest[= tung zu lösen und Jahrhunderte alte Hindernisse einer politishen Ord- nung zu beseitigen. Um dies zu-können, -bedarf es der Einheit und Ein- tracht, die niht zu Stande kommen wird / so lange die römische Frage ungelöst ist. Einflußreiche, wohlwollende Männer können hre Vor- liebe für diese oder jene Stadt aussprechen; aber unbestreitbar ist 2s, daß, wenn Nom einmal unsere Hauptstadt ist, aller über ‘diese Frage unmöglich wird Diese Wahl wird durch. die Geschichte, durch die Civilisation eines: Volkes entschieden. Was ist Roms Geschichte anders als die einer Hauptstadt, ja, der Hauptstädt des Erdkreises? Jeßt wird es die-einer-großen Nation .….. Persönlich würde t

‘hielleiht vor den-Monumenten: dks: Alterthums: und der Neuzeit: der- ewigen Stadt den schlichten, : geradenw-Straßen meiner Vaterstadt. den PRavA, eben ; è

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