1906 / 87 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Apr 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 14 der Geseßsammlung enthält unter Nr. 10694 das Geseß, betreffend die Erweiterung des Stadikreises Aachen, vom 31. März 1906, unter Nr. 10 695 die Verordnung, betreffend die Errichtung von Kanalbaudirektionen für die' Herstellung des Schiffahrtkanals vom Rhein zur Weser mit Nebenanlagen und eines Haupt- bauamts für die Herstellung des Großschiffahrtswegs Berlin— Stettin, vom 2. April 1906, unter Nr. 10 696 den Allerhöchsten Erlaß vom 3. April 1906, betreffend die Errichtung einer tehnishen fia tene in dem Ministerium des Jnnern für das Beamtenbaugenofsen- \schaftswesen, und unter “Nr. 10697 die Verfügung des Justizministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Teil der Bezirke der Amtsgerichte Diez, Hachenburg, Herborn, Nastätten und Res vom 31. März 1906. erlin W., den 11. April 1906. Königliches GICMERAIAngent. LUEL,

Nichkamlliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 11. April.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute im hiesigen Königlichen Schlosse den Vortrag des Stellvertreters des Zivilkabinetts, Geheimen Oberregierungsrats von Valentini entgegen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Bussard“ gestern von Daresfalam nah Zanzibar in See gegangen.

S. M. S. „Falke“ is am 7. April in Puna (Ecuador) eingetroffen und am 8. April von dort über Eten und Pacas- mayo nach Callao (Peru) in See gegangen.

Vayern. Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent hat estern, wie die „Münchener Neuesten Nachrichten“ melden, das vom Staatsrat und den beiden Kammern des Landtags angenommene neue Landtagsw ahlgeseß sanktioniert.

BadDen.

In der Budgetkommission der Zweiten Kammer wurde gestern, wie „W. T. B.“ E von seiten der Regie- rung auf eine Anfrage, betreffend die ersonentarifreform, folgende Erklärung abgegeben: l

Neuerdings habe in der Frage der Personentarifreform eine Sitzung der Becireter der verbündeten Regierungen zur Einsetzung einer Unterkommission für die Ausarbeitung einer Vollzugs8ordnung über die früher vereinbarten Vorschläge stattgefunden. Die Regie- rungen ständen beute noch auf demselben Standpunkt wie früher, vor- behaltlich der Rücksprahz mit den Volksvertretungen. Sollten die Vorschläge von diesen angenommen werden, so könnte mit dem Voll- zug frühestens am 1. April 1907 begonnen werden. Bezüglich der Betrieb3mittelgemeinschaft seien die Verhandlungen noch niht weiter

YNPieYen. 0

Großbritannien und JFrland.

Im Unterhause wurde die Regierung gestern von Charles Shwann interpelliert, ob zu den Ergebnissen der Konferenz von Algeciras auch die tatsächlihe Beseitigung der Bestimmung im englisch-französischen Vertrag gehöre, die die wirtschaftlihe Gleihberehtigung aller Mächte in Marokko auf die Zeitdauer von 30 Jahren beschränke. E

Nach dem Bericht des „W. T. B.“ erwiderte der Staatssekretär der auswärtigen Angelegenheiten Sir Edward Grey, daß die wirtschaftliche Gleichberehtigung aller Mächte in Marokko nah Ab- lauf von 30 Jahren aufhôre. Die von der englischen und der fran- zösischen Regierung eingegangenen gegenseitigen Verpflichtungen seien dur die Stipulationen der Konferenz von Algeciras in keiner Weise verändert, geschweige denn aufgehoben. i :

Im weiteren Verlauf der Sizung wurde die zweite Lesung des Geseßentwurfs angenommen, der das bestehende Geseß Über die A iun von Unfallentshädigungen seitens der Unternehmer an in ihren Betrieben zu Schaden gekommene Arbeiter ergänzt und verbessert.

Frankrei. en Ministerrat, der, „W. T. B.“ zu- folge, unter dem Vorsiÿ des Präsidenten Fallières statt- fand, mahte Bourgeois von der Unterzeihnung der Schlußakie der Konferenz von Algeciras Mitteilung und ab die Hauptzüge der Erklärung bekannt, "Be er eute in der Kammer gelegentlich der Debatte über die Kredite für die französische Delegation bei der Konferenz abzugeben gedenkt. Auf Antrag der Minister des Aeußern und der Marine b:s{chloh der Ministerrat, un- verzüglih eine Abteilung des Mittelmeergeshwaders nah Neapel zu entsenden, um der durh den Ausbruch des Vesuvs heimgesuhten Bevölkerung Hilfe zu leisten. Der Minister der offentlichen Arbeiten Bartho u hat bei der Gesellshaft der Korsishen Bahn Schritte zur Beilegung des Ausstands der Bahnbediensteten unternommen. Rußland. Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen- agentur“ sind in der Hauptstadt 29 Abgeordnete für die Reichsduma gewählt worden. Davon gehören 9 der Linken, einer der Rechten und 2 der gemäßigten Partei an, die übrigen sind parteilos. Jn aht Fällen haben Nachwahlen stattzufinden. : i Der Generalgouverneur von Odessa hat an die Bevölkerung einen Appell geri ee in dem er sie auffordert, sich während des Osterfestes ru ig und friedlich zu verhalten. Zum Schutze der Bevolkerung der Stadt sind alle erforder- lichen Maßnahmen getroffen worden. | _— Der General Alichanow tritt, obiger Quelle zufolge, den Gerüchten entgegen, denen zufolge die L Truppen das offentliche Leben in der Landschaft

In dem gestri

Polizei und die ;

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den Zivilbeamten wodurch

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Regierung günstig halte,

Der russische Geruog enderun

belgishe Regierun

großen Messer“

Banner tragen “u

dynastie!

Telegraph“ meldet,

„Reuterschen fommen versteht üdlih vom

ajor Lemaire,

denen es Dampfern anzulegen, abgescha des Nils gelegenen

liches Dasein und habe die La: den Bezirk Senaki sei ein Detacheme die dortige Bevölkerung zur g u zwingen. Das Detachement habe je thren können, ohne daß

sammenstößen gekommen sei.

Nach endgültiger Festst zufolge,

einer Meldung französishe Botschafter

Staatsdepartement geftern Rußland habe | wenn Rußland seinen ( z im

\chiebung der Friedens

Sr asser obe bed Was

en Punkte, die er \

Türkei.

ankfurter Zeitung“ sämtlichen Offizieren, bis zum H derselben Rangjitufen Gehal das ordentlihe Budget jährlich mit 800 000 Pfund mehr belastet wird.

Griechenland.

ellung 120 Theotokisten, aimisten und 8 Unabhängige gewählt worden.

Amerika.

mache, daß die Friedenskonferen der amer lan nes Staaten entsprehend v otshafter Baron von

den Wunsh des Staatsdepart des Zeitpunktes mitgeteilt. haben erklärt, d

Asien.

heißt, daß die Banditen in Ho mit der Jnschrift: iele Städte bauen die alten Mauern l der Unruhen in Honan liegt Eisenbahn, sodaß die Reisenden Von Hankau sind denen man hofft, daß es ihnen

wieder auf. Der Schauplaß

nahe an der Hankau—Pekinger aus der Ferne das Schießen Truppen entsandt worden, von 1 gelingen wird, die Unruhen zu unterdrüden. Die japanische Regierung hat, wie in aller Form verlangt,

Mukden und die Provinz Antun für den Handel öffne. -

geg lünderung

Bei den chinesishen Behörden in eingegangen über Unruhe westlihen Schantung, ervorgerufen Aufständishen richten fich, meldet, dem Namen na und die katholishen Christen, Verhalten auf eine P

n im südlich

andarbeiten wieder aufgenommen. nt geschi ) ihrer Obliegenheiten ine Aufgabe durch: es zu Gemwalttätigkeiten und Zu-

worden,

meldet, hat der Sultan auptmann einbegriffen, sowie en Gehaltszulagen gewährt,

ungefähr

der Wahlergebn iff e sind,

42 Ralliisten,

des „Neutershen Bureaus“ in Washington Jusseran benachrichtigt, daß die mitteilen laßsen, daß } Einfluß dahin geltend Haag dem Wunsche

e

choben

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das

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es für

würde.

Rosen hat seiner Re-

ements bezüglih der Die holländische und fie gegen eine Auf- konferenz nichts einzuwenden haben.

Peking sind Nachrichten

en Honan und die von der Gesellshaft „Vom

sind. Die Feindseligkeiten der wie das „Neutershe Bureau“ en den neuen Unterrichtsplan in Wirklichkeit jedoch läuft ihr der Städte hinaus.

onan 12 009 Mann zählen und

Afrika.

wishen den Regieru Una h anges Congo ;

ureaus“, gestern ein kommen abgeschlossen

als

von dem Gouverneur von Bahr- als dem Vertreter Englands, modus vivendi inne hat. die strittigen Gebiete vorläufig dur \ waltet werden sollen. Monaten bestehenden

ft und

ngen

D

worden.

im

Dagegen wer E Jeit Beschränkungen der Nilschiffahrt, nicht gestattet war, an belgijchen Stationen die Verbindung mit den am Laufe

hörten.

des Sudan uni aats ist, nah einer Depesche 1 vorläufiges Ueberein- Nach diesem Ueberein- Congostaat zur Räumung der l. Breite - und nördlich von der en des Congo und des Nils ge- eit dem Abschluß des von dem belgischen Vertreter der Congoregierung, und el-Ghazal, Major Bo ulno1s, März 1905 herbeigeführten as Uebereinkommen besagt, daß udanesishe Beamte ver- den die seit mehreren

nah

„Nieder mit der Mantschu- zum Schuße

der „Daily daß China g im nächsten Monat

und des des

elgishen Stationen wiederhergestellt.

3

Nr. 22 des herausgegeben im Inhalt: Handels-

Die Ergebnisse der Shlachtvi

I. Allgemeine Shlachtvieh- und Fleishbeschau.

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Pferde |

un andere Eine j hufer |

Wi

Zahl

| j î

| Otsen | Bullen |

3

j

4

2h- und Fleischb

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entralblatis für das Deutsche Rei“ eih8amt des Innern, vom 9. d. M., hat folgenden und Gewerbewesen : Ausführungébestimmungen zum Gesetze, betreffend die Wetten bei öffentlih veranstalteten Pferde- rennen, vom 4. Juli 1909.

der Tiere, an denen die Schlachtvich-

Jungs- |

| rinder |

Kühe

| 3 Monate alt | E]

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über |

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Berlin, Bez

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wurden.

163 =

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1901,

West

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j Kälber |

bis __| Schweine | Schafe

Nah bebungen fielen î weibliche)- Personen ; Opfer; außerdem fanden 21 Hinrichtun

Am meisten wurden von erfteren betrug fast das Dreifache von dem des weiblichen des Staats weisen im einzelnen ohne Ausnahme Ziffer beim männlichen Geschlecht auf. ung der Zahlen der lebenden Bevölkerung im lnen Provinzen zeigte sih folgendes :

ums Leben 2 weibliche

mit 86 (1,78), Sawlsen mit 51 (1,75), bezw. 2,03), Berlin mit 38 (1,54) Hannover mit 23 (0,85), Holstein mit 19 (1,31) Fällen. Z stigste Verhältniszahl und die iffern hat auch Berlin, und stfalen.

Stelle gün Weniger ungünstige land, Shlesien Die Beweg _de forshzn, ist Aufgabe der Krimin statistik; die vorstehenden Zahlen darauf bin, daß felbst eine übermä f an Verkehrs- und Arbeitsmittelpunkten (Berlin) für fich mmen dieses {weren Ver Von sondere Angaben tungen ze in den leßten n find. etwas mehr, nur 9 Männer, 1904 / verfiel nur eine kleine Zahl diesem Schidcksa 1902 ‘und nur je 1 } Hinrichtungen für die genannten fünf

Jahre in de zeigen, daß die meisten Voll-

streckungen d 16 Männern und 1 13 Hinrichtungen

Sirafanstalt D

G alen, j ¡reuß Sghleswig-Holstzin und Rheinland der hingerichteten Frauen betrug 3 je 1 in den viec Provinzen Schlesien,

Statistik und Volkswirtschaft.

Mord und Totshlag in Preußenwährend des Jahres 1904

den auf Grund \tandesamtliher Sterbekarten erfolgten Er,

betroffen ; ibr Anteil Auch die P eine höhere Bei Gegenüberstell Staate und in ten einze Es starben durch Mord und Totschlag

( ndesp-

Brandenburg ommen .

Schlesien . . .( Sadhsen. . Schleëwig- Holstein . . . ( Hanncver . ._-. Westfalen . . .( Hessen-Nafsau Rheinland . Hohenzollern . .( 3

Mehr als die schlagen, teils erstohen. Summen derjenigen, welche dur welhe durch gewaltsames Ersticken und

f

rovinzen

( 32

( 21

überha

§46 As S

21 17 20

3 11 21 19

14 9 2 LL 12 42 2

65

21 121

72 ;

Diesen

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im Staate . . (524 m., 185 w.) 709 in den Provinzen Ostpreußen . . (3 Westpreußen .

94 39

38 56 20 39 86 51

=-

e ) 163 e) D

im preußishen Staate 688 (504 männlihe und

dem Mord und Lage - im Jahre 1904 a gen statt. Personen männlichen Gef,

Glehts ih

oder von 100 000 Lebenden (2,95 m., 1,01 w.) 1,96 Personen

u e 1,95

Am niedrigsten ist die Zahl derer,

2,65

anteilig hohes Vorko

Interesse siad noch be E Verbrechern, welche dämlich 9 "1908 dageg Män

3 im Jahre vnd 1904. Die Zahlen üker n einzelnen Provinzen er Todesstrafen in Sw&lesien erfolgten, In der Provinz Bran ] Männern vorgekommen, die meisten in der die standesamtlih nicht zu Berlin nim, Regierungsbezirk während des gleichen Provinzen Westpreußen und Sachsen Hannover und

A

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ersonen,

1903 3,

Lande

Pcomme

dur

ebraht wurden; es waren deren 1904 5 1903 1 weiblihe Persov und 4 weibliche, 1901 3 und 1900 2 weibliche Für die Provinzen treten Die Hohenzollecnschen 1902 feinen, gehabt, mit I ¡ vinzen die höchste Verhält Ostpreußen mit der Verglei einfachen Zahl 54. Leßtere î he! bei weitem die höchste und eine beständig in dem genannten Verhältnis. Es folgen Westfal-n mit 83 (2,38), Brandenburg mit 56 (1,98), Westpreußen und Posen mit je 39 (2,43 , Hessen-Nassau mit 33 (1,66), rn mit 20 l Letztere Provinz weist die an dritter ¡weitniedrigste absolute auf.

nachstehende baben 1900 1904 5 Fälle von Mord und Totsclag teren aber, auf 1000C0 Lebende, von allen Pro- tniszabl, nämli 7,41. ch3ziffer von 2,71 und der (nicht hohen) st im Rheinland in den leyten 5 Jahren dig wachsende gewesen, 1904 Schlefien

a a a t S

0,49 32 1 0

1 3 3

1,0

0,8

1,2

0

9 5 9 3 8 0

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0,15 0,66 1,18 1,38 5,70 ,

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welche du

ri Do gi Do Do Sa R

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4

älfte der Gemordeten ift alljährlih teils er- Zahlen am nächsten kommen die Scchußverleßungen, hiernah die, rwürgen getötet

Erhängen

männlie und 1902 6& männlide ersonen.

Unterschiede hervor. 1901 und

1 Fall,

(1,20),

Anschließend folgt

Schleswig-

die ungünstigsten Rhein-

gründe für den Mord und den Toischlag zu er-

N,

aber

Frau. von

lôtensee bei Berlin, l sondern zu Tegel, deshalb zum Kreise Niecderbar P gehört. eitraums an Männern in ten ebenso an Männern je 6 in den Provinzen je 5 in Ostpreußen und Hessen-Nafsau, je und 3 in Pommern. in der Provinz Ostpreußen und Sachsen, Hannover und Westfalen.

Je 8 Hinrich

20

5A

alysychologie und . der Kr weisen jedo bereits mit Sicherbeit äßig starke Anhäufung von Menschen Sen fa in

a

ner kingerichtet.

und Fleishbeschau vorgenommen wurde:

Ziegen | Hunde

tungen wurden

Zahl Z

au Trichinen (u. Finnen)

Schweine

, nämlich 2 im Jahre Jahren 1903

in den

der

b t be rechen Si nri Ja

inal

2

und zwar an

denburg find

4 in Posen,

Die Zahl

(Stat. Korr.)

eshau sowie der Trihinenshau in den einzelnen Monaten des Jahres 1905 für den preußischen Staat.

L, Trichinenschau_

unter- suchten

dabon waren

t j Î j

trichi- | finnig nôs |

| f

9 - 10

| | j j

11

12

13

davon im: Januar . .

Ferenue ¿ ärz.…..

Nevember Dezember

davon im: Juli August . . September Oktober. . November Dezember

96 834| 8 420; 7 530 7 833! 6 870 6 962 5 835 5 050 6 298 8031

10 572

11 882

11 551

81 312 4 171 5 123 6 931 9 151

10 737

10 014

Gurien unerträglih gestalten. Der General stellt fest, daß die Truppen nur dort auftreten, wo es nötig ist, die oe Bevölkerung gegen Räuberbanden zu s{hüßen. Die

völkerung des Bezirks Osurgeti führe wieder

ein fried- i

307 25 7695| 23 605] 24 009| 24 159; 26 341) 23 9599| 22 419! 27 303 28 275 32 909 25 032 23 802

299 050 20 777 26 753 27 498 29 931 26 387

| 214 292 848

23 246

25 440 22 695 24 064 23 932 27 923 27 243 26 639 27 481 24 632 22 089 20 219 20 491

272 645 24 376 28 958 25 735 23 961 23 060 21 788

*) Die Zahlen der Spalten 3 bis 1

13 und 14 etwas kleiner, als sie in Nr. 32 des „'

Î 1 012 970! 452 435

86 474 78 063

84 466)

80 670 91 305 80 183 80 796 90 356 84 444 833 448 84 643 82 622

919 445 69 904 83 213 80 862 83 281 83 409

79 520

2 sind infol R. u. St.-

32 128 28 427 30 129 31 173 34 970 395 315 38 079 45 852 44 445 50 747 43 927 37243

|

372 388 31 462 42 166 43 038| 41 537] 47 269 31241

2277733 180 918 188 648 244 344 257 117 233 444 240 091 190 772 167 283 135 187 129205 140 858 169 866

2195 272 186 654 185 721 165 594 153 914 162 317 191 769!

4

8 022726

867 015|

738 097 712 438 605 383 647 893 988 439 976 298 693 274 596 905 663 756 684 934 738 294

8 852 816 623 622 696 102 723 649 793 409

892 232| 927 241!

| | | | 1635 805! 156 492/ 1 584

100 306 91 399) 98 667] 97 502)

102 844

135 463

202 959

212 703

183 964

173 344

135 935

100 719

1523 732] 172 344 201 252

161 498

130 810

93 594!

8 633| 6 439 17 573 28 877) 10 264) 4 356! 3 756! 6 399| 12 390 20 166) 21 376| 16 263)

158 346 4 108

6 858! 13 712! 21 838 21 354 15 061

131 115 138 147 169

26

86 108 128 172 163 191

L E 67

78

93 121 88

112

10 346 429

1 362 382 1 093 388 920 976 701 169 675 947 605 189 595 611 616 132 627 300 783 186 1 030 997 1334 152

644 333 712 369 T57 845 950 016 1369 461

109 82 56 90 59 50 41 40 39 54 49 68

79 70 69 126 103}

1 626 731

151

462.

e von Na#ßträgen und Berihtigungen etwas größer, diejenigen der Spalten 2, ,* vom 6, Februar 1906 veröffentl!cht worden find.

Zur Arbeiterbewegung.

Fn der Lohnbewegung- der Berliner Bäckergesellen (vgl. Nr. 85 d. Bl.) haben die Vorstände der BUriniltGnzen Bots ah der Vororte fih über ein gemeinsames Vorgehen geeirigt. Eine von den beteiligten Innungen gewählte Kommission hat, der „Voss. Ztg.“ zufolge, am Montag beschlossen, mit den Gesellen über die eingereihten Forderungen in Verhandlung zu treten. Den Gesellen is geantwortet worden, daß die Innungen in erster Linie mit den geseglihen Ver- tretern der Gesellen, den Gesellenauës{chüfsen, verhandeln müßten, aber nichts dagegen einzuwenden hätten, wenn auch einige Vertreter der freien Gesellenorganisationen zu den Verhandlungen hinzugezogen würden. Die dem „Verbande der Friseurgehilfen Deuts{lands“ an- geshlossenen Berliner Fseur- und Barbiergehilfen hielten in der Nacht zum Dienstag eine außerordentlich zahlreich besuchte öffentlihe Versammlung ab, in der sie nah demselben Blatte folgende Forderungen aufftellten: „Mindestwochenlohn ohne Kost und Logis 20 #Æ; halbe Kost ohne Logis 15 K; Aushilfe am Sonnabend von 2 Uhr Nachmittags bis 10 Uhr Abends und Sonntags von 7 Uhr Morgens bis 2 Uhr Naw@- mittags 8,50 A; Aushilfe an Wochentagen ohre Kost 4 46; Aushilfe für halbe Wochentage 2,50, Arbeitszeit vom 1. April bis 30. September von 7 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends (1 Stunde Mittags- yause), vom 1. Oktober bis 31. März von 7# Uhr früh bis Abends 9 Uhr, Freigabe der drei Feiertage, Anerkennung der Organisation und des kostenlosen Arbeitsnahweises.*“ Dazu wurde eine Erklärung angenommen, in der die diesjährige Lohn- bewegung für unbedingt rotwendig erklärt wird, um die seitens der Arbeitgeber geplante Verschlechterung der Arbeitsverhältnifse zu ver- hindern. Die Anwesenden erklärten sich mit den vorstehenden Forde- rungen einverstanden und verpflihteten fi, für deren Durhführung Sorge zu tragen. Die Kommission wurde beauftragt, diese Forde- rungen den Arbeitgebern fofort zu unterbreiten.

Eine von mehreren Hundert Shuhmachergehilfen besuchte Versammlung fand am Montag in Frankfurt a. M. statt, in der üker die der S&uhmat@erzwangsinnung und tem Arbeitgeberverband eingereihten Forderungen von 21 und 24 Wocwenlohn bei diftündiger Arbeitszeit berihtet wurde. In einem Schreiben hätten, wie mitgeteilt wurde, Innung und Arbeitoeberverband es abgelehnt, mit der Organisation zu verhandeln. Sie wollten nur mit dem Gesellenaus\huß zu tun haben. Die von der Innung zur Verhand- lung mit dem Gesellenauëschuß eingeseßte Kommission habe aber bis jeßt nichts von sich hören lassen. In dieser Kommission bestehe die Mehrzahl der Mitglieder aus Kleinmeistern, die keine Gesellen beschäftigen und deshalb fein Interesse an der Lohnbewegung hätten. Von dieser Kommission fei nihts zu euwarten. Der Referent und die Lohnkommission s{lügen daher vor, am Dienstag allen Meistern ¿zu kündigen. Die Kündigungsfrist werde aht Tage nah Ostern ablaufen. Seien bis dahin die Forde- rungen niht bewilligt, fo sollte geftreikt werden. Dieser Vorschlag wurde mit allen gegen eine Stimme angenommen.

In Aacen fand gestern abend eine Versammlung der Arbeit - eber der Aachener Textilindustrie statt. Dem „Echo der egenwart“ zufolge wurde beschlossen, falls nicht bis Sonnabend

die Lohnbewegung bei der Firma F. u. M. Meyer durch Wieder- aufnahme der Arbeit beendet sei, am Dienstag der nähften Woche eine Generalaus\perrung der dortigen Weber eintreten zu laffen.

Den deutschen Arbeitern beim Altenbekener Tunnel, die vor einigen Tagen die Arbeit niedergelegt hatten, wurde, wie die „Rh.-Westf. Ztg. mitteilt, eine Lohnerhöhung bewilligt, die Kürzung der Arbeitszeit aber abgelehnt. Damit ift der Ausftand beendet.

Der Ausstand der Schiffer der Mindener Schleppschiff- fabrtgesellschaft (vgl. Nr. 8 d. Bl.) ist, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, beigelegt. Heute sollte die Arbeit zu den Lohnsägen, die die Gesellshaft s{choa vor dem Ausbruch des Ausstandes freiwillig be- willigt batte, wieder aufgenommen worden.

Im mitteldeutshen Braunkohlengebiet Ober- rôöblingen - Halle - Weißenfels - Zeiß -Meuselwigß - Alten- burg waren, wie „W. T. B.“ meldet, gestern von der 13 736 Arbeiter ¡ählenden Belegschaft 3974 im Ausstande. (Vgl. Nr. 86 d. BL.)

In Graudenz verhängte, wie der „Gesellige“ meldet, der Arbeitgeberverband für das Baugewerbe über sämtliche dortigen Bauarbeiter, etwa 1000, die Sperre wegen Lohnforde- rungen, die über das hinausgehen, was der Arbeitgebervertand bereits beroilligt batte. i

Au3 Sagan, 8. April, wird der „Schl. Ztg.“ berichtet: Die von den Bauyandwerkern Ciugnelete Lohnbewegung greift weiter um sich. Auch die sämtlichen Ar eiter und Arbeiterinnen der Textilbranche sind in eine solhe eingetreten. Zu diesem Zwecke haben sih die hier bestehenden Ortsvereine der deutschen Gewerk- vereine (Hirsch-Duncker) und der sozialdemokratishe deutsche Textil- arbeiterverband vereinigt. Es fanden zwet fehr zahlrei besuchte Versammluvgen statt. Beide Versammlungen genehmigten ein an die Arbeitgeber gerichtetes Gesuch, in dem folgendes gefordert wird: „l) ein zehnstündiger Arbeitstag mit anderthalbftündiger Mittags- und je viertelstündiger Frübstück8- und Vans 2) eine Loh - erhöhung von 2009/9." Falls die Arbeitgeber nicht mit den Ver- tretern der genannten Organisationen verhandeln wollen, so soll eine Kommission von sechs Arbeitern, die die Versammlung wählte, die Verhandlungen leiten. Die Mbeitgeber sind gebeten worden, bis zum 20. April ibre Antworten dem Gewzrkoereinsvorstande zu übermitteln.

In Le ipzig sind, nah der „Köln. Ztg.“, die in den Werkstätten beshäftigten S uhmachergehbilfen, gegen 900, in eine Lohn- bewegung eingetreten. Sie fordern u:.ter Androhung des Ausstandes eine 20prozentige Lohnerhöhung und eine Neuregelung der Arbeitszeit.

Von zuständiger Stelle wird dem „W. T. B.“ aus Greiz mit- (eiety daß sih die Blättermeldung von einem neuen Ausftand der

eber nit bewahrheitet. Es hade sich nur um eine Differenz in einer inneren Betciebeangelegenheit einer Greizer Firma gehandelt, wodurch cine zweistündige Arbeitseinftellung hervorgerufen worden sei. Die anderen Webe1 eibetriebe seien hiervon nit berührt worden.

In Ar: find, wie „W. T. B.* berichtet, über tausend in der Konfektionsbranche beschäftigte Personen gestern abend in den Ausstand getreten. Zwischen den Leitern des Arbeitgeber- verbandes und tem Verktand ter Schneider und Schneiderinnen find Unterhandlungen eingeleitet worden, die, wie man bofft, zu einer baldigen friedlihen Einigung führen werden. In einer gestern in Altona ab- gehaltenen, fehr stark besuchticn Versammlung der ausftändigen See -

eute von Hamburg-Altona (vgl. Nr. 86 d. Bl) fprach ih die Streikleitung gegen die beantragte Verkündigung des allgemeinen Ausstandes aus. Dagegen \cklug die Streikleitung vor, von Mittwoch ab für sämtlihe Bremer Schiffe die Anmufterung zu ver- weigern, weil die Bremer Needer es abzelehnt haben, mit dem Seemanne verband in Unterhandlung zu treten (f. u.). Diesen Vor- hlag nahm die Versammlung einstimmig an.

In Bremen lebnte, wie die „Weserzeitung" meltet, - der Neederverein des Unterwesergebiets es ab, mit dem Deut- sen Scemannsverbande über den eingereidten Lohn- und Arbeits- tarif der Seeleute zu verhandeln, weil ter Seemarnsverbard nur eine kleine Minderheit vertreie und überdies in einem Flugblatte die Reedereien geschmäht habe. Wern den einzelnen Reedern von ibr-n Seeleuten Anträge auf Lohnerhöhung unterbreitet würden, so wolle der Vorstand des Reedervereins gern vermitteln. (Val. Nr. 82 d. BL

Aus Lens wicd dem „W. T. B.* telegrophiert: Der Kongreß .

=der Bergarbeiter (vgl. Nr. 5 d. B.) beschlo, die Bergwerks.

gesellshaften um neue Verhandlungen auf Grund eines Tagelohnes bon 7,18 Fr. zu ersuchen. Die Ausständigen veranstalten Straßen- umzüge mit Fahnen und Musik. Der Ausstand der Berg- arbeiter in Frouard und Bruydòres iît infolge gegenseitiger Zugeständrifse beendet.

Am Sonnabend ging, wte die „Köln. Ztg.“ beriÆtet, dem Verband j der Spinnereibesizer des Oldhamer Bezirks die Forderung |

einer 5 9/9 Lohrerhöhung für die Spinner zu; die Karder hatten diese Forderung \chon früher erhoben, und zwar für das gesamte

Gebiet des Gewerkverbandes in Lancashire. Die von beiden Seiten geftellten Forderungen betreffen 98 000 Arbeiter.

Die Kutscher und Arbeiter der Stokholmer Fubr- werksbesiter, insgesamt 2000 Mann, haben, wie „W. T. B." meldet, die Arbeit niedergelegt. Der Droshkenverkehr ist vom Streik

unberührt. i: In St. Gallen, sind nah einem Telegramm der „Köln. Ztg.“,

600 Sthreiner und Zimmerleute in den Ausftand getreten. (Veral. Nr. 84 d. Bl.)

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus New York baben die Anthrazitkohlenbergwerksbesißer den Vorschlag

Bergarbeiter auf shied2gerihtlihe Verhandlung zurückgewiesen und dagegen den Vorschlag gemacht, von neuem die gemischte Kom- mission von 1902 zusammentreten zu lafsen, um zu erwägen, ob man ihre \hiedêgerihtlihe Entsheidung von 1902 abändern solle. Die Konferenz der Kohlengrubenbesißer und der Arbeiter ver- tagte ih darauf auf den 12. d. M. (Vgl. Nr. 86 d. Bl.)

Kunst und Wissenschaft.

Der Anatomenkongreß in Bordeaux (vgl. Nr. 86 d. Bl.) ist gestern geschlossen worden. Bei dem Festmahl am Abend brachte der Professor Dr. Waldeyer- Berlin einen Trinkspruh aus, in dem er für den herzlihen Empfang in Bordeaux seinen Dank ausfprach. Für die dur das Grubenunglück in Courrières Betroffenen wurde eine Sammlung veranstaltet.

Land- und Forstwirtschaft. Viehversiherung in Bayern.

Nah dem Geschäftsberiht der bayerishen Lande8versicherungs- anstalt für das Versicherungsjahr vom 1. November 1904 bis dahin 1905 sind in das Berichtsjahr, das 9. Jahr der Viehversicherung, 1500 Ortsvereine (gegen 1471 im Vorjahre) übergegangen; am Sé&lufse betrug der Versiherungsfstand 1553 Vereine mit 78 142 Mitgliedern und 307 751 Tieren bei einem Versicherung8- werte von 74794890 K (1530 Vereine, 75 945 Mitglieder, 297 855 Tiere und 70 164 665 A im Vorjahr:). Auf einen Verein kamen im Durchschnitt 50 Mitglieder mit 198 versiherten Tieren. Der Versiherungkwert eines Stückes Vieh stellte fh durhscnittlich auf 243 An der Versicherung waren 8,67 9%/ aller durch die Vieh- s aan Fahre 1904 ermittelten Tiere beteiligt (8,37% im

orjahre).

Insgesamt wurden von 10494 Entshädigungsansprüchen 10 s d. #. 3,38 9/ der versicherten Tiere, für begründet erachtet, nämlich:

6756 = 64,92 9% für notgeschlachtete Tiere,

3397 = 32,64 9/6 für umgestandene Tiere,

254 = 2,449/6 für gewerblih geshladtete Tiere, leßtere auf Grund der Shlachtviehver cherung. Der Gesamt- betrag der festgeseßten Entschädigungen belief sich auf 1720 163,56 A Demgegenüber stand ein Reinerlös aus der Ver- wertung von notgeshlahteten und umgestandenen Tieren von 546 815,75 M = 31,79 9/6 der festgesetzten Entschädigungsbeträge ; die Nettoentschädigung betrug 1173 347,81 A = 1,60% der beitrags- pflihtigen Versiherungssfumme.

Im Durtshnitt ergab sih ein Reinerlös von 78,26 Æ für ein notgeschlachtetis und 5,32 #4 für ein umgestandenes Tier. Unter den 307751. versicherten Tieren befanden sich 13468 Ofen, 164 628 Kübe, 84743 Stück Jungvieh, 44912 Ziegen. Hiervon wurden entschädigt 252 Ochsen = 1,87% der versicherten Tiere mit einer Nettoentschädigung von 36 397 Æ = 0,699/9 der Ver- fiherungssumme; 6113 Kühe = 3,71% mit 988 436 A = 1,89 9/0; 1579 Stück JIungvieh = 1,86% mit 124424 M = 0,75 9%; 2463 Ziegen = 5,48 9% mit 24090 = 3,58 9/0.

Als Schaden 8ursache wurden bei den entschädigten Viehstücken ermittelt: Krankheiten des Nervensystems und der SinneSorgane in 485 Fällen = 4,66 9/9 der Schadenfälle, Krankheiten des Gefäßsystems in 659 = 6,33 9/0, der Atmungsorgane in 274 = 2,63 o, der Ver- dauungêorgane in 2143 = 20,59 9/0, der Harnorgane in 200 = 1,92%, der Geburtewege usw. in 1839 = 17,67 9%, Infektions- krankfheiten in 2894 = 27,81 9/0, tierische Parasiten in 286 = 2,75 9/0, Krankheiten der Haut und der Muskeln in 198 = 1,909%/, der Knochen und Gelenke in 166 1,60%, der Klauen in 17 = 0,16 9/0, Vergiftungen in 6 = 0,06 %/, Störungen der Er- nährung in 622 = 5,98 9/0, äußere Einwkhkungen oder durch sie ver- ursachte Krankheiten in 492 = 4,73 9/0, unbestimmte Krankheiten in 126 = 1,21%. Die Infektionskrankheiten waren wieder am stärksten vertreten, darunter die Tuberkulose mit 2795 Fällen = 26,86 9/9 der Gesamtschadenfälle, demnächst die Krankheiten der Verdauungêorgane mit 20,59 9/6 (darunter 7,36 %/o Vershlucken von Fremdkörpern und 3,64 9/9 akute Blähung) und die Krankheiten der Geburtswege usw. mit 17,67 9/9.

Unter den 10153 notgeshlahteten und umgestandenen Tieren waren 7690 Stück Rindvieh und 2463 Ziegen. Bei dem entshädigten Nindvieh hat eine tierärztlice Behandlung in 67,66 9/0 (im Vorjahre 69,36 9/0) der Schadenfälle stattgefunden.

Die EntschädigungenausderSchlachtviehversiherung haben für 254 Fälle 18 331,51 ( betragen. Jn 196 Fâllen, in denen es sih um teilweise ungenießbares Fleisch handelte, wurde durchs schnittlich der Betrag von 43,22 #. für ein Tier als Entschädigung gezahlt; in 58 Fällen gänzlicher Ungenießbarkeit des Fleisches wurden durchschnittlich 170,01 für das Stück entrichtet. Vazu kommt der Erlôs, der aus der Verwertung von Tieren dem Versicherten ver- blieben ist. :

Die tierärztlihen Kosten stellten sich auf 0,16, die der ört- db Verwaltung auf 0,10% der beitragspflihtigen Versicherungs- umme. :

Die Ortsumlage betrug im Durchschnitt 0,76 9/9. Mit Zu- rechnung der Verbandsumlage stellte sh der ganze Beitrag im Durchschnitt auf 1,45%/9 (gegen 1,3290/9 im Vorjahre). Der Gesamtbeitrag auf je 100 4 Versicherungésumme betrug 0,68 °/o in 79 Ortsvereinen (ohne Schäden), 0,69 bis 1,44%/9 in 7595 Orts- vereinen, 1,45 %/% (Dur&schnitt) in 12 Orisvereinen, 1,46 bis 2,00 9/9 in 579 Ortsvereinen, 2,01 bis 2,90 °/o-in 99 und 2,51 bis 3,00 9/5 in 33 Ortêvereinen. Ein Beitrag über 29/9 betraf Ortsvereine mit bober &chadensziffer und vorherrschender Milhwirt schaft.

Der Reservefonds, das gemeinschaftlihe Vermögen aller a..- geschlofsenen Ortsvereine, stellte sich auf 371 775,97

Saatenstand in Rumänien. Der Kaiserliche Generalkonsul in Bukarest berihtet unterm

31. v. M.: Der Frühjahrsanbau hat sich in Rumänien unter

recht günstigen Verhältnissen vollzogen. Die Saaten sind gut auf- gegargen. Ihr Stand und auch der Stand der Herstsaaten ist dur- aus befriedizerd. Das in legter Zeit eingetretene kühlere Wetter und die damit verbundenen Nietershläge baben auf das Wachstum der Saaten fehr günstig eingewirkt, sodaß sie j bt einer nit allzulangen Trockenheit mit Erfolg widerstehen können. Die Vorarbeiten für den Maisanbau sind unter günstigen Verhältnissen in vollem Gange. Der Anbau selbst wid hier gewohnheitsmäßig erst nach den Oster- feiertacen (Mitte April) vorgenommen.

St. Petersburg, 10. April. (W. T. B.) Der „Handels8- und Industrie citung“ zufolge war der Stand der Wintersaaten anfangs April n. St. im südlichen europäischen Rußland und in Polen folgender: in den füdlichen Distrikten völlig gut, hauptsächlich in Kleinrußland, in ten südwestlihen Gouvernements, im Südosten und in Nordpolen zum Teil befriedigend. Die Anbaufläche der Sommer- faaten hat sih nit verkleinert.

Washington, 10. April. (W. T. B.) Dem Berit des Ackerbaubureaus zufolge wurde der Durhschnittsftand des

| Winterweizens am 1. April ceschägt auf 89,1 9% gegen 94,1 9%

am 1. Dezember 1935 und 91,6% am 1. April 1905. Der Durch- snittsstand des Winterroggens wird j 0/ E L U benn. 21 9/2 ag ird angegeben mit 90,9 9% gegen

Gesundheitswesen, Tierkrankheit nd es g en und Absperrungs-

Genickstarre in Preußen.

In den Kreisen des Neg.-Bez. Oppeln find im Februar atel in tagt (und “g Todesfälle) 2 der Genictarr e Ans orden, und zwar in den Kreisen Rosenberg 1, Oppeln- Stadt 4 (2), Oppeln-Land 10 (6), Groß-Strebliß 21 (14), Zublini 11 (7), Gleiwiß-Stadt 2, Gleiwiß-Land 4 (2), Tarnowiß 7 (4), Königshütte 4 (2), Beuthen-Land 6 (3), Zabrze 2 (1), Kattowitz-Stadt 5 (4), Kattowißt-Land 5 (3), Rybnik 8 (1), Ratibor-Stadt 15 (8), Ratibor-Land 21 (7), Kosel 1 (1), Leobshüß 33 (15), Falkenberg 1 (1), Neisse 3 (1). Im Reg.-Bez. Breslau sind in derselben Zeit S (0) Jene MIeQIs En a N Kreisen D 2 (1), reélau- Lan rieg ; ferner im Reg.-Bez. Li 3 G Zl d l s h T )ie Zahl der älle in der ganzen Provinz Schlesien beläu sich mithin für den Februar auf 175 (90). In E G vinzen sind in derselben Zeit 41 (21) Fälle zur Meldung gelangt, und zwar in Brandenburg 5 (5) im Reg.-Bez. Potsdam, Pommern 6 (4) im Reg.-Bez. Köslin, Posen 13 (7) im Neg.-Bez. B (davon im Kreise Posen- Stadt 8 (5)], Sachsen 1 im Reg.- ez. Magdeburg, Hannover 4 (1), und zwar in den Neg.-Bez. Lüne- burg 3 C D 1, Westfalen 11 (4), und zwar în den Reg.- Bezirken Münster 2 (2), Arnsberg 9 (2) [davon in den Kreisen Dort- O und Hörde je 4 (1)], Rheinprovinz 1 im Reg.-Bez. achen.

Die im Jahre 1904 in der Wutschußtzabteilung am Königlich preußishen Institut für S A feltionStraut: heiten zu Berlin behandelten Fälle von Bißverlezungen bei Menschen durch tolle oder tollwutverdächtige Tiere.

Nach dem im 15. Bande des „Klinishen Jahrbuchs“ abgedruckten Bericht über die Tätigkeit dieser Anstalt sind im Jahre 1904 in der Wutschußabteilung zu einem Bestande von 14 Personen aus dem Vorjahre im ganzen 440 zur Behandlung in Zugang ge- kommen; 24 blieben am Jahresende im Bestande. Ge- storben find an Tollwut von den Behandelten im Berichts- jahre 4 * aus ferner noch 1 am 15. Januar 1905. Die 4 Todesfälle des Jahres 1904 ereigneten \ih nach abgeschlofsener Schußimpfung in der Heimat der Verstorbenen, der vom 15. Januar 1905 erfolgte während der Behandlung.

Die Tollwut des verletßenden Tieres ist mittels künstlicher Ueber- tragung auf andere Tiere (Kaninchen) für 311 Fälle (d. i. für 71,3 9% der zur Behandlung Gelangten) und darunter für alle, wo der Tod des Gebissenen erfolgt ist, festgestellt worden. Lediglich durch die tier- ärztliche Untersuhung wurde die Tollwut des verleßenden Tieres für 68 Fälle (d. f. 14,6 9/5) nachgewiesen; für 61 weitere Fälle (d. f. 14,19%) besteht lediglich der Verdacht, daß die verlezenden Tiere wut- Frank gewesen find.

Die weitaus größte Zahl der Verleßten (391, d. f. 88,8 9/6) war von Hunden gebissen worden, 21 Personen (4,89%) rurden von Katen, 23 (5,2 9/0) von Kühen, 2 (0,59%) von Schweinen verleßt, und 3 (0,7 %) steckten fich von Menschen an. Unter den Behandelten befanden sich 2 Aerzte und 13 Tierärzte.

Die große Mehrzahl der Behandelten stammte mit 391 (d. f. 88,9 9/0), wie in den Vorjahren, aus Preußen, während aus dem übrigen Deutschland nur 49 (11,19%) in Zugang gekommen find: aus Bayern 8 (1,8%), aus Sachsea 17 (3,9 °/9), aus Württem- berg und Hessen je 3 (0,790), aus Sachsen-Meiningen 4 (0,9 9/0), aus Sachsen-Coburg-Gotha 7 (1,6 9/6), aus Schwarzburg- Sondershausen 3 (0,7 9/0). Außerdem sind 4 Soldaten preußischer Staatsangehörigkeit, die in China von tollwutverdähtigen Hunden gebifsen und dort zum ersten Male geimpft worden waren, in der Abteilung einer nochmaligen Sc{ußimpfung unterzogen worden. Von den 301 Zugängen aus Preußen kamen 125 (d. f. 3209/0) aus Oft- preußen; aus der Rheinprovinz ftammten 63 und aus Westfalen 37.

Portugal. _ Durch eine im Diario do Governo Nr. 75 veröffentlichte Ver- sügung des Ministeriums des Innern vom 3. d. M. ift der Hafen von Bahia für seit dem 1. März von Beulenpest verseucht erklärt roorden.

Schweden.

Die \chwedishe Regierung hat, laut Bekanntmahung vom 30. v. M., Perth, Fremantle und Geraldton in Westaustralien für pestverseucht sowie die Insel Sumatra, East London und Durban in British - Südafrika für pestfrei erklärt. (Vergl. „N.-Anz.* vom 5. August v. J., Nr. 183.)

Theater und Musik.

Kleines Theater.

Zwei Einakter gingen gestern abend zum «crsten Male in Szene, an denen der gesuhte Titel das Interessanteste war. Das erste Stü: „Der Unvershämte*, das sein Verfasser Naoul Auernheimer an Stelle der font üblichen dramatishen Spezialisierung {lechthin als einen „Akt* bezeihnet, gehört in die Reibe der leichtfertigen Plaudereien, denen der fcanzösishe Shwank als Muster gedient; nur erscheint an dieser Nachbildung alles gröber und g*\chraubter. Auch fehlte der sehr leiht gewogeren Plauderei an der Beweglichkeit des Geistes und der Anmut der Gebârde, die dramatischen Sumvfgaewächsen solcher Art sonst einen schillernden Mantel umzuhängen weiß, und so wirkte es ziemlih eintônig. Die Herren Kuhnert und Walter und Fräulein Balling. spielten die kleine Episode mit realistisher Nüchternheit. Eine stärkere Wirkung ging von dem zweiten Stück aus, der Komödie „Hille Bobbe“ von Adolf Paul; wenigstens seßte das Stück recht munter ein. Es foll Cramo jenseits von St. Petersburg“ spielen, und das russische lieu schien au recht gut ge- troffen. Die Gestalt der etwas exaltierten jungen Frau Claire, die fleißig die lumen pflückt, ehe sie verblühen, die Figuren des ebenso gutmütigen wie [lebensdurstigen Gatten und des von beiden verhätschelten Freundes Jlia wirkten sehr ers beiternd, solange zwishen ihnen der hißige Streit um die vér- {wundenen irdischen Reste des toten Kammermädchens Dortje ent- brannte. - Sobald aber bie Titelheldia „Hille Bobbe“, der toten Dortje Mutter, auf dem Plan erschien, wandelte sich das luítige Komóödienspiel in ein fatirishes Sittenbild s{limmsier Art. Das zwar sehr gewinnbringende, aber ebenso unsaubere ges{äftlide Treiben Frau Hilles in Amsterdam hat ihre Anshauung von Welt und Menschen in der Wolle gefärbt; in ihren Augen erscheint alles von einem übelriehenden, s{warzen Schlamm überzogen. Mit dieser Weltweisheit ausgerüstet, ist sie, nach ihrem eigenen Eingeftändnis, zwar den weiten Weg von Amsterdam bis „irgendwo hinter St. Petersturg“ gekommen, um der toten Dortje Kind beimzuholen; in Wahrheit aber taucht die Gestalt der alten Holländerin in der Komödie nur auf, um an ten „feinen" Herrschaften dur lebende Beispiele die Grundsäße ihrer einseitigen Welt- anshauung zu beweisen. Bei dieser eifrigen Arbeit Frau Hilles girg die Lalust der Zuscauer allmäh‘ich in Staunen und Ueberrashung unter, die dann einer wachsenden Abneigung den Plaß räumte. So mischte \sich beim Fallen des Vorhangs in ten Beifall ein reckt merkbarer Widerspru. Die Darstellung ließ kaum etwas zu wünschen übrig. Die Figur der vnargenehmen Fray Hille wurde von Tini Seaders in kräftigen Umrissen gezeichnet ; laut im Ton und derb in der Gebärde, behauptete si: feft und sicher ihren breiten Plaß, nur zuweilen wurde die gute Wirkung dieser, ohne