1862 / 152 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

an den Herrn Seminar - und dessen weitere Anweisung zu gewärtigen. Wegen der übrigen Bedingungen der Aufnahme wird auf die in

Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam (de 1861, Stü

Diejenigen, welche die Aufnahme in

a) einen von ihnen felbst abgefaßten und ges

Bildung und Vorbereitung für das Schulamt darstellt, ibren Tauf- und Confirmationss\chein,

ein Zeugniß ihres Seelsorgers über ihre sittliche und religiöse Befähi- gung zum Schulamte und ein Zeugniß über ihre untadelhafte

Führung,

) ein ärztliches Gesundheits-Attest, in welchem auch die an ihnen er-

O lgte Impfung d der Schußblattern bescheinigt sein muß,

ein Attest über die in den leßtverflossenen zwei Jahren erneuerte

Pocken-JTmpfung,

) ein Bildungs; zeugniß/ welches sich über die Fähigkeit, den Fleiß und

die Fortschritte des Präparanden bestimmt ausspricht,

o) eine schriftliche Erklärung ihrer Eltern oder Vormünder , wieviel sie an Kostgeld auf die ganze Dauer der Bildungs zeit zu zahlen 1m

Stande find,

268) und in dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu

furt a. O. (de 1861, Stüd 35, pag. 209) veröffentliche Nachricht Bezug ge- nommen.

Berlin, den 23. Juni 1862. Königliches Schul- Kollegium der Provinz Brandenburg.

Summarische Uebersicht der immatrikulirten Stu- direnden auf der Universität Breslau von

Ostern bis Michaelis 1862.

Von Michaelis 1861 bis Ostern 1862 sind gewesen... : Davon find abgegangen Es sind demnach geblieben... ---+--- L ; Dazu sind in diesem Semester gekommen . : Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden be adi

daber . Ñ ea anarer i;

Die evangelish-theologische Fakultät ( Jnländer. 119 à Ausländer

115

Die katbolis-theologishe Fakultät ( Jnländer. 175 Ô | Ausländer #4

T D LRS R WB E V E are R

t 76

( Jnländer. 141 } Ausländer 6

Die juristishe Fakultät zählt

[47

( Cn u 1) Die medizinische Fakultät zählt } t Sf a) Jnländer m. d. Zeugniß der Reife 221 b) Juländer m. d. Zeugniß Die pbiloso- der Nichtreifs nah YŸ. 39 phische Fa- des Prüf. LOeW. bom fultät zählt 4 Unt 18 c) Inländer bv Zeugniß d. Reife n. §. 36 d. E d): Auslänberi eaen

Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen

biefige Uni E als zum Hören der Vorle A berectig

1) 2) nichi immatr -ifulirte Uin 3) Oekonomen 2c. Die Gesammtzahl der nicht immatrikulirten Zubörer ist. Es nebmen folglich an den Vorlesungen Theil . Breélau, im Mai 1862.

G ner. OI A General-Adjutanten,

F ichtamtliches.

Preußen. Babelsberg, 1. Juli. Se. Ma

, R tA

das gedachte Seminar nachzusuchen beabsichtigen, werden aufgefordert , bis zum 12. August d. J. mit dem be-

treffenden Gesuche f schriebenen Lebenslauf, wel-

cher außer den nöthigen Flerionar, -Nachrichten den Gang ihrer

Dircktor Dr. Crüger zu Oranienburg einzureichen

IENUL: Der ig nahmen heute auf Schloß Babelsbe erg den Vorttäg General-Lieutenants Freiherrn von Man teuffel | egen. Um 11 Ut )T empfingen Se. Maje stät die Meldung rals ì heeß und die Monatsrapporte aus ven Händen der betreffenden Commandeure. Demnächst geruhten Sei n Ol ifi Staats-Minister von Flottwell und zon Winter Audienzen zu ertheilen, , Zwischen der Großherzoglich | l dischen Staatsregierung ist |

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verabredet worden, die beiderseitigen Staatsangehörigen auf deren Reisen in den bezüglichen Staatsgebieten auf Grund von ordnungs- | mäßigen, durch ihre Regierungen oder Namens derselben ausgefer- tigten Pässen zuzulassen, obne deren vorgängige gesandtschaftlicbe Visirung zu erfordern. Diesseitige Staatsunterthanen sollen im Königreiche der Niederlande auch ohne allen Paß Zulassung finden.

(Weim. Ztg.) E H ; Meiningen, 29. Juni. Auch in diejem Sommer 1st ThüÜ-

| ringen der Schauplaß vieler größeren Versammlungen. Außer dem

bereits avisirten Kirchentag in Ohrdruff, tagen am 10. bis 12. Juli

in Eisenach die deutshen Gerber, am 14, und 15. Juli in Schleiz

die thüringishen Land- und Forstwirtbe, am 7. und 8. August in

| Kreuzburg die allgemeine weimarische Lehrer-* Versammlung, in Wei- | mar der volkswirthschaftlihe Kongreß und außerdem noch Gesang-

und Turnfeste aus engeren Bezirken. (Frankf. Four.)

Hessen. Darmstadt, 29. Juni. Gestern hat die Erste Kammer die Vorlage des Justizministeriums in einem Entwurf der Straf- ePoogepordnung und des Ge seßes über Wahl der Geschwornen und Bildung der Geshhwornenbank mit 9 gegen 8 Stimmen abge- lehnt {N M)

Bader, Karlsruhe, 30. Juni. Jhre Kaiserlichen Hohei-

| ten der Großfürst Michael und die Großfürstin Olga mit ihrem

ältesten Sohn, dem Großfürsten Nicolaus, sind heute Nachmittags

2 Uhr von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog am Bahn-

hof empfangen hier angekommen und sofort bei Jhrer König- lichen Hoheit der Großberzogin Sophie abgestiegen, woselbst Jhre

| Königliche Hoheit die Großherzogin Louije mil E Erbgroßherzog

die Ankunft der hohen 2 etiva lten erwartete. Die Großfürstlichen Herrschaften wohnen in dem Palais der Bétboitioatn Sophie und werden zu mehrwöchentlichem Aufenthalte hier verweilen. (K. Z.)

Aus dem Staatsvertrage mit Bayern über die Heidelberg-

Würzburger Eisenbahn, welcher , so wie der Vertrag wegen Her-

stellung einer stehenden Rheinbrücke bei Mrinüb ln durch die am 28. Juni erfolgte Zustimmung auch der Ersten Kammer , nun-

| mehr durh beide Kammern „Fenemng? i, nd folgende Bes

stimmungen hervorzuheben: Der Betrieb der ganzen Bahn ist ein einhbeitliher, und zu dfe Zwecke wird auch die auf baherishem Gebiet gelegene Strecke von der Landesgrenze bis Würzburg der badishen Regierung zur Benußung überlassen. Als Vergütung hierfür entrichiet Baden vorerst auf 20 Jahre an Bayern eine Rente von 4 Prozent des auf diese Strecke aufgewen- deten wirklihen Baukapitals. Beide Regierungen verpflichten sib, ibre Bahnabtheilungen binnen 4 Jahren zu vollenden, so daß die Eróffnung der ganzen Bahn längstens bis 1. Márz 1866 \tatt- finden fann., Mit Eröffnung der Bahn tritt als Ersay für die Konkurrenz, welche der bayerischen Schifffahrt erwächst, zu Gunsten dieser leßteren eine Ermäßigung des in Wertheim zu entrichtenden MainzoUes ein. Endlich übernimmt Baden die Herstellung der Erfthalstraße von Hardheim bis zur bayerishen Grenze, und Bayern verpflichtet sih, die Straße von Walldürn bis Amorbach fortzu- feRen, K M)

Großbritannien und Jrlanud. London, 50. Juni. Zur Vermählung FJhrer Königlihen Hoheit der Prinzessin Alice, mit. Sr. Hoheit dem Prinzen Yudwig - yvow Hessen, welde morgen, in Osborne stattfindet, sud seit gestern Abend sämmtliche Gäste am Hoflager versammelt. Se. Hoheit der Herzog von Koburg - Gotha und Se. Königliche Hoheit der Aa

| prinz von Preußen waren gestern Nachmittag von Calais in Dover

angekommen und von dort ohne Aufenthalt nach Port3mouth ge- fahren, M wo fie, in Begleitung des Prinzen von Wales, nach Osborne hinüberfuhren. Die Mitglieder der hessishen Familie waren son vor ihnen daselbft eingetroffen , und da die Vermäh- lung der Trauer wegen in allex Stille gefeiert tverden soll, wird außer den Familienmitgliedern die Zahl der Gäste eine äußerst beschränkte sein. Nach der Hochzeit bleibt das hohe Ehepaar längere Zeit auf der Jnsel Wight; die Königin aber kommt, bevor sie nah Balmoral geht (was Ende Juli gesehen dürfte) für cinige Tage nah Windsor, bleibt im schottischen Hochlande bis Mitte September, und reist dann für mehrere Wochen nach Deutschland, Bei der Vermählung fungirt, wie es heißt, statt des durch Unwohlsein verhinderten Erzbischofs von Canterbury, der Erzbischof von York. Das „Court-Journal® zählt bereits einige der Hochzeit 8geshenke auf. So ‘als Gabe Jhrer Majeftät der Königin ein mit Perlen und Diamanten besettes Armband, welches die Bildnisse der Königin und ihres verstorbenen Gemahls, nebst denen der Neuvermählten enthält; als Geschenk Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von Wales einen vollständigen Schmudck aus Diamanten und Smaragden; als Gabe des ver- storbenen Vaters , die er bei Lebzeiten bestimmt hatte, ebenfalls verschiedene Schmuckge genflände, und als Geschenk Zhrer König- lichen Hoheit der Kro nprinzesfin von Preußen eine R leise: Chatoulle aus Ebendolz, deren Einrichtung in Gold gearbeitet ist.

_Jm Laufe der beiden leßten Tage gab es wieder eine Menge großer Diners. Wir erwähnen davon nur das vom Grafen Brandenburg (von der preußischen Gesandtschaft) zu Ehren der eben hier anwesenden Preußen im Clarendon - Hotel veranstaltete

priolo. Man behauptet ,

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ein zweites bei Lord Hamilton für den Vice-König von Aegypten und ein drittes zu Ehren Lord Palmerston's deim Grafen Granbville. Die allgemeine Ausf ellung war am Sonnabend wo der Eintrittspreis 22 Scilling betrug von 19,590 Zahlenden und 11,188 Besivern von Saisfonfarten, somit von 30,788 Per- sonen besuht, unter denen siv Prinz Napoleon und die hohen Gäste aus Hessen befanden. Gleicbzeitig hatten si in der Aus- stellung der Ackerbau - Gesellf aft ungefähr 412,000 Be sucber eingefunden. Der Eintrittspreis daselbst ist für die drei A ten Tage (heute, morgen und übermorgen) auf einen Schilling e mäßigt. Die offiziellen HandelsauSweise des vorigen Monats ergeben

ein günstigeres Resultat als man erwartet hatte. Verglichen mit“

Mai 1861, zeigt si eme Zunahme des Ausfuhrwerthes um 92,517 Pfd. oder um 1 pCt., während diese im Vergleiche mit Yîai (860 349,999 Pfd. oder mehr denn 3 pCt. ausmacht, Dabei ist hervorzuheben, daß die Ausfuhr von Baumwollfabrikaten um 770,849 Pfd. abgcnommen hat, die Zunahme fommt daher auf die anderen Rubriken: Seiden-, Leinen-, Schafwoll- und Ledererzeug- nisse. Zugenommen hat außerdem die Ausfuhr aller anderen minder bedeutenden Trt UnO unler Diesen Mm. riet Vreie die von Waffen und Schießpulver ad Ana, VDO Gesammt- Export der 5 ersten Monate dieses Jahres betrug 47,04 »,298 Pfd. St. gegen 49,780,532 Pfd. St. in den ent E nden NYionaten des Jahres 1 1861 (Abnahme : 4 2,239,294 Pfd, St. oder genau 45 pCt.),

und verglichen mit dem entsprechenden 9 AAM des Jahres 1860 |

eine Abnahme um 5,238,297 Pfd. St. oder von nahe an 10 pCt. Die Em fuhr betreffend ist zu bemerken, daß viel Weizen importirt wurde, desgleichen von Zucker, Thee, Spirituosen und Weinen, Der helrdiscve Verbrauch hat fih wenig verändert.

Frankreich. VBanis. A0 uni. Det „Wonen? Des öffentlicht beute den sehr umfangreichen Jahresbericht des Justiz- ministers über die Thätigkeit der Civil- und Handelsgerichte wähs- rend des Jahres 1860 im Vergleiche zu den vorangegangenen zehn Jahren ; desgleichen einen Bericht über die Austernbänke im Kanal.

Eine Verfügung d des Unterricht8-Ministers Nouland weist alle öffentlichen Elementarshulen an, eine Schul-Biblothek anzulegen.

Marschall Magnan hat vorgestern in seinem Badezimmer einen bôsen Fall gethan und dabei einen Bruch erlitten. Von einem LEIOE herbeigerufenen Arzte verbunden, befindet ex sich jet. so, daß nichts ernsthaft zu fürchten ist, (Köln, Z.)

Italien. Turin, 28. Juni. Der „Köln. D: wird von hier geschrieben: „Es gilt für gewi ß, daß General Durando näch- stens das Portefeuille des Auswärtigen an Ratazzi abgiebt. Der General ist für die neu zu besezende Gesandtschaft in Petersburg bestimmt. Als wahrscheinlichen Nachfolger Ratazzi's im Ministe- rium des JZnnern nennt man den bisherigen Génttat®éeretair Ca- daß seit einigen Lügen zwischen Ratazzi und Benedetti lebhaftz e rbaalineg üder die rômische rage gepflogen ail Ein Kabinets-Courier hätte bereis wichtige De- peschen Über das Resul tat derselben nah Paris überbracht.

Déleriiard: Kopenhagen, 26. Juni. Das einzige Er- eigniß in leßter Zeit war hier die nordisce Studenten-Zusammen- kunft: doch will man die Bedeutung derselben nach den Schilde- rungen der dänischen Zeitungen bemessen, so muß es jedenfalls cum grano sàalis geschehen. Jn der zur Delpreung über die Förde- rung und das Ziel der Tfandinavischen Bestrebungen anberaumten Versammlung fand der von den dänischen Agitatoren des Skandi- navi8mus an die Gäste gerichtete Appell um den Beistand der Vru- derreiche gegen Deutschland bei vollständiger Durchführung der , Jn- corporation Schle8wigs und Aussonderung Holsteins nur {wachen Anklang. Die Versammlung war im Ganzen von den schwedischen und norwegischen Studenten nur mäßig besucht, und die Erwiede- rungsreden wurden in ihrem Namen von einigen älteren Theil- nehmern, die sich den Studenten auf dem Zuge angeschlossen hatten, gehalten. Es if jeßt den betreffenden Militairbehörden der Auf- trag ertheilt worden , eine s{wimmende Pangzer-Batterie zum Ge- brauche E der Schlei bei ciner eventuellen Aufstellung des Heeres in der Danevirke-Position herzustellen. (K. Z.)

Amerika. Mexiko, 18. Mai. Einem Berichte des Neutershen Büreaus entnehmen wtr - Folgendes Ant T1, Mai um 9 Uhr Morgens trat das französisde Det ven MuCaud von Amozoc aus an, marschirte der Reihe nach durh Acagzingo, Quecholac, San Augustin del Pal mas, JFxtapa und über die Höhe von Aculgzingo und kam am 17. zu Orizaba an, Während der Rückbewegung der Franzosen entstanden große Zwistigkeiten zwischen den zu Afktlixeo und Matamoras Jzucar versammelten Schaaren. Ein Theil derselben, an deren Spiye Marquez, Co- bos, Vicayo 2c. standen, beschloß, zu den Franzosen zu stoßen und gemeinschaftlich mit ihnen zu handeln. Die Anderen, unter Befehl von Zuloaga, Zires 2c., hingegen beschlossen, keinen Theil an dem Kampfe zu nehmen. Die Streitkräfte des ans

"und Cobos bestanden und 3—4000 Mann, und obgleich undiszipli-

nirt und schleccht bewassnet, belästigten sie doc h fortwährend die Trup- pen des Generals Zaragoza, indem sie dieselben in der Flanke und

im Nücken bedrobßten, Nachdem die Franzosen nah Orizaba zurück- gekehrt waren, blieb das Heer Zaragoza's staffelweise auf déx Straße von San Auguftin del Palmas nach Acul lingo AUR 0E, (Hene- ral Tapia mit zwei Kavallerie-Corps war in der Nähe des leßteren am Fuße von Les Cumbres gelegenen Punktes P um dié Be- wegungen des Marquez, der zu den Franzosen zu stoßen suchte, zu beobachten, Am Morgen des 18. erhielt General Tapia die Nach- rit, daß die Truppen des Marquez an der Barränca Seca dehou- irten, und schickte sich sofort an, ihnen die Spiße zu bieten, Um das H \auptcorps Zaragoza’s zu vermeiden, marschirte Marquez, statt die Hauptstraße einzuschlagen und bei den Cumbres vorbeizuziehen, mit 2000 Mann in den Engpaß der Berge zwischen Tehuacan und den Cumbres auf Pfaden, die im Allgemeinen so {mal sind, daß feine zwei Reiter neben einander reiten können. So gelangte er am 48, nach der 2 Wegstunden von Jngenio und 6 Wegstunden von Orizaba belegenen Baranca Seca. Es if dies ein Thal, welches eine halbe Stunde im D urchmesser hat und rings von unzugängs- lichen Degen umgeben ist, Nur nach Orizaba hin ift ein enger Ausgang. Dieser Ausgang, SAiA fehr schmal, wird durch einen Hügel getheilt, welcher die ganze Position beherrscht. Gerade der Oeffnung gegenüber am anderen Ende des Thales werden die Berge durch einen Weg geschieden, auf dem nur wenige Reiter neben einander reiten fönnen. Durch diesen engen und schwierigen Pfad debouchirten die Truppen des Marquez. Als General Tapia von dieser Bewegung erfuhr, schickte er sich an, dem Feinde seine zwei Kavallerie- Corps entgegen zu sle llen. Er fand das Herr des Marquez am Ende des Thales Schlachtordnung aufgestellt und rüdckte 1n den Engpäß ein ne sein Entkommen zu verhindern. Der Kampf begann ungefähr um 9 Uhr Morgens, beschränkte sih aber Anfangs auf bloße kleine Scharmügel. General Tapia ließ von dem zu Aculzingo stehenden General Negreti Ver- ftärkungen verlangen und Marquez seinerseits {hickte Couriere nach Orizaba, um die Franzosen von feiner gefährlichen n in Kenntniß zu seßen. Etwa um 25 Uhr kamen 1100 von dem Ge- neral Negreti gesandte Mann Junfanterie auf dem Kampfplaßze an. Ein Theil davon rückte ins Thal und begann mit der Kavallerie 4 Marquez zu kämpfen, die übrigen bewachten die Pässe. Es entspann sich ein mörderisher Kampf, und die Reactionaire würden ohne Zweifel in die Pfanne gehauen worden sein, wenn nicht um O UDL ‘plößlich ungefähr 2000 Franzosen erschienen wären. Gleich nah Empfang der Botschaft des Marquez waren Zuaven, Chas- seurs von Vincennes und das 99, Linien-Regiment abgesanbt wOr- den, famen im fritischen Augenblick an, besetzten die Ausgänge des Thales und ergriffen von dem die ganze Position beherrschenden Hügel Besiy. So waren denn sämmtliche mexikanische Streitkräfte, sowohl die von Tapia wie die von Marquez befehligten, im Thale eingeschlossen. Es kam zu einem furhtbaren Gemegzel. Artilicviewar auf feiner Seite vorhanden und Schießgewehr ward bei der Shläch- terei fast gar nicht gebraucht. Man kämpfte Mann gegen Tan mit der blanfen Waffe zwei volle Stunden lang, bis die Nacht her- einbrah, Gegen Ende des Gefechtes konnten die Franzosen wegen der Dunkelheit die Mexikaner nicht mehr unterscheiden und griffen sowohl die Soldaten des Generals Tapîia, wie die des Marquez an. Endlich machte die Nacht dem Kampfe ein Ende. Die Franzosen zogen sib, von Marquez und seiner Kavallerie begleitet, nah Ori- zaba zurück, und die Truppen des Generals Tapia kehrten wieder n die Stellung zurück, die sie vor der Schlacht eingenommen hatten. Die Mexikaner erlitten ungeheure Verluste, die fich ohne Uebertrei- E auf 50 pCt. ihrer Mannschaften angeben lassen. Marquez soll 600 Mann verloren haben. Was die Franzosen angeht, so müssen ihre Verluste eden so {wer gewesen sein, obgleich die Zahl nicht bekannt ist. Vicayo wird unter den Gebliebenen genannt. Am fol- genden Morgen gegen 9 Uhr besuchten die Mane das Scblacht- feld und schleppten die Beute mit fich fort. Vie Franzosen famen erst Mittags an und begruben “die Leichen edt Kameraden, denen man sämmtlich ihre Habseligkeiten genommen hatte. Die V derwunde- ten, welche während ‘der ganzen Nacht auf dem Scladtfel de aar ben, waren fast alle gestorben. Die Verluste des Generals van werden auf 1000—1100 Mann geschäßt, Er nimmt den Rub für sih in Anspruch, in dem Verhältniß von 1 zu 25 gekämp haben; aber aus faum begreifliÞen Gründen sind feine amtliche Berichte über das Gefecht veröffentlicht worden, und der vors ehende Bericht ist mit aller Vorsicht _aufzunehmen, da er auss{ließ] ich Pri vatquellen entnommen is. Seit dem 18. bas ih nichts weiter zu- getragen, Dem Vernehmen nach verschanzen sid die Franzosen Vrizaba, Die Streitkräfte des Marquez steben vor der Stadt un bilden die Vorposten. Das Heer Zaragoza's is vorgerückt, um fich zu Acultzingo zu konzentriren. Eine neue Brigade von 1800 Mann ist seit der Schlacht vom 18. zu ihm gestoßen, Cobos versucht, sih mit den Franzosen zu vereinigen. Man erwartet den Gene i rtega in ein paar Tagen mit 7—8000 Mann aus den Staa Zacatecas, San Luis und Aquascalientes in Mexiko. Das Nord heer zählt 7000 Mann und wird, wie man hóôrt, von dem Geng ral Comonfort befehligt werden. Von allen Seiten laufen : gegen die Pläne und Prrclamationen Almonte's ein.

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