1886 / 31 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 04 Feb 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Ses

gebrachten erklärte: dasselbe basire auf® der Rückehr zu den Zdeen Concordats von 1830. Redner sprach die Hoffnung aus, es gelingen werde, diese Politik in den Geseßzen zum Ausdruck u rine und sagte: die konservative Partei, die von der Sreiheit lebe, wisse die Freiheit Aller zu gewährleisten. Gro tannien und Jrland. London, 4. Februar. W. T. B.) Wie das „Reutershe Bureau“ erfährt, hat die önigin folgende Ernennungen für das neue Ka- binet genehmigt: Gladstone: erster Lord des Schaßes, Sir rrer Herschell: Lordkanzler, Lord Spencer: Präsident des eheimen Raths, Childers: Jnneres, Rosebery: Auswärtiges, Kimberley: Staatssekretär für Jndien, Bannerman: Kriegs- Minister, Harcourt: Schabkanzler, Ripon: Marine-Minister, Chamberlain: Präsident des Local Government Board, Trevelyan: Staatssekretär für Schottland, Mundella: Präsi- dent des Handelsamts, John Morley: Staatssekretär für Jr- land, und Charles a Staatsanwalt. / | Die MTERRER ebung ‘des neuen Kabinets wird von den Morgenblättern im Allgemeinen ziemli beifällig beurtheilt; nur die „Times“ fürchtet: die Regierung könne nicht als stark bezeichnet werden. Der „Standard“ meint, die Zu ammenseßung sei so, wie man sie unter den obwaltenden erhältnissen erwarten konnte. Die- größte R erregt die Ernennung Rosebery’'s zum Staatssekretär des Auswärtigen; dieselbe wird als Bürgschaft dafür angesehen, daß die guten Beziehungen zu Deutshland aittreGterhalten werden würden. : : Bei dem O von Wales fand gestern Abend ein roßes Diner statt, zu welchem u. A. die Botschafter Graf Hagfeldt und Waddington sowie die Herren Gladstone, Lord alisbury, Lord Hartington, Lord Rosebery, Lord Granville, Lord Spencer, Lord Jddesleigh, Lord Churchill Einladungen erhalten hatten.

Fraukreich. Paris, 3. Februar. (W. T. B.) Der Kriegs-Minister hat heute weitere Garnisons3- wechsel von Kavallerie-Regimentern angeordnet.

Patrimonio ist zum Minister-Residenten Frank- reichs in Cettinje ernannt worden. ;

Der Plan für die allgemeine Ausstellung im er 1889 ist auf der Grundlage der Mitwirkung einer

arantiegesellschaft festgestellt worden. Von dem auf 40 Mil- lionen Franken bemessenen Garantiekapital werden 20 Millionen von dice Gesellschaft, 12 Millionen vom Staat und 8 Millionen von der Stadt Paris beigesteuert.

Jtalien. Rom, 4. Februar. (W. T. B.) Der König und die Königin wohnten gestern Abend d.m Ball in der deutschen Botschaft bei. Die Königin tanzte mit dem Botschafter von Keudell die Ehren-Quadrille. Das Ballfest war äußerst glänzend und währte bis 4 Uhr Morgens.

Griechenland. Athén, 3. Februar. (W. T. B.) Ueber die Antwort Griechenlands auf die Kollektivnote der ie wird noch Folgendes bekannt: Die Regie- rung hält es für überflüssig, ihren Standpunkt, welcher bereits früher den Großmächten zur Kenntniß gebracht worden sei, von Neuem darzulegen; ste lehnt die Verantwor- tung für die Folgen eines eventuellen Konflikts ab und weist ferner darauf hin, daß sie jedes Hinderniß, - welches der freien Verwendung ihrer _Scestreitkräfte in den Weg gelegt werden würde, als unvereinbar mit der Unabhängigkeit des Staats, mit den Rechten der Krone und den politishen Jn- teressen des Landes werde ansehen müssen.

83.. Februar, Abends. (W. T. B.) Die Antwort der griehischen Regierung auf die Kolletivnote der Mächte i} heute übergeben worden.

Rumäuieu. Bukarest, 3. Februar. (W. T. B.) / Der König empfing heute die zu den serbish-bulgarischen E E La La EN hier eingetroffenen Delegir- ten in Audienz. Morgen findet die erste Sizung derselben im Hause des Finanz-Ministeriums statt; in welchem mehrere Säle für diesen Zweck besonders eingerichtet worden sind.

Ruf land und Polen. St. Petersburg, 3. Februar. W. T. B.) Der Fürst von Montenegro ist heute Abend ier eingetroffen. Derselbe wurde am Bahnhofe von ‘dem aiser, den Großfürsten und den höheren Würdenträgern empfangen.

4. Februar. (W. T. B.) Der Fürst von Monte negro nahm gestern Abend an der Familientafel bei den Kaiserlichen Majestäten im Anitshkow-Palais Theil. Mit dem Fürsten sind gestern Abend zugleih der russische Minister-Resident Argyropulo in Cettinje und der montenegrinishe Finanz-Direktor Matanowitsch hier eingetroffen.

Der durch seine Forschungsreisen in Central-Asien be- kannte Oberst im Generalstabe, Prszewalski, ist für Aus- zeihnung im Dienst zum General-Major befördert worden.

Das „Journal de St. Pétersbourg“ erklärt gegen- über den in Pariser Blättern vom 30. Januar veröffentlichten Mittheilungen über eine angeblich nihilistishe Ver- | wörung, welche in St. Petersburg entdeckt worden sein olle, daß auch diese Mittheilungen reine Erfindung seien.

Warschau, 3. Februar. (W. T-B.) Nach As aus Lublin eingegangenen Nachrichten haben dort anläßlich des Eindringens- det Polizei in ein Dominikaner-Klostex, um dort N Ae vorzunehmen, Exzesse der Be- völkerung stattgefunden, wobei zur Wiederherstellung der Ordnung Militär requirirt werden mußte.

Dänemark. Kopenhagen, 4. Februar. (W. T. B.) Das Höchstegericht sprah den Vize-Präsidenten des Folkethings, Hörup, welcher der Majestäts-Beleidigung an ias. war, frei, ‘legte ihm jedoch ‘die Kosten des Pro-

es auf.

Zeitungsftimmenu.

Die „Kölnische Zeitung“ sagt am Schluß eines längeren Artikels über die Marine-Etats-Debatte im Reichstage : ‘Für unsere ganze Stellung im Rathe der Völker, für die Gntwie- lung unseres Handels und unserer Industrie in ihrèn auswärtigen Be- ghungen ..… . halten ‘wir die Dae äblehnende Haltung des eichstages in dieser rage d “gefährlich und verderblich. Wir renen darauf, daß der Rei Wort, das er gesprohen hat, nah eer Beurt e

eben- umistände bei der dritten Lesung zutücknebmen wird.

r tag das un perlegte und vorschnelle

ilung aller

Toast, sein politishes Progxamm dar und 4

Die „Magdeburger Zeitung“ äußert über den Séluß der Polendebatte:

Dié Minorität® dès“ preußishen Abgeordnetenhauses hat dafür Sorge getragen, daß die langen Debatten über die J lenfrage, Vie das Haus und die Tribüne bereits ersihtlich zu ermüden begannen, in wirkungsvoller Weise zum Abschluß gebracht worden sind. Es war ja gewiß ein recht seltsames Schauspiel, als nach siebenstündiger Berathung die Centrüiinsfraktion, sowie die Freisinnigen und die 0 en in langen Zügen den Sißungsfaal verließen, weil die Vergewalkigung der Geschäftsordnung ihnen die weitere Theilnahme an den Berathungen nicht mehr gestatte. a

Ob die Behauptung des Abg. Richter, daß der Antrag Achen- bah nah §. 27 ‘der Geschäftsordnung an die Budgetkommission verwiesen werden müfse, jetressen war, muß auch nah ruhigerer Prüfung, als sie am Slusse einer en, anskrengenden Sihung ntöglih,. etwas zweifelhaft erscheinen. iemand ist wohl bis zum vorigen Sonnabend zu der Annahme gekommen, daß ein Antrag, der ganz allgemein die Zustimmung zu einem Theil der in der Thronrede angekündigten Maßregeln ausdrüdckt, das Haus in Bezug auf eine Geld- bewilligung jeßt oder in der Zukunft fest verpflihte. Es ist weiter allen gegentheiligen Behauptungen zum Troß eine Thatsache, daß bei etwaigen Zweifeln über die Bestimmungen der Geschäftsordnung die Entscheidung des Hauses vom Präsidenten \{chon in verschiedenen Fällen herbeigeführt worden ift. :

Ueberblickt man jeßt am Schlusse dêr Verhandlungen noh einmal den Verlauf derselben, so ergiebt sich wenigstens die eine erfreuliche Thatsache, daß die Regierung Fest entschlossen ist, gegen die polnische Agitation, deren bedrohlicher Charakter für unser Staatsleben klar zu Tage liegt, einen sicheren festen Damm aufzuführen. . ..

Der „Straßburger Post“ schreibt man aus Paris:

._. . In jedem Jahre sind die Einnahmen hinter den Vorauschlägen zurückgeblieben, während die Ausgaben höher anschwollen, als man es vorher angenommen hatte. Wohin foll das \{ließlich führen, wenn man keine Abhülfe shaffen wollte? Eine folche liegt theils in einer weisen Einschränkung des überwuchernden Beamtenthums, theils in einer Veränderung des Steuersystems in Bezug auf den Alkohol. Jh meine das Branntweinmonopol 7 welches gegenwärtig den Gegenstand der ernstesten Studien bildet. Wenn auch keine 800 Millionen, wie Jules Roche berechnet, so wird das Monopol doch foviel einbringen, um unser Budget ins Gleichgewicht zu seßen, das ihm so nöthig ift. Daher die freundliche Aufnahme, die das Branntwein-Monopolprojekt hier in breiten Kreisen findet. Ah, Hr. von Bismarck würde zufrie- den sein, wenn er seinen Monopolplan vor unserer franzöfischen Kammer entwickeln könnte! Wie begeisterte Zustimmung würde er hier finden! Wir haben viele Fehler, und Sie müssen mir das Zeugniß geben, daß ich niht davor zurückschrecke, sie frank und frei aufzudecken. Aber im Grunde genommen sind wir doch überaus praktische Leute, mit einem sicheren Blick für die Erfordernisse des realen Lebens, während Ihre deutschen Landsleute Angesichts folcher Fragen vielfah merkwürdig stark „von des Gedankens Blässe angekränkelt“ ersheinen, wie der große Brite so bezeihnend sagt. „Der Staat soll niht in die freie Erwerbsthätigkeit eingreifen“, „der Staat soll nicht Kauf1nann spielen“ -— sagt man in Deutschland, und gerade die freisinnigsten und in liberalem Sinne fortgeschrittensten Ihrer Reichstags-Abgeordneten (d. h. diejenigen, die sih dafür halten! Die Redaktion.) betonen dies am nahdrüdlihsten. Wir Franzosen sind darin ganz anders ; wir legen auf dergleichen theoretisirende freisinnige Erwägungen keinen Werth, oder doch nur einen sehr nebensählichen, während wir die Frage in erster Linie vom prak- tishen Gesichtspunkte beshauen. Jst der Staat in einer übeln Geld- lage? Ja! Bietet das Branntwein-Monopol ein Mittel zur Ab- bülfe? Ja! .. . Eh bien, prenons le monopole! Dicfer Gedanken- gang ist für uns fo einfach, daß wir gar niht darauf verfallen, uns dieserhalb die bekannten „angoisses patriotiques“ zu machen, die in Deutschland in feinen Fâllen an der Tagesordnung sind. Und wenn die Brauntweinbrenzer und andt: direkt betheiligte Industrielle sich wehren und uns lange Vorträge “halten, so sage@# wir fehr kurz: „Vous êtes óTfèvre, Monsieur Josse!“

Die „Berliner Börsen-Zeitung“ -berichtet:

Hinsihtlih des Leistungsvermögens der Berliner Industrie be- gegnen wir in einem englishen Blatt sehr anerkennenden Urtheilen eines Sachverständigen, li in den hiesigen industriellen und gewerb- lichen Kreisen Umschau g Älten hat und nun das Ergebniß seiner Berliner Studien den englishen Industriellen zur Kenntnißnahme und Nachachtung mittheilt. Ganz besonders rühmender Er- wähnung findet der englishe Kritiker den kräftigen Aufshwung unseres Kunstgewerbes würdig, wofür er das Verdienst niht zum wenigsten auch der verständnißvollen Pflege und Förderung zuschreibt, welche Seitens hoher und höchster Kreise diesem Zweige nationaler Arbeit sich zuwendet. Die Schöpfungen der Königlichen Porzellan- manufaktur dünken dem Engländer sowohl ihrer künstlerischen Konzeption als technischen S A na auf dem Gipfel der Vollendung zu stehen. Die Fortschritte der Berliner Glasmalerei entgehen ihm ebenfalls nicht, er Uge diesem Industriezweig, der {on jeßt eine hervorragende Rolle tin dem Gesammtbilde des Berliner Gewerbslebens spielte, noch eine bedeutendere Zukunft. Der Berliner Möbelindustrie rühmt er Gediegenheit, Solidität und Reellität des Preises nah, tadelt aber und zwar giebt er diesem Tadel freilich eine allgemeinere Aus- dehnung in Bezug auf deutsche Jndustrie-Erzeugnisse überhaupt das Streben, dem dekorativen Moment ein ungerechtkfertigtes Uebergewiht Über das Moment praktisher Brauchbarkeit zu détlbiben, In Phantasie-Artikeln räumt unser Kritiker dem Berliner Geschäft jeßt bedingungslos die Führung ein. Das R ergebniß seiner Berliner Studien resumirt der Engländer in Folgen- dem: „Der Plaß ist daher wohl eines Besuches werth und liefert einen Beitrag für den rapiden Aufshwung, den Deutschlands Gewerb- thätigkeit nummt, wenngleich die Produktion noh zu sehr ‘dem Gesichtspunkte der Quantität den Vorrang vor dem der Qualität einräumt.“

Landtags - Angelegenheiteu.

In dem Etat des Finanz-Ministeriums sind bei den Einnahmen aus den Witkwen- und Waisengeldern (385880 M) demDurchschnikt entsprechend 26 670 M weniger als im laufenden Etat angeseßt, während si die vershiedenen Einnahmen (1 794 428 M4) um 179 653 MÆ. (30000 M bei den Wittwen- und Waisengeldbeiträgen der Wartegeldempfänger, 49 980 4. bei den herrenlosen Erbschasten und 99 673 M. bei den Wohnungsmiethen u. dgl.) erhöhen, wogegen bei anderen Poften 16 209 46 Ermäßigungen eintreten, so daß fich eine Gesammteinnahme von 2 180308 M. (+ 136 774 M) ergiebt.

Bei den dauernden Ausgaben (45915 362 #) tritt eine Erhöhung von 1 549 836 4 ein. Bei dem Ministerium ist die Anstellung eines ständigen Hülfsarbeiters für die Katasterangelegenheiten mit 6000 Æ. und eines Hausnahtwächters mit 1350 „46. vorgesehen. In

olge der Errichtung von sech8 neuen Regierungen in der Provinz

annover erhöht sich Kap. 58 der Titel „Besoldungen“ „Ober- Präsidenten“ 2c. um 57 300 4, „Sekretäre“ um 31 898 Æ, „Kanzlisten“ um 10050 #. u. \. w., im Ganzen die Titel „Besoldungen“ um 103 725 4. und 9800 4 Wohnungsgeldzushüsse, Ebenso die anderen persönlihen Ausgaben um 19600 #4, die sählihen Ausgaben um 56 700 #4. und die sonstigen um 192400 #4, das ganze Kapitel 58 um 192400 #. Bei den Rentenbanken ist ein Mehr von 3900 4, bei den Wittwen- und Waisenverpflegungsanstalien eine Ersparniß von 103575 A. eingetreten. Die Wartegelder, Pensionen und Unterstüßungen erhöhen sich um 1454761 #, wobei die Wittwen- und.“ Waisengelder mit 382200 A und die Civilpenfionen mit 1300 000 #4 in Betracht kommen.

Zu FieMo gen außerordentlichen Ausgaben sind 7200 M. (— 144 400 Æ) ausgeworfen, und zwar 5000 M zur Er-

stattung von

AblöfunsÄapitalien 2. in der Provinz S E Holstein und 2200 a Bauten im Königl. Shbauspielhagse

Statistische Nachrichten:

Das Dezemberheft der „Monatshefte zur Stgtji it des Deutschen Reichs“ enthält: 1) eine Statistik der E t \chließungen, Geburten und Sterbefälle für das Jn! 1884; 2) die Nahweisung der Einfuhr und Ausfuhr he wichtigeren Waarenartikel für das. Jahr 1885, nebst dem Nachweis für den Monat Dezember; 3) eine Nebersicht der Preise wichti Waaren im Großhandel für die einzelnen Monate und das Iabr: 4) eine vorläufige Mittheilung über die Stärke der übers ecisden - Auswanderung im Jahre 1885; 5) eine Uebersicht, betreffend die Zuckerproduktion im Dezember.

Bildung und Versorgung der Blinden in den einzelnen Ländern. Die von Carl Graesers Verlag in Wien herausgegebene verdienstvolle „Scmmlung pädagogischer Shriften“ bringt in ihrem XIV. Hefte (Wien 1886) eine treffliche Abhandlun des Lehrers an der niederösterreihishen Landes-Blindenshule p Purkersdorf, Josef Libansky, über» „die Ausbildung der Blinden in der österreihish-ungarischen Monarchie.“ Der in Fa kreisen wohlbekannt: Verfasser giebt darin auch einen historishen Abriß über den Be inn und die bisherigen Resultate der Blindenbildung auf Grund alnt[ der Quellen, welhem wir die nachstehenden interessanten Angaben entnehmen. 2 i

Weün gesagt wird, daß die Zahl der Blindenanstalten ein Kultur, Gradmesser der Staaten sei, dann steht- das Deutsche Reid obenan. Es besißt für seine 37672 Blinden 3 Blindenvorshulen 29 Bildungs- und- 3 R gun ggan atten, sowie viele Vereine und Gesellschaften für junge und ältere Blinde. Großbritannien hat auf 34 278 Blinde 28 Bildungsansftalten, mit welchen in vielen Fällen auch Werkstätten für erwachsene Vlinde verbunden find; hie und dz trifft man auch Asyle, meist für weibliche Blinde, endli mehrere große Gesellschaften und viele Stiftungen. In Frankreich zählte man 1881 über 30 000 Blinde, darunter wenigstens 3000 Kinder, für welche man 13 Bildungs- und 2 Versorgungsanstalten, mehrere von Dr, Blanchet ins Leben gerufene Kleinkindershulen, fowie einige“ auf Staatskosten erhaltene Anstalten für blinde und taubstumme Kinder, endlih viele Stiftungen hat. In Jtalien giebt es für ca, 28 100 Blinde 7 Bildungs- und 2 Beschäftigungé- anstalten; außerdem besteht in Palermo noch ein Verein für er- wachsene Blinde. Vor kurzer Zeit vermahte ein Genueser Kayf- herr, Cesfaro Corallo, dem BVlindeninstitut seiner Vaterstadt 14 Millionen Lire, ein hochherziges Beispiel von Mens{en- freundlihkeit, das allenthalben Nachahmung verdiente. S panien hat für seine 17379 Blinden leider nur 3 Erziehungöanstalten; dagegen macht die Sache der Lihhtlosen in Rußland erfrey- lihe Fortschritte. Während es vor kurzer Zeit in diesem Lande nur 4 Blindenanstalten gab, zählt man deren jeßt 14, darunta 7 Schulen, 4 Beschäftigungsanstalten und 3 Asyle für alte Blinde für zusammen 67 500, nah anderen Schäßungen ca. 150000 blinde Personen. Die österreicisch-ungaris{che Monarchie hat auf 40933 Blinde 9 Bildungs- und 3 Versorgungs- und Be- \chäftigungsanstalten, ferner einen Kindergarten für blinde Kinder und eine Tagesschule (eine Klasse). Von den kleineren Staaten Europas besißen die Niederlande bei 3330 Vlinden 1 Vorschule, 1 Bildungé- und 5 Versorgungs- und Bel GäsUgungLänstalten; Belgien hat auf 4043 blinde Personen 9 Bildungsanstalten und 1 Asyl für alte Blinde. Die Schweiz hat bei einem Blindenbestande von 297 Köpfen 3 Bildungsanstalten; mit den Blindenerziehungsanstalten in Bern und Lusanne i je eine Arbeitsanstalt für er wachsene Blinde verbunden. Ferner besteht in ‘Schaffhausen ein Blindenfonds zur Unterstüßung der Blinden der genannten Stadt. Dänemark besitzt für seine 1400 blinden Ei ger 1 Vorschule, 1 Unterrichts- und 1 Beschäftigungéanstalt, während in Schweden und Norwegen für 4800 Blinde 2 Blinden Bildungsanstalten, 1 Vorschule und 4 Beschäftigungsanstalten vor- handen sind. In der Türkei und den angrenzenden Stadten: Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Serbien und Montenegro ist die Zahl der Blinden gewiß sehr groß, aber bis jett if uns von einer staatlichen oder öffentlihen Fürsorge für diese Armen noch nichts bekannt geworden, Vorzüglih i} dagegen die Aus bildung und Pflege der Blinden in den Vereinigten Staaten von Amerika entwickelt. Für mehr als 47000 Blinde giebt cs 33 zum Theil großartig eingerichtete Blindeninstitute, die sämmtlich musterhaft organisirt sind und cine außerordentlich segent reihe Wirksamkeit entfalten. Aber auch in anderen Staaten dieset Welttheils wird für die armen Lichtlosen gesorgt ; so hat Mexiko 3, Canada 2 und Brasilien eine Bildungsänstalt, Wo ein Staat kein eigenes Institut hat, schickt er seine blinden Kinder nah einem Nachbarstaate und zahlt für dieselben. Jn den meisten süd- und centralamerikanishen Staaten liegt die Erziehung der Blinden in den Händen der Klosterbrüder oder Missionare und beschränkt sich fast aus\{ließlich auf Ernährung und Pflege, In Afrika, der eigentlichen Heimath der Blinden, wo beispielt- weise in Egypten ein Verhältniß von 1:100, ja n ch der Angabe des Gründers des BVlindeninstitutes zu Kairo von 18 das von 1 : 20 offenbar übertrieben angenommen wurde, bat man ein einziges Blindeninstitut in Kairo, und in Australien ebenfalls eines zu Melbourne. Was nun Asien, die „Wiege der Menschheit“, betrifft, so sind Blindenanstalten in China seit Jahr tausenden vorhanden, und die Blinden werden in diesem Lande, weil sie geistig über dem Niveau der großen Massen stehen, als Sehe betrachtet. Ist der Name eines Scehers berühmt geworden, so wählt er sich einen festen Sd bestimmt die Preise für die Ausübun seiner Kunst und sammelt oft großes Vermögen. Andere ziehen dur die Straßen und machen sich durch die mélancholischen Löne eint Art Guitarre bemerklich, um zur Ausübung ihrer Kunst in dieset oder jenes Haus gelockt zu werden. Auch die Blinden Japan? häben es seit uralten Zeiten verstanden, \ich Neuten zu erwerben, indem sie die Vorliebe ihrer Landsleute für das Kneten und dit

ladelpunktirung des Körpers ausbeuteten. Die Blinden besayen 1 diesent Lande früher große Privilegien und manche unter ihnen zéiqneten sih dur ‘große Gelehrsamkeit aus. In neuerer Zeit nahm man ihnen diese Privilegien; dafür errihtete die Regierung eine Anzahl Ver forgungsänstalten, Erziehungsinstitute sollen bénselben n In Syrien wurden mehrere kleine Blindenshulen, meistens Cxternätt errihtet, So erxichtete eine reihe Engländerin in Beyrut eint Blindenschule; ferner findet man in Damaskus, Tyrus und Jerusalen kleine Blindenshulen, von denen manhe mit einem Waisenhause i Verbindung stehen. j u

Aus dieser kurzen Uebersicht ergiebt si, daß die Zahl der Blindenanstalten im Verhältniß zu der Zahl der bildungsbedürftigen Blinden noch sehr gering ist.

Kuust, Wissenschaft und Literatur.

Lehrbuch des deutshen Staatsrech{ts von Dr. Herm Schulze, Großherzoglich badishem Geheimen Rath und König L preußishem Geheimen Justizrath, ordentlichem Le des S rechts an der Universität Heidelberg. 1. Buch gr. 8. S. "n und 690. 11. Buch, gr. 8. S. X und 417. Leipzig, Verlag E Breitk'opf u. Härtel, 1881/86. Nachdem. sih für das am 1. M 1871 ins Leben getretene deutshe Reich während der nachfolgen Jahre bereits die neuen Grundlagen einer deutschen Ge ammtvetfa gúggebildet haben, war das lebhaft empfundene Bedürfniß n0 li befriedigen, das Werden und Wachsen, sowie die gesammte gese u Organisation unseres gegenwärtigen Rechtszustandes in einem Alfgabe wie wissenschaftlihen Aufbau dargestellt zu erhalten. Dieser il in hat sich in den vorstehenden beiden Theilen der als Autorität Staats- und Völkerrehte rühmlis bekannte Geheime Rath,

fessor Dr. H. Schulze in Heidelberg mit seiner vielseitigen juristi

| Behördenorganismus des

Wesentlichen vollendet ist, so

Gelehrsamkeit und umfassenden Kenntniß der Rechtsliteratnk" erum in durchaus befriedigender Weise unterzogen. Das Werk auf gründlichen und gewissenhaften Studien der Original- „auf umsihtiger Benußung der gesammten einschlagenden

- di Ausf hrps ist wohl durhdaht, das politishe Urtheil Das éïrste, u 1880/81 ausgegebene Buch behandelt desstaatsreht nach einem einleitenden vorbereitenden Theile Grundbegriffe des allgemeinen Staat srechts und über die

ihe Entwickelung des \taatlihen Rechtszustandes in Deutsch-

, Der Band zeichnet \sih aus dur vollständige Beherrschung und organische Verarbeitung des mannigfachen in den verschiedenen deutschen Landesgeseßgebungen vorhandenen Materials. Die jedem Abschnitte eingefügten geshichtlichen Erörterungen werden mit vollem Rechte als das nothwendige Fundament bezeichnet, auf welchem allein eine folide juristishe Konstruktion des Staatsrehts der Gegenwart möglich ist. In der That, die gegebenen historischen Mittheilungen sind in der übersichtlihen Anordnung besonders werthvoll wie reih- haltig. Die staatlihen Rehtszustände in Deutschland werden somit für dic Zeiten des älteren deutshen Reichs, wie des deutshen Bundes und der Einzelstaaten von 1815—1848, wie für die Krisis des Jahres

1848 bis zur Gründung des Norddeutschen Bundes und des neuen Deutschen Reichs sehr vollständig erörtert; im Lichte der Vergangenheit lernen wir die Gegenwart in ihrer vor- bereiteten Nothwendigkeit recht schäßen. Das Landesstaatsrecht behandelt in zwei Abtheilungen die Gliederung des Staats- organismus, Verfassungsrecht, und die Funktionen des Staats- organismus, Regierungsrechte. Die erste Abtheilung gliedert \sich in fünf Kapitel: von dem Staatsoberhaupte oder dem Monarchen, von den Staatsämtern, von den Staatsangehörigen, von den Körpern der Selbstverwaltung, besonders von den Gemeinden und von der Voelksver- tretung oder demLandtage. Die im vierten Kapitel gegebene Uebersicht von den. Körpern der Selbstverwaltung, besonders von den Gemeinden, ift genügend und der gegenwärtigen Auffassung angepaßt, weil Schulze die Gemeinden keineswegs als bloße Staats- anstalten, sondern als selbstständige Korporationen des öffentlichen Rechts hinstellt, welche auch ebenso gut wie der Staat ihre cigen- thümliche öffentlihe Rechtspflege ‘haben, denen der Staat also auch umfassende staatlihe Hoheitsrehte überträgt. An die im fünften Kapitel über die Volksvertretung oder den Landtag knapp gegebene geshihtlihe Entwikelung knüpft der Vertreter seine Grundgedanken über den juristishen Charakter der heutigen Volksvertretung, die Beziehungen derselben ins Auge fassend: die zum vertretenen Volke, ¡um Monarchen und zum Staate. Cin Anhang bchandelt die Verfassung der drei freien Städte. Die zweite Abtheilung stellt die Funktionen des Staatsorganismus, die Regierungsrehte in vier Ka- piteln dar: von der Gesetzgebung, Justiz, Verwaltung und von dem Rechtsverhältniß des Staates zur Kirhe. Im Schlußkapitel wird das MRechtsverhältniß des Staates zum Reihe besprochen. Im zweiten Bande ist das deutshe Reichsstaatsreht abgehandelt, allgemeiner Theil: vom Deutschen Reiche überhaupt, spezieller Theil, in zwei Abtheilungen, von den cinzelnen Orgarien und Funktionen des Deutschen Reichs. Dieser Theil ist gerade durch die historische Begründung sowie dur die monarhis{che Auffassung des Kaiserthums von erhebliher Bedeutung. Die Zusammenseßung und Befugniß des Reichstages sind im Anschlusse an die einzelnen Paragraphen der Reichsverfassung genau, theilweise mit Erläute- rungen angegeben. Der deutshe Reichstag ist die staats- rechtlihe Berkörperung des nationalen Einheitsgedankens, der ganze Reiches gipfelt im Reichskanzler. Ein Anhang behandelt Elsaß - Lothringen, welches nah des Verfassers Deduktion „ein MReichsland“, „aber kein Staat“ ift. Zum Begriffe eines Staates gehört eine, wenn auch nicht sou- veräne, jedenfalls aber selbstständige, auf ihrem eigenen Nechte ruhende, im Organismus des Staates selbst begründete Staatsgewalt, wie sie die deutschen Einzelstaaten jedenfalls besitzen. Eine solche fehlt dem Reichslande, über welches die Staatsgewalt allein dem Reiche zu- steht, Bei der - Darstellung des Reichs\taatsrechts ist gleichfalls die durchgehende Objektivität zu loben, der Verfasser ist überall bemüht, das Wahre in rihtigem Zusammenhange und einfacher, klarer Sprache wiederzugeben, fein recht sorgsam ausgearbeitetes Register erleichtert das Werk auh zum Nachschlagen bezüglich zur Belehrung sür Reichs- S rets Dak M eG Beruf zum Studium des deutschen

aatsrechts verpflichtet sind. :

__— Einquartierungslast und Flurentshädigung. Ma- növergedanken von einem hohen Offizier. (4 0,60. E. S. Mittler u, Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin, Kochstraße 68/70). Die Verhandlungen im Reichstage über Erhöhung der Kommando- zulage für Offiziere gaben einem hohen Offizier Anlaß, Gedanken, die in der Armee seit Jahren über die Einquartierungsverhältnisse bei Manövern rege sind, niederzushreiben. Er \{lägt vor, die zu er“ hoffende Kommandozulage zur Erleichterung der Einquartierungslast zu verwenden; Gastfreundschaft zu üben, bleibe immer noch Spielraum, wo persönlihes Bedürfniß dazu dränge. Die Schrift wendet sich niht allein an die Armee, fondern vornehmlich auch an alle Stände, die von dem heutigen Einquartierungsmodus betroffen werden. Ebenso dringt die Schrift auf Ersparnisse in der Flurentshädigung und giebt den militärischen Kommandobehörden Rathschläge, wie die Flurbe- [Wigung mehr als bisher eingeschränkt werden sollte.

Meyers Konversations-Lexikon. Vierte, vollständig umgearbeitete Auflage. In 16 Vänden gebunden zu je 10 A = 256 S ierungen ¡u je 50 4. S os hisces Institut, 1886. Ben ist von der im Erscheinen begriffenen vierten Auflage der

L Band, von „Blattkäfer“ bis „Chimbote“ reichend, zur Ausgabe al in dem wir die Daten und Ereignisse bis auf die allerjüngste be. herab registrirt finden. Auch dieser Band zeigt die Boe, gediegene Ausstattung wie die vorhergehenden beiden a e. Der (inband ist dauerhaft und geschmadvoll, der Druck Lar das Papier fest und holzfrei, und die zahlreichen Abbildungen # Vert (245 sowie die Karten, Tafeln und Pläne (25) zeigen eine Dag vorgf tige und geschickte Auswahl wie musterhafte Ausführung. Blatt em Artikel „Buchdrukerkunst“ beigegebene Facsimile eines P d der 42zeiligen Gutenberg-Bibel von 1455, des \chönsten je Vie lei e Bal B. von einer Vollendung, an welche die Ver- b gel her Art in à es Werken nicht heranreichen. Auch alle Vi ip in Buntdruk ausgeführten Tafeln sind äußerst sauber gedruckt. die E ist aber s{ließlich immer der innere Gehalt der Encyklopädie, N ik 4 earbeîitung des Textes durch die 160 Mitarbeiter und nämli Vejen stehenden 6 Fachredaktionen. Jedes einzelne ach ist Fit in 2 gerundet und eben damit auch die vollkommene Gleihmäßig- Wort er Organisation des ganzen Werkes erzielt. Es bringt jedes E ran reten Ort, aber nicht nur in lexikalisher Nüchternheit Gharakte enheit, sondern da, wo es sih um die Schilderung großer

E ere von nationaler Bedeutung handelt, mit einer wohl- nisten S Me und Begeisterung, z. B. in den Artikeln der Kom- L us cialiänt Bach, Beethoven und Anderer. Da das Manuskript,

ie E U mte, für E ganze, N l h „oUuendet ist, so läßt sih erwarten, daß das Lexikon mi

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ung Tig bereit vor, A orstand der Knappschafts-Berufsgenossenschaft in Berlin ßt jeßt cin periodisches Organ erscheinen, betitelt ; „D er Kom pa ß“.

2 Fr. Rue de Guillemins 99 ¡u

Dur dasselbe soll in ‘einfaher Weise eine fortlaufende Verbindung zwischen der Verwaltung und den Mitgliedern der Genossenschaft her- geftellt werden. Es liegt dabei in der Absicht, niht blos die Proto- olle der Genosfenschaftsversammlungen und der Vorstandssißungen, so weit die leßteren allgemeines Interesse beanspruchen können, sowie die Bekanntmachungen des Génossenschaftsvorstandes und Der ettious- vorstände, sondern au alles dasjenige, was speziell für die Mitglieder der Genossenshaft wichtig ist, in dieses Blatt aufzunehmen. Hier- dur wird es leiht werden, allen Organen der Genoffenschaft und allen zu derselben gehörenden Betriebsunternehmern das für sie Wissens- werthe rals und in übersichtliher Form zu bringen. An diesen gleich- sañ amtlihen Theil f{chließt sih eine zweite Abtbeilung an, in welche folche Mittheilungen aufgenommen werden sollen, von denen anfünechmen ist, daß sie allseitiges Interesse finden werden; in dieser Abtheilung des Blattes unter Theilnahme der Genossenschaftsorgane und Betriebs- unternehmer ist eine recht allseitige Erörterung der Fragen sehr erwünscht, welche“ für die sachgemäße Durchführung und die ersprießliche Fort- entwickelung der so wichtigen Institution sih ergeben. Der Abonne- mentspreis bei Bezug dur den Buchhändel und dur die Post (Post- Zeitungspreislifte 111. Nachtrag Nr. 1338a) beträgt pro Jahr 3 M Bei Franko-Einsendung von 3 X. an die Expedition zu Berlin 8W., Königgrägerstraße 85a, erfolgt Franko-Zusendung unter Kreuzband. Die in Leipzig und Berlin am 6. d. M. erscheinende Nr.-2223 der „Jllustrirten Zeitung“ enthält folgende Ab- bildungen: Ein Geheimniß. Gemälde von W. Löwith. Nach einer Photographie der Photographischen Union in München. Vom Galareitfest des Karlsruher Bicycleklubs. 9 Abbildungen. Original- zeihnungen von Friß Se 1) In Kamerun: King Bell empfängt seinen Sohn Prinzen Bellino. 2) Das fahrende Reck. 3) Das Springpferd. 4) Blumendivertifsement. 5) Mademoiselle Feybvre auf ‘dem Gros 6) Ulanen-Manöver. 7) Das erste elociped. 8) Kunstfahrer. 9) Römische Fahrshule. Don Manuel Ruiz Zorilla. Charles Stuart Parnell. Amerikanische Skizzen: Das Eisschloß in -St. Paul (Minnesota). Nach einer Zeich- nung von C. Upham. Vom Mainzer Karneval: Der Neujahrs- umzug. Originalzeihnung von G. Franz. Georg I., König von Griechenland. König Thibo von Birma mit feinen beiden Frauen. Nach einer im Palast zu Mandalay im vorigen Jahre aufgenommenen Photographie der London Stereoscopic Company. Bilder von den Samoa-Inseln. 6 Abbildungen. Nach photograph. Aufnahmen. 1) Die am 23. Januar 1885 aufgehißte deutsche Flagge. 2) Junger samoanischer Häuptling. 3) Zwei Samoaner von der Insel Tutuila, zum Fischen ausgerüstet. 4) Kokospalmbaum mit Früchten. 5) Samoanischer Häuptling mit seiner Tochter. 6) Ein Samoahaus bei Apia (vor dem Hause cin Brotfruchtbaum). —- Kapitän a. D. Sarauw. Wappen des Staatssekretärs Dr. von Stephan. Schah: Der Schachwettkampf zwishen Zukertort und Steinißk. Nach einer photographischen Aufnahme. Moden: Die neue Uniformirung der russishen Studenten, 4 Figuren. Polytechnische Mittheilungen: Das Bland'she Walfishgewehr. Fall- maschine von Dr. Mönnich, 2 Figuren. Patentirter Kerzenhalter und Sparer. von Roms patentirter Preservator.

Gewerbe und Handel.

Der Aufsichtsrath des „Aktienbauvereins Passage“ hat auf Vorschlag der Direktion beschlossen, der ordentlichen General- versammlung die Vertheilung einer Dividende von 3% für das Jahr N enplevten : Mitta soll gi O C über die Ge- nehmigung zur Konvertirung der 49/09 Prioritäts - Obligati i 49% ige Beschluß fassen. pad A

_— Ueber die Generalversammlung der Aktionäre der Oester- reihisch-ungarischen „Bank berichtet ,„W. T. B.*: Der vor- getragene Re enschaftsberiht konstatirt, daß die wirth\chastlichen Verhältnisse der Monarchie in dem Vorjahre eine wenig befriedigende Gestaltung genommen haben. Der Niedergang der Preise für Cerealien und Rohstoffe, die wiederholten internationalen Trübungen und die ungewisse paunfE des Gdelmetalls, auf welchem die österr. Währung eruht, haben in Folge des füblbaren Sinkens der Kon- fumtionékraft eine Einschränkung der Umsäße und ein Erschlaffen des Unternehmungsgeistes bewirkt, welche in einzelnen Theilen der Monarchie zeitweise den Schein eines völligen Stillstandes im Bereiche der wirthschaftlihen Thätigkeit hervorgebraht haben. Der Bericht theilt sodann die Bewegung in den einzelnen Branchen der Bank mit und beziffert die zur Vertheilung gelangende Jahresdividende auf 387/10 Fl., von welchen für das zweite Semester 1885 eine Restquote von 207/10 Fl. entfällt. Da die Dividende weniger als 7 Proz. beträ so partizipireu die Staatsverwaltungen an dem Meinerträ niß s

t, j l T Ueber die zur Erneuerung des Privilegiums und zur enderung

der Statuten unternommenen Schritte, bei welchen im Großen und Wesentlichen das bestehende Peiviléaiuti zum Mean A0 Tee ge- nommen und an den organischen Einrichtungen der Bank festgehalten

ist, bezüglich der Geschäftszweige und Betriebsmittel jedoch Erleich- terungen angestrebt worden sind, sagt der Bericht, daß die Verhand- 1 Der Generalrath hofft, der Generalversammlung von den unternommenen Schritten bald umfassende Kenntniß geben zu können. Die Generalver/amm-

lung genehmigte den Rechenschaftsberiht und nahm sodann Wahlen vor.

London, 2. Februar. (A. C.) Die meisten CEisenfabriken

in Süd-Staffordshir d Dst- j : ihren Arbeitern shire und Ost-Worcestershire haben

Als Grund für diese Maßregel geben die

den gegenwärtigen Ae außer Stande seien, mit dem Auslande zu konkurriren.

gefallen zu lassen.

eine Lohnherabsetzung von 5 bis 10% angekündigt. abrikanten an, daß sie zu

Die Arbeiter sind größtentheils geneigt, \ich den Abzug

London, 3. Februar. (W. T. B.) Wollauktion. Tendenz

Submissionen im Auslande.

Niederlande.

1) 8. Februar 1886, Mittags 12 Uhr. Kolonial - Ministerium,

Technisches Bureau, im Haag. Lieferung von Bureau-Utensili Druckwerk. Auskunft an Di und s veUlensilien und

telle. 2) 8. Februar 1886, Mittags 12 Uhr, im Rathhause zu Amster-

dam Lieferung von

a, verschiedenen Sorten Holz, gesägt und ägt, S L Holz, gefägt und ungesägt, Theerpech und b. Zink-, Kupfer- und Eisenwerk

für städtische Zwee.

Bedingungen käuflich bei der „Stads-Drukery® zu Amsterd 3) 16, Mtiauat 1886, Nachmittags 1 Uhr. Kolonial Mitra

1) eifernen Telegraphenstangen (Modell Henle j 2) eisernen hafkenförmigen Berlator Trágeae Y 3) Zinkdraht, 4) Salmoniak. uskunft an Ort und Stelle, 4) 17. Februar 1886, Nachmittags 1 Uhr, im Rathhause zu

Leitungsröhren, Schiebern, und Vershlußstüken, Laternenarmen, ¿c Vere w. für die Gemeinde-Gasfabrik.

Auskunft im Stads-Timmerhuis zu Rotterdam

Rotterdam.

Lieferung von hydraulishen Krähnen,

50 Gld. fäuflih bei den Buchdruckern Wed. d on da

j Belgien.

1) Nächstens, Wartesaal 1. Kole der Station Tournai. Wasserleitungs-Ar ation Renair.

Grd- eiten am Wege von At Daa 2% 847 “Fr. 130 t ane . 45 Cts. eim Ingenieur en chef, Betriebs-Chef Ghilain ü Slation R A ächstens, Wartesaal 1. Klasse der Station Lüttich-Guillemins. ch i A gus Cn, Welkenraedt, Vor- E ä Auskunft beim Ingenieur en chef Betriebs-Ghef ¡Lane

3) Nächstens, Börse zu Brüssel. Bau des zweiten Theiles des 22 Tol le Pens „zu Station Brüssel (Chartreux). Voranschlag 32791 Fr. Vorläufige Kaution 15800-Fr. Preis der Pläne 5 Fr. Ftunst Ben aingenieur „on Ait feor l gin, ue s

r. u Brüffel un m Architekten Paul Fouqguet zu Station Brüffel (Quartier-Léopold). E

4) 24. Februar, 11 Uhr Vormittags. Börse zu Brüssel. Kon- Zession und Betrieb von Telephon-Verbindungen in Termonde und mit den umliegenden Städten und Dörfern. Kaution 10 000 Fr. Avis Nr. 15 in der Expedition des „Neichs-Anzeigers“.

2 3, März, 11 Uhr Vormittags. Börse zu Brüssel. Konzession und Betrieb von Telephon-Verbindungen in Malines (Mecheln) und mit den umliegenden Städten und Dörfern. Kaution 10 000 Fr. Avis Nr. 14 wie ad 4.

Verkehrs - Anstalten.

Riga, 4. Februar. (W. T. B.) Der Kapitän eines gestern in Bolderaa eingelaufenen englishen Dampfers - berichtet, daß er bei Domesnees nur wenig Eis angetroffen habe.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

N Niederlande.

Zufolge einer im „Nederlandshe Staats-Courant“ veröffentlichten Verfügung vom 29. Januar 1886 hat der Königlich niederländische Minister des Innern die unter dem 8. September 1885. erlassene Verfügung („R.-A.* Nr. 216 vom 15. September v. J.), durch welche die Häfen von Algerien für von Cholera verseucht erklärt worden find, wieder aufgehoben.

Portugal.

Zufölge Erlasses der Königlich portugiesishen Regierung vom 21. Januar 1886 ist die Beobachtungs-Quarantäne im Lazareth von Valença auf vierundzwanzig Stunden für diejenigen Passagiere herab- geseßt worden, E durch Bescheinigung einer portugiesischen Konsulatsbehörde nachweisen, daß sie aus einem von der Cholera freien Drte kommen, an welchem sie sich mindestens fünf Tage auf- gebalten haben. Diese Bescheinigung muß ein Signalement des Inhabers, wie es bei Pässen gebräuchlih ist, enthalten; zwischen dem Tage der Aufstellung derselben und der Ankunft des Reisenden im Lazareth darf niht *mehr als die zur Reise billigerweise erforderliche Zeit verstrichen sein. i i

Auf Personen, die sih nur drei Tage an dem Orte aufgehalten haben, auf welchen die Bescheinigung - sih bezieht, findet diese Be- stimmung nur dann Anwendung, wenn ihre Reise einen Zeitraum von mindestens vier Tagen unumgänglich in Anspruch genommen hat. Da- gegen erleiden die obigen Vorschriften auf folhe Personen nicht An- wendung, welche auf der Reise eine von der Cholera befallene Ort- saft berührt haben.

__ Das Reisegepäck wird immer innerhalb der gedachten Frist von vierundzwanzig Stunden desinfizirt. Schweden.

Laut Bekanntmahung des Königlih \{chwedischen Kommerz- Kollegiums vom 22. Januar 1886 i Singapore als von der Cholera befallen erklärt worden.

; ___Hiogo-Osfaka (Japan).

Amtlicher Mittheilung zufolge is die Cholera in den Bezirken von Hiogo und Osaka_ erloschen. Die seiner Zeit angeordneten Quarantäne-Maßregeln sind M oouge dessen aufgehoben worden.

Fgypten.

Zufolge Beschlusses des internationalen Gesundheitsraths zu Alexandria vom 18. Januar 1886 werden die Ankünfte aus der Pro- vinz Venedig und dem Hafen von Triest von dem gedachten Tage ab zum freien Verkehr in egyptishen Häfen wieder zugelafsen.

22 608, 33 D62. 38 608. 47 389. 52 261. 65 387. 73 081. 77 025. 87 785.

üttich.

Verlin, 4. Februar 1886.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 173. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen: \

1 Gewinn von 150 000 M auf Nr. 24 689. z ék Gewinne von 15000 M auf Nr. 53271. 68038. l (5D

6 Gewinne von 6000 # auf Nr. 2966. 60563. 66 359. 83 328. 86 060. 90 360. 39 Gewinne von 53000 # auf Nr. 1306. 2283. 2949. 3632. 4324. 5803. 12 032. 15 124. 15655. 17010. 18 190. 21841. 24591. 29674. 29946. 30913. 32828. 34834. 37168. 38061. 40547. 41448. 50331. 53856. 56610. 97045. 59032. 59484. 60109. 61 414. 65675. 72213. 75128. 78275. 78305. 88484. 939296. 94264. 94384.

95 Gewinne von 1500 auf Nr. 1806. 8785. 10 097. 11053. 11811. 14928. 18664. 18850. 19402. 90 432. 22912. 24637. 25176. 29553. 29580. 29 750. 30 395. 31 909, 32527. 32643. 35563. 35862, 44545. 46818. 47 357. 49 782. 55518. 56263. 59214. 60 008. 60537. 60421. 65867. 65326. 73583. 73856. T4428. T5 494. 76 440. 76 492. 77990. 80011. 81987, 82 363. 83774. 84 439, 84742. 88981. 89078. 89573. 91 156. 99 799.

94 488, 79 Gewinne von 550 #4 auf Nr. 164. 385. 1045. 2170.

2215. 2463. 2813. 2867. 4977. 6554. 6594. 7584. 7918. 9726.

10 751. 12484. 25 036. 4 295. 39 104. 48 391. 52697. 67 919. 74 401. 77 650. 92 809.

13 017. 25 808. 36 465. 39 739. 48 689. 58 298, 68 609. T4 476. 80 723.

93 009.

14 125. 30 672. 37 110. 40 395. 49 010. 61 078. T1 177. 74 621. 81 118.

15 711. 31 301. 37 394. 45 151. 50 322. 62 957. 71 485. 76 113. 81 152.

16 804. 32 235. 38 016. 46 045. 50 503. 63 132, 72 489. 76 635. 83 278,

17 652. 32 819. 38 365. 47 269. 51 876. 64 823. T2 873. T6 729. 86 574.

t me E E A

Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg, Herzo

g ¿u Sachsen General-Commandeur des Königlih Säwsishen (X11 Armee-Corps, hat die Widmung eines Fe lmacsdes Orbirals Komposition für Militärmusik, von Friedri ch angenommen.

Opit in Berlin,

Weimar, 3, Februar. (Th. C.) Se. Königliche Hoheit der

Großherzog besißt auf der Wartburg eine aus älteren und neueren Büchern, Handschriften und bildlichen Darstellungen reihe Bibliothe E, die sich namentlich der Reformation erweist. Vibliothek hat anläßlich des Luther-Jubiläums sowie dur eine neuerdings gemachte bietet insbesondere in ihren Druckwerken und Flugschriften aus der Reformation viel. soll, as ene au den ] um 123 erbauten Predigerkirhe tn Ei ür diese in- H nie Predigerkirhe in Eisenah für diese Zwecke ein

werthvoll für die Geschichte der Minnesänger und Diese etwa 1500 Bände umfassende

tiftung einen weiteren Zuwachs erhalten und

ür Geschichtsforsher des Wichtigen und Anziehenden f Schätze der Forschung leichter zugänglih zu maten, andtag gelangten Vorlage, der östliche Theil der

Um die

malie Joachim wird im Laufe dieses Monats im

r. A Kroll hen Etablissement ein Lieder-Concert geben, wahr-

nur eins, im günstigsten Falle zwei, da die Künstlerin dur

einl CLIE allseitig in Anspru genommen ist.