1906 / 230 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Sep 1906 18:00:01 GMT) scan diff

vollspurigen Nebeneisenbahn Nuttlar—Winterberg (Westf.) mit den Stationen Wulmeringhausen, Brunskappel, Siedling- hausen, Silbah und Winterberg (Westf. ),

im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion in Frank- furt a. M. von der im Bau begriffenen vollspurigen Neben- eisenbahn Herborn—Westerburg die 10,82 km lange Teil- strecke Driedorf—Rennerod mit den Stationen Made- mühlen, Rehe und Rennerod,

im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion in Posen von den im übrigen {hon im Betriebe befindlichen vollspurigen Nebeneisenbahnen Guhrau—Glogau und Schrimm—Jarotschin die Neststrecken Guhrau—Schlihtingsheim, 2326 km lang, mit den Stationen Schlabig, Gaisbach, Nahrten, Nehlau und Attendorf sowie Schrimm—Xions, 17/89 km lang, mit den Stationen Grimsleben, Wiesenau und Konarskie,

im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion in St. Johann- Saarbrücken von der im Bau begriffenen vollspurigen Neben- eisenbahn Kastelaun—Boppard die 13,84 km lange Teil- strecke Kastellaun—Pfalzfeld mit den Stationen Hollnich, Ebschied, Dudenroth, Lingerhahn und Pfalzfeld, iézrag

im Bezirk der Großherzoglichen Eisenbahndirektion in Oldenburg von der im Bau begriffenen vollspurigen Neben- eisenbahn Cloppenburg—Ocholt die 2633 km lange Teil- strecke Cloppenburg—FriesSoythe mit den Stationen Garrel, Bösel und Friesoythe ;

S am 2 Vitober d. J.:

__im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion in Danzig die 55,3 km lange vollspurige Nebeneisenbahn Czersk— Laskowiß i. Westpr. mit den Stationen Königsbruh, Gr. Schliewiß, Lonsk, Klinger, Osche, Blumchen, Helenenfelde und Pr. Hagen sowie die 31,74 km lange vollspurige Neben- eisenbahn Flatow—Vandsburg mit den Stationen Neu-Schwente, Kujan, Dorotheenhof, Sypniewo, Seefelde und

Vandsburg; i amt 3. Diliober 9. F:

__ im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektion in Hannover die 256 km lange Reststrecke Rotenburg (Hann.)—Zeven (Hann.) der im übrigen {hon im Betriebe befindlichen voll- \spurigen Nebeneisenbahn Visselhövede—Zeven (Hann.) mit den Stationen Waffensen, Bötersen, Mulmshorn, Gyhum, Elsdorf (Hann.) und Zeven (Hann.).

_ Außerdem werden am 1. Oktober d. J: im Bezirk der Königlih preußishen und Großherzoglih hessishen Eisen- bahndirektion in Mainz die 3,24 km lange eingleisige Haupt- eisenbahn Kurve—Betriebsstation G.— Wiesbaden Süd, die 444 km lange eingleisige Haupteisenbahn Kurve Betriebsstation G. Erbenheim und die 3,14 km lange vollspurige Nebeneisenbahn Kurve— Waldstraße, sämtlich ohne Zwischernstationen, für den Güterverkehr eröffnet werden. E Ges Berlin, den 27. September 1906. e

Der Präsident des Reichseisenbahnamts. N Schulz.

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Bekanntmachuna.

einrich Otte, Berlin, Prenzlauer Straße 57, welcher, ohne in die Liste der Patentanwälte eingetragen zu sein, die Vertretung vor dem Kaiserlihen Patentamt berufsmäßig betreibt, wird hiermit auf Grund des S8 17 des Gesetzes, be- treffend die Patentanwälte, vom 21. Mai 1900 (Reichsgeseß- blatt Seite 233) vom Vertretungsgeshäft ausgeschlossen.

Berlin, den 25. September 1906. Der Präsident des Kaiserlihen Patentamts. Hauß.

Am 11. Oktober d. J. wird in Eisleben eine von der NReichsbankstele in Halle (Saale) abhängige Reichsbank- nebenstelle mit Kasseneinrihtung und beshränktem GBiroverkehr eröffnet werden.

Jn Hamburg wird am 15. Oktober d. J. mit einer Seesteuermannsprüfung begonnen werden.

Noöoutigreih Brennen

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungsrat Storck in Hannover zum Ober- reglerungsrat zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht:

den Gerichtsassessor Jung in Frankfurt a. M. zum Land- cihter in Limburg a. L.,

den Gerichtsassesor Bergau in Guttstadt zum Amts- rihter in Ly,

den Gerichtsassessor Sch eidig in Halle a. S. zum richter in Karthaus (Wesipr.),

den Gerichtsassessor Dr. jur. Bovensiepen zum rihter in Löbau (Westpr.),

den Gerichtsasscssor, Hauptmann a. D. Richter in Cassel zum Amtsrichter in Bunzlau,

den Gerichtsassessor Dieterich in Frankfurt a. M. zum Amtsrichter in Wilhelmshaven,

den Gerichtsassessor Wiegmann in Hannover zum Amts- rihter in Fürstenau,

den Gerichtsa\ssessor Matthiae in Kastellaun zum Amts- rihter in Tholey sowie :

den Gerichisassessor Sa in Stettin zum Staat3anwalt in Elbing,

den Gerichtsassessor Hefter in Dorimund zum anwalt in Dortmund und

den Gerichtsassessor Voigt in Halle a. S. anwalt in Limburg a. L. zu ernennen.

Amts-

Amts-

Staats-

zum Staats-

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

BEranutmäaqundg. Für die im Jahre 1907 in Berlin abzuhaltende Turnlehrerprüfung ist Termin auf Donnerstag, den 28. Februar 1907 und die folgenden Tage anberaumi wotden. Meldungen der in einem Lehramt stehenden Bewerber find bei der vorgeseßten Dienstbehörde spätestens bis zum

1. Januar 1907, Meldungen anderer Bewerber bei derjenigen Königlichen Regierung, in deren Bezirk der Betreffende wohnt, ebenfalls bis zum 1. Januar k. J. anzubringen.

Nur die in Berlin wohnenden Bewerber, welche in keinem Lehramt stehen, haben ihre Meldungen bei dem Königlichen Polizeipräfidium hierselbst bis zum 1. Januar k. J. ein- zureichen.

Die Meldungen können nur dann Berücfsihtigung finden, wenn ihnen die nah 4 der Prüfungsordnung vom 15. Mai 1894 vorgeschriebenen Schriftstücke ordnungsmäßig beigefügt sind.

Die über Gesundheit, Führung und Lehrtätigkeit bei- zubringenden Zeugnisse müssen in neuerer Zeit ausgestellt sein.

Die Anlagen jedes Gesuchs sind zu einem Heft vereinigt vorzulegen.

Berlin, den 19. September 1906.

e Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten. Jm Auftrage: Müller.

Dem Oberregierungsrat Storck in Hannover isst die Stelle eines Oberregierungsrats bei der Klosterkammer in Hannover übertragen worden.

Der Kreisassistenzarzt Dr. Liedig aus Hünfeld ist zum Kreisarzt ernannt und mit der Verwaltung des Kreisarzt- bezirks Kreis Lingen beauftragt worden.

Am Sqhullehrerseminar in Arnsberg is der Lehrer Schilling aus Mülheim a. Rh. als ordentliher Seminar- lehrer angestellt worden.

Finanzministerium.

Der Bureaudiätar Graff is zum Seehandlungskassen- sekretär ernannt worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Fräulein Anna Worms is zur ordentlihen Gewerbe- \hullehrerin an der Königlichen Handels- und Gewerbeschule für Mädchen in Potsdam und /

Fräulein Hermine Urban zur ordentlihen Gewerbe- \{hullehrerin an der Königlichen Handels- und Gewerbeschule für Mädchen in Posen ernannt worden.

Justizministerium. Der Rechtsanwalt Dr. Witthoff ist zum Notar, mit Anweisung des Amtssizes in Ronsdorf, ernannt worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Betranntmachung.

Die nachstehend verzeichneten, zur Nückzahlung gekündigten 31/aprozentigen Anleihesheine der Stargard- Küstrinec Eisenbahngesellschaft von 1897 sind noch nicht zur Einlösung gelangt:

Aus dér Kündigung zum 1. April 1903. Abzuliefern mit Zins|cheinen 1. Reihe Nr. 13 bis 20 nebst Erneuerungsschein :

Lit. A über 200 A Nr. 1476.

Aus der Kündigung zum 1. April 1906. Abzuliefern mit Zinsscheinen 1. Reihe Nr. 19 und 20 nebst Erneuerungsschein :

Lit. B über 500 Nr. 1338, 1630 bis 1644.

Die Besizer dieser Anleihescheine werden wiederholt auf- gefordert, sie zur Einlösung vorzulegen.

Berlin, den 22. September 1906.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bitter.

BetlanntmacGung.

In Gemäßheit des S 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 A Seite 152) wird hiermit zur öffentlihen Kenntnis gebraht, day das im laufenden Jahre kfommunalabgabepflihtige Reineinkommen der Kerkerbach- bahn aus dem Jahre 1905/06 auf 12500 M festgeseßt worden ist.

Frankfurt a. M., den 25. September 1906.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. Clausnigzer.

Berau augen

Le

Das bevorstehende Studienhalbjahr unserer Universität nimmt mit dem 15. Oktober d. I. seinen geseßlihen Anfang. Indem wir dies bierdurch zur allgemeinen Kenntnis bringen, machen wir diejenigen, welche die Absicht haben, die hiesige Universität zu besuchen, darauf aufmerfsam, daß sie sich pünktlih mit dem Beginne des Semesters bier cinzufinden haben. In Ansehung derjenigen Studierenden, welche auf Grund vorschriftsmäßiger Dürftigkeitszeugnisse die Wohltat der Stundung des Honorars für die Vorlesungen in Anspruch zu nehmen beabsichtigen oder um ein akfademishes Stipendium sich bewerben wollen, bemerken wir, daß derartige Gesuche bei Vermeidung der Nicht- berüdcksihtigung innerhalb der ersten vierzehn Tage nach dem geseßlichen Anfange des Semesters eingereiht werden müssen.

Bonn, den 26. September 1906.

Rektor und Senat der Rheinischen E R eris, acobi.

IL

Die Immatrikulation für das bevorstehende Studien- halbjahr findet vom 15. Oktober an bis zum 5. November d. J. eins{l. statt. Später können nah den bestehenden Vorschriften nur die- jenigen Studierenden noch immatrikuliert werden, welhe die Ver- ¡¿ôgerung ihrer Anmeldung mit gültigen Verhinderungsgründen zu ent- huldigen vermögen. Bebufs der Immatrikulation haben 1) die- jenigen Studierenden, welche die Universitätsstudien beginnen, insofern sie Inländer sind, ein vorshriftsmäßiges Schulzeugnis und, falls fie Auélänter sind, ausreichende Legitimationspapiere sowie einen Aus- weis über die erforderlide Schulbildung, 2) diejenigen, welche von anderen Universitäten kommen, außer den vorstehend bezeihnieten pas no ein vollständiges Abgangszeugnis von jeder früher be- uchten Universität vorzulegen. Diejenigen Inländer, welche keine Reifeprüfung bestanden, beim Besuhe der Universität auch nur

die Absicht haben, sih eine allgemeine Bildung für die höheren

Partei eine Sißung abgehalten hatte, aus der Capote m!

Lebenskreise oder eine besondere Bildung für ein gewisses Berufs; zu geben, ohne daß sie fih für den eigentlichen gelehrten Staats, a Kirchendienst bestimmen, können auf Grund des § 3 der Vorsßree vom 1. Oktober 1879 immatrikuliert werden. sle Bonn, den 26. September 1906. : Die Immatrikulationskommission. Jacobi.

Angekommen:

Seine Exzellenz der Präsident des Evangelischen Obe, kirhenrats, Wirkliche Geheime Rat Voigts, von Augsburg

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Nichkamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 28. September.

Seine Majestät der Kaiser und König höriy heute vormittag im Jagdshloß Rominten die Vorträge des Staatssekretärs des Reihsmarineamts, Admirals von Tirpiz e Sag Chefs des Marinekabinetts, Konteradmirals vor

üller.

Der Wirkliche Geheime Oberbaurat im Reichseisenbahr- amt v. Misani ist vom Urlaub zurückgekehrt.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Niobe! vorgestern in Tsingtau eingetroffen.

S. M. S. Saanars ist vorgestern in Nanking ein getroffen und geht morgen von dort nah Wasung ab.

S. M. Flußkbt. „Vorwärts“ ist vorgestern in Schanghai eingetroffen. L ;

S. M. S. „Panther“ is vorgestern in Charlottetown (Prince-Eduard-Jnseln) eingetroffen und geht am 1. Oktober von dort nah Hamilton (Bermudas) in See.

S. M. S. „Bussard“ geht heute von Zanzibar naÿ Kilwa Kiwindje in See.

Deutsche Kolonien. Aus Windhuk in Deutsh-Südwestafrika wit

„W. T. B.“ zufolge gemeldet :

_ Am 20. September sind auf Patrouille bei Ondermaitje Unter offizier Gustav Fiedler, geboren am 6. 3. 1876 zu Hettstedt, früber im Landwehrbezirk Sangerhausen, und Gefreiter Georg Schäfer, geboren am 17. 6. 1883 zu Heisebeck, früher im Infanterieregiment Nr. 82, gefallen.

Oesterreich-Ungarn.

Der Wahlreformausshuß des österreichishen Abgeordnetenhauses hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, da S 36 der Reichsratswahlordnung gemäß dem Antrag Starzynski angenommen, demzufolge in Galizien gleichzeitig mit der Wahl eines Minoritätsabgeordneten auch ein Ersazmann zu wählen ist, der in den Reichsra eintritt, sobald das Mandat eines -Minoritätsabge ordneten aus irgendwelhem Grunde erlisht. Dei weiteren ist noch ein Zusaß angenommen worden, wona, falls das Mandat eines Ersaßmanns aus irgendwelhem Grund erlischt, bis zur Vornahme allgemeiner Neuwahlen dieje Mandat unbeseßt bleibt, ferner eine Anzahl Paragraphen, dit von der engeren Wahl, Wahlzertifikaten, Doppelwahlen und Neumahlen handeln, mit unwesentlihen Abänderungen. Yäi der Beratung des Paragraphen 40 ist ein Antrag aj Schaffung eines Wahlgerihtshofes abgelehnt worden, nahden mehrere Redner darin eine Gefahr für das Zustandekomme der Wahlreform erblickt hatten und dafür eingetreten wart, daß das Haus das Kontrollreht über angefohtene Wahle beibehalte. Der zur Verhandlung stehende Paragraph ist in de Fassung der Regierungsvorlage, nah der wie bisher das A geordnetenhaus selbst über die Gültigkeit der Wahl zu en? \heiden haben soll, sodann angenommen worden.

Frankreich.

Im gestrigen Ministerrat legten Bourgeois un? Doumergue den Stand der gegenwärtigen Handels vertragsverhandlungen zwishen Frankreich un? Spanien dar. Der Ministerrat entschied, einer Depesche „W. T. B.“ zufolge, daß im Falle sich bis zum 1. Oktober ten Einverständnis erzielen läßt, der bisherige modus FIvelZ um einen Monat verlängert werden. kann.

Rußland.

Im Kreise Jamburg des Gouvernements St. Petersburs sucht, „W. T. B.“ zufolge, eine Bande von etwa 20 Esther die Bevölkerung dadur zu terrorisieren, daß sie Bran? stiftungen auf großen Gütern verübt; sie hat d bereits in aht Fällen getan. Der Aufenthaltsort der Ban? ist noch nicht ermittelt.

Serbien.

Gestern is in Belgrad die erste Konferenz der ne ernannten serbishen Delegierten für die Handel® vertragsverhandlungen mit fremden Staaten, aué nommen mit Oesterreih-Ungarn, abgehalien worden.

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Amerika. J

Der Umschlag in der Haltung der gemäßigten Partei E Cuba ist, nach einer Depesche des „W. T. B.“, dur, von Taft und Bacon gestelltes Ultimatum herbeige! worden, das besagt, daß, falls die Partei niht der Vernul! Gehör schenken würde, die Vereinigten Staaten dur Pr flamation eine Militärregierung einsegen würden, die 5 lange bestehen bleiben jollte, bis die Ordnung 028 hergestelt und eine unbeeinflußte Wahl gesichert sel. i Ultimatum wurde dem Vizepräsidenten Capote, dem Se, Dolz als Vertreter der Gemäßigten und Zayas als V

treter der liberalen Partei zugestellt, nahdem die gemäß

xorderung zurüdckam, daß, ehe mit Verhandlungen begonnen wi dio ufständischen die Waffen niederlegen müßten.

E Der „Frankfurter Zeitung“ wird aus New York gemeldet, daß der Präsident Palma erkrankt sei.

Asien.

Nach einer amtlihen Meldung hat sich der Fürst von Tabanan auf Bali (Niederländish-Jndien) samt seiner Familie bedingungslos ergeben.

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Parlamentarische Nachrichten.

Bei der Ersaßwahl eines Mitgliedes des Hauses der Abgeordneten, die gestern in den Kreisen Hildesheim (Stadt und Land) und Peine stattfand, erhielt, wie ‘M. T. B.“ meldet, nach_ amtlicher Feststelung von ins- Jesamt 365 abgegebenen Stimmen der Landgerichtsdirektor Jr. von Campe in Hildesheim (nat.) 270 und der Gemeinde- vorsteher Rautenberg in Lühnde (Bund der Landwirte) 9 Stimmen. Ersterer is somit wiedergewählt.

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Nr. 39 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 26. September hat folgenden Inhalt : Arbeiten a. d. Kais. G.-A.,, XXIV. Band, 3. (Schluß-) Heft. An- fündigung. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Geseßgebung usw. (Deutsches Reich) Schlachthäuser. (Sachsen-Meiningen.) Schweirefleisch. (Sachsen - Coburg - Gotha. Herzogtum Coburg.) Arzneimittel. Sonntag?ruhe in den Apotheken. (Herzogtum Gotha.) Desgl. (Oesterreih.) Dallofftee. (Schweiz. Kant. Bern.) Geimpsfte Nersu3tiere. (Rumänien.) Tee. (Vereinigte Staaten von Amerika.) Lebenêmittel. Tierscuchen im Deutschen Reiche. 15. Se Þ»- tember. Desgl. in Bosnien 2c., 2. Vierteljahr. Desgl. in Serbien. Desgl. in Rumänien. Desgl. in Bulgarien. Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuhen. (Preuß. Reg.-Bezirke Allenstein, Oppeln, Schletwz.) Vermishtes. (Schweiz. Stadt Zürich.) Nahrung8mitteluntersuGungen, 1905. (England.) Bevölkerungs- bewegung, 1905. —_(Belgien.) Sterblihkeit in Antwerpen, 1905, (Britisch - Ostindien) Pest in Mysore, 1904/05. (Vereinigte Staaten von Amerika, Minnesota.) Sterblichkeit în St. Paul, 1905. (Louisiana.) Bevölkerungsvorgänge in New Orleans, 1904 u. 1905. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutshen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. Witterung.

Nr. 56 des „Eisenbahn-Verordnungs% lattes", heraus- gegeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 22. Sep- tember, bat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Reichékanzlers vom 7. September 1906, betr. dritten Nachtrag zu dem Gesamt- verzeihnifse der den Militäranwärtern in den Bundeéëstaaten vor- behaltenen Stellen. Erlaß des Ministers der öffentlihen Arbeiten vom 17. September 1206, betr. Fahrkartensteuer. Nachrichten.

Statistik und Volkswirtschaft.

Warenhaussteuerveranlagung in Preußen 1905.

Auf Grund des Geseßes vom 18. Juli 1900, betreffend die Warenhausfteuer, wurden nah der „Stat. Korr.“ veranlagt

in der Steuervflihtige | mit einem Steuersoll von Mark

Provinz 1901 1904 1905 1901 1904 1905 Ostpreußen. . 2 1 11 500 4 000 8 000 Westpreußen 2 24 009 32 500 31 500 Stadt Berlin . 11 | 1342 953 839 014 916 370 Brandenburg . 12 | 131200 138000 1289 290 Pommern | 59 000 54 316 53 071 Posen l #000 8 000 5 500 S(lesien | 223 002 167 200 146 500 O | 97 400 29 172 46 852 Shlesrwo.-Holft. 64 600 72 653 73 000 Hannover 76 500 36 642 48 753 Westfalen . 53 600 50 750 129 220 Hefsen-Naffau . 121 000 128 047 114 242 Rheinland . . 37 865 100 404 711 459 136 imStaate*) 109 | 3073905 1965005 2160 304.

Hiernach ift die Anzahl der steuervflihtigen Betriebe 1905 gegen das Vorjahr um 11 oder 13,4 v. H, das Steuersollauffommen um 195 389 M oder 9,9 v H. gestiegen. 1904 betrug die entsprechende Steigerung bei ersterer 12,3, bei leßterem nur 1,6 v. H. Gleihwobl blieb die Zabl der Steuerpflichtigen wie auch der veranlagte Betrag des Jahres 1905 noch sehr erheblih hinter den Ergebnissen des ersten Veranlagungtjahres 1901 zurück, die Zensitenzahl um 14,7 und die Steuer um 29,7 v. H. :

Von den 1905 zur Warenhaussteuer veranlagten 93 Betrieben entfielen nur 5 (5,4 v. H.) mit einem Steuerbetrage von 61750 Æ (29 v. H.) auf das platte Land, und zwar 3 im Regierungébezirk Oppeln und je 1 in den Regierungsbezirken Merseburg und Trier. Am bedeutendsten war die Zahl der Steuerpflichtigen mit 14 in Berlin; ibm \ch{lofsen sich die Regierungsbezirke Pottdam, Cöln, Wiesbaden, Düsseldorf, Arnsberg und Trier mit 12, bezw. 9, 7, 7, 5 und 5 Betrieben an, während bei 16 Regierungsbezirken die Anzahl zwischen 4 und 1 s{wankte. Warenhaussteuerpflihtige Be- triebe fehlten, abgesehen von Hohenzollern, gänzlih in den Regierungs8-

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bezirken Gumbinnen, Marienwerder, Köslin, Stralsund, Bromberg, |

Erfurt, Stade, Osnabrück, Aurih, Minden, Cafsel und Koblenz.

sind in der SHhlußübersicht die auf die einzelnen Betrieb3orte geseßlich entfallenden Teilbeträge der Steuer dem betr. Betriebsorte zue und

dem Veranlagungtorte abgerechnet worden, wodurch si für einzelne ; Provinzen z. T. niht unerheblihe Veränderungen bei den Steuer- |

beträgen ergeben.

Schlesien gab an Gemeinden anderer Provinzen 27 567 4 ab, |

Rheinland und Brandenburg 13 647 bezw. 11932 #4, während die

Verluste von Berlin und Hessen-Nassau noch niht 50090 „4 aus- | Die übrigen Provinzen, außer Schleswig-Holstein, bei dem | Veränderungen nicht vorkamen, erfuhren eine Erhöhung ihres Soll- |

machten.

auffommens an Warenhaussteuer im Jahre 1905; sie betrug bei Pommern {hon 9117 Æ, bei Ostpreußen, Westfalen und Sachsen

10 140, bezw. 11 205 und 12247 4, um mit 13 351 Æ bei Hannover |

die hôchste Steigerung zu erreichen. _

_ Naturgemäß ändert ih mit dem Sollaufkommen der Warenhaus- steuer auch der Anteil der Provinzen am Hundert des im ganzen Staat8gebiete aufzubringenden Steuerbetrag:8. So zeigten Berlin, Hessen-N2fsau, Brandenburg, Rheinland und Schlesien eine Er- bôhung der betreffenden Hundertteile um 0,2, bezw. 0,2, 0,5, 0,7 und 1,3, während sich umgekehrt das Steuersoll der Provinzen Posen, Ostpreußen, Pommern um 0,2, bezw. 0,4 und 0,4, das der rovinzen Sachsen, Westfalen und Hannover um 0,5, bezw. 0,9 und 0,6 v. H. der Gesamtheit verringerte. Die Reihenfolge, welche h bei Gliederung der Provinzen nah der Höhe ihres Soll-

*) Mit Aus\{luß der Hohenzollernshen Lande und der Insel

Helgoland, für welhe Gebiete das Warenhaussteuergeseß nit gilt.

auffommens an Warenhausfteuer ergibt, wird durch die Abführung der Teilbeträge auf die Betriebsorte nur in einem Falle geändert. Westfalen, welches mit rund 6 Hundertteilen an vierter Stelle ftand, erbält jeßt mit 6,5 v. H. die dritte, während Schlesien (früher 6,8, jeßt 5,5 v. H) an seinen Plat tritt. Die bei weitem bedeutendsten Anteile am Gesamtaufkommen der Warenhaus®fteuer haben bei beiden Berehnungsarten das Rheinland und Berlin, nämli bei Zugrunde- legung des Sollauffommens am Veranlagungsorte 42,4 bezw. 21,3 bei Verteilung der Steuer auf die in Betracht kommenden Betriebs- orte 42,2 bezw. 20,6 v. H. y S Bei Zerlegung der Steuersäßze in die auf die einzelnen Betrieb8- orte entfallenden Teilbeträge betrug die Warenhausfteuer bi ée im Jahre 1901 | im Jahre 1904 | im Jahre 1905 Provinz überhaupt v. H. | Mar youpt v. H. | Merane v. H. e E74 | M. Stadt Berlin. . 1326 284 835666 42,5| 911536 Rheinland. . ….. 818911 385860 19,6| 445 489 Westfalen. ... 82748 140 425 Schlesien . 216 278 11-118 933 Brandenburg . . 110848 1| 116318 Hessen-Nafsfau. . 120 004 o | 110982 S(blesw.-Holstein 67 898 73 090 Vommeri. --.… 009 1| 62188 annover - - « « 96 ¿00 8 62 104 ß ß 0

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Posen 13 524 im Staate. 3073905 1

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Die Schulsparkasse in Straßburg i. E. hat nah der von der Handelskammer veröffentlihten Statistik im Jahre 1905 sich recht günstig entwidelt. Während im Rechnungsjahre 1993/04 die Zahl der Bücher sich auf 3105 mit einem Guthaben von 65 000 belief, betrug die Bücherzahl am Schlusse des Rehnungsjahres 1904/05 4303 und das Einlegerguthaben 108799 Æ Hiernach war eine Steigerung der Bücher um 1198 und eine solche des Einlegergut- babens um 43 799 # erfolgt.

Zur Arbeiterbewegung.

In einer außerordentlihen Generalversammlung des Deutschen Holzarbeiterverbandes, die gestern stattfand, wurde, der „Vofs. Ztg.“ zufolge, in Uebereinstimmung mit der Refolution der Gesamtvertrauentmännerversammlung beschlossen, den Tarif am 1. Oktober zu kündigen und einen neuen Tarif unter der Be- dingung abzuschließen, daß in ihm günstigere Bedingungen in bezug auf Lohn und Arbeitszeit vereinbart werden. Ferner ge- nehmiate die Generalversammlung die Ans{lußbedingungen für die Aufnahme der Verbände der Vergolder und der Maschinenarbeiter. Beide Organisationen werden sfih am 1. Oktober dem Verband an- ließen. Durch diesen weiteren Schritt in der Zentralisation gewinnt der Holzarbeiterverband rund 2700 neue Mitglieder. Die Robrer Groß-Berlins waren, nach demselben Blatte, Mittwochabend versammelt, um zu der Antwort der Arbeitgeber auf die eingereihten Forderungen Stellung zu nehmen. Der „Verband der Rohrdecken- fabrikanten Berlins und der Umgegend“*, der dreizehn Mitglieder zählt, hat die Forderungen der Arbeitnehmer Hauptpunkt: 2 4 Zuschlag für den Quadratmeter abgelehnt. Nah mehrstündigen Ver- handlungen wurde beshlofsen, von einem sofortigen allgemeinen Ausstand abzusehen und die Lohnkommission zu beauftragen, jedem einzelnen Arbeitgeber, auch denjenigen Fabrikanten, die dem „Ver- bande“ niht anges{chlofsén sind, die Forderungen zu unterbreiten mit der Maßgabe, daß bis zum 2. Oktober Antwort erwartet werde, da am 3. Oftober einz Versammlung der Arbeitnehmer endgültig dazu Stellung nehmen werde.

Die Lohnbewegung der Bergarbeiter soll, wie der Vorstand des alten (sozialdemokratishen) Bergarbeiterverbandes in Essen zu dem neulich mitgeteilten Beshluß der Siebenerkommission (vgl. Nr. 226 d. Bl.) bekannt gibt, alle deutshen Bergreviere ums fassen. Die Art der Forderungen werde die Siebenerkommission in einer weiteren Sißung feststellen.

Wie die „Ostdeutshe Presse“ meldet, find die Flößer von Nakel und Umgegend, im ganzen 3900 Mann, in den Ausëstand ge- treten, an dem sih auch die Flößer, die der christlih-sojzialen Partei angehören, beteiligen. Die Lohnfrage foll bei dem Au?stand nur eine untergeordnete Rolle spielen.

In Stettin ist gestern, wie die „Ostfeezeitung" meldet, auf allen Schiffen der Neuen Dampfer-Kompagnie von den Hafenarbeitern der Ausstand erklärt worden, weil man ihrem Berlangen, die dem Hafenarbeiterverbande niht angehörenden bisher dort beschäftigten Arbeiter zu entlaffen, niht willfahren wollte.

In Offenbach sind, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, die im Metallarbeiterverband organisierten Gürtler und Schleifer in eine Lohnbewegung eingetreten; laut Versammlungsbes{hluß follen vorläufig die Schleifer kündigen.

Die Tertilfabrikanten in Pößneck lehnten, nach einem Telegramm der „Frkf. Ztg “, alle Forderungen der Terxtilarbeiter ab. Ein Ausstand {heine wahrs§einlih zu sein.

Die gemeinsame Lohnbewegunz der Spengler und Installa- teure von Straßburg, Colmar und Mülhausen i. E. endete, wie dasselbe Blatt erfährt, mit dem Abschluß eines auf drei Jahre festgeseßten Tarifvertrags, nah welchem eine Arbeitszeit von gleicher Dauer in allen Klempnereien und Installationsbetrieben, ein Arbeitstag von höchstens 94 Stunden fowie ein Mindeftlohn für die selbständigen Klempner und Installateure im Alter von über 25 Jahren von 509 H die Stunde eingeführt wird. Der Vertrag fiebt eine aus drei Meistern und selbständigen Gesellen bestehende Schlihtungskommission vor, die über Streitigkeiten entscheiden und nah Kündigung des Vertrages innerhalb vier Wochen beiden Parteien einen neuen Vertrag8entwurf vorzulegen hat.

__ Im Orchester-, Chor- und technischen Personal der | | Ko niglihen Oper in Budapest ist, wie der „Post“ telegraphiert Wzhrend in der vorstehenden Uebersicht die Steuer bei demjenigen | wird, eine Lohnbewegung ausgebrochen. Landesteile aufgeführt ist, in welchem die Leitung des Warenhaus- | betriebes ihren Sitz hatte und daher auch die Veranlagung stattfand, |

Das Personal fordert die bereits bewilligte Gehaltserböhung und den Mietsbeitrag bis zum 30. September, während die Opernleitung diese erft für nächstes Jahr zubilligte, Das Personal droht, im Falle der Nichtbewilligung am Sonntag in den Ausftand zu treten.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungss maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten (Aus den „Veröffentlihungen des Kaiserlißen Gesundheitsamts*, Nr. 39 vom 26. September 1906.)

Pest.

Aegypten. Vom 8. bis 14. September wurden 9 neue Er-

krankungen (und 4 Todesfälle) an der Peft gemeldet, davon 4 (2) aus

Suez, 4 (1) aus Alexandrien, 1 (l) aus Beni Sue f. Britisch-Ostindien. Während der am 1. September abge-

laufenen Woche sind in der Präsidentschaft Bombay 1862 neue |

Erkrankungen (und 1388 Todesfälle) an der Peft zur Anzeige gelangt, davon 23 (16) in der Stadt Bombay, 7 (5) im Stadt- und Hafengebiet von Karachi, 25 (24) in demjenigen von Jamnagar, 4 (2) im Hafen von Veraval und 1 (1) in dem von Porbandar.

Mauritius. Seit dem 6b. Juli sind wiederum Pestfälle ge- meldet worden; während der 5 Wochen bis zum 9. August sind 7 Personen erkrankt und 5 an der Pest erlegen.

Queensland. Im bakteriologishen Institut zu Brisbane wurde noch am 2. und 3, August an Ratten Pest festgestellt ; der leßte Pestfall bei Menschen war in Brisbane am 20. Juni beobachtet.

Peft und Cholera.

Britisch-O stindien. In Kalkutta starben in der Wohe' vom 12. bis 18. August 10 Personen an der Pest und 14 an der

Cholera. Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige in New Jberia (Louisiana) an 19. August 1 Erkrankung (bis zum 27. August kein weiterer Fall), in Para während des Mai 29 Todesfälle (unter 177 000 Bewohnern), in Rio de Janeiro vom 2. bis 29. Juli 2 Erkrankungen (und 1 Todesfall), in Havanna am 25. August und in Veracruz am 20. August je 1 (0), in Merida vom 29. Juli bis 11. August 14 (5), in Progreso vom 4. bis 11. August 1 (1). Auch in Ceiba (Honduras) ist die Krankheit zufolge einer amtlihen Erklärung vom 23, August aufgetreten.

Podcken.

Deutsches Reih. In der Woche vom 16. bis 22. September ist in Illowo (Kr. Neidenburg, NReg.-Bez. Allenstein) eine Pockens erkrankung bei einem russishen Durchtwanderer festgestellt worden.

Fleckfieber. Galijien vom 9. bis 15. September

Genidckftarre.

Preußen. In der Woche vom 9. bis 15. September sind 13 Erkrankungen (und 3 Todesfälle) an Genidsftarre angezeigt worden in folgenden Regierungsbezirken [und Kreisen]: Arnsberg 5 (—) [Bochum Land 1 (—), Hamm Land 4 (—)), Düsseldorf 1 (—) [Duisburg Stadt], Magdeburg 2 (—) [Magdeburg Stadt, Wanzleben je 1 (—)], Oppeln 4 (1) [Beuthen Land 1 (1), Gleiwi Stadt, Königshütte Stadt, Tarnowiß je 1 (—)), Posen 1 (2 [Koschmin 1 (1), Posen Stadt (1)].

Verschiedene Krankheiten.

P ofen: Warschau, Kalkutta je 2 Todesfälle; New Vork, Paris je 3 Erkrankungen; Fledckfieber: Warschau (Krankenbäuser) 6 Er- frankungen; Rüdckfallfieber: St. Petersburg 2 Erkrankungen ; Genidckstarre: New Vork 6 Todesfälle, 3 Erkrankungen; Tollwut: Moskau. 2 Todesfälle: Reg.-Bez. Allenstein 2 Erkrankungen ; Ruhr: Reg-Bez. Arn8berg 39 Erkrankungen; Brechdurhfall: Nürns berg 73, Hamburg 51 Erkrankungen; Influenza: Berlin 4, London 3, St. Petersburg 7? Todesfälle; kontagiöse Augenentzündung: Neg.- Bezirke Köniasberg 35, Posen 63 M ecanfangen : Ankylostomiasis: Neg.-Bez. Arnsberg 14 Er- krankungen. Mebr als ein Zehntel aller Gestorbenen ftarb an Scharlach (Durchschnitt aller deutshen Berichtsorte 1886/95 : 0,91 9/9): ina Beuthen, Halberstadt, Königshütte Erkrankungen kamen zur Anzeige in Bérlin 35, Breslau 37, in den Reg.- Bezirken Oppeln 114, Posen 157, in Nürnberg 22, Hamburg 38, Budapest 37, Edinburg 23, London (Krankenbäuser) 440, New York 44, Paris 45, St. Petersburg 95, Warschau (Krankenhäuser) 32, Wien 60; detgl. an Keuchhusten in Bromberg Erkrankungen kamen zur Meldung im Reg.-Bez. Caffel 38, in Kopenhagen 25, New York 26, Wien 24; ferner wurden Erkrankungen angezeigt an Masern und Nöteln im Reg.-Bez. Posen 132, in Hamburg 38, Budapest 26, Kopenhagen 20, New York 41, St. Petersburg 21, Wien 48; desgl. an Diphtherie und Krupp in Berlin 48, Breélau 34, im NReg.-Bez. Merseburg 149, in Hamburg 32, Budapest 20, Christiania 45, London (Kranken bâuser) 120, New York 149, Paris 38, St. Petersburg 121, Wien 80; desgl. an T yphus in Berlin 24, in den Reg.-Bezirken Arnsberg 39, Marienwerder 48, Merseburg 36, Posen 32, Stettin 27, in London (Krankenhäuser) 27, New York 94, Paris 70, St. Petersburg 232.

Theater und Musik.

Schillertbeater.

Im Schillertbheater N. (Friedrih-Wilbelmstädtishes Theater) wurde am Mittwoch das bekannte Drama von Hermann Heijer- mans: „Die Hoffnung auf Segen“, zum erften Male gegeben, und zwar in einer neuen Uebersezung von Karl Heine und Helene Riechers. An Stelle des Hochdeutschen habzn die Bearbeiter die dem Holländischen am näthsten stehende plattdeutsche Mundart für den Dialog gewählt, durch welche die Lekalfarbe der ergreifenden, inmitten der \seefahrenden Bevölkerung #\ch abspielenden Handlung kräftiger und echter hervortritt. Das Stück, das bereits auf zwei anderen hiesigen Bühnen seine dramatishe Kraft bewährt hat, verfeblte auch bier seine Wirkung niht, wozu die sehr ahtbare, von Dr. Hans Kaufmann in Szene gesetzte Aufführung das ihrige beitrug. Fn der Rolle der Schiffersbraut Io brachte Klara Rabitow, auf deren große schauspielerishe Begabung während der kurzen Zeit der Direktion Lindau im Deutschen Theater wiederholt an dieser Stelle hingewiesen worden ist, sch empfehlend in Erinnerung. Besonders im Ausdruck der Letdenshaft übte ihre Leistung eine tiefgehende Wirkung aus. Vortrefflich waren ferner Marie Gundra (Kniertje), die Herren Köstlin (Barend), Iwald (Geerd), Kirschner (Cobus). Auch die Inhaber der kleineren Rollen ließen wenig ju wünshen. Im Schillertheater O. (Wallnertheater) wurde gestern zumersten MaletesSpaniers Moreto reizvolles dreiaktiges Vers- lustspiel „Donna Diana* in der deutshen Bearbeitung Schreyvogels3 (C. A. West) in einer Aufführung und Inszenierung gegeben, die dieser Bühne alle Ehre mahte. Auch hier konnte man ih des Wiedererscheinens einer gern gesehenen Künstlerin freuen. Die Titelrolle spielte nämlich Hedwig Pauly, die vor einigen Jahren dem Scillertheater bereits als Mitglied angehörte, dann aber von Dr. Brahm für das Deutsche und später für das Lessingtheater ver- pflihtet wurde. Da sie an diesen Bühnen kein rechtes Feld der Betätigung fand, tat sie wobl daran, an die Stätte ihrer früheren Erfolge zurückzukebren. Ihre sorgsam gepflegte Sprechkunst und ihr klug durhdahtes Spiel kamen in der Rolle der s{öngeistigen Donna Diana gleihermaßen zur Geltung. In Herrn Paeschke als Don Cesar batte sie einen ihr ebenbürtigen Partner, und Herr Ziegek \huf als wißziger Perin wieder eine seiner harfumrissenen Charakter- gestalten. Die Damen Beer, Holms, Lot, die Herren Falken und Miene reihten \ich den Hauptdarstellern würdig an und vereinigten ih mit ihnen zu einwandfreiem Zusammenspiel.

Konzerte.

In der Melanchthonkirhe am Urban veranstaltete der Organist Walter Fischer untek Mitwirkung des Sängers Gerhard Fischer am Sonnabend ein historishes Orgelkonzert. Das Programm umfaßte Kompositionen des 17. und 18. Jahrhunderts, Unter den alten Orgelwerken der deuts(hen, französischen, niederländischen

Oefsterreich. In 11 neue Erkrankungen.

und italienishen Schule hatte der Konzertgeber eine sorgfältige Auswahl | getroffen. Absihtlich fanden dabei die weniger bekannten Tonsetzer die | größere Berücksichtigung; so war Job. Seb. Bach nur dur das Choral- | vorspiel ,O Mensch, bewein' dein? Sünden groß“ vertreten, an welches | ch alédann der Gesangsvortrag des von Sebald Heyden komponierten | Chorals ans{loß. Jn allen diesen fast unbekannten Tons{öpfungen über-

rashte eine Ursprünglikeit der musikalishen Erfindung und eine Tiefe

des Gefühls, die lebhafte Anteilnahme wecken mußte; sie waren geboren | aus Glaubenskfraft und Glaubensfreudigkeit. Köstlih waren | die Toccata in F-Dur von Joh. Pachelbel, die Fuge von Matthias van den Gheyn und Zipolis Canzona, wenn | fie auch an Größe des Gedankens und Gewalt der Form zurückstanden | hinter den Werken Dietrich Buxtehudes, die den Abschluß des Programms bildeten. Neben diesen reinen Orgelkomvositionen standen vollwertig die geistlihen Ge'änge, die glei ergreifend wirkten dur die | {lite Gefühlsinnigkeit des Tertes wie durch die frische Ausgestaltung

der Melodie; überall traten eine feinsinnige rbythmishe Bewegung und

eine leiht fließende melodishe Linie glücklih bervor. Da Herr G.

Fischer, der die Gesänge zu Gehör brachte, über einen vortrefflih geshulten klangvollen Bariton verfügt, erschien jedes Lied wie ein fein abgetöntes Kunstwerk; die chwärmerishe Innigkeit der Gesänge von Ioh. Nud. Able und Joh. Georg Ahle wurde ebenso lebendig erfaßt wie der tiefe Ernst von Joh. Wolf. Franks „Jesus neigt sein Haupt und stirbt“ und die wehmütige Ergebung in Georg Christoph