1906 / 232 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Oct 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Der Bewerbung sind beizufügen :

1) eine ausführlihe Lebensbeshreibung des Bewerbers, aus welher auch der Gang seiner künstlerishen Ausbildung ersihtlich ift, nebst den Zeugnissen über die letztere,

2) Zeugnisse darüber, daß der Bewerber ein Preuße ist, und daß er zur Zeit der Bewerbung das zweiunddreißigste Lebensjahr nicht überschritten hat, | :

3) die shriftliche Versicherung an Eidesstatt, daß die eingereihten Arbeiten von dem Bewerber selbständig erfunden und ohne fremde Beihilfe ausgeführt sind, ] :

4) ein Verzeichnis der für die Konkurrenz bestimmten Arbeiten auf besonderem Bogen. / / ;

Bewerbungsgesuche, denen die vorstehend unter 1 bis 4 aufgeführten Shriftstücke nicht beiliegen, bleiben unberücksihtigt. Die Einsendung der Gesuche hat getrennt von den Arbeiten zu erfolgen.

Die Kosten der Ein- und Rücksendung nach und von dem Ein- lieferung8orte hat der Bewerber zu tragen. :

Der Preis besteht in einem Stipendium von 3000 # zu einer einjährigen Studienreise nebst 300 A Reisekostenentschädigung und ift in zwei halbjährigen Raten mit je 1650 4 zahlbar, die erste beim Antritt der Studienreise, die zweite nah Erstattung des Reiseberichts und nach Erfüllung der weiter unten aufgeführten Studiennahweise.

Das Stipendium steht vom 1. April 1907 ab zur Verfügung.

Die Studienreise ist spätestens innerhalb einer Frist von ¡wei Jahren nah Zuerkennung des Stipendiums anzutreten und ohne will- kürlihe Unterbrechung zu vollenden. E

Der Stipendiat hat den größten Teil seiner Studienreise den Kunstwerken Italiens zu widmen. Er wird in bezug auf den Antritt und die Vollendung der Studienreise, die Studienzwecke, besondere Studienarbeiten, die wihtigeren Studienorte usw. unter tunlihster Be- rüdsihtigung seiner etwaigen Wünsche auf ein festes Programm ver- pflihtet, von dem ohne vorherige ausdrücklihe Genehmigung des unterzeihneten Senats niht abgewihen werden darf. Vor Ablauf von sech8 Monaten nah Antritt der Studienreise hat der Stipendiat über den Fortgang seiner Studien dem Senat schriftlihen Bericht zu erstatten und zum Zwecke des Studiennahweises beizufügen : einige

tizzen oder Skizzenbücher, welche die empfangenen Eindrücke flüchtig wiedergeben, ferner mindestens eine farbige Kopie im kleineren Maß- stab eines monumentalen alten Wand- oder Tafelgemäldes und endlich eine sorgfältige genaue Kopie eines Fragments von einem alten Bilde in natürliher Größe. Die Kosten für Ein- und Nücksendung dieser Nachweise trägt die Akademie. : :

Während der Dauer des Stipendienjahres wird dem Stipendiäten eins der von der Akademie im Interefse ihrer in Nom s\tudierenden Stipendiaten gemieteten Ateliers mietsfrei überlaffen werden, wenn ältere Ansprüche auf solche niht zu berüdtsichtigen sind.

Die Zuerkennung des Preises ecfolgt im April 1907. Nach ge- troffener Entscheidung findet eine öffentlihe Ausstellung der Konkurrenz- arbeiten ftatt. ;

Berlin, den 15. September 1906.

Der Senat der Königlihen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste. Johannes Ogzen.

Finanzministerium.

Der bei der Provinzialsteuerdirektion in Magdeburg an- gestellte Regierungsrat Möller is in die Stelle eines Mit- gliedes ber Bevo inlalstenerdiretlion in Danzig verseßt worden.

Dem Regierungsassessor, Oberzollinspektor Schmidt in Emmerich is die Stelle eines Mitgliedes der Provinzial- steuerdirektion in Maa, dem Regierungsassessor, Oberzollinspektor Dr teinkopff in Myslowiy die Stelle eines Mitgliedes der Provinzialsteuerdiréktion in Königsberg i. Pr., dem Regierungsassessor, Oberzollinspektor Dr. Meyer in Thorn die Stelle eines Mitgliedes der Provinzialsteuerdirektion in Breslau, dem Regierungsassessor Ma in Hannover die Stelle des Vorstands beim Stempel- und Erbschaftssteueramt T in Hannover, dem Regierungs- assessor, Oberzollinspektor Student in Kaldenkirchen die Stelle eines Mitgliedes der Provinzialsteuerdirektion in Münster, dem Regierungsassessor Otte in Magde- burg die Stelle eines Vorstands bei dem Stempel- und Erbschaftssteueramte in Magdeburg und dem Regierungs- afsessor Brockhoff in Münster die Stelle eines Vorstands beim Stempel- und Erbschaftssteueramte in Münster verliehen worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Dem Dietazt Max Nitscchle in. Liegniß t! die kommissarishe Verwaltung der Kreistierarztstele zu Blumen- thal übertragen worden.

Die Oberförsterstelle Naumburg im Regierungs- bezirk Cassel ist zum 1. Dezember 1906 und die Oberförster- stelle Purden im Regierungsbezirk Allenstein zum 1. Januar 1907 zu besegen. Bewerbungen sind bis zum 20. Oktober d. J. vorzulegen.

Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Im Ministerium der öffentlihen Arbeiten sind bei den Eisenbahnabteilungen die Eisenbahnsekretäre Maximilian Schmidtke, August Menert und Wilhelm Hoyer, bei den Bauabteilungen der Polizeisekretär Paul Müller und der Regierungs efretär Otto Lehmann zu Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren, sowie der Kanzlei- diâätar Adolf Pfeiffer zum Geheimen Kanzleisekretär ernannt worden.

Nichkamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. Oktober.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin haben der Leiterin des Königlihen Waisenhauses in Zeiß, Fräulein Elise Böttger, das P Frauen-Verdtenstkreuz am weißen Bande Allergnädigst zu verleihen geruht.

Der Kaiserlihe Botschafter in Konstantinopel, Staats- minister s grd Marschall von Bieberstein ist von seinem Urlaub auf seinen Pcsten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

Deutsche Kolonien.

Aus Windhuk in Deutsh-Südwestafrika wird, „W. T. B.“ zufolge, amtlih gemeldet: n :

Am 22. September ist auf Patrouille bei Ondermaitje der Reiter August Hirth, geboren am 21. 10. 1884 zu Michelbah, früher im Dragonerregiment Nr. 20, gefallen (Herzschuß). Schwer ver - wundet wurden Reiter Arthur Burghardt, geboren am 16. 5. 1878 zu Boblowigz, früher im Infanterieregiment Nr. 51, der seinen Verleßungen (Knochenschuß in linken Oberschenkel und reten beram, Streifshuß an linken Ober- und Unterarm) am 22. September in ODuurdrift erlegen ist, und Gefreiter Oskar ODestreich, geboren am 30. 5. 1883 zu Ermsleben a. H., früher im Grenadierregiment Nr. 11 (Schuß in Unterleib, Knochenshuß in rechten Unterarm, Fleishs{chuß in linken Oberschenkel). Gefreiter Gustav Behr, ge- boren am 14. 12. 1882 zu Badewit, früher im Jägerbataillon Nr. 6, ift am 15. September von Patrouille nördlich von Okana abgekommen ; Nathforschungen blieben bis jeßt erfolglos.

Frankreich.

Der Ministerpräsident Sarrien hat gestern in Louhans auf einem landwirtshaftlihen Bankett eine Rede. gehalten, in der er, wie „W. T. B.“ berichtet, auf die Vorteile hinwies, die das Trennungsgesetz der Kirche biete, Vorteile, die jedoh vom Klerus verkannt würden, der einem Einfluß ge- horche, auf den er niht näher eingehen wolle. Die Regierung werde aber das Gesey ohne Bedrückung, aber F ohne Schwäche anwenden, da sie niht wolle, daß der Staat sich gebieterischen Forderungen der Kirche unterwerfe.

Rußland.

Eine Kommission, bestehend aus Vertretern aller Ministerien, die unter dem Vorsiß des e im Handelsministeriuum Langowoi tagte, hat sich, „W. T. B.“ zufolge, in ihrer Mehrheit egen die sofortige Auf- hebung des Freihafens Wladiwostok ausgesprochen.

Das E egsgeri 9! in Kronstadt hat vorgestern über die wegen der Matrosenmeuterei angeklagten Per- sonen das Urteil gefällt. Das ehemalige Mitglied der Reichs- duma Onipko if zum Verluste aller Rehte und zur De- portation verurteilt worden. Von den Matrosen sind 19 zum Tode durh Erschießen, 12 zu Zwangsarbeit auf un- bestimmte Dauer, 120 zu Zwangsarbeit von 4 bis 20 Jahren, 429 zur Einreihung in Arrestantenabteilungen und Gefängnis verurteilt. Alle Verurteilten sind aus dem Militär- stande ausgestoßen. 129 Matrosen und drei Bauern sind frei- gesprochen worden. Das Urteil bedarf noch der Bestätigung durch den Kommandanten der Stadt und Festung Kronfiadt General Adlerberg.

Portugal.

Der König hat die Cortes mit einer Botschaft eröffnet, welche die internationalen Beziehungen als ausgezeichnet bezeichnet und zahlreiche innerpolitische Geseßentwürfe ankündigt, die von allen Minifterien den Cortes vorgelegt werden sollen. Unter den Vorlagen befindet sih eine betreffend eine Reform einiger Artikel der Verfassung und ihrer Zusaßakte, ferner eine Vorlage; durxh welche die Tabakkontrolle genehmigt wird, sodann tin „Entwurf, betreffend Regulierung der Wein- und Likörausfuhr, welche die Landschaft am Duro fordert, und \hließlih ein Geseßentwurf, betreffend Konversion der inneren Schuld.

Schweiz.

Jn der vorgestrigen Vollversammlung des in Genf tagenden Kongresses für geseßlihen Arbeitershuß wurden, „W. T. B.“ zufolge, die Anträge der Kommisson, betreffend den Maximalarbeitstag, beraten. Sombart- Berlin und Jay- Paris befürworteten die Festseßung eincs allgemeinen geseßlihen Maximalarbeitstages. Die Versamm- lung faßte in diesem Sinne Beshluß. Ferner wurde beschlossen, daß zum Zwecke der Feststellung der Nüglichkeit internationaler Arbeitsveriräge das inter- nationale Arbeitsamt über die Dauer der täglichen Arbeitszeit der erwachsenen Arbeiter und über die Wirkungen der bereits durch Geseße, Verwaltungsmaßnahmen oder durch private Jnitiative erzielten Einschränkung des Maximalarbeitstages Bericht erstatten soll. Die Anträge der Kommission für Heimarbeit, nach denen die internationale Vereinigung für geseßzlihen Arbeitershug die Landessektionen er- suchen soll, von ihren Regierungen geseßlihe Maßnahmen zu verlangen, durch die für die Arbeitgeber näher be- zeichnete Verpflichtungen ausgesprohen werden, fanden An- nahme, ebenso die Ausdehnung der Gewerbeinspektion Und dex sozialén Versiherungen auf die Heim- arbeiter sowie die strengste Anwendung der gesund- heitlihen Vorschriften und Geseße auf ungesunde Heimarbeitsräume anstrebenden Auträge derselben Kom-

angeregt und gefördert werden soll. 1 1 i \hließzüih auch folgender Antrag der Kommission für Arbeiter- versicherung: :

Die E aatianale Vereinigung für geseßlichen Arbeitershuj erahtet eine Verftändigung der Staaten über die Eleichberehtigun; der Ausländer und Inländer bezüglih der Versicherungsleistungen Sie ladet die Sektionen dazu ein, einen internationale. Vertrag zunächst für die Unfallversiherung unter Durchführung diesc Grundsaßzes vorzulegen und ferner durch nationale Geseße oder inte: nationale Verträge für die Anerkennung dieser Gleihberehtigung 1

durchführbar.

eröffnet werden sollte, waren nur vier die sih schließlich entfernten, ohne daß eine Sigung statt-- gefunden hätte.

n der Nacht zum Sonntag ist obiger Quelle zufolge in" im Kriegsdepartement eine Depeshe vom” Präsidenten Roosevelt eingetroffen, durch die die sofortige Entsendung von 6000 Mann nah Cuba angeordnet

cubanishe Gesandte de Quesada hat seine Entlassung erbeten. Er erklärte der provisorischen Regierung, er tue dies niht aus Groll, sondern er habe es für seine Pflicht gehalten, so zu handeln, um die Politik des Präsidenten Roosevelt gegenüber Cuba zu er-

mission. Ferner wurde ein Antrag angenommen, demzufolge f die Bildung von Berufsverbänden und Käuferligew

Angenommen wurde

Darauf wurde der Kongreß geschlossen.

Türkei,

Nach Jnformationen der Pforte ist ein großes bu! arishes revolutionäres Komplott in eckt worden. A Korrespondenzbureaus“ is eine Kommission dorthin gejan worden, die zahlreihe Verhaftungen vorgenommen hat. ieUnruhen in Kroja (Wilajet Skutari) sind, obige Quelle zufolge, nah Angaben der Pforte, unterdrüdckt.

Fenidse e: Laut Meldung des „Wiener Telegraphe

Amerika.

Die Einseßung einer provisorishen Regierun auf Cuba durch die Vereinigten Staaten von Amerika i Jn der vom Kriegssekretär Taft im Amtsblatt ver- öffentlihten Proklamation wird, „W. T. B.“ zufolge, erklärt, daß die Einseßung der provisorischen Regierung nur wegen des- dringenden Erfordernisses der Lage und zur Wiederherstellung, von Ruhe und Ordnung und des öffentlihen Vertrauens er- folgt sei, bis eine ständige Regierung geschaffen sei. Alle- Exekutiv-, Stadt- und Provinzialbehörden bleiben, wie die Proklamation besagt, bestehen; die Gerichte sprehen Recht wie bisher, und alle Gesege, soweit sie niht ihrer Natur nach zeit- weilig unanwendbar find, bleiben in Kraft.

Das Vorgehen Tafts ist die Folge des Mißlingens des Versuchs, den cubanishen Kongreß zusammentreten und einen räsidenten für Palma wählen zu lassen, der mitsamt seinen Anhängern sih weigert, weiter im Amt zu bleiben. 4 der Zeit, zu der am Freitagabend die Sißung des Kongre

es itglieder anwesend,

in Washington Gonzalo

Afien.

Nach einer Meldung der „Morning Post“ hat der japanische in Peking Unterhandlungen mit dem chinesischen Ministerium des Auswärtigen über die Verwaltung von Niutshwang begonnen. der Japaner über die Wiederabtretung der Verwaltung der Eisenbahnen an.

Für Reparaturen und den Bau von Kriegs- \chiffen hat, wie die, St. Petersburger Telegraphenagentur“ aus Tokio meldet, der japanische Marineminijter beim Parlament einen auf die Zeit bis zum Jahre 1913 zu verteilenden Kredit von 270 Millionen Yen beantragt, davon 23 Millionen für 1906. Vom Kriegsressort wird in Hiroshima ein neues Arsenal erbaut. Die Sachalin-Bahn soll bis zum Winter fertiggestellt sein und anfangs ausscließlich Militärvorräte be- Jhre besondere Aufmerksamkeit wendet die Regierung der Verstärkung der Freiwilligen Flotte zu.

Seit kurzem herrscht unter der S die aus indischen Sifkhs besteht, große Unzufriedenheit. Am 29. September um Mitternacht weigerten f Bureau“ zufolge, infolgedessen etwa 80 Sikhs, in den Straßen Dienst zu tun und drohten damit, E hervorzurufen. Man nahm t Die Sikhs ließen sih, ohne Widerstand zu leisten, entwaffnen und wurden in einer Kaserne interniert. Die Unzufriedenheit der indishen Polizei hat um so ernstere Bedeutung, als kürzlih vom Gemeinderat beschlossen worden ist, die Zahl der Sikhspolizisten im Hinblick auf die Möglichkeit cinesischer Revolten zu vermehren.

Wie amtlich aus Bali gemeldet wird, haben fih der ürst von Tabanan und sein Sohn, der Thronfolger, lbst den Tod gegeben.

China nimmt die Bedingungen

anghaierPolizei,

, dem „Reuterschen

seine Zuflucht zu europäi|hen Freiwilligen.

Statiftik und Volkswirtschast.

Ueber die Soll-Aus8gaben und -Einnahmen der Kreisgemeinden Bayerns in den Jahren 1900 bis 1905 entnimmt die „Stat. Korr.“ dem 8. Jahrgange des „Statistishen Jahrbuchs für das Königreih Bayern“ die folgende Uebersicht :

E

S E E

Im Rechnungsjahre 1905 waren Hhierna die Sesamt- Ausgaben und -Einnahmen der Kreise des Königreibs auf 24 O68 755 M veran- \{lagt; dies bedeutete gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme: um 1589 204 4 oder 7,07 v. H. und gegenüber 1900 eine solhe um 3 509 692 4 oder 54,69 v. H. Vom Hundert der Gef amtaufwendungen r Kreise im Jahre 1905 entfielen auf den

Regierungsbezirk Oberbayern . . . . 26,01 y Ae OVET « Q 8,53 7 E 2 0098 " E e ck ch 7,20 s De « e. 8,88 » Tann - , 159/55 d Iean « 9,40 é Schwab 10,45.

S Die Leistung sämtlicher Kreise auf den Kopf der am 1. Dezember 0 ortsanwesenden Bevölkerung machte im Renungsjahre 1905 0 M, 1904 3,64 A und 1900 nur 2,52 Æ aus. Von den Re- rungöbezirken zeigten 1905 Oberbayern, Mittelfranken und Pfalz t bew. 4,73, 4,59 und 4,05 46 die höchsten Kopfbeträge. Was die Art der Aufwendungen anbetrifft, fo entfielen 1905 t 71 v. H. der Ausgaben sämtlicher Kreise und in den beiden Vor- qren noh böôhere Anteile auf Erziehung und WBildung. Den 4 weitem bedeutendsten Teil dieser Summe, nämli 12171 299 4, forderten die Ausgaben für deutshe Schulen, und zu ihrer Be- ceitung leistete der Staat Zuschüsse in einem Gefamtbetrage von 802628 M, sodaß 64,11 v. . der Aufwendungen in dieser Leise Deckung fanden. Auf gewerblißen und landwirtschaftlihen Unterriht entfielen auh noch 3584229 A Von den übrigen Aufgaben, deren Erfüllung den Kreisverbänden oblag, erforderten nur das Armen- und Verkehrswesen bedeutendere Summen. Für ersteres wurden 1905 in sämtlichen Kreisen 3783 391 „S (darunter rund 2614000 A für Kreisirrenanstalten), für Straßens-, Brüdcken- und

Wasserbau 1 717 129 X ausgegeben, das waren 15,72 bezw. 7,13 v. H. der Gefamtaufwendungen der Kreise. In den Vorjahren traten bei 9. Ausgaben für Wohltätigkeitszwecke durhweg niedrigere, bei den Ver-° kehrsanlagen dagegen überall höhere Anteile am Hundert der Gesamt- heit N Br Mernune, Í L s on den Regierungsbezirken zeigte Oberbayern nah der Sc{hluß-

tabelle bei den Ausgaben für Erziehung und Bildung mit einem r E “f von 62,66 den niedrigsten und Oberfranken mit 79,83 v. H. den höchsten Anteil an den Gesamtausgaben. Bei den Wobhltätigkeitszwecken bezw. den Verkehrsanlagen erreichten die Pfalz und Schwaben mit 24,09 bezw. 11,14 die höchsten, IRgeTeRes chwaben und die Pfalz mit 7,09 bezw. 3,42 v. H. die niedrigsten Anteile an den Gesamtkosten.

Den Kreiéverbänden gewährt der Staat zur Erfüllung ihrer Aufgaben Zuschüsse, welhe ich 1905 insgesamt auf 7 930 164 M4 beliefen. Seit 1900 haben sich die Staatszushüsse mehr als ver- doppelt, und ihr Anteil an den Gesamteinnahmen ist von 22,07 v. H. im Jahre 1900 auf 32,95 v. H. im Jahre 1905 gestiegen. În nux dret Regierungsbezirken war der ande Anteil 1905 gerlager als durhsnittlich im ganzen Königreich; in Oberbayern etrug er sogar nur 1896 v. H, wogegen in Niederbayern, Unterfranken, Oberfranken und Oberpfalz die Staatszushüfse rund 42, bezw. 43, 46 und 47 Hundertteile der Einnahmen ausmachten. Die Haupteinnahmequelle bilden in sämtlihen Regierungsbezirken die Kreisumlagen. Nur in der Oberpfalz (48,76) erreichten sie 1905 noch nicht ganz 50 v. H. der Einnahmen, während ihr Anteil in den übrigen Regierungsbezirken zwishen 50,24 (Oberfranken) und 73,36 (Ober- bayern) shwankte. Durhschnittlih wurden 1905 in den Kreisverbänden des gesamten Staatsgebietes 61,97, im Jahre vorher 62,11 und 1900 67,89 v. H. der Gesamtheit durch Umlagen aufgebraht. Die Ein- nahmen aus sonstigen Quellen, durch welche 1900 noch über 10 v. H. der Ausgaben gedeckt wurden, entsprahen 1995 nur 5,08 v. H. der Gefamteinnahmen der Kreisverbände,

Vom Hundert Vom Hundert der Gesamtausgabe entfielen der S ae Regierungsbezirke | | S auf E : ck auf | auf d L : | i traßen-, c Zuschüsse auf auf Staat Ver- | Erziehung | auf | A E auf auf ¿8 ; waltungs- und Kultur Pat tage et S, | Gene Industrie | sonstiges | aus der | Kreis. | sonstige kosten Bildung gleit | un Staats- umlagen Quellen | ¡Wafserbau kae | | j | | Oberbayern Ge 029. 4 62,66 2,76 0,34 21,25 10,13 0,80 | ETT 1886 | 7336 | 7,68 Niederbayern . 029 | 78,23 2,83 0,58 (1E 8,40 0,61 1,95 O 0459 | 3,74 e 0A | 65,58 1,95 0,31 24,09 3,42 0,83 3,68 32,65 | 65,08 | 2,27 E 0,28 78,19 2,08 0/77 10,64 Dc 0,66 2,21 M 18/6 | a/O Oberfranken U 0,30 79.83 2,01 0,60 10,65 4,13 0,85 1,63 45,88 50,24 | 3,88 Mittelfranken . . . 0,23 69,76 1,80 0,29 19,31 5,88 0,69 2,04 29,13 64,38 | 6,49 Untersrantea 1 024 79,03 2,48 O4 | 808 5,18 1,13 3,09 4340| D702 | « 288 Schwaben 0,30 72,78 4,82 040 | 7,09 11,14 1,02 2,45 36,33 58,37 | 9,30 Staat 1905, . | 0,26 70,74 2,57 0,45 15,72 7 0a 2,31 32,95 | 61,97 | 85,08 1006. 1 027 71,04 2,65 0,46 14,82 0 Of 2,42 32,53 | 62,11 5,36 1903 1,31 72,63 O 0,45 1311 T,29 0,72 1,92 35,33 0155 | 3,12 102... 1,55 66,64 5,16 0,58 15,09 9,86 0,88 2,24 22,00 129 | 6,71 101; 1,44 68,70 2,66 0,57 14,35 9,12 0,68 2,48 25,64 66,54 | 7,82 : 1900 1,48 68,52 2,81 0,64 15,20 | 8,93 0,25 2,17 22,07 67,99 | 10.04 Dur(schnitt 1900/05 0,98 69,97 S eL 0,52 | 140 j Se O70 2,25 29,25 64,70 | 6,05.

Zur Arbeiterbewegung. Auf dem Hüttenwerk „Note Erde“ bei Aahen (val. Nr. 224 d. Bl.) fand, wie „W. T. B.“ meldet, arm Sonnakbend- vormittag die von der Lohnkommission der aus\ständigen Arbeiterschaft

| teilung der Direktion wurde | die Arbeit nur auf Grund des von der

Es betrugen in 1000 4 die Aufwendungen Es betrugen in 1000 A S Es betrugen die- Einnah für Erziehung und für die Ausgaben e Einnahmen Regierungs- a Wohsltätigkeit und Ein- | aus Zuschüssen bezirke. | | davon für 1 a Eu nahmen aus der h) | | ge- vis dav - Staatskasse aus Ver- | | für | Ge- avon für L | | werbl. für b t | aus son- wal- | 5h | | und | Kul- |sund-| son- | über- |au | Seeit,-| Abk tungs-| Î ¿A | deutsche | La tur | beits-| über- | Kreis- tiges] haupt | Ein-| | dabon Rei pel Q Staat. s|eoften haup Sthulen „iris wesen | haupt | irren- in | wob- liber h für jumlag e - E E dle 1000 | we P | | | rit K 1M | | Oberbayern. .| 18,0/ 3 923,0 2 2879/1 263,6! 172,6) 21611 330,4|1 005,7 110 9/ 6 261,0| 47311 137,3 1166,5| 4592,7| 481,0 Niederbayern . 6,0| 1 605,7| 1 353 2) 2198| 58,0 120/ 146,0 j 40,0} 2 052,7| 3,03] 855,3| 8452| 1 120,5 76,8 Mali. s 4.7) 2 206,8) 1 9693| 372,11 65,4| 10,5] 810,8] 453,7 123,91 3 365,2| 4,051 098,7| 1 0830,8| 2 189 9 76,6 Oberpfalz. . . 4,9) 1355,1| 1145,1| 173,3} 36,0] 13,3| 184,5 38,21 1783.1) 3,13l 8226 812,9 8452| 65,3 Oberfranken . 6,5) 1705,8| 1412,3| 2441| 429 128! 227,6) 150,9 34,91 2136,71 3,09 9802 9667| 1073,91 83,0 Mittelfranken 85| 2611,0| 15854! 727,2/ 67,3 1L,1| 722,9| 647,4 76,51 3743,1| 4591 090,5) 1066,95! 2409,8| 242,7 Unterfranken . 54 1 788,3| 1 458,2] 261,7] 56,1] 17,5| 182,9 69,8] 2262 6! 3,481 982,0| 971,3| 1215,4| 65,3 Sch{waben. 7,5| 1 830,0 1 360,0| 920 D L211 1011 Leo.4 ¿ 61,51 29143| 3,521 9134 8931| 1467,71 1332 Staat 1905 | *61 4117 025,612 171,33 584,2| 619,6! 1088/3 783,4|2 614,0 555,8/24 068,8} 3,9047 930 2| 7 802,6 14 914,71 223,9 1904 | *61,7/15 968,8 11 518,0/3 305,5| 595,2| 103,5|3 331,8/2 210, | 544 4/22 479,6} 3 64/7 313,3! 7 193,413 961,8/1 204,4 1903 |291,3/16 241,6 11 995,1/3 215,6| 574 0/ 101,9/2 931,32 006, 9,8/ 160,5 429,9122 361,5| 3 6217 9012| 7.784,5/13 7624| 697,9 1902 | 265,511 407,9 7 324 1/3 129,4| 540,4| 99 9/2 582,7/1 78 ,9| 150,9, 383,3/17 118,0| 2,7713 765,8| 3 652,112 203,6/1 148,6 19011251,4/11 980,3| 7 996,4/3 128,2| 463,8| 99 2/2 503,0/1 70 | 118,0 432,8117 439,3| 2,8214 471 2} 4 401,711 603 6/1 364,6 1900 230,9/10 661,1| 6 E 919,6! 437,0! 99,1/2 365,2/1 591, E 336 9/15 A 2,5243 433,9): 3.384,2/10 562 5/1 562,7 Durchschnitt | | | 1900/19051 193,9/13 880,9] 9 647,9/3 213,8] 538,3) 102,12 916,2/1 985,5 138,3 447,2119 837,7| 3,2115.802,6/.5.703,1/12 834,8/1 200,4

*) Rüdgang infolge Neuorganisation der Rentämter vom Jahre 1904.

nahgesuGte Besprehung mit der Direktion ftatt. Laut Mit- der Kommission eröffnet, daß nur Direktion schon | am 2. August festgelegten unabänderlißen StandDunkt3 (wonach | die geforderte generelle LoHnaufbesserung auSge!’chlofsfen ift) wieder - aufgenommen werden kônne. Die Frage, ob die | Arkbeitershaft fih auf diesen Standpunkt gestellt Habe, konnte die | Lohnkommission nit beantworten. Dem Vernehtrnen nah werden | die ausständigen Arbeiter am nächsten Dienstag eine große V-rsamms- | Tung veranstalten, worin zu der Eröffnung der Direktion Stellung ge- | nommen werden soll.

l In München- Gladbach find, nach der „Köln. Ztg.“, neben | den Konfektionsarbeitern auh die Heimarbeiterinnen in eine | Lohnbewegung Pen, Sie fordern von den Kleiderfabrikanten 4 ebenfalls einen einbeitlihen Lohntarif mit höheren LoHnsägen.

d In einer am Sonnabend in Nürnberg abgehaltenen Voll- # versammlung der Arbeitgeber im BaugewerBbe wurde, wie ¿W. D B meldeë, nachdem die Einigung8verhandlungen über den Abschluß der Tarifverträge zu Ende geführt waren, Geschlossen, von heute, Montag, an auch die Mitglieder dez freien Gewerkschaften wieder in Arbeit aufzunehmen. Der Ausstand der Wêeaurer ist somit gänzli erledigt.

Die Klavierarbeiter in Heilbroun sind, wie die „Köln. i B erfährt, in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie verlangen | 1009/6 Lohnerhöhung, 25% mehr für die Ueberarbeit, 5O 9/6 für Sonn- und Fetertagsarbeit.

Die Mannheimer Fleischergewerkschaft hat, wie die | „Frkf. Ztg." erfährt, an die Firma Albert Imhoff eine Reibe von | E gerihtet, welhe die Firma ablehnte. Darauf reichten © neun Gehilfen die Kündigung ein, und die Gewerkschaft verhängte den © Boykott über die Firma. Die F[eisherinnungen von Mann- | heim, Ludwigshafen, Heidelberg und Worms haben si nun © mit der Firma Albert Imhoff solidarisch erklärt.

4 Auf den Shiffswerften am Clyde haben, dem „,W. T.B.“ | zufolge, am Sonnabend 7000 Eisenarbeiter die Arbeit eingestellt; : a wird vermutlich von längerer Dauer sein (vgl. Nr. 227

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4 Auf einer Konferenz des Bergarbeiterverbandes von 7 Wales wurde, wie der „Frkf. Ztg.“ telegraphiert wird, beschlofsen, © die Arbeit in sämtlihen Bergwerken einzustellen, die dem Verband Ï nit angehörige Bergleute beshäftigen. Den BergwerkXs8besizern wird j die Kündigung heute, Montag, Überreiht werden. Der Streik wird © in den Bergwerken des Rhonda-Tales seinen Anfang nehmen. In ) dem ersten Distrikt dieses Tales find 32533 Bergleute tätig, von © denen 27 238 Mitglieder des Bergarbeiterverbandes Feet.

Î Der allgemeine Ausstand, der durch den Ausstand der 7 3500 Arbeiter der Tabakpfeifenf abriken in St. Slaude (Dep. # Fee gserufen war, ist nach der „Köln. Ztg.“ beendet (vgl.

x: . Bl.).

In Budapest hat, wie „W. T. B.“ berichtet, der Direktor À der Hofoper Mahler den Vertretern des Opernperfsonals am # Sonnabend erklärt, daß die im Budget vorgeseHene Gehalts- * regulierung nah der Bewilligung dur:ch das Abgeordnetenhaus mit * rückwirkender Kraft ins Leben treten werde. Das Orchester und das technische Personal der Königlichen Oper haben \sich mit dieser Er- J klärung, daß die Regierung gemäß dem Vorschlag der Direktion die # Gehälter vom 1. Januar 1907 ab aufzubessern bevébt sei, zufrieden # gegeben. Die Ausstandsbewegung ift damit beendet. (Vgl. FTr. 231 d. Bl.)

4 Land- und Forftwirtschaft. atenstands- und Erntebericht des österreihishen

a derbauministeriuums nah dem Stande zu Meitte Sep- tember 1906.

Die allmählih eingetretene TemperaturabnaHhme Hatte mit Aus-

"nahme weniger Tage, an welchen sich das Wetter etwas aufheiterte, eine “fühle und regnerishe Witterung im Gefolge, welhe ungefähr bis zum U August währte. Die Wärmeabnahme während dieses Zeitraums

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war ziemli allgemein, in einzelnen höher gelegenen Orten Obersteier- marks, Nordtirols und Krains aber derart, daß es stellenweise zur Reifbildung kam. Der hierauf eingetretene Wetterumshlag zeitizte für die herrshende Jahreszeit ungewöhnlich heiße und fonnige Tage, welche ohne größere Unterbrehung bis zum 10. September anhielten, woraus] die niedergegangenen kurzen Regen, welche in einz-lnen Bezirken Niederösterreihs, UÜntersteiermarks, Kärntens und Krains mit Hagel- {lag verbunden waren, die bisher anhaltende Abkühlung, nit aber au die langersehnte und bereits dringend nöôtige Feuchtigkeitsmenge brahten. Das Wetter war wegen der ungewöhnlich heißen und langen Higeperiode für die Landwirtschaft im allgemeinen nicht besonders gürstig. Die anfangs gefallenen Regen haben die Pflanzen etwas erfrisht, dem Boden aber nicht die nôtige Feuchtigkeitsmenge zu- geführt und außerdem die Ausführung der Erntearbeiten in die Länge gezogen. Die hierauf folgenden heißen Tage ermögliten ¡war eine rasche Beendigung der Getreideernte und die Durhführung des Grummetschnittes, wirkten aber auf die Entwicklung der Herbst- früchte, den Nachwuchs der Futterpflanzen und das Ausreifen des Weines und Obites sowie endlich auf die Felderbestellung äußerst nachteilig. Die Folgen dieser Dürre zeigen si besonders stark in Südtirol, Krain, Dalmatien und im Küftenlande, sodaß in zahlreichen Orten dieser Länder sowie in einzelnen Gegenden Nord-, Oft- und Mittelböhmens ein empfindliher Wafsermangel herrscht. Inden Gegenden, in welhen in leßter Zeit ausgiebige Regen gefallen sind, fann sich im Stande der Kulturen noch manches bessern.

Die Getreideernte, welche sih infolge des ungünstigen Witte- rungsverlaufes anfangs stellenweise verzögerte, hat nunmehr ihren Ab- {luß gefunden. Die beim Roggen, Weizen und der Gerste erzielten Ecnteergebnisse weihen im großen und ganzen von den gehegten Er- wartungen niht wesentlich ab. Nur in Ostgalizien ist in einigen wenigen Bezirken das im Felde lagernde Getreide teilweise aus- gewachsen. Die späten Hafersorten, deren Schnitt in einzelnen Landesteilen erst vor kurzem beendet wurde, sowie der noch nicht ein- E Hafer haben unter der Ungust der zur Zeit der Ernte errschenden Mean Witterung in manchen Bezirken Südböhmens, Nordmährens, Dberösterreißs und Salzburgs gelitten, und es wurde hierdurch das Aussehen fowie die Qualität der Frucht herabgemindert. In Niederösterreih haben die stellenweise niedergegangenen

agelshläge das Ernteergebnis wesentlih beeinträhtigt. Der örner- und Strohertrag kann im großen und ganzen als gut, in einem Teile der Bezirke Westböhmens, Nordmährens, Ober- österreihs und Kärntens sogar als sehr gut bezeihnet werden. Jn einigen Gegenden Kärntens ist das Stroh teilweise vom Rost be- fallen. Die Druscharbeiten sind in einzelnen Ländern {hon ziemlih weit gediehen, in anderen aber noch sehr in Nüdckstande. Die Grummetfehsung wurde durch die Spätregen vielfah be- hindert. Die Beftelung der Felder gestaltet #ch in dem ungewöhnlich stark ausgetrockneten und verhärteten Boden all- gemein, in Mittelböhmen, anz befonders s{wierig. Jnfolgedessen steht der Herbstanbau mit usnahme von Ostböhmen und Östgalizien, wo die Roggensaat teil- weise beendet ist, ers im Beginn. In Oftgalizien \{ädigen die in manchen Bezirken mafsenhaft auftretenden Feldmäuse die junge Saat.

Die frühen Rapssaaten konnten wegen der herrshenden Dürre in zahlreichen Gegenden Südböhmens und Mährens nur \{chlecht auf- gehen und zeigen in vielen Bezirken Mittelböhmens und Südmährens, namentlich aber in Ostgalizien, einen ungleihen Stand. Hier mußten an nen Orten bis 4009/9 der Rapssaat umgeackert werden. In Mittelböhmen und Nordmähren hindern außerdem Shädlinge die gedeiblihe Entwicklung der jungen Saat.

ür den Buchweizen, welher sich nach den um die Mitte August gefallenen Regen {ön zu entwieln begann, war die an- haltende Trockenheit nicht günstig; die Pflanzen wurden im Wachs- tum zurückgehalten, und es zeigen sich bei der reiferen Saat viel taube Körner. In Südtirol und im Küstenlande stehen sehr shwache Er- träge in Ausficht; sonst kann der derzeitige Stand mit Ausnahme Unterfteiermarks, wo die Saaten ein \{höônes Aussehen bieten, meist noch als mittelgut bezeichnet werden. Jn Kärnten haben zablreihe Hagelschläge und in Krain Fröste stellenweise die Kulturen ges{hädigt.

Für die Entwicklung der Maispflanzen war der bisherige

Witterungsverlauf sehr vorteilhaft. Nur in Südtirol und im Küstenlande hat die allzu lange andauernde Dürre {chädlich gewirkt.

tederösterreiß, Tirol und Kärnten aber |

NLINELas Maa E infolge von Zugverspätung wegen starken Nebels, und nat ei S y A, die vi ot ref früh in Berlfn fällig gewesene Post au alien un ustral 1b

nicht bekannten Gründen ausgeblieben. E E

Hofrat Ludwig Barnay neu in Szene gesetzt, „Hamlet“ nah längerer Zeit zum ersten Male wieder aufgeführt. In einer Reihe reicher und fein abgestimmter Bilder zog das gewaltige Werk an den Augen der Zuschauer vorüber. Die nätlihen Schauer der Vorgänge auf der Terrasse, der Prunk der Königlichen Hofhaltung in den Gemächern des Sélosses, der mondbescienene Friedhof, wo Opbeliens {lite Leichenfeier stattfindet, sie hinterließen einen Ein- druck, der si so leicht niht verwisht, und bildeten einen Hintergrund für die Handlung, wie man ihn sich besser nicht wünschen kann. Es liegt an dieser Handlung selbst | Charakter ihres Helden, wenn jede Hamletvorstellung, aub die

Die Frutht zeigt im allgemeinen einen ônen Kolben

Kolben selb sind gut ausgebildet und e Ainetae Mee Bezirke Niederösterreihs , in welhen die Planzen in der Ent- wicklung etwas zurückgeblieben sind, mehr oder minder {on ausgereift. In Ostgalizien und der Bukowina hat in einzelnen Gegenden die Ernte begonnen. Mit Ausnahme von Südtirol und des Küsten- landes ist daher ein guter Maisertrag zu erwarten. Der in Buko- wina und in Untersteiermark hier und da aufgetretene Roft sowie die in Kärnten vereinzelt niedergegangenen lokalen Hagelshläge dürften auf das Gesamtergebnis keinen besonderen Einfluß autüben.

Der Ertrag der hon ziemlich weit vorgeshrittenen Kar- toffelernte bestätigt die früher gemachten Angaben. Die zu jener Zeit bereits verminderten Aussihten haben sich infolge des trockenen und für die Entwicklung der Knollen ungünstigen Witterungsverlaufs neuerdings noch weiter verringert, indem das Kraut vorzeitig verdorrt is und die Knollen klein geblieben sind. Der jühe Pebler ¿wishen der früheren feuchten und der darauf- folgenden heißen Witterung förderte mit Ausnahme von Westböhmen, Stlesien, Salzburg, Südtirol und dem Küstenlande die weitere Aus- bildung des stark auftretenden Kartoffelpilzes und bewirkte an vielen Orten das Pauls der Knollen. In einzelnen Bezirken Süd- böhmens haben Engerlinge Schaden angertchtet. Auf Grund der euerigen Ergebnisse kann der Ertrag in Kärnten, Krain und der Hälfte der Bezirke Nord- und Westböhmens, Süd- mährens, Steiermarks und Nordtirols als gutmittel, in Nord- mähren, Westgalizien, Südtirol, im Küstenlande, dann in der Hälfte der Bezirke Südmährens und Ostgaliziens als \{chwachmittel und in den übrigen Ländern noch als mittelmäßig bezeihnet werden. In Südböhmen und Oberösterreih ergeben ih in vielen Gegenden shlechte Resultate. Spätkartoffeln liefern im allgemeinen bessere Erträge als Frühkartoffeln und zeigen fih gegen die Fäulnis wider standsfähiger.

__ Die bisher im allgemeinen günstige Entwicklung der fer:

rübe wurde unter dem Einfluß des heißen und trockenen Wetters an vielen Orten gehemmt, in manhen Rübendistrikten sogar zum Stillstand gebraht. Am stärksten äußern sich die nachteiligen Folgen dieses ungünstigen Witterungsverlaufs in Nord-, Ost-, Süd- und Mittelböhmen und in Südmähren. In Ostgalizien sind infolge der seinerzeit mangelhaft durchgeführten Kulturarbeiten viele Rübenfelder vom Unkraut überwuchert. Ein endgültiges Urteil über das zu erwartende Ernteergebnis kann in dem gegenwärtigen Zeit- punkte noch nicht abgegeben werden, da sich der Stand in vielen Rübendistrikten nah Umständen noch befsern kann. Mebr als eine Mittelernte ist jedoch nicht zu erwarten. In Ostböhmen und Südmähren haben die hier und da vorgenommenen Proben einen guten Zudckergehalt der Rübe ergeben Auch die Futterrübe hatte unter der herrshenden Dürre zu leiden und ist infolgedessen in einzelnen Bezirken Nordböhmens, Niederösterreihs, Obersteiermarks, Kärntens und dem Küstenlande im Wachstum etwas zurückgeblieben. Mit Ausnahme einiger Be- zirke Ost- und Mittelböhmens und Nordmährens, in welchen Lande3s teilen fie nur schwache Erträge liefern dürfte, find im allgemeinen mittlere bis gute, in vielen Bezirken Oberöfterreihs sogar sehr gute Ergebnifse zu erwarten. Die Stoppelrüben zeigen im allgemeinen einen befriedigenden Stand und sind nur in Obersteiermark und dem Küstenlande in der Entwicklung zurückgeblieben. Fn Nordtirol hatten die jungen Pflanzen ftark unter Rauvenfraß zu leiden.

Für die Grummeternte war der bisherige Witterungsverlauf ziemlich vorteilhaft. Die anfangs gefallenen Regen bewirkten eine Wiederbelebung des Wuchses und in vielen Ländern noch einen Zu- wachs an Futter. Die hierauf eingetretene warme Zeit ermöglichte die rashe Durchführung des Schnittes, welcher nun wobl als beendet angesehen werden kann. In Südtirol, Krain, Dalmatien und dem Küstenlande hatten Mangel an Niedershlägen und die Hitze ein Verdorren der Grasnarbe und der Kleebestände zur Folge, und in diesen Ländern ist Futternot zu befürhten. Im übrigen ist der Grummetertrag fast durchgebends befriedicend und übertrifft in vielen Gegenden sogar den ersten Schnitt. Nur aus einzelnen Be- zirken Nord-, ODst- und Mittelböhmens und Südmährens kommen Nachrihten über \{chwächere Ernteergebnisse, während aus der Bukowina, Oberösterreih, Salzburg und Obersteiermark über sehr gute Erträge berihtet wird. In Nordmähren, S(hlesien und West- galizien werden Klagen über Mäuseshäden laut. Jm allgemeinen haben im laufenden Jahre Kleeshläge verhältnismäßig befsere Erträge abgeworfen als die Wiesen.

Verdingungen im Auslande.

Bulgarien. __ 9./18. Oktober 1908. Kreiéfinanzkommission Sofia: Einrichtung einer Zentraldampfheizungganlançe für die Staatseisenbahnwerkstätten in Sofia. Kaution 4000 Franken.

Aegypten. Ministère des Travaux Publics: Bau eines Postgebäudes in Tantah. 17. Oktober 1907. Lastenheft beim „Reichtanzeiger“. Egyptian State Railways and Telegraphs: Lieferung von Druck- und Kartonpapier (Strawboards). 10. November 1906. Lastenheft und Proben beim „Reichsanzeiger“.

Verkehrs8anftalten.

In Syfang (Kiautshou) ist eine Postagentur eingerichtet: worden, deren Tätigkeit sih auf den Brief-, Zeitungs-, Postanweisungs-,, Paket-, Wert- und Nachnahmedienst erstreckt.

Postpaketverkehr mit Mextko.

Eine Berliner Zeitung brate vor kurzem die Nachricht, daß bee Versand von Poftvaketen mit Wertinbalt aus De Ih A zwar nur aus Deutshland nach Mexiko verboten sei. Zur Klarstellung der Verhältnisse wird uns mitgeteilt, daß ein Austausch von Postpaketen mit Wertangabe ¿wischen Deutschland und Mexiko zwar nicht stattfindet, Bnsowenis wie z. B. im Verkehr Merikos mit Frankrei und Großbritannien, daß aber die Einfuhr von Gold- unv Silbersahen, Edelftetnen, Schmucksachen und von anderen kostbaren Gegenftänden in Po ft- paketen ohne Wertangabe durh die mexikanische Verwaltung bereits seit Januar 1905 und zwar gleichzeitig an Deutschland, Fray „und Großbritannien zugestanden worden ist. Eine

enderung ist hierin, soviel bekannt, bisher niht eingetreten.

Laut Telegramm aus Herbetthal ist die am 30. Sept i fe gewesene Post aus Fraue A

Theater und Musik.

| Königliches Schauspielhaus. Im Königlichen Schauspielhause wurde am Sonnabend, vom Shakespeare s Tragödie

und an dem widersprusvollen