1863 / 168 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

AAOC E Be ARÓRE S T RRAmMHDA R D r A

017 U: b COW E Oi aar

1486

1) Die zur Ausarbeitung und Vorlage des Entwurfes eines für fämmt- liche Bundesstaaten genieinsamen Geseßzes zum E des Urheberxechts an Werken der Literatur und Kunst gegen Nachdruck, so wie gegen unbefugte Nachbildung resp. Aufführung durch den Bundesbeschluß vom 16. Oktober 1862 sub num. 2 in Ausficht genommene Kommission hat am 26. Okto- ber l. J. in Frankfurt‘am Main zusammenzutreten ; ¿

25 \ämmtlithe höchsten und hohen Regierungen, welche geneigt sind, Commissaire zu diesem Zwecke abzuordnen, werden ersucht, diese zu ernennen und rechtzeitig abzusenden, auch derart mit entsprechenden Vollmachten und Instructionen zu versehen, daß sie über alle vorkommenden Fragen in der Regel ohne vorgängige Rückfragen ihre Stimme abzugeben vermögen ;

3) die Kommission hat, unter angemessener Berücksichtigung der be- stehenden Bundesbeschlüsse und der in dem Ausschußvortrage vom 24sten Juli v. J. dargelegten Gesichtspunkte, auf Grundlage der von der Kaiserlich österreichischen und Königlich sächsischen Regierung der Bundesversammlung mitgetheilten beiden Entwürfe in gemeinsamer Berathung einen vollständi- gen Gesehentwurf aufzustellen und diesen schließlich der Bundesversammlung zu weiterer Einleitung in Vorlage zu bringen ;

4) die zur Förderung des Geschäfts und zur Feststellung des Ergeb- nisses erforderlichen Beschlüsse sind von der Kommission durch einfache Stim- menmehrheit zu fassen; es gebührt hierbei jedem in derselben , sei es durch

einen oder durch mehrere Bevollmächtigte, vertretenen Staate eine Stimme, | mehreren etwa durch einen gemeinsamen Commissair vertretenen Staaten

indessen gleichfalls nur eine Stimme ; G

5) im Uebrigen wird die Geschäftsbehandlung dem freien Ermessen dex |

Kommission anheimgegeben f

6) Präsidium wird ersucht, die Kommission, unter Mittheilung des sub Ziffer 3 gegenwärtigen Beschlusses erwähnten Materials, in den Stand zu seen, ihre Arbeiten am 26. Oktober l. J. dahier beginnen zu können.

Die Gesandten von Preußen und von Holstein-Lauenburg ent-

hielten sich der Theilnahme an der Abstimmung und Berathung über |

diese Angelegenheit. Von Seiten Hannovers wurde alsbald ange- zeigt, daß der Regierungsrath Schow zum Commissair für die be- zetgt E ( ô V1 |

vorstehenden Verhandlungen ernannt worden sei. (Fr. Bl.)

Bayern. München, 17. Juli. Jhre Majestät die Köni- gin Marie fiedelte gestern mit Jhren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen Ludwig und Prinzen Otto nach Hohenschwangau über, wo die Ankunft Nachmittags im besten Wohlsein erfolgte.

Ihre Majestät die Kaiserin von Oesterre ich wird bis Mitte |

der fommenden Woche in Kissingen verweilen und dann über Bam- berg, Regensburg und Passau nach Oesterreich zurückehren. Se. Königliche Hoheit der Herzog Max von Bayern, Höchstwelcher zur Zeit auf Schloß Banz verweilt, wird die Kaiserin in Bamberg dbe- grüßen und Jhre Königliche Hoheit die Frau Herzogin Max sich zu Ahrer Majestät nah Regensburg begeben, woselbst die hohen Herr- schaften einen kurzen Aufenthalt nebmen werden. (Bayr. N.)

Desterrei. Wien, 18. Juli. Jn der beutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses interpellirte Graf Potocki wegen der lebten Vorfälle in Krakau bei Gelegenheit der Pulverkonfis8zirung, und stellte das Verlangen, daß ohne vorhergegangene Aufforderung au®L-

einander zu gehen, nicht geschossen werden dürfe. Der Abgeordnete

Kinski interpellirte, auf Grund welcher Gesetzesbestimmnungen die Internirungen von Polen vorgenommen würden und welehe inter- nationale Verpflichtungen dabei etwa maßgebend wären. Kärlshad, 18, Zuli. Se. Majestät. der König von Preußen is heute Mittag 1 Uhr nach Pilsen abgereist. Triest, 18, Juli. Der fällige Lloyddampfer is mit der Ueber-

landpost aus Alexandrien eingetroffen.

Niederlaude. Aus Amsterdam, 16. Juli, wird gemel- det: »Auf den Erzbischof von Herzogenbusch, Msgr. Zwijsen, ift ein Meuchelmordversuch gemacht worden. Während des Schlafes wurde auf ihn ein Pistolenschuß abgefeuert, Sein Zustand is sehr beun- rubigend. Der Meuchelmörder ist noch nicht endeckt.« (Köln. Ltg.)

Großbritanuien und Jrlaud. London, 17. Juli. |

Im Unterh aufe erklärte gestern Mr. Layard, auf eine Anfrage von

Mr. S. Fißgerald, daß über die Angelegenheit des Schiffes »Margaret |

and Jessic« keine weitere Jnformation dem auswärtigen Amt zugekommen sei, —— Mr. S. Fißgerald erhebt si, um in ähnlicher Weise, wie Lord Malmesbury im Oberhause gethan, die Regierung wegen des Bruchs mit Brasilien zur Rede zu stellen. Er bemüht sich mehrere von Lord Mal- mesbury übersehene Punkte hervorzuheben. So wirft er den Ministeru vor; daß sie ihrem Agenten nicht gleich anfang® die Weisung ertheilt hätten, eine

\chiedörichterliche Ausgleichung vorzuschlagen; und ferner beschuldigt 2M

Mr. Christie, daß er aus den Vorbereitungen zur Ergreifung von Nepresfalien vox der brasilischen Regierung ein Geheimniß gemacht habe; erst als der britische Admiral seine Kriegsschiffe abgesandt hatte, und diese im Begriffe waren, Repressalien in einer Art und Weise zu ergreifen, die einem Kriegd- afte gleich kam, habe Mr. Christie die brafilische Regierung von dem ibrer

Chre bevorstehenden Angriff in Kenntuiß gesezt. Das ganze Verhalten der |

britischen gegen die brasilische Regierung zeige von einem merkwürdigen Mangel an Würde und Gerechtigkeitsliebe, und er zweifle keinen Augenbli,

daß es ihr nie im Traume eingefallen wäre, in ähnlicher Manier gegen ;

eine größere Macht , als Brasilien ist, aufzutreten. Mr. Layard, der die Regierung vertritt; behauptet, daß, obgleih für die Ermordung der Matrosen des »Prince of Wales« und für die Ausraubung des Wrads kein juristischer Beweis. beigebracht werden konnte, an der Thatsache selbi êcin moralischer Qweisel vorhanden sei. Die brasilischen Behörden hätten

S bemüht, die Misscthäter zu {ügen und die Untersuchung zu

hintertreiben , und unter diesen Umständen habe die britische Regierun nothgedrungen zu« Répressalie ihxe Quflucht nehmen müssen, wenn sie nid den Glauben verbreiten wollte, daß britishe Unterthanen im Ausland, jedem Angriff \chUßlos preisgegeben seien. Durch die Vermittelung a Königs von Portugal würden die freundlichen Beziehungen zu Brasilim hoffentlich bald wieder hergestellt sein, aber wenn irgend etwas diese Aus. söhnung erschweren oder vereiteln könnte, so wäre es die Tendenz, ivomit Mr. S. Fißgerald den Gegenstand aufgetischt habe. Sir Hugh Cairuî sagt , daß die brasilische Regierung in der Sache des Schiffes » Prince of Wale®« zwar nicht so prompt, als sich hätte erwarten lassen , eingeschtitten sei, aber nichtsdestoweniger müsse er sagen, daß diese Saumjal de Agenten Großbritanniens kein Recht gab, Brasilien mit einer ver achtungsvollen Grobheit zu behandeln, aus der nothwendig eine tiefe Entsremdung zwischen den beiden Staaten entspringen müßte Der Solicitor-General bemerkt, daß Sir Hugh im Grunde den gan zen Standpunkt der Opposition aufgebe, indem er ‘einräume, daß Brasilien gesaumt habe, seine Schuldigkeit zu thun. Mr. Henley protestirt gegen die Sprache der Regierungsvertreter. Nachdem die schiedsrichterliche Ent. scheidung des Königs der Belgier über die Angelegenheit des »Forte«, die zwar nicht mit der des »Prince of Wales« zusammenhing , aber mit als Vorwand zur Repressalien-Ergreifung diente, zu Gunsten Brasiliens ausge fallen sei, hatten Jhrer Majejtät Minister die Pflicht, diesen Entscheid gelten zu lasen und aus Achtung vor demselben den ohnehin genug gekränkten Staat mit abermaligen rückfichtslosen Vorwürfen zu verschonen. Mr Monakton Milnes jucht den ehemaligen britischen Gesandten în Rio, Mr, Chrisîie, gegen die Darstellungen seiner zahlreichen Gegner in Schuß zu nehmen. Mr. Bramley Moore bemerkt, es sei noch jeßt nicht zu \pât den Jall des » Prince of Wales« der schiedsrichterlichen Aburtheilung irgend ciner befreundeten Macht zu überlassen, und empfiehlt Ihrer Majestät Ministern, durch einen solchen Schritt ihre Klugheit wie ihre Gerechtigkeitse liebe zu beweisen. Das Haus geht darauf zur TageLordnung über. Prinz Alfred wird den fommenden Herbst zum großen Theil in Edinburgh zubringen und im Schlosse Holyrood wohnen ; er be: absichtigt die Vorlesungen verschiedener berühmter Professoren der dortigen Universität zu besuchen. Vielleicht wird er seinen Aufent» halt in derx schottischen Hauptstadt auf ein halbes Jahr ausdebnen, 18, Juli. Jn der gestrigen Sißung des Oberßauses meldete der

Marquis von Normanby auf Montag eine Besprechung der jüngsten Ruhestörungen in Athen an. Auch fragte er, ob die Korrespondenz und das Schreiben Mx. Scarlett*s8 vom 4. Mai vor das Parlament kommen werden! Carl Russell erwiedert, er werde die Korrespondenz vorlegen, Genehmigt wurde ein Antrag des Marquis von Clanricard e, daß jahr- lich statijrische Tabellen über die Handhabung der Justiz in Irland ange sertigt iverden jollen, wie dies unter der Leitung des Ministeriums des Iunern in England und Wales geschieht

Im Unterhause sagte Sir Rob. Peel (erster Secretair für Jrland) auf eine Anfrage von Mr. Maguire, daß die in mehreren Jeitungen tr schienenen Berichte über die ultraprotestantischen Krawalle ; die unlängst in Hiöburne, Belfast und anderen Theilen Ulsters stattgefunden haben, an eini- ger Uebertreibung leiden. Mr. C. Fortescu e erklärte auf Befragen, das Kolonialamt habe Depeschen erhalten , welche die Jeitungsnachricht von einem unerwarteten Aufstand der Eingeborenen in Neuseeland bestätigen. Mr. Hennessy beantragt eine Adresse an Jhre Majestät mit der Bitte um Einführung der Konkurrenzprüfungen für die unteren Stellen im Civil- staatsdienst. Die meisten Mitglieder, die sih vernehmen lassen , sind gegen die vorgeschlagene weitere Ausdehnung des Konfkurrenzprinzips , und dieses jelbst wird , jo weit es in Kraft ist, von einigen Konservativen verdammt. Der Swhagzkanzler und Lord Palmerston vertheidigen das neue System, bekämpfen aber den Antrag und derselbe wird mit 118 gegen 37 Stimmen verworfen. Oberst Dunne fragt, welhe Genugthuung Mr. Chidholm Ausiey, der ehemalige Attorney - General von Hongkong; für die ihm eingestandener Weise zugefügte Ungerechtigkeit erhalten werde. Der Staat®dsecretair der Kolonieen habe na sorgfältiger Untersuchung anerkannt, daß Mr. Austey durch den Vrozeß, der ibm in der Kolonie Hongkong so viele Feinde gemact und scine Entlassung zur Folge gehabt hat, moralischen Muth und echten Patriotismus bewiesen habe. Mx. C. Fortedcue entgegnet; der Koloniaisecretair sei der Meinung, daß Mr. Austey nicht wieder angestellt werden könne, da er sich durch taktlose Heftigkeit und Mangel an Achtung vor dem Gouverneux umnöglich ge- macht habe. Mr. Grant Duff bringt die Verbannung des Matamoras und anderer Protestanten aus Spanien zur Sprache. Sir J. Bow y protestirt gegen die Diskussion dieser Frage im Parlament , sagt , Matamoras sei ein ehemaliger politischer Verschwörer uni gleich qjeinen Genossen besoldeter Agent der auf Malta befind- lichen protestantischen Propaganda. Qualeich verliest er eine Er- flärung verschiedener Geistlichen und Aristokraten Süd - Jtalien die der von Lord Palmerston gemachten Angabe widerspreen, daß ein Pater Curci in Rom in Gegenwart des Exkönigs von Neapel gegen das politische Räuberwesen Neapels gepredigt habe. Lord Palmersion ent- gegnet auf die Bemerkungen Mr. Duff, daß die spanische Regierung eine nachsichtige Beurtheilung verdiene. Sie suche die Handhabung der gegen die volle Glaubensfreiheit gerichteten altspanishen Geseze na Kräften zu mildern und habe in diesem Besireben gegen die noch fehr befangene öffent- [liche Meinung Spaniens anzukämpfen. Was den Pater Curci betreffe, fo habe derselbe zwar nicht mit dürren Worten gegen das Brigantenwesen ge- sprochen;, aber durch nicht zu mißverstehende Anspielungen seine Meinung uüder dies abscheuliche Treiden zu erkennen gegeben. Er glaube, die franzé- sische Besaßung in Rom beginne mit Ernst diesem Unwesen zu steuern und das bourbonische Stelldichein in Marseille werde nächstens unterdrüt werden.

Mr. Evarts, welcher von der Regierung der- Vereinigten Staaten nah England geschickt worden war; um mit dem amerika- nischen Gesandten Mr. Adams gemeinschaftlich eine Lösung der aus einigen völferrechtlihen Fragen hervorgegangenen oder etwa noch

1487

hervorgehenden Schwierigkeiten herbeizuführen, tritt beute wieder die |

Rücreise in seine Heimath an. Man i allgemein der Ansicht, daß seine Gegenwart von Nuyten g@wesen und daß er seine Mission zu allseitiger Befriedigung au8geführt habe. ; tus a

Die Finanzausweije des vergangenen Jahres bringen die ge- wöhnliche Liste der bedeutenden Pensionssummen, welche dem fkonso- lidirten Fonds zur Last fallen und deshalb nirgendwo anders als in jenen Aus1wveifsen aufgeführt sind. Zu den erheblicheren Posten gehören die Pensionen von fünf weiland Lordkanzlern von England, welche je 5000 Pfd. St. jährlich beziehen , und von zei weiland Lordkanzlern von Jrland mit je 9092 Pfd. vier in Ruhestand ver» seßte englische Richter mit je 3900 Pfd. , zwei irische mit je 2400 Pfd. fünf Grafschaftsrichter mit zusammen 4600 Psd. Die 4% wähnten Ruhegebälter find eine Belohnung persönlicher Dienste. Der Earl von Ellenborough bezieht jährlich 7700 Pfd. als ‘rüberer Ober - Secretair von Queens Bench ¡ - der Rev: T. Thurlow 4028 Pfd. als früherer Secretair des Schayamtes und außerdem 7352 Pfd. für die Sinekure eines Fallitengerichts- Fommissars. Viscount Avonmore erhält 4199 Pfd. als weiland Registrator des irischen Kanzleigerichtsj der Earl von Roden 2698 Pfd. als früherer General - Auditeur des irischen Schahkammergerichts. leber 23,000 Pfd, werden jährlich in fortlaufenden Pensionen ge- zahlt, wenigstens so lange als ein Earl Amherst oder Nelson, ein Lord Rodney , ein Viscount Exmouth, ein Erbe William Penn's oder des Herzogs von Schomberg u. a. m. existiren werden. Von der beschränkten Anzabl von Pensionen erster Klasse 2000- Pfd.)

für Staatsmänner, welche ein hohes Amt bekleidet haben und das

Gebalt in Anspruch nehmen, sind nur zwei zahlbar, für Lord Glenelg und Mr. Disraeli. G L fici

Frankreich. Paris, 17. Juli. Der russische Courier, wel- dem Fürst Gortschakow seine Antwort auf die Polen - Note des errn Drouyn de Lhuys vom 17. Juni mitgegeben hatte, ist heute Morgen & Uhr hier eingetroffen, und Baron Budberg hat heute Mittag dem Minister des Auswärtigen von dem Schriftstücke Mit- theilung gemacht.

_ 18. Auli. Der am 16, Juni von Vera - Cruz abgegangene Postdampfer is gestern Abend 11 Uhr in St. Nazaire eingetroffen, von wo aus der an Bord befindliche, mit besonderem Auftrage an den Kaiser aus Mexiko herübergekommene Ordonnanz - Offizier Sr. Majestät, Marquis de Galiffet, folgende Depesche abgefertigt bat, welhe der »Moniteur« heute mittheilt:

Sire! Am 341. Mai d. I. hat, beim Herannahen der Division Bazaine, der Ex-Präsident Juarez , aus Besorgniß - gefangen genommen zu werden, ic in Eile mit einigen Truppen geflüchtet und sich nach San Lui de Po- jofi gewandt. General Bazaine hat die Stadt beseßen lassen, in welche der Ober - General am 10. Juni an-der Spige der Armee und in Begleitung des französischen Minister-Residenten und des Generals Almonte seinen Ein- zug gehalten bat. Die Begeisterung war auf dem höchsten Gipfel. _Dieser Triuumphzug mitten durch 200,000 Einwohner unter dem Rufe: »Es lebe der Kaiser! Es lebe die Kaiserin! Es lebe die französische Intervention! « hat im ganzen Lande große Sensation gemachk. Jch bin beauftragt , Ew. Majestät 1) fünf Fahnen und dreizehn Fähnlein , welche dem Feinde beim Sturme von St. Xavier und beim Gefechte von San Pablo del Monte abgenommen worden sind, 2) die silbernen Schlüssel der Stadt Mexiko, die Ew. Majestät durch die Gemeinde-Behörden jener Stadt angeboten worden sind, und 3) ein Schreiben des Ober-General8, Sr. Hoheit dem Kaiserlichen Prinzen aber eine kleine gezogene Kanone , Dreipfünder , nebst Laffette und Munition für 30 Schuß zu überbringen. Diese bei Puebla eroberte Ka- none wird Sr. Kaiserlichen Hoheit von der Mexico-Armee dargebracht.

Der »Moniteur« meldet ferner, daß der Kaiser zur Einnahme von Meriko die Glückwünsche des Königs von Dänemark und des Großherzogs von Hessen empfangen. : : :

Die von der »France- so oft gebrachte Notiz, daß der junge Griechen-König eine Leibwache der Schußgmächte in Athen zu haben begehre, wird demselben Blatte aus Kopenhagen / 15. d./ dahin be- richtigt, weder der junge König noch die dänische Königs - Familie hätten ein solches Verlangen gestellt; dasselbe sei lediglich direkt vom englischen Gesandten in Athen, Herrn Scarlett, ausgegangen.

Fürst de la Tour d’Auvergne is heute früh von Rom über Turin bier eingetroffen. i;

General ark, weiland außerordentlicher Gesandter der Re- publik Hayti in Rom, hat, wie die »France- meldet, vom Prâäsi- denten Geffrard neue Vollmacht erhalten, um die Ausführungen des neuerdings mit dem heiligen Stuhle abgeschlossenen Konkordats zu sichern, die katholische Hierarchie wieder herzustellen und einen Erz- bischof von Hayti vorzuschlagen. Ein französischer Geistlicher, Testaud du Cosquer, ist von Faubert bereits dazu ausersehen.

Die »France« sagt: Daß Rußland auf die Forderung eines Waffenstillstandes eine abschlägige Antwort ertheilt habe, ist sicher. Diese Hauptfrage wird Gegenstand sehr lebhafter Ver- handlungen zwischen dem Petersburger Kabinette und den drei Mäch- ten werden. Die Antwort is} gestern dem Kaiser nach Vichy ge- sandt worden und wird nächstens im »Moniteur« veröffentlicht werden. i

Der »Payse- glaubt zu wissen, daß die russische Antwort nicht ganz befriedigende Konklusionen darzubieten scheine. Die drei Mächte blieben indessen vollkommen darüber einverstanden, zu verlangen, daß

j

l | \ l | | | | | |

Rußland ihrem Programine beitrete; Oosterreih habe Versuche, da Einvernehmen der drei Mächte zu zerreißen, nachdrücklih zurüd- gewiesen.

Die »Patrie« bezeugt gleichfalls eine neue Verständigung unter den drei Mächten und fügt hinzu, daß die österreichische Regierung auf die Schritte hin, die Rußland in den lehten Tagen bei ihr ge- than, dabei beharrt habe, sih ganz der Politik Frankreichs und Eng- lands anzuschließen.

Die »Nation« giebt folgende Analyse der russischen Antwort. Die sehs Punkte anuehmend, einen Waffenstillstand im Prinzip ab- lehnend, erkläre Rußland, daß die Repression absolut ihren Verlauf nehmen müsse, bis die Autorität des Kaisers in Polen wieder her- gestellt sei. Alsdann könne man die Reformen eintreten lassen, die hon früher von dem Kaiser zugestanden und jeßt von den drei Mächten nachgesucht seien. Sich auf „die öffentliche Meinung in Rußland berufend, aber zugleih das Recht der Mächte, welche die Wiener Kongreßakte unterzeichnet haben, anerkennend, acceptire Ruß- land das Prinzip der Konferenz, verlange aber, daß nur Preußen, Rußland, (Frankreich, Oesterreih und England an derselben theil- nehmen und die übrigen Mächte erst nach erfolgter Vereinbarung zur Theilnahme an der \shließlihen Entscheidung zugelassen werden sollten. Die »Nation« seht hinzu: Was uns auffällt, is, daß der Geist und die Bedeutung der Depesche des Fürsten Gortschakoff nicht ganz der Vorstellung entsprechen, welche man sih in Frankreich von der erwarteten Antwort gemacht hatte. Nichtsdestoweniger sind die Chancçen noch immer für den Frieden.

Der »Constitutionnel« bezeugt gleichfalls das Einverständniß der drei Mächte, die mit Prüfung der Depesche beschäftigt seien.

Spanieu. Aus Madrid, 17. Juli, wird telegraphirt : »Die Gräfin Montijo reist morgen nah Paris ab. Der Herzog von Montpensier is gestern in Vigo angekommen.-«

Itatiea. In Palermo ist die öffentliche Sicherheit fort- während im fkläglichsten Zustande; die Carabinieri werden aus Hinterhalten getödtet , und die Regierungs-Organe drängen auf er- neuerte Einführung von Ausnahme-Maßregeln. it

Neapolitanische Blätter melden übereinstimmend, daß viele ¡Ja- milien, welche sih nah Vertreibung des Königs im Jahre 1560 aus dem Königreiche entfernt und bisher theils in Paris, theils in Rom aufgehalten hatten, nunmehr zurükehren und bei ihrer Zurüdkunft gewissenhaft alle polizeilichen Formen beobachten , welche die neuen Gesehe vorschreiben. L

Türkei. Konstantinopel, 17. Juli. Der Sultan ist von seinem Ausfluge nah den Werften des Meeres von Marmara zu- zückgekehrt und hat eine weitere Vermehrung der Kriegsflotte an- geordnet. i 91

Bukarest, 18. Juli. Das polnische Corps unter Milkow sfi hat sich gestern genöthigt gesehen, den rumänischen Truppen die Waffen kampflos auszuliefern.

Nußland und Polen. Die »St. Petersb. Ztg.« meldet aus Wilna, den 14. Juli: Eine Abtheilung, aus 2 Kompagnieen des L.-G.-Schütenbataillons der Kaiserlichen Familie, einer Kom- pagnie vom Narwaschen Regiment y 24 Dragonern und 10 Kosaken bestehend, unter dem Oberbefehl des Capitains Lewaschew vom ge- nannten Bataillon, zerstreute am 12. Juli vollständig die Bande Stanewitsh's, 170 Mann stark, in der Nähe des Dorfes Mordoga. Die Insurgenten verloren viel Todte und 5 Gefangene; Waffen, Pferde und Proviant wurden ihnen abgenommen. tee

Eine Abtheilung von 2 Compagnieen des esthländischen Regi ments unter dem Befehl des Major Stevern, die am 12. Juli au dem Flecken Worn ausrückte, {lug und zerstreute vollständig Bande Schimkewitsch's, gegen 300 Mann, bei dem lecken Lowfor 75 Jusurgenten sind getödtet, unter diesen Graf Plater; genommen sind 17; der ganze Proviant und 106 sind erbeutet. : ns dag

Aus Petrikau, 16. Juli, theilt die »Bresl. einiger Zeit waren in unserer Gegend die ausgedepnten an der Pilica bei Jnowloc und Neustadt der Saumap reicher Insurgenten-Abtheilungen, gegen welche von ; und Skierniewice, Kielce und bier Militair-Abtdeil: waren. Vorgestern fam es nun zum blutigen res zwischen Branica und Lubocnia , wo eine Abtheilun ungefähr 800 Mann nach einem Verluste von V U0Nem Wn?

" ewa e

Gefangenen zersprengt wurde. Die von hier auégerüdien

fehrten gestern mit den Gefangenen und beutedeladen zud

In Branica, welches von den Russen medergedrammt weil die Insurgenten sich in den Häusern fg! Han mals einige in den Flammen umgetfommen.

In der Nacht von gestern zu heute 1 wreder ck3 ransport Gefangener man spricht von 20 ma F Ban geführt worden, um hier Raum zu \chasen. L Vetta Wit des Edelleuten neue Verhaftungen vorgenommen

Dasselbe Blatt meldet aus Krakau, 17. Jol. Di kratische Partei (die Rothen) ün Polen ist äußerst erbüttms dite

O D R HROUIEREESE

krebs8artige Vorgehen ded leitenden Couates L s (Vi b 4 T /% d d Las T db LKHE d ep H-L S Dye Weißen besteht. Eine vollständige Ummwoälwng im Cem der

A