1863 / 270 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Lieutencints von Moltke entgegen, empfingen den Fürsten vou Put- bus uyd fuhren um 12 Uhr nah Schloß Grunewald, um der 4000sten Parforce-Tagd scit ihrem Bestehen beizuwohnen.

Cöln, 16, November. Seine Königliche Hoheit der Kron- prinz kehrte gestern Abend 10 Uhr von Koblenz zurück und benußte den 1025 Ubr abgehenden Nachtzug der rheinischen Bahn zur Weiter- reise über Calais nah England. (Cöln. Ztg.)

Frankfurt a. M«., 16. November. Außer der Erklärung, welche Dänemark in der Bundestags8-Sthung vom 14. d. ab- gegeben hat , wurden Berichte über Musterung der Bundes-Kontin-

gente von Preußen, Hannover und Braunschweig Übergeben. Kur-

bessen zeigte an, daß es den Ober-Appellationsgerichts-Rath Martin gei G

zum Mitglied der Kommission für Ausarbeitung eines Nachdrucks- |

geseßes ernannt habe. Das Präsidium brachte zur Kenntniß der boben Versammlung, daß der Königlich belgische Gesandte Beaulieu für die Dauer scines Urlaubs den Legations-Secretair de Moyard als Geschäftsträger präsentirt habe. Luxemburg, 16. November. Thronrede i} gestern Debatten drei volle Sißungen in Anspruch genommen. Das Akten- Fück ift cine Umschreibung der Thronrede, mit Ausnahme des Pa- ragraphen über das abzuschließende Konkordat, worin der Regierung cmwpfoblen wird , die Konkordate von 15801 und 1527 At zu lassen beim Abschlusse des neuen. Baron von Tornaco er- klärte in der gestrigen Morgensißung, seiner Ansicht nach existive das Konkordat von 1501 niht mebr; in der Nachmittagssizung berich- tigte aber der Justizminister diese Ansicht dabin daß der Vertrag einer Ausführung Zweifel ob- Stimmen gegen “2 ange-

bestehe, daß aber binsichtlih der Art f valteten. Dice Adresse wurde mit 19 nommen. (Köln. Ztg.)

Frankreich. Varis, 15. November. Das gelbe Buch ent-

bält auf 143 Seiten die diplomatischen Aftenstücke über die polnische,

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griechische, nordamerifanische und merikanische Frage, so wie über dic auêwärtigen Handelsbezichungen Frankreichs. Bemerkenswerth ist, daß cs au nicht cine Depesche enthält, die sih auf Jtalien und Rom bezicht. Die Yabl der polnischen Aktenstüce ist 9360; sie um- fassen die YJeit vok 4. März bis 22. September d. J. Der »Moniteur« enthält ein Kaiserliches Dekret, welches auf Antrag des Ministers des Kaiserlichen Hauses verschiedene Besiim- i : Organisation der Schule der shönen Künste ent- ¡ih um cine Reglementation dieser Anstalt, welche im Jahre 1819 allmälig aufgehört hat, »mit

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dem Fortschreiten der Ideen und Anforderungen der Gegenwart in Uebereinstimmung zu bleiben«. Das neue Dekret wird also, alle Vorrechte und Einschränkungen, die mit den gegenwärtigen Regie- rungsë-Prinzipien nit vercinbar sind, abschaffen. Zu diesem Zwecke wird die Schule der s{önen Künste von jet an unter die ausjchließ- Lichen Befehle cines alle fünf Jahre von der Regierung zu ernen- nenden Direktors gestellt. Eben so werden auch alle Professoren ; l eamte von jet an von der Regierung ernannt erbált SUV00 Fr, ein Professor 2400

fünf Jahre ist Robert Fleury zum

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Hr. jährlich. 7 C ! Direktor der Sthul * tonen Künste ernaunt worden.

Gestern wurden in der Legislative die ses Secretaire gewäölt

Die Warsenstiftun Kaiserlichen Prinzen, in die heute wieder 8 Kinder aufgenommen worden sind, zählt jeßt bercits 399 Sthüylinge.

Der «wiener wird aus Nizza die dur die französishen Behörden erfolgte Ausweisung des Mcnotti Garibaldi aus jener Stadt , hon ein paar Tage nach seiner Ankunft signalisirt.

Türkei. Bukarest, 15. November. Heute hat Fürst Cousa in Person die Kammern eröffnet. Die Thronrede fordert Einigung der Parteien und Vertrauen zwischen Regierung und Volksvertretung. Sie kündigt mehrere Geschentwürfe an, als: Regelung der Bauern- verhältnißfe, eine Erweiterung des Wablgesches, Regelung des Unter- rihts, Projekte zu Eisenbahnbauten und cine Entschädigung für die Städt Jassy. E E

Nu#Eland und Polen. Warschau, 13. November. Wie hon seit einiger Jeït erwartet wurde, bringt der »Dziennik Powszethni« heute den Kaiserlichen Ukas, betrefscnd die Ent- be bung des Großfürsten Konfsiantin vom Statthalter- posten und die definitive Ernennung des Grafen Berg zu dieser Stelie Beide Ufase sind vom Ftellvertretenden Minister, Staaté- fecretair des Königreichs, Platonow , kontrafignirt. Staatsfsecretair Lenki i des Sthahzes, ist franf auf Urlaub. bier Chef der diplomatischen Kanzlei des Statthalters, und Gehülse des Herrn von Lencki. Kaum hat dem Theaterplaze die Hinrichtung Ammer's und bromséti welche am 2. 5. Mts. den Mordanfall auf den General Trepow begingen , stattgefunden, so wird heute wieder ein Zodesurtheil publizirt. Es loutet nach dem »Dziennik PowsSzeMmny- Der Edelmann JTgnay Txuszyn®fi, welcher auf der Hiesigen Hohschule den medicinischen Kursus obsolvirt hatte, an nad Det Untersuchunc DUL@) ONE Kriegsgericht chuldig besun-

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»(Gen. - Correip.

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Die Antwort-Adresse auf die | Abend angenommen worden , nachdem die

nicht außer |

2 ] Der Minister, | \rüher bier lange Jahre General - Direktor | Herr von Platonow war |

gestern auf |

meisten rechnet, siegreich hindurch führen wird.

den worden: zu der empörerischen , unter dem Namen ,»Nationg| Regierung« bekaunten Organisation gehört zu - haben, bei welcher er einer der ersten und thâtigsten Mitglieder war, als welches 7 einen sehr bedeutenden Einfluß auf die anderen Mitglieder eg übte, indem unter seiner Theilnahme und Mithülfe die Verord. nungen erschienen, welche zur Ausbreitung und Entwickelung de Verschwörung erlassen, auch unter andern die Dekrete ausgefertigt wurden , welche verschiedene im Dienste der Regierung Übr Personen aller Rechte verlustig erklärten und zum Tode verurtheilten, in deren Zahl sih auch sein eigener Vater, der Oberst-Lieutenant des Gensdarmeric-Corps®); von Truszynski, befindet. Für dieses Ve, brechen ist Jgnag Truszyneki vom Kriegsgericht zufolge der Ar. tikel 96 2c. 1. Buches der Kriegsstrafgeseze bei Verlust aller staats. bürgerlichen Rechte zum Tode durch Erschießen verurtheilt worden, welche Strafe an demselben, am 14. November, 10 Uhr Morgens, auf dem Glacis der Citadelle vollzogen werden soll E E Der Berurtiveilte, welcher bei seinem Vater: in der Gen- darmerie - Kaserne wohnte, entnabm durch Nachschlüs}sel aus dem Schreibtische des Vaters die Regierungsuerfügungen und benußte diese für die »National - Regierung«. Mehrere Revi. sionen waren fruchtlos gewesen , weil eine gewisse Perfon dieselben immer umpvirkfsam zu machen wußte, bis man ohne diese zur Revi- sion schritt, wobei dann Truszynski in voller Arbeit gefunden wurde Auch die Veranlassung, wie man darauf kam, diese Haussuchungen bei cinem Stabsoffizier der Gendarmerie vorzunehmen , soll keines- wegs dem Scharssinn unserer Polizei, sondern einem Qufall und der Klugheit eines jungen Artilleric-Offiziers zu danken ‘sein, Leßterer befand sich nämlich auf einer Reise nah Warschau in einem Coupé 2. Klasse allein mit cinem alten Polen , der sehr kummervoll aus- sah, und dadurch, so wie durch seine Aehnlichkeit mit einem sei- nev Verwandten seine Theilnahme erregte. Dadurch kamen beide einander näher, und der alte Mann gestand dem Offizier, daß die National - Regierung durchaus seinen Sohn zwingen wolle, am Kampfe der Jusurgenten Theil zu nehmen, und daß er denselben mit einer bedeutenden Summe loszukaufen beabsichtige. » Aber wo werden Sie diese geheime Regierung auffinden «, frägt der Offizier, »O, dafür ist gesorgt, ih selbst kenne zwar Niemand von diesen Herren, aber hier (auf die Brust zeigend) habe ich ein Empfehlungs- schreiben an cines der einflußreichsten Mitglieder der National- Regie: rung:« Der Offizier telegraphirt von der nächsten Station ; der alte Herr wird auf einem der Bahnhöfe in Empfang genommen, und gegen das Versprechen seiner eigenen und seines Sohnes Sicherheit und Freiheit lie-

E Sis s: A N P d Ÿ P c / i 9 7 sert er den Brief aus, welcher an Jgnaß Truszynski gerichtet war,

und zu vielen Entdeckungen gesührt haben soll. Ein alter Kloster geistlicher soll in der Citadelle ebenfalls viele wichtige Entdeckungen gemacht haben. Da bis jet ungefähr ein Viertel der Haus- und Grundbejiger in Warschau die Contribution von 8 pCt. bezüglich 12 pCt. noch nicht bezahlt hat, so wird heute im „Dziennik« hes fannt gemacht, daß, wer bis zum 30sten d. M. nicht bezahlt haben wird, von da an 16 pCt. unter Execution zu zahlen gezwungen werden soll. (Osts. Z.) N ra ha “a :

E g 14. November. Der beutige » Dziennik « enthält eine An- sprache des neuen Statthalters Berg an das Militair, worin er die Worte mittheilt, welche Se. Majestät der Kaiser ihm telegraphirt bat: »Möge Euch Gott helfen, mein Vertrauen zu rechtfertigen. Q bin überzeugt, daß die Garde und die Armee auch unter Euecrer Leitung ihre Pflicht wie unter meinem Bruder erfüllen werden.- Graf Berg fügt auch seine Erwartung hinzu, indem er den Sol- daten zuruft : »IThr werdet nach wie vor waere Jungens (zuchy) agg: Durchdrungen von einer unerschütterlichen Anhänglichkeit an De. lajestat und von Liebe zum Vaterland. Vereinigen wir un- jere gemeinschastlichen Anstrengungen, um die Hoffnung des Monarchen zu erfüllen, und möge uns Gott dazu helfen

A Bonk ert polifchen “Grenze / '14/* Rhyembtt wird Der »Ostscee - Zeitung« berichtet: Nachdem das Mie- roslawsfische Organ, der in London erscheinende »Glos wolny« (Freie Stimme), erwähnt hat, daß die antirevolutionaire Partei der Weißen sogleih nach dem Ausbruch des von ihr bis dahin verdamm- ten Aufstandes nach der Leitung desselben gestrebt und ihr Ziel au bald erreicht habe, führt es fort: »Die Zeit, wo die sogenannte weiße Partei einen Überwiegenden Einfluß auf die Leitung des Aufstandes ausübte, war eine/Zeit der s{merzlichsten inneren Entzweiungen, #0

daß die alte und um die patriotische Sache hochverdiente Hauptstadt

der Jagellonen (Krakau, wo sich im Frühjahr die National - Regie- rung befand) damals der Sih der s{ädlichsten Jntriguen und g genseitiger Schmähungen wurde. Und das war gerade eine sehr wichtige Zeit für die Nation. Wäre der Aufstand damals dur die systematisch und leidenschaftlih zurückgestoßenen revolutionairen Elemente verstärkt worden, #0 hätten wir heute vielleicht eine öffentliche Regierung und eine starke National - Armee. Heute besteht dem Vernehmen nach die National - Regierung aus wahrhaft revolutionairen Männeru in der polnischen Be- deutung des Wortes, Wir haben daher große Hoffnung, dab sie den Aufstand, durch die Prüfung, auf welhe Rußland am In der Berufung

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Mieroslawski's zur hervorragenden Betheiligung an den gemeinsamen Anstrengungen liegt die Bürgschaft, daß die Nationalregierung, stark durch die Idee des Aufstandes, alle Bedingungen der Einigkeit des polnischen Patriotismus begreift und nicht fragt, was früher Jemand meinte oder that, sondern ob er fähig ist, dem Nationalaufstande auf dem ibm angewiesenen Standpunkte zu dienen. Von diesem Grundsaße ausgehend, wird die Nationalregierung gewiß nicht zulassen, daß der Geist der Gehässigkeit, des Mißtrauens und der Entzweiung, der noch vor Kurzem das Schicksal des Aufstandes bedrohte , sich irgendwo unge- straft erhebe und die patriotische Einigkeit zu stören suche. Die pa- triotische Einigkeit muß sich heute überall auch in Thaten kundgeben : in der Politik der Regierung wie in der militairischen Leitung des Aufstandes, im Gehorsam gegen die inneren Behörden und Comités oder die auswärtigen Agenten, wie in einem geordneten und auf Sparsamkeit basirten Finanzwesen. Die Regierung die mit starker Hand alle Mißbräuche im Lande straft, darf feine Opposition , keine Zögerung in der Ausführung der nach auswärts erlassenen Befehle dulden, und wer es wagen wollte ihr den Gehorsam zu verweigern, muß sofort des Amtes enf-

set und zur Verantwortung gezogen werden, ohne Rücksicht, welche

Stellung er einnimmt. Die Stärke der revolutionairen Regierung muß das allgemeine Feldgeschrei sein, denn von ibr hängt die na- tionale Einigkeit ab.« Durch obige Auseinandersezung des demo- fratischen Blattes werden meine früheren Mittheilungen über das wechselnde Verhältniß der polnischen Parteien zum Aufstande durch- aus bestätigt. Man ersicht aus ihr zugleich, daß die jeßt am Ruder befindliche Partei der Rothen den etwaigen Widerstand der Weißen zu besiegen hofft. - Am Î5ten d. wurde in Konin der ehemalige Student der Rechte in Petersburg, Siegmund Barylkiewicz, wegen Betheiligung an der Vorbereitung des Aufstandes und am Aufstande selbst kriegsrechtlich erschossen. Von der polnischen Grenze, 14. November, berichtet die „Pos. Ztg. «: Die im Koniner Kreise neuerdings aufgetauchte Jn- surgentenschaar is von den Russen an mehreren Tagen gesucht wor- den, doch war es nicht gelungen, ihrer habhaft zu werden. Wie be- hauptet wird , soll sih der in leßhker Zeit mehrsah erwähnte und in trauriger Weise berühmt gewordene Baron von Puttkammer als Führer an die Spihe dieser Insugenten - Abtbeilung gestellt haben, und durch forcirte Märsche soll es ihm bisher gelungen sein , den Russen stets glücklich zu entgehen. Am heutigen Tage wurden im Powidzer Walde 18 Jnsurgenten von einer preußischen Militair- Patrouille angehalten , die, von den Russen verfolgt, ihre Wasen fortgeworfen und ihr Heil in rascher Flucht über die preußische Grenze gesucht hatten. Vier dieser Jusurgenten waren fünfzehn- bis sehszehnjährige Knaben , deren jämmerlicher Anblick nur Mitleiden einflößen konnte. : Schweden und Norwegen. Stockholm, 12. Novem- ber, Die Bevollmächtigten des Reichs\chulden-Comptoirs haben be- chlossen, die Aufnahme der projektirten Anleihe zum Bau der vom Reichstage genehmigten Eisenbahnen, einstweilen des hohen Diskonto s iegen zu sistiren. L Dánemark. Kopenhagen, 16. November, Prinz Christian zu Dänemark is heute vom Balkon des Christiansborger Schlosses als König Christian 1X. proklamirt worden. Das Ministerium bleibt. Der König hak den Eid auf die Verfassung abgelegt. i Amerika. New-York, 4. November. i lung Heere am Rappahannock hat sich nicht verändert. Die Konföderirten befestigen die Zugänge zu dem Nordufer des Flusses. General Meade hat Verstärkungen aus Washington erhalten und Auskunft über die Stärke der gegnerischen Armee eingezogen; man erwartete baldige aktive Schritte seinerseits. General Foster hat das Kom-

Die Stellung der

mando in den Departementsvon Virginien und Nordkarolina an General |

Buttler abgeben müssen j unter Buttler's Befehle steht jezt Baltimore,

Fort Monroe, Norfolk und'Nordkarolina, so daß auch General Schenckck |

seiner Stelle enthoben is. Vor Charleston ist es plößlich sehr leb- haft geworden. Die Belagerer haben am 28. von der Morris- Insel aus, unterstüht durch drei Thurmpanzerschifse, ein furchtbares Bombardement gegen Fort Sumter eröffnet; i n

hleuderten die 15zölligen Mörser und die Dreihundertpfünder Par-

rotts 1215 Geschosse. Am Abende des 30. vereinigten die Batterieen |

Gregg, Wagner und Cummings Point ihr Feuer mit dem der Morris-Jnsel, und als am 31. die lehten Berichte abgingen, ar das Bombardement noch im Gange. Die Südostfronte des Forts Sum-

ter hat große Beschädigungen erlitten. Jn Charleston selbst sind keine |

Bomben mehr hineingeschleudert worden, und man glaubt, die Stadt werde niht mehr beschossen werden. Generals Thomas über den Sieg/ oofet des 29sten über die Konföderirten errungen / giebt die Verluste der Bundestruppen in jenem Gefecht auf 350 Gefallene und Verwun- dete an; Hooker erbeutete dagegen 1000 gezogene Gewehre und machte 4 Offiziere und 103 Mann zu Gefangenen. Die früher an- gegebene Besehung von Lookout Moungin durch die Bundestruppen läßt der Bericht unerwähnt, und die südstaatlichen Telegramme vom

29. behaupten, die Konföderirten ständen auf dem östlichen, der Feind auf |

binnen 24 Stunden | | allgemeinen Angriff gegen die Konföderirten erhalten und sich, mit

Der offizielle Bericht des | welchen Hooker in der Nacht |

dem westlichen Ufer des Lookout Creek, so scheint es, daß Lookout Mountain nicht in den Besiy der Bundestruppen gekommen ist. Seit dem 29sten ist um Chattanooga berum alles ruhig geblieben. An Howard's und Hooker's Divisionen hat sich auf deren Vormarsche von Bridgeport nach Lookout Valley Granger mit seinem Corps angeschlossen, welcher drei Meilen unterhalb Chattanooga bei Browns Gerry den Tennessee überschritten hatte. Wie das »Louisville Jour- nal« vom 2. meldet, stehen in der Umgegend von Decatur, Courtland und Tuscumbia in Alabama südlich vom Tennessee die konföderirten Ge- nerale Wheeler, Forrest und Roddy mit 15,000 Mann mit Vorbe- reitungen zu einem Angriff auf die Communicationslinie des Gene- rals Grant zwischen Nashville und Chattanooga beschäftigt ; es sollen 500 Mann nordstaailicher Kavallerie in ihre Gefangenschaft gerathen sein. Am 24. soll bei Tuscumbia ein Gefecht stattgefunden haben, in welchem General Forrest verwundet worden ; Näheres ist noch nicht bekaunt. Wie es heißt, hatte Forrest vom General Joe

Johnstone den Befehl erhalten, alle Baumwollvorräthe, auf die

er hene, zu verbrennen, Burnside hatte seine Truppen aus Lont on / südlich von Knoyyville zurückgezogen und auf der Nordseite des Tennessee die die Stadt beherrschenden Anhöhen be- segen lassen. General Franklin nahm, nachdem er die Kon- söderirten aus mehreren festen Positionen vertrieben, Opelousas am 21. Oktober ein. Zu ihm soll noch cine andere Expedition stoßen, welche jeht eben sih in New-Orleans zum Aufbruche rüstet und unter Banks Führung an der Küste von Texas landen soll. Auf einem demokratischen Meeting zu New-York erging sich Gouverneur Seymour in scharfen Ausdrücken gegen die Centralisations- und Machtver- größerungsgelüsie der Regierung und drückte es als seine Ueberzeu- gung aus, daß der Krieg, wie er jeßt geführt werde, die Nation zum Ruin und zum Bankerott bringen müsse. Bei den Wahlen des Staates New - York haben die Republikaner mit 15—20,000 Stim- men Majorität gesiegt. Jn der Stadt New-York hat die demokra- tische Partei seit dem vergangenen Jahre 10,000 Stimmen verloren. In Massachusetts siegten die republikanischen Kandidaten mit 40,000 Stimmen Majorität. :

Der Postdampfer La Plata is in Southampton angekommen. Die Nachrichten, welche er Über den Aufstand auf der Jnsel Haiti bringt, reichen bis zum 25sten. Das Fort von Port-au-Platte die Stadt war am 4. Oktober von den Aufständischen verbrannt worden hielten noch 1400 Mann spanischer Truppen unter Ri- vera, welcher in großer Sorge die Befehle der spanischen Regierung und Verstärkungen von Portorico und der Havannah erwartete. Ge- neral Vargas war auf dem Marsche gegen die von den Jnsurgenten beseßte Hauptstadt San Domingo begriffen; General Santana hatte, in Erwartung der von der Regierung ihm zu sendenden Truppen und Munitionsvorräthe und cinstweilen niht im Stande vorzurücken, noch dieselbe Position innegehalten. Die Aufständischen gewannen immer festeren Fuß, und man war der allgemeinen An- sicht, die Spanier würden sih gezwungen schen, das Land zu ver- lassen, Portorico und die Havannah waren fast ganz von Truppen entblößt, weshalb man in Furcht vor einer möglihen Empörung der Neger {webte. Auf Jamaika (vom 25. Oktober) sollte die geschgebende Versammlung am 27sten ihre Thätigkeit be- ginnen; die Session, heißt es, würde sehr wahrscheinlich eine recht stürmische werden. Der Gouverneur von Martinique, Graf de Maussion de Candé, war am 30. September von Frankreich nah der Insel zurückgekehrtj er brachte die nöthigen Apparate für eine Telegraphenlinie zwischen St. Pierre und Port de France mit. Es ist von einem Uebereinkommen zwischen der Königlich britischen Post- dampfschifffahrtsgesellshast und der französischen transatlantischen Kompagnie die Rede, laut dessen der Postdienst der südlich von Mar- tinique gelegenen Jnseln aus\ließlich der französischen Linie anheim- fallen würde. Jn diesem Falle würden die britischen Damvfer direkt nah Port de France zu gehen haben, ohne wie bisher an St. Pierre anzulegen.

Die New-Yorker Nachrichten, welche der Dampfer »Hibernia-« (Atlantic Mail Steam Navigation Company) na Galway gebracht, reichen bis zum 5. d. Abends und melden unter Anderem, daß Meade von der Regierung die Erlaubniß zu einem Proviant auf 10 Tage versehen, in Marsch gefeht habe; gleichzeitige Bewegungen der Unionisten vor Charleston und Chattanooga seien

| anbefohlen.

Asien.

die Post aus Kalkutta vom 8. Oktober, Singapore vom T

und Hongkong vom 26. September nach T riest gebracht. Absendungen von Militair aus Jndien nach Neuseeland dauerten fort. Gegen die unruhigen Sittana sind ebenfalls Truppen abgesendet worden. In Singapore hat die Regierung au die Ausfuhr von Munition (zur Unterstüßung der Rebellen in China) verboten. Dies Verbot- trifft den Handel mit Pulvèr u. st. w. auch nah

| dem östlihen Archipel, nach der malayischen Halbinsel, Siam | und Cochinchina, und die

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Handelskammer von Singapore hat deshalb wie bei dem Waffen-Ausfuhrverbot reklamirt. Die franzs= sischen Behörden in Saigon schicken die schlechten Elemente der chine