1886 / 191 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 16 Aug 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Submissionen im Auslaude.

- Ö I. Desterreih. 25. Angust, Mittags. Wien. K. K. österr. Staatsbahnen. Lieferung :

___ Beizufstellen für die Linie _

Igliau— | G Serte Neuhaus- Derpelie Mee

6 ait A Cd

Anzaäbl

| theils | „{ym-

General-Direktion der

Zusammen |

Bezeichbnung des Materials

Weichen, „einfache“, theils metrische“ mit eisernen Querschwellen incl. aller Fahr-, Spitz- und Leit- schienen, normalen und abnormalen Befestigungs- mitteln und Umstell-Vor- rihtungen, jedoch ercl. der Kreuzungsftüccke, und zwar für SchienensystemXI1

Stück

und für Schienensystem X

Stück

ferner hierzu gehörigeNeserve- Spiy1chienen Paare

hierzu gehörigeReserve- Pedalhebel Stück

hierzu gehörige Kreu- zungsstücke aus Fluß-

stahl vomWinkel & 69

Stüd

Kreuzungsgarntur aus Fluß- | stahl vom Winkel & | für Schienensystem XI |

Stück 1 | }

Die BVeistellurg der Materialien hat je nah der Entscheidung der K. K. General-Direktion der österr. Staatsbahnen ganz oder theilweise franco Waggon jener Station des westlihen Staatsbahn- netes zu erfolgen, welche dem liefernden Werke zunächst liegt, oder“ es kann dieselbe für die Baustrecken Iglau—Neuvhaus—Wessely und Herpelje— Triest franco Waggon der Nordwecstbahnstation Jglau, be- ziehungéweise ‘der Südbahnstationen Triest und Divacca gefordert werden. Es hat daher das Offert die Einheitspreise der offerirten Materialien für den einen und für den anderen Uebergabsort getrennt zu enthalten.

Das Offert kann sich auf das ganze Lieferquantum oder auf Theile desselben beziehen. Die Licferungsbedingnisse, Pläne und Offertformularien erliegen bei der Fachabtheilung für Bau- und Bahnerhaltung der K. K. General-Direktion der österr, Staatsbahnen in Wien (Fünfhaus, Administrationsgebäude) zur Einsicht auf.

, IT. Ru mänien.

22, September (n. St.). Buzeu. Bürgermeisteramt. Erbauung zweier Primärschulgebäude. Voranschlag 119 870 bezw. 61 000 Lei. Kaution 5 %.

D) 18, August.

Komplete

IIl, Spanien.

Madrid. General-Direktion der Militärver- waltung. Lieferung von 86825 Bettbrettern für Kasernen. Vaor- anschlag 1,85 Pesetas fürs Bettbrett.

2) 1. September, Mittags. Gijon. Hafenbaukommission. Liese- rung eines Dampfkrahns mit 3 t Hebekraft, versehen mit automatischer Schaufel und einem Dynamometer in der Suspensionskette. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs - Anstalten.

Cre, 14 Na E Œ T D) Auf ver West bes „Vulkan“ fand heute der Stapellauf des dritten der drei Éleineren Dampfer statt, welhe hier für die fsubventionirten Linien gebaut worden sind. Das Schiff wurde auf den Namen „Danzig“ getauft.

Sam bird, 10 Aa ŒW T V) Dæ& Postdampfer „Suevia“ der Hamburg- Amerikanischen Padcletfahrt- Aktiengesell\chaft hat, von New- York kommend, heute Vor- mittag Scilly passirt.

Cet, 16. A (W L B) D&Æ Lloypbdampser „Venus is beute früh mit der ostindishen Post aus Alexandria hier eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarantänewesen.

| Deer Ungarn

Laut Verfügung der K. K. Seebehörde zu Fiume ift die gegen Provenicnzen aus Istrien angeordnete siebentägige Quarantäne („R.-A.“ Nr. 188 vom 12. August d. I.) in eine ärztlihe Unter- fuchung und Desinfektion umgewandelt worden.

Griechenland.

Die Königlich grie{bishe Regierung hat die für die Provenienzen der italienischen Westküste zwischen Ventimiglia und Reggio bisher in Kraft gewesene elftägige Beobachtungsquarantäne in eine fünftägige umgewandelt.

Tunis.

Durch Ministerialbes{luß vom 2. August 1886 ift für Pro- venienzen aus Fiume in sämmtlichen Häfen der Regentschaft eine fünftägige Quarantäne vorgeschrieben worden.

Berlin, 16. August 1886.

Friedrih dexr Große als Kronprinz Von Reinhold Ko ser, a. o. Professor an der Universität Berlin. Zum 17. August 1886, Stuttgart. Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1886. 267 S. 89. Preis 4 M.

Der Verfasser ist der erste Historiker, Ranke nit ausgenommen, welcher auf Grund einer eigens für diesen Zweck angestellten, sämmt- liche bekannte und zugänglihe Quellen umfassenden Spezialunter- suchung eine Biographie des Kronprinzen Friedrich geliefert hat. Ein wesentlihes Verdienst seiner Forshung beruht in der Heran- ziehung des archivalischen Materials, welches die Besiände des Köntg- lichen Haus- und des Geheimen Staats-Archivs zu Berlin bergen.

__ Zunächst besticht uns diefes Buch durch die Fülle des Neuen; fast

auf jeder Seite lesen wir Thatsachen oder Züge, die uns bisher unbekannt waren : der Verfasser beherrsht den seit anderthalb Jahr- hunderten über Friedrih den Großen angewachsenen biographischen Stoff vollkommen. Diesem Wissen kommt dann die Kunst gleich, welche den Stoff für die Darstellung verwerthet. Je weiter man in der Lektüre fortschreitet, desto mehr wird man überra\cht Der Tiefe des historishen Vlicks, der Schärfe des Urtheils entspriht eine frappante Sicherheit und Plastik in der Zeihnung der Vorgänge und Personen. Wie fein ist beispielsweise der intrigante Sekendorff, der alte Kriegêgefährte des Königs und dann österreichishe Gesandte n Publ Qose, ausgelaßt (S. 15 }. S 69 f. 110 f); welch carafkteristishes Bild entwirft der Verfasser von der Königin Sophie Dorothea! (S. 12 ff. S. 18.) Seine Meisterschaft im Stil bewährt sih auch in dieser Schrift: der Fluß der Rede überwindet die Klippe des immensfen Details mit einer Leichtigkeit, die wir bewundern,

Die Anordnung des Buches, nah welcher die Erörterung der Kontrovecsen aus dem Tert ausgeschieden und zugleih mit dem literarischen Apparat in den Anhang verwiesen ist, müssen wir als eine glückliche bezeihnen. Dadurch wird der Genuß des Lesers, der

nicht Historiker von Fach ist, bedeutend erhöht; der Historiker aber

elangt gleichfalls zu seinem Rechte. Und da die Anmerkungen im Anhange, jede für sich nah einem sahlichen Prinzip abges{lossen und, behufs leihterer Orientirung, durch Rubriken auf ihren Inhalt bin gekennzeichnet sind, so gestatten sie sogleich die Kontrole des Stand- punktes, den der Verfasser einnimmt: der Leser kann seinerseits die Rechnung mitmachhen. Die Rubriken dienen zugleich als ausführlihes Inhaltsverzeichniß.

Non dem Reichthum des Inhalts, welhen der Verfasser, Dank seiner präcisen Darstellung, auf einer verhältnißmäßig geringen Seitenzahl dem Leser bietet, Überzeugt \{chon cin Blick in die Anmerkungen. Die fes Kapitel, in welche das Buch eingetbeilt ift, tragen die Ucberschriften : „Im Elternhause*“, „Der Fluchtversuh“, „In der Kammer und beim Regiment“, „Rheinsberg“, „Die Politik des Kronprinzen“, „Späteres Verhältniß zum Vater“.

Ein besonderes Interesse gewährt die zu Anfang des ersten Karitels mitgetheilte Instruktion für die Erzieher. Sie kennzeichnet, auch durch die Mißgriffe, welhe darin gemacht sind, den durchaus nur auf das Praktische gerichteten Sinn König Friedrich Wilhelms I. Hatte derselbe durch die Wahl eines französishen Erziehers und einer französischen Wärterin, die ihm nach ihren Charaktereigenschaften die richtigen Personen für feinen Zweck zu sein schienen, unbewußt selbst die Saat ausgestreut, die er nachher bätte gern ausrotten mögen, so strih er aus dem Lehrplan ganz die griehische und römische Ge- schichte sowie das Latein. Dagegen follte die neuere Geschichte der leßten 150 Jahre in Verbindung mit der Erdkunde und dem Naturreih gelehrt werden, und zwar nach den 17 Folianten des „Theatrum Evropaecum“! Geogravhie und Moral finden sich vorgeschen. Das Archiv mußte später im Jahre 1722 eine Mustersammlung von 150 deutschen Fürstenbriefen zusammen- stellen, damit der Prinz sich im Lesen von Manuskripten üben und die Curialien aneignen könne. Neben der Aneignung einer eleganten und furzen Schreibart im Fran?ösishen und Deutschen sollte Gewandtheit im mündlichen Ausdruck erreiht werden. Unter den Aufgaben für Uebungen in freier Rede figurirt auch diese: „Auch eine Armce zu einer „vigoureusen Aftion* zu animiren, mag der junge Prinz bei Zeiten lernen“ ; dann einen Offizier, einen General in ihm heranzu- bilden, das sollte die Hauptaufgabe der Erziehung scin (S. 6, 7). Auch die Details, welhe wir nah dem Bericht eines Augenzeugen, des jüngeren Francke, Sohnes des Hallischen Waisenhausstifters, über eine Mittagstafel Friedrich Wilhelm's I. in Wusterhausen erfahren (S. 9 bis 11), find äußerst drastisch. Die Darstellung der zweiten Hälfte des ersten Kapitels hat ihren Schwerpunkt in der Schilderung des täglich wachsenden Konflikts zwishen Vater und Sohn, der sich dann zu der Katastrophe des zweiten Kapitels zuspitzt. Hierbei er- \cheint der Sohn und au die Mutter (S. 18) nicht ohne Schuld; die herrlihen Eigenschaften des Königs als Vater treten durhaus in den Vordergrund. Ueberhaupt gestaltet sich das Bild Friedrih Wil- helm's I. im Laufe der Darstellung zu einem entschieden vortheilhaften. (Gerade das zweite Kapitel spannt nicht allein wegen seines tragischen Gegenstandes, sondern mehr noch durh die Art, wie der Ver- fasser die hier beigebrahte Fülle von Details beleuchtet, die Aufmerk- samkeit des Lesers. Zu diesem Kapitel gehört die am Schlusse des Buches unter den Beilagen in extenso mitgetheilte „Relation welche Sr. Königl. Maj. von des Cron Printßens Hoheit intendirten retraite mir [dem Auditeur Mylius] dato [1. Sept. 1730] zu Papier dictiret haben, um Sr. Hoheit und übrige darinn benannte Perfohnen zu vernehmen.“ Durch die Ueberweisung des Kronprinzen an die Kammer zu Küstrin war die fortgeseßte Aufmerksamkeit des Vaters auf ihn nicht ausgeschlossen. Er lebte noch immer gleih einem Ge- fangenen, wenn er au scinen Haushalt selbständig führte. Die Strenge des Königs durchbriht wiederholt die Ruhe, welche der Prinz nun zu finden gehofft hatte. Sein Tisch wird kontrolirt: er soll frugal sein; die „öfonomische Instruktion“ verbannt von der Kron- prinzlihen Tafel Austern, Seefislhe Hamburger Kapaunen und alle Delikatessen. Allerdings hielt sh dann auh Friedrih von Aus- gaben für solhe Dinge fern. Auf die Einnahme von 147 Thalern wurden im ersten Monat (vom 19, November 1730 ab) folgende Aus- gaben vorgesehen: für drei Lakaien 22 Thlr., für den Koh 7 Thlr. 8 gr., Feuerböter 1 Thlr. 8 gr., Hausmiecthe 6 Thlr. 16 gr., Tafel 60 Thlr., Licht und Holz 20 Thlr., Schuh 20 Thlr., Extra-Ausgaben 10 Lhlr., in summa 147 Thlr. § gr. Der Kronprinz ersparte im ersten Monat 65 Thlr. Aus den Belegen führt der Anhang (S. 245) sehr interessante Posten auf. Zu dem in ciner cigenhändiag geführten Nechnung sich findenden Titel: Zwei Fäßgen Butter 2 Thlr. 2 On De S O bete eat wegen des viehsterbens und daher entstandene raritet der buter.“ Erst bei dem Besuch am 15. August 1731 geshah die Aus\föhnung mit dem Vater, und hier tritt ein Wendepunkt ein (S. 86 ff.). Der Kronprinz erbält ein Regiment, das in Ruppin garnisonirt. Es folgt dann am 12. Juni 1733 seine Vermählung mit der braun- \chweigisben Prinzessin; 1734 nimmt er an dem Feldzuge gegen Frankreich Theil, zu welhem der König 10000 Mann Hülfstruppen im Dienste des Kaiserlichen Heeres stellte, Den Feldzug von 1735 durfte der Kronprinz der Könia tvar inzwischen an der Wassersucht erkrankt nicht mitmahen. Willkommen sind als Beigabe zu diesem Kapitel die ersten poetischen Versuche: zwei Gedichte aus dem Jahre 1731: „A. Grumbkow“ und „Conseil à moy même“, fowie eine Charakteristik des Kronprinzen aus der Feder des Kammer- Direktors Hille, vom 8. Februar 1732 (S. 264— 267). Der Ab- \chnitt „Rheinsberg“ \childert die glüdcklichste Zeit. Der Kronprinz etablirt einen Hofstaat, den er in Ruppin bei seinem Regiment nicht unterhalten konnte; denn die Kronprinzessin mit ihrem Hofstaat hatte dort nie residirt, der Kronprinz nur eine Offizierswirthschaft geführt. Die Darstellung is außerordentlich inhalt- und farbenreich. Von besonderer Wichtigkeit erscheint hier die religiöse und philosophische Entwickelung des Prinzen und sein Verhältniß zu Voltaire. Es folgt ein geistvolles Kapitel über die Politik, worin der „Antimacchiavell besprochen wird. Eine der s{önsten Partien des leßten Kapitels ist die ergreifende Schilderung. vom Tode König Friedrih Wilhelms I. Die Würdigung, welche der Berfasser am Schlusse den Tugenden dieses Königs zu Theil werden läßt. entspricht der hohen Meinung, welche Friedrih der Große selbst während seines ganzen späteren Lebens über M G festgehalten hat. Die Ausstattung des Buches ist sehr elegant.

Die militärische Thätigkeit Friedrih's des Großen während Seines leyten Lebensjahres. Vor A. v. Taysen, Oberst und Abtheilungs-Chef im Großen Generalstabe. Dem An- denken des großen Königs gewidmet bei der hundertjährigen Wiederkehr Seines Todestages. Verlag der K. Hofbuchhandlung von Mittler und Sohn. In pietätvoller Verehrung und Dankbarkeit huldigt das vaterländische E den Manen des Heldenkönigs an dem Tage, an welchem ein Jahrhundert seit Seinem Tode verflossen. Ruft der geschichtlihe Gedenktag doch die ganze Fülle der Erinnerungen wah, welche sih an die Gestalt Friedrichs des Großen knüpfen, und belebt er wie kein anderer das Andenken an den Monarchen, welcher im Denken und Empfinden dcs preußishen Volkes eine der glanzvollsten Epochen des nationalen Lebens verkörpert. Als ein würdiges und beredtes Zeugniß dieser tief empfundenen Verehrung, dazu bestimmt, der Nachwelt in das Gedächtniß zu rufen, wie Friedrih keine Sorge mehr am Herzen lag als die der Förderung und Vervollkommnung seines Heeres, ist soeben obige Gedenkschrift erschienen, die der Feder des dur seine Studien zux Geschichte des großen Königs rühmlih bekannten Verfassers ent- stammt. In derselben wird neben einer Darstellung des Verlaufs der leßten Lebensperiode und der Krankheit des von Gicht und Wafser- sucht geplagten erlauchten Patienten, ein Bild von der Thätigkeit und Fürsorge entrollt, welche der 74jährige, von {weren Leiden heim- gesuchte König noch in den leßten Monaten vor Seinem Ableben entfaltete. Mit umfassender Beherrshung des geschichtlichen Stoffes einen freien und klaren Bli für den eigen- artigen Maßstab, der bei der Beurtheilung und Würdigung der historishen Größe Friedrich’s anzulegen war, verbindend und bei der Betrachtung des leßten miltiätifden Wirkens des Heldenkönigs der geistigen Höhe, auf welcher derselbe stand, und von welcher aus er

Menschen und Dinge beherrschte, Rechnung tragend, hat der Aut, ; fesselnder Darstellung die weltgeschickchtlihe Gestalt des Monar? vor dem geistigen Blick des Lesers mit markanten Zügen zu arde gewußt. An der Hand der reihen Hülfsmittel der Kriegs: der Staatsarchive beleuhtet er zunächst Friedrih's Anordnungen und militär-politisher und organisatorisher Beziehung sowie in Hinß auf die taktishe Ausbildung der einzelncn Waffen, den Auge und die Neuanlage von Festungen, den aushalt U Heeres, das Sanitäts-, Nachrichten- und JInvalidenwess, u. A. mehr. Die Leitung und Ueberwachung aller einzel Zweige des Dienstes und der Verwaltung durch den Monarten i Erziehen, Belohnen und Strafen, das Erwägen neuer Vorsélia, wird eingehend in dem Buche veranshaulicht und damit deutli d zeigt, wie sehr Friedrih's so groß und eigenartig angelegter Geist boy jedem neuen Standpunkt aus auch der Betrachtung immer was neue Seiten darbietet. Von besonderem Interesse ift die lange Reik, der Briefe, Schreiben und Ordres, welche der {on von körperlie, Leiden der gefährlichsten Art heimgesuhte König bis zu seinen leßter Lebenstagen in militärishen Personalangelegenheiten erließ. Sie biete. von Neuem den Beweis dafür, wie schr dem Königlichen Feldherr, die Ausbildung und wissenschaftlihe Förderung Seiner Offiziere g Herzen lag, und wie er unablässig bemüht war, den reten Mare an die rechte Stelle zu bringen, ungeeignete und unfähige Perfonen aber L beseitigen. Das Ergebniß dieser unmittelbaren perfönliden Einwirkung gf die Offiziere seines Heeres war dann jener scharf auêgeprägte Standesgeist, welcher die leßteren von den Offizieren aller übrigen Armeen unterschied. Aus der Art, wie der König dieses Verbältniß y seinen Offizieren auffaßte, erklärt fih auch manche scheinbare Schroffbeit und Härte in militärischen Stande®angelegenheiten. Aus ihr ist y verstehen, warum sich Friedrich so scheute, ohne be*onderen Anlaß Á den Grundlagen zu rütteln, auf welhen jener Standesgeist ete wachsen war. | Auch die leßten Manöver und Revüen von 1785 sind in den Krcis der Darstellung gezogen. Aus den darauf bezüglichen Angaben ist ersibtlih, wie einfach und kriegsgemäß diese Uebungen währen) der leßten Lebenszeit angelegt und durchgeführt wurden, und wie e dabei niemals darauf abgesehen war, den fremden Zuschauern im- posante und blendende Tableaux vorzuführen. Der Monarch wollt; niht Felddienstübungen in vergrößertem Maßsiabe abhalten, sondern fuchte, bei möglichster Mannigfaltigkeit der Situationen, vor Allem immer das Wichtigste des Krieges zu lehren, die Führung und dz Verhalten größerer Truppenkörper in der Schlacht. In einigen interessanten Schlußbetrahtungen wendet der Verfasser seine Auf merksamkeit dem Schicksal zu, das die Fridericianishe Kamvfesweise und Kriegführung nah dem Tode des großen Königs hatte. Ohne ibn und ohne diese seine Schöpfung wäre Preußen nicht zu der Höhe ge: langt, auf die Friedrich es gehoben: das ift der Gedanke, in welden der verdienstvolle Autor die Betrachtung der letzten militärishen Lebensthätigkeit des großen Königs ausklingen läßt. :

Frankfurt a. M, Moitäg, 16, August, (W. T. Boi Wanderversammlung des Verbandes der deutshen Architekten- und Ingenieur vereine wurde heute Vormitta im hiesigen Saalbau in Gegenroart des MRegicrungs-Präsidenten von Wurmb, als Vertreters des Ministers der öffentlichen Arbeiten, Maybach, sowie des Ober-Bürgermeisters Dr. Miquel und der Ver treter vieler anderen Behörden durch den Vorsitzenden, Ober-Ingenieur Andreas Meyer aus Hamburg, feierlich eröffnet. Etwa 500 Mit: glieder sind aus allen Theilen Deutschlands, aus Oesterreich und der Schweiz eingetroffen. Die Verhandlungen werden vorauésihtli 4 Tage in Anspruch nehmen.

Wien, 14. August. (W. T. B.) Von gestern Mittag bis heute Mittag sind in Triest 14 Personen an der Cholera erkrankt und 5 gestorben, in3 Orten des Küstenlandes 10 erkrankt, in Fiume 7 erkrankt und 2 gestorben.

16. August. (W. T. B.) Von gestern Mittag bis heute Mittag sind in Triest 10 Personen an der Cholera erkrankt und 2 gestorben. In JIstrien sind 9 neue Cholera: Erkrankungen vor gekommen.

Kroll's Theater. In der laufenden Woche verabschiedet sh der ausgezeichnete Baritonist und Regisseur Hr. Georg Heine, dessen künstlerische Leistungen auch in dieser Saison, wie {on früher, in hohem Grade die Anerkennung des Publikums und der Kritik gefun- den haben. Morgen, Dienstag, tritt Fr. Sophie Brajnin als „Recha“ zum ersten Male in Berlin auf. Den „Eleazar“ singt Hr. Wilhelm Richter aus Stettin. Die Sonntags-Aufführung des „Rigoletto“ fand ein ausverkauftes Haus, das in seinen Beifalls \penden, namentlih der „Gilda“-Sängerin, Fr. von Maleczky, gegen über, sehr enthusiastish gestimmt war.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. Zugleich Organ

für forstlihes Versuchswesen. (Berlin, Verlag von Julius Springer, Monbijouplaß 3.) 8. Heft (August). Inhalt: 1. Abhandlungen: Ueber den Gehalt dreier auf gleihem Boden erwachsener Nadel bäume: Tanne, Fichte und Lirhe an Trockensubstanz, Stickstoff und Mineralstoffen. Von Professor Dr. C. Councler. Die Ein führung japanisher Waldbäume in ‘die deutschen Forsten, Notizen für die geplanten Anbauversuche, zusammengestellt von Dr, Chr. Luerssen, Prof. d. Bot. a. d. Kgl. Forst-Akademie zu Eberswalde (Forts). 11. Mittheilungen: Bericht über die 15. Versammlung des Pommerschen Forstvereins in Anklam am 18. und 19. Juni 15. Bericht über die 14. Versammlung des Vereins Meklenburgisder Forstwirthe in Wittenburg am 2. und 3. Juli 1886. Vom Forst praktikanten von Oertzen zu Dargun. Antwort an Hrn. Pros. Dr, Lehr in München. Von Prof. Dr, Bühler in Zürich. 11]. Statistik: Die Waldflähen des Deutschen Reichs nah den Besitstande. Von Mundt. IV. Literatur: Uebersicht der forstlih beahtenswerthen Literatur. V. Notizen: Plakattafeln. Voi von Alten. Universität Tübingen. WVerlesungen im Winter- Semester 1886/87. Vorlesungen an der forstlichen Abtheilung der Technischen Hochschule in Karlsruhe im Winter-Semester 1886/87, Auszug aus dem Verzeichniß der Vorlefungen an der Königl. Ludwig! Maximilians-Universität zu München im Winter-Semester 1886/01. Forst-Akademie Eberswalde. Winter-Semester 1886/87. X1V. Verzeichniß der zum Besten des zu errihtenden Forst-Wailet- hauses bei der Central-Sammelstelle (Geh. Rechnungs-Rath Nitsdhe zu Berlin, Leipzigerplaß Nr. 7) bis ultimo Januar d. J. eingega genen freiwilligen Beiträge. Sechste Quittung über Beitrag, welche für das auf G. Heyer's Grabe zu errichtende Denkmal cin gegangen sind. Unteroffizier-Zeitung. (Berlin, Liebel'sche Buchhandlung.) Nr. 33. Inhalt: Zum hundertjährigen Gedenktage des Todes Friedrich des Großen. 17. August 1786. Gedicht von F. Heinke, Gedenktage. Hofnachrihten. Brandenburgische Feldzeugmeisit. (Schluß.) Militärishe Mittheilungen. Von unserm Büthet tisch. Joachim Christian Nettelbeck. Von Herrmann Petri. Offene Stellen für Militär-Anwärter. Beilage: Zufall oder Dl geltung. Eine Erinnerung aus den Kriegsjahren 1870/71. ill tärische Mittheilungen. Lose Blätter. Gesellige Kurzweil. Extrabeilage: Unterrichtsbriefe, Deutshe Sprache.

E

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Verlag der Expedition (S ch olz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr, 32.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

(1156)

1 198.

o

j | Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Auzeiger.

Fnser Preuß. register nimmt an: i des Dentschen Reichs -Anzeigers und Königlich Preußischen Staats -Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.

: Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, : Vorladungen u. dergl.

Aufgebot. a

Die Handlung M. J. Schjelderup in Bergen und die Handlung Gustav Moeller & Prentice_ in Königs- berg, vertreten durch den Rechtsanwalt Justiz-Rath Reer in Königsberg, baben das Aufgebot beantragt ‘ir Kraftloserklärung der von der Reichsbank-Haupt- selle in Königsberg auf die Reichsbank-Hauptstelle | in Hamburg ausgestellten Zahlungsanweisung, de dato | 19, September 1885, N 193; groß Ab 471. 60A, } ahlbar an die Ordre des Herrn J. M. Schjelderup. "Der Jnhaber der Urkunde wird aufgefordert, |pä- in dem auf i Dienstag, den 4. Januar 1887,

Vormittags 10 Uhr, : iterzeichneten Gerichte, Dammthorstr. 10, Ï Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgebotêtermine seine [Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- } folgen wird. S "" Samburg, den 7. April 1886. e Ï Das Amtsgericht Hamburg, Civil-Abtheilung VI. z Zur Beglaubigung: Romberg Dr., Gerihts-Sekretär.

9389]

Î testens

| vor dem ur

j Aufgebot. | E Die Wittwe des Eigenthümers Joachim Otto | Fröhling, Eleonore, geb. Genten, zu Stralsund, hat E 00s Aufgebot des angeblich verlorenen Dokuments iber die auf dem der Antragstellerin_ gehörigen Ì Grundstücke Bredow Band IV. Seite 85 Abthei- N lung 111. Ne. 3 für die verehelichte Eigenthümer Ï Theodor Genyen, Christine Regine, geb. Wasse, zu Ì Bredow, eingetragene Theilpost von 200 Thalern be- Ï hufs Löschung der Post beantragt. : E

Ÿ Alle Diejenigen, welche als Eigenthümer, Cessio- | narien, Pfand- oder sonstige Briefinhaber auf das Ì vorstehend bezeihnete Dokument Anspruch erheben, Ì werden aufgefordert, spätestens in dem auf

I den 20. September 1886, Vormittags 11 Uhr, D vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 48, * anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- | melden und die Hypotheken-Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde Ï erfolgen wird.

Stettin, den 28. Mai 1886. : Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.

[14617]

iétis Ausgebot. Ï In dem Grundbuchblatt des in Königsberg i. Pr. Ï belegenen Grundstücks Wassergasse Nr. 12, dem E Kommis Hugo Engel gehörig, stehen in Abth. T. Ï für die Partikulier Johann Martin und Heinriette, E geb. Besmoechn-Siebert'’\chen Cheleute eingetragen: Ï a, unter Nr. 10 650 Thaler rückständige Kauf- gelder nebst 5 9% jährlicher Zinsen aus dem Vertrage vom 12. Juli 1865 zufolge Ver- fügung vom 21. Februar 1867, i . unter Nr. 11 350 Thaler Kaufgelderrückstand nebst 6 9% jährliher Zinsen aus dem Ver- trage vom 12. Juli 1865 und der Urkunde vom 28, Dezember 1865 zufolge Berfügung vom 25. Februar 1867. | Diese beiden Posten sind nach Behauptung des Ï genannten Grundstücks-Eigenthümers vor länger als 710 Jahren von dem früheren Eigenthümer des E Pandgrundstücks Schuhmachermeister Gustav Engel Y getilgt, ohne daß eine beglaubigte Quittung vor- 5 handen ist, Auf Antrag des Grundstücks-Cigen- E thümers, welcher geltend gemacht, daß der Partikulier Ÿ Siebert verstorben, seine hinterbliebene Wittwe aber E nicht zu ermitteln ist, und die Versicherung abge- Ï geben hat, daß ihm die Erben oder sonstige Rechts- j nahfolger der Inhaber der vorstehend bezeichneten è Forderungen ihrer Existenz bezw. ihrem Aufenthalt j nach unbekannt seien, werden die eingetragenen läubiger dieser Posten oder deren Rechtsnachfolger sgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die- Ï selben spätestens im Aufgebotstermin den 2, Oktober 1886, Mittags 12 Uhr, } bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 62) } anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die Posten werden ausgeschlossen werden. Königsberg, den 5. Juni 1886. Königliches Amtsgericht. VIII.

[25084] E Aufgebot.

er Eisenbahn-Sekretär Möhring in Erfurt hat j e Kraftloserklärung der ihm angeblich abhanden fefommenen ‘oder aus Versehen verbrannten Nord- (jf prioritäts-Obligation der Bergisch-Märkischen egenoahn-Gefellshaft Nr. 291 über 1500 | "D Thlr.) beantragt.

ufge Snhaber der genannten Obligation werden R bei dem _ unterzeichneten Gericht und

ar \pâtestens in dem auf

Mittwoch, den 9. Februar 1887,

im Sth uiigat Mittags 12 Uhr, S i [termine (n0olgale Nr, 24, anberaumten Aufgebots- bob e, ihre Nehte anzumelden und die Obligation “elegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung trjolgen wird.

lberfeld, den 10. August 1886.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung V. D. B. gez. Ko st

A ¿G die Nichtigkeit: A des 2.) Kahn, Assistent, Gerichtsschreiber s Königlichen Amtsgerichts Abtheilung V.

ate für den Deutschen Reichs- und Königl. Staats Anzeiger und das Central - Handels- die Königliche Expedition| 1.

Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen. 2. Zwangsvollstrekungen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 4. Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung 123) u. \. w. von öffentlichen Papteren.

[25083] Aufgebot behuf Todeserklärung. Auf Antrag des Kleiderhändlers Johann Friedri Roselius, Landweg Nr. 8a hierselb, wird der Hand- lungëgehülfe Iohann Friedrich Wilhelm Rofelius, geb. am 30. Januar 1848 zu Bremen, Sohn des Antragstellers und dessen Ebefrau Marie Charlotte, geb. Brocate, damit aufgefordert, spätestens in dem zum weiteren Verfahren auf Dienstag, den 22. November 1887, Nachmittags 5 Uhr, vor dem Amtsgerichte hierselbst, unten im Stadthause, Zimmer Nr. 9, anberaumten Aufgebotstermine sich zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt, sein Vermögen den im Falle seines Ablebens zur Erbfolge Be- rufenen ausgeantwortet und der ctwa hinterlassenen “dia die Wiederverheirathung gestattet werden 1ou. Mit dem Bemerken, daß angestellten Ermitte- lungen zufolge der Verschollene am 14. April 1866 nach New-York ausgewandert ist, fh dort etwa ein Iahr aufgehalten und dann nach Chicago begeben hat, woselbst er in der Zeit von 1869 bis 1871 Beamter beim Bau dcs Kanals von Chicago bis St. Louis war, daß sein letzter Brief aus Lemont vom 30. August 1871 datirt und seitdem jegliche Nach- riht von ihm fehlt, werden um weitere Nachrichten über dessen Fortleben oder Tod Alle ersucht, welche solche zu geben im Stande sind.

Die unbekannten Erben und Gläubiger des Ver- {ollenen haben ihre Ansprüche bei Meidung des Verlustes spätestens in dem anberaumten Termine geltend zu machen.

Bremen, den 5. August 1886.

Das Amtsgericht. (gez.) Lahusen. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.

[25085]

In Sachen, die Expropriation von Grundstücken zur Erweiterung des Kommunikationsweges Oster- linde—Revppner innerhalb des Dorfes Lesse betreffend, werden auf Antrag des Kreis-Kommunal-Verbandes Wolfenbüttel Alle, welche bezüglich einer den Erben des Kothsassen Maasberg Nr. ass. 69 in Lesse gehörigen, einen Theil des im Dorfe Lesse belegenen Planes Nr. 132 der Karte „im Dorfe“ bildenden Fläche von 86,29 qm, auf dem überreihten Situationsplane mit A, B., C. bezeichnet, realberechtigt zu sein glauben, damit vorgeladen, in dem zur Auszahlung der Ent- \chädigungsrestsumme und Anmeldung etwaiger An- sprüche anberaumten Termine

Donnerstag, den 30. September d. Js.,

Vormittags 10 Uhr, hier zu erscheinen, widrigenfalls sie mit ihren An- sprüchen werden ausgeschlossen werden.

Salder, den 12. August 18836.

Herzogliches Amtsgericht. von Alten.

[24811] Vekannuntmachung.

Das von der Wittwe Anna Caroline Berger, geb. Schrank, zu Posen beantragte Aufgebots- verfahren bezüglih des Receptionsscheines Nr. 1382 zum Posener Sterbekassen-Renten-Verein ist auf- gehoben worden. i

Der auf den 16. Oktober 1886 anberaumte Auf- gebotstermin fällt weg. i

Vosen, den 10. August 1886. :

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV. [25106] Vekanntmachung. S

Durch Aus\cchlußurtheil des unterzeihneten König- lihen Amtsgerichts vom 14. Juli 1886 ist das Dokument über 49 Thlr. 29 Sgr. _ /

Hypothekenbrief vom 11. September 1557 und Obligation vom 6. September 1857 cingetragen für den Maurermeister Christian Gott- lieb Tobias zu Aken im Grundbuch von Stadt Aken Band I. Blatt Nr. 46 Abtheilung 111. Nr. 3, für kraftlos erklärt und find alle unbekannten Inter-

essenten mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen.

Aken, den 31. Juli 1886.

Königliches Amtsgericht.

[25087] Urtheils-Auszug. i:

Fn der Aufgebotssache des Höfners Theod. Höver, gt Schotte, zu Waltrop hat das Königliche Amts- gericht zu Recklinghausen die unbekannten Rechts- nachfolger der Geschwister Johann Anton Beer und Johann Bernhard Becker mit ihren Rechten und Änsprüchen auf die im Grundbuch von Ahzen Nd. 3 Bl. 38 Abth. 111. sub 1 eingetragene Ab- findung ad 30 Thlr. ausgeschlossen.

Recklinghausen, 28. Juli 1886.

Königliches Amtsgericht. Beglaubigt: Götte, Gerichts\chreiber.

[25 108} Vekanntma chung, Í

Durch das am-14. Juli l. Js. verkündete, auf Antrag des Besißers des Hotel San®ouct, Theodor Friedrich, zu Berlin erla}jene Ausschlußurtheil des Gr. Hess. Amtsgerichts Mainz sind die Obligationen des Prioritäts-Anlehens der Hessischen Ludwigs, Eisenbahn-Gesellschaft de 1866 Ser. I. Be 16092 bis 16097 über je 100 Fl. südd. W. für kraftlos erklärt und dem Antragsteller die Kosten dieses Verfahrens belastet worden,

Mainz, den 12. August 1886.

Gr. Amtsgericht. gez. Dr. Hohfeld. : Zur Beglaubigung: Der Gerichts\chreiber.

Berlin, Montag, den 16. August

Oeffentlicher

186.

Anzeiger.

5, Industrielle Etablissements, Fabriken und Großhandel.

. Verschiedene Bekanntmachungen.

. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten. |

(25086] Verschollenheitsverfahren. Nr. 10491. Gr. Amtsgeriht Baden hat unterm 30. Juli d. J. folgenden Bescheid erlassen: Auf Antrag des Kaufmanns Karl Dürr Sohn bier als Generalbevollmähtigten der Luise Schaff- roth von Baden, z. Z. in Winona (Staat Minne- fota, Amerika) wird gem. L. R. S. 129 verfügt: die unterm 28 Februar 1856 von dem damaligen Gr. Bezirksamt Baden in den fürsorglihen Besitz des mütterlihen Vermögens mit 1073 fl. 20 fr. des Wilhelm Schaffroth von Baden eingewiesenen Personen bezw. deren Erben werden in den end- gültigen Besitz des genannten Vermögens eingewiesen und wird zugleich die auferlegte Sicherstellung auf-

gehoben. gez. Mallebrein. S atdes wird hierwit öffentlich bekannt ge- macht. Baden, den 10. August 1886. j Die Rei M g Amtsgerichts : Roth.

«&

In der Börsen- Beilage.

[25107] Oeffentliche Zustellung. Nachstehender Auszug : An das Kais. Amtsgericht in Altkirch. Klageschrift. E In Sachen des Mühlenbesißers Johann Baptist Hannes in Altkirch Klägers, gegen den Bäcker Karl Wolf, früher in Aspach, z. Zt. ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, Beklagten, | „Ich lade den Beklagten vor das Kais. Amtsgericht Altkirh zur mündlichen Verhand- lung, wo ih beantragen werde: Kaiserliches Amtsgericht wolle den Beklagten zur Zahlung von 107 4 20 4 nebst Zinsen zu 5 2/0 vom Tage der Klage 2. August 1886 an, für dem Beklagten käuflih geliefertes Mehl und vier leere Säcke, verurtheilen,“ e wird mit dem Bemerken, daß Termin zum Erschei- nen für den Beklagten auf / Dienstag, den 12. Oktober 1886, Vormittags 9 Uhr, : angesetzt ist, dem Beklagten hiermit öffentli zu-

gestellt, | Altkirch, den 13. August 1886. Lang,

Gerichts\creiber.

25105] Oeffentliche Zustellung. :

Der zum Armenrechte zugelassene Neusilberarbeiter Se Pfenning zu Barmen, vertreten dur Rechtsanwalt Koenig I11., klagt gegen den Kupfer- \{hmied Robert Pfenning, früher zu Ronsdorf, jeßt in bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, und Ge- nossen auf Theilung der zwischen dem Mitbeklagten Carl Gottfried Pfenning zu Blombacherbah und dessen verstorbenen Ehefrau Helene Gerdes bestan- denen Gütergemeinschaft, sowie auf Theilung des Nachlasses der genannten verlebten Chefrau Carl Gottfried Pfenning, Helene, geb. Gerdes, und ladet den Beklagten Robert Pfenning zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civil- fammer des Königlichen Landgerichts zu Elber- feld auf den 18. November 1886, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. :

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacht.

Schmidt, Gerichts\hreiber des Königlichen Landgerichts.

[25093] Oeffentliche Zustellung.

Die verechelihte Zimmermann Eckardt, Wilhel- mine, geb. Heußner, zu JIlver8gehofen, vertreten dur den Rechtsanwalt Kelsch zu Erfurt, klagt gegen ihren Ehemann, den Zimmermann Ludwig Eckardt, früher zu Ilversgehofen, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung mit dem Antrage : das zwischen den Parteien bestehende Band der Che zu trennen, den Beklagten für den allein {huldigen Theil zu erklären und ihm die Kosten des Rechts- streits aufzuerlegen, und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die R aats des Königlichen Landgerichts zu Er- furt au den 15. Dezember 1886, Vormittags 10 Uhr, init der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Erfurt, den 12, August 1886.

I Vi Liebmann, f. d. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts, Civilkammer II.

wird

[25022] Oeffentliche Zustellung. / Der Brettmüller Ernst Künzel zu Küpper, Kreis Lauban, klagt gegen den Windmüller Julius Schmidt zu Seidenberg, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, wegen 300 4 rüdckständiger Hypothekenzinsen mit dem Antrage, den 2c. Schmidt zur Zahlung von 300 4 rückständiger Zinsen kostenpflichtig zu ver- urtheilen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Seidenberg auf den 22, September 1886, Vormittags 11 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

(L, 8) J. V.e Zimmermann.

G, i als Gerichts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts.

VInserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „„Fuvalidendank“‘, Rudolf Mosse, Haaseustein

Vogler, G. L. Daube «& Co., E. Schlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen-Bureaux. 25

[25092] Oeffentliche Zustellung. Die ledige Anna Engel aus Münchhausen, der- malen zu Hannover, Marktstraße Nr. 52, vertreten durch Rechtsanwalt Wenning in Kassel, klagt gegen den Koh Otto Eduard Rudolf Rißler aus Görliß, früher in Kassel, jeßt unbekannt wo, wegen rüstän- diger Alimente, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 513 4 nebst 5 °/o Zinsen vom Tage der Klagzustellung, auch das er- gehende Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Nechtsstreits vor das Königliche Amts- geriht, Abtheilung 3, zu Kassel auf Donnerstag, den 4. November 1886, Vormittags 10 Uhr. : o Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Heimroth, | Gerichts\chreibergeh. des Königlihen Amtsgerichts, Abtheilung 3.

[24952] Oeffentliche Zustellung. Die Wittwe des Joseph Vassen, Anna, geb. Klasen, Taglöhnerin zu Niederlahnstein, vertreten durch Rechtsanwalt W. Zils zu Oberlahnstein, klagt gegen den Gewehrschaftenfabrikanten Gerhard Vassen zu Niederlahnstein, dermalen unbekannten Aufent- haltsorts, aus Alimentation mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von jähr- lih 22 Gulden gleich 37 M. 71 - in Quartals- raten pränumerando und 10 Gulden oder 17 4 14 „4 Kindbettskosten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Niederlahnftein auf den 2. November 1886, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Laut, Gerichts\hreiber des Königlihen Amtsgerichts.

[25025] Oeffentliche Zustellung.

Der Arbeiter E Ernst hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Hönmanns hier, klagt gegen seine Chefrau, Louise, geb. Henne, früher hier, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen bösliher Ver- lassung, mit dem Antrage, die zwishen den Par- teien bestehende Ehe dem Bande nach zu trennen, und die Beklagte für den {huldigen Theil zu erklären.

Kläger ladet die Beklagte zur mündlichen Ver- handlung des Rechtsftreits vor die Civilkammer IILI. des Königlichen Landgerichts zu Hannover auf deu 20. November 1886, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Hannover, den 9. August 1886.

Sink, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[24755 Auszug.

Die zu Köln wohnende Gertrud, geb. Keller, Ehefrau des Mechanikers Balth. Jacobs zu Köln hat unter Bestellung des Unterzeichneten zum Prozeß- bevollmächtigten gegen ihren genannten Ehemann Balth. Jacobs Klage zum Königlichen Landgericht mit dem Antrage erhoben :

„Königliches Landgericht wolle die zwischen der Klägerin und ihrem beklagten Chemanne be- stehende Gütergemeinschaft für aufgelöst erklären, an deren Stelle völlige Gütertrennung aus- sprechen, die Parteien behufs Liquidation vor Notar Wilms dahier verweisen und dem Be- flagten die Kosten auferlegen.“

Termin zur mündlihen Verhandlung steht an auf den 20. Oktober 1886.

Köln, den 2. August 1886.

Für gleihlautenden Auszug : Schnaas, Rechtsanwalt.

Vorstehender Auszug wird hiermit veröffentlicht.

Köln, den 10. August 1886.

(L. 8) Günther, : Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[25089] Bekanntmachung.

Die durch Rechtsanwalt Schmitz I vertretene, zum Armenrechte zugelassene Auguste geb. Embruch zu Elberfeld, Ehefrau des Wirten Ernst Schewe da- selbst, hat gegen diesen beim Königlichen Landgerichte zu Elberfeld Klage erhoben mit dem Antrage: zwischen ihr und ihrem genannten Chemanne bestehende Errungenschaftsgemeinschaft mit Wirkung seit dem Tage der Klagezustellung für aufgelöst zu erklären.

Zur mündlichen Verhandlung ist Termin auf deu 20. Oktober 1886, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld anberaumt.

Der Landgerichts-Sekretär : Schmidt.

4 die

[25090] Bekanntmachung.

Die durch Rechtsanwalt Altenberg vertretene Emma, geb. Stosberg, ohne besonderes Geschäft zu Rem- \heid, Ebefrau des Blechscheerenschmiedes Anton Schmidt daselbst, hat gegen diesen beim Königlichen Landgerichte zu Elberfeld Klage erhoben mit dem Antrage: die zwischen ihr und ihrem genannten Ehe- manne bestehende geseßlihe Gütergemeinschaft mit

Wirkung seit dem Tage der Klagezustellung für auf= gelöst zu erklären. L