1886 / 215 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Sep 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Autorität als Niebubr (Nachgelafscne Schriften niht philologishen

nhalts, Hamburg 1842, S. 382) für die Schreibart Niederland \{lechthin entschieden hat wegen des Gebrauchs unserer ächten alten Sprache, wegen des Sprachgebrauchs unserer niederländischen Bauern, wegen der Analogie und des würdigeren Ausdrucks. Der Name eines Landis verwirft den Artikel. Jn der Einleitung wird ferner der Charafter und Geist der niederländishen Verfassung des Jahres 1848 auseinandergeseßt, in der die Prinzipien * der liberal - gesinnten Konstitution von 1848 in allen Zweigen der Staatêthätigkeit durchgeführt sind. Im Allgemeinen hält sich die Verfassung von doktrinären Sätzen und Definitionen frei. Der Umfang des ge- sammten Staatsrechts wird in 11 Abtheilungen abgehandelt: Die materiellen Elemente des Staats, das Staatéregiment, der Staats- wille, die Verwaltung und deren Organisation, die innere Verwal- tung, Staat und Kirce, Finanzwesen, die Wehrmittel, die Justiz, die avêwärtigen Angelegenheiten und die Dependenzen des Staats. Ein- zelne bei Gelegenheit angebrahte bcachtenswerthe Bemerkungen ver- vollständigen den Einblick in die Eigenthümlihkeiten eines Landes, dessen Bewohner si seit Jahrhunderten durh Fleiß und Beharrlich- keit, Ordnung und Entschiedenheit, Sparsamkeit und Klugheit rühm- lich bervorthaten. z

Veterinärwesen.

Rußland.

Die seit einiger Zeit in einzelnen Orten der russishen Kreise Mariupol und Mius herrschende Rinde1pest ist neuerdings auch in der Stadt Berdiansk ausgebroden. Die Behörden haben gegen die Verbreitung der Seuche die gecigneten Maßregeln ergriffen.

Gewerbe und Handel.

Hülfskasse für deutshe Rechtsanwälte. Auszug aus dem zweiten Jahresbericht. Die Mitgliederliste weist für den 30. Juni 1886 eine Gesammtzahl von 2736 nah. Ausweislich der Aufstellung des Schagmeisters sind an Mitgliederbeiträgen eingegangen 29 750 A, an Geschenken für den Kapitalgrundstock 5951 M 59 S, an Beihülfen der Anwaltskammern 16 465 #4 10 -&, für den Unter- stüßungéfonds 70 A Dcr Kapitalgrundstock bat den Betrag von 83032 76 H erreicht. Der für das dritte Geschäfts- jahr verfügbare Unterstüßungsfonds beläuft sich auf 23 663 5 5 4. Die Anlagen erfolgten in preußisher 49/0 konsolidirter Anleihe und 39% fsähsisher Rente und wurden in die bezüglichen Staatsshuldbücher eingeshrieben. Die Zahl der im abgelaufenen Ge- \chäftsjahre neu anhängig gemachten Unterstützungsgesuche beträgt 57, davon sind abgelehnt 6, zurückgezogen 1, durch Tod erledigt 1, an- hängig geblieben 3, bewilligt 46. Die Gesammtsumme der Bewilli- gungen, darunter 4 erneuerte Bewilligungen mit 1180 #6, beträgt 12960 MÆ, hierzu kommen 140 4, die im Vorjahre bewilligt und noch niht gezahlt worden. Von diesen 13100 # be- willigten Unterstüßungen sind im abgeschlossenen Geschäfts- jahre 9740 Æ gezahlt und 3160 Æ sind im neuen Geschäfts- jahre zu berihtigen. Erneuert wurden vier Bewilligungen mit im Ganzen 1880 Æ Erstmalige Bewilligungen erfolgten an Rechtsanwälte, welche in die Rechts8anwaltsliste eingetragen sind 7, an solche, welhe die Rechtsanwaltschaft niedergelegt haben 4, an Wittwen 16, an Wittwen und Kinder verstorbener Rehts- anwälte 13, an Kinder verstorbener Rechtsanwälte 5, außer- dem wurden der Chefrau eines ausgeschlossenen mit Zuchthaus be- straften Rechtsanwalts 300 # gewährt. Die Unterstüßungsgesuche vertbeilten sich auf die cinzelnen Ober-Landesgerichts-Bezirke wie folgt : Bamberg 1, Berlin 5, Breslau 6, Kassel 3, Celle 3, Köln 1, Darm- stadt 2, Dresden 5, Jena 5, Kiel 2, Königsberg 2, Marienwerder 2, München 2, Naumburg 4, Nürnberg 1, Posen 4, Rostock 1, Stettin 3, Stuttgart 4. Die Bewilligung is auf ein Jahr erneuert bei Berlin 1, Celle 1, München 1, Stettin 1. Es entfallen im abge- laufenen Geschäftsjahre an Bewilligungen auf Bamberg 300, Berlin 900, Breslau 1530, Kassel 800, Celle 1140, Köln 250, Darmstadt 300, Dresden 1200, Jena 500, Kiel 900, Königsberg 300, Marien- werder 400, München 640, Naumburg 550, Posen 1100, Nostock 100, Stettin 1050, Stuttgart 750 M

Der Königlich sähsische Amtshauptmann Richard von Schlie- ben veröffentliht in der „Zeitschrift des Königlih Sächsischen Statistishen Bureaus“ interessante Untersuchungen über das Ein- kommen und die Lebenshaltung der Handweber im Bezirk der Amtshauptmannschaft Zittau. (mit Ausshluß der Stadt So Namens). Wir entnehmen einer Tabelle über 70 verschiedene

tüclohnsäße für Gewebe verschiedenster Gattung, Länge und Breite u. \. w. vom Mai 1885 nachstehende Angaben. In 18 Fällen schwankt der Tagesverdienst der Weber von weißer und bunter Lein- wand, Wischtüchern, Listados oder Schecken, Kattunen, Bettzeugen, Handtüchern, Doppelatlas zwischen 0,37 und 0,80 4, abzüglich aller Unkosten, beträgt also durchschnittlich noch nicht ganz 0,62 4 In 26 Fällen kommen Weber von Leinewand, baumwollenen Waaren, Schürzenzeugen, bunten Taschentüchern, Bettzeugen, Orleans, Lamas, buntkantigen Handtüchern, halbwollenen Hosenzeugen, Gurt, Germania, Waschhadern, Pußtüchern, FJacquard - Tischzeugen auf einen Tagesverdienst von 0,82 bis 1,00 #, durchschnitt- lih etwas über 0,92 15 Weber von Sammet, weißer Leinewand, Tüchern, halbleinenen Inlets und Servietten, baumwollenem Tuma Gling, türkishem Köper, ganz weißen und buntkantigen Handtüchern, leinenen und halbwollenen Drells, baumwollenen Jackenstoffen haben einen Tage8verdienst von 1,02 bis 1,20 X, im Durchschnitt ca. 1,11 M. aufzuweisen, während endlih 11 Weber von Damast, weißer Leine- wand, baumwollener Matlassé, feinen Handtüchern, Jacquard-Tisch- tüchern auf einen Tageêverdienst von 1,25 bis 1,60 &, im Durch- schnitt 1,38 4 kommen. Die verschiedene Höhe des Tagesverdienstes ist nicht blos von der Geschicklichkeit, dem Alter und Geschlecht der Weber, sondern auch davon abhängig, wie viel Angehörige ihm zur Seite stehen, bezw. ob er fremde Hülfe haben uus, und wie hoch sih seine Auslagen für Spulen und Sthlichte belaufen.

Königsberg i. Pr., 11. September. (W. T. B.) Der Ver- waltungsrath der Ostpreußischen Südbahn wählte in seiner heutigen Sitzung eine Kommission zur Prüfung der Ankaufs-Offerte der Staatsregierung; die Kommission wird darüber in der nächsten, ang Oktober stattfindenden Verwalturgsrathssizung Bericht er- atten.

Leipzig, 11. September. (W. T. B.) Die in der bevor- stehenden Michael is-Messe abzuhaltenden Garnbörse wird in den Räumen der Leipziger Börsenhalle, im Ofstparterre des neuen Börsengebäudes, am 24. September ihren Anfang nehmen.

Nürnberg, 11. September. (Hopfenmarktberiht von Leopold Held.) Zum heutigen Markte kamen ca. 900 Ballen Markt- hopfen und ungefähr 8C0 Ballen andere Sorten. Das Geschäft war für feine \chöne Hopfen fest, Preise derselben find unverändert. Mittel- und eringe Sorten und inébesondere Markthopfen mußten einige Mark

illiger abgegeben werden. Export kaufte ruhig Markthopfen zu 40—45 (4 Behufs Versandt an den Saazer Markt wird Seitens mehrerer Firmen fortwährend s{chöne Waare zu 70 -- 75 4 genommen. Die Preise der heutigen Verkäufe sind: Gebirg8hopfen 70—75 M, Martthopfen 35—50 #4, Hallertauer prima 85—90 4, mittel 55— 60 M, gering 40—45 4; Württemberger prima 85—90 H, mittel 50—609 A; Badische prima 80—85 4, mittel 55—60 4, Elsässer prima 70 6.

Glasgow, 11. September. (W. T. B.) “Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 818 932 Tons gegen 619 975 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 82 gegen 89 im vorigen Jahre.

New-York, 10. September. (W. T. B.) Baumwosllen- Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 43 000 B, Ausfuhr nach Großbritannien 8000 B., Ausfuhr nach dem Kon- tinent 3000 B., Vorrath 183 000 V. i

P12. September. (W. T. B) Der Werth der in der Fitgacien Woche eingeführten Waaren betrug 8384804

Doll., davon 2 722 735 Doll. für Stoffe. Der Werth der Ein-

Submissionen im Auslaude. Sch{weden. 1) 5. Oktober, 10x Uhr Vormittags. Carlsborg. Intendantur. Lieferung von: 500 Kubikfuß gelben Erbsen, 4200 Kubikfuß Kartoffeln, L Ses cld entnern Hafer- ; 16 Centnern Reis- Gries, 3 Centnern Sago- 1940 Centnern Roggenmehl, 2,40 Centnern Kartoffelmehl, 375 Centnern gesalzenemSpeck, 30 Centnern Salzfleish, 512 Centnern frischem Fleisch, 220 Gentnern Pering, 110 Centnern Butter, 57 Centnern Käse, 24 Centnern Kaffee, 29 Centnern Chokolade, 30 Centnern Zuker, 30 Kannen Essig, 12 Centnern Syruy, 31 Centnern braunen Bohren, 2,40 Centnern Zwetscen, 2.80 Centnern getrockneten Aepfeln. 1,02 Centnern Kanel, 2,10 Centnern Kümmel, 20 Centnern Salpeter. 6

2) 6. Oktober, Mittags. Stockholm. Verwaltungs-Direktioa der Flottenstation. Lieferung von Brot, frischem und gesalzenem Ochsenfleisch, gesalzenem Speck (nit amerikanis) mit Landesstempel «trichinenfrei“, Butter (finländish oder nordschwedis{ch), Hering, gelben Erbsen, Gerstengries, Kaffee, Zucker, Käse, Kümmel und Kartoffeln.

3) Ohne Datum. Stocholm.§Verwaltungsdirektion des Train- Bataillons. Lieferung von:

20/0 Centnern Q 1100 Centnern Heu, __ 1000 Centnern Roggenstroh.

Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs - Anstalten.

Hamburg, 11. September. (W. T. B.) Der Postdampfer „Wieland“ dex Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt- Aktiengesell\chaft hat, von New-York kommend, heute Nach- mittag Lizard passirt.

12. September. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rhactia“ der Hamburg-Amerikanishen Packlketfahrt-

Aktiengesell\chaft ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New-York eingetroffen.

Verlin, 13. September 1886.

Carl Siegmund Ursinus 7.

Am 9. d. M. verstarb auf einer Urlaubsreise in Frank- furt a. M. in Folge Schlagflusses der Geheime Ober-Regie- rungs-Nath Carl Siegmund Ursinus, vortragender Rath im Königlich preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, im 53. Lebensjahre. Jm Februar 1862 zum Gerichts-Assessor, sodann im Februar 1867 in Folge seiner im Le zuvor erfolgten Uebernahme in die Staats-Eisenbahn- verwaltung zum Regierungs-Assessor ernannt, fungirte Ursinus seit März 1867 bis zum Oktober 1871 als Hülfs- arbeiter in der Eisenbahnabtheilung des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentlihe Arbeiten. Jm Jahre 1870 als Premier-Lieutenant beim Landwehr-Bataillon Ruppin zu den Fahnen gerufen, wurde Ursinus demnächst zum Vor- sißenden der Eisenbahnbetriebs-Kommission in Nancy bestellt, und in Anerkennung der von ihm in der leßteren Stellung entwickelten verdienstlichen Thätigkeit durch Verleihung des Eisernen Kreuzes II. Klasse am weißen shwarzgeränderten Bande sowie des Ritterkreuzes 1. Klasse des Königlih württem- bergischen Kronen-Ordens und des Ritterkreuzes I. Klasse des Großherzoglich badenshen Ordens vom Zähringer Löwen ausgezeichnet. Nachdem er sodann seit Oktober 1871 in Saar- brüden, seit Mai 1872 in Wiesbaden bei den damaligen Königlichen Eisenbahn-Direktionen dort als Mitglied fungirt hatte und im Juni 1872 zum Regierungs-Rath ernannt war, wurde er am 28. A 1875 zum Geheimen Regierungs-Rath und vortragenden Rath im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten und am 19. Juli 1878 zum Geheimen Ober-Regierungs-Rath befördert.

Ausgerüstet mit sharfem Verstande, reichen Kenntnissen und einer tüchtigen Begabung auch für das Verwaltungsfach, beseelt von lebhaftem Jnteresse für sein Amt und von loyalster Gesinnung, hat der Heimgegangene während seiner ganzen amtlichen Thätigkeit Tüchtiges geleistet, was in man- nigsahen hohen Ordens-Auszeihnungen, welche von Aller- höchster Stelle und von fremden Souveränen ihm zu Theil geworden, auch nah Außen die wohlverdiente Anerkennung gefunden hat. Auch sein biederer, gerader Charakter, seine Herzensgüte, seine gegen Jedermann wohlwollende Gesinnung sichern ihm in weiteren Kreisen ein warmes Andenken.

_ Jubiläums - Kunst - Ausstellung. (Fortsegzung.) Die niederländische und belgishe Malerei is durch eine nur beshränkte Auswahl vertreten. Einen eigenthümlichen Stoff hat Jan Verhas in seiner „Revue der Mädchenschulen vor dem bel- gischen Königspaar“ gewählt. Bei dieser breiten, vorwärts\{reitenden, in lite Farben gekleideten Mädchenschaar mußte \sich der Maler lediglich auf die Charakteristik der Gesichter legen, und wenn ihm dies auch der Hauptsache nah gelungen ist, so erweist sich die geschilderte Scene doch in allen übrigen Partien so undankbar, daß man bedauert, so viel Arbeit auf cinen fo wenig interessanten Vorwurf verwendet zu schen. Das Ad olphe Art '’\he Gemälde „Ein günstiger Augen- blick“ fällt durch die in ihm gewählten \{hweren Töne auf. In der Marinemalerei ragt besonders Willem Mesdag hervor, der in der Behandlung des Wassers, der Luft und des Lichtes in seinen Werken an die Achenbach's erinvert, Ban de Sande-Bakhuyzen hat ein sauber gemaltes Rosenstillleben ausgestellt. Von den niederlän- dischen Landschaftsmalern sei erwähnt J. Destrée mit einer „Wald- partie im Haag“ und der „Küste im Gewitter“. Mehr durch sorg- fältige Wiedergabe des Stofflichen, als durh scharfe Charakteristik der Figuren zeichnet sich de Vriendt's „Karl VI.“ aus. Einen historischen Stoff, der aber größerer Bedeutung entbehrt, behandelte I, van der Ouderaa in dem „Leßten Zufluchtsort“, einem Bild, rei an künstlerischen Feinheiten. Einen „Hahnenkampf“ malte Emile Claus und zeigt sih in Wiedergabe der kämpfenden Thiere wie in Zeichnung der Gesichter des zushauenden Publikums als scharfen Beobachter. Von de Jonghe rührt eine sauber, vielleicht zu zierlich gemalte „Wochenstube“ her, von Baugniet ein anmuthiges aber etwas glattes Bildchen „Der erste Zahn“. Courtens* „Le retour de l'office“ ist tüchtig gezeihnet aber matt in der Farbe, die feiertäglihe Stimmung is trefflich ausgedrückt.

hr in der Vorwoche betrug 9 208 751 Doll., davon 2 936 964 Doll. r Stoffe.

In der Landschaftsmalerei fei vor allen genannt de Shampheleer,

Festungs-

den Nebeln und der eigenthümlichen Beleuhtung wiederzugeben ver, steht, und auch in seinem „Alten Rhein bei Leyden“ ein trefflihez Bild geliefert hat. Als ausgezeichnete Thiermalerin zeigt sig Verwée in den „Kühen auf der Weide“, desgleichen de Prateren den kräftig und lebenöswahr gemalten Arbeitspferden. Nicht minde tühtigist Stobbaerts in seinem „Viehstall“, in welhem die Schwein und Kühe von tüchtiger Zeichnung sind, während die Umgebung durÿ

eshickte Behandlung ungemein wirft. Vorzüglich sind Charles Vex, lat s „Eberjagd“ und „Verlorene Spur“. Von Vauters sehen wir einige recht achtenswerthe weibliche Bildnisse. —Fr. Halkett's „Zuter kand-Sortirerinnen“ erinnern in ihrer Nüchternheit an eine !chled§ kFolorirte Photographie. Von ungemeiner Zartheit ist Ver straete’8s „Mondaufgang in der Haide“; vorzüglich Marie Collart’s „Quellen des Schavaes* mit Thierstaffage; dasselbe gilt von Coosemans’ „Herbstlandschaft“. Als beachtenstwerth Genremaler zeigen sich van Horn, der im altniederländishen Ge, \chmadck ein Bild „Der Brief“ malte, ferner H. de Brae-Keleer von dem ein „Vogelhändler“ ausgestellt ist. Ein etwas wunder lihes Motiv bearbeitete de Maria in dem „Mondstrahl“; de Mondschein fällt in einen engen grauen Hof, wodurch ein eigenartige Effekt erzielt wird. H. van

in welhem Landschaft und Genre sich anmuthig vereinigen. Von prächhtiger Wirkung ist „Schmelzender Schnee“ von G. tenDuytßs; die auf dem feuchten Wege sich spiegelnde Abendröthe, das herein: brechende Dunkel, beides verbindet sich zu einem duftigen Ganzen, Einen ausdrucksvollen Charakterkopf bietet uns de Jans in seinem „Bibellesenden Alten“. Madou's „Fest im Schlosse“ ist in alterthümlicher Manier gehalten und zeigt bei hübsher Farbengebun erfreulihe Komposition. J. Portaels hat einen überaus wirf samen Stoff in dem „Samum“ bebandelt, den er in Figuren und

ein ansprehendes Genrebild „Die Schule ges{hwänzt“, das abe

geführtes Blumenstück aus. De Beul's Schafe nebst landschaft

Thierklinik einen für ihn als Darsteller von Thieren und Menschen recht dankbaren, fonst aber doch nur wenig anziehenden Stoff be arbeitet. R. von Voigtländer zeigt sih in seiner „Ecke eine marché couvert in Brüssel“ als {äßen8werthen Stilllebenmaler. Stroobant giebt in einer Vedute eine „Ansicht der St. Johannis brücke in Brügge“. R. Mols führt uns den „Hamburger Hafen! | vor. Fr. Musin wählte den „alten Seedeih in Ostende“ zum

eintönigen Farben eine Scene aus „Onkel Tom“.

Für die allgemeinen Sißungen der Na turforsher-Versamm- [lung find bis jeßt folgende Vorträge angemeldet: R. Virchow: Eröffnungsrede. Wislicenus (Leipzig): Die Entwickelung der Lehre P e e chemischer Verbindungen. Karl Bardeleben (Jena); Hand un lihe Zeitalter. Ferdinand Cohn (Breslau): Lebensfragen. Geor Schweinfurt (Kairo): Europas Aufgaben und Aussichten im tropischen Afrika. His (Leipzig): Die Entwickelung der zoologischen Station in

anstalten. von Bergmann (Berlin): Ueber das Verhältniß der modernen Chirurgie zur inneren Medizin. Neumayer (Hamburg); Südpolarforschung.

Das Kirchenfest der Taub stummen, das gestern hierselbst gefeiert wurde, hatte 800 Taubstumme aus allen Theilen Deutscblandz vereinigt. Bereits am Sonnabend hatte im Lokale des hiesigen Taubstummenvereins, in der Landsbergerstraße Nr. 31, die festlide | Begrüßung der Gäste stattgefunden. Der Festgottesdienst selbt fand gestern um 12 Uhr in der Dorotheenstädtischen Kirche statt, auf deren Altar die dem hiesigen Verein gehörige Kanzel aufgerichtet war. Di Festpredigt hielt Pastor Schönberner über das die Heilung der LTaubstummen behandelnde Evangelium des Tages Marc. 1, 31—37. An die in der Zeichensprache gehaltene Predigt \ch{chloß sich die Vertheilung von Bibeln an 12 der fleißigsten Schüler und Schülerinnen der beiden hiesigen Taubstummenanstalten; zum Schluß wurde das heilige Abendmahl ausgetheilt. Abends versammelt man sich wieder im Vereinslokal, wo verschiedene Vorträge in der Zeichensprache gehalten wurden. Der heutige Tag ist der Besichti- gung verschiedener Sehenswürdigkeiten gewidmet. Der Zoologisce Garten, das Aquarium, haben den Festtheilnehmern freien Eintritt gewährt. Aus Anlaß der Feier war vom „Taubstummenfreund“ eine besondere Festnummer erausgegeben. Für den Bau eines Hospitals nebst Kirche für Taub- stumme wurden unter den Festgenossen Beiträge gesammelt.

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Düsseldorf, 11. September. (W. T. B.) Die Antwort Sr. Majestät des Kaisers auf das Begrüßungstelegramm der Versammlung des Gustav-Adolf-Vereins lautet:

Der Hauptversammlung des Gustav-Adolf-Vereins danke Ih für ihren gesinnungsvollen Gruß, der Mich hberzlih erfreut hat. Mögen ihre Berathungen und Beschlüsse im evangelischen Geiste der Stiftung erfolgen und zur Förderung derselben sich wirksam er weisen. O

Wiesbaden, 11. September. (W. T. B.) Der Juristen tag hat sich in seiner heutigen Plenarsitzung, unter Ablehnung deé Abtheilungsbeschlufses, dahin ausgesprochen, daß die Schöffen: gerichte sich im Allgemeinen in der Praxis bewährt hätten, daß jedo die dermalige Einrichtung des s{chwurgerichtlichen Verfahren einer Reform dringend bedürftig sei. ;

__ Rom, 13. September. (W. T. B.) Gestern Abend fand eine nicht unerhebliche Senkung des Bodens vor dem Hauptthore der deutschen Botschaft (Palast Caffarelli) statt. Es hat dabei Niemand Schaden genommen. Nach dem Urtheil der Bauverständiget ist auch für das Botschaftspalais selber keine Gefahr zu besorgen.

__ In Kroll’s Theater debütirt morgen Frl. Cäcilie Klein (Schülerin des Professors Engel) als Cherubin in „Figaro's Hochzeit“; es ist dies ihr erster theatralischer Versu. Frau Gars6-Dély singt die Gräfin, Susanne Frl. Gent, Graf Herr Dr. Basch. -

In Suppé's „Boccaccio“ tritt Donnerstag, den 16. d. M, in Belle-Alliance-Theater nach längerer Pause wieder Fr. Frißsh& Wagner, einem Wunsch des Komvonisten Franz von Suppé ent sprechend, in der Titelrolle auf. Speziell in Rollen wie Bocaccio, René in „Juanitta“, Wladimir 2. hat si Fr. Fritsche-Wagner als deren beste Vertreteria stets bewährt. Die Fiámetta singt Frl. Wrada, die Petronella Frl. Urban, die Isabella Frl. Korner, di! Beatrice Frl. Prosky. Den Lambertuccio spielt Hr. Binder, det

Scalza Hr. Hanno, den Faßbi L i rinzen O0) Stvobbte: &aßbinder Hr. Weidmann, den Prinze

Red i Berlin: ga A

Verlag der Expedition (Sol z). Druck der Norddeutshen Buchdruckereci und Verlags-Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 3a y Fünf Beilagen (eins{ließlid 2 Börsen-Beilagen), (1266)

sowie das Verzeichniß der gezo 10 j ri 7 d genen 31 %igen, unte 2. Mai 1842 ausgefertigten Staatsschuldscheine und det

welcher die Reize des Herbstes vorzüglih in den entlaubten Bäumen,

Winterfahrplan für den Bezirk der Königlichen Eiscnbahr Direktion Elberfeld. D :

Seben bietet in seiner „Parti aus der Umgebung von Arnhem“ ein zartes, fein abgetöntes Bild, [i

Laxdschaft vorzüglich verwerthet hat. Van Gelder liefert, | in der Farbe etwas eintöônig ist. Meunier stellte ein sauber aus f

liher Umgebung sind etwas glatt. Seeldrayers hat in seine

Vorwurf einer Marine. G. Wertheimer illustrirte in ziemlid

uß. Werner Siemens (Berlin): Das naturwissenschaft f

Neapel und die wachsende Nothwendigkeit wissenshaftliher Central: F

das Panoptikum und beide Panoramer

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Erste Beilage n Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 13. September

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3 362| 501 427 458

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2 451

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7158|

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62 305 107721| 5 167| 81 937| 113 969| 5 266| 95 034] 55 517

f |

99]

5 3241 316 47

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589/1017)

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5 318 108 776] 3 460/1034| 1

100 681

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Uq un 1994 1908

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von den Rübenzucker-Fabrikanten des deutshen Zollgebiets versteuerten Rübenmengen, sowie über die Einfuhr und Ausfuhr von Zudcker im Monat August 1886.

Verwaltung8-

\tpreußen der {chwarz-

Brandenburg estfalen . sen-Nafsau

en lesien

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einschlie ritli

Summe I.

s tein ovinz Hannover .

Ostpreußen We S

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gischen Unter- ften

I. Preußen. herrsha

rovin olt

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Provinz

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19) :

12) Rheinprovinz S

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Hessen - E ecklenburg üringen,

ießl. d Lübeck . Elsaß

Salhsen . Sen ier Th

chIl erzo

III IV V VI VII 1 IX X

Ueberhaupt

In demselben Zeitraum

des Borjahres . .

so ist 1. Juni 8 des deutschen

es vom , ohne Rücksicht darauf, ob er von der Niederlage nah dem Zoll-Auslan d

clehe

tik des Waarenverke

den Niederlagen nach dem Zoll-Ausland ausgeführt, er Bestimmung in Art. I. §. 4 des G Dienstvorschriften, betr. die Stati

jedo zufolge der B

der j

dische Zu 8. 19 Nr. 3 der

Wurde derselbe von

Steuervergütung niedergelegte inlän

10 bis 12) nicht nachgewiesen. Üebersiht überhaupt nicht (vergl.

egen

gegen der g und I1. obiger

r (auf Niederlagen Sp.

iesen; wurde da

, so ecscheint er unter I.

enommen wurde, ist als Einfuh erkehr (Sp. 22 bis 25) nahgew

Verkehr zurückgebracht

ien V

uhr aus dem [oel gütung in den freien

er

x D

welcher gegen Steuervergütung in Niederlagen aufg 1

8 21), sondern als Ausf

Sy.19 bi r end, gegen Erstattung der lande, vom 21. November 1879)

tiederlagen (Sy Zuckers betreff

8

) Inländischer Zucker S

1 h 1886, die Besteuerung de

Zollgebiet

r von I 3 mit dem Au

er nicht als Ausfu

2) Hier ist aller mit dem

ausgeführt oder gegen Erstattung der

ütung) besteht erst seit der Wirksamkeit des Zuckersteuergeseßes vo m

dergelegten Zuckers gegen Erstattung der Verg

wie auch der zur Aufnahme in eine Niederlage angemeldet

timmte,

s

Vergünstigung (die Zurückführung des nie

lusfuhr be 3, kflassifizirt und abgefertigt:

Y

hl der zur direkten etzgedachte

, sowo

t werden soll.

ewiesen

u

ation,

Borjahrs zu beachten ist. e

Zollgebiets zurückgebra betreffend die Besteuerung des Zuker

8 ens 889/60 Polar

,

Steuervergütung abgefertigte Zucker na

tung in den freien Verkehr des

g mit den ent R

3) Darunter nah dem Gese

auf sprechenden Zahlen de

vom 26, Juni 1869 ohzucker von mindest

b, 2027084 Kandi

o 9

Anspru

ergü

N S)

, was bei der Vergleichun a, 10 543 848 kg

Suni 1886

E

en Broden,

i len hart ßen,

cißen, volle wie alle wei

zucker und Zucker in wei

ller übrige

84 609

Darunter nah dem Gese

v da

C,

Krystall-, Krümel- und Mehlform von mindestens 98 9/6 Polarisation.

ckenen Zucker in

tro

harte Zuker, so Juni 1869, betr. die Besteu

von mindestens 88 9/0

vom 26. ucker

)

erung des Zuckers :

on,

os

Kandiszuck « aller übrige harte

5) Der Vergleich mit dem Vor

1886

98 bis 30 ist wegen der neuen Klassifizirung des Zukers bei der Ausfuhr nicht ganz zutreffend (f. auch Anm. 2).

llen, harten Broden,

[nm. 3 c.).

jahr in den Sp. 22 bis 24 und

Berlin, im September 1886

Polarisati

Ben, vo

Zucker x. (\.

Y

Zuer in wei

er und

a. 309 429 kg 9 941

b. 179 074

Cc.

Kaiserliches Statistishes Amt. Becker,