1886 / 253 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Oct 1886 18:00:01 GMT) scan diff

Land- und Forstwirthschaft.

Die „Allg. Hopfenzeitung“ \{hreibt: „Man hat \{chon öfter den Hop fenbau cin E genannt, denn es hat au în früheren Jahren niedrigere Preise gegeben, und es wurde über Ueberproduktion geklagt; nach wenigen Jahren fam aber immer cin Ausgleich durch gute Ernten und höhere Preise. Solche Ausglei{sjahre sind aber nit mehr zu erwarten, wenn nit die Feilen trzengente Fläche ganz bedeutend beshränkt wird. Die Einschränkung des Hopfen- baues ist besonders in allen denjenigen Ländern und Geländen nothwendig, welche gcringwerthigen Hopfen erzeugen. Die Bier- fabrikation bat in den leßten Jahren keine so großen Fortschritte gemaht wie der Hopfenbau ; außerdem werden in dem be- deutendsten Bierlande, Großbritannien, nicht mehr wie früher 600 000 Ctr., sondern, neuesten Berichten zufolge, durch Verwendung von Surrogaten nur noch 450 000—500 000 Ctr. verbraucht. Wenn dann, wie bchauptet wird, daselbs der Hopfenbau sich noch in höherem Grade ausgebreitet, als der Hopfenverbrauch abgenommen hat, so ist Ieiht erkflärlih, weshalb die Ausfuhr des Kontinents im Verbältnifse zu früheren Jahren wesentliche Beeinträchtigung erfahren hat. Die

rößten Neuanlagen von Hopfengärten haben unstreitig in Nord-Amerika {tattgefunden. Von Mee nordamerikaniscben Hopfenerzeugnisse ver- braucht die dortige Bierbrauerei nur die Hälfte, die andere geht na Europa, beziehungsweise England. Bei dieser Zunahme der Hopfen- produktion in Europa und in Nord-Amerika, die in den leßten drei Sahren auf 40—50 9% geshätßt wird, konnte es nicht ausbleiben, daß die Preise seit 1882 stetig gesunken sind. Die Hoffnung, daß, wenn man noch ein Jahr zuwarte, dann wieder günstigere Preisverhältnisse platgreifen werden, ift eine bedenkliche, namentlich für solche kleine Grundbesißer, die dem Kartoffel- und Fruchtbau das zur Ernährung der Familie nöthige Areal für den Hopfenbau entziehen.“

Gewerbe und Handel.

Der „Chem.-Ztg.“ wird aus Baku mitgetheilt : Bei der großen Bedeutung, welche Baku als Erdöl produzirender Platz besitt, dürfte die Mittheilung interessiren, daß die Erträge in stetiger Ab- nahme begriffen sind. Die Naphtagründe sind zwar noh nicht er- \chöpft, indeß wird die Ausbeute in 4—s Jahren so \{chwierig sein, daß Baku kaum noch genügend für Rußland allein produziren kann. Schon jeßt bohrt man bis auf 100—150 Faden Tiefe, um eine

oxtaine zu erhalten, wo man früher bei 40—4d Faden Naphta fand. E selbst Tiefbohrungen bis auf 300 Faden haben keine Resultate ergeben, und ist man nur auf den Lehm ter Schußvulkane gestoßen, welde unter der Naphtashicht liegen. Es wird aber immerfort gebohrt, obwohl Naphta iegt fast nichts kostet, da die Märkte über- füllt sind. Der Preis für Rohnaphta ist am Plaße momentan 14 bis 22 Kop. pro 1 Pud (etwas über 16 kg). Petroleum und Kerosin bester Qualität kann mit 18—20 Kop. und noch billiger gekauft werden, da die Konkurrenz groß ist, auch die Qualität sehr von einander abweicht. 7 :

Viele der hiesigen Unternehmer sehen sich_ bereits nach anderen Naphtagründen um. So hat fürzlih einer dersclben in der Umgegend von Elisawmetpol große Terrains angekauft, welche naphtahaltig sein sollen, aber noch_ nicht angebohrt sind. Der Gebirgszug zwischen der Gori und Alazan (Flüsse) ist durdweg naphtahaltig und von Abih untersuht worden. Ueberhaupt enthält das ganze Gebiet zwischen dem großen und kleinen kaukasishen Gebirgszug reihlih Naphta. Nah meiner Ansicht würden Bohrungen in der Ebene des Rion-Flusses, der bei Poti sich ins Schwarze Meer ergießt, gewiß sehr gute Resultate ergeben, und würde Baku dann ganz auf das öôfst- lihe Rußland als Markt angewiesen ein. :

Augenblicklich steht Baku jedoch noch obenan und könnte auch not länger seine Stellung behaupten, falls die Produkte besser und - vortheilhaster verarbeitet würden, wozu allerdings chemische Kennt-

nisse und Kapital nöthig sind, die hier am Plage fehlen. Die Ka- pitalien, welche hier in großen Geschäften stecken, arbeiten nur auf den Schacher hinaus, d. h. billig einzukaufen und theuer zu verkaufen. Etwas Neues wird jedo nicht produzirt, und derjenige, welcher es unternehmen wollte, ist der Verlicrende, denn es fehlen die Abnehmer für seine Produkte, und die Spekulanten drücken ihn so herunter, daß er wohl oder übel das Geschäft aufgeben muß.

Nun noch einige Worte über den Stand unserer Manganerz- produktion. Wie bekannt, liegen die größten Lager ca. 40 Werst von der Station Kwirilskaja, doch giebt es auch bei Beschatuban und Tiflis große Ablagerungen von Manganerz. Die Konkurrenz ist indeß so groß, daß hierüber das Geschäft zu Grunde geht. Man exploitirt nur gute große Stücke, wogegen das kleine erdige Material als \{chwer transportabel zur Seite geworfen wird. Der Preis am Plate ist Fehr niedrig, ca. ÿ Kop. pro 1 Pud; es fommt eben Alles auf den Transport. Rußland verbraucht augenblidcklich fast gar kein Mangan, und geht Alles nach England und Frankreich. / E

rwähnt sei \chließlich, daß hier bei Baku zwei úIndustrie- pflanzen wachsen, welche momentan fast ganz unbeachtet sind: Krapp, der in großen Mengen bereits 5—6 Jahre in der Erde liegt und wegen ungenügender Nachfrage nicht verkäuflich ist, und ßholz- wurzel, deren Pflanze ganze Ebenen bedeckt und nur sebr wenig ausgebeutet wird. / L

Die natürlichen Reichthümer dieses Landstriches sind groß, aber es fehlt an Intelligenz und Kapital, um die Schätze zu heben. _

Ueber die Erschöpfbarkeit des Naphta-Reichthums in Baku sind die Ansichten sehr getheilt. Daß aber in der Nähe von Baku in der That noch ungeheure Massen von Naphta (Erdöl) vorhanden sein

müssen, wie es diejenigen behaupten, die diese Massen von Baku nach Batum mittelst einer zu errihtenden Röhrenleitung {afen wollen, um an den Ufern des Schwarzen Meeres das Erdöl rationeller aus- zubeuten, beweisen die erst ganz kürzlich erwähnten zwei großartigen Erdöl-Fontainen, die, wie man uns aus St. Petersburg berichtet, \o viel Erdöl liefern sollen, daß Millionen von Pud verloren gehen und ins Kaspishe Meer gelassen werden müssen. Der Besißer der einen der neuen Fontaincn, Tagijcff, bietet sein Erdöl unentgeltlich an.

Die Brauerei von Carl Werger in Worms wurde, wie die „Voss. Ztg.“ meldet, sammt Inventar an eine Aktiengesell- schaft mit 2 Millionen Mark Kapital abgetreten. :

Die ordentlihe Generalversammlung der Chemnigyer Werkzeugmaschinen-Fabrik, vormals Joh. Zimmermann, ertheilte dem Vorstand einstimmig Decharge, genehmigte die im Ge- châäftsberiht aufgeführten Vorschläge und bcschloß die Vertheilung einer Dividende von # °/o. .

_—— Die Warsteiner Gruben- und Hüttenwerke, welche am 1. Juli 1885 den Besiß des früheren Warsteiner Gruben- und Hüttenvereins nebst 120 000 X neuer Betriebsmittel übernahmen, veröffentlichen jeßt ihren erften Jahresberiht. Troß der ungünstigen Konjunktur wurde ein Betriebsgewinn von 58 628 6. erzielt, wovon die Vertheilung von 44% Dividende vorgeschlagen wird, während 92 664 M zu Abschreibungen, 17968 H für den Reservefonds und 2666 als Vortrag verwendet werden sollen. Für Neueinrichtungen wurden 166 888 # verwendet. Die Inventur beziffert die Materialien- bestände mit 57 909 H, die Fabrifatbestände mit 101 TT75 M

Die „New-York er Hdls.-Ztg.“ schreibt in ihrem vom 15, Of- tober datirten Wochenbericht: In dem statistishen Ausweis des Außenhandels unsercs Playes fällt vor allem der zifffermäßige Aus- druck des Aufschwunges, welchen das Importgeschäft in dieser D hee genommen, in die Augen. Die Waareneinfuhr in New-

ork während des Monats September d. J. wird auf 35 621 303 Doll. angegeben gegen 32 433 333 resp. 32 §60 596 Doll. in den Parallel- Monaten der beiden Vorjahre. Für die ersten neun Monate des lau- fenden Kalenderjahres ergiebt si ein Totalimport von 338 725 339 Doll, wovon 13 859 963 Dol. Contantcn gegen 292 457 691 resp. 338 220 1c0 Doll. in den entsprehenden Zeitabschnitten 1885 und 1894. Der Export

igt pro September d. I. ebenfalls eine Zunahme, wenn auch keine sehr

trächtlihe, mit 30447221 Doll. gegen 29 296 985 Doll. resp. 27 958 763 Doll. in den Parallelmonaten der beiden Vorjahre. Be- trahtet man die Produkten- und Waarenausfuhr der ersten 9 Monate dieses und der vorhergehenden zwei Kalenderjahre, so ergiebt sich

folgender Vergleich : 1886 234 702 396 Doll., 1885 248 429 787 Doll, 1884 240 368 691 Doll. Der Geschäftsverlauf im Allgemeinen ift cin recht befriedigender, was sh in den Betriebsergebnissen der Eisenbahnen wiederspiegelt. In manchen Branchen ist auch cine Preis- besserung zu verzeichnen, und die Stimmung în der Handelswelt würde eine durchaus hoffnungsvolle sein, wenn sie nit durch die von Neuem in größerem Umfang ausgebrochenen Arbeiterstrikes wesentlich edämpft würde. Am Geldmarkt hat sich -der Zinsfuß für Call Loans auf 6—7 9/6 p. a. behauptet, und nur in seltenen Fällen ist zu 5% anzukommen gewesen. Auch für Diskonten hat \sich die Zinsrate etwas versteift, und waren selbs feinste indossirte 2—4 Monats-Playwechsel nicht unter 6—6# %/o P; a. zu begeben. Das Geschäft am Waaren- und Produktenmarkt hat, wenn auch feinen sehr lebhaften, im Ganzen genommen doch einen ziemli befriedigenden Verlauf genommen. Weizen und Mais founten sih nach häufigen Schwankungen im Werthe nicht ganz be- haupten und haben ebenso wie Hafer in effektiver Waare fast dur- gehends ruhigen Verkehr gehabt. Weizenmehl ist Anfangs matt, in den leßten Tagen jedoch wieder etwas animirter und stetiger gewesen. Am Fractenmarkt gab sich auf fast allen Gebieten eine feste Stimmung kund. Baumwolle erlitt eine fleine Preiseinbuße, schließt jedo in fester Haltung. Für Brasil Kaffees wurde cin weiterer Ävanz etablirt ; rein {meckende Sorten verkehrten ebenfalls in steigender Tendenz. Rohzucker ist erst gegen Schluß etwas mehr beachtet und stetiger gewesen. Am Theemarkt blieb die Stimmung fest. Provisionen stellten sich in Folge des Ausstandes der Arbeiter in den Chicagoer VerpackWungshäusern im Werthe eine Kleinigkeit höher, haben aber, mit usnahme von Schmalz, welhes für Export sehr begehrt war, ruhiges Geschäft gehabt. Terpentinöl, welches Anfangs till und willig war, {ließt in ftetigerer Haltung, Von Harz fanden nur die mittleren Grade Beachtung. Raff. Petroleum în Fässern und Kisten fest und preishaltend. In Pipe lines Certificates war die Spekulation vorwiegend till bei geringen Preis\chwankungen. Schluß- preis 642 c G. In der Lage des Metallmarktes ist keine wesent- lihe Aenderung eingetreten. Fremde und einheimische Manufaktur- waaren sind ruhig gewesen. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 2030425 Doll. gegen 1 918 584 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

Glasgow, 26, Oktober. (W. T. B.) Die von Roheisen betrugen in der vorigen Woche Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

New - York, 2%. Oktober. (W. T. B.) Weizen - Ver - \chiffungen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Ver - einigten Staaten nah Großbritannien 69 000, do. nah Frank- reich 36 000, do. nah anderen Häfen des Kontinents 32 000, do. von Kalifornien und Oregon nah Großbritannien 56 000, do. nach anderen Hâfen des Kontinents 15 000 Qrits. |

96. Oktober. (W. T. B.) Der Werth der in der ver- gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 804 607 Doll. gegen s 067 603 Doll. in der Vorwoche.

Verschiffungen 8700 gegen 7200

Submissionen im Auslande.

Belgien.

1) 17. November, Börse zu Brüssel. Lieferung von 50 000 eihenen Schwellen, 2,60 m lana. Kaution 0,15 Fr. pro Stück. Näheres beim Ingenieur en chef, Direktor Gosfin, rue latérale No. 2, sowie bei der Commission de réception des fers et bois, rue dItalie No. 38, zu Brüffel.

9) 24. November, 11 Uhr. Société Nationale des chemins de fer vicinaux. Bau der Strecke Wavre—Grez-Doiceau. Näheres im Bureau der genannten Gesellschaft rue de la loi No. 9 zu Brüfsel.

Verkehrs - Anstalten.

H'amburg, 26. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Alb ingia®" dcc Hamburg-Amerikanischen Padetfahrt- Aktiengesellschaft is, von Hamburg kommend, heute in St. Thomas, der Postdampfer „Rhenania“ derselben Gesell- chaft von Westindien kommend, heute in Havre cingetroffen.

_verbindungen

Berlin, 27. Oktober 1886.

Am Freitag, den 29. d. M. findet Königliche Parforce- jagd statt. Rendezvous: Mittags 1 Uhr am Forsthaus lantagenhaus der Oberförsterei Potsdam.

(W. T. B.) Choleraberiht. Jn

Wien, 26. Oktober. in Triest 4 Erkrankungen,

Pest 9 Erkrankungen, 10 Todesfälle, 1 Todesfall.

Liverpool, 26. Oktober. (W. T. B.) Durch eine gestern Abend in einem Waarenlager in den Hormby Docks aus- gebrochene Feuersbrunst wurden 5600 Ballen Baumwolle und 30 000 Scheffel Getreide zerstört. Der angerichtete Schaden wird auf nabezu 100 000 Pfd. Sterl. veranschlagt.

Belle-Alliance-Theater. Wegen plößlicher Erkrankung der Fr. Marie Geistinger muß die für morgen geplante Aufführung der Operette „Die \{chöône Helena“ auf einige Lage hinausgeschoben werden und geht dafür Suppé's „Boccaccio“ in Scene.

Zwei Tonkünstler aus den Niederlanden, Hr. S. van Gro- ningen (Pianist) und Hr, Ioh. Mes\chaert (Baritonist), gaben gestern im Saale der Sing-Akademie ein Concert, in welchem sie sich zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum hören ließen. Das Spiel des Hrn. van Groningen erfreut durch ein besonders flares und dem Inhalt entsprehendes Phrasiren, das in der chromatischen Phan- tasie von Ba, in der tiefen und phantasievollen Sonate (Op. 109) von Beethoven sowie im „Carnaval“ von Schumann besonders zur Gel- tung fam und das Verständniß vieler sehr complicirter Gedanken- dem Zuhörer erlcichterte. Ein sehr mäßiger Gebrauh des Pedals unterstüßt diese Klarheit des Spiels, das sich außerdem durch eminente tehnische Fertigkeit auszeichnete. Einige Klavierstücke von Chopin und Liszt boten dem E noch weitere Gelegenheit, die erwähnten Vorzüge ins hellste Licht zu seßen. L bedauern war es, daß der sharfe Ton des Flügels (von Rud. Jbach

ohn) dem Spiel zu wcnig günstig erschien. Hr. Messchaert hatte zu seinem Gesangsvortrage den Lieder-Cyklus: „Dichterliebe“ von Schu- mann gewählt. Der Sänger gebietet über eine sehr wohlklingende, wenn auch niht umfangreiche Barytonstimme. Mit vollkommen reiner Intonation und sehr deutlicher Aussprache, die sich namentli auch auf die Konsonanten erstreckt, verbindet Hr. M. zugleich eine seelenvolle, den Zubörer erwärmende, tief ergreifende Auédrucksweise. Die verschiedensten Stimmungen, wie fie das „Mailied®“ und „Jch grolle nit“ enthalten, wußte der Vortragende mit gleicher Sicherheit trefflich wiederzugeben. Das zahlreih erschienene Publikum spendete beiden Künstlern lebhafte Beifallsbezeugungen.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Centralblatt für Deutshe Beamte. (Berlin 8W. 12, Friedrichstraße 214.) Nr. 43. Inhalt: Nochmals Militär-Anwärter und Kommunalverwaltungen. Die Rechtsverhältnisse der öffent- lihen Diener in Baden. Wie alt kann der Mensch werden ? Mittheilungen. Erlasse und Entscheidungen. Vakante Stellen. Briefkasten. Inserate.

Deutsche Medizinal-Zeitun g. (Verlag von Eugen Grofser in Berlin.) Nr. 86. Inhalt: Wewer, ärztlide Briefe über Dia- betes mellitus. (Fortseßzung.) 59. Versammlung deutscher Natur- forsher und Aerzte: Sänger, Amputatio uteri wmyomatos1, Strat, zur Lage des Vterus. É. Cobn, Ophthalmoblennorrhöe der Neugeborenen. I. Veit, Endometritis corporis. Winter, Therapie des platten Beckens. L Wolff, Tropenbygiene in West- Afrika. es udet, Adaptirung des Organismus an fremde Klimate. Ungar, Magen - Darm-Shwimmprobe. Ewich, Obduktions- besteckd. Ungar, Spermatozoen in ausgetrocknetem Sperma. Straßmann, Suspension von Leichen. Liman, Mumifikation bei Arsenikvergiftung. Heller, Bedeutung ‘der kongenitalen Lungen- syphilis- für die geribtlihe Medizin. Mendel, Vagabondenfrage vom gerihtsärztlihen Standpunkte. Bardeleben, Verhinderung von Blutverlusten bei Amputationen. Knoevenagel, Beziehungen der Wetterfaktoren zu Infektionékrankheiten. Werner zur Nieden, Transportable Lazarethbaracke. Berliner medizinishe Gesellschaft: Ewald. Sal;säureproduktion des Magens. Söler, Zur optiscen Jridektomie. P. Guttmann, Bakteriologische Mittheilungen über Nariola. Verein für innere Medizin in Berlin: A. Fränkel, Antipyrinbehandlung des akuten Gelenkrheumatismus. Pariser Akademie der Medizin. Geheimmittelunwesen. Vermischtes. Umschlag: Bibliographishes. Personalien. Familiennachrichten. Vakanzen. Anzeigen.

Deutsche GemneindeeZeitung, (Verlag von P. Stankie- wicz, Berlin 8W.) Nr. 43. In alt: Oeffentliche und Privat- Armenpflege. Kammergerichtlihe Entscheidung, betr. das preußische Vereinégesetz und die Koalitionsfreiheit nah §. 152 der Gewerbe- Ordnung. Oeffentlihe Beamtengqualität der Schiedsmänner. Versicherung kirchliher Gebäude und Inventarienstüke gegen Feuer- schaden. Vorausseßung der Trennung eines mit dem Schulamt verbundenen Kirhenamts. Ein Vorbereitungsinstitut zur Führung von Gemeindeämtern zu Mansfeld i. S. Die“ Wohnungsnoth in den Groß städten. Kongreß der Vereine für Feuerbestattung zu Gotha. Errichtung eines Vereins zur Wahrung der Interassen der Miethber Berlins. Eröffnung einer Volks-Kaffeeballe zu Breslau. Staatswissenschaftliche Literatur. Beilagen: Deutscher GBes- meinde-, Polizei- und Schul-Anzeiger Nr. 43. Archiv für Ver- waltungsrecht. Ortsgeseße.

Das Volkswohl (Allgemeine Ausgabe der Sozial-Correspon- denz, herausgegeben von Dr. Victor Böhmert in Dresden). Nr. 43. Snhalt : Volféheime und Volkelesehallen, Zur Förderung der erzgebirgishen Spitenklöppelei. Die Arbeiterfrage in den Ver- einigten Staaten. 11. Die Dresdner Arbeits\tätte für beshäftigungs- lose hülfsbedürftige Personen. Die Schulkurzsichtigkeit. Sociales:

wohlthätiakeit. Kinderfürsorge. Verein zur Konfirmanden- Aus- steuerung in Dresden. Stiftungen. Uebertragung der Diph- tberitis von Geflügel auf Menschen. Pfennigsparkassen. Idioten- pflege. Der freiwillige Armenverein zu Düren. Beilage: Die Aussteueranstalt der Sparkasse für das Herzogthum Gotha. Uteratur (Jahresbericht der Königlich sächsischen Gewerbe- und Berg- inspektoren für 1885). Arbeiterverhältnisse : Arbeiterwohnungds- verhältnisse in Sachsen. Ehrentafel. Strikes.

Der Fortschritt. Central-Fachzeitung für landwirthschaftlihes Genossenshaftswesen. Offizielles Organ der Vereinigung deutscher land- wirtb\cchaftliher Genossenschaften. (Ernst Wiener, Darmstadt.) Nr. 10. Inhalt: Hauptblatt: Jahresberiht für 1885 über die auf Selbsft- hülfe gegründeten deutschen Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften von F. Schenck. Molkereiwesen: Bildung einer Ostpreußischen Tafelbutter-Produktiv-Genofsenshafi. Betrügerei im Butterhandel. Unfallversicherungswesen : Moslkerei-Berufsgenossenshaft. Ergeb- nisse der Unfallregulirungen. Vom Waarenmarkt: Was manche Samenhändler unter einer „Handel2waare" verstehen. Kreditwesen: Die Bodenkredit-Anstalt in Oldenburg. Anzeigen. Beilage: Bekanntmachungen. Genossenschafts-Zeitung : Darmstadt. Dít- bolsteinisher Meiereiverband. Der Händler contra landwirtlbscaft- lide Konsumvereine, Schlachthäuser. Produzenten-Verein, eingetr. Genossenschaft, Lönningen.

Der Feuerwehrmann. (Fr. Staats, Barmen.) Nr. 43. Jnhalt : Westfälische Feuerwehr-Unfallkasse. Ueber Blitschläge und Blitzableitungen. s ub der Löscbgeräthe zu anderen Zween, Vorsicht in der Aufnahme der Mitglieder. Rheinifh-West- fälisher Feucrwehr-Verband. Aus anderen Feuerwehrkreisen. Nerbrannt. Dampfmühlenbrand in Lennep. Verschiedene Mit- theilungen. LVrandfälle 2c. Feuilleton.

Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebhaber, -Züchter und -Händler, herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magde- burg, Creuß\he Buch- und Musikalienhandlung, R. & M. Kretsch mann). Nr. 42. Inhalt: Zum Vogelschuß : Ueber den Sperling, Die ästhetische Bedeutung des Vogels. (Fortsezung.) Am Reiher- stand. (Fortseßzung.) Eine neue Futterspriße. Anfragen und Auskunft. Bücher- und Schriftenshau. Briefwechsel. Ar- zeigen. Die Beilage enthält : Anzeigen. .

F\ is. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlihen Liebhabereten, herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg, Creut'\he Buch- und Musikalienhandlung, R. & M. Kretshmann). Nr. 42. Inbalt! Zoologie: Nohmals ein Iltis in der Gefangenschaft. Die wilden Seidenspinner. (Fortsetzung.) Seewasser-Aguarien im Zimmer: FV1II. Von der Bevölkerung der Aquarien. (Fortseßung; mit Ab- bildungen.) Botanik: Blüthen des diesjährigen Nachsommers. Einiges über Zimmerpflanzenzuht. (Schluß ) Anleitungen: Kalken der Teiche. Neues Düngemittel für Topfpflanzen. Passion® blumen. Manterleî. Anfragen und Auskunft. Bücher- und Sthriftenshau. Tauschverkehr. Anzeigen. 5

Fm Verlage von L. Weber in Frankfurt a. M., Budchgase 5, erscheint eine neue Zeitschrift: „Das Stablrad“, „Fachzeitschrift für die Gesammt-Interessen des Radfahrens“. In eleganter Ausstattung wird dieses Blatt monatlich 2 mal, zum Preise von 1,25 é. pro Quartal, ausgegeben. Bei allen Postämtern werden Bestellung® angenommen. Das Blatt wird in erster Linie dem Velociped-Spck seine Aufmerksamkeit zuwenden. Jede neue Verwendung des Fahrra! im militärischen, \taatlihen oder bürgerlichen Leben wird volle G achtung finden. Neue Erscheinungen auf jedem Gebiet, neue Vor kommnisse jeder Art im Bereich de: deutschen, österreichisch-ungarishen \hweizer 2c. Radfahrer-Vereinigungen werden in dieser Zeitschrift #7

ebührenden I erhalten. Feuilletonistishe und belehrende Artikel, Nachweise guter fahrbarer Straßen für Touristen 2c. sollen den Inha vervollständigen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch ol z). Druck der Norddeutschen Buhdruckerei und Verlags-Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Vier Beilagen (einschließli Börsen-Beilage).

Berlin:

Gegen die Trunksuht. Schulärzte. Oceffentliche und Private ,

M 253.

1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Kraftloserklärung, Zinszahlung u. öffentlihen Papieren.

E rste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober

U. dergl.

\. w. von

1886.

Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch.

0 0 5. j; Deffentlicher Anzeiger. | ütte Leman 9. i

Familien-Nachrichten.

| In der Börsen-Beilage.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[36424] Stecfbrief. Gegen den unten beschriebenen Shuhmacher Jacob Neichold aus Oberursel, zuleßt wohnhaft zu Bockenheim, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungs- haft wegen Verbrechen gegen §8. 1763 173 Str.- G.-B. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Justiz-Gefängniß dahier abzuliefern. Frankfurt a. M., den 25. Oktober 1886. Der Untersuchungsrihter T bei dem Königlichen Landgerichte. g Beschreibung. Alter: 46 Jahre, Größe: ca. 1 m 72 cm, Statur: unterseßt, Haar: scbwarz, Bart: \{warzer Schnurr- und Knebelbart, Augen: braun, Gesicht: rund, Gesichtsfarbe: auffallend dunkel, Sprache: deutsch, Kleidung: wahrscheinli dunkel.

[34092]

Der Dachdecker Hermann Garrafsin, zuleßt in Potsdam wohnhaft gewesen, am 13. Dezember 1860 zu Lauenburg geboren, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne (Frlaubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen §. 360 Ne. 3 des Siraf- gesezbuchs.

Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 30. Dezertnber 1886, Mittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengeriht zu Potsdam, Lindenstr. 54, zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentshuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nah S. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlihen Landwehr-Bezirks-Kommando zu Hamburg ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Potsdam, den 2. Oktober 1886.

: Couvreur,

Gerichts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts,

Abtheilung F.

[34095]

Der Weber Ernst Robert Lasch, z. Zt. un- bekannten Aufenthaltsorts, zuleßt in Nowawes wohnhaft gewesen, am 20. November 1858 geboren, wird be- \chuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein.

Ucbertretung gegen §8. 360 Nr. 3 des Straf- geseßbuchs.

Derselbe wird auf Anordnung des Ksniglichen Amtsgerichts hierselbst auf

deu 30. Dezember 1886, Mittags 12 BhHr, vor das Königliche Schöffengeriht zu Potsdam, Lindenstr. 54, zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentshuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nah S. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehr Bezirks - Kommando zu Stegliß ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Potsdam, den 2. Oktober 1886.

i Couvreur,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Abtheilung V.

[32761] Oeffentliche Ladung.

Nachbenannte Personen:

1) der Heinri Vöcker aus Hörde, geboren da- selbst am 15. Juni 1861,

2) der Friedrih Franz Vreitmanu, geboren den 14. Februar 1861 zu Hörde,

3) ver August Wilhelm DickXmeyer, geboren am 15. Dezember 1861 zu Hörde,

4) der Seefahrer Friedrih Wilhelm Heinrich Höing, geboren am 6. März 1861 zu Hörde,

5) der Alfred Hunipert, geboren am 26. Mai 1861 zu Hörde,

6) der Caspar Küseuner, geboren am 30. August 1861 zu Hörde,

7) der Carl Albert Op den Winkel, geboren am 23, Oktober 1861 zu Hörde,

8) der Lorenz Weruy, geboren den 24. April 1861 zu Hörde,

9) der Conrad Ludwig Becker, geboren am 16. S A y örde,

er Carl Fernholz, geboren am 1. Mär 1 n O H Y Ä er Hugo Heinri röhlin eboren am

12. Mai 1862 zu Hörde, D

V der Carl Eduard Kottelbauer, geboren am 10. fktober 1862 zu Hörde,

13) der Wilhelm Gustav Heinrich Kumpsthoff, geboren am 13. Juni 1862 zu A

14) der Heinrich Eduard Robert Lathe, geboren am 18, Januar 1862 zu Hörde,

15) der Carl August Müller, geboren am 11. Dezember 1862 zu Hörde,

16) der Bergmann Friedrich Wilhelm Heinrich Paul, geboren am 25. Dezeinber 1862 zu Hörde,

17) der Fabrikarbeiter Heinrich Friedrich Proll, geboren am 17. Mai 1862 zu Hörde,

18) der Robert Schaefer, geboren am 14, No- veinber 1862 zu Hörde,

19) der Friedrich Schünemann,- geboren am 20. August 1862 zu Siehe Le

20) der S(losser Friedrih Fromerâth, geboren am 7. September 1861 zu Lünen,

21) der Martin Heinrih Kalsing, geboren am 6. Januar 1861 zu Lünen, 22) der Diedrih Hüser, geboren am 29. März 61 zu Berghofen, B der Kaufmann Carl Herzberg, geboren am . Vfktober 1862 zu Aplerbed,

18 25 f der Adolf Friedrih Küpper, geboren am

12. Februar 1862 zu Berghofen,

25) der Bahnarbeiter Heinrich Conrad Busch, geboren am 20. Januar 1862 zu Schüren,

26) der Heinrich Dietz, geboren am 13. Mai 862 zu Sölde,

27) der Richard Heinrihß Corzilius, geboren am

28) der Carl Heinri) Lange, gebo 21. Juli 1861 zu ai cchbörde, : gr, geboren am 21. Juli

29) der ilhelm Heinrich Roft, gcbo t 7. März 1861 zu KirGhörde, E

30) der Carl Friedrih Franz Schlündermann, geboren am 4. März 1861 zu Kirchhörde,

- 31) der Gottfried Wiesmaunu, geboren am 21. Juni 1861 zu Hombruch, Gemeinde Kirchörde,

32) der Josef Menge, geboren am 17. April

E Tae ie Geincinde Lüctlemberg, er Louis Scmidtber Apri 18 6 Lw Bitterma t, g, geboren am 11. April

er August Louis Wollenweber, geboren am G S E Schuëeëe, E RKüdingbausen,

35) der Carl Vorgmann, geboren den 4. \ Dee ellinglofen, [S L Gs “af

i er Hecinrih Carl Sohn, gebore 22. De- zember 1861 zu Belt Es 1 Me

37) ter Johann Christian Brinkmann, geboren am 15. Juli 1862 zu Hacheney,

38) der August Berger, geborcn am 20, Scp- tember 1862 zu Hombruch,

39) der Iohann Wilhelm Kleine, geboren am E 1862 zu Kruckel, Gemeinde Kir{- örde,

40) der Friedrih Wilhelm Lange, geboren am p Juni 1862 zu Höchsten, Gemeinde Welling- vofen,

41) der Heinri August Wehmeicr, geboren am “Dn a Wellinghofen,

2) der Carl Weife, geboren am 23. b e (s Met ms P

3) der Caspar Wilhelm Wiegart, gebo 99. Drtober 10 m Ct a t 0A

44) der Johannes Peter Josef Dohmann, ge- boren am 17. Juni 1862 zu Husen,

, 49) der Friedrich Wilhelm Brune, geboren am 6. Januar 1861 zu Kastrop,

46) der Bergmann Heinri Wilhelm Hermann N geboren am 4. November 1861 zu Merk- inde,

47) der Pastor Franz Josef Rüters8Hoff, geboren am 12. April 1861 zu Oberkastrop, E

43) der August Heinrih Gustav HSegernann, ge- boren am 23. September 1861 zu Marten,

49) der Friedrich Wilhelm Hellmuth, geboren M Las Znguie E Hudcarde,

der Hermann Gottfried Sticbe 19. August 1862 zu E Nene: fe ge

51) der Bergmann Diedrich Wilhclm Dirks, ge- boren am 22. Mai 1862 zu Nahm,

52) der Heinrich Hoecert, geboren den 26. Juni N Prlehi 2

3) der Peter Adolf Fenner, geboren am 20, März 1861 zu Bövinghausen, 1 Gt 54) der Hermann Schulte, geboren am 18, März “R ae, S j

er Bernhard Johann Mols, geboren am 5, Funi 1862 ju Horsîmar, E

6) der Wilhelm Docrt, geboren am 25. Au 1862 zu Hostedde, S 1

werden beschuldigt,

als Wehrpflichtige in der Absicht, sih dem Ein- tritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Slotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes- gebiet verlassen oder nah erreihtem militärpflich- tigen Alter sih außerhalb des Bundesgebiets auf- gehalten zu haben,

Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B.

Diesclben werden auf den 15. Dezember 1886, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Dortmund zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unents{uldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Straf-Prozeß-Ordnung von dem Königliche Landrathsamt des Landkreises Dortmund vom 15. Juni 1886 über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Er- Tlärung verurtheilt werden. (M. 270 de 86.) Dortmund, den 30. September 1886.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote Vorladungen verl /

(G40TA Ausgebot.

Das Grundstück der Gemarkung Oberrad Gew. 6 Nr. 402, hält 2 a 22,88 qm Baumstück im Vogel- heerd, im Werthe von 136 M, ist zwar im Dupli- kate des Ab- und Zuschreibebuchs der Gemeinde Oberrad auf den Namen des Conrad Lauf zu Ober- rad eingetragen, demselben jedo im amtlichen Trans- \kriptionsbuc) nicht zugeschrieben, au von demselben nicht verpfändet. Es ist jedoch glaubhaft dargethan, daß sich das Grundstück {on seit undenklicher Zeit, jedenfalls seit länger als 30 Jahren im Besiß des Conrad Lauf bezw. dessen ‘Erben befindet. Auf den Antrag der Erben des Conrad Lauf wer- den hiermit zum Zwedcke der Eigenthumsfeststellung des Eingangs erwähnten Grundstücks Alle, welche irgend welhe Ansprüche an dasselbe zu erheben haben, aufgefordert, dieselben spätestens in dem auf Freitag, 4. Februar 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem Königlihen Amtsgericht, Abth. V., zu Frankfurt a. Main, Paulsplay 5, Zimmer Nr. 7, anberaumten Aufgebotstermine geltend zu machen, als sonst das Eigenthum des aen Grundstücks den Erben des Conrad Lauf bezw. dem Käufer des Grundstücks, dem Conrad Lauf 111., zu Oberrad zu- gesprochen werden soll. Frankfurt a. M., den 15. Oktober 1886. Ksniglihes Amtsgericht. y.

[36265] Auf den von dem Gemeindevorsteher Palm in

1 18, März 1861 zu Kir{hhörde,

Oker Namens der Gemeinde und der Gemeinheit

daselbst gestellten Antrag werden, da o macht ist, daß y Lane @ a. die politische Gemeinde in Oker das Eigen- thum an nachstchenden in Oker belegencn Grund- ea als 3 74 a fterilen Terrain an der Bahnhofsfstraße daselbft, an das Lüttich'\{e Gehöft No. tus 60 D Ee dergleichen, daselbst b

2) 7 a. dergleiWen, daselbst belegen und angrenze an das Mötel’she Gehöft No. i 98, MORE _3) 145 qm dergleichen, zwishen den Gehöften No. ass, 43 und 117 bezw. 53 und 128 belegen, _4) 38 qm dergleihen, an das Becker'’she Gehöft E 38 und das Breustedt’\he No. ass. 56 an- grenzend,

9) 62,10 qm dergleichen, an die sogen. „Fricken- Gasse* angrenzend,

6) 147 qm Terrain an der Chaussee von Oker nah Goslar, angrenzend an das Ulrich’\che Gehöft No. ass. 97,

y 7) A eere von R T „Scchlacken vor em steilen Ufer“, angrenzend an das L M Gehöft No. ass. 132, a eig

8) 39 a Terrain zwischen dem Höhlenwege und der Preuzish-Braunschweigischen Hoheitsgrenze.

b, Die Gemeinheit Oker das Eigenthum an fol- genden cbendaselbst belegenen Grundstücken, als :

9) 22 qm am Damme der Oker-Vienenburger Eifenbabn, an das Gehöft No. ass. 17 angrenzend, was 10,88 a Terrain vor dem sog. „Steilen-

er“,

11) 2 Terrains zu insaesammt 15 a zwischen der Neuen Straße und dem Okerflusse, N

12) 1,67 a Terrain am Hsblenwege neben der Kälberwiese, angrenzend an die Baustelle des Handels8- manns Fuhrmann, und

13) 5,92 a Terrain an dem GSoslar-Vienenburger Kommunikation#wege, an das Gchöft No. ass. 123 angrenzend,

„welche Grundstücke nach Lage und Grenze auf den bier zur Einsicht bereit liegenden Situationsplänen eingesehen werden können, erworben haben, gemäß der 88. 823 ff. der Civil-Prozeß-Ordnung, 23 der Grundbuch-Ordnuna und 7 ! des Gesetzes vom 1. April 1879 Nr. 12 alle Diejenigen, welche cin Recht an den vorbezeichneten Grundstücken zu haben vermeinen, aufgefordert, soldcs spätestens in dem auf

Freitag, den 10. Dezembver 1886,

Vormitlags 10 Uhr,

angeseßten Termine anzumelden. widrigenfalls die politishe Gemeinde resy. die Gemeinheit Oker als Eigenthürner der resp. Grundstücke in das Grundbuch eingetragen werden werden und Derjenige, welcher die ihm obliegende Anmeldung unterläßt. sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlihen Glauben an die Nichtigkeit des Grundbuchs die Grundftücke erworben hat, niht mebr geltend machen kann.

Sarzburga, den 20. Oktober 1886.

Herzoglibes Amtsgericht. Thiel emann.

[36362] Vekanntmachung.

Der MilHhändler Heinrih Vosse hierselbst, Mohrenstraße Nr. 59, is durch Beschluß des König- lihen Landgerichts T., 2. Civilkammer, hier, vom 17. September d. Is. für einen Verschwender er- flärt und demgemäß entmündigt worden.

Verlin, den 25. Oktober 1836.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 50.

[36433] Im Namen des Königs!

In der Aufgebotsfa®e Röttger zu Nevel bei Weitmar erkennt das Königliche Amtsgericht zu Bochum in der Sißung vom 19. Oktober 1886 durch den Amtsrichter Dr. Rinteln

| für Recht : Die Hypotheken-Urkunde über 1500 Darlehn eingetragen aus der Schuldurkunde vom 17. Juli 1871 am 19, Juli 1871 für den Bergmann Franz Nöttger zu Nevel im Grundbuhe von Munsceid Band I. Fol. 535 Abtbl. III. Nr. 8 auf dem dem Bergmann Wilhelm Segerath gehörigen Grund- eigenthum, gebildet aus dem Hypothekenauszuge vom 19. Juli 1871 und der Urkunde vom 17. Juli 1871, wird für kraftlos erklärt. Die Kosten werden der Antragstellerin auferlegt.

Von Rechts Wegen.

[36430] Im Namen des Königs! j Verkündet am 14. Oktober 1886.

Jür gens8meyer, Aktuar, als Gerichts\reiber.

Auf den Antrag des Brinksißers D. Lüders zu Wießen erkennt das Königliche Amtsgericht zu Nien- burg dur den Gerichtsassessor Zik, „da der Antragsteller bezüglih der nachstehend be- zeihneten Urkunde die Berehtigung zum Aufgebots8- antrage nah §8. 63 des Grunderwerbsgeseßes und 8. 103 der Grundbuchordnung glaubhaft gemacht hat; da das Aufgebot nach leßt angezogenem Gesetze und dem Ausführungêëgeseße zur Civ. Proz. Ordn. 8. 24 zulässig ist; da das Aufgebot durch Anheftung an die Gerichts- tafel sowie durch Einrückung in das Amtsblatt vom 24. April 1886 und das zu Hoya erscheinende Hoyaer A vom 20, April 1886 bekannt ge-

ul; da weder in dem Aufgebotstermine vom 7. Okto- Ae A ues O E Kater p Ur- gemeldet sind, und der Antragsteller Erla des gels. Penragt bat, : b ür Recht:

die auf der Stelle Nr. 13 zu Wießzen ruhende, au 2250 M Kaufgeldsrest lautende Orpotbek des r land Brinksiters Diedrich Gerstenkorn zu Wietzen

wird für erlo]}chen erklärt. Zick.

[36373] Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Johannes Preushoff zu Berlin, vertreten durch den Rechtsanwalt Stroh bier, klagt gegen den Bierbrauer Franz Preuschoff, zuletzt in Sinx im Staate Iowa in Nord-Amerika. zur Zeit unbekannten Aufenthalts, wegen einer Dec A E Antrage :

den Beklagten zu verurtheilen, an den Kläger * 300 #4 5 S zu zablen, E 2) das Urtheil gegen Sicherheitsleistung für vor- läufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlihen Ver- fandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Elbing auf den 12. Februar 1887, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, cinen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlicken Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Elbing, den 6. Oktober 1886.

N Baaß, Gerichts\{chreiber des Königlichen Landgerichts.

[36371] Oeffentliche Zuftelluug.

Die Käthner _ August und Augutte , geborene Dalüge, KriegelschWen Ehckleute in Lilienhecke, ver- treten durch den Rechtéanwalt Dr. Willußki zu Flatow, klagen gegen

1) den Besitzer Iohann August Schewe,

2) den Besißer Carl Friedri Schewe,

3) den Besißer Michael Ludwig Schewe, sämmtlich in Amerika unbekannten Aufenthalts, wegen Löshungsbewilligung mit dem Antrage:

a, die Beklagten Johann August und Cark Friedrih Schewe zu verurtheilen, in die Löshung des für fie im Grundbuche von Lilienhecke Blatt 8 Ab- theilung 1IT. Nr. 2a. und b. eingetragenen Mutter- erbtheils von je 56 # 56 „4 nebst Zinsen und Ee E OuE ai zu wil-

igen und die dazu erforderlichen Urkund Î Li t s ide au Y E E

b, sämmtliche Beklagten zu verurtheilen, in die Löschung ihres dur Erbschaft auf sie übergegangenen Antheils an dem im Grundbuche von Lilienhecke Blatt 8 Abiheilung 111. Nr. 2 e. eingetragenen Muttererbtheil der Justine Emilie Schewe von 96 M 99 H nebst Zinsen, Erziehungs- und Unter- haltungsberechtigung und Anspruh auf ein aufge- machtes Bett im Werthe von 45 4 zu willigen und die dazu erforderlichen Urkunden auf ihre Kosten zu beschaffen, |

e. das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu er- dra d 4

und laden die Beklagten zur mündlihen Ver- handlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts- gericht zu Flatow

den 11. Jaunar 1887, Mittags 12 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemaht. C, 885/86.

Flatow, den 21. Oktober 1886.

: __ Topolewsfki,

Serichts\{chreiber des Königlichen Amtsgerichts.

R Oeffentliche Ladung und Zuftellung. Auf Anstehen der zum Armenrechte ititios A M Erben des verlebten, zu Steinberg, Gemeinde Rem- seid, wohnhaft gewesenen Oekonomen Carl Wil- O pessen Wittwe Emil dessen Wittwe Emilie, geb. Fastenrath, ohne Geschäft in Steinberg, für sich und als Vormünderin rer minderjährigen Kinder Auguste und Ewald Frohn, 2) der Ehcleute Gustav Platte und Sophie F daf stav P phie Frohn 3) des Ackerers Carl Frohn daselbst, 4) des Fuhrmanns Gustav Frohn daselbft, 5) des Albert Frohn, Soldat in Mey, _6) der geshäftslosen Emma Frohn in Steinberg, für welwe Erben Rechtsanwalt Bloem bei dem Königlichen Landgericht in Elberfeld die Anwalts- verrihtungen wahrnehmen wird, __ wegen Scadensersaß, wird der Müller Hermann Krat, früher zu Erlen- mühle, Gemeinde Obermendig, wohnend, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, geladen, in acht freien Tagen nach Ablauf cines Monats nach der leßten Einrückung des Aus- zuges dieser Ls in die öffentlihen Blätter vor dem Königlichen Landgeriht zu Elberfeld in dessen öffentlicher Sißung Vormittags 9 Uhr, D a vertreten, zu reen um Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Ladung bekannt gemacht. s j

; h midt, Gerichts\{hreiber des Königlichen Landgerichts.

[36369] Oeffentliche Zustellung.

Der Hausdiener Christian Gieck hier, als Vor- mund des unehelihen Max Emil Carl Amthor Ne und Genossen, klagen gegen den Schuh- machergesellen Cornelius Martin aus Simmers- hausen, z. Z. unbekannten Aufenthalts, wegen Alimenten- und Kindbettskosten, mit dem Antrag auf Verurtheilung des 2. Martin zur Zahlung :

a, cines jährlichen Alimentationsbeitrags von 30 M,

zahlbar bis zum zurüdgelegten 14. Lebensjahre, in Zjährlihen Raten vorauszahlbar, j b. eines Beitrags zur Erlernung eines Handwerks oder anderen Gewerbes in Höhe von 40 #, zahlbar zur Hälfte bei Eintritt in die Lehre, e anderen Hälfte nah Ablauf der halben

chrzeit, e. von 12 G Beitrag zu den Kosten der Nieder- enbetts und der Taufe

kunft, des Wo : und laden den Beklagten zur mündlichen Ver-