1864 / 191 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2248 Commandeur werden. Am dankbarsten werden die 767 durch die / dur Unfähigkeit und Schwäche charafkterisirt. Die Decentralisation Kriegsartikel Verurtheilten sein, welche zum 15. August der Kaiser- greift immer mehr um sih. Neue Ausschüsse, neue Komnuissarien lihen Gnade theilhaftig werden j 491 Militair-Sträflingen wurde der | treten auf. Die Regierung ist zu {wach, sie in die Rest, 276 anderen ein Theil ihrer Strafzeit geschenkt. Schranken des Gehorsams zurüczuweisen. Der Aufstand is

Spauien. Aus Madrid, 13. August , wird telegraphirt: | dem Zufall _ überlassen. :17E8 entsteht eine Menge offizieller »In Folge einer auf dem Kriegsministerium abgehaltenen Konferenz | und halboffizieller _ geheimer Zeitschriften. Alle singen im

ist die Stadt Oviedo dem General Prim vom heutigen Tage an | Chor mit den öffentlihen wie nah einer Note das Lob als Wohnsiß angewiesen worden. « der - Regierung¡ alle rühmen die patriotishe Einigkeit, obwohl

Türkei. Aus Konstantinopel, 3. August, wird über | sie die beflagenswerthe Lage der Dinge genau kennen. Man fürchtet Marseille gemeldet : »Auf die Reclamationen des englischen und aber, Napoleon möchte, wenn die wahre Lage der Dinge im »Czas« des nordamerikanischen Gesandten hat die Pforte gestattet, daß - die | oder in der »Gazeta naradowa« aufgedeckt würde; gewaltigen Anstoß protestantischen Missionare auch fernerhin religiöse Erbauungs- und | daran nehmen. Was war die Folge von diesem absichtlichen Täu- Streitschriften publiziren sofern darin nur nit der Koran geshmäht | shungssystem? Der Aufstand maht täglich größere Rückschritte , die wird. Die zum Christenthume bekehrten Türken werden indessin Jugend wird demoralisirt, das Vertrauen der Nation geschwächt. in Karputh internirt. Außer den Batterieen zum Schuge der Is es doch so weit gekommen, daß vom Lemberger Comité bei der Meerenge läßt der Sultan nun auch ‘noch an den Grenzen Regierung angefragt worden, ob es nicht besser sei, statt 500 Mann gegen Griechenland und Montenegro eine Reihe von Festungen auf cinmal, die sofort von den Russen aufgerieben werden würden, errichten. « fünf Wochen hinter einander jedesmal 100 Mann auszusenden !!

Belgrad, 5. August. Gestern hat Fürst Michael den an Doch die Krone sehte die neue Regierung ihren aufständischen Ope- den Minister des Junern gerichteten Ukas unterzeichnet, welcher die rationen dadur auf, daß fie den Fürsten Wladislaw Czartory®ki zu National-Skuptschtina auf den 27. d. nach Kragujevacz einberusft. ihrem auswärtigen diplomatischen Agenten ernannke j ohne darauf

Bucharest, 6. August, Jm Ministerium hat eine Verände- | zu achten, daß die Czartorysfische Familie stets nur selbstische Jn- rung stattgesunden. Zwei Mitglieder desselben, die Herren Bolinti- | teressen verfolgt.« Ueber den Aufstand im Allgemeinen giebt die neanu (Kultusminister) und Orbescu (Justizminister) haben ihre Ent- | Broschüre folgendes Urtheil ab: »Die Städte befanden fich in lassung gegeben und ist statt ihrer Nikolae Crezulescu in das Ministe- Desorganisation und Ohnmacht, das Landvolk véèrbielt sich völlig rium getreten. Diese beiden Ministerien, Kultus und Justiz, sind | passiv. Das ganze Land entbehrte somit des aufständischen Cha- zu cinem vereinigt worden, eben so wie auch die Ministerien des rafters und es blieb nur eine Anzahl s{hlecht bewafsneter, aller Or- Innern und der Arbeiten. i ganisation und Verbindung mit einander entbehrender Abtheilungen,

Nußland uud Poleu, St. Petersburg, 12. August. | welche das in tiefer Ruhe verharrende Land von Rußland erobern Dem »R. J.« wird aus Ssamara telegraphirt: Der Emir von | sollten. Und solchen Krieg hat man sehr mit Unrecht einen Partei- Buchara hat die 13 Kosaken freigegeben, und sie befinden sich hon | gängerkrieg genannt. « Verfasser erblickt allein Heil für den Aufstand innerhalb unserer Grenze; auch die Ztaliener kommen mit ihnen. | in der Ausübung des rücksichtslosesten Terrorismus und proponirt Dazu bemerkt die »Sk. Petersb. Ztg. « : Obgleich der Emir von die Organisirung von Dolchmännerbanden , die fortwährend jedem Buchara im Jahre 1858, als er die dort gefangenen Russen aus- Biderspenstigen das Messer an der Kehle halten. Dieser Vorschlag lieserte, versprach, er wolle auch in Zukunst Gefangene, die über | wurde bekanntlich zur Ausführung gebracht, hat aber den gehofften Chokand nah Buchara geriethen, freigeben, so hat er doch sein Ver- | Erfolg nit gehabt. (Osts. Ztg.) sprechen nicht gehalten und es befanden sich jet schon 13 Mann Schweden und Norwegen. Stockholm, 8. August. dort. Was die Italiener betrifft, so sind es die unglülihen Tou- | Der König bat unterm heutigen Tage den Staatsräthen H. W. Bred- risten, die bekanntlich hinzogen, um sich Seidenraupen zu verschaffen | berg und C. M. Thulstrup, dem Staatsrath und Chef des Kriegs- und vom Emir in den Kerker geworfen wurden. Ministeriums , A. F. I- Reuterskjöld , und dem Chef des Kultus-

Kronstadt, 11. August. Am 9. d. besuchte Seine Majestät | Ministeriums, F. F. Carlson, bis zum 11. September Urlaub be- der Kaiser das Geschwader des Contre - Admirals Lissowski, | willigt. Ferner sind gleichzeitig die Staatsräthe Graf B. v. Platen welches soeben aus Amerika zurückgekehrt ist. Am 11 Uhr lief das | und C. J. Malmsten angewiesen worden, bis weiter der Erstere außer seinem eigenen Departement das Kriegs-Ministerium und der Leßtere das Kultus-Ministerium zu verwalten.

Am 4. d. M. stellte der s{hwedische Ingenieur-Capitain Wenner- siróm unweit Christiania mit einem von dem hiesigen Civil-Jngenieur Nobel erfundenen Sprengungs-Apparat Versuche an. Zur genauen Ermittelung der Vorzüge der Ersindung vor dem gewöhnlichen Schießpulver gelangte man inzwischen niht; dagegen wurde die größere Sprengungsfraft Über jeglichen Zweifel gestellt.

Am Freitag, den 5. August, fand die feierliche Eröffnung der Drontheim-Stören Bahn statt. Um 9 Uhr ging der Zug mit den Vertretern der Gemeinde, Beamten u. A. von Drontheim nach Stören ab, wo er um 12 Uhr anlangte Dort wurde ein Früh- ück cingenommen, bei welcher Gelegenheit Staatsrath Brettville eine Rede hielt, in welcher er Glück wünschte wegen glücélicher Ueber- windung der Schwierigkeiten des Terrains. Um 5 Uhr kehrte die Gesellschaft wieder nah Drontheim zurü,

In Schweden is von Seiten des Kriegs-Kollegiums der Ver- fauf der für eine eventuelle Truppenzusammenziehung angeschafften Materialien anbefohlen worden.

Dánemark. Kopenhagen, 11. August. Die telegraphisch hon gemeldete Proclamation, welche der König dem Kriegs- Minister zugestellt hat, lautet wörtlih wie folgt:

»Soldaten! Der Kampf is beendet! Von den blutigen Thaten des Krieges fehrt Jhr zu Euren häuslichen Beschäftigungen zurück. Der Krieg hat {were Opfer erfordert, aber mit noch s{chwereren muß der Friede er- fauft werden. Jedoch das Wohl des Naterlandes erheischt, den Frieden dem fortgeseßten Kampfe vorzuziehen. Jch weiß, Euer Muth is ungebrochen ; Ich weiß, daß die Armee noch bereit ist, den Kampf gegen den Feind fort- zuseßen; aber der Ausgang steht nicht in Unserer Macht und während des Kampfes is der größere Theil des Landes in der Gewalt des Feindes und leidet unter einem Drucke, welcher zur baldigen Vernichtung führen wird. Deshalb mußte eine Beendigung des Kampfes gesucht werden, wenn auch durch Abtretung von Lan- destheilen, welche seit uralter Zeit zu Dänemark gehörten und mit denen jedes dänische Herz verknüpft war. Für Euch, Soldaten! ist der Ausgang

Kaiserliche Cortege von Peterhof aus, voran die Dampf - Yacht » Alexandria« unter dem Breitwimpel Seiner Majestät, gefolgt von den beiden Dampf - Yachten »Strxjelna«, Sr. K. H. dem General- Admiral, und »Newa«, dem Verweser des Marine - Ministeriums

General - Adjutant Krabbe gehörig. Um 12 Uhr auf der großen Rhede bei Kronstadt angelangt, ging das Kaiserliche Cortege bei der Flaggmann-Schraubenfregatte »Osslabja« vor Anker und Se. Ma- jestät der Kaiser ließ sich in Begleitung Jhrer Kaiserlichen Hoheiten der Großfürsten Alexander UAlexandrowitsh und Wladimir Alexan- drowitsh und seines Gefolges auf einem Kutter zur Fregatte über- seyen. Se. Majestät besichtigte die ganze Fregatte, dankte dem Ad- miral, den Offizieren und der Mannschaft sür ihren Dienst und ließ Alarm schlagen.

Nach einem Besuch auf den übrigen Fahrzeugen des Geschwa- ders, der Schraubenfregatte » Peresswjet« und der Schraubenkorvette »Witjas«, kehrte Se. Majestät der Kaiser um 2# Uhr auf die Kaiserliche Dampf-Yacht »Alexandria« zurück und ließ das Ge- \{chwader manövriren. Nach verschiedenen Uebungen in der Hand- habung der Segel zeigte die Kaiserliche Yacht das Signal, es solle vom Geschwaderaus ein Angriff auf die Yacht ausgeführt werden. NahVerlauf von 10 Minuten umringten mit leichter Schiffsartillerie und Raketenge- stellen versehene Kutter, Barkassen und fleinere Boote und alle mit Büchsen und Pallaschen wohlbewafsnete Mannschaft tragend, die Kaiserliche Yacht und passirten eines nach dem andern unter dem Spiegel der- selben. Als das leyte Boot vorbei war, begann die Yacht die An- fer zu lichten, während ein neues Signal auf derselben die Zufrieden- heit Sr. Majestät des Kaisers mit der Ausführung des Manövers zu erkennen gab, Die Fahrzeuge des Geschwaders antworteten und darauf kündigte ein leßtes Signal an, daß die Soldaten der Be- mannung 1 R. pro Mann ausgezahlt erhalten sollten. Um 35 Uhr trat das Kaiserliche Cortege den Rücfiveg nach Peterhof an, wäh- rend das Dampfschiff »St. Petersbutg«, auf welchem der Hafen- Commandeur Sr. Majestät entgegen gefahren war, nach - Kronstadt

zurückehrte. Von der polnishen Grenze, 12. August, Nach Broschüre »Wtyl» dauerte die

der erwähnten Kvakauer durch Langiewiczshe Diktatur inaugurirte Herrschaft der

Weißen vom März bis Anfangs Juni 1863, wo die Partei der Rothen wieder ans Ruder kam und \sich durch Entwendung der Pfandbriefe aus dem Staatsschay des Königreichs eine unabhängigere Stellung von der reichen contrerevolutionairen Aristokratie sicherte. » Diese Periode des Aufstandes heißt es in der Broschüre ist

Sache, welche wir jet haben aufgeben müssen. Aber mit Ehren geht Ihr aus dem Kampfe hervor. Es soll anerkannt werden / daß die Aufgabe, welche Euch von Anfang an gestellt wurde, mehr als schwierig war; gegen- über den Heeren zweier Großmächte waret Thr nur eine kleine Schaar. Jede Hossnung auf Hülfe {lug fehl, die Uebermacht des Feindes zwang Euch zum Rückzuge, aber weder diese Uebermachi noch die Strenge des Winters brach Euren Muth. Empfangt daher , ehe Ihr Euch trennt, den Dank Eures Königs. Mit tiefer Bekümmerniß bin Ich Euren

Sv efcn/

rauf von der Linienmann/

s Ministerium auf Basis it dem Feinde über den ium, dem Reichsrathe die Friedensgrundlage zur Bestätigung jorzulegen , bevor die Ratification stattfindet? Hat das Ministertum

des Kampfes doppelt s{hmerzlich; Jhr kämpftet und Euer Blut floß für die

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eren Anstrengungen gefolgt, mit _schmerzerfültem Stolze habe ih Eure gten gesehen. _Bewahrt auch während Eurer friedlichen Beschäftigung Ruhe und die Selbstaufopferung, welche Jhr im Kampfe bewiesen habt, yahrt vor Allem die Liebe zu Eurem Könige und zu Eurem Vaterlande (he Euch bisher geleitet hat. Unter dem Beistande der Vorschung wird nemark noch eine glüliche Zukunft hoffen können, wenn auch die nächste it si dunkel und drohend erweist. Seid im Frieden, was Jhr im Kampfe und Jhr werdet zum Wohle des Vaterlandes beitragen, 11e Ihr her dessen Ehre aufrechterhalten habt. Kopenhagen, den 8. August 1864. if ; he Bekanntmachung des Kriegsministers zufolge soll diese oclamation den Truppen unter Gewehr vorgelesen werden. Mie verschiedene Blätter übereinstimmend berichten, steht auf I ordnung des Kriegsministeriums in der Jnfanterie eine größere Ï irlaubung hevor. Zunächst werden sämmiliche Schleswiger per- tirt, cs sei denn, daß dieselben ausdrüdlich wünschen sollten, in } Armee zu bleiben. Ferner werden mit Ausnahme des Jahr- I nges 1864 und der Freigeloosten aus den Jahren 1857 1898 inmtliche in dem Königreiche Dänemark ausgehobene Mannschaften urlaubt , jedoh #0, daß; falls die Stärke der genannten Alters- sen unter 300 Gefreiten und Gemeinen per Bataillon (also für

ûs Regiment zu 9 Bataillons 600 Mann) ergeben sollte, zunächst En den Freigeloosten der Jahrgänge 1559, 1560 und 1&61, und

haft der Jahrgänge 1563 und 1562 Die Gefreiten

, erforderliche Stärke zurückzuhalten sein wird. | indeß die Ne-

iden eben so behandelt werden als die Gemeinen,

Ayc-Korporäle und zeitweiligen Unteroffiziere, so wie die Jntendan-

[r-Assistenten bis weiter in Dienst bleiben werden. Die Beurlaub- Ì fönnen beliebig in Uniform oder in Civilfleidern in die Heimath

lassen werden.

Aus dem hiesigen Depot der Train-Soldaten sind außer säâmmt-

sihen Schleswigern die dänischen Mannschaften der Jahrgänge 1862 ss 1863 entlassen worden.

Dem bisherigen Befeblshaber des ersten Jnfanterie - Regiments;

D erst-Lieutenant Be, ist das Kommando über die dritte Jusan- Rie-Brigade übertragen worden.

Gestern kam im Reichraths-Volksthing dic Pastor Bir ke- [sche Interpellation an den Minister-Präsidenten (Verhandelt der Abtretung ganz Schleswigs Frieden? Beabsichtiat das Mini-

fruten beurlaubt und überhaupt solche militairische Anordnungen ge- fen, welche den Frieden vorausseßen 7) zur Sprache. Der Inter- lant bedauerte nicht den Verlust Holstein-Lauenburgs wohl aber è Lostrennung der dänischen Schleswiger von Dänemark. Die turlaubung der Rekruten und der gesammten älteren Maunschast rde die Wiederaufnahme des Krieges unmöglich machen. Endlich

habe lediglich das neue Erbfolgegeseyh die Losreißung des Her- gthums Schleswig von der dänischen Krone veranlaptt Auf erwiederte der Minister - Präsident, Geheime Rath Bluhme, Ungefähr ite Bedingungen

thaltenen, so werde dasselbe die Gelegenheit sicherlih nicht unbe-

Hier-

Könne das Ministerium vortheilhaf- als die in den Präliminarien

.

Folgendes : ermöglichen ,

vorübergehen lassen. Eine gescygebende Versammlung könne niht an Friedensverhandlungen betheiligen. Die Nichtbeurlau- Ing der Truppen wäre unrichtig, da der Landmann behufs Ernte- iten deren Beistandes dringend bedürftig sei. Die gropen Ver- Dänemarks seien allerdings zu bedauern, allein wer könne Ge- enes rügängig machen? Für die Regierung sei die Befreiung den Staatsgeschäften nur eine Erlösung, und möge sih deshalb

Ader zur Uebernahme des Ministeriums melden, der es auf sein Gewissen nehmen wolle, auch Dänemark zu opfern, weil Schles- Wg verloren. Mßerdem sprachen der Prof. Hammerich, Prof. Steen und der Grossirer Adler im Juteresse Birkedal’'s, Pastor Hass aus Jütland ld der Kriegsminister, General - Lieutenant Hansen, dagegen zu Gunsten des Minister-Präsidenten.

Er (Bluhme) könne Solches niht verantworten.

Nachdem der Minister-Präsident 1 zweiten Male gesprochen, wurde vom Justizrath Klein und anderen Abgeordneten Abschluß der Debatte beantragt und der

sprechende Antrag von dem Volksthing mit 43 Stimmen gegen 34

geheißen.

Jn der gestrigen Sihung des Folkethings kündigte A. Hage gende Interpellation an: An den Marineminister: 1) Welche iegôschisfe hatten den besonderen Auftrag, Alsen gegen feindliche griffe zu vertheidigen, namentlich im Alsensund ? 2) Hat der e des Geschwaders in den lehten Tagen vor dem 29. Juni Chefs der Kriegsschiffe irgend welchen Befehl oder Mittheilung, en bevorstehenden Angriff betreffend, mitgetheilt? 3) Findet Minister, daß der Chef des Geschwaders und dessen sämmkt- je Untergebenen Alles gethan haben, was möglich war, um Angriff auf Alsen abzuschlagen? An den Kriegsminister : Welche Stärke aller Waffengattungen hatte der auf Alsen am Juni kommandirende General zu seiner Verfügung? 2) Hat genannte General dem Oberkommando vorgestellt , daß mebr uppen zur Vertheidigung der Insel erforderli waren, Und welche

Antwort hat er dann erhalten ? 3) Wie war die Bewachung der Küstenstrecke des Alsen-Sundes angeordnet; namentlich an den Stel- len, wo ein Angriff zunächst zu erwarten war? 4) Hatte der fom- mandirende General vor dem 29. Juni irgend eine Mittheilung wegen eines bevorstehenden Angriffes erhalten j hatte er Kunde da- von, daß der Feind cine Menge Böte am Sunde sammelte; und - hat er alle Nachrichten, welche er hatte/ dem Chef des Geschwaders mitgetheilt? 5) Findet der Minister, daß der fommandirende Gene- ral und dessen Untergebene Alles gethan haben, was möglich war, um den Angriff auf Alsen abzuschlagen.

Aus der Provinz Jütland haben sich in Folge des eingetre- tenen Wasffenstillstandes nachträglich verschiedene Mitglieder des Reichsraths eingefunden. In der Volkstbings- Abtheilung erschienen u. A. in diesen Tagen dorther der Bürgermeister der Stadt Hor- sens, Kammerherr Jessen, und der Justizrath C. M. Jespersen aus Randers.

Ein Orlogsgeschwader, bestehend aus 1 Linienschiss, 3 &re-

gatten und 2 Korvetten, is gestern ins Kattegat und in die Nordsee abgesegelt. Mit dem Ende des Krieges ist auch die Theilnahme für die unglücklihen Opfer desselben bedeutend geshwundén. Sämmtliche Blätter klagen über die spärliche Betheiligung an der 4. Schillings-Subscription und fordern zu reichlicheren Spenden auf. Ein Wohlthätigkeis-Bazar dagegen, welcher in diesen Tagen in dem Sommerlokal des Bürgervereins eröffnet worden ist, findet lebhaftere Theilnahme. Unter anderen Gaben sind aus Australien zwei Silber- barren im Werth von ungefähr 3000 Thlr. eingegangen.

Nach der »Frederikshavn Avis« vom 7ten sind die Preußen, welche den Donnerstag vorher in Frederikshavn eingerückt waren, am 6ßten Mittags nah Säby marschirt. Auch dic in Aalborg lie- genden Truppen sind südwärts gezogen. Man vermuthet, daß wäh- rend des Waffenstillsiandes kein Punkt nördlicher als Hobro beseßt werden wird.

Aus Aalborg vom 10. wird der »Berl. Tid.« geschrieben: Nördlich vom Lymfjord stehen keine preußische Truppen mehr und hier in der Stadt liegen nur ca. 1000 Mann. Die Fähre über den Lymfjord wird wieder von dänischen Fährleuten gehandhabt. Gestern kam der »Aalborg« hier an j heute »Diana« und »Fylla« mit vielen permittirten Soldaten und Rekruten. Ueber Beförde- rung der Post soll mit dem preußischen Kommando eine Divergenz entstanden sein, die Preußen beanspruchen die Beförderung für sich, da die Post eine Staatseinnahme bilde. Jn Folge dieser Be hauptung wurde gestern eine dänische Post zurückgehalten und heute ist eine mit der » Fylla « gekommene Post mit Beschlag belegt worden.

Aarhuus, 12. August. publizirt worden:

Der Personen - , Post- und Handels-Verkehr mit den dänischen Inseln so wie mit dem Auslande ist von jeßt ab in nachstehender Weise wieder gestattet. Die Postdampfschiffe so wie Handelsschiffe können in Aalborg, Randers, Grenaa , Ebeltoft Aarhauus, Horsens, Veile, Fredericia und Kol- ding ein- und auslaufen. Dieselben unterliegen der besonderen Beausfsichti- gung der betreffenden Kommandanturen. Die Ausfuhr der Kriegsmaterialien, so wie aller Gegenstände , welche für die Verpflegung der Truppen nothwendig sind, bleibt vorläufig untersagt. Die betreffenden Kommandanturen führen hierüber Controlie. Die Einfuhr der Gegenstände unterliegt ebenfalls der Controlle der betreffenden Kommandanturen bezüglich des Krieg8materials, welches einzubringen unbedingt untersagt ist. Die Bestimmungen über Ein- fuhr solcher Artikel, welche nach den Landesgesezen einem Eingangszoll un- terzogen, bleiben in Kraft und werden von den betreffenden Zollbeamten, die ihre Function nun wieder übernehmen, ausgeführt. Hiernach dürfen Schiffe bei den beregten Orten nur mit Genehmigung der Kommandantur und der Zollbeamten ein- resp. auslaufen. Nichtbefolgung dieser Verord- nung zieht strenge Bestrafung nach sich. Aarhuus, den 9.iAugust 1864. Der Militair-Gouverneur. Jn Vertretung v. Plonsfki.

Das preußische Telegraphenamt zeigt an, daß die Verbindung auch für das Publikum freigegeben ist.

12. August. Die »Berlingske Tidende« meldet, daß das Oberkommando der Armee für die Dauer des Waffenstillstandes nach Odense (auf der Jnsel Fünen) verlegt ist, ferner daß laut Uebereinkommen mit dem Oberkommando der alliirten Armee der Verkehr von Civilpersonen zwischen Jütland und Fünen über Middelfahrt-Snoghoe gestattet is, wenn diese sich bei den betreffenden Playkommandanten gehörig legitimiren.

In der gestrigen Sihung des Volksthing brachte der Ab- geordnete Hage den Antrag ein, einen Aus\{huß von fünf Mitglie- gern einzusehen , der über die Aufschlüsse der Regierung in Betreff“ der Friedenspräliminarien und des Waffenstillstandes Bericht erstatten solle. Der Abgeordnete Klein {lug eine Abänderung des An- trages dahin vor, diesen Antrag dem Fünfzehner-Ausshuß zu Über- tragen, und zwar derart, daß selbiger seiner Zeit Über Eingegangences Bericht érstatte. Der Antrag wurde \hließlich mit dem Klein'schen Amendement mit 56 gegen 20 Stimmen angenommen.

Amerika. New-York, 30. Juli. General Hunter bleibt nominell im Kommando des Departements West-Virginien. Gene- ral Croofk kommandirt aber die Truppen im Felde.

Der in Diensten der Konföderirten stehende Capitain John

Hier ist nachstehende Bekanntmachung