1886 / 301 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Dec 1886 18:00:01 GMT) scan diff

der deutshen Güter- und Personengeld-Tarife nebst Kilometer-Tarif- Tabellen ; Lieferf risten, Berechnung derselben, Ausnahme-Bestimmungen, Verzeichniß der Lieferfrist-Verlängerungen und Berlürzungen: Regle- ment, betreffend die Berehnung und Erhebung von Mehrfracht und Konventionalstrafen nebst Erläuterungen; Zoll- und Steuer-Vor- schriften ; obligatorishe Bestimmungen über Verladung vcn Brettern, Bohlen, Heu 2c., Skizzen dazu; Lade-Profile: I. Normal-Lade- Profil für die Eisenbahnen Deutschlands, 11. Maximal - Lade- Profile A, B, C, D, nebst Verzeichniß der Babhrstrecken, auf welchen diese Profile zulässig sind; Fahrplan-Schema, Verzeichniß der Eisenbahn-Verwaltungen und vieles Andere. Der zweite Theil des Taschenkalenders enthält ein Adreßbuch der Handelskammern, kaufmännischen Korporationen und Spediteure, der Gifenbahnstationen, Eisenbahnbehörden und Gerihte im Deutschen Reiche. _Abgesehen von den Handelskammern und Korporationen is zur Darstellung die Tabellenform gewählt, welche dadur leicht übersihtlich gestaltet wurde, daß alle Angaben sich auf die in alphabetisher Anordnung aufgeführten Ortênamen beziehen.

Veteriuärwesen.

: 7 Rußland. : In Warschau sind drei Stück Vieh an der Rinderpest erkrankt und getödtet worden.

Gewerbe und Handel,

Die ordentliche Generalversammlung der Hannoverschen Mafchinenbau-Aktiengesellshaft vorm. Egestorff vom 18. d M. genehmigte die vom Aufsichtsrath und Vorstand vorgelegte Vilanz und ertheilte Decharge.

Glasgow, 21. Dezember. (W. T. B.) Die Verschiffungen

von Noheisen betrugen in der vorigen Woche 4500 gegen 7000

Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

New - Vork, 20. Dezember. (W. T. B.) Weizen - Ver- \hiffungen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Ver - einigten Staaten nah Großbritannien 82 000, do. nah Frank- rei 11 000, do. _nach anderen Häfen des Kontinents 45 000, do. von Kalifornien und Oregon nah Großbritannien 112 000, do. na anderen Häfen des Kontinents Qrts.

Submissionen im Auslande. Belgien.

1) 21, Januar 1887, 105 Uhr Vormittags. Provinzial-Gou- vernemeats-Gebäude zu Brüssel. Ausbaggerung des Teiches an der Kapelle der Domäne Tervueren. Voranschlag 40 800 Fr. Vorläufige Kaution 2000 Fr. Preis der Pläne 9,50 Fr. Lastenheft Nr. 115 bei der Administration des ponts et chaussées et des mines, rue de Louvain No. 24 zu Brüssel, käuflich.

2) Näthstens, Mittags, Börse zu Brüssel. Unterdach setzung eines Gebäudes in Station Pepinster. Voranschlag 77 314 Fr. Vorläufige Kaution 2000 Fr. Auskunft beim Ingenieur en chef, Direktor Goffin, rue Latérale No. ?, und beim Haupt-Arhitekten Fouquet, rue de Brabant No. 3 zu Brüfsel.

3) Nächstens, Mittags, Station Lüttihß—Guillemins. Bau eines Telegraphengebäudes, rue Varin zu Lüttich. Boranschlag 25 805 Fr.

Vorläufige Kaution 1250 Fr. Auskunft bei Herrn Gody, rue de'

Ligne Nr. 28 zu Brüfsel.

4) 26, Januar 1887, 11 Uhr Vormittags. Bureau der Société Nationale des chemins de fer vicinaux, rue de la loi No. 9 zu Brüssel. Bau der Linie Andenne—Samson. Näheres in genanntem Bureau und beim Ingenieur Bellefroid zu Jambes bei Namur vom 12, Januar ab.

Se

27. Dezember, 11 Uhr. Bürgermeisterei Udine: Herstellung ciner Cement-Nöhrenleitung für den neuen Aquädukt. Vor- ans{chlag 91 270 Lire.

27. Dezember, 11 Uhr PDeputazione provinciale zu Modena: Brückenkonstruktion über den Panaro. Voranschlag 132 350 Lire.

27. Dezember, 11 Uhr. Deputazione provinciale zu Novara: Brückenkonstruktion über den Ticiuo zwi\hen Oleggio und Tornavento. Voranschlag 827 000 Lire.

28. Dezember. Königliche Marine. PDirezione armamenti della R. Marina zu Spezia: Lieferung von Porzellan. Voranschlag 30 000 Lire.

29. Dezember. Königliche Arsenal-Direktion zu Turin: Zink- fen für Cartouhen Typus Ritter, 1228 Lire. Zink in Stangen, 0: Lira

30, Dézember, 12 Uhr. Bürgermeisterei Bergamo: Wasser- leitung. Voranschlag 15 228 Lire.

30, Dezember, 2 Uhr. Territorial - Kommissariats - Direktion Turin: Militärtuche, 4090 m, aschgrau zu 36 000 Lire und 26 000 m türfis{hblau zu 286 000 Lire. TIuchbreite 1,30 m,

31, Dezember, 10 Uhr Vormittags. Königliches Bergamt (R. Stabilimento montanistico) zu Belluno: 3000 chm Kohle.

30, Dezember, 2 Ubr. Territorial - Kommissariats - Direktion Genua: 2000 Stück Fässer aus Cichenholz, mit Zink gefüttert, zum Wassertransport, Stück 40 1 Inhalt ¿u 17 Lire. Boranschlag 34 000 Lire.

3. Januar 1887, 12 Uhr. Königliche Schiffsbau-Werkstätte

rei 157

Neapel: 80000 kg Mineral-Sch mier öl für Maschinen. Bor-

anschlag 74 000 Lire.

4. Januar, 12 Uhr. Königliche Schiffsbau-Werk\tätte Spezia: Lieferung eines Dampfkessels. Boranschlag 25 200 Lire.

4. Januar, 12 Uhr. Ebendaselbst: zwei vollständige Lo komo- tions- Apparate für Dampfbarkassen von 12,20 m Länge. Vor- anschlaa 19 000 Lire.

Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs - Anftalten. In Folge des starken Schnecefalls der lezten Tage und der ein-

getretenen Schneeverwehungen sind die Postverbindungen auf den Eisenbahnlinien Berlin—Eisenac, Berlin—Nordhausen Kassel, Berlin—Jüterbog— Dreéden, Berlin—Elsterwerda—Dresden, Berlin— Leipzig, Magdeburg—Cöthen Leipzig, Magdeburg—Zerbst— Leipzig, auf den meisten Bahnstrecken innerhalb des König- reichs Sachsen und auf der Schlesischen Gebirgsbahn, sowie auf den von. Görlitz und Kohlfurt ausgehenden Kursen gehemmt und unter- brochen, Wann die Wiederfreilegung der Strecken gelingen wird, is} an vielen Punkten noch nit abzusehen. Soviel als irgend thunlich werden auf den unterbrochenen Kursen zur Beförderung der Briefe Cstaffettenposten 2c. eingerichtet.

Die am 24. jedes Monats von Southampton und am 28.

von Lissabon nah Süd-Amerika abgehenden Schiffe der Royal Mail Steam Paket Company werden wegen der in Brasilien angeordneten Quarantänemaßregeln gegen die aus Argentinien kommen- den Schiffe nur noch nach Brasilien über St. Vincent fahren und können mithin nicht mehr zur Beförderung von Briefsendungen nach den La Plata-Staaten benußt werden. Dagegen werden die am 9. von Southampton und am 12 von Lissabon abfahrenden Schiffe der ge- nannten englischen Dampfergesellschaft auf der Ausreise nah wie vor über Brasilien nah den La Plata-Staaten ihren Kurs nehmen, auf der Heimreise aber Brasilien nicht anlaufen. __ Ueber die durch den Schneefall verursachten Verkehrs- störungen liegen heute folgende weitere Meldungen des ,W.T.B.“ vor: Sand vbera a, d. W, 922. Dezember. Der Verkehr auf der Linie Breslau—Posen ist dur starke Schneefälle gesperrt.

; Nordhausen , 21. Dezember. In Folge des gestrigen orkan- artigen Sturmes ist der Bahnbetrieb vielfach gestört. Zwischen Zordhausen und Halle stecken Züge im Schnee, Heizmaterial und Lebensmittel werden an dieselben herangeschafft. Zwischen Sanger- hausen und Riestedt ist die Lage am \{chlimmsten.

Nürnberg, 22. Dezember. Seit vorgestern ununterbrochener starker Schneefall ; die meisten Bahnzüge sind ausgeblieben.

Seit Montag früh hberrfchen verbindungen sind nach allen all dauert fort.

Plauen i. V., 22, Dezember. hier Schneestürme. Post- und Bahn Richtungen unterbrochen. Der Schneef ;

Gotha, 21. Dezember. Der Bahnverkehr ist wegen des starken, nod immer andauernden Schneefalles seit vergangener Naht ein-

London, Dampfer „Roslin-Cafstle“ in Capetown angekommen.

ist am Sonntag auf der Ausreise

Sanität8wesen und Quarantänewesen.

Niederlande. Zufolge einer im „Nederlandsche Staats-Courant* v Verfügung vom 16. Dezember 1886 b Minister des Innern die unter dem

eröffentlihten at der Königlich niederländische 13. November d. J. erlassene dur welche der Hafen von Malaga für von Cholera lärt worden ist (vergl. „R.-A.“ Nr. 277 vom 24. No- vember 1886), wieder aufgehoben.

Verfügung, verseucht erk

Verordnung Nr. 24. italienische Ministerium des Innern hat dur mber 1886 Folgendes angeordnet : vom Küstengebiete Oesterreih-Ungarns ab- ffe werden vom 10. Dezember d. J. ab

Quarantäne- Das Königlich Erlaß vom 10. Deze

fahrenden Schi ordnung Nr. 11 vom 30. Juni d. F

die durch die Ver- . (Reichs-Anzeiger Nr. 159 vom orgeshriebenen Quarantänemaßregeln eingestellt. Diese nah vorher-

daß sie eine

9. Juli 1886) v Schiffe erh gegangener von Krankh

Denjenigen Schiffen der gedachten sicht auf den Zeitpunkt ihre vom130. Zünt d. N gestattet, die let \schenen Häfen ab

Die Verbote der Einfuhr von Lumpen, bestimmten niht gewaschenen alten dem österreichish-ungarischen Gebiet

alten die Erlaubniß zum freien Verkehr ärztlicher Untersuchung, sofern sie nachweisen, eit freie Ueberfahrt gehabt haben. Provenienz, welche mit Rük- r Abfahrt noch der dur die Verordnung vorgeschriebenen Quarantäne unterliegen, wird tere in den mit Gesundheitsämtern 1. Klasse ver-

Hadern, für den Handel Kleidungsftücken und Dünger aus e werden bis auf Weiteres aufrecht

Dagegen wird die Einfuhr gebrauchter Bettgeräthshaften von jer gestattet, insofern sie mit von italienischen Konsuln oder Kon- r-Agenten visirten Attesten der Gemeindebebörden v geht, daß diese Geräthschaften aus on der Krankheit nicht befallen wurden oder in x als 10 Tagen fein Cholerafall vorgekommen ist, der Krankheit verschonten Familien angehören. Am werden dieselben jedoch einer 48 stündigen n der Eigenthümer unter Aufsiht der Gemeinde-

ersehen sind, aus welchen hber»or Orten kommen, welche entweder v welchen s\eit meh sowie daß sie von Bestimmungsorte infizirung auf Koste behörde unterworfen Quarantäne-Verordnung Nr. 25.

Das Königlich italienische Ministerium des Erlaß vom 10. Dezember 1886 angeordnet, daß ordnung Nr. 6 vom 4 April d. F. (Reichs-2 14. April 1886) vorgeschriebene Quarantäne von Tarif a und dessen Umgebung kommen zember ab eingestellt wird. seßung einer v

Innern hat durch die durch die Ver- [nzeiger Nr. 90 vom für die aus dem Hafen den Schiffe vom 10. De- Diesen Schiffen ift unter der Voraus- on Krankheit freien Ueberfahrt der freie Verkehr ge-

Rumänien. Die rumänishe Regierung hat mittelst einer unterm 14. De- zember 1886 veröffentlihten Verordnung Folgendes 1) Der Personenverkehr von

angeordnet : Bulgarien nah Numänien ist an unkte als in Verciorowa, Severin, Calafat, Turnu- Giurgewo, Oltenißa und Calaraschi an der Donau und in angalia, Küstendje und Sulina am Schwarzen Die aus Bulgarien kommenden Pers Eintritt in Rumänien einer fünftägigen 3) Denjenigen Neifenden, wahrgenommen werden,

keinem anderen P

Meere gestattet. onen werden bei ihrem Quarantäne unterworfen.

an welchen Anzeichen der Krankheit ist der Eintritt in Numänien verboten.

4) Die Donau-Shchiffahrtsgesellschaften besonderen Dampferdienst, welcher das linke für die rumänischen Häfen einzurichten.

Brasilien.

Mittelst Erlasses des Kaiserlih bra Innern vom 19. November 1886 ist die auêgesprohene Verdächtigkeitserklärung ausgedehnt worden, welche, v aus Jtalien mitbringen.

find aufgefordert, einen Donau-Ufer allein berührt,

silianishen Ministers des gegen den Hafen von Genua auch auf diejenigen Schiffe on Marseille kommend,

Berlin, 22, Dezember 1886.

Köln, 22. Dezember, 12 Uhr 30 Min. Vorm. Die englische Post vom 21., Grund: Schiff in Ostende herangekommen.

Verviers, 22. Dezember, 4 Uhr Ble englishe Po vom 21, Grund: Unwetter im Kanal.

Verviers, 22. Dezember, früh englishe Post vom 21. den Zug 8 Uhr 5 Minuten Nachmittags

Morgens, ist ausgeblieben. wegen ungünstiger Witterung nicht

23 Min. Vorm. (Tel.) Abends, is ausgeblieben.

4 Uhr 42 Minuten. Die rd den Anschluß an aus Köln nach Berlin

Abends wi

(Missionskonferenz in der ch deutsche Weihnachtsfeier erbreitet \sich immer weiter. anz unbekannt war, hat er sich in Aber auch

Weihnachtsfeier in Indien. ] Provinz Brandenburg.) Die eigenthümli mit dem brennenden Christbaum v Sngland, wo der letztere früher g den wohlhabenden Kreisen selbst in dem

schon ziemlich eingebürgert. Art der Feier dur unsere Anklang gefunden. wo die Goßner'she Mission zahl- (mit beiläufig 30 009 Mitgliedern) Weihnachten hellen Lihterbaum Sie haben zwar nit die deutsche auch keine dieser ähnliche Art Nadel- ( ch die immergrünen Bäume mit den Blättern (wahrscheinlich Ficus-Arten, zogene Gummibaum) sollen si in de Zu dem letz Papier verwendet. Herr Beyer in ür 14 Rupies (=

i fernen Indien ist die deutsche \sionare eingeführt und hat s{chnell Tschutia Nagpur, reihe Christengemeinden

Walddörfern lichen Weihnachtsliedern gefeiert. ihte und es scheint fi dort olz zu finden,

abgelegenen

der Kolhs mit dem und fröh-

wie der bei uns im m festlihen Shmuke teren werden außer den Lichtern Nach solchen Goßnerpur 28 M) besorgen _ der Baum selbstverständlich sie in Indien als Jung und Alt beliebt sind. von den s{warzbraunen Kindern die dern singen hören. Am Bolksweisen ilih sehr ein- idnischen Kolhs dazu agend und kindisch i er singen zu den nige von ihnen selbst gedichtet,

sehr \{chöôn ausnehmen. namentlih Sterne aus farbigem ist die Nachfrage so groß geworden, zu Weihnachten Mitte 1882 f Außer den Sternen üßigkeiten versehen, wie ormen bei

„Mithai* in Unter dem

auh mit S verschiedenen brennenden Baume kann Melodien mehrerer von unseren liebsten abec stimmen sie, an, die „Bhajan“, tönig und fremdar ungenen Te eil aber auch roh und a alten Weisen christlihe Te andere von den Missionaren überseßt si In dén abgelegenen Dörfern rer oder Katechisten gefeiert bescheidenen Lehmkirclein, er die Missionsstation nicht all Seiten die braunen Christen am Heilig en. Die Männer sind mit der Tigerarxt

Weihnachtslie wie die Erwachsenen, welche unserm musikalischen Ohre fre Die von den he xte sind zum Theil sehr nihts\ Die Christen ab

tig klingen.

rte, deren ei

wird das Fest unter , und der Baum brennt mit Stroh ge- zufern ist, strömen von en Abend dorthin zu- bewaffnet denn der

5 Leitung der eingebornen Leh in dem oft sehr deckt if, Wo ab

Weg dur den Urwald is oft durch wilde Thiere bedroht neben ,

ihnen sieht man die treuen, freilih sehr unansehnlichen Pariahunde Die Frauen haben das jüngste Kind auf dem Rücken und tragen außerdem den Reisvorrath für die Zeit des Festes. Die dunkelfarbigen Ges» stalten in ihren weißen, langen Gewändern, das pech\chwarze Haar reichli

geölt und wohl auch mit leuhtenden Blumen ges{chmüdckt, bieten einen eigenen Anblick dar. Die recht geräumigen, soliden Kirchen der Hauptstationen füllen sich am Christäbend meist bis auf den leßten Plaß; felbst viele Heiden kommen als Zuschauer. Ist eine größere Stadt in der Nähe, so pflegen sich bei dieser Gelegenheit die Hono- ratioren, englisch gebildete Eingeborene, der Postmeister, Polizej- Direktor 2c., einzufinden. Nach der oben erwähnten Station fam sogar einmal der Thakur (Fürst) von Jaria auf einem Elephanten mit feinem Hofstaate, um das seltene Schauspiel mit anzusehen. Die bon auswärts gekommenen Christen finden auf der Station Herberge in dem eigens dazu errichteten Suppen (Dera), vor dem noch lange ee Feuer flackern und die Weihnaßtslieder durch die stille Nat

ingen.

Russische Fischereiverhältnisse und die Verarmun der russischen Fischgewässer. (Centralbl. ver Bauv.) Die Fischerei und der Fischhandel bilden eine der ergiebigsten Erwerbs, quellen Rußlands. Der Jahresertrag des russischen Fischfanges Finnland ausgenommen, wird zu etwa 25 Mill. Nubel berechnet, wovon auf das Kaspische Meer und die Mündungen der in dasfelbe strömenden Flüsse allein 15 Millionen, auf das Afowsche Meer 4 Millionen, auf das Baltishe Meer 1,25 Millionen und auf die nördlichen Meere 1 Million Rubel entfallen. _Haupts\ächlih wichtig

find die Störarten oder Rothfishe der Gewässer des Südens die außer ihrem köstlihen Fleisch noch Kaviar, Hausenblase und die Wesiga, d. h. die gedörrte Nückgratsehne des Störs, als werthvolle Handelswaaren liefern. Diese Fischgattung soll einen jährlichen Er- trag von 8 Millionen Rubel gewähren. Außer Zandern und Bleien sind in den südlihen Fischgewässern noh die Lampreten Makrelen und Rohrkarpfen von großer Bedeutung, in den nördlichen Strömen die Lachse und Lachsforellen, im Baltischen Meer die Heringe und Neunaugen, im Weißen Meer die Heringe, Schcllfische Stockfishe und Walfische, welche seit neuester Zeit in großer 2ahl gefangen werden. Unter den vortrefflichen Koregonenarten, die Ruß land eigenthümlich sind, wird besonders die Nelme gerühmt, deren Einbürgerung in den norddeutshen Seen vielleicht noch nutbringender sein würde, als die Verpflanzung des Sterlets in unsere Ströme. Der Mangel an gesetlichen Bestimmungen, das Nichteinhalten der Schonzeit und das rüsihtslose Vorgehen beim Fischfang hat jedo bereits den als unerschöpflich geltenden Fischreichthum Rußlands er- heblich beeinträchtigt, wie dies dur die eingehenden Untersuchungen eines unter dem Vorsiße des Akademikers von Baer zusammen- getretenen Ausfchusses für das Gebiet des Kaspischen Meeres zweifel- los dargethan worden ist. Sowohl die Zahl als auch die Größe der Störe verringert sich mehr und mehr, da für die Schonung des jungen Nahwuchses in keiner Weise gesorgt wird. Zwar besißt das Reih in der Nikolski’\chen, ursprünglich voa einem Guts- besißer aus eigenen Mitteln begründeten Fischzuchtanstalt, die sich jeßt im Besiße des Staates befindet, ein gutes Vorbild für ähnlihe Anlagen; weitere Verbreitung haben dieselben jedo niht gefunden, während man den Versandt junger Fische in Rußland vortrefflich versteht. Es ift zu hoffen, daß es den Be- mühungen der eifrigen Freunde des Fischereiwesens im Bunde mit der Regierung gelingen wird, in weiteren Kreisen der Bevölkerung gesunde Anschauungen über die volkswirthshaftlihe Bedeutung der Fischerei- frage zu verbreiten und den Verheerungen vorzubeugen, welche dur den Naubbetrieb unter Unterstüßung der Fischfeinde in dem Bestande der edlen Fischarten um so weiter vorschreiten, je dichter das russische Reich sich bevölkert und dur Verkehrswege erschlossen wird. Den Bemühungen des Ober-Arztes Dr. Knoch ift es bereits gelungen, die Fishhändler in Astrachan dafür zu erwärmen, daß sie einen Dampfer mit Einrichtung zur künstlihen Fishzucht für das Kaspische Meer beschaffen, sowie besonders wichtige Fischarten, als Lachse und Nelmen, in Gewässer zu verpflanzen, in denen sie bisher niht heimisch waren, Das weitere Streben geht dahin, die zahllosen versumpften Seen und Teiche des großen Kaiserreihs, die jeßt keine oder nur geringe Erträge geben, in Fischgewässer umzuwandeln. In dieser Beziehung dürfte die Wasserbau-Technik ein großes Feld und eine dankbare Auf- gabe finden.

Im Klub der Landwirthe sprach gestern Abend Professor Pallmann über die Bewohnbarkeit der Tropen für Europäer. Der Redner, dessen interessanten Ausführungen u. A. auch Lieutenant Tappenbeck beiwohnte, fuhte auf Grund eines forg- fältig gesammelten Materials die vielbestrittene Frage zu klären, über- triebene Erwartungen auf das Maß des Möglichen zurückzuführen, andererseits aber auch allzu pessimistis{en Anschauungen entgegen- zutreten. Daß gewisse Tropenstriche, namentlich die Flußdelta, dem Europäer keinen dauernden Aufenthalt gestatteten, sei unbestreitbar, ebenso, daß die Tropen z. Z. überhaupt noch viele Opfer forderten. Doch dürfe man diese Opfer nicht allein dem Tropenklima zur Last legen. Man müsse immer berücksihtigen, daß die Opfer Afrikas meist gezwungen gewesen, unter Entbehrungen aller Art und unter übermäßigen geistigen und körperlichen Anstrengungen zu leben, denen man au in anderen Gegenden kaum auf die Dauer gewadl)sen sein würde. Daß Er- krankungen beim Domizilwechsel einträten, i t niht auffallend und fomme aud bei uns And vie vor Allen dann vor, wenn man qus einem Flußsystem in ein anderes übersiedle. Wasser, Wind, * Boden und Kulturverhältnifse scien überhaupt die Faktoren, die die Bewohnbar- keit entscheiden. Auf sumpfigem Boden mit \{chlechten Wasserverhält- nissen, wie er merkwürdiger Weise vielen Städten und Falktoreten eigen sei, könne man keinen guten Erfolg erwarten. Vor Allem aber gelte cs, gründlich mit der Entwaldung vorzugehen ; je mehr dem ersrishenden Winde Gelegenheit gegeben sei, den Boden zu bestreichen, je mehr Bodenflähe der Kultur erobert, der überüppigen Schmaroßtervegetation entzogen werde, um so ge sünder müsse Afrika werden. Diesen Bestrebungen müsse au die ODelpalme fallen, die in Bezug auf ihren Ertrag sehr wohl dur die Erdnuß ersetzt werden könne. Daß die Ansiedlungsfähigkeit der Tropen mcht im Prinzip zu verneinen sei, beweise die Erijtenz der treolen. Dem Vortrag folgte eine Diskussion, in der u. A. au auf die Nothwendigkeit einer eingehenderen Behandlung der Frage der Akklimatisation hingewiesen wurde.

°

Belle-Alliance-Theater. Der große Erfolg der Posse „Die Kindsfrau“ hat Fr. Marie Geistinger veranlaßt, ihr Gastspiel noch über die Weihnachtsfeiertage auszudehnen.

Walhalla-Theater. „Der Vagabund“, dieses neueste Zus/ stück des Walhalla-Theaters, bewährt seine fesselnde Kraft troß de Druckes, welchen die nahende Festzeit allenthalben auf den Theater besuch ausübt. Der stürmische Beifall, mit welchem die Preutidre des Stücks aufgenommen wurde, is ihm bis auf den heutigen 208 treu geblieben.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ol z). Druck der Norddeutschen Buchdrukerei und Verlags-Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen

(einschließli Börsen-Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs-

¿ B08.

eo

pra h 7 E S E D E 1, Steckbricfe und Unterfuhungs-Sachen.

* Zwangsvollstre&ungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

* Rerfäufe, Verpachtungen, Berdingungen 2c.

* Verloofung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Uktien-Gejellich.

D Steckbriefe mnd lintersuchungs - Sachen,

46803] Steckbriefs-Erledigung.

Ler gegen den Schneidergescllen Aibin Naundorf

wegen Bollftreckung einer dreimonatigen Gefängniß-

îraje unter dem 26. Juli 1886 in den Akten J. Il.

13/86 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

“Perclin, den 17. Dezember 1886.

Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgerichte I. 46661] A L L E Der Handarbeiter August Wilhelm Christian

Scherseje aus Polier, geboren daseibst am 25.

Mig 1559, wird beschuldigt, ;

als ECrsaztreservist eriter Klasse ausgewandert u scin, ohne von der bevorstehenden Auswan- èceruig der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben,

Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf- geseßbuchs.

Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen

Amtögerichts hierselbst auf

pen b. März 1887, Vormittags 10 Uhr,

vor das Königlihe Schöffengeriht Uslar zur

Hauptverhandlung geladen.

Bi unentshuldigtem Ausbleiben wird derselbe

auf (Sund der na §. 472 der Strafprozeßordnung

vou dem Königlichen Landwehr-Bezirks-Kommando

u Göttiagen ausgestellten Erklärung verurtheilt

werden :

Uslar, den 16. Dezember 1886.

Thörl, Aktuar,

Gerichtsschreiber des Königlich-n Amtsgerichts,

G E T A A G R T T Bt L ACEZ c A

) Zivangsvollstrecfungen, Aujzebote, Vorladungen u. dgl. [4683!

Yach heute erlasscnem, seinem ganzen Inhalte nach dur) Anschlag an die Gerichtstafel und durch Ab- dud in den Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proclam finden zur Zivangöversteigerung der zur Konkurêmasse des wailand Ackermanns Hein- rich Kohfeldt zu Waren gehörigen Grundstücke: des Wohnhauses c. p. Nr. 2898 am Kie, der Ater- stüide Nr. 2343, 2978, 3180 und der Wiesen Nr. 3917, 5318, 3322, 3323 und 3324 Termine

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu-

lirung der Verkaufsbedingungen am

25, Februar ‘1887, Vormittags 10 Uhr,

2) zum Ueberbot am Tas März 1887, Vormittags 10 Uhr, satt

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 10. Fes bruar 1537 an auf der Gerichts|chreiberei und bei dem Konkursverwalter Herrn Rechtsanwalt Ludwig Kor- tun zu Waren, welcher Kaufliebhabern nah vor- gängigcer Aumeldung die Besichtigung der Grund- stüde mit Zubehör gestatten wird.

Waren, den 18. Dezember 1886.

Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsches

Amtsgericht. (ge;.) Dr. Engel. Zur Beglaubigung : Der Gerichtsschreiber : (L, 8,) Otto Bar.

(39926] Aufgebot.

Auf den Antrag der Wittwe Gutsbesitzer Ferdi- aud Schulte im Hofe in Uecendorf wird der In- aber 'olgender 18 Aktien des Boumer Vereins sür Bergbau und Gußstah!fabrikation zu Bochum über je 300 Mark, welche in den Negistern der ge- nannten Aktiengesellschaft für den Gutsbesißer Fer- dinand Schulte im Hofe in Ueckendorf eingetragen und angeblich verloren gegangen sind:

Nr. 4524 bis 4529 inkl.“

«Nr. 4532 bis 4543 inkl.“ Z aufgefordert, seine Rechte auf diese Aktien spätestens im Aufgebotstermine

den 13, Mai 1887, Vormittags 10 Uhe, l dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 10, Mmiumelden und die genannten Aktien vorzulegen, wege genfalls dieselben für kraftlos werden erklärt

en,

Vochum, den 16. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht.

[46865] Aufgebot.

Auf den Antrag des Landwirths Johann Hermann *rmann zu Westbevern, vertreten durch den Justiz- rath Disse zu Münster, wird die Christina Gertrud ermann, ehelihe Tochter des Hermann Beermann und der Anna Gertrud, geb. Hülsmann, geboren am n September 1826 zu Westbevern, welche vor etwa Jahren nah Amerika ausgewandert ijt und von i seit 10 Jahren keine Nachricht mehr eingelaufen , aufgefordert, sich spätestens im Aufgebots- ‘mine den

À 0, September 1887, Vormittags 11 Uhr, vinmer Nr. 27, zu melden, widrigenfalls dieselbe it todt exklärt werden wird.

lÜnster, den 9, Dezember 1886.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VI.

[46435 e 4A Aufgebot.

in 6 11 683. Die Firma Gerh. Engels & Cie. 0 idrath hat glaubhaft gemacht, daß ein auf in J lautender, am 3. Juni l. J. von J. Einstein Vruhfal quf F, Auerbacher gezogener und von

Erste Beilage Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 22, Dezember

Lebtterem acceptirter, am 20. September l. J. fällig gewordener Wechsel 1hr verloren gegangen fei. , Der Inhaber dieses Wechsels wird aufgefordert, in dem hiermit auf Freitag, 11. Februar 1887, Vormittags 9 Uhr, angeordneten Termine seine Rechte anzumelden und die Wechselurkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Wechsels erfolgen würde. Durlach, 16. Dezember 1886. Gr. Amtsgericht. (gez.) Diez. Zur Beurkundung: Der Gerichts\chreiber : (T, 8) Sigmund. [35541] Aufgebot.

Der Kaufmann Woldemar Wimmer in Annaberg hat das Aufgebot eines am 10. Mai 1886 zahlbaren, am 10. Februar 1886 von Leberecht Polster in Hei- ligenborn ausgestellten, auf Frau L. F. Polster da- selbst gezogenen und von dieser acceptirten, beim Vorschußverein Waldheim domicilirten, mit den Blankogiris von Leberecht Polster, Philipp & Mecinig in Leipzig und C. H. Reichel in Leivzig versehenen Wechsels über 109 beantragt. Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 12. Mai 1887, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung des Wechsels erfolgen wird.

Waldheim, den 18. Oktober 1886.

Hönigliches Amtsgericht. Reinhard.

[35542] Das Königl. Amtsgeriht München És Abtheilung A. für Civilsachen,

hat am 16. Oktober 1886 nachitehendes Aufgebot

erlassen :

Es ist zu Verlust gegangen ein Depositenschein der K. Ober-Bahnamtskasse München vom 2. lärz 1877 über die Dienstes - Kautions - Obligation des Ober-Conducteurs Anton Greimer, Cat. Fol. 677, nämlih über die allgemeine Anlehens-Obligation vom 1. März 1877 zu 1000 , Serie 57 Commiss. Cat. Nr. 2809.

Auf Antrag des Anton Brunnthaler als Vor- munds der Greimer’shen Kinder wird nun der Jn- haber aufgefordert, längstens bis zum Aufgebots-

termine: Montag, 2. Mai 1887, Vormittags 9 Uhr, im diesgerihtlichen Sitzungszimmer Nr. 18/1. feine Nechte anzumelden und den Depositenschein vorzu- legen, widrigenfalls deffen Kraftloserklärung erfo gen wird. Münchez, den 18. Oktober 1886. Der geschäftsleitende Kgl. Gerichts\ reiber : (S Vagenauer. [39543] Das Kgl. Amtsgeriht München I, Abtheilung A. für Civilsachen, hat am 15. Oktober 1886 nachstehendes Aufgebot erlassen:

Cs ist zu Verlust gegangen ein Versicherungs\chein der Bayerischen Po und Wechselbank dahier vom 15. November 1869 Nr. 8746/476 Fol. 124 G. B. IV,, wonach das Leben des Abraham Wes- kott, Kellners, nunmehr Restaurateurs in Bar1nen, auf Lebensdauer für die Summe von 1000 Thalern pr. C. versichert worden ist. Auf Antrag des K. Advokaten und Rechtsanwalts M. Aub dahier als bevollmächtigten Vertreters des Genannten wird \0- nah der Inhaber dieses Versicherungéscheins aufge» fordert, längstens bis zum Aufgebotstermin am

Mittwoch, 4. Mai 1887, - Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Sitzungssaal, Zimmer Nr. 18/1,,

seine Rechte anzumelden und den Versicherungs\cein . ] (

vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung er- folgen wird. München, den 18, Oktober 1886, Der ge\chäftsleitende Königliche Gerichtsschreiber. (L. S.) Hagenauer.

[15693] Bekanntinachung.

Aufgebot einer Verschollenen.

Von den Gebrüdern Joachim und Jacob Pferner in Helmsdorf ist das Aufgebot ihrer Schwester, Chefrau des Ackermanns Philipp Schhwade, Therese, geb, Pferner, aus Witterda, zum Zwecke der Todes- erklärung beantragt worden.

Dieselbe ist am 29. Juli 1819 in Witterda geboren und im Jahre 1854 nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika ausgewandert. Von da aus ist angeblih seit etwa 24 Jahren keine Nach- riht vom Leben oder Aufenthalte derselben nah hier gelangt. S

Die Abwesende wird aufgefordert, si{ch vor oder in deim auf e

den 2 April 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzcichneten Amtsgericht, Zimmer Nr. 7, anberaumten Termin zu melden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden wird.

Erfurt, den 25. Mai 18836. ]

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 11. [46815] Oeffentliche Bekanntmachung. L

In dem von dem Kaufmann Adolf Josef Her- mann Hugo Sust unterm 29, März 1879 erzich- teten, am 21. Oktober 1886 publizirten Testamente hat derselbe zur Erbin eingeseßt

seine Mutter, verwittivete Kaufmann Sust, Louise, geb. Weber.

Beffeutlicher

_—s D

Da der Aufenthalt derselben unbekannt ist, wird dies hiermit öffentlich bekannt gemacht.

Verlin, den 9. Dezember 1886. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 61.

[46814] Oeffentliche Bekanutmachung.

In dem von dem am 25 Mai 1886 verstorbenen Fabrifanten Niclaus Rambour und feiner Che- frau Auna Nambvour, geb. Schindler errichteten lettwilligen Verfügungen haben dieselben sih gegen- seitig zu Erben eingesetzt.

“Da die Ebefrau nun am 14. Juli 1886 ebenfalls verstorben ist, die Erlen derselben aber unbekannt find, wird dies hiermit in deren Interesse öffentlich bekannt gemacht.

Berlin, den 9. Dezember 1886.

Königliches Amtsgericht I, Abtheilung 61. [46816] Oeffeutliche Vekanutmachung.

In dem von dem Gymnasiallehrer Vaul Ger- hard Mellmann und dessen Ebefrau Amalie Denriette Franziska, geb. Weeren, am 4. Juni 1885 errichteten, am 23. Juli 1886 publizirten Testa- mente find zu ev. Miterben eingeseßt :

die Eltern der am 28. Februar 1886 verstor- benen Ehefrau resp. deren Geschwister.

Da deren Aufenthalt unbekannt ist, wird dies hiermit öffentlih bekannt gemacht.

Berlin, den 9. Dezember 1886.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 61.

[46820] Im Namen des Königs!

Auf den Antrag des Tischlermeisters Hinrich Stammerjohann in Bramstedt erkennt das König- ihe Amtsgeriht zu Bramstedt durch den Amts- richter Wenneker für Recht:

Der am 7. Mai 1816 zu Heidmühlen geborene Johann Joacim Stammerjohann wird für todt er- klärt und fein Vermögen ist seinen sich iegitimiren- den Erben auszuantworten.

Die Kosten des Verfahrens sind aus der Nachlafß- masse zu entnehmen.

Von Rechts Wegen. Veröffentlicht: Köhbrok, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[46894] Vekanntmachung.

Durch Urtheil vom heutigen Tage sind die etwaigen Berechtigten der für den Gräupner Fricdrih Scholz in Abtheilung 111. Nr. 7 des Grundbuchblattes der der Stadtgemeinde Breslau gehörigen Baude Nr. 318 (Band 111. Blatt Nr. 157 des Grundbuchs von Breslau Und zwar von den Buden) unter Bildung ctnes Instruments laut Verhandlung vom 12. März 1835 in Folge Dekrets vom 17. März 1835 einge- tragenen mit 6% in halbjährigen Raten von Ostern 1835 ab verzinslichen und nach halbjähriger, dem Gläubiger vor Ostern 1838 jedoch nit zue stchender Kündigung rückzahlbaren Darlehnspoft von 200 Thalern mit ihren Ansprüchen auf die Post ausgeschlossen worden.

Breslau, den 18. Dezember 1886.

Königlihes Amtsgericht.

[46817] Im Namen des Königs!

Auf den Antrag des Rechtsanwalts Iungeblodt zu Dorsten, als Bevollmächtigter der Wittwe des Kötters Bernard Hemmer, Maria Catharina, geb. Schaeper, zu Sickingmühle für sih und als geset- liche Vertreterin ihrer Kinder erkennt das Königliche Amtsgeriht zu Haltern am 17. Dezember 1886 dur den Amtsrichter Freiherrn von Korf für Recht:

Das Schulddokument vom 17. März 1872 über 700 Thaler Darlehn nebst 4% Zinsen für die Gymnasialkasse zu Recklinghaufen, cingetragen im Grundbuche von Hamm Band 111. Blatt 17 Ab- theilung IIT. Nr. 3 zu Lasten des Kötters Bernard Hemmer zu Kichspiel Hamm wird für traftlos erklärt.

Die Kosten des Verfahrens fallen der Antrag- stellerin zur Last.

Frhr. v. Korff. [46866] Urtheils-Ausz11g.

In der Stalherm'shen AufgebotssaGe hat das Königliche Amtsgericht zu Recklinghausen in der Situng vom 29. November 1886 durch den Amté- richter Dinslage

für Recht erkannt :

Der Kuxschein Nr. 1 des Steinkohlenbergwerks Gewerkschaft König Ludwig zu Bruch bei Rekling- haufen, ausgestellt am 28. Januar 1876 auf den Namen Heinrih Stalherm zu Recklinghausen wird für kraftlos erklärt.

Recklinghausen, 29. November 18836.

[46826] Oeffentliche Zustellung.

In der Prozeßsache des Arbeiters Jürgen Tank in Altona, Klägers, vertreten dur den Rechtsanwalt Daus hieselbst, gegen feine Ehefrau Catharina Maria Tank, verw. Kühl, geb. Kühl, unbekannten Aufenthalts, Beklagte, wegen Chescheidung, ist nach Erledigung des Beweisbeshlusses vom 16. Of- tober 1886 Termin zur Fortsetzung der mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der 11. Civilkam- mer des Königlichen Landgerichts zu Altona auf

den 12. März 1887, Vormittags 11 Uhr, anberaumt, zu welchem die Beklagte von Amts8- wegen mit der Aufforderung geladen wird, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu be- tellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht.

Altona, den 15, Dezember 1886. C. Stahl,

18G,

. Berufs-Genossenschaften. - Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. Verschiedene Bekanntmachungen.

Theater-Anzeigen | A 2 Z ‘fe L E 4 jen-Betlage. Familien-Nachrichten. | 2 der Börfen-Beilage

[46869] Oeffentliche Zustellung. Die Ehefrau Metgers Heinrich Brinkhoff, Amalie, geb. Melges, zu Bielefeld, Klägerin, vertreten durch den Rechtsanwalt Adriani daselbt, klagt gegen ibren genannten Ehemann, unbefannten Aufenthalts, Beklagten, wegen böswilligen Verlafsens mit dem Antrage: die Ehe der Parteien zu trennen und den Beklagten für den allein {huldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündliGen Verband- lung des Rechtsstreits vor die I1. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Bielefeld auf den 15. April 1887, Vorntittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. von Sieghardt, Gerichts\chreiber des Königlichen Landgerichts.

[46828] Oeffentliche Zuftellung.

Die verehelichte Alwine Zacharias, geb. Niel, zu Dessau, vertreten durch den Justizrath Jacoby in Dessau, welche gegen ihren Ehemann, den Bürsten- macher Franz Zacharias von Dessau, zur Zeit in unbekannter Abwesenheit, wegen böslichen Verlassens, mit dem Antrage auf Chescheidung klagt, ladet den Beklagten nah Beendigung ter Beweisaufnabme zur weiteren mündlihen Verhandlung des Rechts- streits vor die erste Civilkammer des Herzoglichen Landgerichts zu Dessau auf den 24. Februar 1887, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird Solches bekannt gemacht.

Dessau, den 18. Dezember 1886.

Mayländer, Kanzleirath,

Gerichts\hreiber des Herzoglichen Landgerichts.

[46827] Landgericht Hamburg. Oeffentliche Zustellung.

Johanne Rosine Auguste Henkel, geb. Juwick, zu Berlin (vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Krüger in Hamburg) klagt gegen den Bierbrauer Iosef Henkel, unbekannten Aufenthalts, wegen Chescheidung, mit dem Antrage, der Klägerin den ibr durch Urtheil vont 2, Oktober d. Is. auferlegten Eid in Berlin ab- nehmen zu lassen, und ladet den Beklagten zur münd- lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die I1. Civil- kammer des Landgerichts zu Hamburg (Rath- haus) auf den 26. Februar 1887, Vormittags 9: Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelaffenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diefer Auszug der Ladungéshrift bekannt gemacht.

Samburg, den 18. Dezember 1886.

Schlieckau, Gerichtsschreiber des Landgerichts. Civilkammer Il.

[46868] Oeffentliche Zuftellung.

Der Rechtsanwalt Dr. jur, Gerhard Schcidges in Krefeld, in feiner Eigenschaft als provisorischer Syndik des Falliments der Firma Gebr. Faßbender in Neuß und deren alleinigen Inhabers Arnold Faß bender, Kaufmann und Bauunternehmer, zur Zeit daselbst wohnhaft gewesen, ladet den früher zu Iteuß wohnhaft gewesenen Heinrih Faßbender, uun- tnehr obne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, angeblich in Amerika, ohne bekanntes Geschäft, in seiner Eigenschaft als Miterbe des genannten ver- lebten Arnold Faßbender hierdurch zu dem dur das Königliche Amtsgeriht in Krefeld, Abtheilung [., behufs Herbeiführung cines Concordates zwischen dem Gemeinschuldner und den Gläubigern, eventuell zur Wahl eines definitiven Syndiks anberaumten Termine von Dounerstag, den 3. Februar 1887, Nachmittags 57 Ühr, im Gerichtslokale, Zimmer Nr, 6, hierdurch vor, um seine Intereffen wahrzunehmen resp. den gleichfalls zu diesem Termine geladenen Gläubigern Vorschläge zum Absch{luïe eines gerichtlihen Concordates zu machen.

Zum Zwelke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Ladung bekannt gemacht.

Krefeld, den 14. Dezember 1886,

Enshoff,

Gerichtêschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

{46823] Oeffentliche Zustellung.

Der Eigenthümer Emil Eichhorst zu Chlebowo, vertreten durch den Rechtsanwalt von Kußner zu Wreschen, klagt gegen den Brennerei-Vertwalter Gott- lieb CEichhorst, früher zu Ciszkowo bei Czarnikau, später zu Trebighahn, jeßt unbekannten Aufenthalts, auf Genehmigung zur Aus°zahlung einer bei der König- lichen Regierung zu Posen in der Zwangsvollstreckungs- sache Eichhorst c./a. Eichhorst Hinterlegten Sicher- heit8masse von 222,90 (A an den Kläger, mit dem Antrage, den Beklagten unter Auferlegung der Kosten zur Genehmigung der Ausfchüttung der bei der Hinter- legungsftelle zuPosen hinterlegtenZwangsvollstreckungs- Sicherheitsmasse Eichhorst c./a. Eichhorst im Betrage von 222,00 4 an den Kläger zu verurtheilen, das er- gchende Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu er- klären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver- handlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts- geriht zu Posen, Wilhel mss\traße 32, Zimmer 36, auf den 4. Februar 1887, Vormittags 11 Uhr.

Zum Zweke der öffentlichen Zustellung wird diefer Auszug der Klage hekannt gemacht.

Pofen, den 14. Dezember 1886.

L Hubert, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.