1886 / 307 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Dec 1886 18:00:01 GMT) scan diff

liche. . . . In solch s{chwerer Zeit dürfte es nun zu gewagt sein, dem Rand gegenüber den ie innerer Spaltung und Zerrissenheit, die Hoffnung auf eine Kluft zwischen Regierungen und Volksvertretung u erwecken und dadurch vorauësihtlich die Katastrophe zu be- T ie. Die Gefahren der Gegenwart verlangen vielmehr, daß alle Deutschen einmüthig und unter Verzicht auf strikte Durchführung von Parteimeinungen zusammenstehen, der geshihtlich bewährten Führung Sr. Majestät des Kaisers und der mit Ihm verbündeten deutshen Fürsten fol en, daß sie speziell die Wehrkraft des deutschen Volkes nicht blos erhalten, ‘sondern dieselbe soweit als nothwendig stärken und für die Dauer der kritischen Zeit eine feste Macht repräsentiren, deren imposanter Größe es wenigstens möglicherweise noch gelingt, unserem Volke den Frieden zu erhalten. Wir zweifeln nit daran, daß unsere Nation unter den Opfern, welche ibr zu Schuß und Wehr, zur Erhaltung des Friedens, im Nothfall aber an zur Stärkung im Kampf, angefonnen werden, vicht unterliegen wird. Im traurigen Wettkampf um die Erhöhung der Blutsteuer find uns gerade diejenigen Nationen, welhe wir_zu fürchten haben, sogar voraus, und kein Machtspruch wird im Stande sein, durch Stellung der Abrüstungsfrage für uns und andere den Lauf der Dinge zu bemmen. . . Sellten das Deutsche Reichsoberhaupt und die Bun- desfürsten aus den von ihnen wiederholt angegebenen Gründen, hauptsächlid mit Rücksicht auf die Stabililät der Heereseinrichtungen an der bisherigen Forderung ciner längeren Dauer des Gesetzes festhalten, so bitten wir Cinen Hohen Reichstag inständig, wegen difffferirender Anschauungen in der Zeitfrage die Vorlage nicht scheitern zu lassen. Wir bitten, die Annahme der unveränderten Militärvorlage zum weithin sichtbaren Zeichen des Vertrauens zu machen, welches das deutsche Volk doch denen entgegenbringen darf, die es groß ge- macht habea. Wir wenigstens haben dieses Vectrauen und glauben in demselben auch, daß die Regierungen in friedlihen Zeiten kein Interesse haben, zum Nachtheil des Volkswohls und entgegen dem

Verlangen der Volksvertreter dem Militarismus immer neue Opfer ?

zu bringen. Die deutsche Volksvertretung wird übrigens immer

bei veränderter Zeitlage Mittel und Wege finden, dem Bestreben

Remer Verminderung der Militärlasten Geltung zu ver- afen.

Dehringen, 28. Dezember. Gestern Abend beschloß der Aus- chuß der deutschen Partei den Beitritt zu der von Stuttgart vor- geschlagenen Kundgebung , betreffend die unverkürzte Durchführung der von der Reichsregierung an den Reichstag gebrachten Militärgeseßes- vorlage; zugleich wurde Einleitung getroffen für cine in weitere Kreise dringende Belehrung über Wesen und Bedeutung dieses Gesetzentwurfs und Über die bisher ihm bereiteten Hindernisse.

Statistische Nachrichten.

Summarische Uebersicht über die Zahl der Stu- direnden auf der Königlichen Universität zu Kiel im Winter - Semester 1886/87. A. Im Sommer - Semester 1886 find immatrifulirt gewesen 537 Davon sind: a. verstorben 3, b. abgegangen mit Exmatrikel 206, e. weggegangen ohne si ab- zumelden und daber ge\trihen 10, d. gestrichen auf Grund des §. 13 der Vorschriften für die Studirenden 2c. vom 1. Dfktober 1879 —, e. gesirihen aus sonstigen Gründen —, zusammen 219. Es sind demnach geklieben 318. Dazu sind in diesem Semester gekommen 162. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden be- trägt daber 480. Davon zählt : die theologische Fakultät Preußen 52, Nichtpreußen 83, zusammen 55; die juristische Fakultät: Preußen 19, Nichtpreußen 3, zusammen 22; die medizinische Fakultät: Preußen 179, Nichtpreußen 55, zusammen 234; die philosophische Fakultät: a, Preußen mit dem Zeugniß der Reife 112, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife 11, c. Nichtpreußen 46, zusammen 169. Gesammtzahl der in Kiel anwesenden immatrikulirten Studirenden 480. B. Außer diesen immatrikulirten Studirenden haben die Erlaubniß zum Hören der Vorlesungen vom Mektor erhalten: nichtimmatrikulationsfähige Prcußen und Nichtpreußen 35. Die Gesammtzahl der Berechtigten ist mithin 515. Von diesen Berechtigten hören Vorlesungen : AA. Von den immatrikulirten Studirenden: in der theologischen Fakultät 52, in der juristishen Fakultät 21, in der medizinischen Fakultät 234, in der philosophischen Fakultät 164, zusammen 471. Vom Hören von Vorlesungen dispensirt sind: in der theologischen Fakultät 3, in der juristischen Fakultät 1, in der medizinischen Fakultät —, in der philosophischen Fakultät 5, zusammen 9. BB. Von den übrigen berechtigten Personen: nicht immatrifkulationsfähige Preußen und Nichtpreußen 359. Die Gesammtzahl der Berechtigten, welche Vorlesungen hören, ist mithin 506.

Aus dem Beriht über die Thätigkeit des Statistischen Seminars in Wien, geleitet von dem Präsidenten der K. K. Statisti- schen Gentralfommission, Prof. Dr. von Inama-Sternegg, theilen wir folgende instruktive Uebersicht über die Bewirthschaftung des Grundbesitzes mit. Von der landwirthschaftlih benußten Fläche wurden bewirthschaftet : a

ur 3 j in im Jahre Eigenthümer durch E Prozent Prozen Oesterreich 1880 95,5 5 Preußen 1882 87 13 Baden 1883 80,5 19,5

1866 91,5 48,9 1873 51 49

(Zeitpacht)

(Zeitpacht und Allmende) (Zeitpacht) (Zeitpacht und im Süden Theilbau)

(Theilbau und Zeitpacht)

(Zeitpacht)

(Zeitpacht und

Belgien

Frankrei

die kleinere Hâlfie die größere

Sen

Hâlfte

: sehr wenig fast Alles Norwegen 1870 90,7 9,3

CGrbpacht)

Schweden 1881 72 26 (Zeityacht).

In den älteren westlihen Kulturländern überwiegen im All- gemeinen die Pachtverhältnisse oder fommen do, wie in Belzien und Frankreich, jene Flächen denen durch Eigentßümer bewirthshaf- teten gleich.

München, 28. Dezember. (Allg. Zig.) Die hiesige alt- fatholishe Gemeinde zählt gegenwärtig 710 eingeschriebene Mitatieder: 560 selbständige Männer und 150 selbständige Frauen Die genaue Seelenzahl der Gemeinde läßt sich nicht angeben. Wenn fie aber auf 1500 veranschlagt wird, fo ist diese Zahl siherlich nicht zu hoch gegriffen. Es mag auch bei dieser Gelegenheit daran er- innert werden, daß nur diejenigen Katholiken als Mitglieder der alt- fatholishen Gemeinde betrachtet werden können, die ihre Zugehörig- feit erklärt haben, deren Namen also in der Gemeindeliste verzeichnet stehen. Im laufenden Jahre haben 60 selbständige Personen ihren Beitritt erklärt. Die Zahl der Trauungen beläuft sich auf 17, die der Taufen auf 27 und die der Begräbnisse auf 46, Am Religions- unterricht betheiligen sih im ganzen 178 Schüler.

London, 28. Dezember. (A. C.) Einem parlamentarischen Ausweise zufolge hat die Zahl der unterstüßten Armen in Gngland und Wales während dex leßten 30 Jahre allmählich abgenommen, sodaß die Gefammtzahl der Armen im Jahre 1886 um 120000 geringer ist als im Jahre 1857, obschon die Bevölkerung um ein Drittel zugenommen hat. Im Jahre 1857 kamen auf je 1000 Einwohner 43 Arme, jeßt nur Joch 2%. In London is die Abnahme der Armuth

och größer, denn im Jahre 1857 kamen hier auf je 1000 Einwohner 39 Arme, jeßt nur 22. Am 18. d. betrug die Zahl der unterstüßten Armen in London 96 945, gegen 96 050 am selben Tage des Vor- jahres, im Verhältniß zur Zunahme der Bevölkerung seit 30 Jahren D edriia O G mit Ausnahme des Jahres 1878, wo sie noch

England .

Kunst, Wissenschaft uud Literatur.

Am Séhluß des Jahres 1886 beendet das „Berliner Fremdenblatt“ das fünfundzwanzigste Jahr seines Bestehens.

Die Buchdruckerei von Gebrüder Grunerthierselbst, Junker- straße 16, hat zu Beginn des neuen Jahres ihren Geschäftsfreunden einen Kalender zugesandt, welher ebenso wie das denselben beglei- tende Circular, Meisterwerke typographishen Kunstdrucks sind. Die Ausführung beider Erzeugnisse zeigt einen äußerst feinen Geschmatck; alle Effekthascherei, durch grelle Farben zu glänzen, ist peinlichst ver- mieden und der Dru mit größter Sorgfalt hergestellt, sodaß diefe Neujahrsgabe nihts zu wünschen übrig läßt und jedes Comtoir und Zimmer zieren wird. In merkantilem Buchdruck leistet genannte Firma bekanntlich gleich Vorzüglih-rs und liefert außer farbigem und JIllu- strationsdruck für Preisverzeichnisse, Druckfsachen jegliher Art für den Handelsstand.

Der von Joseph Baer & Co. in Frankfurt a. M. und paris vor Kurzem herausgegebene „Antiquarische Anzeiger“

r. 366 enthält unter dem Titel „Miscellanea“ ein Verzeichniß von 979 Sriften (v. Nr. 1894—2473) des verschiedensten Inhalts, indem er fast aus allen wissenschaftlichen fichern (Geschichte, Geographie, Alterthumskunde, Literatur, Nechtswissenschaft, Philosophie, Theologie, Naturwissenshaft, Kunst, Münzwesen, Wappen-, Siegel- und Medaillenkunde u. dgl. m.) Schriften aufführt, die einzelne Länder und Städte Europas, insbesondere Deutschlands, fowie auch anderer Erdtheile, verschiedene Fürsten und andere einzelne Personen, die Ausgaben der alten Klassiker 2c. betreffen, Sammlungen von Ur- kunden und Chroniken, Zeitschriften verschiedener Wissenschaften 2c. 2c. verzeihnen. Unter den im vorstehenden Kataloge angeführten Schriften befinden si viele seltene Werke.

Die am 1. Januar 1887 ersheinende Nr. 2270 der „Jllustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Gratu- lation beim Erbprinzen. Gemälde von Jean Lulvés. Nach einer Photographie im Verlage von Gustav Schauer in Berlin. René Goblet, der neue französishe Minister-Präsident. Aus Kamerun: Das Kungloofest der Dualla. Nach einer Zeichnung von Franz Ulrich. Dr. Karl Klein, der neue Bischof von Limburg. Nach einer Photographie im Verlage von Phil. Jak. Gläßer in Limburg. Versteigerung unbestellbarer Weihnachtspackete im Haupt-Postamt zu Berlin. Originalzeihnung von E. Hosfang. Der restaurirte Dom zu Merseburg. Originalzeihnung von B. Straßberger. Johanna v. Ghilany. Nach einer Photographie von J. C. Schaarwächter in Berlin. Der Empfang der Favoritin. Gemälde von Francesco Beda. Nach einer Photographie im Verlage von Victor Angerer in Wien.— Amerikanishe Skizzen: Beim Friedensrichter in einer Goldgräberstadt in Arizona. Gezeichnet von Alfred Mitchell. Postalische Neujahrs- grüße. 15 Abbildungen: 1) Berlin. 2) London. 3) Bukarest, 4) Neapel. 5) Canarische Inseln. a Hamwaii. 7) Bulgarien. 8) Haag. 9) Mexiko. 10) Tokio (Iapan). 11) Melbourne. 12) New-York. 13) Kapstadt. 14) Columbia. 15) Norwegen. Prosit Neujahr! (Sylvester in den Straßen von Berlin.) Original- zeihnung von C. Koch. Luigi Galvani. Schah: Meister des Schachspiels: 33 H. E. Bird. Polytehnische Mittheilungen: Ein photographirter Weitiprung. Mittels Momeatphotographie in gleich- mäßigen Intervallen aufgenommen von Ottomar Anshüßt in Lissa. Scneezaun für Bahneinschnitte. 2 Figuren. Moden: Gesell\schafts- frisur. Ballfrifur.

Gewerbe unv Sanvel.

Nach dem Bericht der Münchener Rückversicherungs8- Gesellschaft für das sechste Rehnungsjahr (1885/86) betrug die Prämieneinnahme in der Feuerbranche, einfchließlich 238 296 4 aus den Nebenbranhen 4287625 #Æ, in der Transportbranche 806 336 6 Insgesammt wurde eine S von 5 093 962 M. ver- einnahmt und gegen die vorjährige cin Zuwachs von 578 912 # erzielt. Dementsprehend is auch die Prämienreserve gestiegen und stellt sich in der Feuerbranche, einschließlich der Nebenbranchen auf 2 167 864 #, gegen vorjährige 1802758 F, in der Transportbranhe auf 100 900 M, gegen vorjährige 114 233 A, zusammen also auf 9 968 764 M, gegen vorjährige 1916 991 , und wird nah Kürzung der Metrozejsionsantheile und der gezahlten Provisionen mit 1532099 Æ gegen vorjährige 13034322 F# dem neuen Rechnungsjahre überwiesen. Der Reingewinn stellt sich aus- weislich des Gewinn- und Verlust-Contos auf 263484 M. Von dem crzielten Reingewinn von 263484 4 kommen in Abzug: für die gesetzlihe Dotirung des Reservefonds 5% mit 13 174 4 und 49% Zinien p. a. für das eingezahlte Aktienkapital mit 48 000 A Von dem hiernach verbleibenden Gewinnübershuß von 202 309 sind laut Beschluß des Aufsichtsrathes 20%/ mit 40461 zur Spezialreserve zurückzulegen, ferner als Tantième für den Auf- sichtsrath und die Direktion 30 346 H, zusammen 70 808 46, zu füczen. Der Aussihtsrath {lägt im Einverständniß mit dem Vor- stand der Gesellschaft vor, aus dem Rest von 131 501 4 eine Super- dividende von 34% mit 42000 4 zu vertheilen und 89501 der Gewinnreserve zu Überweisen, In der ordent- lihen Generalversammlung vom 28. d. M. war gesammte Aktienkapital vertreten und wurde beschlossen, aus dem Rein- gewinn eine 77% ige Dividende in Höhe von 90000 A zu vertheilen, sowie dem geseßlihen Reservefonds 13 174 F, der Spezialreserve 40 461 # und dem Gewinnreferve-Conto 89 501 zuzuwenden; ferner wurde die Erhöhung des Aktienkapitals von 3 000 000 é auf 4 800 000 6 mit Beibehaltung der bisherigen Ein- zahlung von 1290000 4, Umwandlung der bisher auf Inhaber lautenden Aktien in solche auf Namen und Hinterlegung von 3 600 009 A in Solawechseln einstimmig genehmigt und auch den vorgeschlagenen übrigen Statutenänderungen zugestimmt.

Aachen, 30. Dezember. (W. T. B.) Die außerordentliche Generalversammlung der Aachen - Jülicher Eisenbahn - Ge- sell \chaft zur Berathung der Verstaatlihungs-Dfferte war niht beschlußfähigz; es waren 1939 Stammaktien mit 1476 000 Stimmen und 642 Prioritäts-Aktien mit 385 200 Stimmen vertreten. Es ift nun eine neue Generalversammlung auf den 31. Januar ein- berufen worden.

Leipzig, 30. Dezember. (W. T. B.) Die während der bevor- stehenden Neujahrsmesse in den Näumen der Leipziger Börsen- halle abzuhaltende Garnbörse wird Mittwoch, den 5, Januar 1887, ihren Anfang nehmen.

Wien, 29. Dezember. (W. T. B.) Das unter der Leitung der Länderbank stehende Syndikat für die Konversion der fünfprozentigen Prioritäten der Lemberg-Czernowißer Eisen- bahn hat seine Operationen beendet und löst sich mit Ende dieses Monats auf. Von dem in Umlauf gewesenen Nominalbetrage von 43 392 900 F[. sind durch das Syndikat 43 373 100 Fl, eingelöst und an die Vahngesellschaft abgeliefert worden.

das

Verkehrs - Anstalten.

_ Wie gemeldet wird, sollen durch die Schneestürme der leßten Zeit ca. 709% der englischen Telegraphenlinien beschädigt sein. Anhaltender Wind und Schneefall hindern die rasche Her- stellung. Die völlige Herstellung wird etwa 3 Monate Zeit und sehr viel Geld kosten.

Berlin, 30. Dezember. (W. T. B.) Die Poft von dem am 24. November von Shanghai abgegangenen Reichs-Po st- dampfer „Braunschweig“ ist am 29. Dezember, Mittags, in Bologna Aan und gelangt für Berlin am 31, Dezember früh zur Ausgabe.

Berlin, 30. Dezember 1886.

Die ältesten Zeitungen Europas. (Annali di Statistica,) Alle Kulturländer Europas nehmen den Ruhm für \ich in Ap spruch, die erste Zeitung rvorgebracht zu haben. England be- hauptete lange Zeit, im britischen Museum in den drei Nummern 50, 51 und 54 des Journals „Tbe English Mercure“ aus dem Sahre 1588 die ältesten Zeitungen zu besißen, bis es Thomas Watts gelang, die Unechtheit derselben zu erweisen. Die älteste Londoner eitung stammt erst aus dem Jahre 1622. Die Niederlande besa um 1617 oder 1619 bereits eine zweimal wöchentlich erscheinende Zeitung Deutschland hatte nah der Mittheilung eines Bibliograpben am Ende des 18. Jahrhunderts bereits im Jahre 1612 ein Blatt (es s\oll die Nummer 14 getragen haben), welchez Nachrichten von Ereignissen „in Italien, Spanien, Deutschland den Niederlanden u. \. w. u. \. w.“ enthielt. Sicher ist indessen nur, daß ‘drei Jahre später, 1615, der Frankfurter Buchdrucker Emmel eine wöchentlih einmal erscheinende, mit fortlaufenden Nummern versehene Su herausgab, von welcher das gegenwärtige „Frankfurter

ournal“ die Fortseßung sein soll. Im Jahre 1616 gründete der Verwalter der Kaiser ichen Poft, Johann von Birghden, die „Frank- furter Oberpostamts-Zeitung“, welche ihren Titel später in „Frank- furter Postzeitung“ änderte. Sie is ohne Unterbrehung bis auf unsere Tage erschienen; die älteste bekannte Nummer s\tammt allerdings ‘erst aus dem Jahre 1658. Soweit bis jeßt zu er- mitteln ift, genießt Antwerpen die Chre, die erste Zeitung be- sessen zu haben. Im Jahre 1605 erhielt der Buchdrucker Abraham Verhoeven das Privilegium, mit Holz- und Metallbuchstaben alle die Neuigkeiten (Alle de nieuwe Tydinghen) zu drudcken, welche ander- wärts und in der Stadt geshähen. Die älteste Nummer dieser Zeitung, welche in der Königlichen Bibliothek zu Brüssel aufbewahrt wird, is aus dem Jahre 1616, aber es ift siher, daß das Blatt zuerst in unregelmäßigen Zwischenräumen erschien, wie aus einer Notiz vom 19. April 1617 hervorgeht, worin der Druker mit- theilt, daß die Zeitung in Zukunft “regelmäßig erscheinen solle und auch die wichtigsten Ereignisse aus fremden Ländern berihten werde. In Frankrei erschien das erste periodische Blatt. „La Gazette de France“, erst im Jahre 1631 zu Paris, in Italien 1636 in Florenz; die \chwed+{s.che Staatszeitung „Post- och Inrikes-Tidning“ wurde unter der Regierung von Marie Christine 1644 begründet und erscheint scitdem ununterbrochen bis jeßt. Der „Faarlemsche Courant“, das angesehene nieder- ländische Journal, stammt aus dem Jahre 1656 und war zwei Jahrhunderte im Besiß der berühmten Buchdruerfamilie der Gnschede; die „Leipziger Zeitung“ entstand 1660, die „Londoner Zeitung“ 1665, die erste russishe in Moskau 1703. Jn Bezug auf Spanien ist nichts Sicheres bekannt, doh ist die periodiche Presse daselbst jedenfalls jüngeren Datums.

Wichtige Creignisse wurden hon am Ende des 15. Jahrhunderts den Einwohnern Europas durch gedruckte Nachrichten bekannt gemacht, z¿. B. die Entdeckung Amerikas, die Eroberungen der Türkei; aug lokale Ereignisse: meteorologishe Mittheilungen, Erdbeben, Stürme, Vebershwemmungen, Wunder, Hinrichtungen von Keßzern und Juden, merkwürdige Geburts- und Todesfälle gelangten auf dicse Weise zur Kenntuiß des Publikums. Diese Flugblätter trugen z. B. in Deutsch- land häufig den Titel „Zeitung“, namentlich in der Reformationszeit (Luthers „Neue Zeitung vom Rhein“, 1542, gegen die Reliquien); in England wurden sie Thiding, in Frankreich Relations, Nouvelles, Diacours genannt. Auch die Namen Courier, Postillon, Bote, Mercur werden nicht selten angewendet, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu erregen.

London, 28. Dezember. (A. C) Der am Sonntag Abend nach einem regnerischen Tage plößlich eingetretene, andauernde ftarke Schneefall hat, da er von einem heftigen Winde begleitet war, allenthalben bedeutenden Schaden angerichtet und empfindiiche Störungen im Eisenbahn- und Telegraphenbetriebe verursacht. Baugerüste, Schornsteine, Mauern und Bäume haben stark gelitten; der größte Schaden wurde indeß den oberirdischen Telegraphendrähten zugefügt. Das vom Central-Telegraphen- amt sich nach allen Richtungen ausdehnende dichte Drahtneßz bietet ein Bild der Zerstörung dar. Die zecrissenen Drähte hängen in größter Verwirrung herab, zur großen Gefahr für Wagen und Fußgänger, Die telegraphisHe Verbindung mit den Provinzen und dem Kontinent ist dennach gänzlich unterbrochen, und da wegen des Bankfeiertages die Ausbesserung der Drähte nicht fofort begonnen werden konnte, dürfte die Unterbrehung des Verkehrs wegen des großen Umfanges des angerichteten Schadens noŸ einige Zeit an- dauern. Die „Submarine Telegraph Company“ nimmt seit gestern Morgen keine Depeschen zur Beförderung na dem Kontinent an, und in dea Kabelstationen genannter Gesellschaft lagern Hunderte von Telegrammen, die wegen der Unterbrech ung der Landleitungen nicht nach London befördert werden Tönnen. Die geitrigen und beutigen Morgenblätter erschienen ohne die üblichen Telegramme vom Kon- tinent. Las „Bureau Reuter" hat während der letzten 24 Stun den Depeschen vom Kontinent weder empfangen, nos erpediren können. Sollte die Ausbesserung der Drähte uit rasch genug bewerkstelligt werden können, so werden die Kabelgefell- schaften voraussichtlich die Depeshen von und nah dem Kontinent per Eisenbahn zu den Kabelstationen befördern. Die „Great Eastern Tele graphengeselschaft“ hat einen solhen Dienst bereits eingerichtet. Die Cisenbahnzüge erlitten in vielen Gegenden erheblihe Verspätungen und stellenweise mußte der Verkehr gänzlich eingestellt werden. Viele Züge bliebenim Schnee \tecken. Auf der Bridvort Eisenbahn wurden drei Brücken zerstört, An der Oft- und Südküste wüthete in der Naht von Sonntag zuin Montag ein Orkan, wodurh mehrere mit Verlust an Menschèn- leben verknüpfte Schiffbrüche verursaht wurden. Bei Dovec scheiterte eine russishe Barke, und von ihrer Mannschaft ertranken drei Personen. Seit gestern Abend ist starkes Thauwetter eln getreten und der fast fußhohe Schnee s{chumilzt ras.

Friedrich-Wilhelmstädtishes Theater. Zu der 200, Vorstellung des „Zigeunerbarons“, die am kommenden Sonntag mit großem Jubiläumspomp stattfindet, hat der Komponist der Operette, Altmeister Johann Strauß, fein Erscheinen 10 Aussicht gestellt. Hr. Strauß wird also vorausfichtlich die Jubel- vorstellung persönlich dirigiren.

Kroll's Theater. Während der ganzen Festwoche waren dié „Mika d o“ - Vorstellungen außerordentlich stark besucht. Morgen, Freitag, findet eine Sylvester-Matinée, am Sonnabend Abend die 200. Vor stellung der kontinentalen Tournée uad am Sonntag die legte Sonrtags-Vorstellung des „Mikado“ statt. Sodann tritt die Burlesk-Oper in ihre Abschiedswoche ein. Die englische Opern- gesellschaft verläßt bereits am Sonnabend, den 8. Januar, Berlin, welches ihr eine fo glänzende Aufnahme bereitet hat.

Nedacteur: Riede l.

Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags-Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Vier Beilagen (einschließlich) Börsen-Beilage).

Berlin:

M 307.

j Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 30. Dezember

1886.

1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen.

9. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren. 5. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gefellsh.

1) Steckbriefe

und Untersuchungs - Sacheu, [48202] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Zeichner und Comtorist Carl Friß Ferdinand Adamus, geboren am 20. Oktober 1860 zu Ruda, Krkis Gleiwit, welcher zuleßt in Berlin bis 23. Juni 1886 Dra- gonerstraße 13 gewohnt hat und jeßt flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen Unterschlagung in den Aften J. Ia. 342. 86 verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuhungsgefängniß zu Berlin, Alt - Moabit Nr. 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 6. Dezember 1886.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgeri@t I.

Beschreibung: Alter 26 Jahre, Größe 1,76 m, Statur unterseßt, Haare dunkelblond, Stirn frei, Bart: semmelblonder Backen- und Kinnbart, Augen- brauen blond, Augen blau, Nase gewöhnli, Mund gewöhnlih, Zähne : vorn im Oberkiefer einige Lücken, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch.

=—

[48201] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Kaufmann Nobert Roderich Tieffenbach in den Akten U. R. I. 287. 81 7. Id. 95. §1 unter dem 26, November 1881 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 22. Dezember 1886.

Staats 1nwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht T. Oeffentliche Ladung.

[46945) _ e! 1 E Strafsache gegen Kieshke u. Genoffen

In ver ird der Rudolf Ludwig Mink, am 20. Oktober

1863 zu Krefeld geboren, evangelisch, unbekann-

ten Aufenthalts, dessen letzter Wohnsitz oder

Aufenthaltsort Berlin gewesen ist, beschuldigt,

als Wehrpflichtiger in der Absicht, sih dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflihtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben.

Vergehen gegen §. 140 Absay 1 Nr. 1 Straf- Gesez-Buchs. |

Derselbe wird auf den 18. Februar 1887, Vormittags 9; Uhr, vor die 1. Strafkammer des Königlichen Land- gerihts I. zu Berlin, Alt-Moabit 11/12, Saal 49, zur Hauptverhandlung geladen.

Bei uncentshuldigtem Ausbleiben wind derselbe auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung von der mit der Kontrole der Wehrpflichtigen beauf- tragten Behörde ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Berliu, den 13, Dezember 18836.

Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht.

{48271] Ladung.

Der Scewehrmann 1. Klasse, Schiffszimmermann Johann Carl Heinrih Juhl, geboren am 18. April 1852, zuleßt zu Bodstedt wohnhaft, dessen Aufent- halt unbekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird, als Wehrmann der Seewehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straftge'eßbuchs wird auf Anordnnng des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 15. März 1887, Vormittags 9; Uhr, vor das Königlihe Schöffengeriht zu Barth zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unent- shuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhand- lung geshritken werden und die Verurtheilung auf Grund der Er!lärung des Königlichen Landwehr- Bezirks-Kommandos zu Stralsund vom 22. Dezem- ber 1886 erfolgen.

Barth, den 23. Dezember 1886.

Moldt, Gerihts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts.

979 R, ,

18272) Oeffentliche Ladung.

In der Privatklagesahe des Händlers Ifidor Rosenthal hier, Privatklägers, gegen den Kleider- händler Louis S{hlesinger hier, Angeklagten, wegen Beleidigung, wird der mit unbekannten Aufenthalte abwesende Privatkläger zur Hauptverhandlung über die von dem Angeklagten gegen das Urtheil des Königlihen Schöffengerichts zu Frankfurt a. M. vom 4. Mai 1886 eingelegte Berufung auf Anordnung des Königlichen Landgerichts hierselbst vor die 111. Strafkammer desselben,

großer Kornmarkt 12, Zimmer Nr. 24, auf den 25. Februar 1887, Vormittags 11 Uhr, eden, mit dem Bemerken, daß, wenn er weder elbst, noch dur einen mit scriftliher Vollmacht versehenen NRechtsanwalt erscheint, die Privatklage als zurückgenommen gilt.

Frankfurt a. M., den 17. Dezember 1886.

(L. 8.) Paechler, i Gerichtsschreiber Königlichen Landgerichts. - E

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[#361] Shangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche der Rittergüter des hiesigen Kreises auf den Namen des Rittergutsbesitzers Lucyan von Jaraczewski eingetragene Rittergut Groß-Zalesie mit dem Vorwerk Liszkow, im hiesigen Kreise belegen,

am 31. März 1887, Vormittags 9 Uhr,

vor dem unterzeihneten Gericht an Gerichtsstelle Saal Nr. 27 versteigert werden.

_Das Gut ift mit 6761,37 4 Reinertrag und einer Gesammtfläche von 684,24,30 ha zur Grund- steuer, mit 879 #6 Nutungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be laubigte Abschrift des Grundbuchblattes, etwaige Abschäßun- gen und andere das Gut betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge- richts\{chreiberei in den Dienststunden eingesehen werden.

Alle Nealberechtigten werden aufgefordert, die nit von sclbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerïs niht hervorging, insbesondere derartige For- derungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden, und, falls der betreibende Gläu- biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei Mer: theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücttreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Gutes beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstecrmins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Gutes tritt.

and Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wir

am 2. April 1887, Vormittags 117 Uhr, an Gerichtsstelle verlündet werden.

Krotoschin, den 22. November 1386.

Königliches Amtsgericht.

Q 7 [48144] Hhyagngsversicigerung.

m Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Schönhausen Band I. Blatt Nr. 1 auf den Namen des Königlihen Oberamtktmanns Paul Krahmer zu Schönhausen eingetragene, zu Schönhausen belegene Gut

am 14. März 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, versteigert werden.

Das Grundstück ist mit 1144,83 Thaler Rein- ertrag und einer Fläche_ von 458,67,46 Hektar zur Grundsteuer, mit 1458 Æ Nugßungswerth zur Ge- bäudesteuer veranlagt. beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen fönnen in der Gerichtsschreiberei, Abth. IT., einge- sehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die niht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige For- derungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläu- biger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei Verthei- lung des Kaufgeldes gegen die berücksihtigten An- sprüche im Range zurücktreten.

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks

beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Bersteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens hecbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Mair an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 15. März 1887, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.

Natel, den 22. Dezember 1386.

Königliches Amtsgericht.

Aufgebot.

[220595] i A bezeichnete Sparkassenbüher bezw.

Nachstehend Urkunden: n O

a. die Sparkassenbücher der Breslauer Städtischen Sparkasse Ser. C.

Nr. 54 294 für Anna von Borch, Schülerin, Bis- markstraße 3, über 16 H, i

Nr. 54 295 für Hans von Borch, Cadett, Wahl- stadt bei Liegnitz, über 12 A,

Nr. 54 296 für Ella von Bor, Bismarkstraße 3, über 10 ,

Nr. 54 297 für Dagmar von Borch, straße 3, über 9 M,

Nr. 54 298 für Werner von Borch, Sohn der verwittweten Frau von Borch, Bismarkstraße 3, über 17 A,

sämmtlich ausgefertigt am 24. April 1885, b. die Sparkkssenbücher dex Breslauer Städtischen Sparkasse Ser. C. :

Nr. 14 146, ausgefertigt am 15, Juli 1882 für Jda Herrmann, Scneiderin, hier, lautend über 82,75 M. inkl. Zinsen,

Nr. 46 193, ausgefertigt am 3. November 1884 für Johann Buchwald, Schiffssteuermann in Tschirne bei Breslau, lautend über 828,15 H inkl. Zinsen,

c. die Sparkassenbücher der Breslauer Städtischen

Sparkasse ;

Nr. 212 076, ausgefertigt für Anna Weißenberger am 23. Oktober 1876, lautend über 1200 #4

Nr. 245 105, ausgefertigt für dieselbe am 15, Mai 1880, lautend über 1200 A,

d. das Quittungsbuh der Breslauer Kreis-Spar-

Bismark-

fasse Nr. 46 385, ausgefertigt am 9. November 1882

Beffentlicher Anzeiger.

Auszug aus der Steuerrolle, -

6. Berufs-Genofsenschaften

für Augustin Kahl von Prausnit, lautend über e. ‘das Abrehnungsbuch der Sparkasse des Vor- Des zu Breslau (Eingetragene Genossen- a

Nr. 23996, ausgefertigt am 11. Juli 1882 für Caroline Kalushe, Neudorfstraße 58, lautend über 94,30 M,

sind angebli verloren gegangen und sollen auf den Antrag:

zu a. der verwittweten Frau von Borch zu Breslau,

zu b. der unverehelihten Schneiderin Ida Herr- mann zu Breslau und des Schiffsfteuermanns Johann Buchwald zu Tschirne bei Breslau,

zu c. der verehelihten Milhpächter Anna Wakhla, geborene Weißenberger, zu Hundsfeld, Kreis Dels,

zu d. des Klempnergesellen Augustin Kahl zu Breslau, i

zu e. der verehelichten Caroline Kalusche, geborene Langner, zu Breslau,

zum Zwecke neuer Ausfertigung aufgeboten werden. Es werden daher die Inhaber der vorbezeihneten Bücher aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. März 1887, Vormittags 11 Uhr,

an Gerichtsstelle, am Schweidnißer Stadtgraben Nr. 2/3, Zimmer 47, im 11. Stock, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Gericht ihre Rehte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der leßteren er- folgen wird.

Breslau, den 10. Juli 1886.

Königliches Amtsgericht.

Je Aufgebot.

Zimmermann Johann Adam Feiler, am 31, Mai 1815 zu Waldsachscn geboren, ist im Jahre 1851 von Waldsahsen nah Amerika ausgewandert und hat seit jener Zeit nichts von sih hören lassen. Das für diesen vormundschaftlih verwaltete Vermögen beträgt ca. 680 4 Baarvermögen. Auf Antrag feines Bruders, des WBauersmanns Johann Nicol Feiler von Waldsachsen, wird der abwesende Johann Adam Feiler von Waldsachsen, bezw. dessen sonstige Erben hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf

Dienstag, den 12. Juli 1887,

Vormittags ¿10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgeriht anberaumten Aufgebotstermin anzumelden bezw. ihre Rechte geltend zu machen, widrigenfalls der Abwesende für todt erklärt und sein Vermögen an die sich legiti- mirenden Erbberehtigten ohne Kaution überlassen werden wird.

Neustadt a. d. Haide, den 21. Dezember 18886.

Herzogl. S. Amtsgericht. I. gez. Müller.

Vorstehender Beschluß wird hiermit veröffentlicht.

Neustadt a. d. Haide, den 22. Dezember 1886.

(L. S.) B. Kleemann,

Gerichts\{hreiber des Herzogl. S. Amtsgerichts. IT.

s !

[31539] Aufgebot.

Die Erben weiland Ackergehülfen Friedrih Bohn- \sack aus Garlebsen, zuleßt in Olrheim, als: der Kothsaß Ernst Bohnsak in Ammenhausea, die Ghe- frau des Ackermanns Ernst Schlimme, Wilhelmine, geb. Bohnsack, in Olrheim und die minderjährigen Kinder weiland Ackermanns Cbristian Bohnsack in Garlebsen, Namens Justine, Christian, Ernst und Karoline Bohnsak, vertreten durch ihren Vormund, den Ackermann Ernst Schlimme in Garlebsen,

haben das Aufgebot der gerichtlihen Schuld- und.

Hypothekvershreibung vom 15. April 1867, sowie der gerichtlichen Cessionen vom 21. September 1875 und 13. Februar 1878, laut welcher Urkunden der Halbspänner Heinrih Baie in Hallensen unter Ver- pfändung des Halbspännerhofes No. ass. 2 in Hallensen nebst Zubehör dem Ackergehülfen Friedrih Bohn- sack in Olxheim 7500 M. nebst 4 9/6 jährlicher Zinsen schuldet, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 5. April 1887, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ürfkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Greene, den 23. September 1886.

Herzogliches Amtsgericht. F. Brandis.

[35348] Aufgebot.

Die Maurerswittwe Augunte Emilie Haube, ge- borene Hoppe, zu Baerwalde, hat durch ihren Sohn, den Bahnmeister-Aspiranten Emil Haube zu Neu- stettin das Aufgebotsverfabren rüccksichtlich der ab- handen gekommenen leßten Prämienquittung vom 15. August 1876 zu der von der Deutschen Lebens8ver- scherungs-Gesellshaft zu Lübeck am 15. November 1856 auf das Leben des Adolph Friedrich Wilhelm Genzke, Kaufmann zu Berlin, in Höhe von 500 E Cour. ausgestellten Police Nr. 13141 bean- ragt.

Solchem Antrage gemäß wird der unbekannte In- haber jener Nenn aufgefordert :

seine Rechte und Ansprüche an dieselbe spätestens in dem auf Donnerstag, den 5. Mai 1887, Vormittags 11 Uhr,

angeseßten Aufgebotstermin im unterzeihneten Amtsgericht anzumelden, auch die Prämienquit- tung felbst vorzulegen, unter dem Rechtsnach- es daß dieselbe für kraftlos erklärt werden

soll. Lübecck, den 15. Oktober 1886. Das Amtsgericht, Abth. Il. Asschenfeldt, Dr. Veröffentliht: Fick, Gerichtsschreiber.

9, Theater-Anzeigen. 10. Familien-NaHrichten.

7, Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8, Verschiedene Bekanntmachungen.

In der Börsen-Beilage.

[35347] Aufgebot.

In der Erbpachts- und Eigenkäthnerstelle des Ziegeleibesiters Johann Friedrih Heinri Grube zu Genin früher dem Johann Peter Hinrih Maack gehörig {stehk nah Ausweis des Hypo- thekenbuchs für die Landbezirke Lib. T Fol. 38 als erstes Geld (nah &F# 57 jährlicher Abgaben) ein Pfandgeld von #4 180 auf Catharina Elisabeth Maak ges rieben. : :

Glaubhafter Angabe zufolge hat Catharina Elisa- beth Maat, eine Schwester des obengenannten Maa, nachher verheirathet an einen Vogelhändler Schröder in Lübeck und vor diesem ihren Chemann verstorben, die freie Verfügung über den gedachten Pfandposten dem genannten Maak, damaligem Besißer der Stelle, dieser aber wiederum seine Rechte an dem Pfandposten seinem Besitznachfolger, dem Eingangs genannten Grube, übertragen.

Die auf das Protokollat bezügliche Obligation, d. d. 28. März 1845, ift verloren gegangen.

Zur Herstellung der Legitimation des Johann Friedrih Heinrih Grube, als Erwerbers des frag- ften Pfandposten, ergeht hiedurch auf Antrag defsel- ben, vertreten durch -den Rechtsanwalt Dr. Conr. Plitt, ein Aufgebot : /

a. an Alle, welche der aus\Mießlichen Berechtigung des Antragstellers auf den gedachten Pfandposten widersprechen wollen, insbesondere auch an die Erben der Catharina Elisabeth Maak, verehe- lihten Schröder: ihren Widerspruch spätestens in dem aus,

Donnerstag, den 5. Mai 1887, Vormittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin bei dem unterzeich- neten Amtsgericht anzumelden, unter dem Rechts- nachtheil, daß die sich niht Meldenden ihre Rechte zu Gunsten des Antragstellers verlieren, an den unbekannten Inhaber der gedachten Obli- gation vom 28. März 1345: : seine Rechte an derselben spätestens in eben- demselben Aufgebotstermin geltend zu machen, unter dem Rechtênachtheil, daß die Obligation für frafilos erklärt werden soll.

Lübeck, den 16. Oktober 1886.

Das Amtsgericht, Abtheilung II. Wi Asschenfeldt, Dr. Veröffentlicht: Fi ck, Gerichtsschreiber.

ae Ausgebot.

Die verstorbene Wittwe des Engelhard Schröder von Eichelsachsen, Katharine, geborne Dietrich, hat am 24. April 1863 der Gemeinde Eichelsahfen ein Kapital im Betrage von 100 Gulden = 171 M 43 » verzinslih zu 49/6 dargeliehen, auch hierüber einen Schhuldschein des fraglihen Inhalts erhalten.

Dieser Schuld\chein soll, wie glaubhaft gemacht wurde, verloren gegangen sein und wird nunmehr auf Äntrag des Rechners Wolfs{chmidt von Schotten, des Bevollmächtigten beziehungsweise geseßlichen Vertreters der Erben der Engelhard Schröder Wittwe, Aufgebotstermin auf

Dienstag, den 10. Mai 1887, Vormittags 9 Uhr, unter dem Anfügen anberaumt, daß in diesem Ter- mine etwaige Rechte und Ansprüche bei dem unter- zeichneten Gerihte anzumelden und die Urkunde vor- zulegen ist, widrigenfalls die Kraftloserklärung der fraglihen Urkunde erfolgen wird.

Schotten, den 6. Oktober 1886.

Großh. Hess. Amtsgericht Schotten. Weidig. [26386] Aufgebot.

Auf Antrag der Schneiderin und Weißwaaren- händlerin Therese Riesing zu Hannover wird der Inhaber der von der Hannoverschen Landescredit- anstalt zu Hannover, als Schuldnerin, ausgestellten und auf den Inhaber lautenden Obligation Litt. E. Nr. 1771 vom 1. Januar 1870, über 100 Thaler, aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, 14. Juli 1890, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hannover, den 24. August 1886.

Königliches Amtsgericht. gez. Jordan. (L. 8.) Ausgefertigt: Thiele, Gerichtsschreiber.

[48213] Aufgebot. Wittwe Hedwig Charlotte Ulricke Erdmuthe Reichhelm, geb. Schmidt, Hermann Walter Reich- helm und Magdalene Minna Hedwig Reichhelm, sämmtlich in Berlin, haben das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung der von der Lebens- und PorfionL Ver Cer S „Janus“ in Len urg auf das Leben des Friedrich Hermann Reichs helm in Berlin ausgestellten Policen Nr. 35322 groß 435 Thlr. Pr. Crt., i Nr. 36074 Stol 80 Thlr. Pr. Crt., beide Policen zahlbar beim Tode des Versicherten an dessen Erben. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spä} testens in dem auf Donnerstag, den 7. Juli 1887, Vormittags 10 Uhr, / vor dem unterzeichneten Gerichte, Dammthorstr. 10, “vai Nr. 56, anberaumten Mean seine echte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er- folgen wird. i Hamburg, den 20. Dezember 1886. Das Amtsgeriht Hamburg, Civil-Abtheilung VUT.. Zur Beglaubigung: Romberg Dr., Gerichts-Sekretär.

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