1907 / 98 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Apr 1907 18:00:01 GMT) scan diff

König von Ungarn, vom 12. Mai d. J, Gehalt beurlaubt. Nicolai, Fähnr. L Lt. mit einem Patent vom 21. Juli 1905 auptm. im Kriegsministerium, als Battr, Chef in das 1. Regt. Nr. 12, in das Kriegsministerium, verse Den Haupileuten und Battr. Chefs : Regt. Nr. 64, v. Sicart im 7. Feldart. Reat. r. Regt E g 6. e ipeat- 2E n Babertanb im . 3 m: e V! ius Jugenb ra nd, Oberlt e 7 ea grades verliehen.

é . befördert. eynert, Oberlt. im 4. Nr. 48, Siegliß, Nabe, Oberlts. im 6. Feltark Patente ihres Dienstgrades verliehen. Günther u E A, qu add 1

ußart. Negt. Nr. t., und Komp. Chef im 1. Pion. R

2. Ulan. Regt Nr. 18 E 1 befördert. Richte

ördert. Haub

ion. Bat. Nr. 12, ein § ie ¿um überzähl. Major befördert. Markow

¿. D. und Vorstand des Art. Depots Micsa 0 zum Art. Depot Leipzig verseßt. Lippe Dritter Stabsoffizier beim Landw. Bezirk 11 Dresden zum Zweite Stabsoffizier dieses Landw. Bezirks, v. Tshammer u Beztrksoffizier beim Landw. Bezirk 11 Dresden, zum Dritten

ge dieses Landw. Bezirks, ernannt. ‘v. Wolffers

Chemni, v. Estorff, Major z. D, K

Steiniger, charakteris. j D N eri. Major z. D.

Meldeamt Löbau) verseßt. M ommandeur im 11. Suf Regt. e

und

39, unter F

wiederangestellt. Im Beurlaubtenstande. Big, Lt. g par orna, zum Oberlt.; die Vizefeldwebel- bzw. Vi é: des Landw. Bezirks Plauen, zum Lt. Ia Res L E Nr. 105 König Wilhelm 11. von Württemberg, ; Landw. Bezirks “d zum Lt. der Nes. des rinz Johann Georg Nr. 107, Böttger des Landw. Bezirks zum Lt, der Res. des 15. Inf. Negts. Nr. 181 Wolf des Landw. Bezirks 11 Dresden zum Lt. der Res. des 1. Ulan. Regts. Nr. 17 Kaiser ranz Joseph von Oesterrei, Könia von Ungarn, Kabiß\ch des Landw. Bezirks En L A s E E 2, an Nr. 18, Mitta\ch

: resden, zum Lt. der Nef. 2. E Nr. 28, Lämpe, Braune des Landw. d G EAE e A ae des 6. eis Nr. 68, au, zum Lt. der Res. des 2. Trainbats ; des Landw. Beztrks Schneeberg, Beuchel des E ti Zwickau, zu Lts. der Landw. Inf. 1. Aufgebots. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 16. April. Pre, Oberst und Kommandeur des 7. Inf. Regts. König Georg N 106, v. Koczorows ki, Major beim Stabe des 2. Su. Negts S2 Carola Nr. 19, Frhr. v. Koenneriß, Major aggreg. dem  chüßen-(Füs.)Regt. Prinz Georg Nr. 108, v. der Gabelentz- Gn ingen, Rittm. und Eskadr. Chef im Gardereiterregt., fn Erne ynigung ihrer Me sMedagelae mit Pension und der r zum Tragen der Regimentsuniform zur Disposition gel T t. Treusch v. Buttlar, Hauptmann und Verwaltungs- reltor der Munitionsfabrik, mit Pension und der Erlaubnis fi) Tragen der Uniform des 1. (Leib-) Gren. Regts.- Nr. 100, O

hemnit,

Bezirks Großenhain, ages des E

ischer, Oberlt. im 4. Inf. Negt. Nr, 103, mit Pe

rlaubnis zum Tragen der Armeeuniform, der Abschteo bann de

dernal, charakteris. Oberstlt. z. D., Kommandeur des Landw. Beiirks Zwickau, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 2. Jägerbats. Nr. 13, Richter, charakteris. Oberstlt. z. D.,, Kom- mandeur des Landw. Bezirks Döbeln, mit der Erlaubnis zum Tragen

der Uniform des 3. Inf. Negts. Nx. 102 Prinz-Regent Luitpold von |

Bayern, v. Zezs{chwiß, charakteris. Stabsoffizier beim bo E r

zum Tragen der Uniform des Dresden, mit der Erlaubnis

f 1, Feldart. Regts. Nr. 12,

Fortgewährung der geseßlihen Penfion von er Dienststellung 0 ihr Gesu enthoben. v. Wolffersdorff, Major z. D. ; Fortgewährung der gesezlihen Pension und mit der Erlaubnis zum * ferneren Tragen der Uniform des 1. Ulan. Negts. Nr. 17 Kaiser *

ranz Joseph von Oesterrei, König von Ungarn der Abschied be- F

willigt. Im Beurlaubtenstande. 16. April. Der Ab willigt: Holz, Hauptm. der Res. des 5. Inf. i g O Nr. 104, behufs Üeberführung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubnis zum Tragen der Landw. Armeeuniform, Beyer, Lt. der Mes. des 2. Ulan. Negts. Nr. 18, Mörbißz, Lt. der Ref. des 1. Pion. Bats. Nr. 12, wegen überkommener Feld- und Garvrisondienst- Unfähigkeit, Berndt, Hauptm. der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Dresden, mit der Erla::bnis zum Tragen der bis- herigen Uniform, Stärker, Hauptm. derx Landrs. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Baußen, Staehler, Hauptm. der Landw. Inf. ; 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, letzteren beiden behufs Ueberführung zum Landsturm 2, Aufgebots mit der Erlaubnis ¿um Tragen der Landw. Armeeuniform, Koetshau, Peisel, Oberlts. der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks [ Dresden odeckner, Leuinant der Landw. Inf. 1, Aufgebots des andw. Bezirks Zittau, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, Steinbiß, Hauptm. der Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks T Leipzig, Meyer, Oberlt. der Landr. Inf. 2. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, Göttin g, Oberlt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, diesem mit der Er- [aubnis zum Tragen der Landw. Armeeuniform, Paul, Lt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen ah, Taeger, Hübner, Haase, Stenz, Wagner, „Oberlts. der Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Dresden, Seeten, Oberlt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Wurzen, Fischer (Arwed), Lt. der Landw. Inf. 2, Aufgebots des A L, Fiaacd a Ge E e Landw. inne 2. Auf- ndw. Bezir reóden, bebu i Landsturm 2. l 24 E R m San sforps. 16, April. Dr. Fehre, Sta beim 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 167 tio 30. April e S ohne Gehalt beurfaubt, zum 1. (Leib-) Gren. Regt. Nr. 100 verseßt. Prof. Dr. Schie ck, Oberarzt der Ref. im Landw. Bezirk 11 Leipzig, zum Stabsarzt befördert. Dr. Shulze, Stabsarzt der Res. im Landw. Bezirk Schneeberg, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, Dr. Steiniß, Stabsarzt der Res. im Landw. Bezi.k Wurzen, beiden mit der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen wb lng A T aebi U f ba der Landw. 2. Aufgebots im Í celpzig, behufs Ueberführung zu , n e Ablchied bavilig. hrung zum Landsturm 2. Auf / eamte dex Militärverwaltung. Durch Allerhöchsten Beshluß. 12. April. Fohtmann, Me g ees, ua ; a A der Geschäfte ne eamten des Baukreise eipzig, unt zum S ernannt. 4 i A S Dur erfügung des Krieg8ministeriums, 12. April Treuter, Kaserneninsp. auf Probe in Dresden i ; ¿um Kasérneninsp. ernannt. eti a

AIE A Schußtzteuppeu.

omburg v. d. H, 18. April, Dominik,

er due (e Dieu Be Dea e Belc u 617 v0 ur Dien ung betm Auêwär t, bis au

dem 1. Seebat. zur Dienstleistung Än E

ab auf neun Monate ohne zum

ldart. hef im 1. eldart.

Kretschmar im 5. Feldart. N 8 rhr. 8. Feldart.

eldart. Regt. Nr. 48, zum über- eldart. Negt. Vherli. im erlt. im auptm, Schulte, Fähnr. atent sei De grades verliehen. Hol, Hauptm. beim Stabe des 2. Trainbats, Nr 19, in" leider Elzcaiéent gleicher Eigenscha darakteris. Oberstlt. z. e

sten, Stabs-

Major z. D., Vierter Stabsoffizier beim Landw. Bezirk

deur des Landw. Bezirks Glauchau, v. Keßinger, Major z. D, B irks Landw. Bezirk 11 Dresden, der Charakter als Ders. bertichen. orstand d s als Bezirksoffizter zum Landw. E ten Major z. D., zuleßt Bats.

j / geseßlichen Pension als Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk, T Dts

16. April. Befördert: Dorste- 1. Aufgebots des Landw. Berri e egts. Erdmann 8, Inf. Negts.

Oberstleutnant z. D., Zweiter {4

unter |

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 49. Sigung vom 22. April 1907, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegräphischem Bureau.) Das Haus seyt die zweite g haltsetats für das Rehnungsjaht 1907 fort.

__ Vom Etat des Justizministeri f

Gert Httialeedee P. an ‘den La eralen, die mit mehreren dazu gestellten Abänderungsanträ n der Sigung vom 16. Februa i zurückverwiesen worden as e Budget Der Etatsentwurf der Gerichtsshreiber und -sekretäre, von 1500—3800 4 beziehen,

T,

nd- und Amtsgerichten

1980 zu sogenannten ausgestattet werden.

| beantragt nunmehr entsprehend éinem Antrage

von 1500-——3800 6 auszustatien. Sie pensionsfähigen Gehaltszulagen der und Rendanten von 300 auf 600 M Stellenzulagen zu bemessén: Rendanten bei Kassen N Kassen bis ie bei Amtsgerichten E versehen, bis 300 M, e. L in Breslau und Cöln den Geri tskassen Berlin - Mitte Breslau und Cöln sowie für die Verwalter der Stellen vorläufige Verwahrungen in givil- beim "Be Berlin-Mitte bis 400 dieser Beschlüsse sollen auh die Bezüge der und die Lokalzulagen etwas anders Po Anträge der Abg. fr. Volksp.) auf Festseßung E ant E auf

nd in der Kommission zurückgezogen ; Anirag des Abg. Peltasohn aut e R

U er

für die auf 400 M, 4d.

( normiert altin (Zentr.)

Antragé des Abg. Mathis (nl. ; ti edie Realteung zu an 4, 1, folgende Nejolution:

stellung der Sekretäre bei den Land-

gerihten sowie der Staatsanwaltschaft O A

mit den Se

führen.“ Endlih beantragt die Bud psprehend einem Antrage des Abg. ¿diesen Veränderungen sich

209.800 M. sowie den von 20

nah Kiel und von 14000 Y Forderung für [in Freienwalde a. O., zusammen

Á. infolge

/ Beratung stehenden) Fonds von ordinarium des Etats des ' stärkung der Fonds für beamten in allen

4

Finanzministeriums „zur

Verwaltungen

a e M j geen besoldeten Unterbeamten“ A onds a Ö

| ene so in Höhe von 3 243.800 M

sih zumeist gegen den Etatsvorschlag rihten und

erhöhung für sämtliche Sekretäre oder Für die diensts teren

e die Kommission für erledigt zu erklären.

Staatsanwaltschaftssekretäre mit den Sekretä 2 meinen Staatsverwaltung verhandelt. E Justizminister Dr. Beseler: Meine Herren! Die vorgeschlagene Etatsposition zur R

l egulierun der Gehälter der Gerihtsshreiber, welche wiederbolt Gegenstand

regierung. Die Justizverwaltung verkennt vorgeschlagenen Position nit das ift,

den Gerichtsscreibern im allemeinen gewünsht worden ist. Immerhin bedeutet auch die vorgeschlagene Gehaltserhöhung éine wesentlihe Verbesserung für einen größeren Kreis verdtenter Beamter, indem dasjenige, was sie bisher als persönliche Zulage er- halten haben, ihnen fortan als festes, pensionsfähiges Gehalt gewährt: würde. Daneben würde sih noch für einen größeren Kreis von Beamten eine Aussiht eröffnen, in bcssere Stellungen zu gelangen und zwar unter tunlichster Beobachtung des Anziennitätsprinzips. / Der Wikterspruch, der aus den Kreisen der Gerichtsschreiber fich gegen diesen Vorschlag erhoben hat, beruht wohl vornehmlid auf der Besorgnis, daß, wenn jeßt das Vorgeschlazene gewährt würde ihnen ‘bei einer späteren allgemeinen Gehaltserhöhung nichts welter zukommen würde, sie vielmehr als abgefunden angesehen werden möchten: Nun is aber die ganze Frage der Gehalts- regulierung seit jener zurückliegenden Zeit auf eine breitere Grundlage gestellt worden, wie denn auch hon von seiten der Königlichen - Staatsregierung gelegentlih erklärt worden ist, daß in absehbarer Zeit jedenfalls wohl für die Unterbeamten und miltlecen Beamten Gehaltserhöhungen ins Auge gefaßt werden müßten. Ih teile deshalb nicht die Befürchtung, daß das jeßt Vorgeschlagene wenn es angenommen würde, gewissermaßen ein Definitivum für die C A bedeuten würde, sondern ih zweifle niht daran daß arüber hinaus auch ihre Gehaltébezüge no / “erige ads : ¡üg ch eine Aufbesserung er- Besondere Sympathien hat der ganze Vorschlag in die

Hause ja nit gefunden; das zeigt das A e eaten, beratungen. Eine Lebenéfrage für die Justizverwaltung ist die An- gelegenheit nit; denn wird das jeßt gewünschte abgelehnt, dann wird der frühere Etat nah dem Komm'ssionsantrage wiederhergestellt werden, und die Justizverwaltung wird ihren ruhigen Weg weiter,

nicht,

daß der entbalten

in

gehen. Immerhin nehme ih aber keinen Anstand, zu fagen, taß es

für die Justizverwaltung erfreulih sein würde, wenn die Beamten, |

ng des Staatshaus- echnungsrevisoren, Rendanten,

ommissi

teht vor, daß von den 5948 Stellen die zur Zeit ein Gehalt

Stellen“ gemacht und mit einem Gehalt von 18004200 4

n Die Budgetkommission (Berichterstatter Ab

Hagen) hat bei ihrer ernéúten G na dies abaëlehat ind ge der Abgg.

eltasohn (fr. Vgg.) und Genossen, die sämtli Gri und -sekretäre A dem Ma ehalt beantragt ferner: die Rechnungsrevisoren ( : oben die a. für Gerichtsschreiber als er G E e bei sonstigen . fur Gerichtsschreiber, it 1 oder 2 Richtern Nbante Hauptkassen- Einnehmer und Verwalter ständiger Zahlstellen ba Berlin - Tempelhof, in ür und Strafsadten In Konsequenz Kalkulatoren : Cal un asse es Gehalts sämtlicher Gerichts- 1500—4200 M bezw. 1800 bis [ Verteilung d aa i

i ng der Stellen nah dem Dienstalter is für erledigt erklärt tan Die Kommission beantragt ferner, entsprechend einem }

dem am 2. Juli 1906 - geordnetenhause gefaßten Beschlusse értsoré@dend, die Glei

kretären der allgemeinen Staatsverwalt in s 7 | diere M, Ballin, Krause, Walvenburg, Petasobn, und Gehalt nunmehr mit möglichster Befchleunigung berbeins

etkommission, ent- eltasohn, den aus e O M inf eas von Anstellung gel gi Î ÿ infolge der Strei j gelangen, fo verlangen _ der Forderung für Verlegung des Obérpräsidiums von S hledis j / der Streichung der den Erweiterungsbau des Gymnasiums 243 800 6, dem (mit zur | 3000 000 G im Extra- |

hinzu- zu be Eine Reihe von Petitionen von Gerichtssekretären, die |!

alts- i

wird über die Gleichstellung der Gerichts- und

was von !

für die sie jeßt zunähst nur eintreten konnte, Lage erfahren würden.

Ich für meine Person habe also keine Veranlassung, ders dringend zu befürworten, daß dasjenige angenommen wer, möchte, was vorgeschlagen ift, sondern nur den Wunsch auszuspr | daß es gesehen möge, weil es für einen großen Kreis von Be day einen wesentlihen Vorteil bedeuten würde, wenn thnen baldi i, Gehaltsaufbesserung gewährt werden könnte. Wie aber au diee scheidung ausfallen wird, mag das Haus den Etatsvorschlag anneh Y oder ablehnen und es bei den bisheri geltenden Bestimmunge A lassen : die Justizverwaltung wird selbstverständli unter al 4 ständen bei der demnächst in Aussicht stehenden Frage der Reguli M der Gehälter nah besten Kräften die Interessen ihrer T zunehmen haben. (Lebhaftes Bravo!)

Abg. Faltin (Zentr.) erklärt e i E elan a afzgorien von Gecidtssceileen a j

genannte gehobvene Gerichts ] 1897 seien die Gerichtosekreläre nit in Lat agu, ee. Sin

worden, wie sie es verdient hätten. Die Berwaltine “Pa

Gerichtssekretären Zusicherungen gematht, die nit il eien. Man müsse bei der Bemessung der Gehalte n ‘dem uta esthalten, daß Beamie mit gleiher Verantwortlichkeit und e ständigkeit auch dieselben Gehälter beztehen. Durck den Vorige der Regierung würde eine große Anzahl von Sekretären auf 8 platten Lande geshädigt werden. Anders wäre es, wenn ledig, nah dem Besoldungsdienstalter verfahren werde. Der Nedner rand wortet dann noh die Annahme des Antrags auf Gleichstellun u Gerichtssekretäre mit den Regierungsfekretären und weist anes arauf N Ma Lts ette bei mindestens leid i enigen Jahren sehr ne L : 0. Pallaske (kons): Dur die wenn au e klärungen des Ministers hat die Lage eine erhebliche Krten i fahren. Jch kann mich deshalb namens meiner Freunde auf die f L Erklärung beschränken, daß wir für die Kommissionsanträge, also E für den Antrag Mathis ftimmen werden und die Berüksicßtizu, dieses Antrages bei der durchgreifenden Reorganisation des Befold E wesens empfehlen. Wir halten dafür, daß die beiden in Beirat kowmenden Kategorien in bezug auf Vorbildung, Verantwortligke und Leistungen gleihstehen, und darum fehen wir au die Forde A einer Gleichstellung im Rang und Gehalt als grundfäßlih bereditig an. Wir haben in der Kommisfion gegen den Antrag in der D j nahme gestimmt, daß cine Gleichstellung in allen Einzelheiten is mechanische Gleichstellung bezweckt werde. Wie wir jeßt meinen U i der Antrag diese Bedeutung nit, sondern bezweckt vor allem. j ' Gleihstellung im Höchstgehalt, will aber anderseits Verschiedenh a; insbesondere bei Normierung des Anfangsgehaltes, nit deeffen A dieser Voraus\ezung stimmen wir dem Antrage einmütig zu. B Abg. Mathis (nl.): Ih komme heute auf die Frage ter j hobenen Stellen nicht „mehr zurück. Ginge das Haus auf dies Proposition des Etats ein, so würde es sich in Widerspruch g mit einem mit seltener Ginmütigkeit und Entschiedenheit aefatin - } Beschlusse aus der vorigen Tagung ; damals haben übereinstimmend 1 Schmidt-Elb diesen Bor\hlag verworfen und ihn zum Teil als di L E Reveiune bezeichnet, die hâtte gefunden werden G eA o eas ' also nur bitten, auf diesem Standpunkt au in diesem Jahre u harren. Auch meinen R hat die Kommission angenommen E bezweckt nicht eine mechanische, sondera eine tatsächliche Glei stellung. Wenn die Sekretäre E e Brn Verwaltung später zur l ie Gerichtssekretäre ürli Bevorzugung. Auch hinsichtlih der Anfangsgehälter Üer: ai an ; mechanische Gleichstellung im Sinne des Antrags. Jh bitte außer- ) dem die Justizverwaltung, bei Feststellung des nächstjährigen | Etats noch zwei Anregungen in wohlwollende Erwääung zu nehmen Der bestehende Zustand, daß alle vor dem 1. April 1897 in Berlin angestellten Sekretäre eine Lokalzulage von 600 M. bezw. 300 Á

eine Verbesserung ih]

hier bes,

die

zu en on

Ver- | beziehen, ist eine Ungerechtigkeit nüb ¡bri Le buen von Unter- ! seitigt werden uedebnung dieser B günstig L E

ehufs Verwendung zu

follte durch Auédeh d L | Berliner Sekretäre. s ehnung dieser Vergün | Reihe

tigung auf alle : Ferner follte den Rehnungsrevi le ei : wichtiger Geschäfte wahrzunehmen E I mit S0 E De DUeN L CENeS betraut sind, diz Funktionszulage von telafen werten M herabgefeßt, sondern in der bisherigen Höhe eheimer Dberjustizrat Friße: Ih möcht regungen und eine Bemerkung vis Îte Faltie E E L j Herr Mathis wünscht die Ausdehnung der Berliner Lok’alzulage für | diejenigen, welche vor dem 1. April 1897 angestellt sid, auf alle Be- amten, Die Gründe, aus denen das Haus in Uebereinstimmung mit e M t dei bestehende Rege- | l n : ,__ auêführli Dr x Die einstimmige Ansicht ging dabin, daß diefe Lofalzulagen ax fk in Wegfall zu bringen seien und für Berlin eine Ausnahme diese Beamten bei der neuen

der Negierung

lung beliebt hat,

¡ Besoldungsordnung nit ganz leer ausgehen zu lassen. Dann will Herr

Citi der Ortilina 00e ML A i oto aae | Mathis die Funktionszulage von 600 M für die NRecbnungsrevisoren,

Längere Zeit zurückliegenden Verhandlungen innerhalb der Staats- |

die sie vor thren gleichartigen Kollegen beziehen, nf c ! herabgedrüdckt schen. Ich fehe davon ab, die ou u 2 Me Hn | welche anderseits den Herren dur die Erhöhung des. Betrages ihrer | Gesamteinnahmen geboten werden sollten, denn der Angriff des Herrn Mathis trifft ja nur die Etatsvorlage, und da diese, wie es den An- schein hat, niht die Zustimmung des Hauses finden wird, ist aud diese Bemerkung fachlich damit erledigt. Dem Abg. Faltin möchte ih sagen, daß die Behauptung über frühere Zuficherungen der Staatsregierung für die Gerichtsschreiber hier schon oft erörtert worden ist; auch jetzt muß ich daran festhalten, daß folhe Zu- sicherungen in dem Sinne, wie er sie versteht, den Beamten damals vom NRegterungstishe niht gemaht worden find. enn er meint, die Vorteile ‘der Ns von 1897 hätten diese Beamten- kategorie nit ausre!hend berüdsihtizt, fo möchte ih da1auf hinweisen, daß die anderweite Normieruno des Mitidestgehalts gar nicht mit der Neuordnung von 1897 im Zusammenhang stand, sondern schon 1896 bei der Zufammenlegung der Assistenten und Sekretäre erfolgte. Diese Maßnahme erfolgte für alle Verwaltungen leichzeitig. E wurde son bei der Verbandlung von 1897 darauf Peeldlea daß G ¿ PIRRRaIIE den Beamten an Mehrbezügen 600 000 4 zu Abg. Lüdicke (fr. konf.) : Wir haben stets den grund\& and- punkt vertreten, daß av den Sbakderubeamten M E Vor, } bilèung und gleicher Arbeitsl-istung die gleihe Ents%ädigung gewährt werden muß. Diefer unser prinzipieller Standpunkt hätte urs nit ge hindert, der Regierungsvorlage, dur die ja den Beamten Wohltaten zugewendet werden, unsere Zustimmung zu geben, wenn wir die Ueber- zeugung bâtten, daß es sih nur um eine vorübergehende Gehalts regulierung für die Gezrichtsfekretäre handelte. Diese Ueberzeugung haben wir aber nah den Erklärungen der Finanzverwaltung nit gewonnen , glauben vielmehr, daß mon dauernde Unterschiede, daß man Sekretäre 1. und 2. Klasse schaffen will. Dem konten wir , aber mit Nücksiht auf part tis rundsäglide Stellungnahme nit zustimmen. Wir können insbesondere nit anerkennen, daß nit alle Sekretäre zur Hilfeleistung bei rihttr- lihen - Geschäften herangezogen werden, troßdem wollen wir nicht der Gleihmacherei das Wort reden und halten den Weg für gangbar, ben der Abg. von Pappenheim in der Budgetkl'ommission an gedeutet hat, nämli die Gewährung besonderer unktionszulagen an besonders tüchtige und uwsihtige Sekretäre, tie dhwierigen Arbeiten cerecht werden können. Der Grundsay der Differenzierung zwischen Lokal- und Zentralbeamten ist bei den Eisenbahnbeamten ohnehin {on dur@brochen, und auh das neue Richterbesoldungsgesez weit | von ihm ab. "Wir glauben daher, daß, wie durh leßtere eine Gleid- stellung der Richter mit den Verwaltungsbeamten herbeigeführt wird

j | { zu machen ledigli dem Wunsche entsprang, j |

Beamten wahr,

schaffen.

Gleichstellung der Gerichtssekretäre mit den Verwaltungs- in absehbarer Zeit erfolgen muß. Wir werden deshalb

ae e der Budgetkommission stimmen. s assel (fr. Voltsp.): Wir find gleichfalls für eine Gleichstellung der Nane mit den Gerichts- sekretären. Will man diese aber erreichen, so darf man fie it nur binsichtlih des Maximalgehaltes vornehmen, sondern in allen Stellen eine Gleihmäßigkeit herbeiführen. Du ten wirklich so durchgreifende Unterschiede in den beiden Kategorien bestehen, so könnte man vielleicht eine Differenzierung im Ansangs- ehalt vornehmen. Man muß sich aber immer vor Augen stellen, daß G den Sekretären heutzutage möglich ist, sehr leiht besser besoldete Stellen zu erlangen, zj, B. bet den Magistraten einer großen Zahl von Städten. inverstanden bin ich- damit, daß Stellen geschaffen werden, in_ denen besonders tüchtige Beamte eine Funktionszulage er- halten. Solche Stellen soll man dann aber nicht einseitig bei den oberen Gerichten, sondern au bei den Landgerichten \{chaffen. Jch hoffe, daß im nächsten Jahre die Sache definitiv und ausreichend

t wird. gere Peltasohn (fr. Vgg.) {ließt sich dem Vorredner an.

Das Haus geht darauf zur Beratung der Verhältnisse

der Amtsanwälte über. : Abg. Gyßling (fr. Volksp.) gibt seiner Freude Ausdruck, daß für die Amtsanwälte in diesem Etat eine Aufbesserung vorgesehen ist, meint aber, eine Befürwortung threr weitergehenden Wünsche in bezug auf Gehalt wie Rang sei angebraht. Man sollte die Amtsanwälte mit den Polizeiassessoren und Polizeiräten zusammenstellen.

Abg. Witzmann (nl.) unterstüßt die Aan des Vorredners und befürwortet ebenfalls eine Gleichstellung der Amtsanwälte mit den Polizetassessoren und -räten unter besonderem Hinweis auf die juristischen Kenntnisse und die Umsicht, die die Amtsanwälte besißen müßten, um ihrer Stellung gewachsen zu sei. Der Redner wünscht \ließlih noch, daß den Amtsanwälten ebenso wie den Staatsanwälten eine Amtsrobe gegeben werde. / /

Abg. Graf von Praschma (Zenir.) [ält leßteren Wunsch nicht für gerechtfertigt; man müßte dann auh den Schöffen eine Amtstracht geben. Neuerdings würden wieder Klagea darüber erhoben, daß den Amts- vorstehern von den Amtsanwälten zu viele Vernehmungen zugeshoben würden. Die Amtsvorsteher verfügten vielfah gar nicht über die notwendigen Lokale, und die Entfernungen seien zu groß. Er bitte, den Amtsanwälten die Anweisung zu geben, die Amtsvorsteher mit Requisitionen nicht zu \a:k in Anspru zu nehmen.

Zustizminister Dr. Beseler:

Meine Herren! Die Frage wegen des Ranges der Amtsanwälte soll nähstens geregelt werden. Es wird nur noch abgewartet, daß der jeßige Etat zur Annahme gelangt. z

Die Frage wegen der Amtstracht is niht so leiht ¡u lösen. Es sind sehr viele Amtsanwälte, die diese Tätigkeit nur im Nebenamt ausüben, und es ist doch zweifelhaft, ob ihnen ein besonderer Gefallen geshähe, wenn man sie veranlassen wollte, sich eine Amtstracht zu be- Es fommt aber noch hinzu, daß eine ganz gleichartige äußere Erscheinung der Mitglieder des Schöffengerichts nicht erreicht werden kann, weil die Schöffen niht in Amtstra@t erscheinen können.

Was die Ersuhen an die Amtsvorsteher anlangt, so bin id nicht in der Lage, besiiamte Erklärungen abzugeben, wenn nur allgemein die Behauptung aufgestellt wird, die Amts- anwälte gingen in ihren Ersuchen zu weit. Es ist, wie bereits bemerkt worden is, au schon versuht worden, dies auf das richtige Maß zurückzuführen. Daß die betreffende Anordnung nicht befolgt sei, ist mir nit bekannt geworden. Man könnte allen- falls jet wieder Ermittelungen darüber anstellen und darauf hin- weisen, daß die Amtêanwälte fich auf das Notwendige zu beschränken hätten. Aber wenn nicht genaue Einzelheiten mitgeteilt werden, wird es sehr \chwer sein, folhe Ermittlungen anzustellen.

Abg. Fürbringer (nl.) weist darauf hin, daß es vielfach Mißstände herbeiführe, daß die Gemeindevo1steher zu den Amts- anwaltsgeschäften im Nebenamt herangezogen werden. Die Gemeinde- vorsteber machten sih durch dieses Geschäft ihren Mitbürgern verhaßt. Die Bürgermeister der Provinz Hannover jeien bei beiden Häusern des Landtags dahin vorstellig geworden, daß § 64 des Ausführungs- gesezes zum Gerichtsverfassungsgeseß aufgehoben werde. Die Re- gierung habe aber dieses Verlangen avs finanziellen Gründen ab- elehnt, eberso den weiteren Wunsch nah Erhöhung der Entschädigung für diese nebenam!tlihe Beschäftigung.

Geheimer Oberjustizrat Frit e: Dem Wunsch der Befeitigung des § 64 des Ausführungsgeseßes zum Gerichtsverfassungsgeset wird dieVerwaltung kaum entsprehen mit Rücksicht auf die große Zahl der kleinen Städte, wo es kaum möglih wäre, anderweitige Kräfte zu finden. Der An- spruch auf eine höhere Entschädigung für die Tätigkeit dieser Neben- be‘châftigung ist zum Teil berechtigt, und diesem Wunsch ist auch {on bei einem anderen Titel durch ' die Erhöhung der Position um 100 000 M entsprochen worden.

Akg. Lüdidcke spriht seine Befriedigung darüber aus, daß die Amtsanwälte im Nebenamt eine Erhöhung ihrer Bezüge erfahren haben, und bittet die Verwaltung, in den nächsten Etat noch eine er- heblih höhere Summe einzustellen.

Abg. Pallaske spricht sich. ebenfalls für eine Besserstellung der Amtsanwälte im Nebenamte aus. E :

Die Anträge der Budgetkommission werden darauf ein- stimmig angenommen. i L __Es folgt der Etat der Ansiedlungskommission für Westpreußen und Posen.

_Die Budgetkommission beantragt, den Etat un- verändert zu genehmigen und die vorgelegte Denkschrift über die Ausführung des Geseßes, betreffend die Beförderung deutsher Änsiedlungen in Westpreußen und Posen, durch Kenntnisgnahme für erledigt ju erklären.

Referent für den Etat ist der Abg. Wamhoff (nl.): Ent- \prehend der Vermehrung der Geschäfte habe eine Vermehrung der Beamten stattfinden müssen. Die Kommission habe die Mehr» forderung gutgeheißen. Die Denkschrift stelle die im großen und ganzen günstige Entwicklung des Ansiedlungsgeschäftes und ebenso im großen und ganzen das Prosperieren dec An- sledler fest. Das Angebot an Gütern sei hinsichtlih der Zahl im Jahre 1906 noch bedeutend gestiegen, hinsichtlich des Flächenumfanges aber gegen das Vorjahr zurückgegangen. Ange- kauft seien 1906 21 Rittergüter, 50 größere oder kleinere Landgüter, 96 Bauernwirtschaften und 2 Staatsvomänen. Aus polnischer Hand

tammten davon 7 Güter und 36 Bauernwirtschaften. Seit 1886 eten durch die Tätigkeit der Ansiedlungskommission eiwa 96 000 Deutsche angesiedelt worden. 70 000 Hektar befänden sich noch in den Händen der Ansiedlungskommission. Nach der Aufteilung dieses Bestandes wirde der Ansiedlungsfonds etwa in dret Jahren auf- gezehrt sein. Von den ‘Ansiedlern seien im ganzen 11 464 evangelisch und 493 katholisch.

Die Abga. Dr. Arendt (freikons.) u. Gen. beantragen :

„Das Haus wolle beschließen : der Königlichen Staatsregierung das lebhafte Bevauern darüber auszusprechen, daß es niht möglich gewesen ist, die in der Thronrede angekündigte Vorlage zum

‘Schutze des Teutshtums in der laufenden Session einzubringen,

und fie aufzufordern, dur die für die pächste Tagung in bestimmte

Aussicht genommene Vorlage für eine kräftige und wirksame Fort -

führung der Bodenypolitik zum Schuße

Deutschtums in den Ostmarken zu forgen und dabei

insbesor. dere von folgenden Gesich1spunkten auszugehen :

des.

durch Gewährung billigen Kredits und durch Maßregeln, die geeignet sind, dem Ueber ange deutschen Grundbesißes in polnische Dan entgegenzuwirken. emzufolge is auch der Landerwerb der Ansiedlungskommission so einzurei n,, daß eine ungesunde Preis- steigerung vermieden wird. 2) Kräftiger und planmäßiger als bisher ist auf die Heranziehung und Ansiedlung auf dem Lande und in den Städten au unter Mitwirkung der staatlichen Betriebsverwaltungen Bedacht zu nehmen. 3) Die Organisation der Ansiedlungsbehörden ist zu vereinfachen.“ Abg. Graf Praschma (Zentr.): Die vorgelegte Denkschrift zeugt in vielen Punkten von einem - erfreulichen Fortschritt des Ansiedlungsgeschäfts. Wir sind auch weit davon entfernt zu leugnen, daß hier ein Werk von eminenter kultureller Bedeutung vorliegt. Das kann aber nicht an unserer ablehnenden Haltung der Sache egenüber etwas ändern. Wir wissen sehr gut, daß die Verhältnisse n den ehemals polnischen Landesteilen durhaus niht so sind, wie fie sein sollten. ir müssen der Regierung nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht zuerkennen, daß sie der sogenannten großpolnishen Gefahr gegenüber die Augen ofen hält, daß fie den Aspirationen auf eine wirtschaftlihe und nationale Wiedergeburt des polnischen Reiches mit aller Energie entgegentritt. Aber gerade, weil wir das wollen, und weil wir als gute Preußen die ehemals pol- nischen Landesteile fest und unzertrennlich mit der Krone Preußen verbinden wollen, weil wir wünschen, daß auh die Bewohner dieser Landesteile loyale preußishe Untertanen werden und sich als solche fühlen, werden wir wie bisher gegen jedes Ausnahmegeseß stimmen. Denn ein Ausnahmegesez kann nur verbitternd wirken , es wird im Volke das Bewußtsein der Gleihberehtigung nit aufkommen lassen, und ‘es wird dadurch ein Mißtrauen gesät, welches den Agitatoren eine willkommene Waffe liefert. Es wird sehr wohl mögli sein, den deutshen Besiß in Posen zu befestigen, ohne ein Ausnahmegeseß zu erlassen; einer solchen Politik würden wir gern unsere Hilse leihen. Sie würde auch mit viel geringeren Mitteln durchgeführt werden können; die bisher aufgewendeten Mittel entsprehen nicht dem Erfolge, ganz abgesehen von einer unliebsamey Nebenersheinung. Das Güterangebot hat nah der Denkschrift zwar der Stückzahl nah 1906 eine Steigerung aufzuweisen, bleibt aber hinsihtlich des Um- fanges hinter 1905 zurück, hinsichtlich der Stückzahl auh hinter 1904 und 1903. Das Angebot geht also tatsählich {nell zurück. Das ist um so auffälliger, weil sich unter dem Angebot auch eine Anzahl schon früher angebotener, aber abgelehnter, also zur Ansiedlung mehr oder weniger ungeeigneter Güter befand. 30000 ha ist Mindestbedarf, demgegenüber steht ein Angebot von 102000 ha, worunter ein Teil ungeeignet ; fast jedes dritte angebotene Gut muß also gekauft werden. Daneben ist das \tetige Sirken der Durchschnittsgröße be- fonders bemerkenswert. Es erklärt fich daraus, daß die Kommission in neuerer Zeit dazu übergegangen ‘ist, Land- und Bauerngüter in großem Umfange anzukaufen. Das Marv! von großen Gütern, auf denen aroße lebenskräftige ee emeinden angesiedelt werden könnten, ist also immer mehr im Rückgange. Das Angebot aus polnischer Hand hat so gut wie aufgehört; von dem Angebot von 1906 entstammen nur 10 9% polnishen Händen. Die Loderung des Besißstandes greift auß {hon auf die Bauerngüter unter 100 ha über. Der ursprünglihe Zweck der Ansiedlungskommission war doch die Ueberführung polnishen Großgrundbesißes in die deutsche Hand; es is klar, daß die neuerlihe Zershlagung deutschen Mittelbesißes nur noch einen {wachen Abglanz des ursprünglich Gewollten darstellt. 1900 wurde das Hektar Land mit 800 bezahlt; 1906 is der Preis auf 1400 (A und höher gestiegen. Trotzdem bat nicht verhindert werden können, daß ein Teil des deutshen Grundbesizes in polnishe Hände übergegangen ist. Das ift das Fiasko der Bodenankaufspolitik; es ist nichts erreiht als eine unsinnige Steigerung der Preise und eine Lockerung des deutschen Miittelbesitstandes. Diese ganze Kritik, die ih eben an der Sache eübt habe, flammt übrigens nit von mir, sondern ist wörtlich einem Ártikel der „Schlesischen Zeitung“ entnommen, die gewiß für das Deutschtum in den polnishen Landesteilen etwas übrig hat. Dieser Artikel kommt allerdings zu einer überra\henden Folgerung; die Zeitung folgert aus diesen Umständen, daß . Recht und Gese geändert werden soll, um diese bisherigen Maßregeln auch erfolgrei zu machen; sie fordert die Enteignung. Wir freuen uns, daß die Konservativen von dieser Maßregel nichts wissen wollen. Wir würden es allerdings auh nicht verstehen, wie es sih mit konservativen Grundsäßen vereinigen läßt, denn auch wir von der Zentrumê- partei beanspruchen, konservative Grundsäße zu haben. Wir wollen das Bestehende bei aller Anpassung an die Erfocdernisse der modernen Zeit erhalten und pet eine solche Maßregel würde aber einschneiden in das Necht auf den Besitz, auf die reht- mäßig erworbene Scholle, und das in einer Zeit, roo der Kampf egen die besißenden Klassen immer heftiger wird, wo man im englischen Parlanient {on die Zeit dafür reif glaubt, um einen Antrag zu stellen, den Grundbesiß auf Grund einer neuen Staatsraison neu zu verteilen. Ich g:he noh einen Schritt weiter. Mir ist es unverständlich, wie man in der seßhaften Bevölkerung die festeste Stüße des Staates und der Monarchie sehen kann und troßdem in jenem Landesteil die ein- esesscne Bevölkerung mit allen Mitteln von ihrer Scholle verdrängt. Man kann eine Bevölkerung nit zu treuen Untertanen machen, wenn man dieses festeste Band der Anhänglichkeit an Grund und Boden auf jede Weise lockert. Wer is wohl mehr rerum novarum cupidus: bter Mann, der auf der Scholle fißen bleibt, oder der, welcher in die Stadt fortgetrieben wird und dort Bierbankpolitik treibt? Diese Politik steht {rof entgegen der altpreußtishen Politik, vor allem der friderizianishen. Unter diesen Umständen könnte man fh beinahe freuen darüber, daß der Gewinn des Besißübergangs von deutsher Hand in polniscke in den lehten Jahren 62000 4 be- trägt. Man kann si darüber freuen, daß die Polen, die man doch nicht einfach yerschwinden lassen kann, fih wieder ansiedeln und da- mit Es der Agitation gegen den Staat entzogen werden können. Die Nachweisung über die Tätigkeit der Kommission gibt im allgemeinen aber ein trauriges Bild. Die Polen haben in allen beteiligten Landeêteilen um 80 pCt. mehr an Besiß gewonnen, als ihnen genommen is. Ein Drittel der Ansiedler in den leßten Fahren besteht aus nihtdeutshen Ansiedlern, im ganzen machen diese bisher ein Fünftel der Ansiedler aus. Sind diese fremden Ansiedler etwa tüchtige Träger des Deutshtums8? Man hofft, daß diese An- fledler in vielleiht 20 Jahren zu guten Deutschen werden können. Das ist ein Ausblick in die Zukunft, mit dem man nicht renen kann. Auffällig ist, daß die hohen Güterpreise bei den kleinen Gütern vielfah mit den hohen Gebäudewerten begründet werden. Es mag richtig sein, daß man in der Nähe der Städte ansiedelt, aber damit wird die Bodenspekulation gefördert. Ein Gut in der Nähe einer Stadt ist mit 400 4A für den Morgen gekauft worden. Das entspricht niht den Zwecken der Ansiedlungspolitik. Ein Pon der der Aufklärung noch bedarf, ist der Bau einer evangelischen Kirche in Gaesen. Meine Partei“ is über den Verdacht er- haben, daß sie nicht Andersgläubigen kirchlihe Versorgung gönnt, aber vom Standpunkt des Steuerzahlers frage ih do, ob aus den Mitteln der Ansiedlungskommission? Megetro en werden soll einen Prachtbau in der Stadt Gnesen. g ilt gesagt worden, es andle sich nicht um einen Bau in der Stadt, Paibera außer- alb, anderseits wird aber gesagt, daß die Stadt bereiis einen Bauplay in einer bestimmten Straße zur Verfügung gestellt habe, und daß der Vertrag hon abgeschlossen sei. Wir müssen Aufklärung verlangen, wie in diesem Falle das Interesse der Steuer- kaber gewahrt wird. Was das religiöse Moment betrifft, so hat die egie1ung immer erklärt, daß sie niht die Absicht habe, zu pro- testantisieren. Wir haben feinen Anlaß, an dieser Erklärung zu zweifeln; wenn aber 11 464 Ansiedler evangelisch und nur 493 katholis sind, so werden Sie unsete Gefühle darüber verstehen. Wenn es auch niht beabsichtigt ist, so zieht doch tatsächlich an die Stelle der früheren katholishen Bevölkerung die evangelishe dort ein. Gerade das konfessionelle Moment hat infolgedessen der Agitation die beste O eboten. Wenn man sieht, daß in Glogau in Schlesien inter vershlossenen Türen über die Ansiedlung verhandelt worden ift,

für"

den Vordergrund geschoben werden könnte. Es muß mit aller Energie daran gegangen werden, dieses Mißtrauen zu zerstreuen, indem mehr fatholisde Ansiedler herangezogen werden. Ich weise nur auf die im vorigen Jahre erwähnten F lle in Wreschen und anderswo ‘hin, auf die der damalige Minister keine ausreihende Auskunft geben konnte. Ich möchte ferner um eine Mitteilung bitten, wie viele evangelische und katholishe Kirchen für die Ansiedler gebaut find. Schulstreik und dergleihen find nur Einzelersheinungen in diesem Kampf, die wir bedauern, die aber vorübergehend sind. Die katholische Kirche war gewiß auf der Autorität aufgebaut. Tun Sie alles, daß der Zwiespalt endlich aufhören kann. Das Wort in Graudenz, daß die katholishe Kirche kein Mittel im Kampf aegen den Um- sturz sei, werden wir niht vergessen. Wirken Sie dafür, daß die firhliche Versorgung des fatholischen Volkes besser werde, damit E herangezogen wird, das treu zu seiner Kirche und zum Staate eht.

Abg. Dr. von Skarzynski (Pole) weist: auf die starke Steigerung der Güterpreise dur die Ansiedlungspolitik hin; allein von 1905 zu 1906 e der Preis [0 den Hektar von 1167 auf 1490 gestiegen. Man age, es sei kein Unglück, wenn einmal an ein Gut aus deutschen in polnishe Hände übergehe; für das Deutshtum sei es allerdings kein Unglück, wenn ein Pole zu einem horrenden Preise ein deutshes Gut kaufen müsse. Der deutshe Grundbesig habe den Vorteil von der ganzen Sache, er habe {hon 200 Millionen dur die Steigerung der ee gewonnen. Der deutshe Grundbesiß in Posen sei jeut hon jo überwiegend, daß das, was die Polen noch erwerben könnten, dagegen lächerlih winzig sei. In Westpreußen besäßen von der ge- samten Landfläche von 5 Millionen Hektar die Deutschen bereits 3466 460 ha, die Polen also nur eiwa 1,6 Million Hektar. Das nenne man „unvershämtes, aggressives Vorgehen der Polen und Bedrohung des Deutshtums in der Ostmark“! Der Minister habe in der Kommission erklärt, die Regierung sei fest entshlofsen, ihre Ansiedlungspolitik fortzusegen; die in der Thronrede angekündigte Vorlage sei in Vorbereitung, könne aber wegen ihrer juristischen, wirts{haftlihen und technishen Schwterigkeiten erst in der nächsten Session vorgelegt werden. Man wolle allo der Ansiedlungskommission noch weitere Befugnisse geben. Von ethishen und humanen Gesichts- punkten gegenüber den Polen sei da keine Rede mehr. Man wolle die unbequeme Konkurrenz des polnishen Bauern beseitigen. Das Ansiedlungsgeseß mache hon einen unberehtigten Eingriff in das Eigentumsrecht, aber man wolle damit noch weitergehen. Ueber das Vordringen der Polen errege man falshe Vorstellungen; so habe fih die vor drei Jahren von dem Minister von Podbielski aufgestellte Be- hauptung, daß die Polen in Pommern 40 Rittergüter gekauft hätten, die zunächst auch die polnische E verblüfft habe, als unwahr heraus- estellt. Den alten polnischen Arbeiter, den Veteran der Arbeit, der seinen Aebendaleis auf seiner Scholle verbringe, wolle man dur Enteignung ver- treiben. So mache man die seit 1000 Jahren arbeitsame polnishe Be- völkerung heimatlcs und brotlos und treibe sie aus dem Lande. Man e Ñ die polnischen Arbeiter. Es set s niht möglich, zuglei im Osten zu germanisieren und die deutshen Bauern nah den Kolonien zu \{icken, wie Dernburg möchte. Was hätten denn die Polen verbrodchen, day Bn so gègen fie vorgehe? Die Expropriation de Polen sci eine Schande und ein Diebstahl! Es jei nicht zu verstehen, wie eine Majorität des Hauses dieser jakobinishen Methode huldigen könnte. Die Konservativen würden sich ja selbst aufgeben, wenn sie für eine Enteignung des Grundbesitzes stimmen wollten. Wie anders behandle England die Buren! Die Ernennung des Generals Botha sei ein Zeichen einer hönen, humanen Staatskunst. Die Polen verlangten kein Mitgefühl und Mitleid mit ihrer Lage, verlangten aber, daß man sie nit noch obendrein verhöhne, wie es bei den Debatten über den polnishen Schulstreik gesehen sei. Die Herren von Heyde- brand, Dr. Friedberg und Freiherr von Zedliß hätten fich in dieser Debatte an Ironisierung und Verhöhnung der polnishen Nation über- boten. Wenn man die Polen bemitleide, so seien das nur Krokodils- tränen. Man habe sich darauf berufen, daß die Deutschen den Polen Wohltaten erwiesen - hätten. Wie könne ein Mann wie Herr von Heydebrand ein folches Argument für si{ch in Anspru nehmen? Wie könnten an der Shwelle des 20. Jahrhunderts Menschen derart mit ihren Mitmenshen fühlen? Die wehrlofen

olen könnten da nur sagen : Möge Gott über uns und unsere Nach- ommen und über Sie und Jhre Nahkommen zu Gericht sigen. Gottes Mühlen mahlen langsam, aber siher! Exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor!

Ministex für Landwirtshaft, Domänen und Forsten von Arnim:

Meine Herren! Der Grundton der Rede, die wir soeben gehört haben, war abgestimmt auf den Vorwurf, daß die Geseße, die wir in der Polenfrage erlassen haben, ein bitteres Unreht gegen die Polen seien. (Sehr rihtig! bei den Polen.) Meine Herren, die Grundlage eines jeden Nechts ist die Erfüllung von Pflichten; au den \taats- bürgerlihen Rechten steht die Erfüllung staatsbürgerliher Pflichten gegenüber. Wenn nun die preußische Regierung unter Zustimmung der übrigen geseßgebenden Faktoren Geseßze erlassen hat, deren Spiße sch direkt gegen das Polentum richtet, so hat sie das getan, weil sle zu der Ueberzeugung gekommen ist, daß die Polen die oberste ftaatsbürgeclihe Pflicht, treue Staatsbürger zu werden, nicht erfüllt haben: (Laßen bei den Polen), weil alle Versuche, nicht etwa sie zu nztional-deutschGen, sondern zu loyalen und aufrihtigen preußishen Staatsbürgern zu magen, fehl - ges{lagen sind. (Lachen bei den Polen.) 45 Jahre, von 1840—1885, hat die preußishe Regierung versucht, die Polen durch Milde zu ge- winnen, ja hat geradezu zeitweise um ihre Gunst geworben. Meine Herren, was sind dic Erfolge gewesen? Eine dauernd zunehmende Agitation gegen den preußischen Staat, eine dauernde Zunahme der Agitation für die großpolnische Idee und Aufstände, die wir unter- drücken mußten. Meine Herren, diese Zustände, die eingetreten find, ebe wir irgend eine s{harfe Polenpolitik getrieben haben, waren es, die im Jahre 1885 den Fürsten Bismarck zwangen, eine andere Politik eiazushlagen und ‘energishe Maßregeln gegen die Polen in Angriff zu ehmen. Meine Herren, ih frage Sie nun : ist das jeyt anders geworden? Hätten wir irgend einen Grund, jetzt eine andere Politik einzuschlagen ?

Meine Herren, Sie werden mir zugeben, daß die Zustände heute noch sehr viel {limmer sind als im Jahre 1885. (Sehr rihtig! rechts.) Jch gebe ja vollständig zu, daß die Gesetze, die wir erlassen haben, zur Vershärfung dieser Situation beigetragen haben. (Hört, hört ! bei den Polen.) Das wußten wir; wir wußten, daß es so kommen würde, mußten cs aber in den Kauf nehmen. Meine Herren, wenn der preußishe Staat diesen Kampf aufnahm, dann mußte er au die Konsequenzen tragen. Eine maßlose Hetze in der Presse, in den polnischen Blättern gegen alles, was deutsch ist, ein Boykott aller Deutschen, der es den Polen vollständig unmögli mat, mit deutshen Geshäften in Verbindung zu treten, das ist die Signatur der gegenwärtigen Situation. (Sehr rihtig!)) Meine Herren, ih will Sie niht mit der Vorlesung langer Zeitungsaus- schnitte langweilen, aber einige kurze Auszüge möchte ih mit Erlaubnis des Herrn Präsidenten wiedergeben. Jh habe hier ein Aktenstück, welches nihts, enthält als Boykotts der Deutschen seitens polnischer Blätter. Sie sehen, es ist ein dickes Aktenstück. "Jh will Ihnen nur einzelne Punkte herausheben, die beweisen, in welcher Weise jeder

1) Der Schwerpunkt der Tätigkeit ist auf die Erhaltung des deutschen größeren und kleineren Grundbesiges zu legen, namentli

so ist das Mißtrauen erklärlih, daß das konfessionelle Moment in

einzelne Pole, der irgenwie nur einmal mit einem Deutschen

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