1930 / 38 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Feb 1930 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 38 vom 14, Februar 1929, S, 4,

[99844] Oeffentliche Zustellung.

Die Firma Gebr. Hopf, Baugeschäft in Suh!, Prozekbevollmäcbtigter: Rechts- anwalt Emmrih in Suhl, klagt gegen den Pflaste1meister Max Graeve, trüber in Suhl, auf Grund der Behauptung. daß der zur Zablung von 842.75 RM vervflihtete Beklagte unbekannten Auk- enthalte sei, mit dem Antrag auf vorläufig vollstreckbare Verurteilung des Beklagten zur Zahlung von 842 759 RNM nebst 100% Zinsen seit dem l. Oftober 1929. Zur mündlihen Verhandlung des Nechts|treits wird der Beklagte vor das Amtsgericht in Suhl auf den 14. April 1930, um 10 Uhr, Zimmer 11, geladen. Zum Zwedcke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auezug der Klage bekanntgemacht. YUftenzeichen: 1 C. 1150/29.

Suhl, den 31. Dezember 1929.

Die Ge)chäftéstelle des Amtsgerichts.

[99845] Oeffeutliche Bekanntmachung.

Die Nentengutssache von Schwirz, Kreis Namslau (früher, vor der Auf- teilung, Nittergut Schwirz und Städtel sowie ein Teil von Rittergut Hönigern, Eigentümer: Herzog Eugen von Würtem- berg) jeßt: Blatt 255 Schwirz, Eigen- tümer: die Deut)\che Ansiedlungëbank in Berlin, die Rentengutssache von Neu- rode, Kreis Groß-Wartenberg (früher : Mittergut Neurode-Neuhütte, Eigentümer: Kasimir von Lipski) jeyt Bd. I1 Blatt 68 Neurode, Eigentümer: die Erwerbs- und Mirtschaftsgenossenschaît Neurode und Umgeaend e. G. m. b. H. in Neurode, die Nentengutssache von Leuchten, Kreis Oels (früher Bl. 35 Leuchten, Eigentümer: August Vogt, Bl. 77 Leuchten, Eigentümer Erich Linke, Bl. 2 Leuchten, Eigentümer Friß Pohl) jeßt Blatt 35, 77 und 87 Leuchten, Eigen- tümer: die Gemeinnützige Siedlungsgesell- \chaît m. b. H. für den Kreis Oels in Oels die NRNeutengutssahe von Schmarse, Kreis Oels (früher Bd. 1V Bl. 106" Schmat1se, Eigentümer: Iosef Aßmann,-jeßzt Bd. 1V Bl. 106 Schmarfe, Eigentümer: der Kreiskommunalverband Oels) und die Rentengutssache von Jonas-Pontwitz, Kreis Oels (trüher Landgut ‘Jonasyo1nwerk und Bl. 68 Pont- wiß, Eigentümer Max Bossart, jeßt Eigentümer: der Kreisfommunalverband Oels) werden hierdurch zur Ermittlung unbefanùter Teilnebmer und Feststellung der Legititnätion mit Bezug auf §§ 11—15 des Austührungége)etes vom 7. 6. 1821 (G.-S. S. 83), §8 29—27 der Verord- nung vom 830. 6. 1834 (G.-S. S. 96), des § 109 des Ablösungbögeseßes vom 2. 3. 1850 (G.-S. S. 77) in Verbindung mit §81 und 9 des Gejetßzes über Landeófulturbehörden vom 3. §8. 1919 (G.-S, S. 101) öffentlih bekanntgemacht. Es wird allen denjenigen. die hierbei ein SJnteresse zu haben vermeinen überlassen, ih bis Dienstag, ven 1, April 1930, im Büro des Kulturamts in Oels, Zeug- hausftraße 8, zu melden.

Oe1s, den 20. Januar 1930.

Der komm. Kulturamtsvorsteher. Dr. Thul.

5. Verlust- und Fundsachen.

(100485)

Der dem Hofbesiger Ernst Kleinwort in Moorhbusen, Kreis Steinburg, gehörige Talon zu der Numänenrente von 1890 Nr. 205 783 über Lei 5000 ist abhanden gekommen

Glüefstadt, den 11. Februar 1930,

Die Polizeiverwaltung.

[100484] Bekanntmachung.

Das Bankhaus Abraham Sichel in Schlüchtern hat angezeigt, daß der „Talon zu F18, 2500, 4 9% 1890 Rumän. Rente Nr. 194 361“ in Verlust geraten ist.

Schlüchtern, den 12. Februar 1930,

Die Polizerwverwaltung.

[100483]

Gemäß § 367 H -G.-B. melden wir als zu Verlust geraten: GM 500, 44 0/0 Liquidationsgoldpfandbriete u. Bank Ser. | Lit. C Nr. 153 mit Anteil- und Naten1cheinen 1—4.

Nürnberg, den 12. Februar 1930.

Vereinsbank in Nürnberg.

[97910] Die Policen A 40931 über 3000 M, A 34972 über 3000 M Versicherungs-

summe, auf das Leben (für Nr. 40 931) des Kaufmanns Herrn Jobann Wilh. Aug. Dittrich in Posen (tür Nr. 34972) des Buchhalters Herrn Joh. Wilh. August Dittrich in Poien lautend, ist abhanden gekommen, Wer Anjprüche aus diefer Versicherung zu haben glaubt, möge sie innerhalb 2 Monate von heute ab zur Vermeidung ihres Verlustes bei uns geltend machen.

Magdeburg, den 6. Januar 1930.

Magdeburger Lebens-Versicherungs8-

Gesellichaft.

Der Autfwertunasschein A W. 183 319 über RM 140, Versicherungssumme, aut das Leben des Herrin Gustav Reese lautend. ist abhanden gekommen. Wer Anprüche aus dieser Versiberung zu haben glaubt, möge sie innerbalb zweier Monate von. heute ab zur Vermeidung ihres Verlustes bei uns geltend machen.

Magdeburg, den 18. Januar 1930.

Magdeburger Lebens- Versicherungs-

Gesellschaft. [968

[100254] Aufgebot.

Der Versicherungéschein Nr. A 11608 auf das Leben des Fräuleins Maria Zeitner in Franffurt a. M. vom 9. Februar 1928, ist in Verlust geraten und wird hiermit in Gemäßheit der „Allgemeinen Ver- sicherungsbedingungen“ tür fraftlos erflärt.

Berlin, den 12. Februar 1930.

Friedrih Wilhelm

Lebensversicherunas- Aktiengesellschaft.

[100253] Aufgebot.

Der auf das Leben des Rechtsanwalts und Notars Wilh. Boelk in Köslin aus- gefertigte Versiherungés!chein Nr. L 79 964 ist verlorengegangen. Falls binnen zwei Monaten fein Ein)pruch ‘bei uns erfolgt, wird der Versicherungs|chein für kraftlos erflärt.

Lübeck, den 12. Februar 1930. Stuttgart-Lübeck Lebensversicherung Zweig- niederlassung der Allianz und Stuttgarter Lebeusversiherungébank Aktiengesellschast.

6. Auslosung usw. von Wertpapieren. Auslosungen der Aktiengesell- schaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, deutschen Kolonial- gesellschaften, Gesellschaften m. b. H. und Genossenschaften werden in den für diese Gesellschaften bestimmten Unterabteilungen 7—11 veröffent-

licht; Auslosungen des Reichs und der Länder im rcdaktionellen Teile,

[100257] Bekanntmachung.

Fn Gemäßheit der Vorschrift des § 6 der Verordnung des Braun|chweigischen Staatsministeriums vom 4. Dezember 1926 (Geseß- und Verordnungésammlung Nr.100 Seite 221) über die Aufwertung der Schuld- ver|hreibungen des Braunschweigischen rittershaftlichenKreditvereins wird folgendes bekanntgemacht:

Nach erfolgter Teilauss{hüttung von 15 Prozent steht am 31. Dezember 1929 einem Gesamtbetrag der teilnahmeberech- tigten Schuldverschreibungen von

GM 12 922 876,— ein Nestbestand der Teilungémasse von GM 184 360,— gegenüber.

Ausfälle werden nicht mehr erwartet. Wolfenbüttel, 12. Februar 1930, Braunschweigischer ritterschaftlicher Kreditverein.

[100256] Bekanntmachung nach § 14 der Sächsischen Ver- orduung vom 10. Februar 1926, x. Pfandbriefe. A. Aktiva. (Ohne Abzug des Verwaltungskosten- beitrags.) Aufroerturgsbetrag zu 25 9%. 31. 12. 1929

1, Ansprüche aus bestehenden GM

Hypotheken S —, 2. Nückwirkungsansprüche . . . —,— 3. Anlage der Teilungsmasse

aus eingegangenen Rüd- zahlungen und Zinsen . « . 24 822,29 4. Wertpapiere (als Ersah-

l 840,

25 662,29

B. Passiva. Goldmarkbetrag der teilnahme- berechtigten Pfandbriete ._ 65 623,—

In. Kommunalschuldverschreibungen. A. Aktiva. 31.12. 1929 Goldmarkbestand der Kom- GM munaldarlehen, die, lofern niht mit einem höheren Sat, mit 12§ 9/9 autge- wertet werden (ohne Ab- zug des Verwaltungs- beitrags) «12142 130,16 B. Passiva. Goldmarkbetrag der teil- nahmeberechtigten Kom- munalfkreditbriefe und fon- stigen tür Zwecke des Kom- munalfkredits autgenom- menen verbrieftenDarlehen 55 016 399,50

Vorstehende Ziffern find keine end- gültigen, worauf zur Vermeidung irriger Annahmen über den Wert der Teilungs- masse hingewoie}en wird.

Herabiezungen der Aufwertungsbeträge auf Grund von § 8 oder § 15 des Au?- wertungsgeseßes oder sonstige Ausfälle an der Teilungésmasse sind bisher nicht ein- getreten.

Dresden, am 15. Februar 1930.

Kreditanftalt Sächsisher Gemeinden.

(100255) Bekanntmachung, ,

Gemäß §S§ b Abt. 1 der ersten Ver- ordnung über die Aufwertung der An- sprüche aus Pfandbrieten wird über den Stand der Restteilungsmafse am 31. Dezember 1929 jolgendes bekannt- gemacht :

Es waren vorhanden: nadhstellige Hypotheken 681 800 Goldmark streitige Forderungen 68 156 z persönliche Forderungen 42 292 s Barbestand . « « . 179 820Reibsmark

972 068

Von den natstelligen Hypotheken liegen innerhalb der mündelsicheren Beleihungs- grenze rund 240 000 Golèdmaif.

Der Umlauf an Liquidationsgoldpfand-

1111 briefen und Zertifikaten, die auf Grund

der ibnen beigegebenen Anteilsheine an den weiteren Auésihüttungen teilnehmen beträgt 9 470 000 Goldmark. Stadtschaft der Provinz Brandenburg.

7. Aktien- gesellschaften.

[100338] Herr Hugo Riegner ist aus dem Vor- stand avégeschieden. Berlin, den 12. Februar 1930. „„Niag““ Nahrungsmittel-Fundustrie Aktiengesellschaft, Berlin.

(1003171 Fn der Generalversammlung vom 7. Fe- bruar 1930 wurden zu weiteren Mit- gliedern des Aufsichtsrats unserer Gejell- \chaft bestellt: 1, Herr Prokurist Justus Hanicke zu Erlangen, 2, Herr Rechtsanwalt August Nathan zu Ulm.

Berlin: Stralau, den 10. Februar 1930. Mech. Weberei Härtner & Co. Aktiengesellschaft.

Der Vorstand.

[100319]

Herr Karl Potocky-Nelken in Berlin ist aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Ferner berihtigen wir unsere Bekanntmachung vom 28. Sanuar 1930, veröffentliht am 30. Januar, dahin, daß es in der Tages- ordnung für vnsere Generalversammlung vom 24. Februar 1930 unter 7 d) heißen muß § 38 statt § 36.

Königszelt, den 12. Februar 1930.

Porzellanfabrik Königszelt. Krauß. Luckhardt.

[100318]

Vereinigte Königs- und Laurahütte Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb.

Die Ausgabe der neuen Dividenden- bogen zu unseren Aktien Nr. 52501 67 500 erfolgt gegen Einreichung der alten Talons bei unserer Gesell|chaft6fkasse in

Berlin N W, 7, Dorotheenstraße 40.

Berlin, den 12. Februar 1930.

Der Vorstand. E {979921

J. B. Weber UAktiengesellshaft, Offenbach a. Main.

Bilanz per 31. Dezember 1927. Aktiva. RM |s Kasse, Postscheck- u. Bank- guthaben, Außenstände . 4 500/91 Maschinen und Geräte . . 5920| Grundstück und Gebäude . 167 376|— Gewinn- und Verlustkonto | 26 047/57 198 444/18 Passiva. Aktienkapital . - - o 120 000} Neserven E 65 486] Verbindlichkeiten. « « « » 12 958/48 198 444/48

Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1927.

——— Soll. RM | Verlustvortrag aus 1924, 1925 Ad 10O o o s O RDDHS Unkosten e. 0D S 15 780 84 Abschreibungen » « « «- « e - |_3 368/96 44 644/52 Haben. Miete und fonstige Erträgnisse | 18 596/95 Verlust in 1927 eins{1. Vor- trag aus 1924, 1925, 1926 | 26 047/57 44 644/52

Offenbach a. Main, 31. Januar 1930, Der Vorftand. Jakob Zinndorf, c (97993]|

J. B. Weber Aktiengesellschaft, Offenbach a. Main.

Bilanz am 31. Dezember 1928.

Aktiva. RM |s

Kasse, Postscheck- u. Bank- guthaben, Außenstände . 12 423/73 Maschinen und Geräte . . 400|— Grundstück und Gebäude . 164 106|— Gewinn- und Verlustkonto 23 235/20 200 164 93

Pasfiva.

Aktienkapital Ei 120 000|— Neserven 2 65 486] Verbindlichkeiten . - + 14 678/93 200 164/93

Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1928.

Soll. ; RM Verlustvortrag aus Vorjahr . |26 047/57 E s E N 12 922/63 Abschreibungen . « « « « « « |_3390/—

42 360/20 Haben. Ms ers aa 19 125|— Bilanzkonto: Verlustvortrag aus Vorjahr . 26 047,57f Gewinn 1928 2 812,37 123 235/20 42 360/20

Offenbach a. Main, 31. Januar 1930, Der Vorstand. Jakob Zinndorf.

[100340 Der Betriebérat hat in den Aufsichtérat Herrn Adolf Hannemann ent)andt. Das Betriebératsmitglied Ernst Ehlert ift aus dem Autsichtérat ausgeschieden. Berlin, den 11. Februar 1930. Zen1ropa Zentraleuropäische Ver- ficherungsbank Aktiengezellschaft.

Dr. Schee!1.

(99244]

Durh Beschluß der Generalversamm- lung vom 6, Februar 1930 is untere Gesellschaft aufgelöst worden. Die Gläu- biger der Gesellschaft werten aufgefordert ihre Ansprüche anzumelden.

Berlin, den 8 Februar 1930.

Centralbank deutscher Jndustrie

Aktiengesellschaft in Liquidation. Dr. Breitenteld. Dr. Czapfstki.

[100348]

Aus dem Aufsichtsrat unserer Gesell- schaft sind die Herren Werner R. Heymann, Berlin, und Dr. phil. Georg Höner, Nerchau, ausge!hieden.

Berlin, den 6. Februar 1930. Deutsche Aufbau - Aktiengesellschaft für Grundbesitz, Judustrie und Schiffahrt.

Der Vorstand.

{100326 |

Der Aufsichtsrat unserer Gesellschaften besteht aus den Herren Direktor Herm. Wenhold, Diedr. Schnurbusch, Paul Groß- mann, sämtlih in Bremen.

Bremen, im Februar 1930. Vereinigte Lothringer Licht- und Wasserwerke Aktiengesellschaft, Gas-, Wasser- und Elektricitäts- Werke Mörchingen A.-G. Gas- und Elektricitätswerke Großmövern Aktiengesellschaft. Gaswerk Vorbrücken (Met) Aktiengesellschaft.

(1003271

Der Aufsichtsrat unserer Gesellschaft besteht aus den Herren Direktor Herm. Wenhold, Diedr. Schnurbush, Paul Großmann, Bernh. ten Breujel, sämtlich in Bremen.

Bremen, im Februar 1930.

Gas- nnd Elektricitäts-Werke

St. Avold A.-G,

PRENMEN G SR E N T S IC A E I S I C E E [96388]. Neue Gemeinnügzige Vau- gesellschaft A.-G. Bilanz am 31. Juli 1929. Aktiva. RM |N Kassenbestand . « «“+ % 58/49 Hannoversche Bank (Gut-

Be) l 841|— Baukonto, unvollendete

Bauten L E Es 283 951/80 Déebitoren « . o s o 6 502 081/18

786 932/47 Passiva. Bankkredit bei der Stadt-

E S oe 46 807188 Bebaute Grundstücke « « 659 874/11 Alktiénkapital - « « + « - 20 000|— Landesversicherungsanstalt

Hännovêr «+.« 47 145/20

Reservefondskonto . . « 990|— Separatreservefondskonto. 2 814/44 Hausverkaufsgewinnkonto 4 973/66 Gebäudeamortisations-

fondskonto . .. - 3 300|— Reingewinn . « . - 1 027/18 786 932/47

Gewinn- und Verlustberechnung für das Geschäftsjahr 1928.

Debet. RM [5 Geschäftsunkosten « « - « - j 1021/80 Zinsen für angeliehene Kapi-

E e Eo . 154 486/45 Gebäudeamortisationen « « « | 2 500|— Reservefonds und Sep .-Res.-

Fonds . . . . . d. . 2 400|— Reingewinn . .- « « * » « . | 1027/18

61 435/43

Kredit.

Gewinnvortrag 1927 abzügl.

1000 RM Dividende « . 1/50 Zinsen für ausgeliehene Kapi-

Et «E ¿é « 125 20048 Mieten für Wiesensir., Schiller-

und Töbingstr. «+ « .+ - « 132 523/98 Gewinn an Verkäufen . . « | 370952 Verteilung des Reingewinns:

5%, Dividende a. 20 000 RM

1 000,— Vortrag auf neue Rechnung. 27,18 | 1027,18 61 435/43

Lüneburg, den 31, Juli 1929,

Der Vorstand der Neuen Gemein- nüßigen Baugesellschaft A.-G. Dr. Siebert. R. Brauer. Richter. Der Aufsichtsrat.

J. G. Leppien. Lopau. Bernh. Schmidt.

Vorstehende Bilanz habe ih geprüft und mit den ordnungsmäßig geführten Büchern übereinstimmend gefunden.

Lüneburg, den 28. November 1929,

Schram.

Durch Beschluß der Generalversamm- lung vom 19. Dezember 1929 kommt eine Dividende von 5% zur Verteilung, die sogleih bei der Stadtsparkasse in Lüne- burg zur Auszahlung gelangt.

Lüneburg, den 19, Dezember 1929, Der Vorstand der Neuen Gemein-

nütigen Baugesellschaft A.-G. R, Se anoe. Richter, Siebert.

100349 _Im Vollzug des § 70 des Betriebs- râtegeseßes wurden in den Au'sichterat enttandt der Korrespondent bei der General- direktion München Eugen Pfißzinger als Vertreter der Angestellten und der Mas- ihinist bei der Luitpoldhütte, Amberg, Hans Pfab als Vertreter der Arbeiter. Bayerische Berg-, Sütten- nnd Salz- werke Aktiengesellschaft, München, Der Vorstand. (Unterschrift. ) A A L E O T M N A T T C a arme eme [95221]. Liquidationseröffnung®#bilanz am 29. Dezember 1928 und Bilanz am 31. Dezember 1928.

Aktiva. K À Postscheckonto « « 5

o. Darlehnskonto . « . o. 60 23973 Verlust . . . . e. o. 151 2611/46 211 506/64

Passiva.

Aktierkapitalkonto . « « « 210 000|—

Unkostenkonto, unbezahlte

Unkostenrechnungen aus 1928 . . _ Dr 0p D 1 025/09 Flaschenkonto . « « « « - 423/55 Bankllonlo ¿ - o 6605 58|— 211 506/64 Gewinn- und Verlustrechnung., K [N Sauerstoffanlagenkonto . « « 685/50 Flaschenkonto . . - 900/55 Karbidkonto . S D E 40|— Steuerkonto. « «o o o. . 85/45 Unkostenkonto . « « «+ » «- « |_2 683/33 4 394/83 Verlust aus 1928 . « « « « | 4394/83

Sauerstoffwerk Braunschweig A. G. i. Liqu. Alfred Salm.

R D E e

[94937]. Grundstüdcksgesellschaf}t Neue Mainzerstraße Aktiengesellschaft. Bilanz per 30. Juni 1927.

Aktiva. K À G E « e 4 «2 sa 400 000|— Einrichtung . 459 814,49

Abschreibung 50 872,90 408 941/59 Hypothekenspejenamorti- sation . . « 54687,30 Abschreibung 12 796,66 41 890/64 Außenstände E t 588 736|— | 1439 568/23 Passiva. Aktienkapital . .. « o * 400 000|— Hypotheken . « + . .- 1 014 000|— Sonstige Verbindlichkeiten 25 331/41 Gewinn 1926/27 1727,97 Verlustvortrag 1925/26 . 1491,15 236/82 1 439 568/23 Gewinn- und Verlustrechnung.

Soll. M Cie «e Gas 2 394/35 od 0090 71 031/15 Allgemeine Unkosten « 5 187/91 Abschreibung Einrichtung 50 872/90 Abschreibung Amortisation3-

o E 12 796/66 Gewi. e o ch0 09 1727/97 144 010/94

Haben.

Hausertrag . - - - o. 144 010/94 144 010/94

Grundstücks-Gesellschaft Neue Mainzerstraße Aktiengesellshaft. Dr. E. Langenba h.

E G S T E AR O R T E E E E [94938]. Grundstücks=-Gesellschaft Neue Mainzerstraße A.-G. Frankfurt a. Main. Bilanz per 30. Juni 1928.

An Aktiva.

Grundstückskonto . « «+ » 400 000|— Gebäudekonto . . « 408 941/59 Gebäudeverbesserungskonto | 175 809|18 Hypothekenspesenamorti- sationskonto . . « -+ 32 000|— Verlust E S e e. 399 000|— 1415 750/77 Per Passiva. Aktienkapitalkonto . » « « 400 000

Hypothekenkonto . « ««+ 1 004 285/08

Transitorisches Konto . - 11 465/69 1415 T50[77 Gewinn- und Verlustrechnung. An Verlust. Verlust auf Debitoren . . 412 926/82 Hypothekenspesenamorti- sationskonto . . « 9 890/64 422 817/46 Per Gewinn. Verminderung des Transi- torischen Kontos . . + 13 865/72 Verminderung d. Hypothek 9 714/92 Gewinnvortrag 1927 . « 236/82 Verlustvortrag - - » ««*| 392 000|— 422 817146

Grundstücks=-Gesellschaft Neue Mainzerstraße Aktiengesellschaft.

Dr. E, Langenbach.

TRRA A5 L i p E S

zugefügte Unrecht jeßt in jene Sphäre erhoben worden ist, wo Menschen miteinander arbeiten müssen, wenn sie überhaupt als Träger einer Welikultur vor uns stehen wollen.

Wenn das nun aber mit Amerika geglückt ist, so kann man wohl sagen: Wäre es nun nicht gut gewesen, wenn sich auch alle europäischen Völker oder Hauptgläubigermächte auf diesen amerika- nishen Standpunkt gestellt hätten? Mit Freuden hätten wir nah einer solhen Lösung gestrebt. Und gerade Snowden, der englishe Schaßbkanzler, mit dem ih leider unverdientermaßen im eine falshe Pressepolemik verwickelt worden bin, hat ausdrücklih gewünscht, daß in die Haager Abmachungen nihts von irgend- welchen sogenannten Sanktionsdingen hineinkäme. Aber, meine Hecren von rechts, wenn wir zurückgekommen wären und Sie hätten Anlaß gehabt, Sie. hätten nur ein Recht, oder ih will noch weniger sagen: nur den Schein eines Rechts ausfindig machen fönnen, wir hätten den Artikel 430, den ominösen § 18 stehen- lassen oder ihn anerkannt, wie es Herr Tardieu ursprüngllh ge- wünscht hat, daß wir im sogenannten extremen Fall auf die Verträge, die früher geschlossen worden sind, zurückfallen, an uns wöre nicht nur kein gutes Stück Fleish hängengeblieben, an uns hätten Sie keinen Faden gelassen, und Sie hätten uns mit Recht vorgeworfen, daß wir vielleicht, indem wir den ominösen Artikel des Versailler Vertrages erneut anerkannten, damit ein erneutes Schuldbekenntnis des deutshen Volkes ausgesprochen hätten. Es ist deshalb ganz selbstverständlich, daß in dem Augenblick, wo sich in den schweren Diskussionen jenes Etwas zeigte, von den Be- stimmungen des Versailler Vertrages herumterzukommen, die deutsche Delegation im Gewissen verpflichtet war, diesen Weg zu betreten, da ein anderer entweder ins Leere oder dazu geführt hätte, erneut das furchtbare Schuldbekenntnis des Versailler Vertrages anzuerkennen.

Aber nun in Jhrer Mitte ein offenes Wort. Wie kommen wir dazu, in unseren Diskussionen auch heute noch das Wort „Sanktionen“ überhaupt in den Mund zu nehmen? (Lebhafte Zustimmung links und in der Mitte.) Einmütig von links bis

rehts sollte dieser Sanktionsbegriff des Versailler Ver- trags von allen Parteien dieses Hauses als "abgeschafft, als ausgewisht angesehen werden. (Erneute lebhafte Zu- stimmung. Abgeordneter Freiherr von Freytagh-Loringck- hoven: Der Reparationsbegrif} auch, Herr Minister?)

Der Reparationsbegriff? Sagen Sie das ruhig; ih nehme das niemand übel. Man kann ruhig sagen: es liegt ein Tributplan vorx. Sie wissen, daß ih auch seinerzeit zu denen gehört habe, die 1921 ausdrücklich die Vorlage eines Kontributionsetats verlangten, damit jedem von uns die Augen geöffnet werden, da wir den Krieg tatsählih verloren haben und ihn liquidieren müssen. Also lassen wix den Streit um den Reparationsbegriff, den Tribut= odex Kontributionsbegriff. Fett steht der Sanktionsbegriff zur Debatte. (Zuruf von den Kommunisten.) Unter einer Sanktion im Sinne des Versailler Vertrags verstehen wir eine Maßregel dex Gewalt, die Frankreich oder die Gläubigermächte anwenden können, die wir Deutschen aber niht von vornherein als feind- jelig, sondern als berechtigt anerkennen müssen, Darin lag das Furchtbare eines Spruchs derx Reparationskommission. Sie kennen ja das Jnstrument aus dem Ruhreinbruch. Niemals, sagte Lord Bradbury, der englishe Vertreter in der Reparationskommission, sei seit dem trojanishen Pferd mit Holz ein solcher Mißbrauch ge- trieben worden wie mit dem Schuldspzuch, den die Reparations- fommission 1922/23 gegenüber dem deutshen Volk aus- gesprochen hat. Beides, sowohl die Reparationskommission wie au die Möglichkeit von Sankiionen, die wir von vornherein an- exkannt haben, sind durch die Haager Abmachung und durch den Young-Plan aus der Welt geschafft. Nun haben wix gemeint, wenn wix nah Hause kommen und das Ergebnis unserem Volk mitteilen, dann würde die gesamte Opposition bei aller kritischen Einstellung und persönlihen Gehässigkeit doch mindestens aner- kennen, daß diese Dinge vershwunden sind. Das Gegenteii ist dex Fall! Vorhin legte mir jemand eine Zeitung auf den Tisch mit der Ueberschrift: „Wiederaufleben des Sanktionsstreits“, Fa, meine Damen und Herren, Herr von Freytagh-Loringhoven wird noch Gelegenheit haben, sih mit dem Herrn Kollegen Curtius und mit mix auseinanderzuseßen, die wir glei veræntwortlih sind für diese Dinge, wenn auch unsere Meinungen vielleiht im Laufe dex einzelnen Fahre im einzelnen auseinandergegangen sind. Fett sehen wix in den Zeitungen, wie bereitwillig die französischen Chauvinisten sich die Auslegungskünste des Herrn von Freytagh- Loringhoven zu eigen machen, (Zuruf links: Sehr richtig! Fuß- ballspielex!)) Nehmen Sie den „Figaro“ zur Hand! Gestern abend ist ja das Telegramm von Hoesch eingelaufen: „Voilà une consultation juridique importante!“ Es liegt vor mix. Das ist die Konsultation des Herrn von Freytagh-Loringhoven, des Völkerrechtslehrers! Ex sollte lieber Privatdozent in Paris werden und nit hier in Deutshland Professor sein. (Zurufe links: Sehr richtig! Der Russe! Gegenrufe von den Deutsch- nationalen.) Abex erlauben Sie einmal! (Glocke des Prôäsi- denten.)

Professor zu sein ist eine Ehre. J bin auch cinmal Professor dex Mathematik gewesen. Wenn aber ein Völkerrechtslehrer und Professor der Gegenseite derartige Waffen in die Hand gibt, so ist fein Staatsverbrehen, wenn man ihm sagt, er solle dann Privatdozent in Paris werden. (Sehr wahr! links. Zuruf von den Deutschnationalen.) Herr von Freytagh-Loringhoven! Sie bezeihnen das als ungehörig. Mein Got, wa? habe ich von Shrer Seite shon alles zu hören bekommen. (Sehr gut! links und in der Mitte.) Sie waren noch nit im Hause, als diese Worte gefallen sind. (Abgeordneter Freiherr von Freytagh-Loringhoven: Aber ih kannte Sie hon! Erneute Zurufe von den Deutsch- nationalen.) Jch freue mich, daß Sie sagen, es sei eine Beleidi- gung, wenn einer von Jhnen in Frankrei als Advokat angesehen wird. Jh habe diesen Vorwurf niemand gemacht. Jh freue mich, wenn die Herren von Jhnen in den nächsten Tagen im Aus§- schuß auftreten werden und nah gewissenhafter Prüfung der im Haag shließlich angenommenen Sanktionsformel uns klar sagen werden, ob eine solhe Auslegung, wie sie Herx von Freytagh- Loringhoven gegeben hat, berechtigt ist oder nicht. (Sehr gut! in der Mitte und links.) Jh würde meinen Freunden im Zentrum empfehlen, wenn diese Auslegung im Text irgendeine Stütze fände, den Young-Plan und die Haager Abmachungen abzulehnen. (Ab- geordneter von Freytagh-Loringhoven: Das ist es, was wir wollen!

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 38 vom 14. Februar 1930. S. 3,

Wir werden es Jhnen zeigen! Lachen links.) Herr Kollege von Freytagh-Loringhaven, Sie irren, wenn Sie meinen, daß ih hier etwas vershweige. Nein, als Minister für die beseßten Ge- biete habe ih sogar die Pflicht, alle Herren dieses hohen Hauses zu bitten, mit der Lupe in der Hand diesen Text zu prüfen. (Zuruf von den Deutschnationalen: Das tun wir!) Aber be- denken Sie die Auslegung, die Sie gegeben haben, wo es heißt, daß die deutshen Juristen selbst unter Berufung auf Freytagh- Loringhoven erklärten, welhe Rechte sie dann haben, gegebenen- falls deutshes Gebiet zu’ besegen! (Erneute Zurufe von den Deutscynationalen.) Wir können hier keine Seminarübungen veranstalien. Mit solhen Zwiegesprächhen können wir die Debatte nicht fortzezen. Wir werden oben im Ausshuß hinter verschlossenen Türen, in der Camera caritatis unter Aufwendung aller wissen- shaftlihen Untersuhungsmethoden diese Texte prüfen. Der Herr Kollege Kahl nickt soeben sein frishes, wenn auch greises Haupt. Sie können au noch den Herrn Kollegen Kahl beiziehen, um uns aus diesem Wirrwarr der Verirrungen herauszuhelfen, in die das deutshe Volk durch die Polemik hineingeführt worden ist, um wieder in die klare, kalte, nüchterne Luft der Erwägungen hinein- zukommen, ob wir auf Grund dieser Haager Abmachungen den Young-Plan annehmen können oder nit.

Jch stehe hier, um die deutsche Delegation zu verteidigen. Aber vielleicht ist es Jhnen nicht verborgen geblieben, daß schon in bezug auf die erste und au in bezug auf die zweite Haager Konferenz und ihre Abmachungen sich im Lager des Zentrums sehr kritishe Menschen geäußert haben. (Sehr wahr! im Zentrum.) Unser Parteiführer Prälat Dr. Kaas, geshult am fanonischen Recht, kann sich an Scharfsinn mit Fhnen, Herr von Freytagh- Loringhoven, sehr wohl messen. (Sehr gut! und Heiterkeit.) Sie dürfen überzeugt sein: Wenn Herr Dr. Kaas und ih über die Auslegung, die wir dem Text zu geben haben, uns einigen, dann kann sich auch Herr von Freytagh-Loringhoven {hließlich über die Sache beruhigen. (Heiterkeit und Zustimmung bei den Re- gierungsparteien.)

Jch kehre zurück zu oiner Bemerkung des Herrn Abgeordneten Dr. Hoebsh. Sie wissen doch wohl, daß auch Frankreich, daß England und Ftalien in gegenseitigen Schuldverpflichtungen

stehen, und daß diese Länder ebenfalls auf zwei Generationen hinaus Schuldverpflichtungen gegenüber Amerika haben. Glaubt

jemand von Jhnen, daß wenn eines der zuerst genannten Länder gegenüber ‘Amerika in Verzug geriete, Amerika etwa nach Ablauf eines Moratoriums nicht berechtigt wäre, auch seinerseits Maß- nahmen gegen den säumigen Schuldner zu ergreifen? Es ist ganz klar und das haben wir mit Tardieu in stundenlangen Besprechungen klargelegt —: jene Politik, die die Deutschnatio- nalen uns empfehlen, daß man im voraus, shon heute, wo der Vertrag unterzeihnet und angenommen werden soll, visikofrei gegenüber etwaigen Repressalien dastehen soll, die von der Gegen- seite einmal ergriffen werden, sei es als Einzelrepressalie oder als Kollektivrepressalie, daß wir shon heute für Fehler, die Re- gierungen einmal machen können, oder für Handlungen ïom- mender Regierungen im Sinne einer Zerreißung des Planes einen Freibrief feierlich im Vertrag mit nah Hause nehmen fönnen, diese Politik verkennt das Wesen der Politik überhaupt. (Sehr wahr! bei den Regierungsparteien) Politik ohne Risito ist ein Diùg der Unmöglichkeit; in jeder Politik steckt ein Risiko. (Zustimmung bei den Regierungsparteien.)

Nun weiß ih, daß Sie sagen Zwischenrufe haben es ja [hon bewiesen —: ja, ihr habt ja sogar euch in dem Punkt nicht ganz stark gezeigt, wo der sogenannte Zerreißungsfall des Haager Protokolls behandelt ist. Herr Kollege Dr. Hoesch darf sich be- ruhigen. Jch habe rechtzeitig der deutshen Presse den Wink ge- geben, gerade das Wort „Zerreißen“ festzuhalten und den Zer- reißungsfall als den für uns einzigen Risikofall hinzustellen. (Zuruf rechts: Déchirer!) Déchirer heißt auf deutsch „zer- reißen“; das isstt sehr rihtig. Es steht im deutshen Text „zer- reißen“, und der deutshe Text ist ausdrücklich als ebenso maß- gebend wie jeder andere Text anerkannt worden. (Hört, hört! bei den Regierungsparteien. Zuruf rechts: Aber Tardieu hat eine andere Auslegung gegeben!) Darauf komme ih zu sprehen. Wir behandeln jeyt immer noch den sogenannten Zer- reißungsfall, und in diesem Zerreißungsfall ist der deutsche Text ebenso maßgebend. wie die übrigen Texte. Auch wenn Sie an dem Text mäkeln wollen, worüber zu streiten im Ausshuß viel- leiht noch Gelegenheit sein wird, so ist es doch ganz klar, was bei der Klage im Zerreißungsfall gemacht werden muß. Der Wille Deutschlands, den Plan zu zerreißen, muß vor der Haager Cour er- wiesen werden, und es müssen Handlungen, die diesen Willen be- weisen, vorx der Haager Cour geltend gemacht werden. Aber wir dürfen die Dinge niht etwa so ansehen, wie es gestern Herr Hugenberg tat. Jh will im Zusammenhang mit dem, was Herr Dr. Hoesch ausführte, hierzu nur einige Bemerkungen machen. Herr Hugenberg hat sich darüber beklagt, daß wir vor ein fremdes Gericht gehen. Dies paßt shon niht mehr zu den Ausführungen des Herrn Dr. Hoeßsh. Herx Dr. Hoebsh hat klipp und klar

das liegt ja in der Natur der Sache die Frage der inter- nationalen Schiedsgerichtsbarkeit als ein modernes Prinzip politisher Möglichkeiten und politishen Fortshreitens hin- genommen. Ja, wenn s{hon ein fremdés Schiedsgericht nit

mehr fungieren soll, wie wollen Sie dann in der Welt Gerechtig- keit finden, wo Sie keine Waffen, kein Kapital und nicht genügend Brot haben, um zu bestehen, wenn Sie den internationalen Ge- danken der Schiedsgerichtsbarkeit aus dem Leben des deutschen Volkes aus8wishen wollen. (Zurufe.) Jch glaube, es war Herr Graf Westacþp, wenn ich mih recht erinnere wenigstens hat uns Herr Ministerialdirektor Gaus seinerzeit so informiert —, der ganz ausdrücklih verlangt hat, daß SchiedsgerichiShöfe bei- gezogen werden, um in allen Fällen Recht zu sprehen? ( Hört, hört!) Aber seien Sie sich doch klar, was es bedeutet, wenn irgendeine Macht und ih gebe offen zu, daß die Einzelmähte das Recht der isolierten Klage vor der Haager Cour haben uns verklagt Polen kommt dabei gar niht in Frage, da Polen gar nicht irgendwie in diesem Zusammenhang hineingezogen werden kann —, ih sage: wenn irgendeine Macht uns verklagt, so frage ih’ Sie: sind alle Mächte geschädigt, wenn wir etwa Hahlungen in dem großen Umfange, wie sie vorgesehen sind, niht leisten können oder wenn der Transfer nicht spielt, oder ist nur

eine einzelne Macht geshädigt? Snowden frug mich das war jener interessante Zwischenfall —, was dann geschehe, ‘wenn etwa Deutschland England in Verzug see. Das kommt ja gar nicht in Frage. Wir zahlen gar nicht an eine einzelne Macht, sondern wir zahlen entweder in Devisen oder, wenn der Transferaufschub spielt, bezahlen wir auf das Konto der Bank für internationale Zahlungen bei der Reichsbank. (Sehr rihtig!) Wir können do einer einzelnen Macht gegenüber gar niht in Verzug geraten, sondern wenn eine Schädigung eintritt, so ist entweder die Kollektivklage vor der Haager Cour gegeben oder i darf viel- leiht einmal so argumentieren dann mag eine einzelne Macht uns verklagen. Aber im Vorgehen einer einzelnen Macht bei etwaigen ökonomishen Schwierigkeiten ist die Verurteilung des Schrittes der Einzelmacht, wenn die anderen nicht mitziehen, von vornherein gegeben. (Sehr wahr!) Warum s{chwächen wir uns dann unsere eigene Position selbs? (Lebhafte Zustimmung bei den Regierungsparteien.)

Ein zweites! Nehmen Sie einmal an, Belgien, Frankrei oder Ftalien verklag: uns und England tritt dem nicht bei, so ist do ganz klar, daß entweder ein starkes politisches Fnteresse vor- liegen muß, einer solhen Klage niht beizutreten (sehr rihtig!), und durch die Jntervention ist ja der Beitritt zur Klage jeder- zeit gegeben, oder aber es zeigen sich eben ökonomishe Un- möglichkeiten, die ir: dem Young-Plan selbst ausgeräumt werden. Die Haager Cour ist doch auch aus Männern von Fleisch und Blut, aus Männern von internationalem Gerechtigkeitsgefühl und von wissenshaftlißer Schulung zusammengeseßt (Zurufe von den Kommunisten) das müßten ja Zerstörer Europas sein, wenn sie einer unberechtigten Klage gegenüber der Gewalt Tür und Tor öffnen wollten! (Lebhafte Zustimmung in der Mitte und links.)

Es wundert mich, daß sogar die- Ausleger von rechts in Deutschland über das hinausgegangen sind, was das französische Communiqué nach Abschluß der Vertröge selbst als Sinn der Haager Verpflichtungen und Deklarationen angegeben hat. Wir sind uns ganz klar, daß gewiß, indem wir die Haager Cour an- genommen haben, ein Risiko für kommende deutsche Politik ge-

geben ist. Glauben Sie (nah rechts), der Name Fhrer Führer wurde in Gesprähen mit Herrn Tardieu Herr Curtius war dabei mehrmals genannt, und Fhr Volksbegehren ist wieder-

holt Gegenstand von sehr interessanten Auseinanderseßungen gee wesen. (Zuruf von den Deutshnationalen: Fnfolge Fhrer Hebe in Deutshland! Gegenrufe links.) Fch habe dië ganze Zeit geshwiegen. Jeßt haben Sie mit mix ein Zwiegespräch be- gonnen. Aber eins habe ich Herrn Tardieu gesagt: ex dürfe überzeugt sein, daß, wenn in irgendeiner Zeit eine Regierung der genannten Herren käme, sie nah der festen Ueberzeuging der deutshen Demokraten und Republikaner die ersten sein würden,

die Verpflihtungen anzuerkennen. (Lebhafte Zustimmung bei den Regierungsparteien. Zurufe rets.) ¡1+ Ach, Herr Quaay, wissen Sie noch, wás passiert © is, als Herr Kapp seinen Putsch machte? Damals waren

jene Herren doch die ersten, die zu den fremden Botschaftern liefen und sagten, wie brav und zahm sie sein fönnten! (Sehr gut! in der Mitte und links.) Aber lassen wir das; das spielt in der Entwicklung keine Rolle. Lebendig ist dec Fluß der Geschichte, und lebendig ist auch der Strom dieser Dinge, die int Young- Plan gegeben sind. Es gibt keine Gesete, keine Art Ngturgeseße im ökonomischen Leben, deren Auswirkungen man. * voraus- berechnen kann, und denen gegenüber man sagen kann: jeßt fommt absolut das oder jenes. Ach, wer erinnert sich nicht an die Männer des Hauses, die uns seinerzeit in Spaa, auch bei anderen internationalen Konferenzen als Sachverständige be- gleiteten, die da in ihrer überspißten Art, öfonomish die Dinge zu sehen, statt staatspolitisch zu sehen, uns gesagt haben: das Naturgeseß wirkt so, daß alles zermalmt wird, wenn ihx nur die Kohlenforderungen der Gegenseite annehmt. Es ist anders ge- fommen! Sie wären beute froh, wenn sie noch mehr Kohlen liefern könvten. (Zustimmung im Zerctrum und bei den Sozial- demokraten.) Jch will damit - nihts Persönliches gegen die Männer, die heimgegangen sind, die nicht mehr mit uns kämpfen können, sagen. Aber das eine sage ih, sage ich auch als Minister für die bejeßten Gebiete: Wir haben die Politik nicht lediglih auf die Befreiung der beseßten Gebiete ein- gestellt. Wer auch die Stimmung dex rheinishen Vevölfkerung kennt, weiß, daß das rheinishe Volk, wenn ihm nachgewiesen würde, daß es erneut unter der Drohung des Versailler Vertrages steht, lieber die Kette der Besaßung noch länger trüge, als nah- zugeben. (Lebhafte Zustimmung.) Aber wir alle wissen, daß dem rheinischen Land die Freiheit von diesen Sanktionsbestimmungen des Versailler Vertrages gegeben wird. Weil wix das wissen, so haben wir an das rheinische Volk nux die eine Bitte: im Rahmen des Reiches si so politish zu stellen, daß es sich in. der Führung der Geschicke dur seine Mitwirkung und Mitarbeit in den politishen Parteien immer eine solche politische Linie er- kämpft, daß es niht Repressalien ausgeseßt werden kann, gegen- über denen auch das Völkerreht zur Stunde jene Ausarbeitung noch nicht zeigt, die wir alle wünschen möchten. (Zuruf von den Deutschnationalen.) Wann das kommen wird? Sie können die Hoffnungen auf den Völkerbund skeptish beurteilen. (Erneuter Zuruf von den Deutschnationalen: Sehr!) Wenn Sie Lord d’Abernon naclesen, können Sie meine kritischen Bemerkungen zux Einladung Lord d’Abernons, ohne Ratsmitglied im Völker- bund zu werden, finden. (Lachen und Zurufe von den National- sozialisten.) Jm Lachen sind Sie (zu den Nationalsozialisten) Meister, in der Logik sind Sie shwach! (Sehr gut! im Zentrum, bei den Deutshen Demokraten und den Sozialdemokraten.) Jchch habe gesagt: Man kann sich zum Völkerbund sehr kritish ein- stellen; die eine Hoffnung können Sie aber den Völkern Europas nicht rauben, wenn Sie sie nicht in Verzweiflung stürzen wollen: daß im Rahmen des Völkerbundes eine Entwicklung der Frage der Repressalien im Sinne einer Ordnung gerade in dem Gedanken des Kellogg-Paktes durhaus in den Bereich der praktishen Mög- lichkeit gehört. (Zuruf von den Deutschnationalen: Genau wie die Abrüstung!) Genau wie die Abrüstung! Da haben Sie au reht: in beiden Dingen können Sie Enttäuschungen erleben. Aber Sie sind gezwungen, im Strom dieser Zeit Politik zu machen und darauf kommt es an —, als ob wir die Möglichkeit hätten oder als ob die Menschheit die Möglichkeit hätte, aus dieser furht-