1865 / 157 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2148

wolnieinlh in den ersten Tagen des Januar wieder vereinigen werde.

Der Oberarzt und Bibliothekar der Kaiserlihen Militair- Medizinschule Ch enù, hat einen eingehenden Bericht über die Feld- hospitäler in der Krim drudcken lassen, welcher auch außerhalb Frankreihs großes Aufsehen macht. Jn der Schlacht an der Alma kamen auf einen französishen Arzt fünfzig Verwundete; bei den Eng- ländern war es noch schlimmer. Bei Engländern kamen auf einen im Kampf Getödteten wenig- stens zehn an Wunden und Krankheiten Gestorbene. Den Russen sollen daran und an Strapazen 600,000 Mann gestorben sein, während kaum 30,000 im Kampfe starben. Die Großfürstinwittwe Helene-Paulowa, geb. Prinzessin (Charlotte) von Württemberg, welche sich mit 300 Damen in die Spitäler der Krim begab, wird jegt von den Engländern selbst ihrer Miß Nightingal an die Seite ‘gestellt. Die “eingehenden Berichte über die Gräuel der Schlachtfelder und der Spitäler haben in England Hundert- tausende theilnehmender Leser und Leserinnen gefunden und schei- nen in den lehten Jahren nicht wenig zu der friedliebenden Po- [litik Englands beigetragen zu haben, ohne die alten prahlerischen Kriegsdrohungen eines hohen und niedern Pöbels verhindern zu fönnen. Wenn die Conscription, welche ungleich werthvolleres Menschenmaterial als die frühere Werbung auf die Schlachtbank lieferte, den großen französischen Chirurgen Larrey 1793 zur Errich- tung der Ambulancen veranlaßte, \o gehen die von Genf aus an- geregten Sanitätsvereine Hand in Hand mit den Anträgen auf all- gemeine Volksbewaffnung, wie mit den Friedensfreunden, welche jene Detaildarstellungen der Kriegsgräuel in allen Kreisen zu verbreiten beflissen sind.

Brest, 5. Juli. (W. T. B.) Das Paketboot »Lafayette-/, von New - York kommend, hat auf offener See 44 Schiffs- brüchige von dem amerikanischen Schiffe »William Nelson« aufge- nommen. Leßteres, das 480 Personen an Bord hatte, ist durch eine Feuersbrunst zerstört worden. Der »Lafayette« kreuzte 24 Stun- den lang in der Nähe des verunglückten Schiffes, um sämmtliche Ueberlebende aufnehmen zu können.

Italiea. Es wäre irrig, zu glauben, schreibt man der » Augsb. Allg. Ztg.« aus Florenz vom 30, Juni, daß der Ab- bruch der Verhandlungen in der Kirchenfrage in feindseliger und bitterer Weise erfolgt sei. Die lehten Beziehungen zwischen dem Papst und dem italienischen Vertreter trugen vielmehr einen auffallenden Charafter von Freundlichkeit, und es läßt sich nicht leugnen , daß, wie gering auch das positive Ergebniß der Ver- handlungen geblieben sei, dieselben Regierungen einander näher gebracht Verhandlungen die Bahn geebnet

spätere neue

Deshalb

und für haben.

ibre Diözesen gleichsam als Abschiedsgeschenk zurückließ. Versöhnlichkeit und ihres guten Willens geben.

glauben. Vor dem Zusammentritt des neuen Parlaments kann

davon aus mannichfachen Gründen nicht die Rede sein, namentlich | aber darum nicht, weil das Ministerium zwar an und für sich | mit der Sache einverstanden ist, aber sich für dieselbe niht ohne Mit- | Es ist daher wahr- | Znte ¿ i ® V ' e \ceinlih , daß man bei Eröffnung der Session der Kammer eine | tionsheer sollte nächstens Hermosikla und die alte Hauptstadt des Reibe von Gesehßentwürfen vorlegen wird, welche neben der Unter- | drückung der geistlichen Körperschaften und der Regelung der firh- | lihen Güter auch die Abschaffung des Eides der Bischöfe zum Gegen- |

wirkung der Volksvertretung aussprechen will.

stand haben werden. «

Nufßland und Polen. ‘Kr. B.)

St. Petersburg, 4.

wird erst um die Mitte dieses Monats in See gehen.

neral-Admiral» mit den Segel - Yachten »Viktoria«, bawas, und »Wolna« eine praktische Uebungsfahrt zwischen Hoch- land und Kronstadt unternehmen.

Von der polnischen Grenze, 4. Juli, wird der »Osis. Z.« | Die in der Umgegend von Dünaburg ansäßigen Rus- | sishen Roskolniks (Dissidenten) werden ungeachtet der Verdienste, | die sie sich durch freiwillige Aufsuhung und Bekämpfung der Jn- | surgentenbanden um die Unterdrückung des lehten polnischen Auf- | standes erworben haben, wegen ihres religiösen Bekenntnisses von der Russischen Regierung wieder eben so hart bedrückt, wie vor dem | Der Gouverneur von Witebsk hat ihre Betbäuser ge- ver. | Dés | Stb Q Lide 1aZTE he dritter Lesung erledigt. Undank der russishen Regierung für die derselben zur Zeit der Ge- | fahr bewiesene Treue erblicken, is so groß, daß sie im Ernst an eine | Auswanderung nah Preußen denken. Dabin zielende Schritte sind |

geschrieben :

Aufstande. {lossen und ihnen die Abhaltung öffentlicher Andachten boten. Die Entrüstung der von dieser Maßregel - hart troffenen frommgläubigen Dissidenten, die darin

den Franzosen und |

doch jedenfalls die beiden |

darf | es auch nicht auffallen, daß Vegezzi vor seiner Abreise dem Papste | das Qugeständniß der Rückkehr der meisten abwesenden Bischöfe in | Die ita- | lienische Regierung wollte dem Papst noch einen leßten Beweis ibrer | Nur darf man des- | halb niht an eine {nelle Wiederaufnahme der Verhandlungen |

Juli. | Das Geschwader, bei welchem \sich die Großfürsten Alexei | Alexandrowitsch und Nikolai Konstantinowitsch befinden, | Bis zur | vollständigen Ausrüstung des Geschwaders wird die Fregatte »Ge- | »Nixe« , »Sa- |

bereits von ihnen gethan. Die russishen Kadettencorps in Kiew und Polo sind in Militair-Gymnasien umgewandelt worden. Die {hon mit großem Eifer betriebene Einführung der russischen Sprache als Lehrsprache im unirten Priester-Seminar in Chelm is von der russishen Regierung plöglih ‘aufgegeben worden. Polnische Blätter wollen wissen, daß dies in Folge der vom Papst veranlaß- ten Verwendung der österreichischen Regierung geschehen sei. Die Lehrsprachen in dem genannten Seminar bleiben nah wie vor die [lateinische und die polnische.

Dánemark. Kopenhagen, 3. Juli. Die Verhandlungen der dänischen Regierung mit Preußen und Lübeck in Bezug auf Postconventionen mit diesen Staaten und mit Rußland wegen einer Telegraphenverbindung sind der »Berl. Tid.« zufolge jeßt zum Abschluß gekommen. Durch den Postvertrag mit Preußen is das Porto für den einfachen Brief von 5 Sgr. auf 3 Sgr. herabgeseßt, und für Briefe nach England und Frankreich bestimmt, wofür früher für jeden einzelnen Brief das Porto bezahlt werden mußte, sollen künftig 35 Sgr. pr. 30 Grammen erlegt werden, wodurch das bisherige Porto um 1 Sgr. für den einfachen Brief herabgeseßt ist. Der Postvertrag mit Lübeck betrifft nur das Transitporto. Die Un- terhandlungen mit dem Civil - Kommissariat für die Herzogthümer Schleswig-Holstein wegen einer Postconvention werden eifrig fortge- set und die zu demselben Zweck eingeleiteten Unterhandlungen 1it Schweden-Norwegen werden wahrscheinlich ret bald zu einem gün- stigen Resultat führen. Die unterseeishe Telegraphenverbin- dung zwischen Rußland und Dänemark wird von der russischen Ostseeküste über Bornholm nah Seeland oder einer naheliegenden Insel gelegt werden. Sowohl die dänische wie die russische Regierung haben in der abgeschlossenen Convention sih das Recht vorbehalten, von dem betreffenden Konzessions-Jnbaber eine Caution bis 15,000 Thlr. zu fordern für die rechtzeitige Ausführung der Anlage, wozu eine Frist von 2 Jahren festgesegt worden. Die Konzession wird für 30 Jahre gelten, und falls die dänische Regierung eine Kon- zession zur Anlage einer Telegraphenverbindung zwischen Dänemark und England ertheilt, soll der Konzessions-Jnhaber der dänisch-russi- chen Linie den Vorzug gegen andere Unternehmer haben. Wenn feine Konzession zur Errichtung einer Telegraphenlinie zwischen Däne- mark und Rußland ertheilt wird, so wird die abgeschlossene Conven- tion ungültig drei Jahre nah dem Tage der Ratificationsauswechselung.

Amerika. Vereinigte Staaten. New-York, 24. Junî. (Per City of London.) Das Transportschiff »Kentucky «, welches 1200 pardonnirte Konföderirte an Bord hatte, ist versunken und 200 Menschen kamen ums Leben. General Wilson meldet, daß 30,000 Bewohner Georgia's dem Hungertode nahe seien, die Regierung müsse helfen. Letzteres geschieht. Der Gouverneur von Oft - Virgi- nien empfahl bei Eröffnung der Legislatur die Zurücknahme der Stimmrechtsberaubung illoyaler Bürger, da neun Zehntel der Be- wohner sich bei der Rebellion betheiligt hätten. Die Truppen sind wegen rückständigen Soldes unzufrieden. Admiral Dupont ist gestorben. Booth's Bruder Junius is freigelassen worden.

Meríi?o. Die »Patrie« erfährt durch Briefe aus Guaymas vom 10. Mai, daß nicht allein der mächtige Stamm der Yaqui- Indianer, sondern auch die Mayos, die Papagos und die Apachen ih für die Regierung des Kaisers Maximilian erklärt haben, so daß also der bei Weitem größere Theil der den früheren Regierungen so feindlich gesinnten Jndianer der Sonora nunmehr auf Seiten der Intervention steht. Das von General Castagny befebligte Expedi-

Landes, Ures, besetzen. / /

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Wien, Donnerstags, 6. Juli, Vormittags. Jn der gesirigen Sigzung der Finanz - Kommission des Herrenhauses soll der Kriegs- minister erklärt haben, er werde trachten, bezüglich des Kriegs- und Marine - Budgets mit einer geringeréèn als von der Regierung bisher festgeseßten Summe auszulangen. Die Kommission beschloß hierauf die Budgetsäßze des Abgeordnetenhauses zu befürworten. Das Kriegsbudget ge'angte in der heutigen Sißung des Herren- hauses zur Berathung.

Wien, Donnerstag 6. Juli, Nachmittags. Jn der heutigen Sißung des Herrenhauses wurden den modifizirten Anträgen der Finanz - Kommission gemäß die Kriegs- und Marinebudgets "ach den Beschlüssen des Abgeordneten - Hauses einstimmig ange- nommen. Hierauf wurde das Finanzgeseÿß pro 1565 in zweiter und Im Lause der Debatte erklärte der Kriegs- minister , der Kaiser habe in Würdigung der finanziellen Lage und der politischen Verhältnisse die Reduction der Urmee in Jtalien und Dalma- tien auf vollständigen Friedensstand angeordnet. Der Kriegsminister ver-

E E E S

tee É L

2149

sprach außerdem mit den Ersparungen im Militairbudget bis an die äußerste Grenze der Möglichkeit gehen zu wollen. Der Marine-

! | | | |

minister erklärte sih gleihfalls mit einem niedrigeren Zifferstande | ein bei Ernst u. Korn in Berlin vor Kurzem publizirtes Werkchen, welches

einverstanden, jedo ohne eine Gewähr für Beibehältung dieser Po- sitionen in Zukunft übernehmen zu wollen.

v

Gewerbe- und Handels-Nachrichten. Tri est, 30, Juni.

tions - Quarantäne angeordnet.

siebentägige Quarantäne bestimmt.

dem 25. d. Mts. an alle Organe der Hafen- und Sanitäts - Verwaltung in dem österreichischen Küstenlande Folgendes verfügt:

1) Alle von Aegypten kommenden Schiffe (Dampf- und Segelschiffe) | werden bis auf weitere Bestimmungen einer Observations-Quarantaine (vor- | Die Dauer: derx | Observations - Quarantaine wird von dem Augenblicke der Ankunft des | Die Klei- | dungöstüke und Effekten, zum Gebrauche der Passagiere und der Mann- |

schaft bestimmt müssen gereinigt, die Schiffe gelüftet und durchgeräuchert, | ( ' | erhoben wird,

| der Größe des Opfers, welches Jhr der Gesammtheit zu Euren Gunsten | angesonnen habt ; verlangt nicht, daß die große Route zu Euch komme, sucht

bebaltlichen Absonderung) von sieben Tagen unterworfen.

Schiffes in dem österreichischen Bestimmungshafen an gerechnet.

und Waaren , Lappen und getragene Kleidungsstücke der vorschriftsmäßigen Behandlung unterworfen werden.

2) Die Briefe werden nah Vorschrift des §. 110 des Sanitäts - Re- glements behandelt.

3) Die soeben angegebenen Maßregeln gelten nur in dem günstigen |

Falle, in welchem während der Ueberfahrt und während der vorbehaltlichen Absonderung sich die Cholera nicht gezeigt hat; anderenfalls wird von der Central-Seebehörde ein strengeres Verfahren den Umständen gemäß an- geordnet werden.

4) Wenn in einem österreichischen Hafen , wo keine Quarantaine - An- stalt besteht, von Aegypten kommende Schiffe einlaufen, sei es, um ein- und auszuladen, oder nur als in einen Nothbafen, so muß (wie es sich von selb| versteht), die Erlaubniß zum freien Verkehre verweigert werden. Zugleich ist davon die Central-Seebehörde sofort telegraphisch zu benachrich- tigen , welche, den Umständen gemäß, entweder die Abhaltung der Quaran-

Lazareth zur Abhaltung der Quarantaine befehlen wird. 5) Hierdurch wird das Cirkular vom 15. d. M. außer Kraft geseht.

Landwirthschaftliche Mittheilungen.

Elbing, 5. Juli. (Elb, A.) Die Witterung wurde Ende voriger Woche zwar wärmer, is aber fast ununterbrochen regnerisch geblieben. Die lezten Berichte über den Stand der Saaten lauten verschieden , selbst aus nahe benachbarten Gegenden. Jm Allgemeinen scheint im westlichen Theile der Provinz vorzugsweise der Roggen gelitten zu baben, Weizen und Som- mergetreide weniger. Aus dem nordöstlichen Theile kommen nur Klagen

Paderborn, 4. Juli: (W: M) Der landwirthschaftliche Verein für die Provinz Westfalen und das Fürstenthum Lippe wird seine diesjährige

General-Versammlung am 17. d. M. im Saale der Gesellschaft » Harmonie« | hierselbst abhalten, zu welcher die Mitglieder sämmtlicher Haupt-, Kreis- und | Lokal-Vereine der Provinz Westfalen und des Fürstenthums Lippe eingeladen | sind. Mit der vorstehend gedachten Versammlung wird der Paderborner

landwirthschaftliche Hauptverein seine jährliche Sißung in Verbindung brin- gen und des folgenden Tages am 18. Juli ein Thierschaufest und eine Ma- \hinen- Ausstellung am Liboriberge stattfinden lassen, auch einen Theil der zur

Schau gestellten Thiere und landwirthschaftlichen Gegenstände ankaufen und |

zur Ve:loosung bringen. Der westfälisch-rheinische Verein für Bienen- und Seidenzucht wird seine diesjährige erste General-Versammlung gleichzeitig am 17. und 18. Juli zu Paderborn abhalten.

Trier, À. Juli. (»Tr. Ztg.«) Der Handel mit Vieh nach Frankreich,

namentlich mit Stieren und Hammeln, is noch immer im Schwung. Aus | den Eifelkreisen gehen wöchentlich Viehtransporte direkt hach Paris. Die | Kleesamenernte, welche im vorigen Jabre gering war, leidet auch dieses Jahr | durch die Trockenheit. Den Haferfeldern auf den beiderseitigen Gebirg- | höhen- ist der leßte Regen sehr zu statten gekommen j schon jeht ficht man, |

7

daß die Halme \ih sehr verlängert haben. Das verhältnißmäßig wenig

vorhandene Obst hat sih in den lezten Wochen in Folge der Trockenheit |

sehr gemindert; es is massenhaft abgefallen. Die Kartoffeln zeigen ein |

gutes Aussehen und versprechen in Folge des warmen Sommers eine früh-

zeitige Ernte. Die Heuernte is} in hiesiger Gegend allgemein abgethan; |

der Grummet kann dieses Mal den Ausfall der Ernte ziemlich ersetzen.

In feuchten Wiesen hat es eine ziemlich befriedigende Quantität, in trockenen |

Wiesen wenig, aber ein nahrhaftes Heu geliefert.

Lippstadt, 5. Juli. (»W. M.«) Die diesjährige General-Versamm- lung ‘der Landes-Kultur-Gesellschaft für den Regierungs- Bezirk Arnsberg wird am 12. d. M.,, in Verbindung mit der am fol- genden Tage veranstalteten General - Versammlung, Vieh- und Geräthe- Gn des Lippstädter landwirthschaftlichen Kreis - Vereins hierselbst attfinden.

Krim. Dem »Od. Boten« schreibt man: Seit kurzer Zeit hat sich hier Vieles verändert. Die Dürre , die Morgenfröste im Thale von Baidar, und zum Ueberflusse noch Insekten, haben alle freudige Hoffnungen zerstört. Das Gras verdorrt , Obsibäume und Getreidefelder haben sehr gelitten.

wenn nicht wieder jene unheilvolle Krankheit dazukommt. Jn einigen Gegenden klagt man sehr über Heuschrecken.

Eisenbahn- Angelegenheiten.

; Ueber secundaire Eisenbahnen. »Schwabe über Anlage secundairer Eisenbahnen in Preußen« lautet

neben einer lehrreihen und umsichtigen Erörterung des Themas vor Allem

| das Verdienst hat, zur rechten Zeit erschienen zu sein. Es giebt faum

| einen populaireren Gegenstand heut zu Tage, als die Eisenbahnfrage. | jedem Städtchen sinnt und fombinirt man, wie es wobl var sein | möchte, eine Eisenstraße am liebsten unmittelbar daran vorbeiführend oder | doch mindestens in die Nähe zu bekommen.

Nach hier eingetroffenen amtlichen Berichten hat |

die Königlich italienische Regierung für die aus Aegypten kommenden Schifse | £ s in den Häfen von Livorno, Genua und Ancona eine siebentägige Observa- | Gesellschaften gestellt. In den Griechischen Häfen is für solche | j Schiffe eine achttägige, in den türkischen eine fünftägige und in Malta eine | Interessen des Städtchens Rechnung zu tragen , für welche der Besiß der | Eisenbahn natürlich eine Lebensfrage ist.

Die Kaiserlich österreichische Central-Seebehörde hat unter nicht geholfen werden.

| von

| stande bis zu 9 Fuß hergestellt werden können.

In

Nicht selten treten hierbei die wunderlichsten Combinationen zu Tage, oder es werden die weitgehendsten Ansinnen an die bestehenden Eisenbahn- j Was thut ein Umweg von 5 Meile, wird gar oft deduzirt , wenn es sich darum handelt, den berechtigten Communications-

: : Leider kann in sehr vielen Fällen nicht n ! Noch sind die Maschen des Bahnnegzes zu weit und in vielen Distrikten noch nicht die Linien erster Ordnung , geschweige denn

| die Linien zweiter und dritter Ordnung ausgeführt ; auch sind die Baukosten

gar zu hoch, und zur Rentabilität gehört cine allzu beträchtlihe Einnahme. Von Umwegen auf Hauptrouten will aber Niemand mehr etwas wissen. Ja, man betrachtet die vorhandenen als Fehler in der Anlage und beginnt dieselben auszumerzen, Welch ungerechtfertigtes Verlan- gen, sagt mit Recht das Publikum, daß von allen eine Bahn passirenden Personen und Sachen den Bewohnern eines Städtchens wegen Jahr aus Jahr ein in Folge des Umwegs eine Abgabe Kapitalisirt diese Abgabe und Jhr werdet zurückschrecken vor

sie vielmehr auf, {ließt Euch an mit einer secundairen Bahn nach den Vor- schlägen des Herrn Schwabe, welcher die Mittel an die Hand giebt, wie Euch geholfen werden fann, ohne dáß Andere darunter leiden. Derselbe verlangt allerdings, daß Jhr das Jnteresse an dem Zustandekommen der Bahn thatsächlich bekundet, sei es durch eine unentgeltliche Hergabe des Grund und Bodens für den Bahnkörper, sei es durch Naturalleistungen oder durch Uebernahme theilweiser Zinsgarantie, Actienzeichnungen 2c. Ihr sollt ferner billig bauen, ohne allen Luxus, Euch mit Einem Geleise, einer Fahrgeschwindigkeit von 2 bis 3 Meilen in der Stunde be- gnügen und zufrieden sein, wenn Jhr 2 oder 3 mal täglich Fahr- gelegenheit habt. Stärkere Steigungen und schärfere Kurven, als bei der Hauptbahn üblich , sollen die Planumsarbeiten verringern , leichterer

taine im Anfkunftshafen, oder die Sendung des Schiffes nah einem See- | Oberbau und entsprechende Lokomotiven, am besten in ihren 2 oder 3 Achsen

| gefuppelte Tendermaschinen, die Anlagekosten vermindern.

Die diesfälligen Andeutungen des Verfassers verdienen gewiß volle Beachtung, es dürfte jedoch zulässig sein, in den Abweichungen von den bei Hauptbahnen befolgten Grundsäßen des Bahnbaues noch weiter zu gehen, als dies von demselben geschehen ist. Zunächst würden wir die Anwendung Kurven von 600 Fuß Radius ohne weitere Bedingung zu- lassen. Sind doch bei der Mehrzahl der Bahnen alle Weichen- furven danach fonstruirt und werden anstandslos selbst von den Lokomotiven des längsten Radstandes passirt, Wie viel mehr wird dies bei den leichten gefuppelten Maschinen der Fall sein, welche der Verfas- ser mit Recht in Vorschlag bringt, und welche ganz füglich mit einem Rad- | J Es versteht sih dabei von selbst, daß man eine so starke Krümmung nur dann anordnen wird, wenn damit einer besondern Schwierigkeit, der Herstellung von Bauwerken, stärke- ren Erdarbeiten oder kostspieligen Entschädigungen aus dem Wege gegangen werden kann , kurz ein reeller Gewinn zu erreichen steht. Dasselbe gilt von Steigungen bis zu "7 resp. "6, da der Nachtheil einer starken Steigung ein permanenter ist und bei gründlicher Untersuchung des Terrains, wobei die Kosten nicht zu scheuen, oft mit denselben resp. mit wenig höheren Kosten günstigere Steigungen zu gewinnen sind. Daß aus der Richtung der Massen - Transporte bei der Erörterung der Gefällverhältnisse unter Umständen große Ersparnisse in den Baukosten hergeleitet werden können, bedarf für den Mann von Fach kaum der Erwähnung.

Der Vorschlag des Herrn Schwabe, derartige Zweigbahnen nicht allein

| im Oberbau, sondern auch im Unterbau, wie in den Brücken, Durchlässen,

selbst im Grunderwerb definitiv für Ein Geleise zu bemessen, und die Breite der Krone auf etwa 13 Fuß zu beschrärken, erscheint ganz sachgemäß. Es dürfte aber gegen die übliche Bauweise auch noch durch Weglafsung. der häufig ganz entbehrlichen, oft nur sehr mäßigen Nugzen bringenden Absäße in den Böschungen der Dämme und Einschnitte, sowie durch eine Reduzi- rung der 1¿füßigen Anlage der Böschungen in den Einschnitten des ge- wöhnlichen Terrains auf 1{füßige, erheblich gespart werden können.

Als Gewicht der Schienen erscheinen 20 Pfund pro laufenden Fuß ausreichend. Man begnüge sich ferner mit einfachen Schleppweichen und ab- strahire, wie in England, von Signal - und Beleuchtungs - Vorrichtungen daran.

Zum Ueberbau der Brücken wird eine billige Holzconstruction an Stelle von Stein oder Eisen bis auf bessere Zeiten vollklommen ihren Dienst thun.

Den elektrischen Telegraphen wird man nicht entbehren mögen. Der- selbe fommt ja überdies dem Publikum für den Depeschenverkehr zu Gute und macht sich hierdurch zum Theil rentabel.

Dagegen möchten sowohl die optischen Signale, als die Einfriedigungen und Barrièren ganz entbehrt werden können, wenn die Geschwindigkeit der Qüge 2 bis 3 Meilen nicht übersteigt.

Nöthigenfalls sind die Maschinen ie bei der Berlirier Verbindung®- bahn mit mechanischen Glocken zu versehen, welche vor dem Passiren von Wege-Uebergängen zum Ertönen gebracht werden.

Eine eigentliche Bahnbewachung durch Beamte würde sonach fortfallen und nur eine Anzahl permanenter Arbeiter zur Unterhaltung derselben zu

: N : | in. Es ? b di ärterhäuser. Der Farbe nah zu urtheilen, versprechen die Weinstöcke eine gute Lese, | halten sein. Es fehlen däher aucch dit AOTL OREN

Wir sind der Ansicht, daß bei Anwendung eines so sparsamen , auch

| auf die übrigen Theile der Anlage zu übertragenden Bausystems die Meile