1865 / 253 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ministerium der geistlichen , Unterrichts - und Medizinal - Nngelegenheiten.

Der ordentliche Lehrer Dr. Schürmann am Gymnasium zu Arnsberg is zum Oberlehrer befördert worden.

Am Gymnasium in Treptow a. R. is die Beförderung des |

ordentlichen Lehrers Dr. Carl Friedrich Wilhelm Schulz zum Oberlehrer genehmigt worden.

Beim Gymnasium zu Guben is die Beförderung des ordent- lichen Lehrers Schmelzer zum Oberlehrer genehmigt worden.

Realschule in Potsdam ‘ist genehmigt worden.

Finanz- Ministerium.

Der Regierungs-Sekretariats-Assistent Lilienthal aus Marien- | werder, ist als Geheimer expedirender Sekretair und Kalkulator bei |

dem Finanz-Ministerium, Abtheilung für das Etats- und Kassenwesen, angestellt worden.

Königlicher Klassen - Lotterie fielen 6 Gewinne zu 5000 Thlr. auf Nr. 34,926. 52,333. 55,794. 59,605. 70,373 und 92,010. 4 Ge- winne zu 2000 Thlr. auf Nr. 5102. 58,958. 61,869 und 80,535.

52 Gewinne zu 1000 Thlr. auf Nr. 182. 6202. 7701. 10,961. 11/200, 11/025, 11/009, 11,902. 117 17,052. 15,050. 19,489, 20/415. 20,961, 21,052. 21,967. 23,922. 23,069. 26,873. 26,982. 32,075. 33,616. 36,183. 36,740. 31149, 40,848. 41,399. 44,476. 46,282. 47,162. 47,685. 50,116. 50,404. 56,551. 56,897. 62,049. 63,739. 64,759. 69,723. 72,332. 79,040. 85,079. £6,020. 87,799. 88,039. 88,125. 89,037. §9,664. 90,810. 92,599. 93,500 und 93,209.

36 Gewinne zu 500 Thlr. auf Nr. 2621. 8557. 9388. 10,332. 10,5602. 10,908. 10,991. 13,115. 14,521. 15,020. 17,163. 17,760. 19/010. 20,699. 23,271. 26,025. 26,608. 28,736. 28,925. 30,189. 31,467. 91,597. 32,886. 34,689. 36,412. 40,422. 48,505. 90,725. 52,110. 53/478. 54,941. 54,737. 55,936. 58,935. 99,800. 60,938. 61,110. 62,217. 62,670. 65,748. 67,474. 69,292. 76,089. 76/249. 79,131. 80,958. 82,019, 82,612. 83,103. 84,919. 86,932. 87,679. 91,972 und 94,747.

74 Gewinne zu 200 Tblr. auf Nr. 564. 588. 1412. 1667. 0400, 000, 10,290: 10,329, 10,940 11,133: 11,650. 12,463. 12409 19,460. 10/407; 40/949. 20,225, 22,940. 22,595. 23,706. 24,492. 24,617. 25,954. 25,579. 26,205. 26,577. 28,409. 29,129. 29,973. 30,694. 31,666. 35,464. 36,849. 37,799. 38,600. 39,657. 44,409. 45,204. 47,421. 48/400. 51,570. 52,686. 53,719. 55,210. 2d. 041202, 00194. 99,015. 00,986, 62,153. 602,563. 64,3308. 64,362. .68,092. 69,584. 71,036. 71,312. 73,099. 74,053. O (U (C0029, 50/409. £0,712. 81,662 82,286. 85/201. 88,599, 90,500. 92,410. 93,343 und 94,913.

Berlin, den 26. Oftober 1865.

Königliche General-Lotterie-Direction.

59,274.

82,743.

Angekommen: Der Wirklihe Geheime Kriegs - Rath und |

Provinz möglicherweise im dänischen Sinne ausfallen, warnen ; er werde die-

General - Proviantmeister Pommern.

Der Generalmajor und Commandeur Brigade von Borstell, von Breslau.

Melserscmidt, aus. der

der 11. Kavallerie-

Abgereist: Der Generalmajor und Commandeur der 3. Jn- fanterie-Brigade Malo tki von Trzebiatowski, nah Danzig.

Verlín, 26. Oktober. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: dem Major z. D. Otto, beauftragt mit der Ver- tretung des Commandeurs des 1, Bataillons (Gleiwiß) 1. Ober- | schlesischen Landwehr-Regiments Nr. 22, zur Anlegung des von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihm verliehenen Ordens der eisernen Krone dritter Klasse und dem Premier-Lieutenant von Prittwiß des 1. Pommerschen Ulanen-Regiments Nr. 4 zur Anlegung des

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j |

von dem Bey von Tunis ihm verliehenen Offizierkreuzes des Jstichar j i 4 : l j Iftichar- Ordens dritter Klasse die Erlaubniß zu ertheilen. N

B &6kanpfkma hun g.

Für diejenigen Lebrer, welche sih in einzelnen Lehrfächern fort- zubilden wünschen, wird in dem bevorstehenden Winterhalbjahr, und zwar vom 27. Oktober d. J. ab, Freitags von 5 bis 7 Uhr Abends, ein Lehrkursus abgehalten werden, in welchem

1) der Seminar-Direftor Thilo über den Katechismus Luthers

e dad für den Religionsunterricht in der Elementar-

U Cy 2) der Seminarlehrer Strü bing Über Lesestoffe des Sculbesuchs in ihrer sprachlichen und grammatischen Behandlung Vorträge halten werden.

Diejenigen Lehrer, welche an diesem Lehrkursus Theil zu nehmen beabsichtigen, haben sich am Mittwoch, den 25. Oktober d. J. zwischen 12 und 2 Uhr Mittags, bei dem Herrn Seminar-Direktor Thilo hierselbst (Oranienburger Straße Nr. 29) persönlih zu

| melden.

Die Berufung des ordentlichen Lehrers Eduard Paetsch an | der höheren Bürgerschule in Langensalza zum Oberlehrer an der |

Die Theilnahme erfolgt unentgeltlich. Berlin, den 20. Oktober 1865.

Königliches Provinzial-Schul-Kollegium. Reichenau.

T

Nichtamtliches.

Preußen. Schloß Babelsberg, 25. Okiober. Se. Ma-

jestät der König besuchten gestern Nachmittag das Krankenhaus | Bethanien, um die beim Einsturze des Hauses in der Wasserthor-

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der Aten Klasse 132ster e lt C0 Vai E i R E

dieselben hierher zurü,

Im Laufe des heutigen Vormittags nahmen Se. Majestät den Vortrag des Civil-Kabinets entgegen und empfingen den General- Stabs-Arzt der Armee Dr, Grimm.

Bell, 20, Qr, Wir vernehmen , daß Se. V a- jestät der König gleich nach seiner Rückkehr aus Westfalen dem betreffenden Ministerium den Befehl ertheilt hat, wegen des trauri- gen Ereignisses in der Wasserthorstraße die eingehendsten Untersuchun- gen anstellen zu lassen, um die Schuldigen zu ermitteln, und dem- nächst Vorschläge zu machen, wie durch vermehrte Controle der Bau- ten dergleichen Unglücksfällen für die Zukunft möglichst vorzubeugen sei.

Ratibor, 24. Oftober. Wie der »Bresl. Ztg.« aus Klein- Gorzüß, hiesigen Kreises, gemeldet wird, stürzte gestern plößlich

0,478 | das Gewölbe des Mittelschiffs der dortigen neu erbauten katholischen L / /e s

Kirche zusammen und begrub 9 Maurer unter seinen Trümmern,

von denen 4 s{chwer, 5 leichter verwundet sind. Die übrigen zahl-

| und des Lenneper Kreises wurde das

reichen Arbeiter begannen sofort das Rettungswerk¡ vier der Ver-

wundeten liegen hoffnungélos darnieder , einem derselben is} der Schädel gespalten.

d Auf die Nachricht von dem Unglücfsfalle war der Erbauer der Kirche, Baurath Linke, mit dem Kreisphysikus Dr. Seer alsbald auf der Unglücksstätte erschienen. E Barmen, 24. Oktober. Jn einer gestern hier abgehaltenen Versammlung von Notabeln des Handelsstandes des diesseitigen i 1 ' : 7 fürzlich vom Ministerium genehmigte Handelsgericht konstituirt.

Schleswig - Holstein. Flensburg, 25. Oktober.

S (W. T. B.) Die »Norddeutshe YZeitung« theilt den Wortlaut

einer

| längeren Rede des Gouverneurs Freiherrn von Manteuffel an | die Beamten in Hadersleben mit, in welcher es unter Anderem

heißt: Er habe ungern in Eckernförde ein strenges Exempel statuirt, aber das Interesse des Landes müsse seine wichtigste Sorge sein. Durch Strenge, gegen Einige angewandt, müsse die Existenz des Ganzen gesichert- werden, wenn sie durch Parteileidenschaft bedroht sei. Auch hier im Norden müsse er vor allen Demonstrationen, die

selden nicht dulden. Der König von Dänemark habe sein Recht

an den Kaiser von Oesterreich und den König von Preußen abge- treten, und das sei die einzige Basis, auf welcher die geseßliche Ordnung in diesem Lande erbaut werden könne. Morgen wird sich der Gouverneur nah der Königsau begeben.

Eckernförde, 25. Oktober. (W. T. B.) Der Senator Dehn und: der Bürgerworthalter Stegelmann sind wegen der Vorfälle

während der Anwesenheit des Erbprinzen von Augustenburg von

ihren Aemtern suspendirt; der Hardesvogt Zülow is mit der Unter- suchung beauftragt worden.

__ Sachsen. Leipzig, 24. Oktober.- Der Rath eine Bekanntmachung erlassen, worin es heißt: i ___Am 21. d. M. ist in dex Teichstraße allhier ein Todesfall unter durch die Section bestätigten Symptomen der asiatischen Cholera vorgekommen.

hat heute

| Ebenso sind gewöhnliche Brehdurchfälle in den lezten Tagen mehrfach zu

bemerken gewesen, bei denen jedoch rasche Genesung eingetreten ist. Indem wir diese, durh umlaufende E erüchte vielfach vergaößerten Thatsachen zur allgemeinen Kenntniß bringen , können wir zur Beruhigung amtlich hinzu- fügen, daß nach den gedachten, mit den Epidemien in Altenburg und Wer-

| dau in feinem Zusammenhange stehenden Vorkommunissen von einer hier

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ausgebrochenen Cholera-Epidemie zur Zeit nicht die Rede sein kann, undsdaß | überhaupt der dermalige Gesundheitszustand unserer Stadt als ein sehr günstiger bezeichnet werden muß. Dessenungeachtet haben wir alle Vor- fehrungen getroffen, welche geeignet sind, einem etwaigen Auftreten der Cholera allhier mit möglichstem Erfolg begegnen zu können Meiningen, 24. Oktober. (Weim. Ztg.) Se. Hoheit der Herzog war acht Tage lang leidend und mußte das Bett hüten. Seit drei Tagen hat jedoch die Krankheit, cin starker Gichtanfall, | nachgelassen, so daß der hohe Patient das Bett wieder verlassen fonnte und die Reconvalescenz in erwünschter Weise fortschreitet. Reuß. Gera, 24. Oktober. (Weim. Z.) Gestern traf der Erbprinz mit Familie hier ein, um für den Winter auf dem Re- | sidenzshloß Osterstein Wohnung zu nehmen. Die Gera-Gößniger | Bahn wird nun doch in diejem Jahre noch eröffnet werden, und zwar Anfang oder Mitte Dezember. Gestern Mittag langte die erste Lokomotive, direkt von“ Gößniy kommend, auf hiesigem Bahn- hofe an, als Beweis, daß die gesammte Linie bereits fahrbar ist. Frankfurt a. M., 25. Oktober. Die »Postzeitung« bestätigt es, daß die Bundestagsferien wegen Unwohlseins des Prâäsidialge-

sandten Freiherrn v. Kübeck und wegen Abwesenheit des preußischen | J i Ls j Bundestagsgesandten v. Savigny bis zum 2. November verlängert | êr Wr Herstellung der vertrauensvollen und freundschaftlichen Beziebungen,

: | welche seit Beginn des zweiten Kaiserreiches zwischen Frankreich und Eng- | land bestanden haben, beigetragen hat. | 1851 der Erste, der den Charakter der muthigen Entschlüsse anerkannte,

| welche die Lage Frankreichs Sr. Majestät eingab. Er hat die Folgen der-

werden sollen. i Hesterreih. Wien, 25. Oktober. Die heutige »(Heneral- Correspondenz- bringt eine Berichtigung, in der es heißt: Man beschäftigt sih in der Tagespresse neuestens mehrfach mit einem Circular-Erlasse des K. ungarischen Hoffkanzlers in Angelegen- heit der Eintreibung der Steuerrückstände in Ungarn, in welchem au- geblich in dem Vorgehen gegen die mit der Steuer Rücksiändigen die äußerste Schonung empfohlen worden sein sol. Um nun weiteren Folgerurnigen, welche aus dieser Nachricht gezogen werden wollten, zu begegnen, sehen wir uns veranlaßt, dieselbe dabin richtig zu stellen, daß der fragliche Cirkfular- Erlaß des K. ungarischen Hofkanzlers nicht existirt. Sache besteht darin, daß aus Anlaß vorgeëommener einzelner Beschwerden in neuester Zeit oon Seite des K. K. Finanzmin1steriums im Einvernehmen mit der Königlich ungarischen Hofkanziei an die betreffenden Fnanzbehörden wiederholt die Weisung ergangen ist, gegen wirklich zahlun gs unfähige tair-Execution nur gegen renitente und zahlu ngsfähige Steuerpflich- tige und stets nach vorausgegangener Mahuung in Anwendung zu bringen.

voll guter Hoffnungen bezüglich des Ganges Der Wahlbewegung in Ungarn 1st, Sie betont insbesondere die dyna stische Tréue, die seit dem Systemwechsel in ihrer alten Reinheit und mit erneuerter Wärme erwacht sei. Es gebe jeyt im ganzen Lande keine Wähler- oder wie immer geartete Versammiung, in der nicht der Name Sr. Majestät bei jeder Nennung desselben mit Enthusiasmus begrüßt würde, der keineswegs blos der Ausdruck der Freude darüber ist, daß Ungarn jet der Befriedigung seiner eigenen Interessen entgegen- sehen darf, sondern der Ausdruck des aufrichtigen, alle Schichten der Bevölkerung durchdringenden dankbaren Streben®, die Macht- stellung Sr. Majestät zu befestigen, zu vergrößern. Und so werde die dynastische Treue Ungarns die Brücke sein, die mittelbar zur Konsolidirung der Reichsinteressen der Monarchie führen werde.

Daß übrigens, schließt die Korrespondenz, in der öffentlichen Meinung |

Ungarns si auch die Neigung zur unmittelbaren Berührung mit den Vôöl- kern der Monarchie vorbereitet , i Zeiten mit unbefangenen Augen zu beobachten Gelegenheit hatte, auch jon dadurch erwiesen Gro tell

archie «, »Gemeinsame Angelegenheiten « / »die VBiudervölker Leitha« u. #. w. u. \. w. eben Schlagwörter und fo populár werden ten, wie sie es heute sind. Das sind ¿Fortschritte im öffentlichen / Ungarns, und wenn man bedenkt, dah Massen , daß Völker nh nicht jo schnell bewegen wie Einzelne, so sind es rasche Fortschritte, deren Entschie-

fonn-

überzeugenderer Weise entfalten wird.

Schweiz. Bern, 293. Oktober. (Köln. Ztg.) Seit heut- Vormittag 10 Uhr tagen die eidgenössischen Räthe in außerordent- licher Sißung im Bundespalais. Die Frage der Bundesver- fassungs-Revision ist der Hauptgegenstand der dermaligen Verr handlungen der Bundesversammlung. Der Nationalïath, welche, die Priorität in der Bundesverfassungs-Revisionsangelegenheit hat ward von seinem Präsidenten v. Planta aus dem Kanton Graus- bünden mit einer langen Rede eröffnet, welche als Hauptpointe die Warnung enthielt, die Schweiz solle sich hüten, eine bloße Handels- republik zu werden, damit ihr nicht das gleiche Schicksal wie einst der Republik Venedig zu Theil werde. Bei Eröffnung der Debatte übex die Bundesverfassungs-Revision wiederholte Segesser von Luzern, von Acklin aus dem Kanton Aargau unterstüyt, seinen von ibm \{chon im Zuli gestellten Antrag, überhaupt auf die Bundes- verfassungs-Reform nicht einzutreten. Daß Segesser's Antrag feine Aussicht auf Annahme hatte, war übrigens, nachdem die Revisions- Angelegenheit einmal so weit gediehen war, vorauszusehen. Mit großer Mehrheit fiel derselbe dur, worauf dann noch ebenfalls mit großer Mehrheit nah dem Antrage der Kommission die artikelweije Berathung der Revisions-Vorschläge und Vertagung der Verhand- lung auf morgen beschlossen wurde. Der Ständerath, welcher wwes- gen Erkrankung seines Präsidenten Rüttimann aus Zürich von dem Vice-Präsidenten Welti aus Aarau ohne Rede eröffnet wurde, hielt

Das Richtige an der | terstüzung, als die im Orient eingetretenen Verwickelungen beide Nationen

| dazu veranlaßten, ihre Anstrengungen zu vereinigen, und ein Bündniß her-

ist für jeden, der Ungarn zu verschiedenen | | N : ( | gishen Volkes ausgedrückt. daß die Schlagwörter wie »Großmachtstellung der Mon- | jenseits der | durch ein öffentliches Leichenbegängniß gefciert werden sollj r 4 | vot mr A :

Geist am ¿reitag vird die

| großen Staaismanner | beigeseßt werden denheit und Tragweite sih von einer Reichstagsse]sion zur andern in immer | getrossen worden. ) | house eingetroffen.

| verstorbenen Premiers, |_ in Empfang zu nehmen. . | ird Cam | um zwölf Uhr am Freitag verlassen und um ein Uhr in der West-

| liche Regierung wolle ( | 8000, sondern auf 12,000 Mann bringen,

nur eine ganz furze Sizung, welche die Anzeige ausfüllte, daß, da

| der Nationalrath die Priorität in der großen Frage der Bundes8- verfassungs-Revision habe, dem Ständerathe für alle Übrigen Trac-

tanden, mit Ausnahme von nur sechs, die Jnitiative zugetheilt wor-

| ‘den sei.

Großbritannien uud Zrland. London, 24. Oktober.

Sis

| Auf der hiesigen französischen Gesandtschaft ist foigende Depesche ein+- _getroffcn :

Paris, 20. Oktober 1869.

Der Minister des Auswärtigen an Baron Baude, französischen Ge- \chäftsträger zu London.

Mein Herr! Der Kaiser und seine Regierung konnten nicht ohne ein tiefes Gefühl des Bedauerns den hervorragenden Staatêömann, dessen Verlust

| England in diesem Augenblicke bedauert, vom politischen Schauplaße ver- | schwinden sehen. | welchem er lange Jahre hindurch in so glänzender Weise diente, s{merzlich | bewegt und wird Überall, wo der Name Englands bekannt ist, einen starken

Sein Tod hat die öffentlihe Meinung in dem Lande,

Wiederhal finden. Wir unsererseits haben in mehreren wichtigen Fällen Ge-

legenheit gehabt, die hohen Eigenschaften zu würdigen, mit denen Lord Pal-

merston begabt war, und werden uns stets gern daran erinnern, wie viel

Lord Palmerston war im Dezember

selben ehrlich hingenommen, indem er sich über die bitteren Gefühle der Ver-

|-gangenheit mit einer Freiheit des Urtheils erhob, die um so mehr des Lobes | würdig ift, als er bei Beginn seiner Laufbahn an den alten Kämpfen Theil

genommen hatte, und er hat seinen Einfluß dazu benußt, seinen Mitbürgern

| die Dienste begreiflih zu machen, welche die in Frankrei vollbrachten Er- | eignisse der Sache der Ordnung in Europa geleistet haben. Wenige Jahre

nachher fanden wir in Lord Palmerston die entschlossenste und sicherste Un-

beiführten, welches niht weniger bemerkenswerth durch die innige und loyale Eintracht der Kabinette, als durch den edlen Wetteifer der Heere war. Eben

Steuerrestanten mit aller Schonung vorzugehen und die ¿rvangäweise Mili- | so wenig dürfen wir vergesscn, welche Rolle Lord Palmerston bei den Unter- Steuerrestante (x Schonung vorzuc gs

handlungen wegen des vor fünf Jahren abgeschlossenen Handelsvertrages ge-

| spielt hat. Jhm, als Premier-Minisier der Königin, hatte sih der Gedanke Dasselbe Blatt enthält ine Pesther Korrespondenz, welche | stark aufgedrängt, die Beziehungen Englands zu uns dadurch zu fonsolidiren, Galhelve latt cnib( ) I l dl E ;

daß man ihnen eine innigere Solidarität der materiellen Interessen verleihe.

| Er hat, so viel in seinen Kräften stand, die Jnauguration dieses freisinnigen | Systens gesördert, welches seitdem durch die Erfahrung feine Weihe erhal-

ten hat und dem heute die Mehrzahl der festländischen Staaten huldigt. Diese Thaten gehören der Geschichte der beiden Länder an. Der Name Lord Palmerston’s wind mit diesen Thaten verknüpft bleiben und wir werden die Rolle nicht vergessen, welche er unter Verhältnissen gespielt hat, die für die Beziehungen zwischen Frankreih und England von so großem Interesse waren. Wir machen uns eine Pflicht daraus, das Zeugniß unserer Sym- pathieen mit den Ehrenbezeigungen zu vereinigen, welche die britische Nation mit so viel Recht seinem Gedächtnisse erweist. Jch bitte Sie, bei Lord Russell der Dolmetscher der Gefühle des Kaisers und der Regierung Sr. Majestät zu sein. Qu gleicher Zeit ersuche ih Sie, dem ersten Staatssecretair der Königin eine Abschrift dieser Depesche zu Überreichen.

Genehmigen Sie 2c. Drouyn de Lhuys.

Der hiesige belgische Geschäftsträger hat Lady Palmerston einen Brief des Königs der Belgier überreicht und ihr sowohl, wie Lord Russell das herzliche Beileid der belgischen Regierung und des bel-

Es ist nun fest beschlossen, daß Lord Palmerston's Andenken

Leiche neben den Ruhestätten der anderen Canniag und Pitt in der Westminster-Abtei Auf den Wunsch der Königin i} diese Anordnung Die Leiche i} gestern Abend hier in Cambridge- Der einzige Neffe Lord Palmerston's, der Geist- und der Privatsecretair und Stiefenkel des Evelyn Ashley, waren zugegen, um den Sarg Der Leichenzug wird Cambridge-house

liche Henry Sulivan,

minster - Abtei ankommen. Die Hauptleidtragenden, unter ihnen Viscount Bury als Vertreter der Königin, der Herzog von Cambridge, Earl Russell und die übrigen Kabinetsmitglieder werden von Cam- bridge-house aus das Geleite geben, die Mitglieder der beiden Häuser des Parlaments sich in der Abtei versammeln.

Fraukceich. Paris, 24. Oktober. Der »Moniteur« drudte gestern aus einem halövoffiziellen Blatte die Nachricht ab, die päpst- den Effektivbestand ihres Heeres nicht blos auf mit dem Zusaße: »eine Anzahl, die im September-Vertrage vorgesehen ist«, Der Septem- ber-Vertrag weiß von 12,000 Mann päpstlicher Truppen so wenig etwas, wie von 8000 Mann} er spricht blos davon / daß Jtalien sich verpflichtet, keine Einsprache gegen die Vildung einer Armee zu erheben, »welche genügend is, um die Autorität des heiligen Vaters und die Ruhe sowohl im Jnnern, wie auf der Grenze seiner Staa- ten aufreht zu erhalten, jedoch unter der Bedingung j daß diese Streitkräfte niht in Angriffsmittel gegen die italienishe Regierung

ausarten«.