1865 / 260 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Kreisen Mohrungen und Neidenburg, über 400 ferner in den Kreisen Braunsberg, Heilsberg und Ortelsburg, über 300 in den Kreisen Allenstein, Réssel und Pr. Holland, 205 im Kreise Labiau, zwischen 100 und 200 in den Kreisen Pc. Eylau, Fischhausen, Friedland, Gerdauen, Heiligenbeil, Nasten- burg und Wehlau und endlih nur 40 im Königsberger Landkreise zu finden. Die Zahl der Mischehen zwischen Evangelischen und Katholiken im Regierungs - Bezirke beträgt 4755 , worunter 3070 Ehen, also beinahe %, in welchen der Mann katholisch und nur 1689) also wenig über §, mit evangelishem Ehemanne. Die meisten Mischehen haben die evangelischen Kreise Neidenburg und Osterode aufzuweisen, doch findet auch dortselbssti ganz dasselbe Verhältniß zu Gunsten der fatholischen Ehegatten, wie im ganzen Regierungsbezirke statt. In Königsberg haben wir 314 Mischehen mit 115 evangelischen und 199 katholischen Gatten. Unter den katholischen Kreisen hat nur Braunsberg eine nicht ganz geringe Añzahl von Mischehen aufzuweisen, nämlich 285 und is hier auffaliender- weise die Zah! der Ehemänner evangelischer Konfession überwiegend, nämlich 149 gegen 136 katholische. Dieses Uebergewicht der ecvan- gelischen Männer über die katholischen findet sich in allen fkatholi- schen Kreisen, am stärksten im Kreise Allenstein, nämlich 77 gegen 40, also gerade umgekehrt, wie im ganzen Regierungsbezirke und allen evangelischen Kreisen. Die wenigsten Mischehen hat der Kreis Gerdauen, nämlich 17 mit 4 evangelischen und 13 katholischen Ehemännern. Aus den Mischehen sind im ganzen Regierungsbezirke 10,533 Kinder, 5142 Knaben und 5391 Mädchen entsprossen. Von diesen wurden 6726; also 2, evangelisch und nur 4, oder 3807 katholisch getauft, und zwar ist unter den Mischehen mit katholischem Manne der Prozentsaß der evangelisch getauften Kinder größer als unter den Mischehen mit evangelischem Manne unter den ersieren is das Verhältniß der evangelisch zu den katholisch Ge- tauften nahezu wie 2 zu 1, unter den leßieren nur Wie O zu 3, Olehvs Verhältniß ist in den verschiedenen Kreisen sebr verschieden, so kommt in den katholischen Kreisen nahezu auf 4 katholisch getaufte Kinder aus Misch- ehen nur ein evangelisch getauftes, während in den Kreisen Mohrungen, s Neidenburg und Osterode so ziemlich das Gegentheil stattfindet. Jn Königs- berg halten sih in den Kindern der Mischehen beide Konfessionen fo ziemlich die Stange, doch hat die katholische noch ziemlich das Uebergewicht, von 538 i Mischehen erzeugten Kindern sind 278 katholisch und 260 evangelisch getauft.

Die Zeitschrift des Königlich hannoverischen statistischen Büreau's (Nr. 4 Oktober 1865) veröffentlicht einen Artikel, betreffend die A uswan- derung und Einwanderung im Königreich Hannover im Jahre 1864. Danach beträgt die Zahl der Aus8gewandertken 5974, die der Eingewanderten 1104. Jn den Borjahren war die Zahl der Aus- wanderer geringer; im Jahre 1863 waren es: 3275; im Jahre 1862: 2472; im Jahre 1861: 2521. Die Zahl der Eingewanderten war in den entsprechenden Jahren : 1168, 1171, 1143.

Das Gemeindebudget der Stadt Prag für das Jahr 1866 weist nach dem Entwurfe der städtischen Buchhaltung eine Gesammteinnahme von 539578 Fl. 72 Kr. und eine Gesammtausgabe von 928,390 Fl. 40 Kr. nah. Das Defizit beträgt demnach 388,771 Fl. 68 Kr., welches durch die Gemeindeumlagen gedeckt werden soll,

Die New-Yorker Steuerlisten lassen einen Einblick in die Thätigkeit der dortigen Finanzmänner thun, welcher in Erstaunen seßen muß. Unter den Maklern stehen obenan Hallgarten u. Herzfeldt, welche in dem am 30. Juni abgelaufenen Jahre für 169,232,939 Doll. Gold und Fonds verkauft haben, es folgen Gentel u. Phipps mit 165,901,852 Doll., E. Morrison u. Co. mit 188 Mill , Lockwood u. Co. mit 140 Mill., Lyons u. Co. mit 130 Mill, Einsiein, Rosenfeld u. Co. mit 129 Mill., D. Groesbeck u. Co. mit 119 Mill, .u. w. JIm- Ganzen wurden in dem Jahre für 6073 Mill. Doll. Gold und Fonds verkauft, mehr als der doppelte Betrag der Nationalshuld, und von dieser Summe wurde der Regierung eine Steuer von 32 Mill. abgegeben. Die Privatbauten von New-York haben ein Grundkapital von 6,933,698 Doll. und geben als Depositen Über 191 Mill. an. Culver, Penn u. Co. haben bei einem Kapital von 100,000 Doll. über 26 Mill. Depositen, Kethum, Son u. Co., bei 13 Mill, über 37 Mill. Depositen.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten,

Berlin. Von der Central-Telegraphen-Direction is unter dem 24sten v. Mts. eine Verfügung in Betreff der Justradirung der Depeschen ergan- gen, in welcher es ‘heißt: »Bei' Revision von S tationen sowohl, wie bei ge- legentlicher Durchsicht von Depeschen-Hesten und bei den in Folge von Re- clamátionen stattgehabten Recherchen ist mehrfah wahrgenommen worden, daß die Jnstradirung resp. Vermittelung der Depeschen nicht mit der erforder- lihen Umsicht geleitet, ja oft in der unzweckmäßigsten Weise gehandbabt wird. Die Depeschen sind nachweislich, ohne daß Störungen oder -Anhäu- fungen dazu nöthigten, oft sogar ohne den geringsten Versuch gemacht zu haben, diejenige Station zu errufen, an welche ‘die Depesche abtelegraphirt werden mußte, häufig umgeleitet resp. hin und her befördert, augenscheinlich nur in der Absicht, dieselben los zu werden, unbekümmert darum, ob die Leitungen dadur unnüß belastet, die Arbeit vermehrt und diejenigen Stationen, denen die Depeschen zutelegraphirt wurden, ihrerseits in der Lage waren, sie ohne Zeitverlust an die Adreß-Stationen zu befördern. Diesex Uebelstand, durch welchen die Betriebsmittel und die Beamtenkräfte unnöthiger Weise in An- spruch genommen und die Depeschen verzögert werden, bedarf dringend der Abhülfe. Die Bestimmung, wonach keine Station die Aufnahme der ihr angeboténen Depesche verweigern ‘darf, bleibt selbstverständlich in Kraft, da Gründe vorhanden sein können, welche die Umleitung der Depesche recht- fertigen. Doch sind Fälle auffallender Justradirung Seitens der Aufsichts- beamten resp. Stationen dem vorgeseßten Ober - Telegraphen - Jyspektor zur Recherche und event. Abhülfe zu melden. Die Herren Ober-Telegraphen- Inspektoren und die Herren Stations-Vorsteher werden beauftragt, diesem Gegenstande für die Folge größere Sorgfalt, als von vielen Seiten bisher geschehen, zuzuwenden und durch die strengste Controle darauf hinzuwirken, daß unter Beachtung der über den Betrieb auf den Leitungen, die Vermitte- lung der Depeschen 2c.- gegebenen Bestimmungen, eine naturgemäße Jnstra-

| dirung der Korrespondenz stattfinde und ein nugloses und mißbräuchliches | Umleiten und Absegzen der Depeschen vermieden werde. « E Rußÿßrort;, 30, Oftober, Seit vorgestern, meldet die »Rh. u. Rhr, Ztg. haben die Mülheimer und Ruhrorter Schleppschifffahrts-Gesellschaften | den regelmäßigen Shleppdienst wieder eröffnet. Die Zahl der auf Beförde: | rung wartenden Gahrzeuge ist dadurch schon ansehntich gelichtet. Der im | Wachsen begriffene Strom hat schon an 16 Zoll Wasser mehr. Auch aus | der Main- und Neckargegend uird Regenwetter gemeldet, es läßt sich somit | hoffen, daß bald ein der Schifffahrt günstiger Wasserstand eintreten und diese wieder in um so lebhaftern Schwung kommen wird. Duisburg, 309. Oktober. Die bei Ruhrort gelegene Zeche » Ruhr und Rhein« hat, der »Rh. u. Ruhr-Ztg.« zufolge, ca. 3 Lachter unter dem | zulegt gemeldeten 34 Zoll starken Flöße wieder ein Flöß von 25 Fuß | Mächtigkeit erschlossen. Dieses Flög ist ganz rein und führt keine Spur von Bergmittel. Die Kohle desselben zeigt sich noch fester und stückreicher, als die des Z4zölligen, Auf der Halte des Zechenplages vor der Hängebanfk liegt ein kolossales Kohlenstück von 34 Fuß lang, 25 Fuß hoch und 2 Fuß | breit. Es enthält demnach über 17 Cubiffuß Kohle. Den Cubikfuß zu | 70 Pfund gerechnet, ergiebt 12 Ctr, für dieses einzelne Stück. Stücke von 17 bis 2 Cir. schwer sind zahlreich vertreten. Die Qualität der Kohle läßt nichts zu wünschen übrig ee Ueber den Stand der Arbeiten an dem Saarkanal (von Saar gemünd in den Rhein-Marne-Kanal) berichtet der »yTndusiriel alfacien« vom 22. Oktober: Die Canalifation der Saar (von Saarbrücken bis Saar- gemünd) ist voUkommen beendigt. Juteressant sind dabei die gewaltigen Bauten in Saarbrücken, der Hafen und die ihn umscließenden steinernen Dämme mit zahlreichen Ladesteilen, die weite Schleuse mit eichenen Thoren und die Zweigeisenbahn, um die Kohlenwagen direkt zu den Ladestellen zu führen. Jegt schon werden auf einem chöónen Boot, »La Leontine«, welches den Di Dair Vater und Sohn in Nancy gehört, ansehnliche Kohlenmengen nah Saargemünd transportirt. Am französischen Kanal sollen zwar wegen des sandigen und beweglichen Erdreichs noch Reparaturen an den Dämmien nothwendig sein, auch sind die Herren Haldy , Röchling u. Comp. von Pont-à-Mouson mit den Gußwaaren für die Schleusen noch im Rüstand, die sie erst bis Ende dieses Jahres nah und nach liefern werden, ebenso

haben die Unternehmer noch mit Lieferung von Theilen aus Schmiedeisen und mit der Aufstellung 2c. zu thun, doch hofft man, der Kanal werde bis | : Tul n Damit wird auch von | französischer Seite bestätigt, daß der Saarkanal, welcher dazu bestimmt ist, | L8 zatürlich au in | größerer Menge nich Frankreich zu transportiren , künftigen Mai dem Ve-

Mai künftigen Jahres sicher eröffnet werden können.

die Kohlen von der Saar billiger als seither und damit trieb wird übergeben werden können. Burgdorf (in Hannover), 1. November.

besonders günstig ausgefallen sind. Jn drei dortigen Gruben wird jegt tägli durchschnittlich ein Quantum von je 3 Tonnen oder Centnern Rohpetroleum gt wonnen, welches an Qualität das amerikanische Rohpetroleum bedeutend über: trifft, indem dieses nur 50, das Sehnder Produkt aber fast 75 Reinpetroleum enthält. An einem andern Ort hiesigen Amts hat sich freilich nur ein Pro- dukt gefunden, welches wenig mehr als 10 pCt. reinen Petroleums enthielt, Das Bereich der Theerquellen von Hänigsen , welche schon vielleicht seit Jahrhunderten Bergtheer in kleinen Quantitäten produzirten (d. i, nichts Anderes , als Rohpetroleum), wird in Kurzem ebenfalls angebohrt werden | und ist dort nach der Güte des schon bisher dort gewonnenen Produkts | zu schließen eine besonders gute Ausbeute zu hoffen. Die englische Ge | sellschaft, welche diese Bohrungen unternommen hat, hat bereits mit 37 Ge | meinden unsers Landes, zum größery Theil im vormaligen Amt Jlien | (nunmehr hiesigen Amis) belegen behuf Bohrens Kontrakte geschlossen und ist im Begrisf, mit noch mehreren abzuschließen, (N. H. Ztg.) | Mannheim, 30, Oktober. (Karlsr. Ztg.) Morgen wird die Rhein- \chifffahrt als wiedereröffnet anzusehen fein, Frachten vom Niederrhein sind schon angekündigt, die Düsseldorf - Cöln-r Dampfschifffahrt wird in kleinen Moseldampfern die Strecke befahren, die durch den niedern Wasser | stand am meisten leidet. : Nürnberg, 31. Oktober, (N. C.) Der Stadtmagistrat macht be! | kannt, daß die Verfertigung, das Feilbieten und der Verkauf der fogen. Schlangen Pharao's nach Art. 133 des Polizei-Strafgeseßbuchs an Geld bis zu 25 fl, womit im Nüfalle Arrest bis zu 3 Tagen verbunden werden fann, bestraft wird, »nachdem die Benußung dieses aus höchst gif- tigen Substanzen zusämmengeseßtèn Präparats die lebens8gefährlichsten Folgen haben fann.« j Wien, 31. Oktober. Während in Ungarn die politische Bewegung hoch geht und die Geister beschäftigt, hat sich, schreibt die »Ostd. Post«, aud die Bewegung auf einem anderen Gebiete eingestellt, auf dem des Getreide- Exportes. Durch die schlehte Qualität des Getreides, welche die dies jährige Ernte in England und in einem Theile Norddeutschlands aufweist hat der Export ungarischer Cerealien in den beiden lehten Wochen einen Aufshwung genommen, wie man ihn seit den lehten drei Jahren nicht kannte, Sowohl nah Hamburg als nach Triest gehen massenhafte Getreide Sendungen ab, und weder die Südbahn noch die Staatsbahn reichen mit ihrem Betriebsmaterial zur Beförderung aus. Längs der beiden Schienen strecken lagern ungeheure Vorräthe von Weizen, welche der Weiterexpedition harren. An der Saye befinden sich an 600,000 Megzen, welche nach Triest bestimmt sind. Wenn die Aussichten nicht trügen, so werden im Laufe dieses

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lande gehen,

an Menschenleben und déên Schaden betrifft, viel shlimmerer Natur war,

sieht, stati. Ein Meterhaus flog in die Luft und zugleich explodirte ein großer Gasometer; die an der Stelle beschäftigten Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben. Ein zweiter Gasometer hatte gleichfalls Feuer gefaßt

explodirte aber nicht, sondern brannte als ein riesenhaftes Flammenmeer

t L G INnoVeT )) Die Petroleum- Pro: | duction im hiesigen Amtsbezirk nimmt einen merklichen Aufschwung, n mentlich“ in Sehnde, wo die Bohrversuche nach Qualität und Quantität |

Jahres mehrere Millionen Mehen Getreide aus Ungarn nah dem Aus

London, 1. November. Eine Explosion, welche, was den Verlust l

als die Explosion der Pulvermagazine von Erith, fand gestern in der Gas- | l fabrik bei Nine Elms, welche dea südwestlichen Theil Londons nit Gas ver |

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ruhig aus. Die Erschütterung der Explosion wurde Meilen weit verspürt, 1 in den näher gelegenen Häusern brachen Seitenwände ein und keine Scheibe | blieb in den Fenstern. Eben fo wenig wie man von der Ursache des Un- lûds etwas weiß, läßt sich jeyt schon eine Schäßung der Zerstörung geben. | Sieben Leichen sind gefunden , eine Menge Verwmundeter (14—16) ins | Hospital gebracht worden. Von letzteren sind bereits zwei gestorben und | mehrere andere {weben in großer Gefahr; auch befürchtet man, daß die Trümmer noch mehrere Leichen bergen. a Der September-Ausweis des Handelsamts giebt Zeugniß von cinem außerordentlichen Aufschwunge der Geschäftsthätigkeit. Die Aus- fuhr des Monats hat einen den Export der entsprechenden Monate der bei- den vorhergegangenen Jahre um 18——20) pCt. übersteigenden Werth erreicht, nämlich 17,316,681 Psd. St. Da aber die Preise in der Zwischenzeit ge- sunken sind, so repräsentiren jene 17 Mill. Pfd. St. cinen noch boi weitem größeren Umfang der Quantität, eine bedeutendere Steigerung der englischen «Fabrication. Baumwollwaaren nahmen um 11 pCt. im erthe, um 34 pCt. in der Quantität der Ausfuhr zu, Baumwollgarn um 90 resp. 150 pCt., Wollenzeuge um 29 resp. 31 pCt. zu. Auch hat sich die neue Belebung der Judustrie offenbar den verschiedensten Branchen mitge- theilt; der Werth Exports an Leinenfabrikaten hal sich um 34, von Seidenfabrifaten um 35, von Eisen um 23, von Stahlwaaren um 4 Prozent gehoben. Die Regsamkeit der lehten Monate hat die Ge- \ammtverschissung der ersten neun Monate d. J. nahezu derjenigen des ent- sprechenden Zeitraums von 18614 gleichgebracht; die Differenz beträgt nur Z pCt. 7 gegen die ersien 9 Monate 1863 zeigt sich jedoch eine Zunahme um 15 pCt. t, so verzeichnet

des

Ras die Einfuhr des Monats September betriff man für Weizen und Mehl ein Minus von 20 pEt. gegen September 1854; und in andern Getreidearten, außer Gerste, gleichfalls mehr oder minder erhebliche Ausfälle. Es wurden 890,030 Ctr. Baumwolle (davon nur 72,137 aus Amerika) importirt, gegen 653,211 Ctr. im September 1864. Die Vieh-Einfuhr stellte sich folgendermaßen: Rindvieh 27,036 Stud (gegen (7,336 im September 1864), 6012 Kälber (gegen 7526), 79,770 Lämmer und Schafe- (gegen 65,624), 15,012 Schweine (gegen 9279). Jm Septem- ber allein hat somit die Einfuhr von Rindvieh um mehr Köpfe zugenommen, als die Viehscuche seit ihrem Auftreten in England geraubt hat.

Kopenhagen, 30. Oktober. Hammer sucht eine Actiengesellschaft zu gründen, um nah dem Muster der französischen Fischerei-Gefelischaft den Fischfang bei Island zu belreiben. Nach der Revue maritime el coloniale waren im Jahre 1864 260 fran- zösische Schiffe mit 4337 Mann Besaßung an den isländischen Ufern beschäftigt. t

Man schreibt dem »Moniteur« aus Schanghai, 7. September, daß die Handelskammer dieser Stadt sich ernstlich mit der Correction Des Yang-tse-Kiang beschäftigt. Es sollen Leuchtthürme auf den Felsen von Amherst und an der Mündung des Stromes errichtet und die an der Barre von Wusung sich bildenden Erdanshwemmungen weggeschafst „werden. Später will man noch weitere Arbeiten vornehmen lassen, um ein Gahr- wasser von durchschnittlih 10 Fuß Tiefe sür die Dampfschiffe zu erhal- ten, welche über kurz oder lang die chinesischen Dschunken ganz verdrangen werden.

Landwirth\chaftliche Nachrichten.

Berlin. Mit Genehmigung des Herrn Ministers für die landwirthschaft- lichen Angelegenheiten soll, den »y Landw. Annalen« zufolge, am 1. November d. J. auf der Fürstlichen Domaine Bau hof bei Sigmaringen elne Aker- bauschule. errichtet 1 10 uerlil ? aus den hohenzollernschen Landen praktisch und theoretisch in der Land- wirtbschaft ausgebildet werden sollen. Der Kursus beginiut am 1. Novem- ber und is dreijährig. Bedingung der Aufnahme ist zurückgelegtes siebzehntes Lebensjahr. Der Lehrplan umfaßt lan e auch alle die Fächer, welche in der Elementarschule gelehrt werden, ift auch auf Fortbildung8unterricht gerichtet, h

N Der Entwässerungs-Angelegenheit des Danziger Werders wird der » Westpreuß. Zeitg.« berichtet daß die für die Strom- verhältnisse der oberen Mottlau wichtige Erweiterung des Dixjchauer Mühlen- fanals nach einer Schlußbestimmung des Herrn Ministers ur die land- wirthschaftlichen Angelegenheiten nunmehr jedenfalls im nächsten Jahre vou dem Deichverbande ausgeführt werden soll. Wie {hon früher mitgetheilt ist, hatte der hiesige Magistrat gegen jene Anlage Protest et weil er durch dieselbe eine sowohl für die Handels - als auch für die Gesundheits - Verhältnisse unserer Stadt nachtheilige Senkung des

auf die Dauer befürchtete. Dér Protest ist

Wasserstandes der Motilau ¡ entscheidenden Orts indessen nicht für begründet erachtet worden, da durch

Erweiterung des Dirschauer Mühlenkfanals der Mottlau nux das entbehr- liche Hochwasser aus dem Liebschauer See zu einer Zeit entzogen werden soll, wo dieselbe durch die Zuflüsse ihrer unteren Nebenarme, als der Belau, Kladau, Gans und Radaune, ohnehin angeschwollen ist und jener Hochsluth vollständig entbehren kann. Gleichzeitig mit der Erweiterung des Mühlen- fanals wird von dem Deichverbande die Regulirung und Herstellung einer für die Entwässerung des Werders zweckmäßigeren Mottlaumündung beab» sichtigt, wozu der Deich-Jnspektor Schmidt bereits mit den Vorarbeiten des Projekts beauftragt ist. i .

_— Oer Stand der Wintersaaten, \hreibt man aus Jnowracla w/, 31. Oktober, der »Bromb. Patr. Qtg.«, is in vielen Jahren nicht o schlecht gewesen, als in diesem Jahre. Jn -Folge der in der Saatzeit so lange angehaltenen Dürre wurde die Saat im Keimen aufgehalten und steht nur sehr spärlich. Referent hatte Gelegenheit auf der Reise nach der Grünfließ- Niederung zu bemerken, daß nur in den Furchen grüne Saat stand, wäh- rend die Beete ganz kahl waren. Die Karteffelernte ‘ist beendet. Das Resultat hinsichtlich der Qualität, als auch der Quantität kann nur als mittelmäßig bezeichnet werden.

E des nördlichen Harzes, 30. Oktober. (H. L Gestern zeigte sich der erste Schnee auf dem Brocken j in der vorhergehenden Nacht hatte es gefroren. Der Regen fällt jeßt sehr reihlid, jedoch sind die bei der Dürre versiegten Brunnen noch nicht wieder brauchbar geworden

also

Der bekannte Capitain - Lieutenant |

werden , in welcher junge Leute bäuerlichen Standes

außer landwirthschaftlichem Unterrichke |

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erhoben, |

l l

Den Saaten und Viehweiden ist der Regen bereits gut zu Statten gekom- men. West- und Südwestwind sind herrschend und meist sehr stürmisch.

Meecklenburg. Jn Folge der seit dem 12. v. Mts. eingetretenen Regenschauer, schreibt das »Rostocker Tagebl. «, kam der gesäete Roggen, fo wie der Weizen am 22. v. M. zum Vorschein, und es ztigte sich, daß das selbst 5 Wochen vorher gesäete Samenkorn keinen Schaden gelittén hat. Aber erst am 26. war die Feuchtigkeit so tief eingedrungen, daß das Haken ungehindert vor sich gehen konnte und feine trockecne Erde mehr zum Vor- schein fam. Auf die Brunnen, Teiche und Sölle hat der Regen bisher fei- nen Einfluß gehabt. Js auch bisher in hiesiger Gegend gerade fein Mangel an Wasser gewesen, so bedürfen wir doch noch vieler Feuchtigkeit für den Winter. Das Laub ist erst von einigen Obstbäumen abgefallen ; das der Apfelbäume is noch sehr grün.

Vom Haardtgebirge, 28. Oktober, (Fr. J.) Die heurige Wein- lese ist nun, einige große Weinbergbesiger auëgenommen, überall an unse- rem Gebirge beendet. Unsere Weinbauern haben dieses Jahr alle Ursache, recht zufrieden zu sein. Zwar hat es keinen sogenannten »vollen Herbsi« gegeben ; allein der quantitative Ausfall wurde durch die Qualität mchr als gedeckt, abgesehen davon, daß man fast überall reicher geworden ist, als man erwartet hatte. Ganz besonders war man über die Dünnhäutigkeit und Brühigkeit der Trauben verwundert y indem man in Folge der anhaltenden Trockenheit und Hie gerade das Gegentheil vermuthete. Noch niemals ist so viel und um so hobe Preise am Haardtgebirge Most gekauft worden, als in diesem Jahre. Eines der ersten Bankhäuser der Pfalz hat seit seinem Bestehen noch nie so große Summen für Mosikäufe ausbezahlt, als in die- sem Jahre. Jm sogenannten Oberlande, d. h. von Neustadt a. d. H. auf- wärts , wurden für die kleincn und Mittelweine noch nie dagewesene Preise bezahlt. Während man am obern Haardtgebirge in guten Tabrgängen für fleine und Mittelweine das Fuder zu 120 Fl. kaufen konnte, mußte man heuer 220 Fl. zahlen. Einzelne Weinorte sind fast ganz ausgefausft. Dabei ist wohl zu bemerken, daß die Massenkäufe vorzugsweise über die Mititel- weine abgeschlossen worden sind. Die feinsten Weine, welche die Pfalz er- zielt, sind in den festen Händen der großen Grundeigenthümer. Ueber die Preise dieser feinsten Sorten läßt si also noch gar nichts sagen. Judeß man hat cinen gewissen Maßstab, wenn man weiß, daß Weine, die sonst 120—200 Fl. galten, heuer beziehungsweise mit 220—300 Fl. bezahlt wer- den mußten,

London, 31. Oktober. Die Rubrik » Viehseuche « hat glücklicherweise aufgehört, in den englischen Blättern einen stehenden Play einzunehmen, und die Fälle, welche noch gemeldet werden, darf man hon als vereinzelte betrachten. Cine statistische Zusammenstellung bringt die Zahl der zur Kenntniß gekommenen Erkrankungen seit dem ersten Auftreten der Seuche auf 14,000. Von den 14,000 Thieren sind 12,000 gestorben, 707 werden als wiederhergestellt ver- zeichnet, von den übrigen fehlen weitere Data. Unter jenen 12,000 ist jedoch eine beträchtliche Anzahl, vielleicht kaum weniger als die Hälste, nicht direft der Krankheit, sondern der Radikalkur des Schlachtbeils zum Opfer gefallen. Am stärksten hat der Viehstand des Londoner Bezirks gelitten, dann folgen die südöstlichen, dann die östlichen Grafschaften und zuleßt Schottland. Dieje vier Distrikte zusammen hatten von den 14,000 Erkranfungsfällen 12,0007 so daß für das ganze übrige England und Wales nur 2000 Fälle bleiben. Menn auch anzunehmen ist, daß eine erhebliche Anzahl der Wachsamkeit der Behörden entgangen ist, fo haben die Verwüstungen der Seuche doch nicht den Umfang angenommen, welcher bei dem ersten panischen Schrecken be- fürchtet worden war.

Telegraphische Wi itteraungsherichte.

¡ Baro- ‘‘lempe-| L BOLEE | ratur. Wind. Ort. Lari. | al- Linien. | | Aus wärt @e S4 al10nNn P H, 2 November. A4, s |S., schwach. 89 [WNW. 3, November. 338,7 |— 0,1 ¡SSW., s. schw. 338,0 | 3,3 |SSW., schwach., 335,9 |— 1,9 |N., sehwach. 336,2 38 |Windstille. 336,6 6,1 |W., schwach. 337,8 42 |SW., mässig. 352,8 6,8 |Windétille. bedeckt. 35 |SSW., schwach. |bed., gest. Reg. j u, Nebel. Maxim. 6,5, Minim. 4.0. halb bedeckt,

Allgemeine Himmels-

Beobachtungszeit. ; j | angieht, j

Stunde

bewölkt,

8 Mrgs | Gröningen . C ] bedeckt.

5 Helder...

Nebel,

nebelig, dunstig. bedeckt, Schnee. bedeckt. bedeckt. bewölkt.

O Fr

8 Mgrs. | Paris... «- Brügssel...« Haparanda. Helsingfors

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¡Moskau Stockholm .

S0., mässig.

Windstille. bedeckt.

Christians. . 80., schwach. |Schmee. Preussisehe Stationen.

3. November. 5,6 |NW., schwach. bed, stark.Nebel. bedeckt, Nebel.

5,8 |0., sehr schwach. 6,7 |NW,, séhwach. bedeckt, Nebel. starker Nebel.

27 [Windstille. bedeckt.

4,9 |[N., schwach, 5,6 |N0., sehr sechw. trübe, e bedeckt, gst. Reg.

6,2 |N., mässig. 1,0 |8., schwach, dichter Nebel. ranz trübe.

5,3 |W., sehwaeh. g bedeckt, feucht,

Skudesnäs . Hernösand.

337.9 337,9 338,0 S0 338,8 336,6 335,6 336,2 334,7 331,9

Memel „.«.+- Königsberg

Danz COSUN «ae Stettin ....- Berlin ..…-.- Pod | Münster .….. Torgau... Breslau... «

UWBULBYGYY

6,4 |W., ‘schwach. ebel,

zieml].heiter,Neb. nebelig. bedeckt, neblig.

8S., schwach. |NW., schwach, |N0., schwach.

336,3 1;1 330,1 G5 332,9 2,4

Ratibor...

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| Dolch |

Trier .