1865 / 270 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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wendig noch etwas genauere Auskunft über die Natur der Forderungen erbitten, welhe Jhrer Majestät Regierung gesonnen ist, erwägen zu wollen. J habe die Weisung, so frei zu fein und Jhre Lordschaft zu ersuchen, ge- fálligst angeben zu wollen, welche Gattung von Forderungen Jhrer, Ma- jestät Regierung der vorgeschlagenen Kommission vorzulegen gewillt is und welche Gattung sie derselben nicht vorlegen möchte. Jch bitte 2c. Charles Francis Adams.

Am 19. Oktober erwidert Earl Russell in wenigen Zeilen, daß die Abfassung der gewünschten Erklärung einige Zeit in An- \spruch nehmen werde, aber so bald als möglich erfoigen solle.

Am 3. November giebt Earl Russell die versprochene Erklärung in einem sehr langen, an Wiederholungen und Citaten reichen Schreiben, dessen wesentlicher Jnhalt folgendermaßen lautet :

Ich kann nicht umhin, einigermaßen verwundert zu sein über Jhre an- scheinende Zuversicht , daß Jhrer Majestät Regierung eine Doktrine gelten lassen werde, welche, wie die Vereinigten Staaten mehr als 30 Jahre hbin- durch erklärt haben , gegen das Recht und die Praxis der Nationen streitet und daß Jhrer Majestät Regierung Ersaß leisten werde auf Gründe hin, die, als Portugal dieselben in einem ähnlichen Falle geltend machte, von den Vereinigten Staaten bestimmt, standhaft und feierlich zurückgewiesen worden sind. Ein ähnliches Verfahren hat Jhrer Majestät Regierung während des lehten Krieges beobachtet. Als es sich um die Alabama handelte, verlangte ich Indizien, ausreichend genug, um auf Grund derselben eine Schuldigsprechung zu erwirken, und da ih selbst nicht über die Bündigkeit der von Jhnen bei- gebrachten Jndizien urtheilen konnte, ließ ich die Frage von den Kronjuristen untersuchen. Obgleich unser Verhalten dem Jhrer Regierung gegen Por- tugal genau ähnlih war, entwerfen Sie jeßt ein erschreckendes Bild der Folgen, die aus solchem Verhalten entspringen können. Soweit ich ur- theilen kann, haben Jhre Staatssecretaire stets behauptet, daß die Vereinig- ten Staaten als neutrale Macht » allein über den Grad zu ur- theilen befugt seien, in welchem sie einem von ihnen selbst gegebenen Geseßbuch gemäß ihre Pflicht gethan hätten.« Aber nun zu diesem Codex. Jch räume gerne ein, daß die Kongreßgeseße von 41817 und 1818 sich von dem Akt von 1794 unterscheiden. Das thut auch unser Akt von 1819. Die Unterschiede zwischen dem amerikanischen Ge- sey von 1818 und dem englischen von 1819 haben der Regierung Jhrer Majestät niemals von irgend einer erheblichen Wichtigkeit geschienen. Die 10. Section des Kongreßaktes vom 20. April 1818 verlangt, daß die Eigner oder Consignatare eines betreffenden Schisfes, das aus einem Hafen der Vereinigten Staaten absegelt und ganz oder theilweise amerikanischen Bürgern gehört, Schuldverschreibungen zum Betrage des doppelten Werthes von Schiff und Ladung ausstellen sollen, als Bürgschaft dafür, daß solche Eigner keine Feindseligkeit gegen einen mit den Vereinigten Staaten in Frieden lebenden Staat begehen werden. Und die 11. Section desselben Art bestimmt, daß die Zollbeamten jedes Schiff zurückhalten sollen, welches abfahren will, wenn es offenbar zu Krieg8zwecken gebaut ist, wenn scine La- dung größtentheils aus Waffen und Munition besteht, wenn die Zahl der an Bord befindlichen Männer oder andere Umstände es wahrscheinlich machen, daß der oder die Eigner das Schiff zu Feindseligkeiten gegen einen mit den Vereinigten Staaten in Frieden lebenden Staat gebrauchen wollen. Nun, ih behaupte, erstens, daß diese Bestimmungen 10 Jahre lang ganz unwirk- sam geblieben sind und die Ausrüstung von Kaperschiffen in Baltimore nicht verhindert haben. Zweitens bemerke ih, daß die 10. Section nur auf Fahrzeuge Anwendung findet, die bereits vor dem Absegeln armirt sind ; und die Caution bürgt nur dafür, daß die Eigenthümer des Schiffes es nicht selbs in feindseliger Weise gebrauchen , hindert aber diese Eigenthümer nicht, die Fahrzeuge Anderen zu Überlassen, welche sie dann beliebig verwen- den fönnen. Hätten wir die amerikanischen Bestimmungen als Amendements in unser Gesey aufgenommen, so würden sie doch weder auf den yAlabama«, »Florida« , »Georgia« , noch auf den »Shenandoah« und ähnliche Fahr- zeuge anwendbar gewesen sein. Doch scheint es mir, ih gestehe eé, daß weder das Geseh der Vereinigten Staaten, noch unsere Foreign Enlistment-

Act sich als vollkommen wirksam bewährt hat, und daß es daher Erwáä- |

gung verdient, ob die Gesehe beider Nationen nicht verbessert werden könnten. Ich habe zum Schluß in diesem meinem leßten Brief, den ich die Ehre Haben werde, über diesen Gegenstand an Sie zu richten, nur nochmals die aufrichtige und innige Hoffnung auszusprechen, daß unsere beiden Länder, die nun beide von der Shmach und Schuld der Sklaverei gereinigt sind, ihre Rolle in der Welt in Frieden und gegenseitigem Wohlwollen spielen mögen. Ich bin 2c. Russell.

Diese leßte Note hat ein paar Beilagen. Die erste greift in das vorige Jahrhundert zurück und schildert die ersten von der bri- tishen Regierung gegen die Losreißung der nordamerikanischen Ko- lonieen ergriffenen Maßregeln, um dieselben mit den von Nord- amerika gegen den Süden ergriffenen Schritten zu kontrastiren und zu zeigen, daß England damals den Jnteressen fremder Mächte nicht nahe getreten sci, wie dies der Norden unlängst gethan. Englands Verhalten habe damals der französischen Regierung keinen Anlaß ge- geben, die Neutralität zu brechen. Diesmal jedoch sei England ge- zwungen worden, den Süden als kriegführenden Theil anzuerkennen. Die 2. Beilage detaillirt, was England während des amerikanischen B At zur Aufrechthaltung der Foreign Enlistment Act ge-

an hat.

Fraukreich, Paris, 13. November. Wie schon telegra- phish gemeldet wurde, hat der Kaiser vor seiner Abreise nach Compiegne ein Dekret , betreffend Reduzirungen im stehenden Heere, unterzeichnet.

Der »Moniteur« bringt einen Bericht des Unterrichts-Ministers Duruy nebst dessen Bestätigung durch den Kaiser, wonach das Departement des öffentlihen Unterrichts in Frankreih mit seinen

neuerdings erzielten Arbeiten und Verbesserungen unter den Aus- stellern Zutritt erhält, damit die Ausstellung nit blos die mate- riellen, sondern auch die moralischen Fortschritte der modernen Völ fer, so weit sie das Schulwesen berühren , vorführe.

Der »Eldorado« traf heute in Toulon von Civita-Vecchia mit 1089 Mann der Occupations-Armee ein.

Der Kaiser von Japan hat laut Briefen aus Jeddo vom 10ten September den Handel mit Seidenraupeneiern vollständig freigegeben. Der erste Gouverneur in Yokuhama, der den Fremden wenig Ent- gegenkommen zeigte, wurde von seinem Posten entfernt.

Ftalien. Die italienische Regierung hat, wie der » Abend- Moniteur« mittheilt, den Civil- und Militair-Verwaltungen, welche in Folge des Abzuges der französischen Truppen mit den päpstlichen Behörden in Berührung kommen, Befehl gegeben, daß sie sih der strengsten Beobachtung der Pflichten, welche diese neue Situation herbeiführt, zu befleißigen haben. Victor Emanuel hat in der Nacht vom 12. auf den 13. d. Mts. die Rücreise von Neapel nach Florenz angetreten. |

Schweden und Norwegen. Stockholm, 10. Novem- ber. Die Revisoren der Reichsstände haben bei ihrer lehten Ver- sammlung den Ständen anheimgestellt, ob sie die Beibehaltung des

| schwedischen Postbüreaus in Hamburg nothwendig erachten, da doch

die ganze Wirksamkeit dieses Büreaus sih nur noch auf Umfkartirung von Briefen und Zeitungen erstrecke, welche Arbeit eben so gut von dem ambulanten Postbüreau der Süd-Hauptbahn vollzogen werden könne. Hierüber enthält »Aftonbl.« eine längere Erwiederung ungefähr folgenden Jnhalts:

»Schweden hat sein Postbüreau seit 300 Jahreuzin Hamburg gehabt; es ist dieses die legte der {wedischen Postanstalten 4M deutscher Erde und die lehte deutsche Besizung Schwedens; mit Ausnahme der Stadt und des Gebictes Wismar, deren Präscription noch nicht zu Ende ist. Die Deut- schen wünschen natürlich nichts anderes, als daß wir ihnen auch diesen leßten Rest opfern, aber cine andere Frage is es, ob der Norden, ohne Gefahr für sich selbst, in der Nachgiebigkeit gegen den Germanismus noch weiter gehen darf, als bisher geschehen. Das s{hwedische Postbüreau ent- wickelt eine größere Thätigkeit, als die meisten Postbüreaus des Jn- landes, da die schwedischen Briefpott - Versendungen nach Hamburg sich durchschnittlich auf 200,000 jährlih belaufen, und diese Zahl hat in den lehten zehn Jahren eher zu- als abgenommen. Hier- dur hat das Büreau auch ganz hübsche Ueberschüsse an die Posikasse heim- senden können, und dieser Vortheil wird noh durch die Postconvention mit Preußen und Dänemark vergrößert, wodurch Schweden das Recht erhalten hat, auf allen Wegen Briefe zwischen Schweden und dessen Büceau in Hamburg in geschlossenen Postsäcken zu versenden, wofür die Transito- Abgabe für das Gesammtgewicht, nicht für den einzelnen Brief, bezablt wird. Dieser Gewinn ist ein zu bedeutender, als daß die Aufhebung des Büreaus stattfinden dürfe. Noch viel wichtiger is es aber, daß der Chef des Büreaus, als Postdirektor, zugleih die Verpflichtung hat, in unvorhergesehenen Fällen die Veränderung der Postlinien zu leiten, Während des ersten Krieges in den Herzogthümern, würden sowohl die schwedischen, als norwegischen und dänischen Posten liegen geblieben sein, wenn Schweden nicht sein eigenes Postbüreau in Hamburg gehabt hätte, und ebenso würde es 1864 gewesen sein, wenn nicht der dortige Chef schleunigst neue Wege über Nostock 2c. an- geordnet hätte. Solche Verhältnisse können aber leicht wiederkehren. Schwe- dens Interesse erfordert unter allen Umständen demnach die Beibehaltung jenes Büreaus, selbs wenn solches, statt Ueberschüsse, Kosten machen sollte. Ein solches Aufgeben wäre aber in dieser Hinsicht, sih für die Zukunft die Hände binden zu lassen. Das {chwedishe Posibüreau in Hamburg is für Zeiten der Bedrängniß eine Waffe, ein Stühpunkt und eine Hebestange, welche nicht dem ersten Besten geschenkt werden darf. Einmal aufgegeben, ist es nie wieder zu erlangen. i

Dánemark. Kopenhagen, 12. November. Nach der »Stockholmer Posttidning« is der bisherige \{chwedis{ - norwegische Gesandte in London , Graf Carl Wachtmeister, zum Gesandten am dänischen Hofe und der bisherige {wedis{ch-norwegishe Gesandte in Kopenhagen, Kammerherr O. M. Björnstjerna, zum Gesand- ten in St. Petersburg ernannt worden.

Amerika. Wenn das Kriegsministerium im Stande ist, sein Budget verhältnißmäßig so niedrig anzusegen, wie das Marinedepar- tement, so glaubt man, die Gesammtausgaben der Regie- rung für das Jahr 1866 auf 100 Millionen Dollars berechnen zu können, exfklusive der jeßt auf 165 Millionen zu veranschlagenden Zinsen der Staatsschuld. Die ganze Summe gedenkt man aus den inländischen Revenuen allein decken zu können, von den Zolleinkünf- ten ganz abzusehen. Dem »Boston Journal« wird aus Washington berichtet, daß der bevorstehende monatliche Ausweis der Staatsschul- den schon eine Verminderung des Kapitals werde ersehen lassen.

Eine in Hamburg, den 14. November, eingetroffene Privat- Depesche aus Lissabon meldet aus Buenos-Ayres, daß Chile von der spanischen Flotte unter Befehl des Admirals Pareja blokirt wird.

| hätten Sit : S Ì 74 bisher der Reform feindlich gezeigt hatten, nunmehr für die

| gönigliche Proposition erklärt , È minister Björnstjerna. j mung de

Ï Zeitung I jichen Hauses

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Telegraphische Depeschen | aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau.

Hamburg; Mittwoch, 15. November, Vormittags.

j j

Nach

einem Telegramm der »Hamburger Nachrichten« aus Stockholm

sich mehrere einflußreiche Mitglieder des Ritterhauses, welche so namenilih der vormalige Kriegs- | Es scheine sich demnach in der Stimse | 3 Adels ein der Reform günstiger Umschlag vorzubereiten. | Kassel, Mittwoch, 15. November, Vormittags. Die » Kasseler | meldet amtlich; daß der bisherige Minister des Kurfürst- und des Auswärtigen Abée zum Justizminister er- | nannt worden ist. S Paris, Mittwoch, 15, November; Morgens. Der »Moniteur« | enthält Folgendes : »Die Blätter haben über die projektirten Res | ductionen in den Cadres der Armee durchaus irrige Mittheilungen | gebracht. Wenn auch der Kaiser im Prinzip eine Verminderung | der Ausgaben im Krieg Wege, diese Reductionen ins

8-Etat genehmigt hat, so sind doch die Mittel |

Lel reten zu lassen, noch nicht | und eben i zu tasjen/ )t

definitiv fesigestellt worden.«

unst- und wissenschaftliche Nachrichten.

Berlin. Der nun seit 10 Jabren unter dem Namen » Museum für Kunst und fünftlerische Jnteressen« bestehende Verein für, Kupferstid in Linienmanier und Schwarzkunst hat, wie die »Na . Ziga meldet, kürzlich sein neuestes Vereinsblatt ausgegeben. Es ist ein großer, in ee Linienmanier von Friß Dinger nach dem berühmten Sisionengan e Emanuel Lenge ® » Puritanerversammlung det Milton« y Ausgeführ er Stich , dessen Composition wie, technische Behandlung große Anerkennung verdient. Die »Nat. Zkg. erinnert bei diejer Gelegenheit daran, daß M Verein, ausschließlich der ernsteren, wenn auch meist modernen Richtung er | Kunst zu dienen sich beeisert, wie die zahlreichen Stiche nach deu L A | ischen Historiengemälden bekunden; z. B. »Karl I, nimmt Abschied |

ausländi! : atr r A von seinen Kindern« und »Esther vor Ahasverus«, deren Originale

yor seiner Pincus nach Gallait, J « nach Schrader om e L 4 V A leder u. \. f. Der niedrige Jahresbeitrag (3 Thlr.) macht 8 auch dem Unbemittelten möglich, sih so in den Besiß wirklich gediegener Kunstblätter zu sehen.

Gas groye en hervorgegangen aus dem : »Röln, Bl.« unter dem 11. d. M. berichten, eingeseßt. Maß. in den Chorfenstern, unter reichen Baldachinen, die | \Moses, Josua, Füßen bracht: unter Moses das Wappen hischofs und Kardinals von Geissel, de! 1 Wappen von Bayern / das päpstliche Wappen y _das Preußen, das des Domfkfapitels und das der Stadt Köln. Fensters zieht sich folgende Jnschrift durchlaufend hin: »In creationis Archiepiscopi Coloniensis Johannis de Presbyterum Cardinalem a Summe __ | . IX. in c 6.0 d. 30. Sept, MDCCCL (1850) renuntiatae Friderico Cuilelmo quarto, Borussiae rège feliciter regnante, Cives Colonienses fieri curave- runt.« Das Fenster zeichnet sich aus durch eine wohlthuende Harmonie der Farben, die in der vollen Pracht und Gluth sirahlen, welche nur die Glas- malerei hervorzubringen vermag. Es bildet in dieser Beziehung “einen Gegensaß zu den jüngst aus dem Atelier von Prof. Ainmüller in München hervorgegangenen Glasmalereien, die in den östlichen Fenstern des nördlichen Transeptes angebracht sind En h A d a A starke Mattirung ein d «Fenstern ähnlicher Effekt angcstrebk wird. A l e üer G S L er Abtheilung der Gesellschaft für Pommersche Geschichts- und Alterthumskunde veröffentlicht in der »Stral- sunder Ztg.« einen Bericht über ein wieder aufgefundenes altes MBand- gemälde in der Marienkirche zu Greifswald. Dasselbe, nach Entfernen der alten Kalktünche entdeckt, befindet sich an der Südseite über dem Begräbniß der Familie von Essen, is aber sehr viel älter als dieses und stammt, nah den Fragmenten der Inschriften zu urtheilen welche in Minuskelzügen ausgeführt find, etwa aus dem, Anfange des funfzehnten Jahrhunderts. Genau [äßt sich das Zeitalter nicht Be stimmen, weil die Hauptinschrift bei Anlage Des „erwähnten Begräb- nisses vermauert worden ist. Das Gemälde ist etwa 20 Guß hoch und be- steht aus 4. Darstellungen in zwei Abtheilungen folgenden Jnhalts: Rechte Abtheilung: 1) Christi Gebet am Oelberg; links von ihm erblickt man die shlafenden Jünger, unter ihnen Johannes jugendlih dargestellt. Im Hintergrunde naht Judas mit den Häschern, welche durch einen Gartenzaun eintreten. Auf einem Bande steht eine Inschrift, welche vielleicht viste est, /. e. tenete« lautet. Der Garten ist arabesfenartig behandelt. 2) Christi Geißelung. Christus is an eine Säule gebunden und von UN Knechten umgeben. Linke Abtheilung: 3) Christi Kreuztragung. 4) Kreuzigung. Am Fuße des Kreuzes stehen vier Personen, unter denen die Mutter Maria und Johannes kenntlich sind. Beide Abtheilungen sind von

Sr. Eminenz des verstorbenen Erz-

Wappen Am Fuße des memorIiani

| nem alten Thurme sich befindet.

(von | Prof. J- Schrader) sich in der hiesigen Nationalgalerie befinden, yEgmont | T »Cromwell am Krankenbette seiner | »Maria und Johannes vom Grabe Christi kom- |

| wurden demnach im Monat Oktober von Hamburg befördert : | indirekt 614, im Ganzen 8155 Passagiere.

ster des Nordportals des Kölner Domes | Atelier des Herrn Fr. Baudri, ist, wie die | ten, seit einigen Tagen vollständig | Es hat eine Höhe von 50 und eine Breite von 25 Fuß rheinish | n reichfarbigem Teppichmuster ist die Bekrönung und der obere | Theil audsgesührt, während im untern Theile in derselben Anordnung wie | \ echs großen Propheten | David, Melchisedeh, Aaron und Samuel) si befinden. ZU | derselben, im untersten Felde, sind folgende sechs Wappen ange- |

des Stifters dieses Fensters, dann das | von |

Geissel in S. R. E. Pontifice Pio P. P. IX. in cons1s- |

doppelten gemalten Einfassungen umgeben, welche durch verschiedene Band- und Zinnenornamente verziert sind. Die Zeichnung enthält scharfe Umrisse- welche, so weit sich bei dem verblichenen Zustande der Gemälde jeßt ein Urtheil bilden läßt, nur mit Einer Farbe ausgefüllt zu sein scheinen. Ein ausführlicher Bericht wird im nächsten Jahr in den Baltischen Studien- er- cheinen.

| Auf der Großherzoglihen Gemälde - Gallerie ist nun, meldet die »Mecklenb. QZtg.« unter dem lten d. M, die von dem Landschaftsmaler Jacobson zu Schwerin auf Bestelung Sr. Majestät des Königs von Preußen für denselben angefertigte große italienische Landschaft aufgestellt, und wird ungefähr 14 Tage daselbst ausgestellt sein. Das Gemälde stellt

| eine Partie aus dem Sabinergebirge dar. Man sieht im Vorgrunde eine

Weinlaube mit Brunnen und Treppe, neben welcher ein wilder Lorbeer- baum; im Mittelgrunde auf felsiger Höhe das Städtchen Olevano mit sei- In der Ferne erblickt man die Lateiner-,- Bolsker , Aequäer-, Herniker-, Frascatiner- und Albano-Gebirge. Herr Ja-

| cobson hat bereits auch das zweite und dritte Gemälde für Se. Majestät | in Arbeit , und werden diese eben dieselbe Größe haben , wie das oben er- | wähnte vollendete. Die Motive zu den Gemälden sind von Herrn Jacobson

nah der Natur gezeichnet und vom König von Preußen zur Ausführung

in Oelfarben gewählt. , Von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Mecklenburg ist

| wie die »yMecklb. Y.« vernimmt, dem Professor Pfannschmidt aus Ber- | lin, welcher in der vorigen Woche in Schwerin anwesend war, die Anferti-

gung eines Altargemäldes für die im Bau begriffene Paulsfkirche über- tragen worden.

Nach der » Weser - Zeitung« wird in Bremen am 26, November auf dem dortigen Körnerwall eine Bronze-Statue Körner's aufgestellt werden. Dieselbe is von dem Bremer Bildhauer Deneys in Petersburg modellirt worden.

Aus Dresden wird geschrieben: Hahnels Schwarzenberg - Monu- ment ist der Vollendung nahe, Der Künstler hat befkanntlih zu seiner Dar- stellung den Moment gewählt, wo Fürst Schwarzenberg entblößten Hauptes sih den drei Monarchen naht, um ihnen den bei Leipzig erfohtenen Sieg zu verkünden. Dieses Motiv ist \{ón und klar durchgeführt. Der feierliche Moment klingt in der edel ruhigen, siegessicheren Haltung des Fürsten wie- der, in der aus8drucks8vollen Bewegung y mit welcher er den Degen in die Scheide stößt. Das wohlgestaltete Roß geht in ruhigem Schritte. Das Ganze zeichnet sich durch feine Stylisirung und plastische Geschlossenheit aus.

Statistische Nachrichten.

(Auswanderer-Beförderung.) Jm Monat Oftober wur- den, der » Hamb. Börs. Halle« zufolge, 5 Dampf- und 12 Segelschiffe mit 7541 Auswanderern direkt von Hamburg nah transatlantischen Plägyen befördert. Von Hamburg über Hull und Liverpool wurden 614 Personen

durch die indirekt verschiffenden Expedienten nach New - York expedirt. Es direkt 7541,

Im Monat September wurden befördert im Ganzen 4362 Passagiere, v » August » » «0009 » l 060

ck- e ZUli » » » Au » ? 4021 » 3 : 6065. 5

» Mai » » t » April / » » 3809 Yy 1070 »

» März » » 70 Februar » » 296 » Januar » » 348 » mithin seit Anfang dieses Jahres 36,971 Passagiere.

New-York, 2. November. Das laufende Jahr ist für die Ver- | einigten Staaten bekanntlich ungemein reich an Unglücksfällen gewesen. | Die bedeutendsten derselben sind in folgender Zusammenstellung aufgeführt. | Explosion des Dampfers »Sultana«, angeblich 1400 Menschen umgekommen; Explosion des Magazins von Mobile, 300 umgekommen j Kollision auf der | Baltimore-Washingtoner Eisenbahn, 90 getödtet und verwundet j desgleichen auf der Ohio- und Mississippibahn, 169 getödtet und verwundet/ Unglück auf der Centralbahn von Ohio, 30 getödtet und verwundet; desgleichen auf der Tennessee-Alabamabahn, 130 getödtet und verwundet; Untergang des Dampfers »Brother Jonathan«, 250 umgekommen; Untergang des Segel- \chiffes »William Nelson «,/ á00 umgekommen; Untergang der Dampfer »Pewabic« und »Meteor«, 100 umgekommen; Explosion eines Dampfers auf dem Mississippi, 33 umgekommen ; Explosion des Dampfers »Yosemite«, Kalifornien, 32 getödtet und 60 verwundet; in dem Sturm an_ der Golf- füste, 90 als ertrunken gemeldet / Untergang des Dampfers »Atlanta«, 42 umgekommen j Explosion des »St. John«, 13 umgekommen j Untergang des Dampfers »Republic«; Verlust noch unbekannt.

Gewerbe- und Sandels- Nachrichten.

Grünberg, 11. November. Wie das »Grb, W.a vernimmt, ist von Seiten des Ministeriums der hiesigen Musterwebeschule eine jan Ge Bei- hülfe von 200 Thalern zugesichert worden, doch soll dabei die Bedingung hinzugefügt sein- daß gleichzeitig entweder die Kommune Grünberg oder Ee andere Corporation eine Subvention in gleicher Höhe der betreffenden Schule A Wie dem »Wesf. - Rhein. Rereinsblatt« mitgetheilt wird, hat der große Seidenhändler Herr Siegfried in Crefeld 20,000 Platten mit je 45,000 Raupeneiern aus Japan kommen lassen, wohin er mehrere Junge Leute geschickt. Beide ihm gemachte Sendungen sollen gut gerathen, u der Verkauf in Jtalien und Frankreich die Kosten nicht allein aufgebra haben, sondern auch seine, italienischen Bauern anvertraute Grainszucht 0 gut ausgefallen sein, daß man sag, der Gewinn belaufe sich auf eine halbe Million Thaler. Auch für dieses Jahr hat derselbe ses Leute nach Japan

gesandt, um wieder Raupecneier aufzukaufen.