1866 / 50 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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M inisterium des Junern.

Bekanntmachung.

em gegen die in Wien erscheinende Zeitung E Gs »Die Neue freie Presse « A auf Grund des §. 50 des Preßgesezes vom 12. Mai 1851 zahlreiche rechtskräftige auf Vernichtung lautende Erkenntnisse ergangen sind, wird auf Grund des §. 52 desselben Gesehes die fernere Verbreitung derselben im preußischen Staate , unter Hinweisung auf die im §Ÿ. 53 ebendaselbst angedroheten Strafen , hiermit verboten.

Berlin, den 24. Februar 1866.

Der Minister des Jnnern. Graf zu Eulenburg.

Haupt-Verwaltung der Staatsschulden,

Bekanntmachung. Seit Kurzem is eine neue Sorte falscher Kassen - Anweisungen zu 5 Thlrn. zum Vorschein gekommen, die uns veranlaßt, dey Publikum besondere Aufmerksamkeit beim Verkehr mit Kassen- An,

weisungen zu empfehlen.

Zugleich machen wir wiederholt bekannt, daß wir demjenigen, L

welcher zu ers einen Verfertiger oder wissentlichen Verbreiter falsche preußischer Kassen - Anweisungen oder Banknoten der Polizeibehörd dergestalt nachweist, daß er zur Untersuchung gezogen und bestraft werden kann, eine nach den Umständen zu bestimmende Belohnung bis auf Höhe von 500 Thlrn. zahlen werden. Berlin, den 26. Februar 1566. Haupt - Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Gamet. Löwe.

Zusammenstellung E 5 E der seit Erlaß des Münzgeseßes vom 30. September 1821 bis Ende 1865 stattgehabten Königlich preußischen Ausmünzungen.

Goldmünzen.

Silber-Courant-Münzen.

Silber-Scheide-Münzen.

L

a ( : f Frie- Kronen L 2 Se Zeitangabe.| drihsd'or Vereins- [besondere F £ Summa Thaler | Landes- zwecke.

Kronen [Kronen | Kronen Thlr. Thlr.

Summa 91 ï 1 N der e r ; er % Thaler | =, Silber- Silber- | Silber- A y Silber-Cou- , Silber- rant-Münzen groschen groschen | groschen Scheidemünzn

Thlr. [\g.| Thlr. [\g.] Thlr. [sg.[pf.]_Thlr. [\g.| Tblr. [\g.| Thlr. gh. J

n den Jahren Ii824 bis ult. i Juni 1857. .121562065]|

85834598[20| a ; j i: « [7990640

In derZeitvom 1, Zuli 1007

bis ult. 1864 9 68538] 84414] 769791] 505406/5916777611300000 Im Jahre1865] ; : i 46924] 2583734

42337925] 61396561 /25/544627/20| . 1595983 31 1149423

32350/15] 2663006/151139843| 5| - 1140776 294724

Qusammen v. 1. Juli 1857 i bis ult. 1865 ; 68538] 844124] 769792] 552330/61751508/1300000

Summa pro

1821 bis incl,

45573010 P 684470/25| . 1696760 91 1444147

1865 121562065] TTOONOS

K Ufer mi nzen.

4. 3. 2

QZeitangabe. E Pfennige Pfennige Pfennige

Thlr. | sg. | pf. | Tblr. | sg. [ pf. | Tblr. [ g. | pf.

z 9 ; 4 i i : . 1 9434788|L Hohenzollernshe Münzen,

1 6 und 3

f A 1 2 Kreuzer Kupje E Pfennige E Gulden} Gulden in Münzin F

Kupfermünzen Silber Thlr. | sg. [ pf. 14 Thlr. [ g. | b. 4 Thlx. y Thlr. Thlr. Thlr,

In den Jahren 1821 bis ult. Jun 1501.

1333214] 26 15040

In derZeit vom 1. Juli 1857 bis ult. 1864] 25734 O08 : 99120

Im Jahre 1865) 3362 | . | 47819 . 11948

97978 ° 361621 20594 6 83724

Zusammen v. 1. Juli 1857 : bis ult. 1865| 29096 [10 | . ] 226607 | 26 | 71069

118042 44 » 4495345 |-

Summa pro 1821 bis incl.

Vorstehende Zusammenstellung wird in Gemäßheit des Art. 24 des Münz -Vertrages vom 24. Januar 1857 zur öffentlichen Kenntniß geb E

Berlin, den 26. Februar 1866.

1778560 | 20 | 11 1 28840] 150401 2195 00

KöntagliGe Pt eee 10 n

Berlin, 27. Februar. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem General - Arzt des 4. Armee - Corps Dr. Loeffler, die Erlaubniß zur Anlegung des von den Herzögen von Sachsen-Coburg-Gotha und Sachsen-Altenburg Hoheiten ihm verliehenen Comthurkreuzes zweiter Klasse des Herzoglich Sachsen- Ernestinishen Hausordens zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 27. Februar. Se. Majestät der König nahmen heute die Vorträge des Militair-Kabinets und des Polizei-Präsidenten , so wie im Beisein Sr. Königlichen Hoheit des

danten militairische Meldungen entgegen und arbeiteten alsdann mi dem Minister-Präsidenten Grafen von Bismark. /

Jhre Majestät die Königin war gestern bei d musikalischen Soirée beim Grafen Redern anwesend.

Se. Königliche Hoheit der Kronprinz empfing WW gestrigen Tage um £12 Uhr den Herzog von Ratibor und d Fürsten von Pleß, nahm hierauf die Meldung des Hauptmanns | der Garde - Artillérie - Brigade von Scheliha entgegen und ertheilit

sowie um 4 Uhr Herrn von Sauen - Julienfelde Audienz. 5 Uhr erschienen Jhre Majestäten der König und d! Königin und Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und dit Frau Großherzogin von Mecklenburg - Streliy im Kronprinzlih®

erheben.

E die Freilassung Kusa's werde erfolgen, sobald er sih zur Abreise ins

j gramme aus Bukarest vom 26. d,, welchen zufolge Kusa Tags zu- Vor unter Eskorte nah Kronstadt in Siebenbürgen abgereist ist, Y nahdem er der neuen Regierung eine scriftlihe Erklärung seiner

Prinzen August von Württemberg, des Gouverneurs und Komma" [

\ Die »Nord. Post« schreibt: Jm September v. J. wurden auf Be- i; fehl des Taikun und auf das Anerbieten des Commandeurs des | Geschwaders im Stillen Ocean, K A. Jendogurow, 7 Japa- | nesen auf der Korvette »Bogatyr« eingeschisst, auf welcber dieselben sh nah Rußland begeben sollten, um daselbst die russische Sprache

dann dem Minister des Königlichen Hauses Freiherrn von Schleini, |

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Palais zum Diner, nachdem vorher Jhre Königliche Hoheit | die Frau Kronprinzessin den Grafen Blücher empfangen. | Abends beehrte Se. Königliche Hoheit der Kronprinz die Soirée des Grafen Redern mit Höchstseiner Gegenwart und wohnte derselben his zum Schlusse bei.

Posen, 24. Februar. (Pos. Ztg.) Papst Pius 1X. hat auf die ihm unterm 29. Dezember v. J. gemachte Anzeige von der ein- stimmig erfolgten Wahl des Grafen Ledochowsfi zum Erzbischof von Posen und Gnesen an die beiden Domkapitel unterm 6. Januar d J. ail überaus freundliches Antiwvortschreiben gerichtet. Vom Erz- hishof Grafen Ledochowsfi, der gegenwärtig in Rom weilt, ist beim hiesigen Domkapitel die Benachrichtigung eingetroffen, daß er vom h. Vater mit sehr wichtigen Arbeiten betraut sei und daher die Ver- waltung der ihm anvertrauten Erzdiözese shwerlich vor Mitte Mai werde übernehmen fönnen.

Frankreich. Paris, 25. Februar, Jn der gestrigen Sißung des gesehgebenden Körpers wurde zur Adresse eine Reihe von Amendements gestellt, Von denselben gehen folgende von der Majorität aus. Zu §. 9: »Im Augenblike, wo eine allgemeine Untersuchung über die Bedürfnisse des Ackerbaues eröffnet wird, dessen leidende Jnteressen innigst mit der Frage billigen Trans- ports verbunden sind, geht unsere wiederholte Bitte zwar auss\chließ- lich auf Verbesserung der Wasserwege, die so nothweudig is für die Industrie, den Handel und den Ackerbau, findet aber einen neuen Grund in dem seitmehreren Monaten zu Tage getretenen Mangel an Beförderungs- material auf den Eisenbahnen. « Zu F. 12: » Diese Stabilität ist nicht unver- einbar mit dem weisen Fortschritt unserer Jnstitutionen. Frankreich, der Dynastie fest zugethan, die ihm die Ordnung garantirt, ist eben so fest der Freiheit ergeben, die es zur Erfüllung seiner Geschicke nothwendig erachtet. So glaubt denn heute auh der gesehgebende Körper, der Dolmetscher der öffentlichen Ansicht zu sein, wenn er zu den Füßen des Thrones den Wunsch niederlegt, Ew. Majestät möge dem großen Akte von 1863 die Entwickelung verleihen, die er in sich trägt. Eine fünfjährige Erfahrung scheint uns die Zulässigkeit und Gelegentlichkeit dieses Wunsches dargethan zu haben. Die Nation wird, wenn sie inniger durch Jbre freie Jnitiative mit der Führung ihrer Angelegenheiten verknüpft worden i}, der Zukunft mit vollem Vertrauen entgegensehen.« Zu §. 7: »-Troßt der unbestreitbaren Fortschritte im Ackerbau seit 1852, ist die Uisache seiner heutigen Bedrängniß und des niedrigen Preises der Getreide in allgemeinen Ursachen zu suchen, namentlih in der Lage des Kredits, der Trans- portmittel, der öffentlichen Arbeiten; übrigens bringen ökonomische Vebergänge stets Störungen mit si, die man im Maße der Mög- lihkeit lindern muß; deshalb haben wir mit lebhafter Dankbarkeit Ew. Majestät uns ankündigen hören, daß Sie es für angemessen erahtet haben, eine gründliche Untersuchung über den Stand und die Bedürfnisse des Ackerbaues anstellen zu lassen. «

26. Februar. Der »Temps« erhielt heute wegen eines Artikels über die Neuwahl im Marnedepartement eine erste Ver- warnung.

__ Italien. Aus Messina wird über Paris, 26. Februar, die Wahl Mazzini's zum Deputirten für das italienische Par- lament gemeldet.

Türkei. Konstantinopel, 26. Februar. Die Pforte hat ihre Gesandten bei den Großmächten telegraphisch angewiesen, gegen alle etwaigen Beschlüsse derselben, welche den Rechten der Pforte auf die Donaufürstenthümer widersprechen sollten, Protest zu

Aus Bukarest wird dem »Frankf. Journ.«, den 26. d.,, tele- graphisch gemeldet : Nach einem verunglückten Fluchtversuche K usa's erklärte die provisorische Regierung in der Nationalversammlung,

Ausland bereit erklärt haben werde. In Wien dagegen erbielten »Wanderer« und »Presse« Tele-

freiwilligen Abdication Übergeben hatte.

Nußlaud und Polen. St. Petersburg, 25. Februar.

Und verschiedene Zweige der Militair- und Marine - Wissenschafteu B studiren. Die Wahl is auf Söhne einflußreicher oder gelehrter m Taikun nahe stehender Personen gefallen. Auf der Korvette G ogatyes haben sie bereits ihre militärischen und seemännischen tudien begonnen. Vier dieser jungen Männer waren Lehrer der neuen Sprachen (der deutschen, englischen, französischen und hollän-

dischen) an der höheren Schule in Jeddo.

Von der polnischen Grenze, 25. Februar. (Ofis. Ztg.) Dem »Dziennik pozn.« zufolge sind die regelmäßigen Untersiühungen; welche den unbemittelten polnischen Emigranten in Frankreich seitens der französishen Regierung gewährt werden, ziemlih bedeutend. Die Mitglieder der chemaligen National - Regierung und die Generale erhalten monatl. 100 Frs, die bevollmächtigten Kommissare und Obersten S0 resp. 70 Frs., die Offiziere niederer Grade 60— 50 Frs., und die Gemei- nen 35 Frs. Die Zahl der im vorigen Jahre unterstühten Emigranten betrug 2000 von der jüngsten und 1300 von der älteren Emigra- tion; zu diesen Unterstüßungen wurde im Ganzen die Summe von 1,900, 00 Fres. verwendet. Jn der Schweiz haben alle Unterstüßungen polnischer Emigranten seitens des Staats gänzlich aufgehört. Der russische Stabsfapitän der reitenden Garde-Artillerie v. Ko ssowsfki is vom Kriegsgericht in Petersburg der Betheiligung an einer in Peters- burg bestandenen Polnisch - revolutionären Verschwörung, der Besor- gung der Geschäfte der Revolutionäre und der Verbindung mit einem gleichzeitig in Petersburg bestandenen Russischen Revolutions- comitè für schuldig befunden und wegen dieser Vergehen zum Ver- [ust aller Standesrechte und zur Ansiedlung in entfernten Gegen- den Sibiriens verurtheilt worden. Auf Anordnung des Ministe- riums in Petersburg sind in den sechs Litthauischen Gouvernements sämmtlichen Polen, welche Staatsdomänen in Pacht hatten, nach vorangegangener Kündigung diese Pachtungen entzogen und an Russen, größtentheils Beamte, vergeben worden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 22, Februar. Nach einer lebhaften Debatte, welche sich gestern bis \pät in die Nacht hinein ausdehnte, hat der Staatsaus\{chuß den Beschluß ge- faßt, daß die nordwestliche Eisenbahn ihren Weg Über Carlsiad neh- men solle, Dadurch ist aber die früher zu den Vorarbeiten bestimmte Summe auf 500,000 Rdlr. herabgeseßt worden.

Dánemark. Kopenhagen, 24. Februar. (H. N) Die zur Prüfung des Armee - Organisationsplanes von der Regierung niedergesehte Kon.mission, aus Militairs, Marine-Offizieren und Ab- geordneten bestehend, hält fleißig Siyung in dem ihr eingeräumten Lokale in einem Palais des Schlosses Amalienburg. Die Frage wegen der Landesvertheidigung scheint immer größere Di- mensionen annehmen zu wollen. Eine hervorragende Ab- handlung nämlich, in der neuesten Nummer der von Dr. Steenstrup herausgegebenen dänishen Monatsschrift , weist nah, daß selbs ein verhältnißmäßig tüchtiges Heer nebst Flotte nur eine halbe Maßregel sein würde, wenn niht wirk- lih haltbare feste Punkte hinzukämen, die das Land jedoch vit habe. Der Verfasser weist nun die Nothwendigkeit der völligen Befestigung Kopenhagens von der See- und Landseite nach, wozu 15 Millionen Thlr. R.-M. nöthig seien, indem doch 5 Mill. Thlr. für das jehige Fefstungsterrain gewonnen werden könnten. Ebenfalls verlangt der Verfasser eine große Anzahl von Vanzer- batterieen zur Zerstörung der Transportschiffe einer event. feindlichen Landgangs8armee, da eine Landung sih schwer verhindern lasse. Der Verfasser hat berehnet, daß der englishe Angriff 1807 Dänemark E Thlr. und der leyte Krieg ihm 30 Mill. Thlr. gekostet abe,

Amerika. Der Pariser »Moniteur« vom 25sstten d. giebt in einem Briefe aus Buenos-Ayres vom 14. Januar die Be- schreibung des Terrains, auf welchem es demnächst zwischen den Paraguiten und den Alliixten zum entscheidenden Zusammenstoße fommen wird, Dieses Terrain wird von den beiden Ufern des Parañia bei Paso de la Patria gebildet, das von den Paraguiten schon seit Wochen stark verschanzt worden ist, um den UAlliirten den Uebergang zy verwehren. Der Paraña is an dieser Stelle 1200 Meter breit, hat aber in seiner Mitte eine niht ganz kleine Insel, auf welcher die beiden Parteien wohl zuerst an einander gerathen werden. Das brasilishe Geschwader, das bei diesen Operationen die Hauptrolle zu spielen haben wird, liegt etwas unterhalb von PVaso de Patria und wartet auf das Steigen des Wassers. Bis jetzt

gestattet dasselbe den mit {werem Geshüg versehenen Schiffen die

Fahrt nicht. Ueber den Stand der Angelegenheiten auf paraguiti- scher Seite hat man beinahe gar feine Kunde. Nur so viel ver- lautet, daß General Lopez entschlossen ist, den Uebergang über Oa bei Paso de la Patria bis auf’'s Aeußerste zu ver- theidigen.

Die Nachrichten (des Pariser »Moniteur«) aus New-York reichen bis zum 15. Februar. Der Präsident hatte dem Konsul für Chile das Exequatur entzogen, auf Grund der Verleßung der Neu- tralitätsgeseße durch ihn. Man kündigte die Ernennung einer Mili- tair - Kommission an, welche nah Brownsvpille sich begeben sollte, um eine sorgfältige Untersuchung über die Bagdader Affaire vor- zunehmen.

Man meldet aus Mexiko, 27. Januar, daß dic Kaiserlichen Truppen fortführen, Erfolge über die zerstreuten Haufen ihrer Gegner davonzutragen.