1866 / 235 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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höchstsein Erscheinen bei diesem Feste zuzusagen, so war Alles aufgeboten, um durch reichen und selbstsprehenden Schmuc die ämmtlichen inneren Räume des für große Festlichkeiten beson- ers geeigneten Schüßenhauses würdig herzurichten. Mit Aus- nahme der von Preußens Königen und Prinzen des König- lichen Hauses der hiesigen Schügengilde zu verschiedenen Zeiten es ten Scheiben waren alle übrigen mit den Namen der chlachten und Gefechte des leßten M , also eben so vieler Siege, geschmückt. Fahnen, Embleme, Blumen und Zier aller Art deuteten auf den Zweck des Festes und auf die Absicht der durch diese Bewirthung sich geehrt fühlenden Stadt. Mit groteT Liberalität hatten die städtishen Behörden alle Mittel ewilligt, um diesem Gefühl auch den entsprehenden äußeren Ausdruck zu geben, und so darf sich denn dieses Fest den schönsten Erinnerungen der Stadt an ihre Qusammengehörigkeit mit der Geschichte unseres Königlichen Haujes anschließen. Wie gnädigst a E Me a der ORLE, E S [niform des 1. Garde: tegumen1Ss ZU Fuß, begleitet von dem Empfan den dieselbe meinen - heimkehrenden siegrei dienstthuenden Flügel-Adjutanten Major Grafen Lehndor} S ‘bereitet 4 Ueberall rede A es (eg n Punkt 3 Uhr, und wurde {hon vor dem Eingange von den daß die Armee cines solchen Empfanges im ganzen Prinzen des Königlichen Hauses, Jhren Königlichen Hoheiten Lande vollauf und im höchsten Grade durch ihren dem Kronprinzen, den Prinzen Carl, Friedrich Carl, Heldenmuth, durch ihre Treue und Ausdauer sich wür- Albrecht, Adalbert und Alexander, 18 wie von dem Gene- dig gemacht hat. Wir befinden uns hier in Potsdam ral-Feldmarschall Grafen Wrangel und dem kommandirenden an der Wiege für die Begründung der jeßigen Armee. Von General des Garde-Corps, Prinzen Augu st von Württem- hier aus leitete mein seliger Vater und König die damals berg, im Junern aber von dem Oberbürgermeister, Gehel- noch neuen Grundsätze für die Ausbildung der neugeschaffenen men Rath Beyer, dem Bürgermeister Gobbin und dem Armee, Nachdem dieselbe sich unsterblichen Ruhm in den Be- Stadtverordneten- Vorsteher Nimrose ehrfurht8voll empfan- | freiungskriegen erworben hatte, leitete er diese Ausbildung bis gen. Jn den beiden großen Sälen waren die Gäste, zu seinem Tode mit unausgeseßter Liebe und Fürsorge. Mein \ämmtliche Regiments-Commandeure, Stabsoffiziere Offiziere, | Königlicher Bruder führte mit Energie diese kriegerische Schule die militairischen Behörden der Stadt, die Militair- in zeitgemäßen Verbesserungen weiter. Jch selbs habe diese Aerzte und die Deputationen der Truppentheile, zu welchen vor- Schule von den untersten Stufen an hier durhgemacht, bis zugöweise die mit dem Militair-Ehrenzeichen 1. und 2. Klasse dekorir- | mi das Schicksal an die Spiße der Armce stellte. Meine Auf- ten ausgewählt worden waren, 280 an der Zahl, chon versammelt, | gabe, dieselbe einer nöthig gewordenen Neugestaltung zu unter- als Se. Majestät der Kön1g, von den Klängen eines zichen, istmir jahrelang ershwert worden, ohne daßich mich beirren Siegesmarsches begrüßt, eintrat. Außer dem Magistrat und ließ, und daß ich keinen unrichtigen Weg eingeschlagen, dürften den Stadtverordneten hatten sich_ au der Ober - Präsident | die Erfolge beweisen und - die so allgemeine Anerkennung, der Dro Brandenburg von Jagow Excellenz/ der Chef welhe dem jeßt Ruhmgekrönten Heere gezollt wird. der Ober - Rehnungskammer von Bötticher Excellenz, und Ihnen Allen, meine Herren, die thätig gewesen sind, mehrere angesehene Einwohner der Stadt dieser Huldigung für | die Truppen vorzubereiten, aber auch denen, die in die Thaten unserer Garnison angeschlossen. Den Toast auf einem halben Jahrhundert dieser Thätigkeit oblagen Se. Majestät den König leitete der Ober - Bürgermeister und nicht mehr” unter uns sind, gebührt der Dank Geh. Rath Beyer mit folgenden Worten ein: des Vaterlandes. Jhnen, meine Herren, aber insbesondere, »Eure Königliche Majestät haben in gewohnter Huld und welche dies so vorbereitete Heer mit Heldenmuth zum Siege Gnade dur Allerhöchst Fhr Erscheinen mit den Durchlauchtigen geführt haben, gebührt mein innigster , mein Königlicher E S ondire AuSeichnt diosonm Fostmahle, unsere Stadt Dank! Greifen wir zu den Glásern. Es gilt, dieser Stadt einer ganz besonderen Auszeichnung gewÜrd! t und diesem Feste unseren Dank zu sagen für ihr herzliches Willkommen, es eg \{önste Weihe gegeben. Eurer Majestät wage ih daher ilt aber auch unser Aller Dank der gesammten lorreiche n chrfurchtsvollsten ‘Dank der Stadt auszusprechen, rmec! k ia bia aO zugleih mit dem tiefempfundenen Danke für die i weitere hohe Gnade, die es mir gestattet, im Namen der Stadt das Wort zu nehmen, und Eurer Königlichen Majestät den Sestgruß in Ehrerbietung und, wie ih wünsche, mit der Innig- e

Und diese Liebe, dieser Dank, dieser ubel, sie s{chwellen auf die Herzen der gesammten Bürgerschaft Potsdams! Ja, wäre die gane Bürgerschaft hier vetsemmelt; volltönig das weiß ih stimmte sie mit den anwesenden Repräsentanten Eurer Königlichen Majeftait egger emen Armee ein in den Jubelruf, zu dem ich jeyt mein Glas erhebe: Seine Majestät der König, der Siegreiche, der Feste, der erechchte lebe hoch! «

Se. Majestät der König geruhten, als der immer wieder ausbrechende ochruf geendet, auf diese Anrede Folgendes zu erwiedern: |

Ich beginne meine Erwiederung mit. meinem aufrichti- gen Dank, Herr Ober-Bürgermeister, für die Gesinnungen, welche Sie so_ eben ausgesprochen haben, wobei ich jedoch dasjenige, was Sie über mich so freundlichst gesagt haben, nicht hätte hôren sollen. Zugleich sage ich der Stadt Potsdam meinen Dank für den schönen , feierlihen und herzlichen

Bald nach diéser Königlichen Erwiederung verließ Seine Majestät der König das Fest, Während e, Königlich E A, es e N des Königlichen Hauses it darzubringen, mit welcher in Liebe und Verehrung unser des Schü zue: Ends den? S ai LaHRZAUW Rom Mnr fen e t E E T: E Uer des Schüßenhauses verweilten. Ein Toast für die AURSEA unserm Allergnädigsten König und Herrn. enl- | für die Potsdamer Garnison, ständ zwar e D aa6 Für N Zeit, wo das Unklare, das Mißverstandene O | konnte aber nun, da Seine Majestä! der König Aller- Unverstandene der, nah Gottes Rathschluß durhbrechenden höchstselbst gesprochen und Beider gedacht hatte, nicht mehr aus- E Se En, die Gemüther ängstigte und bewegte, a gebra werden. Das schöne Fest wird auf lange hin in dem wg Qweifelsucht und Mißtrauen bösen Samen auszustreuen i S E al e Ra Been zu egannen, wo die Strebungen vielfach auf unheilvolle Wege E A ajestät des Königs in abzulenken drohten, wo der Feinde Uebermuth und Uebermacht Ea N a4 s Dans ne E gegen Preußen sih crhob, für diese Zeit hal Gott der Herr, | nächst galten JENIGEO, RATIAOE geg Mengen Me Jus S E E Wn elta er 0 E wollte, O : ure nigliche ajestät mit allen Herrschertugenden In Magdeburg ist am 25. d. der General der Jn- Jhrer glorreichen Ahnen auf Preußens Thron gestellt, ein Fels | fanterie und A il, Gouotitr von A er E im Meer ein leuchtend Vorbild der Pflichttreue und der | Schack, welcher erst vor einigen Tagen wegen Krankheit seine hingeendlen Liebe für das Vaterland! 1 hohe Stelle in Dresden aufgegeben hatte und nah Magdeburg Und klar und licht und hell ist es geworden in unserem theuren zurückgekehrt war, seinen Leiden erlegen. Der General von Scha Preußenlande. Dank Eurer Königlichen Majestät, die Sie } waram25.Oktober 1791zu Berlin geboren, trat im Jahre1806 in die mit eiserner Festigkeit gegen alles Drängen , allen Widerspruch, Armee und wurde am 22. Dezember 1806 bei dem 4. Ostpreu- in weiser Voraussicht des Kommenden, Preußen ‘vor Allem | ßischen Reserve-Bataillon Offizier. Jm Jahre 1814 wurde ex eine Armee gegeben haben, die sih so herrlich bewährt, die | zum Hauptmann ernannt, 1816 erhielt er eine Compagnic,/ durch ihre Thaten die Welt mit Staunen und Bewunderung wurde 1825 Major, 1830 Commandeur des Füsilier-Bataillons erfüllt hat , und durch welche Preußen sich wehrtüchtig gegen | im 39. Regiment, 1838 Commandeur des 20. Landwehr-Regi- alle seine Feinde Uy. «7 S mngAl ail: ments, 1839 Oberst - Lieutenant, 1840 Oberst, im Jahre 1841 _ Dank Eurer Königlichen Majestät, die Sie die Milde, | Commandeur des 12, und 1844 des 34. Infanterie - Re- die E id die Gerechtigkeit nie verläugneten , die Sie zu gmenzs , 1845 Brigade - Commandeur der s. Infanterie- rechter Zeit auch die Gnade voll und ganz walten ließen. rigade, 1848 wurde er Militair - Kommissarius in der NE0v ina Ie und den altenburgischen und reußischen Län- dern; 1849 übernahm er das Kommando. der Truppen in Frankt- furt a. Ma in demselben Jahre zum Kommandanten von Mainz, 1851 zum Commandeur der 15. Division und am 3, Juni zum kommandirenden General des 4. Armee-Corps {er- nannt. Anfang Juli d. J. erhielt Se. Excellenz das Amt eines

Máächtige Feinde haben Eure n Aren 1A nie-

dergeworsen , herrliche Siege erkämpft , Preußens Macht und Ehre in wunderbar kurzer Zeit gehoben und gemehrt; der s{önste Gewinn für Eurer Königlichen Majestâl landes- väterliches Herz aber ist ein beglüttes Volt , das in Dank- barkeit und Liebe Eurer Königlichen Majestät jubelnd zujauchzt.

General-Gouverneurs des Königreichs Sachsen, in welcher hohen Stellung der Verstorbene bis zu seinem N ini C aiblie

12 Ständemitgliedern um Berufung der Landesvertretung für die Zeit des Uebergangs8zustandes sind weitere 22 Abgeordnete

trage, aber nicht mit der Begründung einverstanden erklärt.

hessens mit Preußen die städtishen und öffentlihen Gebäude zu shmücken.

es wohl anzusehen, daß Offiziere und Mannschaften reich mit

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ben ist. : Kassel, 26. September. Die »Hessishe Morgenzeitung« aqt: Der an das Gouvernement gerichteten Vorstellung von

beigetreten. 4 Abgeordnete haben sich außerdem mit dem An- Der Bürgerausschuß hat gestern einstimmig beschlossen, den Stadtrath zu ersuchen, am Volzugstage der Vereinigung Kur-

(Kass. Z.) Das 70. Infanterie - Regiment begann heute Morgen um 6 Uhr seinen Ausmarsch per Bahn in seine alte Garnison Saarlouis. Als Beweis guter Aufnahme dahier ist

Blumen beschenkt hier auszogen.

Schleswig-Holstein. Tondern, 23. September. (Flensb. Nordd. Ztg.) Statt ciner Deputation zux Bewillkommnung des Generals von Manteuffel, wozu die Städte Haders- leben und Apenrade aufgefordert hatten, ist von hier aus vor- läufig eine schriftliche Begrüßung ‘abgesandt worden, da in Kurzem eine Deputation abgehen wird, um die Verlegung eines Truppentheils als Garnison für Tondern zu erbitten.

Mecflenburg. Schwerin, 26. September. (Meckl. Z.) Qu der heute dur eine Ansprache Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs erfolgenden Eröffnung des außerordentlichen

Landtages sind zu Kommissarien von schwerinscher Seite |

Ministerpräsident Staatsminister v. Oerßen und Staatsminister v. Leveßow, von strelißscher Seite der Minister v. Bülow er- nannt worden. Die Versammlungen des Landtags werden in der Centralhalle stattfinden. Der Eröffnung des Landtags ist heute Mittag eine kirchliche Feier vorangegangen. A

Sachsen. Dresden, 26. September. Einer Mitthel- lung des »Dresdner Journals« zufolge 1k der König von Sachsen heute aus Schönbrunn abgereist und hat sich zunächst

nach Regensburg begeben.

wird mit nächster Woche der Stafford Northcote den Minister des Jnnern ablösen.

tungen gegen die befürchtete organisirt fliegende Kolonnen von je Truppen, 1 Sgr igen sollen mit Hinterladungs - Gewehren ausgerüstet werden.

öftlih vom Cap Blanco, hat der Fanatismus wieder zu deln geführt, und der marokkanische Beamte ließ spanische Un- terthanen angreifen und benachtheiligen. Die madrider Regie- rung hat aber bereits auf ihre Vorstellungen die Zusage er- halten, daß die Scbuldigen exemvlarisch bestraft werden sollten.

fische Gesandtschaft beigewohnt.

Das 1. und 2. Bataillon des 4. Brandenburgschen Jn- fanterie- Regiments Nr. 24, welche seit dem 11. d. Mis. einen Theil unserer preußischen Garnison bildeten, sind heute Nach- mittag per Eisenbahn abgerückt, um Über Berlin in ihr früheres Standquartier Neu-Ruppin ur I (Das 3. Bataillon dieses Regiments lag bis jet 1n eipzig.) _

| S teen bera. Stuttgart, 26. September. (W. L. B.) Die Kammer hat in der heutigen Sißung den Erlaß einer Adresse auf die Thronrede “beschlossen. Unter den eingelaufe- nen Petitionen ist eine auf Unter)uchung der Kriegsführung des Bundes8armeecorps gerichtet und eine andere will, daß die Entschädigung E die P Eingquartierung von dem gan- zen Lande gelei\tet werde. a g : j Präsident e Weber warnte davor, sich bei der Neugestal- tung der deutschen Verhältnisse einer Gefühlspolitik hinzugeben und ermahnte die Kammer, der Gewalt der Thatsachen Rechnung zu tragen. Die Abgeordneten Gültlingen, Schott, Mittnacht und Wiest legten lebhafte Verwahrung gegen die etwaige An- nahme ein, daß der Präsident die Ansicht der Kammer aus- gesprochen habe. : EMWIE E 761A E Die erung legte den Friedensvertrag mit Preußen vor und verlangte die Bewilligung der Kriegsentschädlgung. _,

Hesterreich. Wien, 29. September. Jhre Majestäten der Kaisex und die Kaiserin sind heute Vormittags von Tschl in Shönbrunn angekommen.

(roßbritaunien und Frland. London, 24. Sep- tember. Seit drei Tagen ist in Folge des andauernden Regen- wetters auf Neu-Fundland der dortige Telegraph in un- brauchbarem Zustande und somit die Telegraphen -Berbindung zwischen New-York und hier einstweilen unterbrochen. Sonn- tag Mittag wird von Neufundland telegraphirt: Landlinien noch immer unterbrochen. Anhaltender Regen y ohne Aussicht auf Aufhellung. Ein späteres Telegramm meldet, daß der Sturm eine Anzahl Telegraphenstangen umgeworfen Und daß es ein paar Tage erfordern würde, den Schaden auszubessern. Die Neufundland - Linie ist überhaupt durch schlechte Jsolirung von solcher Beschaffenheit, daß sie bei Sturm oder Regen leich unbrauchbar wird. Wie von amerifanischer Seite versicher wird, soll dem Uebelstande bis November abgeholfen sein. i

Denjenigen, welche an der Kabellegung hervorragenden Antheil gehabt, wie insbesondere der erste Jngenteux Herr Can- ning und der Capitain des »Great Eastern« Herr Anderson, ist, wie es heißt; von der Königin eine, Auszeichnung zugedacht, und wenn 1 ihnen noch nicht zu Theil geworden, #0 hat das seinen Grund in dem Wunsche, vorher festzustellen, wer sich vorzugsweise um die glückliche Vollendung des großen Unlter-

nehmens verdient gemacht, um so die ehren zu können, denen die Ehre gebührt.

[8 Vertreter des Ministeriums bei Jhrer Majestät Präsident des Handel8amts Sir

-In Canada werden ausgedehnte militairishe Vorberei- enierinvasion getroffen. Man 500 Mann regulairer Freiwilligen und einer halben Batterie. Die

Wie die neueste Post vom Cap berichtet, hatten die Kolo-

nisten woährend der leßten Monate ungewöhnlich stark dur die Diebereien der Kaffern zu leiden gehabt. Die Viehdiebstähle hatten in British Kaffrario eine solche Ausdehnung angenoum- men, daß die Landbauern si zu einem Verein zu gegenseitigem Schuße zusammenschlossen und sich an den Gouverneur wand- ten um Herstellung eines alten Statuts , das den Ansiedlern das Recht ertheilte, Diebe, deren sie nicht habhaft werden konnten, todtzuschießen. Machtbefugniß zu besien, um dem Gesuthe zu entsprechen.

Der Gouverneur glaubte indessen nicht dic

Spanien. Jn der marokkanischen Hafenstadt T dass

än-

“Gtulien. aus Rom wird vom 44. d. gemeldet, daß

Tages vorher die päpstlichen Offiziere und die Offiziere der römischen Legion ein gemeinschaftliches Banket von 360. Cou-

verts gegeben, dem alle französischen Generale und die franzö- Graf Montebello brachte einen Toast auf den Papst, Oberst Axrcy auf den Kaiser Na- poleon aus, Am heutigen Tage hat der Papst der vor ihm vorbeidefilirenden Legion den Segen ertheilt.

Im Dezember wird ein Kardinal-Consistorium gehalten wer- den, worin Chigl Ferrari und Berardi zu Kardinälen ernannt werden sollen. Berardi gilt auch als Antonelli's muthmaßlicher Nachfolger. |

In Palermo herrscht seit Ankunft der Txuppen wieder Ruhe, die übrigen Städte Siciliens senden elne nach der ande- ren Ergebenheits-Adressen an den König ein. Jn Florenz

wird stündlich das Dekret erwartet, das die Auflösung der Frei- corps anordnet. A E

In Venedig wird der Tag der Unabhängigkeit mit der festlihen Wiedereröffnung des so lange geschlo]sen L nte eie Fenice- Theaters gefeiert werden. Der Director“ der tailänder Scala hat die ersten zwöl\ Vorstellungen übernommen und die ersten Kräste Italiens haben ihre unentgeltliche Mitwirkung

zugesagt. ; 7 j Garibaldi traf am 29. September in Florenz ein.

Türkei. Aus Prosnero auf Kandia hat der konstan- tinopeler »Levant Herald« einen ausführlichen Bericht über die dortigen Vorgänge erhalten. Aus Prosnero, 6. U. 18. August, ist auc die Denkschrift datirt, welche die General-Versammlung der Kretenser- an die Vertreter der christlichen Mächte richtete, um ihren Entschluß, sih von der Türkel loszusagen und mit Griechenland zu verbinden, zU verkündigen und zu begründen. Das darauf bezügliche Dekret trägt das Datum vom 21. Aug. u. 2. September. Wenige Tage bervor dasselbe erlassen wurde, begannen die Feindseligkeiten, und zwar im Bezirke Selinos,zwischen einer Abtheilung türkischer Baschibozuks und den Vorposten der Christen. Als Angreifer traten bei diesem Anlasse die Türken auf, und in Kanea glauben die Europäer allgemein , daß die Iúürken den Kampf} absichtlih begannen, da sie einer friedlichen Ausgleichung mit den Christen sehr abhold und deshalb auch mit dec Sendung des neuen, großherrlichen Kommissars, Mustapha Pascha, nichts weniger als einverstanden seien. Von leßterem erwarten indessen auch die Christen nichts, da ibnen sein Vorgehen bei dem Aufstande im Jahre 1853 noch in frischem Andenken \{chwebt. Damals hatte er. eine allgemeine Amnestie verkündet, und als die Christen , seinen Worten vertrauend, heimkehrten, ließ er 40 der an esehensten ergreifen und aufhängen. Am 10. September ließ die Regie- rung Waffen und Munition unter die Lene Türken vertheilen,, in der Absicht, sie ebenfalls zum ampfe gegen ihre christlichen Landsleute zu verwenden. Seitdem haben nun die Kämpfe stattgefunden, von welchen der Telegraph bereits ver- schiedene, einander widersprechende Nachrichten brachte. Das

den erwähnte Dekret lautet: | in ° Die e Versammlung der Kreter, eingedenk des S wures

im Jahre 1821 und nah dem Wunsche des Volkes für die Vereini-

gung und die Unabhängigkeit der ganzen hellenischen Nation, dekretirt -