1908 / 300 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Dec 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Vorlage der Königlihen Gisenbahndirektion Aenderung des Ausnahmetarifs Ausfuhr über See.

Beratung der eisenbahnseitig für den Ausficht genommenen Aenderungen.

nover, betreff S 10 für Steinsalz und Si-desalz

ftändiger Zug nah Berlin. Weiterführung der Züge 6s und 79 über Altenbeken bis Hannover. Einlegung eines Gilzugpaares auf der Strecke Herford—Warburg Feriensouderzüge nah dem Harz uSrüftung der D-Züge mit Thermometern. Zeit und Ort der nälsten Sigzung. Hannover, den 15. Dezember 1908. Königliche Eisenbahndirektion. We sener.

Die von der Preußis d ‘R sekosten d un eisekosten der Schußmannschaft in Lichtenberg, vom 1. Dezember 1908, und unter i Nr. 10930 die Verordnung, betreffend die Disziplinar- verhältnisse der Privatdozenten an den Technishen Hochschulen, vom 3. Dezember 1908. Berlin W., den 21. Dezember 1908. Königliches Gesezsammlungsamt. Krüer.

“aag ab zur Ausgabe gelangende Nummer 40 en Geseßsammlung enthält unter

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 21. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen vorgestern im Neuen Palais bei Potsdam die Vorträge des Chefs des Marinekabinetts, Vizeadmirals von Müller und des Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Admirals von Tirpiß sowie des Reichskanzlers Fürsten von Bülow entgegen.

eute vormittag hörten Seine Majestät die Vorträge des inanzministers Freiherrn von Rheinbaben und des Chefs des Zivilkabinetts von Valentini.

a —————————

Eisenbahnverkehrsordnung.

Der Bundesrat hat in seiner Sizung vom 17. d. M. die im Neichscisenbahnamt bearbeitete neue Eisenbahnverkehrs- ordnung genehmigt und ihre Einführung zum 1. April 1909 beshlossen. Damit haben die Verhandlungen, die seit mehreren Jahren zwishen dem Reichseisenbahnamt und den beteiligten Bundesregierungen sowie mit Vertretern des Handels, der Industrie und der Landwirtschaft gepflogen wurden, einen befriediaenden Abschluß gefunden. Die neue Verkehrsordnung trâgt zahlreihen berehtigten Ansprüchen des sih rastlos ent- wickelnden Verkehrs “n mag der Stoff ist üversichtliher als bisher geordnet und auf eine flare, knappe Ausdrucksweise ist besonderer Wert gelegt.

Die Veröffentlihung der neuen Ordnung wird demnächst im „Reichsgesezblatt“ erfolgen.

Nah den mit den Regierungen von Oesterreich und Ungarn getroffenen Abreden werden voraussichtlih in diesen Staaten gleichzeitig neue, mit der Eisenbahnverkehrsordnung in allen wesentlihen Punkten übereinstimmende Betrieba- reglemenis in Kraft treten.

Dur Erlaß des Finanzministers vom 16. Dezember 1908 ist bestimmt worden, daß die Zinsscheine der Schußt- gebietsanleihen hinsihtlich ihrer Annahme und der Aus- reihung neuer Zinsscheinbogen bei den öffentlichen Kassen nah den für die Reichsanleihen aufgestellten Grundsäßen zu be- Es und insbesondere vom 21. des dem Fâlligkeitstage vor-

ergehenden Monats ab sowohl einzulösen wie als Zahlungs- mittel statt baren Geldes anzunehmen find.

Der Königlih württembergishe Gesandte Freiherr von Varnbüler hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesen- heit führt der Königlih württembergische Militärbevollmäthtigte Oberst von Dorrer die Geschäfte dec Gesand!schaft.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Königlich württem- bergische Ministerialrat Dr. von Köhler ist von Berlin abgereist.

Der Regierungsrat Körner in Wiesbaden ift der König- lihen Regierung in Frankfurt a. O., der Regierungsrat Dr. Haaje in Lüneburg der Königlichen Regierung in Magdeburg, der Regierurgsrat Dr. S teputat in Gumbinnen der Königlihen Regierung in Münster, der Regierungsrat Eberhard in Frankfurt a. O. der Königlichen Regierung in Cöln zur weitcren diensilihen Verwendung überwi. sen, dem Regierungsrat Dr. von Kries in Stade ist die kommissarische Verwaltung des Landratsamtes im Kreise Dirschau, Regierungs- bezirk Danzig, dem Regierungsassessor Dr. Wolf in Münster die kommisfsarische Verwaltung des Landratsamtes im Kreise Sulingen, Regierungsbezirk Hannover, übertragen, der Regierunggeassessor Dr. Kleemann aus Helgoland ift der Königlichen Regierung in Posen, der Regierungsa}essor Klugki st in Breslau der Königlichen Regierung in Arnsberg, der Regie- rungsassessor Peyer in Arnsberg der Königlichen Regierung in Breslau zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen, der neuernannte Regierungsassessor Freiherr Senfft von Pilsach aus Frankfurt a. O. dem Landrat des Kreises Neuwied, der neuernannte Regierungsassessor Freiherr von Dungern aus Cassel dem Landrat des Kreises Memel und der neuernannte Regierungsassessor Dr. Schmiß aus Münster dem Landrat des Kreises Stade zur Hüfeleistung in den landrätlihen Ge- schäften zugeteilt worden.

Die Regierungsreferendare Mayer aus Oppeln, Bilharz und Mangold aus Hannover haben die zweite Staateprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.

end zur

Sommerfahrplan 1909 in Weiterführung des D-Zuges 72 D 153 D 15 als seIbst-

10929 die Verordnung, betreffend die Tagegelder |

Laut und vorg

Me S.

celebes) ein Menado (

„Arcon

Aus Auckland wi heutigen Tage berichtet: Nach

inSamoa. Unruben zu stif maligen samoanischen verloren zu haben fechten, Deutschland sei weiter. Wenn das sammeniritt, wünschen sie,

von ibre

mitgeteilt wird, wiederholt hat jedoch schädliche, Wirkungen solher JIntri gewendet.

am 18. Dee, in St. T

etroffen und geht rdcelebes) in See.

glauben

samoanische die

für die Ru

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Deutsche Kolonien. „FReuterschen Bureau“ vom

bier eingegangenen Nathrihten versmßek e

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ten, weil sie durch aments

und

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Mach die A nur

Parlamen

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werden die

Protektor

s 8 samoanishe Flagge zu bifsen, ist wahrscheinli, daß sie an Gngland und Amerika appellieren werden, damit Handlungsweise gerechtfertigt werden nit befürchtet, doch Behörden wahrscheinli passive Resiftenz

Hierzu bemerkt „W. T. B.“: samoanisher Häuptlinge find, wi

g des „W. T. B.“ ift S. M. S. „Frey homas (Westindien) ERG en von dort nach Santiago de Cuba in See

ift vorgestern in Makassar (Süd- 27. Dezember von dort nah

cinige Häuptlinge Auflösung des ebe- t und Würde

ver- nichts

¿u und es Vereinigten Staaten diese Länder entscheiden, ob sei oder niht. Gewalttätigkeiten Ÿ Häuptlinge den deutschen entgegenseßzen. Derartige Jntrigen einzelner e uns von amtlicher Stelle vorgekommen. Das Gouvernement

he auf Samoa bedenkliche

ns{chauung und t wieder

gen stets ohne Schwierigkeit ab-

die Dringlichkeit des Antra Erledigung des handelsp

Lesungen an.

folhe Verträge fehlten, den dringenden Wünschen ausw Man könne solche aktionen bezeihnen, als Akte stimmt, den guten Willen zu zutun.

unterliegen. Es handele fi [aufenden Jahres dauernden Mexiko für die Dauer von d

an Vollmatt zur

Betätigung versagen. Durch

heit ju erlangen.

{usses von 52 Mitgliede Weihnachtsferien an.

F

daß die Opfer, die Frankreich als diejenigen Deuts@&lands.

habe vor einigen Wochen die v

Kavallerie oder der reitenden die Ueberzeugung

um etwa 1000 verringera wer

debatte ge\{lofsen.

tagte sih das Haus auf

folge, vorgestern bis zum 3.

Der Ministerpräsident

des Gesamtkabinetts ü

das aftive und passiv

Der gestrige Ministe Desterreih-Ungarns be über Bosnien und die „Jeni Gazetita“ meldet,

sidenten des Senats Die De putiertenka

Antwortadrese cu der eingelaufenen Glückwuns

Sizung findet morgen ftatt.

Im Laufe der Verhandlun berr von Bienerth, ,W. T. B der für 1908 gültigen bandel8politisen Ermächtigung auf 1909 n âge ab uschließen, sondern dort,

vertragelosen Zustand zu gerech olitishe freundnatkarlichen Verhaltens,

den Zweck habe, Handelsvertr

Provisorien als handelsp

Angesichts der Bedenke shaft geäußert worden seien, diese Grmätigurg auf drei M noch erträglibes Eriftenzminimum bedeute. die endgültigen Vireinbarungen der legislativen Beurteil ih nur darum, die bis Provisorien mit Serbien,

Regierung müsse taber die Forderung stellen,

Nach Erledigung iner Reihe darunter eines Meéliorationsgeseßs,

vorlage, betreffend die Sozialvers&herung,

Im Senat stand vorgestern dit budgets auf der Tagesordnung. Wie das ,W. T. B * berichtet, bedauete der General Lan

Grenziruppen und ihre völlige Gleihwerti Truppen hervorgehoben. Der Kriegsminister gegenüber einer Kritik von der rechten Sei inführung der ¡weijährigen Dienstzeit

nahm der Senat das Unterrichts sih sodann mit dem Finanzgeseg.

Jtalien. Die Deputiertenkammer hat sich, „V. T. B.“

Oefterreich-Ungarn.

__ Das österreihische Abgeordnetenhaus erkannte vor- j gestern nach längerer Debatte mit 282

gegen 139 Stimmen

ges Silberer, betreffend die sofortige olitishen Ermächtigungsgesezes, an

.“ zufolge,

ärtiger Staaten augenblicklihem Entgeg

onate zu begrenzen,

rei Monaten fortsezen z

rn zu

raufreih,

r

Nicttdestoweniger se

zösischen Truppen imsiande, allem, was kommen konnte, Gerade diese Eigenschaft verbindere einen Küeg.

Der

ihr dies

und nahm hierauf die Ermächtigungsvorlage in allen

g erflärte der Minifterpräsident Frei- daß die Verlängerung iht n wo beseitigen oder t zu werden. ! Notstands- dazu be-

entkommen dar-

u können.

die ein Recht habe ft Oefterreichs Klar- !

Beratung des Kriegs-

ien die

Krieg8minister !

orzüglide Orgatisation der franzöfishen

de. Der Stamm. an

Februar vertagt.

Portugal.

do Amaral

berreicht.

Belgien. |

Die Deputiertenkammer hat, „W. T B.“

vorgestern bei der Beratung des Geseßes übtr

shiedsgerihte mit 62 gegen 29 Stimmen d e

ahlrecht bewillidt

Türkei,

rrat hat über die

at, „W. T. B.“ meldet, vorgestern dem König dk

und fsprach

end die zweijährige | an Reserveoffizieren

Unteroffizieren

wie das Demission

zufolge, Arbeit er-

L j Vorschläge züglich einer Verständigung |

Herzegowina beraten. Wie die

| Mt ist beshlossen worden, daß beiderseits Delegierte für die Verhandlungen ernannt werden sollen.

Der frühere Großwesir Said Pascha ift zum Prä- ernannt wörden.

mmer beschäftigte sich, „W. T. B.“

chtelegramme gewählt.

zufolge, in ihrer vorgestrigen Sißung mit der Bildung von Kommissionen. Untec anderen wur

4 n de eine Kommission von fünfzehn Mitgliedern zur Aufstellung

} eines Entwurfs für die die Thronrede sowie zur B

eantwortung Die nächste

Zu- |

n, die von Vertretern der Landwirt- babe si die Regierung ents{lofsen, en, was ein gerade Selbstverftändlih würden |

kleinerer Gesegentwürfe, ! sowie der Wahl eines Aus- Beratung der Regierungs- trat das Haus die

; mitteln, Besen, Büthern usw., Glas, Edelmetallen

eau glois, | Jadres weist für sein He& tarbringe, geringer seien | Vorjahre aus, frans- ; ¡u trogen. |

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! daraus erflärt sich au die stark: ait mit den gegnerishen | Picquart betonte bierauf | Seite des Hauses, daß die | nit ânmal die Artillerie geschwäßht habe, avs, daß das Gesetz, betre Dienftzeit, vom nächsten Jahre an das Defiiit

| |

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Nachdem das Kriegsbudget angenommen war, ver- | Jahrgang 1908, gestern nachmittag. In dieser Sißung budget an und beschäftigte

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| 1. Juli 1907

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etw | j ( T | tin DeutsGland im Erntejahre weise eine ungewöhnliche Stärke auf. Hierauf mnurde die General- |

| den süddeutschen Hauptgebieten des Tabakbaues, en Frauen ! und Elsaß-Lothringen, waren die

Der „Jeni Gazetta“ find vom Kriegsminifterium folgende Vorla en genannt worden, die demnächst der Kammer zugehen sollen:

1) Einrichtung eirxer Nationalmilti; 2) Akäoderung des Rekcuten, geseßes und Ausdehnung der Heerespfliht auf Nichtmohammedaner ; 3) Reform des Pensionsgeseße8; 4) Regelung der Besoldungen; 5) Regelung der Beförderungsoerbältnifse und Festseßung einer Altersgrenze; 6) Reform der Generalstabss{hule; 7) Dienst- [eistung der Seneralstabsoffiziere bei der Truppe; 8) Herabsegzung der aktiven Dienstzeit für die Dierstpflichtigen im Jemen, im Dedschas und anderen entfernten Gebieten; 9) jährliche Einberufung der Nedifs und Reservisten zu Waffenübungen ; 10) jährliche Stgießz- übungen und Manöver; 11) Zurükb?rufung der nötigen in Deutsch- [and dienenden Offiziere und alljährlihe Gntsendung von 10 Offizieren nach Deutschland; 12) Bewillizurg eines jährlihen Budzetkredits für alle Reformen.

Wie das „W. T. B.“ meldet, ist es am Freitag in Konstantinopel nah der Ankunft des österreihish-ungarischen Lloyddampfers „Avlona“ beim Transport ‘der österreichis- ungarishen Post zu Ausschreitungen und Tätlich keiten

ekommen. Infolgedessen hat der Botschafter Markgraf allavicini bei der Pforte ernste Vorstellungen erhoben.

Serbien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ find vorgestern die Altradikalen mit den Nationalisten und g Fortfritis. partei in Verhandlungen getreten, um ein Koalitions- kabinett ohne die dagegen opponierenden Jungradikalen zu bilden. Der Regierungswecsel ist erst in einigen Tagen zu erwarten, weil die Ergebnisse der Verhandlungen von den Parteien gebilligt werden müssen.

Amerika.

Der amerikanische Kongreß hat sih vorgestern bis zum 4. Januar vertagt.

, Wie das „W. T. B.“ meldet, hat das chilenise Ministerium vorgestern seine Entlassung gegeben.

Statiftik und Volkswirtschaft,

DeutsHlands auswärtiger Handel im November 1908.

Nah dem Novemberbeft 1908 der vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen „Monatlihen Nachweise über den E Handel Deutschlands“ betrug die Einfuhr im November d. F, 923026 t bershiezene Waren, außerdem 170 589 S!tück, nämli 5721 Pferde usw, 45 Stöte Bienen, 102 Fahrzeuge und 164721 Uhren. Gegen den Vormonat und den November des Vor- jahres hat die Einfubr um rund 10 v. H. nachgelafsen, namentlich die von Erzeugnissen der Land- und Forstwirtshaft, von Erzen usw., Brenn- | stoffen. 10 von den 19 Tarifabschnitten ergaben Auefälle gegen den | Vormonat.

Die Ausfuhr im November d. I. betrug 3 847 929 & ver-

ung des Hauses | schiedene Waren, außerdem 50 993 Stück, näclih 726 Pferde uíw., ium Schluß des Bulgarien und | Oktober d. I. Die es Mindestmaß Y der internationalen Gourtoisie nit zu | den | i ‘tine Zustimmung zu dem Gesegze seine PfliSt gegenüber der Allzemeinbeit er‘üllen, über die Gestaltung der handel8polilishen Zukun

17 StôckFe Bienen, 114 Fahjeuge und 50 136 ühren. Gegen den

und gegen den November v. J. hat die Ausfuhr ab- en . Es stieg die Ausfubr von landwirtshaftlihen Grzrug- niffen und folhen landwirtshaftliher Nebencewerbe. Bei 12 bon

19 Tarifabschnitten zeigen sich Abnakmen, besonders bei

| genommen.

werde das Haus | Gemishen usw. Erzeugnissen, bei unedlen Metallen und Waren daraus L | (namentli Eisen).

Die Gesamteinfuhr in den elf Monaten d. I. ergab : 99577 501 t ve2rschiedene Waren gegen 60666038 im Vorjahre,

außerdem 1467 221 Stück. gegen 1739 525 Stück im Vorjahre, j darunter 1 345 9:6 gegen 1 607 658 Uhren. Der Ausfall gegen das | Vorjahr ijt erbeblich und zeigt fi bei 13 Tarifabshnitten, am meisten | bei Erzeugnissen der Landwirtschaft (um über 2 Mill. Tonnen), | mineralischen und fossilen Nobstofea usw. (um faît 27 Mill. Tonnen), | unedlen Metallen (um 0,2 Mill.), weniger bei Spinnstoffen, S&nig- | stoffen, Papier, Stein-, Tonwaren, Ma'chinen usw. Gine Belebung ¡ der Einfubr ist bei hemischen Grundst-ffen usw., künstlichen Dünge-

1 : l wahrcehmbar.

Die Gesamtausfuhbr in den elf Monaten des [aufenden 41 830 617 t vershiedene Waren gegen 41 022 460 im aus, avßerdem 380 777 Stud, darunter 372 274 Uhren, gegen 419 384 Stück im Vorjahre, worunter 410 670 Uhren waren. Sie bat biernah eine Steigerung von über 800 000 t erfahren, woran Erzeugnisse der Landwirtschaft usw. EE enr 600 Fi t beteiligt sind;

Tai j nahme der Zollbegleihung mit Einfuhr scheinen. Wesentliche Zunadmen finden ih wol bet Papier, Stein-, Tonwaren, unedlen Metallen, besonders Gisen, bei Ma' chinen, eleftrot:chnischrn Erzcrugnifsen. Erwähnenswerte Ausfälle fiaden sich

Kraft der | bei Spinnsteffen und Waren daraus sowie bei chemischen Erzeugniffen.

Tabakanbau, „ernte, -abgaben und -verbrauch

1907/08 und Tabakanbau im Jahre 1908.

„Vierteljahr8heft zur Stalistik des Deútschen Reihhs*, ] entbält u. a. cine Statistik der Tabakernte und -be» steuerung im ug A Io für das Erntejahr 1207 (vom i . Juni und einen vorläufigen Nachweis über den Tabakanbau im Jahre 1908. na @ Mit Tabak bebaut und abgeerntet wurden im Jahre 1907: 15 405 ha gegen 14684 ha im Vo:jahie (1905: 14111 ha, 1904: 15 883 ha). Die Ernte aa trockdenen, dahreifen Blättern betrug 28 839 t“ (1906: 32 075 t, 1905: 31 860 t, 19014: 34 381 t) Von 1 ha der angebauten F.ähe wurden durchschnittlich 18,7 dz Tabak gewonnen (1903: 21,8 dz, 1905: 226. dz, 1904: 21,7 dz). Der mittlere Preis für 1 dz dachreifen Tabaks berehnet si, einschließlich

Das IV.

| der Tabaksteuer, im Gesamtdur§schzitt auf 93,7 46 (1905: 94,3 ,

1905 : 86,4, 1904: 77,5 4).

Die Tabakernte des Jahres 1907 war in ihr-m Bläiterertrag also wesentlih gerirg-r als die vorhergehende. Einige Landesteile hatten ter Menge nach eine {l-chte Ernte, zum Teil cine Mißernte. So blicbh in Brandenburg und Pommern der Blätterertrag von 1 ha um mehr als die Hälfte tinter dem vorjährigen zurück. Auch in Meckenburg und Anhalt fiel die Erntemenge sehr gering aus In in Baden, Boyern ] Ernteergebnisse besser, obwobl fie auch bier an die gute Ernte des Vorjahres niht ganz heranreichten. Die Beschaffenheit des Tabaks war im allgemeinen befriedigend, doch kam sie der von 1906 nicht gleih. Wégen der Kleinbeit des Blattes war der Tabak vorwiegend wenig geeignet zur Herstellung voa Zi- garren. Troßtem erreihten die Verkaufspreise im Gesamtdirhshnitt fast die gleiche hohe wie 1906.

Die Tabaksteuer hat im Grntejahre 1907 einen Ertrag von 11,7 Millionen Mark, der Zoll vom Tabak 68,2 Millionen Mark ergeben. Nach L der gezahlten Auefubrb:rzütungen verblieb ein Ertrag der Labakabgaben von 79,5 Millionen Mark oder 1,27 auf den Kopf der Bevölkerung.

Der jäbrlihe Ver brauch von fabrikationsreifem Rohtabak be- rehnet s im Durhschnitt der legten 47 Jahre auf 1,54 kg für

den Kopf Ein vorläufiger Nahweis über den Tabakanbau im Jahre 1908 ergibt als Gesamtfläche der im deutschen Zollgebiete R Tabak

lepflanzten Grundstücke 14 528 ha gegen 15405 ha im Jahre 1907.

Zur Arbeiterbewegung.

annheim meldet die „Köln. Ztg.“, daß der Verband Lu M idustriellen beschlossen hat, den bon der Aussperrung der enen nichtorganisierten Arbeitern eine Unterstüßung, war den verheirateten 20 46, den ledigen 12 # wöchentlich zu od l Die Maßnahme foll verhüten, daß die Nittorganisietten in bl ranisationen eintreten. Der Oberbürgermeister Martin ver- Me ste neuerdings mit einer Abordnung der Ausständigen des ebel werks. (Vergl. Nr. 298 d. Bl.) k ç 6 gls Folge der seit lärgerer Zeit zwi‘chen den Arbeitgebern un nehmern s{webenten Tarisftreitigkeiten im Tishlergewerbe mens erfolgte, wie ,W. T. B.“ berichtet, am Sonnadbendabend q im Arbeitgebershüßverbande vereinigten Tishlermeistern die E sperrung aller Tischlergesellen, soweit diese dem Deut- AnG) Holiarbeiterverbande angehören. Von dieser Maßregel (se auïäbernd tausend Tischlergesellen betroffen werden. L se Des {lehten Geschäftszarges wegen sollte, wie der „Köln. Ztg. Verviers telegraphiert wird, ein Teil der Arbeiter in der

x Spinnerei von Simonis statt im Tagelobn gegen Stück- (rbe peiterbeschäftigt werden. La die Arbeiter ih biermit nicht ein-

Aus

| erstanden erklärten, find fie am Sonnabendmorgen entlaffen worden.

Wohlfahrtspflege.

elung des Hauskollektenwesens für den

A E Deitlee iu S ELTIR A

isher wurde es vom Publikum unliebsam empfunden, daß 0' ; Se Weie verschiedene Kollektanten erschienen, um Gaben für L einzelnen Vereine und Anstalten zu erbitten. Unter diesem An- E der Kollektanten zu bestimmter Zeit litt erklärlicherweise die P digkeit der Geber. Um di¿sem Uebelstande _abjuhelfen, hat fe Hauptverein für innere Mission, NW. 21, Turm- raße 46 1, im Einverständnis mit dem Oberpräsidenten der Provinz Branderburg und tem Polizeipräsidenten von Berlin inen eicheitlihen Sammelplan ausgearbeitet, nah dem in jeder Woche nur eine einzige Kollekte zur Einsammlung gelangen fann, eine Regelung des Hauskollektenwesen?, die am 1. Januar 1909 in Kraft tritt. Sämtliche Vereine und Anstalten, die vom Dberpräsidium die Genehmiaung zum Einsammeln von Kollekten im Undespolizeibezirk Berlin erhalten wollen, baten \ih dieser Sammwel- adnung einzufügen. Für das Jabr 1979 if 40 Vereinen die Er- scubnis zum Ginsammeln einer Kollekte erteilt, deren Kollektanten verpflichtet sind, bei der Einfammlung sich geaau an den auf dem Sammelv'’an angewieseren Weg zu halten. Dieser Sammelplan, den jder Kcllektant bei si führt, kann von den Gebern der Kollekte ein- „eh-n werden. Jeder Kollektant bedarf zur Einsammlung einer „itimation mit dem Vermerk über die Genehmi,ung des Oberpräsi- duns und dem Jahresstempel des Polizeipräsidiums. Zur Erleichterung der Kontrolle würde es beitragen, wenn die Geber die Beträge felbst mit Tinte oder mit Tintensiift eintrügen oder doŸ unter ihren Augen durh Tintenstift eintragen ließen. (Sammelbücher mit angetundenem Tiutenstift [können durch die Kollekten-Ordnungsft- lle des Hauptvereins für innere Mission, NW. 21, Turmstrafße 46 I, bezogen werden.) Au wäre es sehr danfens8wert, wenn die Hausbesiger die Hausver- valter anwiesen, die Kollektanten in die Häuser hinein zu laffen, da- nit nibt freudigen Gebern, wie s bisher öfter vorgekommen ift, jede Eelegrnheit genommen wird, sich an den Kollekten zu beteiligen.

Kunft und Wissenschaft.

. F. Die Dezembersiturg ter Gesellschaft für Anthro- logie begann Zit der ‘Verlesung des Verwaltungsberihis für 1908 durch den Vorsigenden Profefsor von den Steinen. Es rurde darin pietätvoll des Verlustes einer ungewöhnlih großen Zahl au8gezeihneier Mitglieder durch den Tod gedacht und der Wunsch uh reger Beteiligung durch die bei watsenden_ Ausgaben h unbefriedi.enter stellenden Finanzen der Gesell chaft aus- gesprochen. Aus dem vom Scahmeifter_ Soekeland er- fiatteten Kafsenberiht ergab fich ein eigenes Vermögen der Gesellschaft don 4. Z. 5920 # (hierb:i 18 600 4 Stiftungen) und ein Ein- mhme- und Auzgabebudget von 160i0 #4. Unter den Einnahmen bilden die Mitgliederbeiträge von 11 524 4 den Hauvpiposten, unter den Ausgaben die A für die ene S Le f ven

igen Ausgaben geben Zeugnis von einer bemerken8werten Spar- n 0 eine Erböburg des noch 1500 4 betragenden Staatszu- ihusses bietet sid, so wünschenswert sie wäre, z. Z. keine Aussicht. y

Im Anschluß an diese Mitteilungen berihtete Gebeimrat, Professor Dr. Hans Virchow über die Rudolf Virhow- Stiftung für das Jahr 1908. Die Untersuchungen der Einhorn- böble im Harz sind abgeschlossen bezw. an die Geologishe Landesanstalt tbgetreten worden, die sie fortzuseßen beabsichtigt und zunächst die interessante Tatsache festgestellt bat, daß die hellen Bestandteile des Höblenbodens niht, was von vornherein unwahrsheinli war, Löß sind, jondern AbbröFelungsprodukte der Höblendecke. Die Erledigung dieser Angelegenheit hat sich unter den Umständen auf die Untersuhung und Ordnung der zablreihen Funde dieser mehrjährigen Grabung be- shränkt. Verhältnismäßig geringe Kosten haben auh die Kopien der Duschmann-Zeichnur gen verursacht, von denen farbige Nachbildungen gemacht worden sind, sowie einige kleinere für Forshungsreisen und Grabungen bewilligte Subventionen. Der größte Teil des aus dem Stiftungskapiial fließenden Zinsertrages von ungefähr 11360 4 ift mit 5000 #4 dem Forshangsreisenden Leo Frobenius ¡ur Verfügung gestellt, mit ebensoviel der prähistorishen Abteilung des Museums für Völkerkunde für verschiedene Untersuhungen, nament- lih an zwei Stellen in Rumänien, gewährt worden; die hier eventuell un madenden Funde werden Gigentum der Stiftung. Dem Herrn Frobenius is, in Anerkennung seiner früberen trefflihen Reise- ergebnifse, die zu ihrer Zeit aus der Stiftung mit Gewäh- tung von 9000 4 gefördert worden sind, diese neue Reise- unterftüßung gegen einen entsprehenden Anteil an seinen Sammlungen zugewandt worden. Die auf feinec gegen- wärtigen Reise von Herrn Frobenius erzielten Erfolge sh?inen er- freulib zu sein. Es liegen von ihm 3. Z. 2 Berichte vom 12. August und 27. Oktober vor, der ersle aus Timbukiu. Nah dem legten Berit belief fich die Zahl der verschiedenen, bis dahin son ge- sammelten Gegenstände, hier eingeschl: fen el, Steinwerkjeuge und vielseitige ethnograpbishe Erwerbungen, auf 3—4000. 4

ei der nun folgenden, auf Anirag eines Mitgliedes dur Afklamation gesehenen Wabl des Vorstandes für d23 Jahr 1909 wurde der bisherige Vorstand wiedergewählt. : :

Mit seinem im Namen des Vorstands abgestatteten Dank für

; ¡erns über ; die Wiederwahl verband der MOLMeREE S des. DEMguetns 5 | Bergangenheit angehörten.

den legten Tagen in die Grscheinung getretenen Absichten einer Sejesfion der Prähistoriker durch Bildung einer Gesellschaft für Vor- hichte. Bertcgor von ten Steinen glaubt, daß der in einem ustuf von g genofsen, dargelegte Zweck der Neugründung auch zu erreichen wäre durh eine Verteilung der zweifelefcei auf allen Gebieten einer flürker anwaSsenden wifsenshzftlihen Arbeit auf besondere Sektionen

gespr D. Ee “inie und Unrichrigkeit dünkt, um so lebhafter. als die Absicht bei

ftand, eine Zeitschrift für die Bedürfnisse der Prähiftorie zu gründen und für e et Bs brahliegende Polemik auf diesem Gebiet ein enes Organ zu schaffen

im Tertiär des französishen Departements Gorröze am gleihnamigen

i - Taf (Zusluß der Väröre, Nebenfluß der Dordogne) geglückten Fund

»niaaing link“ den Uebergang vom Affen zum Menschen, sehen

rofessor Dr. Kofsumz, unterstüßt von 90 Gesinnungs- |

egeben, an Pro-

wollen, haben Professor von den Steinen nthropologie in der

effor er zu telegraphicren, der zurzeit die Es fen Akademie vertritt. Auf Grs von Profesor Perrier hat Profeffor Boule, der nah der- Fund entsandt worden G die Anfrage brieflich beantwortet. Diese Antwort lautet dahin, da das gut erbaltene Sfelett alle Charafkteriftizen des Schädels des Neandertal-Menschen zeigt, vor diesem aber den Vorzug hat, daß Gésicht und Uaterkiefer vollständig erhalten sind. Der Kopf ist sehr groß im Verhältnis ju dem 1,60 m nit übersteigenden Körper.

Den ersten Vortrag des Abends hielt Profeior von Pap! emann über die Ursa§e für die Asymmetrie der Selenkfortsäge am Schädel. Der Vortragende begann damit, an 2 SHädelbiltern den Grad der überraschenderbebliden, unsymmetrish vergrößerten Ersheirung

er Gelenkfortsäße am obersten Hals3wirbel (Atlas) zu zeigen. Beide Bilder ließen aber auch sofort erkennen, daß die Asymmetrie bei ver-. schiedenen Schädeln reŸt verschieden is. Während fi am ersten Bilde der linke Gelenkfortsay lang und {hmal, der rechte kurz und breit zeigte, waren die Unterschiede am zweiten Bilde erbeblih anders und geringer. In der Tat wird die Verschiedenheit dieser Art von Asymmetrie übzrall beobachtet, denn diese Eigenschaft ift dem Menschen niht von Natur eigen die Neuaeborenen befigen sie nit sondern tritt erft im Laufe der individuellen Entwicklung ein. Welches aber find ihre Ursachen? Unm diese zu’ ergründen nahm der Vortragende genaue Untersuchungen an feiner eigenen Schädelsammlung vor, die aus 62 zuverlässig deuts§:n Ursprungs und 32 sogenannten Rafse- shädeln besteht. Die Unteriuhung ergab bei den ersten 53 asymmetrische, 9 symmetrishe, bei den andern 2 asym- metrishe, 30 s\ymmetrisce. Ein ganz Äbnlihes Resultat erbrachte die dem Vortragenden für die Untersuhung „jur Verfügung gestellte Waldeyershe Schädelsammlung: Unter 200 Ber- liner Schädeln waren nur 17, dagegen unter ebenfoviel Raffeschädeln 160 symmetrisch. Die Asymmetrie ist also eine kulturelle Grwerburg des Menschen, und ihre Ursache ift bean wahrscheinlich die Gewöhnung shiefer Kopfhaltung des Kulturmenshen beim Lesen und Schreiben. Eine charakteristishe Gestaltung, etwa der reSten Asymmetrie im Vergleih zur linken, ergab fsich nirgends, was nicht überrashen darf, da keineswegs alle Menschen den Kopf nah derselben Seite ‘\Sief halten. Daß die verinutete Ursate die wirklicke ist, folgerte der Vortragende aus den ihm be- kannten Lebensumständen der Menschen, denen die Schädel seiner Sanimlung angehört hatten: Die asymmetrishen Rafsenshädel hatten gebildeten, des Lesens und Sthreibens kundigen Negern angekbört, die wenigen symmetrischen deutschen Schädel dagegen Analphabeten. An einigen Fällen ergab si Asymmetrie allerdings auch bei Menschen, die zeitlebens wenig oder gar nicht gelesen oder gesrieben hatten Dagegen konnte nachgewiesen werden, daß fie in ibren Berufen zur Sthiefhaltung des Kopfes Anlaß gehabt hatten. Natürl'ch kann auch jede zu schiefer Kopfhaltung nôtigende Kunsftfertigkeit die gleihe Wirkung äußern. In der si ans{ließerden Diskussion wurde geltend gemacht, daß die Ursache diefer ¡weiielos vorhandenen Asymmetrie wokl tiefer liegen möge, nämli in einer sehr bäufigen, schon im ersten Teil der Gnt- wicklung si zeigenden Abweichung der Wirkbelsäule von der normalen Richtung. Diese Grsheinung werde auch bei Tieren b-obachtet. Der Vortragende wies diesem Ginwand gegenüber jedo darauf hin, daß die Werte der anor nalen Grtwicklung folher Art ‘doch fo vershi-den von den vorlitezendenfalls in Betracht om nes seien, daß die Ursachen aum miteinander verwechselt werden könnten. _ _ j Als ¡weiter Redner dzs Abends spra Profefsor Adolf Fischer- Kiel über Erfahrungen auf dem Gebiet der Kunst und sonstige Beobahtungen in Ostasien. Der Vortragende war im leßten Frübjabr, gleich nach seiner Rück-hr aus Ostasien, e a 34 Iahr geweilt und als Attas für die künstlerishen Interefsen bei den Gesandtschaften ia P.king und Tokio wertvolle Erwerbungen für unsere Museen gemacht hat, zu einer längeren Berit in e Anthropologishen Geselischaft bereit gewesen, haite sich tamals (vergleihe Nr. 72 der D. R.-A. vom 24. März l. I.) aber ¡unächst mit einem kurzen, ortentierenden Vortrage begnügt und bei dieser Gelegenheit einige hervorragende althinesische Kunsiwerke als Proben seiner Erwerbungen vorgelegt und e:läutert. Diesmal brachte P fessor Fischer seinen Vorsay umfängliczer Berichterstattung zur Aus- führung. Wie es in Begleitung zahlreiher hocinterefsanter Licht- bilder geshab, das verdiente den B-ifall und den Dank, E am Schluß dem Vortragenden aus8gesproYen wurde, in höchftem Maße; denn er belehrte vor allem eindringlih darüber, daß auch China seine kla‘sishe Zeit einer großen Kunst gehabt hat und daß diese Zeit bor- buddhiftisch zu nennen ift, weil ihre besten Leistungen der Regterungs- zeit der Chou-Dynafstie (1122—255 vor unserer Zeitrechnung) und der Han-Dynastie (221 vor bis 206 nah unserer Zeitrechnung) angebören. Indessen diese klassishen Kunstwerke sind in China so versteckt, lo wenig selbft von den gebildeten Glementen gekannt, ge chägt nao ge würdigt, so gar nicht in Sammlungen vereinigt, wie es do in Jon der Fall ist, daß nur ausgedehnte Reisen durch das Land. in ihre Bekanntschaft einführen. E3 berührt bei tieferem Gindringe1 in diefe Erinnerungen an eine klafsishe Kunstepoche, Hei Bekanntwerden mit ihren noch vorhandenen Zeugnissen höch| eigenartig, zu sehen, wie auch der Sinn für diefe Kunst den Chinesen von beute verlorea gegangen scheint und wie man seit E hunderiea eine Pseadokunst anbaut, die gemeînes Material, wie Lehm, zu plastifchen Werken, die greulihen Cn der buddhisiishen Hölle vor allem, formt, fie mit nen Dae en arstreiht und vergefsen zu haben s{cheint, daß den Künstlern für hre Skulpturen au Holz und Stein zur Verfügung stehen. Im einzelnen begann der Vortragende, der gerade von diesen alten Kunfterzeugnifen eine beträhtlihe Anzabl, u. a. ein Relief in Kalkstein von B M Länge und über 1 m Höbe, das etwa 2000 Jahre alt ist, für das Berliner Museum erworben hat, seine Darlegungen bei Japan, gab dann fehr eingehende Schilderungen von Korea und den Koreanern und endete mit jenen von den heutigen Bewohnern wenig in e Kunstwert erkannten chinesi {hen S!kalpturen in Hol un Stein, deren Bekannishaft wir eben erst zu machen beginnen. Es ift bei der großen Fülle des Gebotenen, ein\schließlich der in s Vortrag tingestreuten Beobahtungen von Volkssitten, Gebräu En Trachten und vieler feinsinniger Bemerkungen, an diefer Stelle uy mögli, auzführliher ju berihten. Hervorgehoben seien aber e nige japanishe Skulpturen aus einem wenig bekannten Material, näm s Kanshitsu, d. i. getrockaeter Lack, der, wie an den Statuen des Gotte Eno Gyoja und dcs Dämons Myodoki ersihtlih, von ausgez-ihneten, plastischen Eizenshaften ist und dem Künstler die feinste Heraus- arbeitung aller Einz¡elheiten gestattet. Das schon erwähnte, für as Museum gewonnene Steinrelief stammt aus dem Süden der Provinz Scantungo; es ift bemerken8wert dur bestimmte Anknüpfurgen an afsyrische Vorbilder, die E Bei seiver Eutltezeng, ana A Ee er Zers on Niniveb, ja au l as O Meng 0 Sehr eindrucksvoll auf die Ver- erwies sih vor allem die photographische Aufnahme

sammlung

| einer aufrechtst:-henden Statue eines bekrönten Gottes, in Chensing-fu, | zu Kloster Ta fo-sie (Provinz Tchili), die so ungebeure Abeezsangen

hat, daß fie tas Dat des zum Teil eingestürzten Tempels überragt.

für die einzelnen, sih bisher in der Berliner Sesellsaft für Anthro- | ologie die Hand reihenden verwandten Spzzialœifsenshaften. Er | tagt daher den getanen Schritt und die in dem Aufruf aus- | e Beurteilung der Sachlage, die ihm nicht frei von Ueber-

Direktor des Museums für Völkerkunde, Dr. Schuchhardi, be- | der es jet aber in shnellem T-mpo abwärts geht. Seit dem Be-

Die sensationellen Nathriten vershiedener Zeitungen über einen !

men:chlihen Skeletts, in dem einige Enthufiaften das gesuchte !

Die Gesichtszüge dieser aus Holz gesh1izten Riesenstatue sind von edler SHdaleie, an die Edin, der Skulptur, die wahrscheinlich auch als vorbuddhistisch (ror 6—700 unserer Zeitrehnung) ange- sprohen werden muß, ift frühzeitig große Mühe verwandt worden, fodaß dur aufgelegte Kupferplatten die Verwitterung hintangehalten worden ist. Korea dünkt dem Vortragenden ein besonders interessantes Land in der Vermittlerrolle, die es allejeit ¡wishen China und agte gespielt, und in der O ciginalität, die es fh bisher erhalten hat, mit

der gegenwärtig noch bestehenden Dynastie, d. t. seit 1392, ift C BAEES s Lande zu Gunsten der Lehre des Confucius mit Stumpf und Stiel ausgerottet worden; aber diese Lehre hat nie Boden im Volke gefunden, das d-m uralten Shamanentum nah wie vor anbängt und roh aus Holz geshnizten Gößen, denen man auf W-g und Steg begegnet, Verehrung erweist, jolange sie aufrecht stehen, fie aber mit Füßen tritt, wenn fie vzngefallen find. Es sei

bei diesem Anlaß noch erwähnt, daß unter den Tempeln des S mite sh in CGbina sehr edle Architekturen befinden, wie das Bild eines solchen 18 bewies, der nah wieder- holter Beschädigung dur§ Feuer ¡wise 1723 und 1735 neu erbaut worden ift,

Rol erhielt außerhalb der Tagesordnung Profeffor Dr. phil. und med. Robert Lebmann-Nitshe das Wort. Der Redner ist seit einigen Jahrea als Profeffor für Anthropologie an den Uni- versitäten zu La Plata und Buenos Aires im Amt und zugleih Vorftand der anthropologishen Abteilung des Museums zu La Plata. Er ift nach 4jähriger Abwesenheit anläßlich des Wiener - Amerikanischen Kongreffes nach Guropa gekommen urd würschte vor seiner Rückehr von tinterefsanten Forschungen Mitteilung zu machen, die sih auf die Urgeshihte Argentiniens beziehen. Das von ihm geleitete

useum ist reich an allerlei dem Boden der Pampa entnommenem A an Skeletten von Menschen und Tieren ; aber es waren früher nur ungenügznde Notizen über die Fundstäiten angelegt worden. Der Vortragende hat ju: ächst mit der Feststellung begonnen, daß in der Pampa, wo immer ihr Boden untersu@t wurde, deutlich drei über- einander liegende Schichten zu untersheiden sind, voneinander ges trennt durch bestitnmt gefäcbte Kalk- und Sändshichten, die eine dreimalige lang anhaltende Ueberflutung der Pampa durch das Meer erkennen laffen, beglaubigt u. a. auch durch ausgedehnte Außen- bärke, die sch in der Decke der MittelsGiht fiaden. Nunmehr wird jeder Fund mit Angabe der Schicht, der er angehö:t, regiftriert, und da die Funde menshliher Skelette- teile niht eben selten find, ift Profeffor Lebmann durch Mefsungen der obersten Hal8wirbel zu dem Ergebnis gelangt, daß die Gelenkfafsetten bei den Funden der jüngeren Zeit weiter aus- einanderzeben, als bei den älteren. _Er \chliefit daraus, daß die jüngeren Hal8wirbel einen größeren Shädel zu tragen batten als die älteren. Im übrigen gleichen die gefundenen Menschen- skeleite den anderen in Amerika unter gleihen Verbältnifsen E sodaß Professor Lehmann die Bejeihnung Homo primogenitus au auf den Urmenschen der Pampa anwendbar findet, aber anheimgibt, den Menschen ter europäishen Funde bis auf weiteres dur die Be- nennung Homo Antigens ja differenzieren, da kaum anzunehmen fei, hon aus geologishen Gründen nicht, daß zu einer Zeit die gleiche Form über die gane Erde verbreitet gewesen ist. Bezüglich der untersten Pampaschicht besteht kein Zweifel, daß sie zum Pleistocäu (naŸtertiäre Ablagerung) gehört.

Frau Anna vom Rath hat, „W. T. B.“ zufolge, der „Robert Koh-Stiftung zur Bekämpfung der Tuberkulose 125 000 #4 überwiesen mit der Bestimmung, daß dieser Fonds jur wissenshaftlihen Erforshung der Beziehungen zwischen Ernährung und Tuberkulose verwendet werde. Diese boch- herzige Spende bildet ein neues Slied in der Reihe der auf Förde- rung der Volkserrährung gerißteten Bestrebungew der Frau vom Rath, die vor 10 Jahren die ersten Krankerkühen {uf und im Vor- jahre eine mit einem Kapital von einer halben Million Mark aus- gestattete Stiftung zur unentgeltlihen Speisung Tuberkulöser er- richtete. In einer Kuratoriumssizung_ der Rotert Koch-Stiftung wurde die 4nnahme der Spende beschlofsen und diese zu Ehren der Stifterin als „Anna vom Rath-Fonds8“ bezeichnet.

Land- und Forftwirtschaft. Der Saatenstand in Preußen Mitte Dezember 1908. Auf Anordnung des Ministers für Landwirtschaft; Domänen und

Forsten hat in diesem Jahre ausnahmsweise um Mitte Dejember noch eine Ermitilung des Saatenstandes in Preußen stattgefunden, deren Ergebnisse die folgenden Begutachtungs8ziffern und Bemerkungen ersihtlich machen. ; S i

: Anlaß aus bot der Witterung8we@sel na den im vormonatigen Bericht geschilderten ungünstigen Verbältnifsen. Das Auflaufen des während der [ange anhaltenden trockenen Herbstwitterunz in die Erde gebrahten Saatgutes war {hon recht dürftig, als es der im [egten Drittel des Oktober eingetretene kurze, aber harte Froft, der ¿zu Anfang November, jet nach reihlizem Schneefall, stärker und ankaltender wiederkehrte, ganz verhinderte. Nur die in geringem Umfange bereits vor Mitte September in feuchtem Boden bestellten Rogaensaaten zeigten einen einigermaßen befriedigenden Stand. Ebenso befand sich die Bestellung der Aecker in bedenklitem Rückstande. Unter folchen Umständen konnte nah Aenderung der Witterungsverbältnifse aus der im Monat November abshließenden Berichterstattung die tatsächlihe Ginwinterang der Saaten nit beurteilt werden. Die Vertrauensmänner haben fi auch der besonderen Ea, wie aus den ¡ablreih eingegangenen

sführlihen Berihten hervorgeht, gern unteriogen. au * ved Abschlusse des vormonatigen Berichts brate Regen bei milder Temperatur Tauwetter und damit allmäblich neues Leben. Allerdings find die Tage {hon zu kurz gewesen, um überall sihtbares Wachêtum zu zeitigen. Auch blieb die Witterung nicht beständig mild und feuht. N2ch dem Tauwetter vom Tage bildeten Na§tfröste, besonders in den nördliGen und öftlihen Landesteilen (auëgenommen hiervon j2doch die Provinz Shleswig-Holftein) Glatteis, das mindeftens wieder hindernd wirkte. In der Provinz Oftpreußen war der Schnee an den Abbängen bis zur Abgabe der Berichte noch nit ganz ge\{chmoljzen. Obgleich die Saaten hier den Vorwinter gut überstanden haben, was von Gegenden, wo weniger SHneedecke- vorhanden war, nicht gesagt werden kann, ist ia Ostpreußen die in den übrigen Landesteilen mehr oder weniger wahrgencmmene Besserung des Standes der jungen Saaten nicht festzustellen gewesen. Auch wird die Befeuhtung in mandten Gegenden der östlichen und mittleren Landestcile noch immer als nit genügend bezeihnet. Immerhin hat im großen und ganzen in dem Berichtzmonate (Mitte November bis dahin Dezember) do ein niht geringer DULT VaEet en; jedenfalls haben die Saaten an Widerstandsfähi. keit zugenommen. i a L Wiaecetait der Bestellungs8arbeiten und deren Beendigung wird vielfa, sogar aus Ostpreußen, berihtet; da, wo Rüdlstände blieben, hofft man, wenn das offene Wetter weiter anhalte,

och erledigen zu können. - : S

fe R Sételnng der Begutachtungs8ziffern bat, wenn 1 „sebr gut F 2 „gut“, 3 „mittel (durchschnittlich)“, 4 „gering“ und 5 esehr gers bed:utet, für den Staat bei dem Weizen und Roggen 3,1 bezw. 3, \ gegen den Vormonat eine Aufbefierunz von je 0,3 ergeben. Bei dem Weizen findet sich im einz!lnen für zwei Regierungsbezirke ein Nee Rückgang, nämlich für Oppeln von 0,2 und für Stade von 0,1; bedeuten günstiger als im Vormonat berechneten sih die Noten für Wiesbaden (um 0,7), für Merseburg, Erfurt und Koblenz (um je 0,6) ; für Magdeburg, Minden, Cafsel und Cöln (um je 0,5). Bei dem Roggen tritt eine Besserung he:vor für Grfurt, Minden, Caffel und Koblenz (um je 0,6), für Hannover, Lüneburg und Cöln (um je 0,5). Die Delfrüchte Raps und Rübsen hatten, da sie bereits im August bei feuhter Witterung in die Erde kamen, {hon im November einen befriedigenden Stand und haben nur wenig gewinnen können, im Gy H schnitt 0,1; die Berechnurg ergab nämlih 2,5 gegen 2,6. Auch die Noten füc den Winterspelz haben eine geringe Befserung erfahren, i n 2,5 gegen 2,6. : L | 2 PDbgleidh (ey junge Klee nicht in die Aufnahme der Winter- saaten gehört, haben wir ihn dennoch, um auch über ihn ens ze erfabren, hier eingereiht. Sein Stand wird zum größeren Te e L zufrtedenstellend bezeihnet. Hier und da soll er unter „dem Lager Ar Deckfrucht gelitten haben, auch durch Austrockaung lüidig geen sein; die Kablstellen sollen sih selbft bei der günftigen FEErung K Berichtsmonats nicht wieder bezogen haben. Vereinzelt E n u noch schneiden oder beweiden können. Die Ziffern bei dem N ee je «e mit wenig Ausnahmen einen befseren Stand als mittel (3,0) an; den Staatsdurchschnitt berechnete ih 2,8. Nicht günstig me er V den Regierungsb-zirken Potsdam und Frankfurt (je 3,3), Stettin un

( 3,1) beurteilt. Mag our E eit ngen werden die Mäuse vielfah im mittleren

Staat3gebiete als verderbliY bezcihnet, seltener in den westlichen