1888 / 227 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Sep 1888 18:00:01 GMT) scan diff

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_31/„prozentiger Konsols machen wir wiederholt auf

bei der Reichsbank-Hauptkasse sowie bei den früher zur Ein- lösung benußten Königlichen Kassen und Reichsbank-Anstalten vom _ 24. d. M. ab eingelöst. : :

Die Zinsscheine sind, nah den einzelnen Shuldgattungen und Werthabschnitten geordnet, der. Einlösungsstellen mit einem Verzeichniß vorzulegen, welches die Stückzahl und den Betrag für jeden Werthabschniïit angiebt, aufgerehnet ist “a des Einliefernden Namen und Wohnung ersichtlih macht.

Wegen Zahlung der am 1. Oktober fälligen Zinsen für die in das Staatssch uldbuch eingetragenen Forderungen bemerken wir, daß die Zusendung dieser a mittels der Post sowie ihre Gutschrift auf den Reichsbank-Girokonten der Empfangsberechtigten zwischen dem 17. September und 8. Oftober erfolgt; die Baarzahlung aber bei der Staatsshulden-Tilgungskasse am 17. September, bei den Regierungs-Hauptkassen am 24. September und bei den mit der Annahme direkter Staatssteuern außerhalb Berlins betrauten Kassen am 1. Oktober beginnt.

Die Staats\chulden-Tilgungskasse ist für die Zins- zahlungen werktäglich von 9 bis 1 Uhr mit Aus\{luß des vorleßten Tages in jedem Monat, am leyten Monatstage aber von 11 bis 1 Uhr geöffnet. i

Die Jnhaber preußischer 4prozentiger und

die durch uns veröffentlihten „Amtlichen E rihten über das Preußishe Staats\shuldbuc, Dritte Ausgabe“, aufmerksam, welche durch jede Buchhandlung für 40 Z oder von dem Verleger J. Guttentag P Collin) in Berlin durch die Post für 45 S franko zu beziehen sind.

Berlin, den 3. September 1888. j

Hauptverwaltung der Staatsschulden. Sydow.

Personalveräüderungeun.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Potsdam, 31. August. v, Wittich, General-Major, General-Adjutant und Kommandant des Haupt- quartiers Sr. Majestät des Kaisers und Königs, der Rang eines Divisions-Commandeurs verliehen.

ImBeurlaubtenstande. Potsdam, 31. August. Sautier, Sec. Lt. o. D., zuleßt von der Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 114, Grei f, Sec. Lt. a. D., zuleßt von der Inf. des 2 Bats. Landw. Regts. Nr. 113, in der Armee, und zwar als Sec. Lts. bei der Inf. 2, Aufgebots des Landw, Bats. Bezirks Lörrach, wieder- angestellt.

Abschiedsbewilligungen. Im Beurlaubtenstande. Potsdam, 31, August. Selle, Sec Lt. von der Res. des Feld- Art. Regts. Nr. 2, der Abschied bewilligt.

Kaiserliche Marine.

Berlin, 30. August. König von Schweden und Nor- wegen Majestät à la suite der Marine gestellt.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. September. Se. Majestät der Kaiser und König begaben Sih gestern früh mit der Eisenbahn nach Jüterbog und wohnten dort den Uebungen der Kavallerie-Division des III. Armee-Corps unter dem Kommando des Generals von Krosigk bei.

Während der Rückfahrt sowie in Berlin hörten Se. Majestät den Vortrag des General-Adjutanten von Hahnke.

Wenn bei einem auf Grund der Unfallversiherungs- geseze erhobenen Entschädigungsanspruch Zweifel darüber bestehen, ob der Anspruch gegen die rihtige Be- rufsgenossenschaft geltend gemacht ist, oder ob eine andere Berufsgenossenshast für die Folgen des Unfalls einzutreten verpflichtet is, so pflegt das Reichs-Versicherungsamt die andere in Betracht kommende Berufsgenossenschaft aufzu- fordern, an der Verhandlung der Sache theilzunehmen, um auch ihrerseits zur thatsächlihen Aufklärung beizutragen und die etwaigen Ausführungen, betreffend Yue eventuelle Jn- anspruhnahme, von vornherein geltend zu machen. Jn ähnlicher Weise, . d. h. ohne Androhung irgend eines Rechts: nahtheils, wird auch (gemäß Rekursentscheidung Nr. T4 ein Schiedsgeriht eine seiner Zuständigkeit nicht unterstellte Bexufsgenossenschaft behufs eventueller Wahrung ihrer Rechte und behufs besserer Aufklärung der Sach: und Rechtslage zum Verfahren zuziehen können.

Von dem Minister der öffentlichen Arbeiten ist angeordnet worden, daß die in seincm Auftrage für den III. Fnternationalen Binnenschisfahriskongreß zu Frankfurt a. M. angefertigten Wandpläne, Dru ck- und Kartenwerke, Modelle 2c. in dem hiesigen Landes- Aus stellungsgebäude ausgestellt werden.

Es können diese in dem rechten Flügel des Landes-Aus- stellungsgebäudes zugleih mit deu cbenfalls für den Kongreß angefertigten Plänen von dem Nord-Ostsee-Kanal und dem Kanal Straßburg-Ludwigshafen aus- gestellten Gegenstände von Sonnabend, den 8. d. M., ab bis zum Ablauf dieses Monats von den Besuchern der Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste unentgeltlich in Augen- hein genommen werden.

Der Jnspecteur der 2. Feld-Artillerie-Jnspektion, General Lieutenant von Lewinski, ist zur Theilnahme an den Manövern in Schweden abgereist.

_— Der General - Lieutenant Sallbach, Präses der Artillerie-Prüfungskommission, hat sich mit längerem Urlaub nah Rügen begeben.

__ Vayern. München, 5. September. e T. B.) Die Königin von Portugal, welche vorgestern Abend hier eintraf, ist heute nah Sigmaringen weitergereist.

Würzburg, 4. September. (W. T. B.) General-Feld- marschall Graf Blumenthal besichtigte gestern Vormittag die 7. Brigade und das 2. Artillerie-Regiment und nahm Nachmittags das Diner bei dem kommandirenden Gêèneral

und heute früh ein Ständen statt. Die Besichtigung der 8. Brigade in Aschaffenburg unterbleibt. General-Feld- marschall Graf Blumenthal is heute Mittag nach Berlin zurüdgereist.

Württemberg. Stuttgart, 2. September. (Allg. Ztg.) Das Sedanfest ist hier und im Lande in der üblichen Weise durch Schulfeiern, Festgottesdienst in den Kirchen und Bankette begangen worden. Jn der Residenz, die reichen Flaggenshmudck angelegt hatte, ward das Fest dur eine shon gestern am Krieger-:Denkmal abgehaltene Todtenfeier eingeleitet.

MeF&lenburg - Schwerin. Penzlin, 3. September. (Meckl. Nachr.) Heute Mittag 111/2 Uhr traf der Groß- herzog, direkt vom Manöverfeld bei Marin kommend, hier ein und nahm auf Burg Penzlin Wohnung. Dem Vernehmen nach wird Se. Königliche Hoheit morgen mittels Extrazuges wieder abreisen. Die Stadt ist reih ges{chmüdckdt. Heute Abend findet ein Fackelzug statt. ;

Sachsen-Weimar-Eisenach. Weimar, 4. September. (Th. C.) Der Großherzog ist heute hier eingetroffen und hat im Schloß Belvedere Aufenthalt genommen. Die aus allen Theilen Thüringens vorliegenden Berichte über die Sedanfeier zeigen, daß der Nationalfesttag sih tief im Leben des Volkes eingebürgert hat. Abgesehen von einzelnen örtlichen Abweichungen, hat die Feier einen überein- stimmenden Charakter in ihrem äußeren Verlaufe gehabt. Die jegt stattfindenden Wahlmänner - Wahlen vollziehen fd unter bedauerliher Theilnahmslosigkeit der Wähler. Nah dem Geseg ist zur Vornahme einer gültigen Wahl dié Theilnahme von mindestens der Hälste der Wähler am ersten Wahlakt erforderlich ; findet eine solche Betheiligung nicht statt, so muß ein zweiter Wahlakt vorgenommen werden. Sowohl 1n Weimar wie in Eisenah hat eine zweite Wahl- ausshreibung stattfinden müssen, da die Betheiligung nicht genügend war; in Jlmenau erschien überhaupt kein Wähler.

Elsaß - Lothringen. Mülhausen, 3. September. (N. Mülhaus. Ztg.) Der Großherzog von Baden trifft am 5. d. M. hier ein und nimmt für die Nacht zum 6. hier Quartier. An diesem Tage früh fährt der Großherzog nah Aspach, von wo Se. Königliche Hoheit den Manövern bei- wohnen wird. Für die Nacht vom 6. auf den 7. September ist, wie verlautet, als Quartier die Kreisdirektion in Thann in Aussicht genommen.

Oesterreih-Ungarn. Wien, 4. September. (W. T. B.) Das E 0D Mali sagt: Mehrere Fournale beschäftigen sich, offenbar nach Meldungen italienisher Blätter, mit der Nachricht, daß ein Gegenbesuch des Kaisers in Nom prinzipiell beschlossen sei. Auf Grund verläßliher Jnfor- mationen können wir versichern, daß in kompetenten Kreisen hierüber nichts bekannt ist. : -

Prag, 4. September. (W. T. B.) Der Kaiser ist heute mit dem Kronprinzen und dem Statthalter von Munde über Budweis nah Wien zurückgereist. Am Bahnhofe in Pisek waren bei der Abreise die Spißen der Civil- und Militärbehörden zur Verabschiedung versammelt. Der Kaiser sprah dem Bürgermeifter seine Anerkennung für den ihm bereiteten Empfang ‘aus und dankte insbesondere au für Alles, was während des herrshenden Unwetters im Jnteresse der Truppen geschehen sei. Die Abfahrt erfolgte unter stürmishen Slavarufen. Jn einem an die 19. Division er- lassenen Corpsbefehl hat der Kaiser seine Zufriedenheit mit dem Befund und den Leistungen der Truppen ausgedrückt. Die Erzherzöge Albrecht Wilhelm undRainer sind Nahmittags über Passau nah Wieselburg abgereist. Das Wetter ist sehr schön geworden. Die Wottawa sinkt as aber anhaltend.

Abbazia, 4. September. (W. T. B.) Der König U Serbien ist mit dem Kronprinzen heute hier einge: troffen.

Großbritannien und Jrland. London, 3. September. (A. C.) Die Königin hat dem früheren britishen Bot- \chafter am italienischen Hofe, Sir John Saville Luwley, in Anerkennung seiner langen und werthvollen diplomaiischen Dienste die Pairswürde verliehen. ; i i

Der Herzog von Cambridge hat in seiner Eigen- chaft als Oberbefehlshaber der Armee den Befehl zur Formirung von 12 weiteren Freiwilligen - Bri- gaden ertheilt, deren Dienst allerdings im Kriege auf die Vertheidigung des Heimathlandes beschränkt bleibt.

In energischer Weise protestirie am Sonnabend vor seinen Wählern in Stickney, Lincolnshire, der _Kriegs- Minister Fee gegen das Verfahren der Opposition, Anklagen gegen die Regierung und deren Beamten in Frland wegen grausamer Behandlung politisher Uebertreter zu shleubern, chne si E über den wirklihen Thatbestand vergewissert zu haben. Der Minister wußte eine ganze Reihe solcher falschen An- \huldigungen zu erzählen. Jm Uebrigen vertheidigte derselbe besonders den Standpunkt der Regierung in der Parnell'’schen Untersuchungsaus\shuß-Angelegenheit der Kritik John Mor- ley's gegenüber und beleuchtete das grausame Vorgehen der Nationalliga, welche die immer mehr in Jrland über- handnehmende Arbeitslosigkeit völlig unberücssihtigt lasse und a u Vermehrung ibres Einflusses im Parlament be-

acht sei. '

Aus Calcutta, vom 2. September, wird gemeldet :

Alle gesandten Verstärkungen sind Le in Gnatong ange- fommen. Die ‘Operationen werden {edoch streng auf Sikkim be- {ränkt bleiben. Sollte sch die Autorität Chinas über Thibet ohn- mächtig erweisen und die Thibetaner in ihrer aggressiven Haltung verharren, so könnte die indischeRegierung allerdings gezwungen werden, den Krieg in das thibetanishe Gebiet hinüber- zuspielen. Aber nur zoudernd würde sich die Regierung zu diesem lehten Mittel entschließen. Brigade-General M’'Q ueen wird die Expe- dition gegen dieHassanzais und Akyais in den \chwarzen Bergen befehligen. Der Zug wird 7000 Mann stark sein. Die Herzogin von Co naualie vertheilte am lehten Mittwoch die reise bei der Schlußfeier des Lehrerinnen-Seminars in Poonah.

er Bau der Nagpur-Eisenbahn macht {nelle Fortschritte. Die 150 Meilen lange Strede von Nagpur nach Gaj Nandgaon wird im Oktober eröffnet werden. Bis Neujahr hofft man eine weitere Strecke von 115 Meilen zu vollenden. In ganz Bengalen und im nördlihen Indien haben infolge von Regengüssen Ueb er- \chwemmungen stattgefunden. Die Ernte hat fehr gelitten.

Fraukreih. Paris, 4. September. (W. T. B) Gutem Vernehmen nah ließ die Regierung dem General-Gouverneur der indisch:-chinesishen Besißungen, Constans, miitheilen:

der Kammersession über die Situation in Jndo:China ee- stellt habe, an, daß er auf seine Stellung verzihte. Jn Folge dessen werde die Regierung im nächsten Ministerrath cinen neuen General-Gouverneur designiren.

(Köln. Ztg.) Dreitausend an der Eisenbahnstrecke Limoges—Brive beschäftigte Erdarbeiter haben die Arbeit eingestellt, und die Polizei, welhe außer Stande war, die Ordnung aufrechtzuerhalten, sah sh zur Herbeiziehung von Truppen veranlaßt. Jn Folge dessen sind die Manöver der 23. Division eingestellt worden.

Ftalien. Rom, 4. September. (W. T. B.) Heute Vor-

mittag fand bei Forli eine große Truppenrevue mit

ausgedehnten Manövern statt, welher der König, die

Königin, die D sowie die Militär-Attachés beiwohnten.

Die Königliche Familie kehrte nah Beendigung der Manöver

Mo Forli zurück. Die Königin begab sich Nachmittags nach onza.

Griechenland. Athen, 2. September. (Wien. Ztg.) [„Havas“-Meldung.] Die italienische Escadre, von welcher einige Schiffe im Piräus angekommen sind, erschien in meh- reren griechishen Häfen.

Vulgarien. Sofia, 3. September. (Wien. Ztg.) Die „Agence Havas“ meldet: Am Sonnabend erschien ein neues. Journal unter dem Namen des bekannten bulgarischen Revolu- tionärs Christo Botew. Da das Programm dieses Journals ein entschieden revolutionäres i}, ordnete der Staatsanwalt die Verhaftung des Redacteurs an.

Schweden und Norwegen. Stocckholm, 3. Sep- tember. Der König kehrte heute Vormittag mittels Sonder- zuges von Malmö nah der Hauptstadt zurück, von der Station Jerna an begleitet von dem Kronprinzen, welcher von Schloß Tullgarn aus seinem Vater entgegengereist war. Prinz Carl war zum Empfange auf dem Centralbahn- hof anwesend. König Oscar, der Admiralsuniform trug, begab ih sogleich nah dem Königlichen Schlosse, um die während seiner Abwesenheit eingeseßte Regentschaft aufzuheben. Am Donnerstag Mittags reist Se. Majestät nah Upsala, um den in der dortigen Umgegend stattfindenden großen Fel d- dienstübungen beizuwohnen.

Amerika. Washington, 30. August. (A. C.) Der Ausschuß des Repräsentantenhauses für auswär=- tige Angelegenheiten äußerte sih heute zu Gunsten einer Zoll-Repressaltenvorlcge im Sinne der Botschaft des Präsidenten. Die Vorlage verfügt, daß der Präsident im Stande sein soll, mittelst Proklamation die zollfreie Beför- derung von Waaren, welche unter Zollvershluß von fremden Ländern von oder nah Britisch - Nord-Amerika importirt werden, durch das Gebiet der Vereinigten Staaten ganz oder theilweise zu suspendiren. Wofern der Präsident überzeugt ist, daß die Differentialzölle auf den canadischen Kanälen nachtheilig für die Jnteressen der Ver- einigten Staaten seien, isi er ermächtigt, die Erhebung einer Zollgebühr von 20 Cents per Tonne von jedem Schifse oder Cargo, welches die Kanäle der Vereinigten Staaten passirt, anzuordnen, oder er kann die Benußung der Känäle gänzlih verbieten. Der Sekretär des Schaßamts wird ermächtigt, die zur Durchführung des Geseßes nothwendigen Bestimmungen zu treffen. Der Senat erörterte heute des Präsidenten Cleveland Repressalien-Botshaft. Mr. Cullom stellte folgenden Antrag: Da der Präsident dem Kongreß angezeigt hat, daß Artikel 29 des Washingtoner Ver- trages, welcher die Beförderung von canadishen Waaren über das Gebiet der Vereinigten Staaten gestattet, sowie auh ein Abschnitt des Geseßes vom 1. März 1878 für die Jukrastsezung der Bestimmungen des genannten Artikels niht länger in Kraft sind, möge das Schayamt angewiesen werden, den Senat zu benachrichtigen, ob die freie Beförderung von canadishen Waaren unter Zollvershluß durch die Ver- einigten Staaten seit dem 1. Juli gestattet worden ist, und wenn so, mit welcher geseßlihen Ermächtigung.

4, September. (W. T. B) Jm Senat wurde

s von Cullom eine Bill zur Unterdrückung von ogenannten Trustverbindungen eingebraht. Nach derselben sollen alle Gelder, welche dazu dienen, den Werth der Artikel zu steigern, die den Gegensiand von Trustverbin- dungen bilden, beshlagnahmt und konfiszirt werden.

New-York, 30. August. (A. C.) Wie bereits früher gemeldet, erfreut sich der Arbeiterorden der „Ritter der Arbeit“ durchaus niht mehr der früheren Blüthe. Ein Mitglied des nationalen Vollzugsausschusses des Vereins er- klärt, daß der Orden im Aussterben begriffen sei. Neue Mit- glieder träten nicht ein und die Zahl der alten nehme ab.

Asien. Afghanistan. (A. C.) Aus Calcutta, vom 2. September, wird telegraphisch berichtet:

Der Aufstand JIshak Khans im afghanishen Tur- kestan dürste nah der hier herrshenden Meinung wenig Aussicht auf Erfolg haben. Jshak haite im Ganzen 2000 Mann Infanterie und 6000 Mann irreguläre Kavallerie unter seinem Befehl; hiervon blieben 2 Megimenter, welche er nah Maimena abschickte, dem Emir treu, wmätrend si die Garnison von Balkh weigerte, an dem Aufstand theil- zunehmen. Der Emir hat jeyt Truppen nah Bamian vorge-:

beiten an der Candahar-Eisenbahn werden eifrig gefördert, und der 5 Meilen lange Tunnel durch den Khojakberg macht. gute Fortshritte.

Zeitungsstimmen.

Zu den legtwilligen Verfügungen Kaiser Wilhelm's T, äußert die „Deutsche Reichspost“: /

Wohl ist noch kein Fürst eines irdishen Reichs so umstrahlt vom Glanz des Ruhmes und der Ehre, so geliebt von seinem Volke, das er groß gemacht, so hohgehalten von allen Völkern und Nationen der Erde, heimgegangen am Srätabend eincs thatenreihen und reic- gesegneten Lebens wie Wilhelm I., des neugeeinten Deutschen Reichs: erster und großer Kaiser. Und Niemand hätte wohl sagen können, es habe in seinem Ruhmeskranz noch eine Perle oder ein Edelstein ge- fehlt, als er ihm niht vom deutshen Volke nur, nein von allen Völkern, der Welt, auf seinen N gelegt wurde. Aber was am Tage der Taufe des ersten als Kaisersohn geborenen Ur- enkels Kaiser Wilhelm's 1. aus den leytwilligen Aufzeihnungen dieses unvergleihlihen und unvergeßlihen Fürsten von seinem herr- lihen Enkelsohn, des Kaisers Wilhelm 11. Majestät, dem deutschen Volk überantwortet worden ist, das gießt ein Meer hellleuhtenden, aus höheren Regionen stammenden Lichtes und Glanzes über jenen Ruhmeskranz aus, das denselben unserem Volk in wunderbarer Ver- klärung erscheinen läßt. Jene Aufzeichnungen zeigen uns den größten,

pon Orff ein, Abends fand ihm zu Ehren eine Serenade

sie nehme nah der Jnterpellation, welche Constans zu Ende

ruhmreichsten, geehrtesten und geliebte\sten Fürsten als ein demüthiges

hoben, so daß Ishak von drei Seiten bedroht wird. Die Ar- _

Kind vor seinem Gott, das voll kindlihen Glaubens und Vertrauens im tiefsten Herzensgrund immer wieder und wieder in Freud und Leid, in Glück und Unglück, in frohen Erfahrungen und \{chmerzlichen Prüfungen jene Saite anschlägt, die in den Worten ausklingt :

„Meine Seele senket sich Hin in Gottes Herz und Hände Und erwartet ruhiglich Seiner Wege Ziel und Ende, Lieget ill und willenlos

In des liebsten Vaters Schooß.“

Jene Aufzeihnungen lassen unser Volk erkennen, wie das Herz dieses Heldenkaisers eigentlih als ein Meer von Liebe und Dankbar- keit wogte gegen Alle, die durch die engen Bande des Bluts mit ihm verbunden waren, gegen Alle, die ihm in einem langen, langen Leben irgendwie nahe gestanden in Freundshaft und Wohlwollen, gegen sein ganzes Volk, das in \ch{weren Zeiten zu ihm

gestanden, gegen sein Heer, das seine gewaltigen Gedanken -

zur Ausführung bringen half, vor Allem aber gegen seinen Gott und Herrn, in dessen Walten und in dessen Segen er allein die Quelle des Glückes und alles Gelingens erkannte, dessen Fingerzeigen er im Glauben überall nachging und dessen Finger er denn auch mit klarem Blick in den großen und wunderbaren Füh: rungen seines Lebens und seines Volkes wahrnehmen durfte.

Jene Aufzeibnungen endlich führen dem deutshen Volke den großen, zu seinen Vätern versammelten Kaiser vor die Seele nicht bloß als einen an des allmähtigen Gottes Walten kindlih gläubigen Mann, sondern auh als einen von der Wahrheit der Lehren und Weisungen des eingebocenen Gottessohnes aufs tiefste durch- drungenen Christen, der auch sich, sein ganzes Leben, all scin Thun und Lassen in die Barmkberzigkeit dessen empfiehlt, dem der Vater das Gericht über die Welt in die Hände gelegt hat. Wahrlich, deutshes Volk, wenn du deinen heimgegangenen Kaiser in dem Lichte anschaust, in welchem er im Rahmen dieser leptwilligen Aufzei&nungen vor dir steht, dann mußt bu wohl be- \{chäâmt an deine Brust {lagen und fragen: war ih eines solchen

Kaisers werth ? ih, ein Volk, das in Hunderttausenden seiner Glieder

den findlichen, frommen, stark machenden Glauben dieses Heldenkaisers verachtet, verspottet und vcrs{mäht oder wenigstens seiner sih s{chämt vor der ungläubigen Welt und um keinen Preis von sich ein solch Bekenntniz wollte offenbar werden lassen, wie es Kaiser Wilhelm T. in den weihevollsten Stunden seines Erdenlebens für sein Haus und für sein Volk als herrlihstes und heiligstes Vermächtniß niedergeschrieben und hinterlassen hat So \Hließe denn dies edle Vermächtniß des großen ersten Deutschen Kaisers mit Rührung und unvergänglicher Dankbarkeit in dein Herz und laß es dir eine beständige Mahnung sein zu glauben, zu vertrauen, zu hoffen auf den Gott, der dich und dein Geschid geleitet hat bisher, ihn zu lieben und ihm gehorsam zu sein, wie dieses Kaiserlihe Vorbild dich lehrt, Aber was uns bei diesen Mittheilungen das Herz abgewinnt, ist nicht allein das, was sie entha‘ten. Nein, was jedes echte deutsche Herz mit einew wakbren Hochgefühl erfüllt, das ist der Gedanke: unsec in Ehrfurcht geliebter Kaiser Wilhelm Il. hat von Allem, was von seinem erhabenen Großvater auf ihn gekommen, gerade diese Aufzeihnungen als die herrlihsten Kleinodien, als die edelsten Perlen erkaant, die er seinem Volk als {hönsten Schaß aus dem großväterlihen Erbe überantworten konnte. Damit hat er deut- li kundgethan, wie sein eigen Herz zu diesen Dingen steht, und damit hat er mähtig den Muth und die Freudigkeit aller Derer in seinem Volk geb oben und gestärkt, die ihre Herzen noch nicht abgewandt haben von dem Gott der Väter und von seinem eingeborenen Sohn, dem Welt-Heiland, und die ihre Kniece noch nicht gebeugt haben vor den Gößen unserer Tage, denen die Welt taumelnd nahläuft, bis der Abgrund sie verschlingt.

Wer dieses Zeugniß unseres jugendlichen Kaisers recht vernommen, der shaut in Rube dem Gezänk der Parteien zu, die ih streiten über dies und jenes Kaiserwort und seiner Plane und seiner Handlungen eine jede zu ihren Gunüen deuten wollen. Wir sind fortan ohne Sorge und Furt. Durch diese Veröffentlihungen, die nach unseres Kaisers eigenen Worten „ein Hherrlihes Zeugniß erhabener Seelen- ge und edlen, frommen Sinnes enthalten, dessen Kenntniß er seinem

olke nit vorenthalten will“, wissen wir, auf welhem Felsengrunde Wilhelra T1. gleich seinem großen Ahnherrn steht, welhes Zeichen au er sih zum Panier erkoren; und wir rufen ihm in dankbarer Begeisterung und glaubensfroher Hoffnung zu: „Heil Dir, Kaiser Wilhelm, in diesem Zeichen wird's auch Dir gelingen !“

Jn der „Neuen Mülhauser Zeitung“ lesen wir: Mit anderen Gefühlen als drüben in Altdeutshland das begreift sich wohl mag man hier im Reichslande beute die längeren Schilderungen der deutschen Blätter über die Festlichkeiten lesen, welche gestern und vorgestern in vielen größeren und kleineren

- Städten des Reichs zur Feier des Sedantages stattfanden. Wir

wollen deshalb aus Gründen naheliegender Rücsichtnahme die Spalten dieses Vlattes niht mit langen Festberihten füllen, zumal dieselben meist einander wie ein Ei dem anderen g!eichen und von mehr örtlicher Bedeutung sind. Aber wir gedenken der französishen Redenéart : „C'est le ton qui fait la musique“, wenn wir hauptsätlih die dabei herrshende Stimmung und die Kundgebungen der Festtkeil- nehmer, vor Allem der sie vertretenden Presse beahten, und da kann man denn, vom Standpunkt der Vernunft und der Friedensliebe aus betrachtet, durhweg nur Erfreulihes melden und lesen. Ueberall sittl:her Ernst, “Freude an dem Errungenen und der festeste Wille, das von den Vätern in heißem blutigem Schlacttenrinçgen so tbeuer Erkämpfte mit Aufopferung von Gut und Blut festzuhalten und zu \chirmen; aber nirgends eine prahlerishe Ueberhebung gegenüber dem besiegten Nachbarlande, das mit vollen Chren unterlag, und nirgends ein Herausfordern deéselben durch unrühmlihen Hohn. Es weht sogar, Angesihts der zwei kaum geschlossenen Kaisergräber, welche gerade die beiden Haupthelden des 1, Sep- tember 1870 in si aufgenommen haben, ein etwas \{chwer- müthiger Hau durch die Leitartikel der deutschen Blätter, benn Männer wie die entshlafenen Kaiser Wilhelm und Friedrih werden in den Herzen ihres treuen und dankbaren Volks für ewig ihre Pläße behaupten; aber mit Recht erinnert man hierbei die deutschen Zeit- enossen an das nationale Glü, daß jenen Helden in der Person un- eres Kaisers Wilhelm II. ein würdiger Nachfolger erstanden ist, der mit jedem Tage mehr sich als thatkräftiger, selbständiger, überaus

: : thâtiger Perl var entfaltet. Was wir von dem jungen Monarchen in

den wentgen Monaten seiner Regierung vernommen und erfahren haben, meinen mit Recht die „Hamburger Nachrichten“, berechtigt uns vollauf zu den stolzesten, zuversichtlihsten Erwartungen für die Zukunft, „Eher lassen wir unsere 18 Armee - Corps und die 46 Millionen unseres Volkes auf der Wahlstatt, als daß wir einen einzigen Stein von dem, was wir errungen haben, abtreten. Und Kaiser Wilhelm 1I. ist der Mann, bis zum leßten Athemzuge unverbrüchlih zu halten, was er versprohen hat, das deutshe Volk aber ist ein Volk, das, so sehr es auch in friedlichen Zeiten mit seiner eigenen Eigenart im Innern zu käm fen baben mag, in der Stunde der Gefahr sich aufraft zu einer Macht und Größe, zu einer Gewalt, gegen die nihts \standhält. Der furor teutonicus, von dem unser großer Staatsmann, der erste Kenner und Würdiger der Kräfte seines Volkes, noch kürzlich als dem eigentlichen Sieger in den Schlahten Deutschlands sprah, ist und bleibt lebendig unter uns in alter Kraft. Ein erneuter Angriffskrieg auf Deutsckland würde dieser Zuversicht werden wir heute mit aller Entschiede; heit tleilhaftig für die Friedens- brecher die nämliche Niederwerfung zur Folge haben, wie der frivole Angriff Frankreichs vor 18 Jahren Vielleiht bleibt unserem Volke ein solhes neues Opfer für seine Ehre, Macht und Siändigkeit nicht erspart, so sehr wir dies au hoffen und erstreben; tann soll der eind uns unter dem Enkel des großen Kaisers ebenso f\tark und ereit finden, wie dies 1870 der fo war. Nur daß das S{wert Deutschlands noch schärfer geshlifffen ist, nur daß sih unsere Feld- Armee verdoppelt und verdreifacht hat, nur daß die Staatskunst des Fürsten Bismarck dafür gesorgt hat, daß treue Verbündete uns zur

Seite stehen,“

Das „Deutsche Tageblatt“ schreibt:

Der richtige Weg zur Bekampfung der Sozialdemokratie wird immer derjenige bleiben, der seit dem Jahre 1878 uns fest vorgezeich- net ist und auf dem bedeutende Schritte bereits ges{hehen sind. Auf der einen Seite energishe Förderung "sozialer Reformen, Maß- nahmen, welhe das Loos auch der \{wächsten Elemente der Gesell- daft sicherer und behaglicher gestalten, welhe die Masse des vierten Standes um die moderne Bezeichnung zu gebrauhen organisher gliedern, die Interessen von Arbeitgebern und nehmern enger aneinander knüpfen, welhe sie den Staat als die feste Grundlage von Recht, Gesittung und eigener Wohl- fahrt shäßea lehren. Auf der anderen Seite aber feste und energische Maßregeln gegen V E Umtriebe, welhe auch der Masse den unershütterlichen Willen klar machen, Ordnung und Autorität des Staats und seiner Organe aufrecht zu erhalten. Nur dann, wenn auf beiden Wegen fortgeschritten wird, kann es gelingen, den Reformen auf sozialem Gebiet auch die Wirkung zu sichern, auf welche gerehnet werden muß, nämli die Abwendung der verführten Massen von einer Agitation, die ibr die Truggebilde einer nêtten Staats- und Gesellshaftsordnung vorspiegelt, deren Detailaustührung e O jener Lehre jeßt sorglich vor den Augen der Gläubigen verhüllen.

_ Wir sind nicht des Glaubens, daz es in kurzer Zeit gelingen wird, dieses Ziel zu erreichen. Das, was bis jeßt gesckeben zur Besse- rung der Lage der Arbeiterbevölkerung, selbst nah Durchführung der Alters- und Invalidenversorgung, ist doch nur ein Schritt auf dem nothwendigen Wege. Die Bewegung, welche in unserer Sozial- demokratie zu Tage tritt, ist eine Phase in der Entwickelungsgeschichte nicht blos unseres Staatswesens, sonde:n der gesammten Kulturwelt, und es bedarf der ganzen Energie von Staat und Gesellschaft, der Anspannung aller materiellen und geistigen Kräfte, sie zu über- winden. Es wird dies gelingen und muß gelingen auf den historisch erwachsenen Grundlagen unferer Stacats- und Gesellshaftsordnung, auf denen unsere Kultur beruht, wenn sie in wahrhaft christlichem Sinne gepflegt und entwickelt werden. Wir nehmen in Deutschland mit seiner ruhigeren und organishen Entroickelung, mit der. starken monarchishen Grunlagen, auf denen hier die Autorität des Staats ruht, eine Stellung ein, deren Bedeutung weit über die Grenzen des Vaterlandes hinausreiht, und die es allea Parteien um so mehr R an machen ‘ollte, zu den gemeinsamen Zielen zusammenzu- wirken.

Bei der Bekämpfung der Organisation der Sozialdemokratie, der Partei der sozialen Revolution, die uns hier beschäftigt, wird es vor Allem darauf ankommen, daß die Masse der Verführten geschont, dagegen energisch Diejenigen getroffen werden, die sih die Agitation für Ziele zum Geschäft machen, die der Staat nicht dulden kann und darf, wenn er seine Existenz nicht preisgeben will. Der Gedanke, die Bestimmungen des Sozialistengeseßes in das gemeine Recht überzu- führen, erscheint uns in diesem Sinne ein wenig glücklicher zu sein. Bis jeßt fehlt jede bestimmte Formulirung, und wir glauben kaum, daß sie gelingen wird. Will man verhüten, daß die gegen die Sozialdemokratie als gerechtfertigt anerkannten Maßnahmen auch auf andcre, als die, welche man treffen will, Anwendung finden, so würde man kaum anders können, als die Bestimmungen des Sozialistengeseßes in das gemeine Rech: übernehmen, und das bedeuter nichts als die Beseiti- gung der Zeitbegrenzung des Gesetzes, mit deren Preisgabe wir an sih uns einverstanden erklären. Will man aber den sehr bedeutenden Grundgedanken des Sozialistengeseßes, nah dem nur Zuwiderhand- lungen gegen erkennbare Verbote der politishen Behörde der straf- richterlichen Kompetenz unterliegen, beseitigen, so läuft man Gefahr, die Masse und niht die Verführer zu treffen, und man wird dem Richter eine Last aufbürden, die seinen Aufgaben hinderlich und seiner Stellung {hädlich ist.

_Es scheint uns, daß der Weg, den das Sozialistengeseß einge- \hlagen hat, nicht nur der prinzipiell richtigere, sondern auch der wirksamere ist. Daß ein Gefeß sih als ein Ausnahmegeseß bezeichnen läßt, ist an sih kein Vorwurf, wenn eben Ausnahmezustände es nöthig machen; und ein Zustand wie der unsrige, in dem im Lande eine fest gegliederte und organisirte Verbindung die soziale Revolution vorbe- reitet, unter Ausnußung aller der geseßlihen Schußmaßregeln, die zum Scchuz des ruhigen loyalen Bürgers gegen Willkür sonst geboten und gerechtfertigt sind, unter Mißbrauch der staatsbürgerlichhen Rechte zum Umsturz der Staats- und Gesellshaftsordnung, ein solcher Zu- stand ist doch wirklih ein Ausnahmezustand.

Wir enthalten uns hier einer näheren Kritik der Vorschläge der Novelle zum Sozialistengeseß im Sinne einer Verschärfung; sie scheinen in mancher Hinsicht noch einer strengen Prüfung bedürftig. Das aber können wir als unsexe Ueberzeugung aussprechen, daf; cine Verschärfung des Sozialistengejeßes, welches sich gegen vie gewerbs- mäßigen Agitatoren richtet, und daß vor allem eine Beseitigung der Zeitbeschränfkung uns als ein Bedürfniß erscheint. Die alte praktische Weisheit, die sih in dem Satze ausspriht: „Greifst du in ein Wespennest, so greife fest !“ sollte man auch bier nit übersehen.

Statistische Nachrichten.

Ein Handelsartikel, der in der leßten Zeit sehr bedeutende Preiss{wankungen durhgemacht hat, ist das Zinn. Wir entnehmen den amtlihen Veröffentlihungen des Kaiserlichen Statistischen Amts über die Durhschnittspreise wichtiger Waaren im Großhandel die nahstehenden Angakten über Banca-Zinn (Frankfurt a. M. ab holläadischer Lagerplay; Hamburg loco; Feststelungen auf Grund der Mitcheilungen der betreffenden Handelskammern).

100 kg Vanca- Zinn kosteten in L A Hamburg M

August I 5 200100 219,00 September , . . , 213,50 223,00 Oktober e 232500 230,00 November , . , , 300,00 291,50 Dezember „, ., , 320,00 355,00 Januar 1888 . . 323,00 350,00 Februar e 840/00 360,00 März 335,00 365,33 April 320,00 362,25

ai 195,00 235,00 Juni , 172,00 197,33 Suli S 189,00 195,90

___— Die Statistik der Bergwerksprodukte der Ver- einigten Staaten von Nord- Umerika, welhe jährlih von der geologischen Abtheilung der Regierung der Vereinigten Staaten herausgegeben wird, soll demnäcdst unter dem bisherigen Titel: „Mineral resources of the United-States, calendar-year 1887“ er- e Der Direktor Jane Abtheilung, Mr. David T. Day, über- endet uns eine summari he Uebersicht aus dem im Druck befindlichen verdienstlihen Werke, Wir können demna schon folgende haupt- A Resultate über die Ergebnisse, welche die Montanindustrie n den Vereinigten Staaten im Jahre 1887 erzielt hat, mittheilen. An inländishem Eisen wurden verbrauht ungefähr 11 300 000 long tons (2240 Pfd.), welhe in den Gruben auf 33 900 000 Doll, geschäßt wurden; das bedeutet gegen 1886 eine Zu- nabme von 1300000 t im Werthe von 5900000 Doll. Sernerhin wurden noh 1194 301 t importirtes Eisen verarbeitet, so daß sih der Gesammtverbrauch von Eisen in 1887 anf rund 12 494 301 t belief, oder 1454 868 t mehr als im Vorjahre. Die Menge des fertiggestelten Roheisens belief sih auf 6417143 t, welche einen Werth von 121 925 800 Doll. repräsentirten, d. i. egen 1886 eine Zunahme von 733 819 t im Werthe von 26 730 040 Doll. An vershiedenen Sorten Stahl wurden 3339071 t produzirt (776569 t mehr als in 1886), welhe auf den Werken auf 103 811/000 Doll. geschäßt wurden. Es belief sch im Ganzen der

Werth des Eisens und Stahls im ersten Stadium der Verarbeitung an dem Herstellungéorte auf 171 103 000 Doll, welhe Summe um

28 603 000 * Doll. höher is als in 1886. - Die Menze des zur Herstellung des Roheisens verbrauhten Kalksteins betrug 5 377 000 t, welche in den Steinbrüchen einen Werth von 3 226 200 Doll. darstellten. Der Gesammtwerth des in 1887 produ- irten Goldes betrug 33 100000; derselbe weist gegen 1886 eine

bnahme von 1 900000 Doll. auf. Silber vermehrte sich von 91 000 000 Dell. in 1886 auf 53 441 300 Doll. (Münzwerth) in - 1887. Die Gesammtproduktion von Kupfer belief sih auf 184 670 524 Pfund, wovon 3750000 Pfd. aus importirtem Kies hergestellt wurden. Der Gesammtwerth wurde auf 21 052 440 Doll. geshäßt bei einem Durchschnittswerthe von 11,4 Cents per Pfund. Der Gesammtverbrauch an Kupfer in den Vereinigten Staaten erhöhte ns der Schäßung nah um 14%/ Die Produktion an Blei betrug 160 700 short tons (2000 Pfd.) im Werthe von 14 463 000 Doll. Die große Zunahme an „entsilbertem“ Blei von 114829 sh. t. in 1886 auf 135552 in 1887 ist wahr- sheinlich auf die Einführung von mexikanishen Bleisilber- erzen zurückzuführen. Die große Produktion an nicht silber- haltigem Blei, 25 148 sh. t., hängt hauptsächlich mit der Entwicklung des Saint-Joe Distrikts in Missouri zusammen. Die Per enans von Vleiweiß und verschiedener anderer Oryde aus Blockblei erhöhte sich auf rund 75 000 sh. t. Die Zinkproduktion zeigt eine Zu- nahme von 42 641 sh. t. in 1886 auf 50340 in 1887. Der Preis erhöhte fih auf 4} Cents pro Pfund, so daß der Gesammtwerth in 1887 4 782 300 Doll. betrug. Zinkoxyd blieb unverändert ; dasselbe betrug 18 000 sh. t, welhe auf 1440 000 Doll. geschäßt wurden. Die Produktion und der Werth des Quecksilbers stieg von 29 981 Flashen im Werthe von 1060000 Doll. in 1886 auf 33 825 Flaschen im Werthe von 1429 000 Doll. Mit Ausnahme von 65 Flaschen, welche aus Oregon kamen, wurde das Quesilber von Kalifornien geliefert Der Preis pro Flashe s{chwvankte 1887 in San Francisko zwishen 36,50 Doll. bis 48 Doll. Die Nickelvroduktion betrug 205566 Pfd. im Werthe von 133 200 Doll. Dee Produktion an Kobaltoryd umfaßt 5769 Pfd. zum Gebrauch für Töpfer und 12571 Pfd, welche nah Europa exportirt wurden; der Werth wurde auf 18 774 Doll. a A Chrom wurde in Kalifornien produzirt und zwar 3000 1 t im Werth von 40 000 Doll. Die Gesammtproduktion an Manganerzen betrug in 1887 345241 t im Werthe von 333844 Doll. Die Produk- tion an manganhaltigen Eisenerzen belief sich auf 211751 t im Werthe von 600000 Doll. und die Menge der produzirten silber- haltigen_ Manganerze betrug 60000 t, welche, hauptsächlich wegen ihres Silbergehalts, auf 600 000 Doll. geschäßt wurden. Die Produktion von Antimon in Kalifornien erhöhte \sich von 35 t im Werthe von 7000 Doll. in 1886 auf 75 t im Werthe von 15 500 Doll. in 1887. Die Produktion von Aluminiumerz, welches 10 9/0 Aluminium enthält, betcug 144 764 Pfd. im Werthe von 57 905 Doll. Andere Legirungen, hauptsählich von Eisen und Aluminium, beliefen sih auf 42 617 Pfd. im Werthe von 17 000 Doll. Die Platina- produktion belief sih auf 448 Unzen rohen Platinas im Werthe von 1838 Doll. ; ein Theil davon kam aus British-Columbia. Die Gesammtproduktion aller Arten zum Verkauf gestellter Kohle in 1887 betrug 123 965 255 sh t, (Zunahme gegen 1886: 16 283 046 t) im Werthe von 173530996 Doll. auf den Gruben (Zunahme 26 418 241 Doll). Davon entfielen auf Pennsylvanishen Anthracit 39 506 259 sh t (2 809 780 sh t mehr als in 1886) im Werthe von 79 365 244 Doll. (Zunahme 7 807118 Doll.); alle andern Kohlen, Braunkohlen, kleine Posten Anthracit aus Colorado und Arkansas, 6.00 t graphithaltige Kohlen aus Rhode- Island ergaben 84 459 000 sh t, (Zunahme gegen 1886: 13473266 t) im Werthe von 94 165 752 Doll. (Zunahme; 18 611 123 Doll.). Der Grubenverbrauch in den verschiedenen Bergwerken \{chwankt zwischen 0 bis 8 %/o der Minenprodukte ; derselbe ist am größten in den Penn- sylvania Anthracitgruben und am niedrigsten in den bituminösen Gruben, wo das Kohlenlager beinahe horizontal liegt und wo feine Dampfkraft oder Ventilationsanlagen (ventilating furnaces) nöthig sind, Im Dur®schnitt beträgt der Kohlenverbrauh dec Minen in den verschiedenen Staaten 2 bis 6/0; das niedrigste Durhschnittsmaß findet sih in den bitumindösen Lagern Pennsylvaniens, das höchste in der Anthracitregion Pennsylvanias. Die gesammte Förderung der Gruben, mit Einschluß des Grubenverbrau{s, betrug: 42088 197 sh t Pennsylvania Anthracit (+ 3052751 sh t); alle anderen Kohlen: 87 837 360 sh t (+ 14129403 t), so daß die Gesammtförderung der Vereiniuten Staaten, ausgenommen das Kohlengestübe, 129 925 557 sh t (17182154 t mehr als in 1886) im Gesammt- A von 182491 837 Doll. (27 891 661 Doll. mehr als in 1886) betrug.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Das württembergishe Feldbereinigungsgesegt, vom 30. März 1886, nebst den zur Ausführung desfelben a Ministerial-Verfügungen und anderen dieses Gebiet betreffenden Be- stimmungen, ist soeben im Verlage von W. Kohlhammer in Stutt- gart in einer vom Regierungs-Direktor R. Gaupp besorgten Aus- gabe erschienen (Pr. 8 #). Der Herausgeber, welcher das Gesetz im besonderen Auftrage des württembergishen Ministeriums des Jnnern auszuarbeiten hatte, wollte mit diesem Kommentar, nachdem vielfache Wünsche geäußert worden, nicht bloß einer mehrjährigen Arbeit einen wissenshaftlichen Abschluß, sondern insbesondere au den Bereinigungs-Behörden und dem praktishen Bereiniger Rath und Anleitung geben, Zu leßterem Zweck hat er sih namentli au die große Mühe nicht verdrießen lassen, einen vollständigen Leitfaden für E 0 G O ATZeN | E e A sowie 29 For-

vlare zu entwerfen und diese mit Beispielen zu versehen. Auch ei

alphabetisches Sachregister fehlt nicht, y / N L

Die 67, Lieferung des Prachtwerks „Die österreichi ch- ungarishe Monarchie in Wort und Bild* enthält eine Skizze „Das Altöld“ von Johann Hunfalvy, einen Artikel über das „Stromsystem der Theiß“ von demselben Verfasser und den Beginn einer Beschreibung der Theiß-Regulirung von Michael Dékäny. Ganz vorzügliche Zeihnungen haben für das Heft geliefert : Paul Vágó, Géza Mészöly, Îgnaz Roskovics, Iohann Greguss und Julius Háry.

S Geschichte der Stavt Berlin, vonOscar Shwebel, Berlin, Verlag von Brachvogel und Ranft, 1888. 8. bis 10. Lieferung (Pris der Lieferung 1 4), In der 8. Lieferung beginn!: das 9. Buch, welches die Geschichte der Städtewesen Berlin und Kölln unter der Regierung des großen Kurfürsten (1640-—1688) darstellt, und im 6, Buch folgt dann die Schilderung der Kênigsstadt Berlin in ihrer tigen Entwickelung von 1688—1871. Zu dem nun- mehr abgesclossenen ersten Bande hat die Verlagshandlung ge\chmadck- volle Einbanddecken (zum Preise von 1,56 M) anfertigen lassen.

In dem Louis Heuser’ shen Verlage zu Neuwie ersheint demnächst in eleganter Ausstattung: „Ca c en Sylv 5 (Königin Elisabeth von Rumänien) und ihre Werke“, mit einem wohlgelungenen Porträt Jhrer Majestät: der Königin Ba in der Lichtdruckanstalt von G. Overbeck in Düsseldorf) von Dr, Marimilian Schmit, Realshul-Oberlehrer in Krefeld.

«Deutsche Dichtung.“ Herausgeber: Karl Ewil Fran 08. Verlag: Adolf Bonz u. Comp. Das 11. Heft 1V. andes, welches soeben erschienen, hat folgenden Inhalt: Anton Alexander Graf von Auersperg (Anastasius Grün), Nach einem ps aus den leßten Lebensjahren des Dichters. Wilhelm Berger n Bremen, Einsame Leute, Novelle (Schluß). Ferdinand von

ornstein in München. Umsonst. Eugen Reichel in Berlin. Der

olf. Sprüche von Betty Paoli in Wien, Fiiedrih von Boden- stedt in Wiesbaden, H. Brugsch in Charlottenburg und Karl Weit- bret in Zürich. Anastasius Grün (Anton Alexander Graf von Auersperg). Epilog zu den Wiener Spaziergängen (Autograph). Fur Charakteristik nastasius Grün's. Nach ungedruckten Quellen. IIlI. Schluß). Ein Brief Heinri Heine's. Josef Bayer in Wien. Vom historishen Drama. V. Kleine Aufsäße und Rezensionen ;

Episches. Beiprochen von Franz Muncker in München. Drama- tishes. Besprochen von Robert Proelß in C ;