1909 / 108 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 May 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preußen. Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Verseßt sind die Kreisbauinspektoren Baurat Wei Altona als Landbauinspektor an die Regierung in Potede

Stöcke von Anklam nah Stuhm und Krause (Paul)

von Halle a. S. nah Jüterbog.

i Justizministerium. U Handelsrichtern sind ernannt: der Kaufmann Richa

j ) rd : . ° , Lansert in Stettin bei dem Landgericht daselbst, “wieder- n Da E bung findet a Mas hauses

d enha - handelte gestern Uber den Voranschlag des Landesverteidigungs- obiger Quelle zufolge, nah längerer Debatte, Georgi ein ehende Aufklärungen erteilte, angenommen Bunhe:

ernannt: der Kaufmann Konrad Bertel3mann bei dem Landgericht daselbst und der Kaufmann Wilhel Brenken in Bochum bei dem Landgericht daselbst.

Zu stellvertretenden Handelsrihtern sind ernannt: der

S : bei dem Landgericht da- selbst, der Kaufmann und niederländische Konsul Gudinia Korx

Kaufmann Franz Koch in Duisburg

in Königsberg i. Pr. bei dem L ; i ae direktor Dr. Îe B em Landgericht daselbst, der Ban

in Stettin bei dem

Hans Harrer in Bochum bei dem Landgericht in

C ; Y i; n der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: v0

berg i. Schl., Dr. Haase bei

der béi dem ei dem Amtsgeriht in Castr : t Amtsgericht N bdpot trop und Nawrocki

Mit der Löschung der Rechtsanwälte Zustizrat Jan uschk

in Greiffenberg i. Schl. und Nawro cki in Zoppot ist zuglei

deren Amt als Notar erloschen.

_In die Liste der Rechtsanwälte sind cingetragen : die ren Amtsrichter Bever bei dem Amtsgericht in Mülheim: (Ruhr) und Lengsfeld bei dem Amtsgericht in Znin, die Rechtsanwälte Dr. Haase vom Landgericht in Posen bei Bielefeld Landgericht

Krüger aus bei dem “aus Recklinghausen die Kammergericht ,

dem Oberlandesgeriht daselbst und Dr. Riccius aus Dautan in Hannover und Dr. Boese dem Amtsgericht in Castrop, Otto Herzfeld bei dem dem Landgericht ge und dem em Amtsgeriht und dem Landgericht Blo ch bei dem Amtsgericht in Neisse. Der Oberlandesgerichtsrat Birkenbihl in a. M., der zum 1. Zuni d. D Den Landgerichtsrat Buße in Hannover, Er die „Amtsgerichtsräte Dethier in Forst G oln sowi ¿chi i öring i Berlin ib eat e der Rechtsanwalt Ernst Göring in

Made Landgericht

Ministerium der geistlichen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten.

_ Dem ärztlichen Direktor am städtishen Krank i Sriedrih8hain Dr. med. Alfred N, in Me ¿Fem ad. ete Wi: Mdtisdien, rar ettdazise am Urban nd. Al ntano in E Ó ädi Professor beigelegt worden. D 4 90. DROAA

Nicchlamfkliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. Mai.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S8. M. €& u vorgestern in Pakhoi eingetroffen / i S298 dort nah Hongkong in See gegangen.

S. M.S. „Bussard“ ist vorgestern in Daressalam ein- |

getroffen. S. M. S. „Seeadler“ gel i Banzi Pangani L R geht heute von Zanzibar nach . M. S. „Tiger“ ist gestern in Nankina ei ff und geht übermorgen von dort nach Kiukiang Ganolse) ub!

Jn der Ersten Beilage und Staatsanzeigers“ wird eine Zusammenstellung der

Berichte von deutschen : | April 1909 rbe Fruchtmärkten für den Monat

Oesterreich-Ungarn.

_ Imösterreihishen Abgeordnetenhauf

vier Dringlichkeitsanträge eingelaufen, zwei O din SaalLeun / kraten und Deutschfreiheitlichen, betr. die tunlihst shnelle Ve r- | seßung der in Bosnien zurülgehaltenen Reservisten in das nihtaktive Verhältnis, einer der tshechishen Agra-

rier, betreffend Einseßung einer KommissionzumStudium | der Verhältnisse der Rübenbauer, endlich ein Antrag

Masaryk, der unter Hinweis darauf verlangt, daß in | publizifstishen Organen behauptet wird, an der angebli hochverräterishen Bewegung im Süden der Monarchie seien auch österreichische Nationalitäten, ja sogar Abgeordnete, be- | teiligt gewesen, der Annexionsausshuß möge die Beweise, die | für die Existenz einer weitverzweigten hochverräterischen Abfall- | bewegung angeführt werden, genau prüfen und das Ergebnis

dieser Prüfung so bald wie möglih dem Hause bekannt geben

Das Haus verhandelte unter Unterbrehung der ersten Lesung

der Steuervorlagen die beiden zuerst erw ähnten

Dringlichkeitsanträge gemeinsam. wttiaes e g ey De S L B.”

ungêminisier Freiherr von Georgt im Laufe der D ë

die Srisbanunng der äußeren politishen Lage R S S w Grsanceicanf aller Reservisten sowie eines namhaften Teils der Ersagtreservisten ermöglickt habe. Solange j-doch die Verbältnisse an ‘der Grenze nit völlig konsolidiert seten, sei die NRückebr zum normalen LTruppenbestande in Bosnien nicht möô„lich. Die Kriegéverwaltung werde aber bestrebt sein, diesen Zustand fobald wie möglich herbeizuführen. Die Regieruna stimme dem deutsh-freiheitlichen Diinglichkeitsantrage zu Dur die Zurüdk- berufung der Reservisten fowie die Unterstüßung der Familien der

betonte der Landesver- |

in Bielefeld

: l- F Audient @ ). Wolff in Posen bei dem Landgericht | ens empfangen werden daselbst und der et aa O Julius Emil Eiudn l i O andgericht daselbst, wiederernannt: der Kaufmann Karl Berger in Witten und der Bratereidirettor

În der die Nechts3- anwälte Justizrat Januschke bei dem Amtsgericht in Greiffen-

l dem Landgericht in Posen, Stry ck bei dem Amtsgeriht und dem Candaerittt in E Amtsgericht in Lichtenberg, Steinmeß bei dem

bei Gerichtsassessoren Dr. i j } bei in Koblenz, Wittkamp bei dem Amts- in Bochum, Bierhaus bei in Essen und, Friß

Frankfurt Ruhestand verseßte der Landgerichtsrat

und an demselben Tage von |

zur heutigen Nummer des „NReichs- |

j | | | Wie aus Urmia, der | j j j

.4 «K

gegenstandslos. der Ei sagzrefservist:n in

L Lage einzugehen, ; Das Haus lehnte in weiterer Beratung die des sozialdemokratishen Antrags ab, nahm Dringlichkeit sowie das Meritum des Antrags freiheitlihen Parteien mit einem Zusazßantrage demokraten an, der sich des Unterstüzungsgeseßes für die Familien der statt.

m } ministeriums, der,

in welcher der Landesverteidigungsminister Freiherr Der Minister des Aeußern &Greiherr von Ae

E 82 rént

ist in Budapest eingetroffen und ) é

Frankreich.

_ Die gestern abend in Paris und in der 1, 1 haltenen Postbeamtenversammlungen haben dungen des i Mitteln, A I ahnarbeiter 0omen axt den Geéneralausstand angekündigt für den daß das Parlament die Altersversorgungsgeseße E das Vorgehen der Postbeamten gebilligt. (

Fall

6 Méditerranée, der in Marseille tagte, Porfiiden f A etbano abgelehnt. ornchen Sljenvahnneßes haben cinstimmig - ausstand gestimmt. Io / E übermorgen beginnen.

Spanien.

Gn der gestrigen Sißung der Kammer einer Meldung des „W. L. B.“, die Regierung bei Beratung l} der Vorlage Uber den Schiffsverkchr einem Antrage Morets

des Führers der Liberalen, zu, die Anwendung des 8 1 be- züglich der Erhöhung der Tonnenabgabe aller Sciffe, in- ländisher wie ausländischer, bis zum 1. Januar 1911 hinaus- zuschieben. Die Annahme der Vorlage dürfte hierdurch ge- R, n ohne daß die im Ministerrat angekündigte Maß- E ie Kammer in Permanenz zu erklären, zur Ausführung

Türkei.

Der Großwesir und die Minister des Inner 5 Aeußern haben vorgestern, D Ba l N rubier g o E Lage Kleinasiens

ger rden fei und daß alle Maßnahmen j n Beruhigung und Wiederherstellung u L R worden seien. Nach Angaben der Pforte Wilajet militärische Zentren gebildet, jelben R Cen sollen.

Her Selamlik wurde gestern in der dem i | Dolma Bagdsche 1 g2genüberliegenden Moschee in E u | [gerer Weise als) m le n Freitag abgehalten. Der Sultan der von dem Marshall Ghazi Mukhtar Pascha begleitet

der Pforte bestreiten,

Ordnung ergriffen e werden in jedem die das Innere der-

te war, wurde lebhaft begrüßt. _ Maßgebende Stellen Quelle zufolge, die umlaufenden Gerüchte, daß die Megzeleien

obiger

im Wilajet Adana von Abdul Hamid inszeniert w seien. Der zunehmenden iber M ennalinpfing "Abdel Hamids in Wort und Schrift, die unter der mohammedanischen Geistlichkeit und den alttürkishen Kreisen sowie in einzelnen | albanefischen, kurdishen und anderen Gebieten Unwillen erregt wird sowohl von der Pforte als auch von der Armeeleitung im Znteresse des Ansehens des Sultanats, des Kalifats sowie der staatlihen Autorität entgegengetreten.

Serbien.

Meldung des Korrespondenzbureaus“ hat der | Tagen unter dem Vorsiß des Sißungen abgehalten.

Nach j Asien. | |

einer K. K. Telegra - A . Lelegraphen- Ministerrat in den leßten

Königs wiederholt längere

Nach einer Meldung des Reuterschen L ( Nach DUN( Ï n Bureaus“ ars in der englischen Gesandtschaft in Teheran A o nferenz stattgefunden, an der Bevollmächtigte des Schahs sowie die Vertreter Englands und Rußlands teilnahmen. Die eren. gaben, éi Wunsche des Schahs entsprehend, Er- l gen zu einzelnen Punkten de L il über- On t P es am 22. April über-

le a, „St. Petexsburger Telegr : agene _zufolge, brieflih gemeldet ied, if die Sia em 26. März d. J. vom Verkehr abgeschnitten. Nur mit Choi und Salmas besteht noch Pofst- und Drahtverkehr. Die russische Konsularpost und auch die Korrespondenz der ausländischen Privatpersonen wurde. sowohl um Urmia wie in Choi und Salmas von Revolutionären aufgegriffen und gelesen. Der Handel stockt. Der Karawanenverkehr mit russishen Waren ist ganz eingestellt. Die Verbindung zwischen Urmia und Soud1-Bulak ist durch Kurden unterbrochen. Die Mehrzahl der Bevölkerung in Urmia steht den Revolutionären feindlich gegenüber, verhält sich jedo passio.

Parlamentarische Nachrichten.

Jn der heutigen (82.) Sißung des )\ N Dau es - Faiserlide Es zunächst folgendes ‘Ci Dee Ne Ñ ontali | 1 i E und Koniglichen Hoheit des Kronprinzen „Kür dle mir vom Hause der Abge dnet Glückwünsche zum Geburtttage sage ih meinen dent N , Sodann sept das Haus die zweite BVeraturg des Etats des Ministeriums der geistlihen, Unterrichts- und e: Nefount des Le L und zwar die Besprehung 1 Der hoheren Mädchenschulen bei i „Glementarunterrichts wesen fort. E ierzu llegt eine Reihe von Petitione Budgetkommission beantragt, E d eine Petition des Bundes deutscher erüdsichtigung der Privatshulen bei der Neuordnung

Die

Einberufenen exscheine der foziald:mokratishe Antra o

¿motratisckch a größteuteils uf den Antrag bezügli fofortiger Reis ! das nichtakive Verbältnis jei die Negterung aus den angeführten Gründen zu ihrem Bedauern ¡uzeit nit in der

Dringlichkeit dagegen die der deutsch- f l der Sozial- auf einc wirkungsvolle Handhabung Einberufenen

wird heute vom König in

A Ae | MDE 1 ] C nach) tel-

„W. D. B. beschlossen, ihre Forderungen mit allen auch mit dem Mittel des Streiks, durhzuseßen. Das Frankreihs und seiner

und | beantragen,

i l Dagegen hat der | Kongreß der Mechaniker und Heizer der Strecke Paris—Lyon—

einen Anschluß an den Die Beamten des

Die Arbeitseinstellung soll morgen odér

stimmte, nach |

amtlihen Quellen

und Frau Helene Stier um Erhaltun mädchenshulen, eine Petition tes erbandes der Pi lehrerinnen, betreffend Forderung des Nachweises wirtschaftlichen Stcherstellung der Lehrkräfte bei O der Konzession zur Errichtung von h öh ! ädhenschulen, eine Petition des allgemeinen d aen Lehrerinenvereins um Zulassung von Mädchensch sen mit dem Lehrplan der Realschulen, Freigabe n Knabenrealfchulen für die Mädchen, Aufhebung d 20 s{ränkenden Bestimmungen über die Errichtung von Sh, eun E Heranziehung weiblicher Lehrkräfte fün iee e Ie Unterstellung des Mädchenschulwesens unte N nisterialabteilung für b öhere Schulen und Umgestaltung M FeLrerinneMaintud es, eine Petition des Zentralverbandés e urchführung der Mädchenschulreform, betreffend Glei stell ats dar höheren Mädchenschule mit der NRealschule und Arg he ung der Bestimmung, daß mindestens ein Drittel der Stu N Fn mnnlichen Lehrkrästen erteilt werden soll, der Negierur a l As zu überweisen. Eine Petition von Eduard Loese 7 Fr edenau, betreffend Zulassung zu den Studtenklasse N 2 bfolvierung der ersten Klasse und Erteilung hauswirtfch O lichen Unterrichts in den höheren Mädchenschulen, R wehrere Petitionen um Schaffung von Uebergangsbestim. mungen zur Neuordnung des höheren Mädchenschul- und Lehrerin n [Emnaresen, um Eleichstellung der geprüften Zeichen lehre Len im Gehalt „mit den ordentlihen Lehrerinnen um Qu, assung der Mädchen zum Unterricht an Db Lu Knabenschulen beziehungsweise zum Unterricht in den “is Klassen der höheren Knakensculen (Koedukation) beantragt di: | Eon dur Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen. L j Die Abgg. Eickhoff (fr. Volksp.) und Dr. Friedberg (nl.) bea die Petitionen betreffs der Koedukation der teglerung zur Erwägung zu überweisen, soweit és sich um die ausnahmsweise Einzelzulassung von Mädchen zu Knaben-

schulen handelt. Von den Abgg. Gyßling (fr. Volksp.) und Genossen

wird ferner die Resolution beantragt, die Regi r D 1 Ot, lerun er- suchen, moglichst bald eine geseßliche Neu otb S herbeizuführen, a g. Wr. Dadendberg (nl.): Das größere In Di j preußische Unterrichtsverwaltung jetzt wu ere bre dgs die \chulwesen nimmt, kommt auch in den böberen Mitteln tut Aug, M: die im Etat ausgeworfen sind. Für die Netorm des böberen ädchenshulwesens is das Jahr 1909 ein Mark tein Wir müssen der Unterrihtéverwalturg für das bisher Geleistete unfere Anerkennung ¿ollen; unser Dank gebührt aber au bin Fcauen, die unter unfäglichen eigenen Opfern und Daransetzung ie | ganzen Persönlichkeit diese Neform gefördert haben. Bei aller Ein el- | kritik der vorgeschlagenen ‘Maßnahmen dürfen wir das Ganze nidt | übersehen. Es handelt sih nun darum, daß die theoretishen Bestim- mungen ih auch in der Praxis bewähren. Die Praxis muß zeigen, ob die | gugeltePten Lehrpläne gut oder verfehlt nd verbesserungsbedürftig find j iotwendig ist es, die höheren Mädchenschulen mit einer Berechtigung | aus¿u gestalten, es muß den Mätchen, die nur diese Schule besuchen, ¡j unter Umständen die Möglichkeit gegeben werden, auf eigenen Füßen zu stehen und eine eigene Lebensstellung einzunehmen. Es muß verhütet werden, daß all¡uviel Mädchen aus diesen Schulen zu den Studienanstalten | übergehen. Besondere Beachtung verdient die Frauenschule, Bigker hat | m die Eltern in bezug auf die weitere Ausbildung ihrer Têchter auf die Pr vat|pekulation angewiesen; sie mußten ihre Kinder Pensionaten übergeben, in denen den Wünschen der Mädchen in diesem Alter all znsehr entgegengekommen wurde. E nud

Die UnterriHtéverwaltung hat 1 ihr Augenmerk darauf geri@tet g at nun al A chtet, unsern höheren Töchtern eine Aus-

u für die Familie- und das gefa N befähigt. Von etner gemeinsamen Erziehung ante f n u kann keine Rede sein. Diese grundsäßgliche Frage scheidet für n vo kommen aus. Von größter aktueller Bedeutung if dagegen n Frage, ob von Fall zu Fall die Zulaffung von Mädchen A M höheren Krabenschulen ausnahmsweise gestattet B en n Dazu liegt ein dringendes Bedürfais vor. ä enn ¿. D. ein höherer Beamter, der feiner Tochter eine selbständige N )»ensftellung geben muß und sie dethalb eine Studtenanstalt besuchen äßt, in einen Ort cbne Studienanstalt verseßt wird, so muß er fie entweder bei hohen Pensionskoften zurücklafsen oder seine Tochter auf die Fortseßung der Studien verzihten lafsen. Welcher Vorteil. wenn er seine Tohhier a1 dem Unterriht in der böheren Knaben schule teilnehmen lassen kann, um sie zum Abiturientenexamen vor- bereiten zu lassen! Auf eine Nundfrage hab:in 58 Städte geantwortet; in 2 davon werten bereits Knaben und Mädchen Clem in Mittelschulen unterrihtet, in 54 Städten ift das T A jur die Zulassung der Mädchen nachgewiesen, nur in a tädten ift es niht hervorgetreten; in 4 Städten haben sich die lern ¡usammengetan, um durch eine gemeinsame Privatshule die A auf das Examen vorbereiten zu lassen. Von den Lebrer- ollegien kaben sich 30 zu Gupysften der Zulaffung der Mädchen aus- gesprochen, ablehend re1bielten sch rur 8 Kollegien; zwei dabon Menn weil das Provinzialschulkollegium dagegen sei, müßten He es auch sein; einige weisen auf die Ueberfüllung der Klassen Un Und nur 3 sind grundsäglih dagegen. Von den städtischen En en haben 18 Stellung genommen, davon 13 in entgegen- ry em Sinne, 2 verhielten sich glei®gültig und 3 ablehnend. ñ st also durhaus ein Bedürfnis für die Einzelzulafsurg vorhanden, ls muß von Fall zu Fall geprüft werden, und deshalb empfehle n auf das angelegentlichste den Antrag Eickhoff. Bezüglich fe Erhaltung der Privatshulen teile ich den in der Kom- Pion ausgesprochenen Optimismus des Ministerialdirektors nicht. ie pr vaten höheren Mädchenshulen werden den . großen Anforde- rungen der Neuordnung vom 18. August 1908 nit entsprechen können E es be arf deshalb zu ihrer Sicherstellung einer geselihen Re- f s: Vergessen wir nit, daß unfere privaten höheren Mädchen- egte S N anat A Erziehung unserer Mädchen nommen aben, der S i E. stand. Es ist deshalb unsere Pflicht, gesetlit ür Aera cidie u der Babe (buten M aagrden, fie müssen rechtlich s el müssen jedoch a Ä älteren Lehrerinnen vermieden werden, die zwar e E va det ats 4 Ae wird, denen man aber das Zeugnîts aus- leitet A e auch in wissenshaftlichem Geifte Tüchtiges ge-

(Schluß des Blattes.) s

Er,

5 f

als

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Eisenbahnen der Erde im Jahre 1907,

Im neuesten Heft des „Archivs für Ei i statistishe Uebersichten über di ür Eisenbahnwesen betriebenen Eisen A Ene de Entwicklung der auf der fünft 1903 bis 1907 gegeben,

Grde

in thnen angelegte Kapital im Jahr-

und im Ee bas 0 Mo, die borhandenen abre gesa

Fachpresse benußt worden sind. Danach stellt fi ame ite

der Eisenbahnen der Erde ; das Anlagekapital sg 08 Dillfectee ale 297283 km,

der Eisenbahnen hat sich im Jahre das Anlagekapital hat sch um 16 Milliarden Mark vermebrt, für welchen

Seid die neuen Bahnen gebzut und viele der bestehenden Bahnen

208 Milliarden Mark. Das Ne 1907 um 23410 km oteebüect

neue Anlagen verbessert worden find. Im allgemeinen find in

PrivatmädWensulen um di Tabellen des „Archivs* nur die Bahnen aufgenommen, die dem

gemeinen und dem öffentlihen Verkehre dienen und bei uns in

des höheren Mädchen\chulwe sens, eine Petition von Dr. Knauer

als Haupt- und Nebenbahnen bezeihnet werden.

In den bereits mit einem dihteren Eisenbahnnetz ausgestatteten

der höheren Privat,

ivatschul, einer

25ndern erfolgt der weitere Ausbau dieses Neyes wesentlich dur R ie si tatsählich oft niht von den Neben- bahnen unterscheiden lassen. In Feerhes und in anderen deutschen Staaten sind es die nebenbahnähnlihen Kleinbahnen, die häufig dieselben wirtschaftlichen Aufgaben verfolgen wie die Neben- bahnen. Diese Bahnen sind indes in die Statistik niht aufgenommen, wie darin auch die vielen amerikanischen el:ktrischen Nebenbahnen, die sog. Interurban- oder Overland - Railways, und auch die öster- reihischen Kleinbahnen, die englischen Light Railways fehlen. Bet den belgishen Bahnen sind dagegen die Choemins de fer vicinaux, bei den französischen die Chemins de fer d’intérêt local aufgenommen, obgleich viele dieser Bahnen mehr den nebenbahnähnlichen Kleinbahnen als den Nek enbahnen gleichen. Es wäre vielleicht richtiger und das Gefamts- bild der Eisenbahnen der Erte vollständiger, wenn alle Eisenbahnen außer den dem Personenverkehr dienenden Straßeubahnen verzeichnet wären. Aber für die Mehrzahl der Länder liegen zuverlässige Angaben über diese kleineren Bahnen niht vor, au läßt si cine fo scharfe Trennung der einzelnen Arten, wie in Deutshland, anderwärts nit durchführen. Es ist daher die bisherige Methode beibehalten, die allein auch ermögliht, die verschiedenen Jahre miteinander zu ver- gleichen. Die Bedeutung der nebenbahnähnlichen Klein- bahnen für Deutschland und Preußen ergibt sih aus der folgenden Zusammenstellung: Rechnet man zu den Eisenbahnen für das Fahr 1907 die im Betriebe befindlichen nebenbahnähnlichen Klein- bahnen hinzu, so ergibt sich folgendes E senbahnneß in Preußen . 35 393 + 8 124 = 43 517 km, in Deutschland 53 0404-8496 =66 536 ,„.

Danach trifft Ende 1907 folgende Bahnlänge auf

je 100 qm je 10 009 Einwohner in Preußen . 12,5 (statt 10,2) km 12,7 (statt 10,2) km, in Deutschland C 10) S O e,

Die Bautätigkeit war im Jahre 1907 geringer als im Jahre 1906, es sind etwa 4500 km weniger gebaut worden als im Vor- jahr. Während das Eisenbahnneß der Vereinigten Staaten von Amerika sich im Jahre 1906 um 10076 km vermehrt hat, sind im Fahre 1907 nur 8412 km neue Bahnen gebaut worden. Das kanadishe Netz hat fih um 2978 km, das argentinische um 1444 km, das mexikanische um 899 km vergrößert. In Asien weisen nur Britis(-Ostindien mit 1464 km und China mit 745 km eine erheb- lihere Vermehrung der Eisenbahnen auf, in Afrika die englischen und die französisGen Kolonien. Während im asiatischen Rußland überhaupt keine neuen Baÿnstrecken dem Ver- fehr übergeben wurden, sind im europäishen Rußland 1715 km neue Bahnen eröffnet worden. Von den anderen europäischen Ländern weisen das Deuishe Reih neue Bahnen im Unfange von

664 km, Frankrei solche von 694 km auf. Die wirtschaftliche Krisis, die erst im Herbst des Jahres 1907 einsegte, mate sih dem- nach im Eisenbahnbau kaum fühlbar, thre Folgen werden vermutlih im Jahre 1908 voll zur Erscheinung kommen.

Die meisten Eisenbahnen befinden sch in Amezxrika, und ¡war 48706 km, darunter in den Vereinigten Staaten (eins \chließlih von Alaska, das 579 km Eisenbahnen aufweist) 369991 km, also rund 49 000 km mehr als in Europa, dessen Eisenbahnney einen Umfang von 320810 km hatte. Asien besißt 90 577 km, Afrika 29 798 km, Australien 28 592 km Gisenbahnen. Australien i mithin von Afrika überholt. Die Reihenfolge der einzelnen, am besten mit Eisenbahnen ausgestatteten Staaten hat sich im Jahre 1907 nur wentg geändert. Auf die Ver- einigten Staaten mit ihren 369 991 km folgen allerdings in weitem Abstande Rußland (europäishes) mit 58 385 km, das Deutsche Reich mit 58 040 km, British Ostindien mit 48 106 km, Frankreich mit 47823 km, Oesterreih-Ungarn mit 41 605 km, Großbritannien und Irland mit 37 150 km, Canada mit 36 125 km, die Argentinishe Republik mit 22004 km, Meriko mit 21 906 km, Brasilien mit 17 242 km, Italien mit 16 596 km, Spanien mit 14850 km, S@Mweden mit 13 392 km. Die übrigen Staaten be- sigen weniger als 10 000 km Eisenbahnen. 2 ;

Im Verhältnis zum Flächeninhalt des Landes steht das König- rei Belgien immer noch an der Spiße. Dort kommen auf 100 qkm Flächeninhalt 26,6 km Eisenbahnen. Es folgen dann das Königreich Sachsen mit 20,5 km, Baden mit 14,6 km, Elsaß-Lothringen mit 13,6 km, ESroßbritannien und Jrland mit 11,8 km, das Deutsche Neich und die Shweiz mit 10,7 km, Württemberg mit 10,5 km, Preußen mit 10,22 km, Bayern mit 10,1 km. In den übrigen Ländern stellt sh dieses Verhältnis wesentlißH ungünstiger, in den Vereinigten Staaten von Amerika auf nur 4,0 km; hier hat es ih vershlechtert, seitdem Alaska mit seinem weiten Flächeninhalt und verhältnißmäßig kleinem Eisenbahnnetz eingerechnet ist; ohne Alaska ist die Verhältniszahl 48 km. Die Zahlen der übrigen Länder find meist nux Bruchteile von Kilometern.

Die meisten Eisenbahnen im Verhältnis zur Bevölkerung hat die australische Kolonie Queensland, wo auf 10 000 Einwohner 113,0 km kommen. Auch bei den übrigen australishen Kolonien stellt sich dieses Berhältnis sehr günstig, weil eben ihre Bevölkerung noch eine fehr dünne ift. In den Vereinigten Staaten von Amerika kommen 43,2 km Eisenbahnen auf 10000 Einwohner. Unter den europäischen Staaten nimmt in dieser Beziehung Schweden mit 26,1 km den erften Plaß ein. In Deutschland kommen 10,3 km, bei Einrehnung der neben- bahnähnlihen Kleinbahnen 11,8 km auf 10000 Einwohner, in Frankrei 12,3 km, in Großbritannien 9,0 km, in Belgien 11,7 km usw. i

In einer weiteren Uebersi®t des „Archivs für Eisenbahnwesen“ sind die Anlagekosten der Eisenbahnen einiger Länder angegeben, und zwar die für europäishe Bahnen getrennt von denen der anderen Grdteile, weil die Anlagekosten in Europa wegen der durchs{chnittlich besseren Ausrüstung der Bahnen und wegen des teuren Grund und Bodens meistens höher sind als in den übrigen Erdteilen. Nach der vorgenommenen Berechnung betragen sie 1997 im Durchschnitt für 1 km:

a. in Guropa rund . O e 28380000 Æ (gegen rund 331 000 46 im Vorjahre), j b. in den übrigen Erdteilen rund «Ce (ebensoviel wie im Vorjahre). Werden diese Durhschnittskosten der Berelnung des Anlagekapitals Lte add vorhandener Eisenbahnen zu Grunde gelegt, fo beläuft si dieses

a. für die Bahnen in Europa auf L

320 810 K 336 000 == 107 792 160 000 4,

b, für die Bahnen in

den übrigen Grdteilen auf . 636473 X 157000= 99926 261.000 „,

sodaß das Anlagekapital aller Eisenbahnen der Grde am Schlusse des Jahres 1907 auf . . 207718 421 000 46 oder rund 208 Milliarden Mark ges{chäßt werden kann.

Zur Arbeiterbewegung.

Die christlichen, sozialdemokratischen und Hirsh-Dunckershen Ar- beiterorganisationen sowie der Verband der Schmiede haben, wie der „Voss. Ztg." gemeldet wird, gestern über die gesamte Gisenindustrie der Kreise Hagen und Schwelm die Sperre verhängt, wodur jeder Zuzug von Arbeitern in den dortigen Bezirk unterbunden wird. Die Arbeitgeber werden hierauf voraussihtlid mit einer allgemeinen Aus- sperrung antworten. Die Lage ist außerordentli kritish. Bis heute sind von der Aussperrung bei dem Grüntaler Eisenwerk, die den Anlaß der aanzen egr bildet, bereits ungefähr 800 Arbeiter getroffen (vgl. Nr. 104 d. Bl).

In pen! Kalksteinbruhbetriebe der Firma Thyssen u. Co. in Wülfrath is, der „Köln. d zufolge, eine größere Anzahl von Arbeitern infolge yon Lohns\streitigkeiten in den Aus- stand getreten. -Die Bemühungen um etne Beilegung des Ausstands

Auf. dem Etsenwerk Keula ist, wie der „Köln, Ztg." aus Görlig A iet d den Arbeitern wegen des \{lechten Ge- \häftsgangs ein neuer Lohntarif mit 5 bis 15 %/ Lohnkürzung an- gekündigt: worden. Die Arbeiter haben in zwei Versammlungen eine Ablehnung beschlossen, Einigungsverhandlungen find gescheitert.

Aus Mainz wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert: Wie schon in Großgerau, hat gestern ein rittel der Arbeiter der Mainzer Aktienbrauerei wegen Lohnforderungen die Arbeit ein- gestellt. Es scheint ein planmäßiges Vorgehen vorzuliegen.

Der Verband der britishen Grubenarb eiter bes{chloß, wie die „Voss. Ztg.“ aus London erfährt, einstimmig, die angegliederten Bezirke anzuweisen, eine Lohnverminderung infolge Inkrafttretens des achtstündigen Arbeitstags abzulehnen. Falis die Bezirke in Lohnsachen angegriffen werden, soll eia Nat ionalkonvent zur Ergreifung der

nötigen Maßnahmen zusammentreten.

(Weitere „Statistishe Nachrichten“ \. i. d, Ersten Beilage.)

Kunft und Wissenschaft.

Ueber den Verlauf der deutschen Marineexpedition 1907/09 wird im Matheft der „Marinerundshau" ein weiterer (11.) Bericht veröffentlicht, ver aus Lamasong (Neu-Mecklenburg) abgesandt wurde, wohin der Leiter der Expedition Professor Dr. Krämer das Lager Mitte Dezember v. J. verlegt hatte. Der neue Lagerplaß liegt 4—b Tagemärsche von dem alten in Namatanai ent- fernt; der Weg zwischen diesen beiden Pläßen ist breit ausgehauen-und gut gangbar. Die krokodilreihen Flüsse bieten geringe Hindecnisse. Das Ver- halten der Eingeborenen war überall freundli, stets wurden gegen ein geringes Entgelt an Tabak willig Träger gestellt. Nah zehntägiger Wande- rung von Namatanai wurde der Grenzfluß Konomo erreicht ; von diesem 10 km nöïblich lag das Rasthaus von Lamasong, das der Stations- chef Boluminski der Expedition zur Verfügung geftellt hatte. Der Boden dieser Gegend gleiht bereits alterschlossenem Kolonialgebiet. Hter führt eine Straße von 150 km Länge nah dem Regierungssiß an der Nordspitze der Insel. Alle 10 km ladet eia Rasthaus zum Bleiben; starke Brücken ermöglichen den Verkehr mit Pferd und Wagen. Der Mars des Professo18 Dr. Krämer, in defsen Begleitung si feine Frau befindet, diente hauptfächlich der Förderung der ethnographischen Stedlungskenntnis. Die Angaben der verstorbenen Landmessers Peter Behrendt wurden vervollständigt und ergänzt. Die Angaben reiten südlich bis zum Kap Matantámberan. Westlich von diesem Kap liegt die eins von der Fregatte „Elisabeth* vermessene Bucht gleichen Namens. Die Fregatte ahnte noch nicht, daß si östlich pavon, da wo die deutsche Admiralitätskarte (Nr. 214) eine kleine Insel andeutet, ein abgeshlofsener schöner Hafen befindet. Das Mitglied der Expedition Walden war hier {hon einen Monat tätig, hatte die Erforschung der Sprache aufgenommen und Dol- metscher ausgebildet. Bei Lamasong beginnt ‘das Gebiet der Uli- Figuren; es ist Hoffnung vorhanden, daß eine große Zahl dieser bizarren Schnißereien als Zeugen des Kunstlebens der Eingeborenen erworben werden. Dr. Schlaginhaufen kam am 21. Januar von der Jasel Lir zurück, die er in fünfwöchigem Aufenthalt erforsckt hatte. Sgilling lag leider längere Zeit an einem heftigen Gelenk» rheumatismus, von dem er aber völlig wieder hergestellt wurde. Die stets wechselnde Temperatur mahnt zu großer Vorsiht. WMalaria rgurde niht beobachtet, ist aber zweifellos vorhanden. Auf der IFasel Lir stellte Dr. Schlaginhaufen die Landschaften und Stedelungen fest; zahlreihe überaus interessante Stücke wurden gesammelt. Während Anir und Tángga keine Ausklegerboote, sondern nur Flankenboote haben, besigt Lir erstere in oft monsirösen Formen. In den Hohlkehlen des gehobenen Kalkes wurden ganze Siedelungen beobachtet: nicht nur abgeshottete Schlafstätten, sondern ganze Häuser. Aug brachte er einige Waschbeckenformen aus Lava mit Pistillen mit; erstere werden von den Eingeborenen wie vom Himmel gefallene Sterne betrachtet. Anthrop orene Mefsungen bilden nach wie vor eine der Hauptaufgaben. Ja einigen Monaten wird ein Abschluß ber Expedition möglich sein.

Aus dem Bericht über die Verwaltung der Universitäts- bibliothek in Berlin im ReGnungsjahr 1908 is zu entnehmen, daß die Benuzungsstatistik eine starke Vermehrung der ein- gereihten Bestellzettel gegen das Vorjahr aufweist (+ 19 050). Die Zahl der verabfolgten Bücher is demgegenüber verhältnismäßig wenig gesunken, nämli von 65,3 auf 65,1 v. H. Die Zahl der in das Bermerkbuh eingetragenen Werke hat um 2147 zugenommen. Jm Berichtsjahre wurden 135 194 (1907: 116 141) Bestellzettel abgegeben auf die 87 966 (75 926) Bücher verabfolgt waren. Der Lefesaal war an 298 (303) Tagen von 81 639 (84506) Personen besucht. Die höchste Besuch8ziffer an einem Tage betrug 523 (610) Perfonen. Die Zahl der im Lesesaal benußten Druckschriften betrug, ohne die benußten Bände der dort aufgestellten Handbibliothek, 31 537 Bände (26 800). Die Zahl der Arbeitsplätze im Lesesaal ist 129. Diese E wurde oft wesent- lih überschritten. Die höchste Zabl gleichzeitig anwesender Benugzer betrug 189. Vom Auskun ftsbureau der deutshen Bibliotheken wurden an die Universitätsbibliothek 2842 Anfragen (1784) gerichtet. Die Auskunftsftelle wurde an 298 Tagen 886 mal in Anspruch genommen. In das Z ugangs verzeihnis wurden 8499 Nummern mit 22032 Bänden eingetragen. Als Geschenke gingen 3632 Bände ein, als Pflichtexremplare 4098, dur Kauf 5368. Der Bestand der Bibliothek belief s|\ch am 31. März 1909 auf 220 240 (208 350) Buchbinderbäude, 213 492 (206 165) Universitätsschriften und 39 327 37 897) Schulschriften. Für Bücherankauf wurden 32315 , für

inbände 13221 4 ausgegeben. Die Umarbeitung des alpha- betishen Bandkatalogs konnte in der Hauptsahe abgeschlossen werden.

Technik.

A. F. Die 287. Versammlung des Berliner Vereins für Luftschiffahrt begann am 3. Mai nah Verlesung und Genehmigung der Protokolle der zwei vorhergehenden Sißungen mit der Aufnahme von 22 neuen Mitgliedern, unter ihnen eine Anzahl Damen. Den ersten Vortrag des Abends hielt der Privatdozent Dr. Alfred Wegener Gearo) über das Thema: „Zwei Jahre in Nordgrönland,

ilder von der Danmark-Expedition mit besonderer Bezücksihtigung der Drachen- und Fesselballonaufstiege". Das große Interesse der Meteorologie an dem Studium der Luflströmungen von Pol zu Aequator und umgekehrt bat in den leßten Jahren, wie bekannt, zu mehrfachen aërologishen Expeditionen nah subtropischen und traptiVen Gebieten Anlaß gegeben, es sprach au bei der 1906 unter Führung von Mylius Cricsen ins Werk geseßten dänischen Expedition nach Grönland sehr wesentlich mit, als sie mit Drachen- und Fesselballons sowie 500 cbma Wasserstoffgas in 100 Stahlflaschen ausgerüstet wurde. Es ist durch den inzwischen erreihten Erfolg der Beweis geliefert worden, daß sich can Beobachtungen sehr wohl innerhalb des Nahmens einer Pclarexpedition ausführen lassen. Es war keineswegs beabsihtigt, während der auf 2 Jahre berehneten For shungs8reise täglih Aufstiege vorzunehmen. Das hätte sih mit den anderen wichtigen Aufgaben der Expedi.ion nit vertragen, auh hätte das Material niht gereiht. Aber es ist auch dur insgesamt nur 125 Aa ege (99 Drathen-, 26 Fesselballonaufstiege) gelungen, ein zuverlässiges Bild der mittleren Verhältnisse im Luftmeer über Grönland zu gewinnen Aufstiege, die sh bei Drachen bis in Höhen von 2500 m, bei Fessel- ballons bis 300 m, im Durdbschnitt auf eine mittlere Höbe von 960 m, erstreckten. Das Ecreichhen von Höhen über 2000 m erwies ih als sehr s{chwer, zumal bei den sehr häufigen Windstillen und bei Temperaturen, die im Winter bis zu 40° C. herabsarken und das Hantieren mit Winde und Instrumenten im Freien troy gelegentliher maschineller Beihilfe dunch ein Automobil sehr erschwerten. Viele Aufstiege wurden bei 30° ausgeführt, eine besondere S{hwierigkeit brahte die Dunkelheit der Winternacht. Zu den wichtigsten Beobachtungsergebnissen gehört, daß im Gegensay

200 m der Luft die Temperatur das ganze Jahr über um rund 4 100 m) zunimmt und oberhalb dieser 200 m nur die ungewöhn- ih mäßige Temperaturabnahme von 0,3 ° auf 1(0 m stattfindet. Es folgt die Ein- strahlung überwiegt. Die Temperaturzunahme nach oben ist manchmal aber noch viel bedeutender, sie wurde in einem Fall auf 15° bei 600 m Erhebung über den Boden bestimmt. Solche Temperaturumkehr ist alsdann die Ursache von seltsamen Luft- spiegelungen, bei denen entfernte Berge ihre Gipfel na unten richten, statt wie bei Luftspiegelungen in den Tropen, deren Ursache umgekehrt die große Hitzeentwicklung am Boden ist, wirkliche, aufrechte Land- \haftsbilder vorzutäushen. Die Wärme des Meereswassers erzeugt über dem Meere mildere Temperaturen als über dem nahen Lande, sie ist häufig und wirkt dann gleich einer heißen Platte auf ihre viel ftärker abgefühlte Umgebung. Von großem Interesse waren Ausflüge landeinwärts, deren 23 ausgeführt wurden, wobei man die auffällige Erscheinung beobachtete, daß in den untersten 500 m der Erhebung über den Meeresspiegel eine Temperaturabnahme von 6,5 stattfand. Hierin scheint ein wihtiges Element zur Erklärung des Polarföhnwindes gegeben. Eine mit diesen eng zusammenhängende Erscheinung, die Föhnwolken, gelang es mit dem Drachen zu untersuchen und wiederholt zu photographieren. Sie entstehen in 12—1300 m Höbe, find chcharakteristisch für den grönländishen Wolkenhimmel und stellen eine neue Woslkenart dar, nicht unähnlich in ihrer Ersheinung einem an seinen Rändern stark zerzausten Heubündel. Nebel find selten höher als 2—300 m. Der Vortragende ging nach diesec NRechen- \chaftslegung über seine mittels Dracjzen und Ballon erzielten wissenshaftlichßen Erfolge zu einer Schilderung des Verlaufs der zwet- jährigen Expedition über. Jhre Aufgabe war die Erforschung des Nordens und Nordostens von Grönland und der Nachweis, daß im Norden eine Durchfahrt nach der Wesiküste vorhanden, Grönland somit eine Insel ist. Dieser Beweis ist erbracht, aber leider mit dem Leben des Führers Mylius Ericsen und zweier seiner Begleiter allzu teuer erkauft worden. Ausgangtpunkt war der nördlihste, 1870 dur die deutshe Coldewey- Expedition erreihte, dawals „Kap Bismarck“ genannte Punkt an der Osiküste unter 77° n. B. Hier wurde eine Station am Lande in der Nähe des die ganze Zeit hier vor Anker liegenden Schiffes errihtet und der erfie Winter mit wissenschaftlichen Beobathhtungen, Jagd und in Vorbereitung der im Sommer 1907 zu unternehmenden Reisen längs der Küste und lar deinwärts zugebracht. Dr. Alfred Wegener war der einzige deutsche Teilnehmer, die Zahl der wissenschaftlihen Fachleute betrug 12. Mit Beginn des Frühjahrs begann die Wanderung nah Norden. Da der Küste außer der gebirgigen Coldewey-ZInfel noh eine Menge Inseln si vorgelagert zeigten, wurde der vierte Teil der Begleitung zur kartographishe Festlegung dieser Strecke hon nach kurzer Zeit zurückgelassen. Den gleichen Auftrag empfing einige Wochen später am 30. Mai Dr. Wegener mit zwei Gefährten unter 81° n. B. am 400 m hohen Mallemhillfelsen, be- züglih der bis zu diesem Punkte weiter zurückgelegten Strecke. Sie erwies sich als geologisch besonders interessant, weil das bis dahin vorgefundene Urgebirge mit Sedimentgestein wechselt, das viele Ver- steinerungen enthielt. Eine dritte Abzweigung erfolgte weiter nördlich am Danmark Fiord, ten Ericsen zunächst irrtümlih für jene bis zur Westküste durhgehende Wasserstraße hielt. Ein drittes Viertel der Mannschaft empfing hier“ den Auftrag,“ în nördlicher Richtung weiterzugehen, während Ericsen mit 2 Begleitern ih den \{wersten Teil, die Erforschung der Ost- West-Verbindung vorbehielt. Diese beiden Zweigexpeditionen begegneten cinander zufällia noch ein- mal, weil Ericsen den Danmark Fjord als auf nur kurze Entfernung ins Land einschneidend erkannt, umwandert und sich zunächst nah NO. zurückgewandt hatte. Als sch später nach Verabredung die 4 Teilexpeditionen im Herbst in der Station am Kap Bismarck wieder treffen follten, blieb die vierte aus. Von ihrem Schikjal erfuhren die Gefährten erst nah Wochen, als \sich einer der Begleiter Ericsens todkrank bis zur Station ges{leppt halte, um hier nah erftaiteiem Bericht und Uebergabe von Tagebüchern in wenigen Tagen an der Gelbsucht zu sterben. Dana hatte Ericsen jenen Oft. Westkanal ¡wishen ESrönland und der Peary- Insel nördlich davon zweifellos festgestellt, war aber mit den Gefährten den Strapazen und bei gänzlich versagender Jagd, auf die man sicher gerechnet hatte, dem Hunger erlegen, nachdem auch die Hunde bis auf den leßten ges{lahtet worden waren. Der Vortragende {loß an diesen Bericht eine Menge bochinterefsanter vorzüglicher Licht- bilder, die zum Teil im Sommer 1907, zum Teil erst im Frühjahr 1908 aufgenommen waren, kurz bevor die Expedition am 21. Juni die Anker lichtete, um am 24. August wieder in Kopenhagen einzu- treffen. Die Bilder zeigten, daß es selbst in „Germania-Land“, jenem Teil der Osiküste zwishen Kap Bismarck und dem Mallemhilfelsen, im Sommer eine Vegetation gibt, nicht nur in üppig wucherndem Wollgras, sondern auch in gelbblühendem Mohn bestehend, daß das Sedimentgestein sogar eine, wenn auch nicht abbauwürdige, Koblenshiht enthält, vor allem aber, daß das JInlandseis in Gletsherhöhlen von zauberhafter Praht und an feinem bis 20 m hohen Rande, in dem es gegen das Land abfällt, Gebilde von ungeahnter S@önheit und Größe aufweist. Bald gleichen diese Steilwände einem ih über Kilometer erstreckenden Walde von Säulen ganz regelmäßiger Bildung, bald sieht eine horizontale Fläche einem erstarrten Meere ähnli, vor allem aber entzücken die Eisgewölbe der Höhlen, im einfallenden Tagesliht leuhtend, und deren riesige Eis- stalaktiten und -Stalagmiten, die leßteren von traubenartiger Bildung, derengleihen unsere Tropfsteinhöhlen nicht aufzu- weisen haben. Von Interesse waren auch viele Bilder von der Tier- welt Gröônlands und die gefundenen und auf der Platte festgehaltenen Anzeichen dafür, daß auch der höhfle Norden Gröôn- lands früher von Cskimos bewohnt war, erkennbar an den Stein- kränzen, über die fie ihre Zelte spannten, und an einzelnen massiven Trümmern sowie an Renntiergeweihen, die in Menge gefunden werden, obglei es lebende HRenntiere jest dort nicht mehr gibt. Dem Vor- tragenden dankte Geheimrat Busley sowie Dr. Stade, leßterer unter Hinweis darauf, welcher Fortschritt in den Mitteln der Forshung seit den Tagen gemacht sei, da er als Begleiter Professor von Dry zalskis an einer Grönlandexpedition teilgenommen hatte. J Den zweiten Vortrag des Abends hielt Dr. Bendemann über den Gleitflieger des Vereins und den wissenshaftliGßen Wert von GletiflugversuWßen: Der vom Verein angeschaffte Flugapparat aus der Werkftatt von Fròres Voisin in Paris ist \. Z. dem Ob- servatorium in Lindenberg wit der Bitte um Anfiellung von Ver- suchen damit und theoretischen Ermittelungen übergeben worden. Diese Versuche haben mit außerordentliher Gründlichkeit und Umsicht stattgefunden, einshließlich wiederholter Aufstiege einer Person mit dem Apparat. Sie bezogen sich auf genaue Ermittlung der Luftwiderstände, der Tragkraft bei verschiedenen Windfstärken, der Winkeleinstellung der Tragflächen im Fluge, des zulässigen Ge- wichts eines einzubauenden Motors u. \. f. Ueber die Ausführungsart der Versuche gab der Vortragende an der Hand zahlreicher Lichtbilder Nechenschaft, Mitteilungen, die mit großem Interesse verfolgt wurden, weil fie etnen fesselnden Einblick in die Natur folcher Unter [uan und in die damit verbundene Gedankenarbeit acwährten. Selbft- verständlih konnten alle Versuche, aus denen Zahlenwerte abzuleiten waren, nur am gefesselten, mittels der Winde hochgelassenen und ein- ejogenen Apparat erfolgen. Es fteht zu hoffen, daß die gewonnenen Dokleneraidaisse allen Eifindern von Flugapparaten zustatten kommen werden. Der Vorsigeude, Geheimrat Busley durfte in seinen Dankes- worten an den Redner mit Recht darauf hinweisen, daß so methodische Versuche wie hier noch nicht vorgenommen worden sind. Zum Schluß wurde wn Mitteilung davon gemacht, daß dem Reichstags- abgeordneten Dr. Delbrück die Ballonführerqualifikation erteilt worden ist. Der beträchtlihe Rest der Tagesordnung mußte der vorgerückten Stunde halber auf die nächfte Sißung vershoben werden.

daraus, daß gegen die Wärmeausstrahlun

d ‘erfolglos geblieben. Es ist vielmehr eine weitere Ausdehnung Bewegung zu erwarten.

zu der sont überall gültigen Erfahrungstatsahe in den untersten