1868 / 35 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

und Provinzial-Verwaltung. Demselben zufolge soll die Ver- waltungscarrière in eine höhere und niedere getheilt werden. Bezüglich der Provinzial - Verwaltung werden dem Präfekten eine Reihe von Desugntllen zugetheilt , die bisher anderen Be- örden beigewohnt hatten.

E 9, Ea Bei dem heutigen Empfange der Deputa- tionen des Parlaments, welche Glückwunschadressen überreichten, äußerte der König, er hoffe, daß die Vermählung des Kron- prinzen dazu beitragen werde, die Gefühle der Anhänglichkeit zu stärken, welche zwischen Jtalien und seinem Herrscherhause beständen. Dieselben Deputationen werden sich morgen nah Turin be- geben , um der Herzogin von Genua , der Prinzessin Marga- retha, sowie dem Kronprinzen ihre Glückwünsche darzubringen. Aus Mailand ist eine Deputation der städtischen Behörden hier eingelroffen , welche heute dem König eine Glückwunsch- adresse Überreichen wird.

Rom, 8. Februar. Msgr. Negroni is zum Minister des Jnnern ernannt worden.

General Fa illy hat sich von dem Papste verabschiedet. Das Transportschiff »Orenoque« ist von Toulon nach Civita- Vecchia zurückgekehrt, um noch eine Eskadron Kavallerie nach Frankreich zurückzuführen.

Amerika. Washington, 25. Januar. Gestern hatte der Königlich preußische außerordentliche Gesandte und bevoll- mächtigte Minister, Freiherr von Gerolt, begleitet von dem Legations-Secretair von Kusserow und dem Legations-Attaché Grafen Lottum, die Ehre, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika sein Beglaubigungsschreiben als außer- ordentlicher Gesandter und bevolUmächtigter Minister des Nor d- deutshen Bundes zu überreichen. Er hielt dabei folgende

Ansprache:

Herr Präsident! Jm Auftrage des Königs, meines erhabenen Herrn, habe ih die Ehre, Ew. Excellenz in Kenntniß zu seßen, daß Se. Majestät in seiner Eigenschaft als Präsident der Vereinigten Staaten von Norddeutschland und in Uebereinstimmung mit der im Juli vergangenen Jahres von den Regierungen von 22 deutschen Staaten und ihren durch allgemeines Stimmrecht von 30 Millionen der deutschen Nation erwählten Vertretern geruht haben, im Namen des Norddeutschen Bundes mich zu seinem außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei der Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu ernennen.

Indem ih Ew. Excellenz mein Beglaubigungsschreiben Überreiche, bitte ih um Erlaubniß, die aufrichtige Hoffnung aussprechen zu dÜr- fen, daß dasselbe Vertrauen und dieselbe freundschaftliche Gesinnung, von welchen ih von Ew. Excellenz und deren Vorgängern so man- nigfache Beweise erhalten, mir auch in Zukunft bei der Erfüllung meiner vermehrten Pflichten als Vertreter Preußens und der nord- deutschen Staaten, welche mit dem Volke dieses großen Landes durch so viele Bande der Blutsverwandtschaft und der gemeinsamen Inter- essen verknüpft sind, erhalten bleiben.

Jch fühle mich glücklich, Ew. Excellenz, der Dollmetscher der ge- gen Ew. Excellenz in dem mir anvertrauten königlichen Beglaubigungs- schreiben niedergelegten Gesinnungen zu sein. Es wird für mich eine unershöpfliche Quelle der Befriedigung scin, wenn ich beitragen kann, die Bande der Freundschafe und Sympathie, welche zu allen Zeiten givischen den Regierungen und dem Volke Deutschlands und den Ver- einigten Staaten bestanden haben, zu erhalten und zu kräftigen.

Möge es mir auch, Herr Präsident, bei diescr Gelegenheit ver- stattet sein, den Gefühlen meiner Dankbarkeit für die vielen Beweise des Entgegenfkommens und Wohlwollens, die ich während meines langjährigen Aufenthalts in den Vereinigten Staaten sowohl von Seiten der Bchörden, wie von so vielen geliebten Freunden erhalten habe, Beweise, die mich inStand gesebt haben,die mir obliegenden schwierigen Pflichten gegen meine Regierung und meine zahlreichen Landsleute unter allen während der lebten zwanzig Jahre eingetretenen politischen E N virl in den meisten Fällen erfolgreich zu erfüllen, Ausdru zu geben.

Die Antwort des Präsidenten lautete:

__ Herr Baron Gerolt!

Ein von der preußischen Geschichte erzählter merkwürdiger Qwischen- fall ist bei dieser Gelegenheit wohl der Erwähnung werth, Es wird berichtet, daß, nachdem Preußen 1807 mit verkleinertem Gebiet und des politischen Einflusses beraubt, den Frieden erlangt hatte, der König einen Lehrer des Volkes, Fichte, aufgefordert habe, anzugeben, durch welche D die preußische Negierung ihr früheres Ansehen wiederherstellen

nne.

Nah reiflicher Erwägung erwiederte der Gefragte, daß der Tem- pel der deutschen Unabhängigkeit jeßt von Grund aus neu aufgebaut werden müsse, daß der alte Stamm der Freiheit in dem Orkan, der in jüngster Zeit Über ihren Häuptern hinweggebraust, verdorrt und hinweggeweht worden, und daß einer tieferen Wurzel entkeimend, ein neuer Sproß hervorbrechen und von einer frischeren Quelle getränfkt werden müsse.

_ Das Mittel, welches er zu diesem Zwecke vorschlug, war die Er- richtung einer hohen Schule in Berlin, einer hohen Schule, frei von den Unvollkommenheiten der alten Universitäten; von wo aus, als dem geistigen Herzen der gesammten Nation, ein Strom von Leben uns Energie sich durch ganz Deutschland ergießen könnte. Dieser Rath- rg Jan Gehör und ihm gemäß is seitdem immer gehandelt

Sie, Herr Baron, werden besser als ih wissen, wie es \sich mit

diesem Zwischenfall verhalten hat. So viel is aber sicher, daß d nicht blos die im vorigen Jahre stattgefundene Herstellung Preukßeni auf festeren als den bisherigen Grundlagen, sondern auch ein große Schritt vorwärts zur Wiederherstellung der Einheit des deutsche Volks is, was uns heute zusammenführt. Unser Grundsaß ist ej immer gewesen, daß Verständniß und strenge Beobachtung verfassungs. mäßigen Rechts wesentliche Bedingungen einer freien Regierung sind, und in Deutschland hat es \ich gezeigt, daß dort allgemeine Bildung ein Element nationaler Einigung und Vergrößerung ist.

Ih würde nicht im Stande sein, Jhnen ein Willkommen in Ihrer neuen und erhöhten Stellung als außerordentlicher Gesandte und bevollmächtigter Minister des Norddeutschen Bundes zu versagen, ohne den Gefühlen des gesammten amerikanischen Volkes Gewalt anzuthun. Sie waren, wenn auch glücklicherweise nicht der einzige doch in hervorragender Weise derjenige Vertreter ciner fremden Mad, ‘dessen Wünsche, Rathschläge und Bemühungen fortwährend und Un: crshüttert während unseres leßten Bürgerkrieges auf Seiten der R gierung und der unzerstörbaren Einheit der Vereinigten Staaten von Amerika waren.

Geben Sie Jhrem König und dem Volke Norddeutshlands dic

Versicherung, daß fie zu allen Zeiten auf die anerkennende und theils nehmende Freundschaft von Regierung und Volk der Vereinigten Staaten rechnen können. Und Sie selbst, Herr Baron, können versichert sein,

F

daß die Hochschäßung, welche wir immer für Sie gefühlt, si nie ver:

mindern wird. Wenn solch ein Unglück \sich ereignen sollte, würden |

wir versucht sein, an der Möglichkeit eines gegenseitigen Vertrauens.

verhältnisses zwischen Vertretern fremder Staaten und aufgeklärten

Nationen zu verzweifeln. Aus New-York, vom 29. v. M., hier eingetroffene

Nachrichten melden, daß im Repräsentantenhause eine Bill

durchgegangen ist, welche die Legislaturen der einzelnen Stag- ten ermächtigt, eine Besteuerung der Actien der Nationalbanken herbeizuführen.

—- Die Vermehrung der Staatss{huld und die Abnahme des Baarvorrathes ist, laut Meldung aus New-York vom

8. Februar, hauptsächlih eine Folge der Auszahlung des Ja-

nuar-Coupons und der Einlösung. der zwischen 9 und 10 Mil- G Dollars betragenden Anleihe aus dem Jahre 1847 ge- wesen.

Santa Anna ist aus Havanna ausgewiesen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’s{hen Telegraphen - Büreau.

Hamburg, 10. Februar, Vormittags. Der Dampfer »Germania« ist mit der amerikanischen Post aus New-York heute, 10 Uhr Vormittags, in Curhaven eingetroffen.

Stuttgart, Montag, 10. Februar, Morgens. Der »Staat8anzeiger für Württemberg« publizirt in einem Fxtra- blatte das Wahlgeseß für das Jollparlament, so wie die dazu gehörigen Verordnungen über die Eintheilung der Wahlkreise und die Ernennung der Wahldirektoren.

Wien, 10. Februar. Wiedereröffnung des Reichs- raths. ‘Zum Präsidenten wurde v. Kaiserfeld gewählt, Derselbe dankte in wenigen Worten, in welchen er auf die durch Ernennung eines parlamentarischen Ministeriums gegebene Bürgschaft für das Verfassungssystem hin- wies und erklärte, der Reichsrath werde das Ministe- rlum unterstüßen, sofern dasselbe die Ideen des Reichsraths zur Ausführung bringe. Darauf nahn1 der Minister - Präsident Fürst Auersperg das Wort. Derselbe appellirte an das Ver- trauen des Reichsraths, dessen das gegenwärtige System zu seiner Befestigung bedürfe. Das Ministerium, zur Durhfüh- rung des Dualismus berufen und mit der ungarischen Regie- rung auf bestem Fuße stehend, werde unbeschadct der Autonomie das, A I ibt sei ( R mit Strenge durhfüh- ren und einträchfig mit dem Neichsrathe für die Kräftigun des Staates S M gung

Florenz, Sonntag, 9. Februar, Abends, In der heuti- gen Sitzung der Deputirtenkammer wurde die Berathung des Geseß - Entwurfs , betreffend die Bewilligung außerordentlicher Mittel für Marine - Anlagen in den südlichen Provinzen des Königreichs , begonnen ; dieselbe wird am Mittwoch fortgeseßt

werden.

d Rio dra Montag, be as Morgens. Der heute na lo de Janeiro abgehende Dampfer nimmt ei - fracht von 115,200 Pfd. St mit. P N __ Der Dampfer »Aleppo« ist aus New-Y ork in Queenstorwn eingetroffen. In Chicago hat am 29. Januar cine Fecuers- brunst für 3 Millionen Dollars Eigenthum zerstört.

Belgrad, Montag, 10. Februar. Die Verhandlungen der Regierung mit einem englischen Consortium über den Bau von Eisenbahnen in Serbien sind dem Abschluß nahe; die Re- gierung hat dem Consoxtium bedeutende Konzessionen gemacht.

589

WVereinsthätigkeit für Ostpreußen. Stettin, 7. Februar. Das hiesige »Hülfs8comite für Ostpreußen«

hat in seiner gestrigen Sißung beschlossen, folgende weitere Summen

ur Vertheilung zu bringen: Für die Stadt Friedland 100 Thlr. ;

für die Pröfulser Gegend (Kreis Memel) 100 Thlr.; für die Haff-

egend des Kreises Heydekrug 100 Thlr.; für den Kreis Niederung

300 Thlr.; für den Kreis Jnsterburg 200 Thlr.; für den Kreis Pill- fallen 200 Thlr. Außerdem find der Ortschaft Angerburg von dem hiesigen Zweigverein 80 Thlr. überwiesen worden.

der »Pommerschen ökonomischen Gesellschaft«

Schweidniß, 6. Februar. Außer den Sendungen an baarem

Gelde, die zu verschiedenen Malen von den Bewohnern der Stadt

und des Kreises Schweidniß den Nothleidenden in Ostpreußen zuge-

wendet worden, sind von den Grundbesißern der Stadt und den zu

derselben gehörigen Kämmercidörfern in jüngster Zeit Naturalien im

Werthe von 531 Thlr. 7 Sgr. abgeschickt worden.

Waldenburg, 5. Februar. Für die Nothleidenden in Ostpreußen

find nach der landräthlichen Bekanntmachung im heutigen Kreisblatt

577 Thlr., theils an das Oberpräsidium zu Königsberg, theils an den Hülfsverein t Berlin abgesandt worden. Dazu kommen noch 434 Thaler, welche vom hiesigen Zweigverein des Vaterländischen ckFrauen- vereins« an den Hauptverein in Berlin überwiesen wurden. ;

Zobten am Berge, 5. Februar. Für die Nothleidenden in Ostpreußen hat eine auf Anregung des Magistrats durch die Bezirks- vorsteher ausgeführte Hausfollekte 60 Thlr. 22 Sgr. eingebracht. Das u gleichem Zwecke hon am 19. v. Mts. vom hiesigen Männer-Ge- FageVeráin veranstaltete Jnstrumental- und Vocal-Concert ergab einen Ueberschuß von 36 Thlr. 17 Sgr. Jm Ganzen sind 100 Thlr. 29 Sgr. zur Weiterbeförderung an die Kreis-Steuer-Kasse gesandt worden.

Saarbrücken, 6. Februar. Ein Concert, welches der Männer- gesangverein »Eintracht« neulih für die Nothleidenden in Ostpreußen gab, licferte einen Ertrag von 86 Thlrn. 20 Sgr.7 das gleichzeitig mit diesem stattfindende Concert der Gesellschaft »Thalia« ertrug 64 Thaler. Die vom Handwerkerverein zum Besten der Nothleiden- den veranstaltete Vorlesung des Gewerbeschul - Directors Dr. Bothe lieferte einen Ertrag von 64 Thalern. | E

Dresden, 7. Februar. Gestern Abend fand hier der vom hiesigen Hilfscomité zum Besten der Nothleidenden in Ostpreußen veranstaltete Subscriptionsball statt. Derselbe war zahlreih besucht; auch Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und der Prinz Georg erschienen auf demselben.

Kunst: und wissenschaftliche Nachrichten.

-- Am 830. Januar, Abends, kurz vor 7 Uhr, ist in Schlesien, Preußen und Poln ein Meteor von außerordentlicher Schönheit und Größe beobachtet worden. Die Erscheinung ist laut vorliegenden Zeug- nissen in dem Erdwinkel zwischen Leobschüß südlich, Danzig nördlich und bis hinter Warschau östlich im allgemeinen Verlauf ziemlich ähn- lih beobachtet nur cin donnerähnlicher wiederholter Knall, welcher dem Phänomen nach 35 Minuten folgte, ist ostwärts, in Warschau und den dieser Stadt näher“ liegenden Punkten, vernommen worden. Uebereinstimmend wird berichtet, daß sih bei volllommen ruhi- ger Witterung und fklarem Himmel eine feurige Kugel, in der Größe eines halben Monddurchmessers, nah der Danziger Beob- achtung des Herrn Kayser im Stern 8 Oriouis (Rigel), nah War- \hauer Notirungen in der Gruppe der Jungfrau zeigte und, nah dem ersteren, in gerader Linie mit großer gleichmäßiger Helligfeit bis zu dem 8 Grad über dem Horizont stehenden Stern æœ Canis ma). (Sirius) laufend an dieser Stelle »ymit noch intensiverem Glanz und bedeuten- der Lebhaftigkeit, nach allen Richtungen radial Funken sprühend, doch ohne Detonation, zerplaßte,« während nach den Warschauer Mitthei- lungen der Weg des Meteors von der Jungfraugruppe aus einen Bogen durch die Sternbilder Herkules, Drache und großer Bär beshried und die Kugel in der Andromeda - Gruppe vers {wand , beziehungsweise in Millionen Funken nach Art der Raketen auseinanderstob. Der Glanz des Meteors soll auch nah den Warschauer Berichten ein zunchmender gewesen sein; das Licht war so außerordentlich hell, daß es alle himmlischen und irdischen Lichter weit Überstrahlte und im Freien Tageshelle verbreitete. Die Farbe des Lichts soll grünlichem bengalischen ähnlich gewesen sein. Die Dauer des Meteors wird in Leobschüß und Danzig auf zwei, in Warschau auf vier bis fünf Sekunden angegeben; seine Ausdehnung {äßt Herr Kayser auf vier Minuten, seine Höhe betrug nach] den Warschauer Beobachtungen etwa 20 Grad über dem Horizont. Jm Uebrigen war das Meteor einer Sternschnuppe ähnlich und hinterließ einen s\chnell verschwindenden Schweif, der Herrn Kayser nach der Stelle des Zerspringens zu \chraubenartig gewunden vorkam und in einzelne Partifkeln sich aufzulösen hien. Jn \{lesischen und War- schauer Blättern wird berichtet, daß Theile des Aërolithen in der Gegend von Pleschen im Posenschen, so wie in Dombrowa, 36 Werst hinter Warschau, nach Lublin zu, zur Erde gefallen seien. /

Bonn, 6. Februar. Der Verein von Alterthumsfreunden im Rheinlande hat für die nächsten Monate sechs Versammlungen für seine ordentlichen Mitglieder 5 R ae der E und historischer wie archäologischer Fragen anberaumt. t S Quas Freskomalercien. Beim Umdbaue des ehemaligen Kleinseitner Rathhauses in Prag kam man, als an den Seitenwänden des Sizungssaales der Kalkanwurf abgelöst wurde, auf in Gold ver- ierte Freskomalercien. Man forschte weiter nach und hat bis jeßt sechs Wappen der einstigen Primatoren der Kleinseite aufgedeckt. Die- selben sind oval, gegen 3 Schuh hoch und eben so breit. Auch an der Saaldee zeigen \sich unter dem Maueranwurfe deutlich die Spu- ren von Figuren. Dié auf Goldgrund und schr künstlerisch ausge-

führten Malereien dürften lange vor der Schlacht am Weißen Berge

verfertigt worden sein.

London, 7. Februar. Seitens per südaustralishen Er- forshungs-Expedition langte heute hierselbst ein Brief an d. d, Coepang Timor (Nordküste Australiens) 27. November 1867, worin der Anführer derselben, Capitain Cadell, mittheilt, daß er seit seinem leßten Berichte von Burketown aus ziemli bedeutende Entdeckun- gen gemacht habe, nämlich zunächst die Mündung des Flusses Ro per unter 14,45 Grad südlicher Breite, so wie einige andere Flüsse mittlerer Größe. Außerdem fand die Expedition in der Nähe von Arnhems- Bay eine andere Bucht, 10 Meilen breit und 20 Meilen tief, in welche drei Flüsse ihr Wasser ergießen. Außer diesen Thatsachen enthält der Brief günstige Nachrichten über den Gesundheitszustand der Mann- schaft und freundliche Behandlung seitens der Eingeborenen.

Der unter den fkontinentalen National-Ockonomen bekannte Bonamy Price ist zum Professor der Volkswirthschaft ín Oxford ernannt worden.

Die Universität Moskau hat zur Zeit 119 Professoren, Lehrer und Beamte, 12 Privatdocenten und 1511 Studenten. Von leßteren E 845 Juristen, 327 Mediziner, 165 Mathematiker und 74 Phi- ologen.

Der amerikanische Kongreß hat die Bibliothek des vor eini- ger Zeit verstorbenen Schriftstellers Peter Force für 100,000 Doll. für die Nation erworben. Die Bibliothek zählt einige 60,000 Bände und enthält eine Anzahl Manuskripte , die besonders für die frühe Geschichte der Vereinigten Staaten von Wichtigkeit sind.

Gewerbe- und Handels-Nachricbten.

Von dem im Verlage der Königlichen Geheimen Ober-Hof- buchdruckerei (R. v. Deer) erscheinenden Eisenbahn-, Post- und Dampfschiff-Coursbuch ist kürzlich die diesjährige er st e Nummer ausgegeben. Dieselbe ist, unter Berücksichtigung aller bis zum 1. Fe- bruar eingetretenen Veränderungen, nach den Materialien der Post- Verwaltung des Norddeutschen Bundes bearbeitet und enthält: Die Eisenbahnen und die bedeutenderen Post- und Dampfschiff8-Verbindungen in Deutschland und den angrenzenden Ländern mit Tabellen der Extra- post-Zahlungssäße und der verschiedenen Geldsorten und Meilen-Maße nebst der Zusammenstellung der Bestimmungen über die Benußung der Telegraphen-Linien und Gebühren-Tarif. Einschließlich der großen Karte von Europa is} dieser umfassende Wegweiser für den Preis von 15 Sgr. durch alle Buchhandlungen, sowie auch durch sämmtliche Post-Anstalten des Norddeutschen Post-Gebietes zu beziehen. Nr. 2 wird Anfangs April ausgegeben werden. E

London, 9. Februar. Der norddeutsche Lloyd-Dampfer »Weser« ist in Southampton eingetroffen, | ;

Jn den Hafen von New-York liefen im Jahre 1867 4676 Schiffe (224 weniger als 1866) ein und zwar 1804 amerikanische, 2111 englische, 180 Bremer, 96 Hamburger, 74 italienische, 67 preu- Fische, 67 norwegische, 41 dänische, 40 französische, 92 holländische u. st. w. Nach der Größe der Schiffe rangirt Preußen (6 Schiffe, 38 Barks) M E A (1 Schiff, 25 Barks), aber hinter Norwegen (8 Schiffe, 41 Barts).

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Uebersicht über die Weizen - und Roggenpreise auf den Haupt-Getreidemärkten der Monarchie. Um die Vergleichung zu er- leichtern, sind die in den Börsenberichten notirten Preise, der Berliner Usance entsprechend, auf 2100 Pfd. Weizen und 2000 Bfd. Roggen (loco und ohne Säcke) in Thalern berechnet.

Weizen. 18. Januar. 25. Januar. Königsberg 102% 103% Danzig …..... - 905—110%, 957—1123 Posen 79—100*) 79—100*) Stettin... 88—100©/, 93—104#

86—106 89—106 Breslau …….…….. 865—99% 90—102% Magdeburg .….. 92,—98 96/,— 99, Cóôln 99% 1037 101#

Roggen: 18. Januar. 25. Januar. 1. Februar. 8. Februar. Königsberg T5% 79% 79% 80_ Danilg «slaecos 745 —T7 78—805 4-78 Posen 714— 70) 74—T9#) 75—19) 74¿— 78) Stil «a. 74— 765 TT—T79 76—78 77— 79 Berlin 79%— 76; T6—T79L 79 785—805 Breslau 69%— 72; T45—T7 73,—TO/, T2—TO '/; Magdeburg 77— 18; 79-- 80 79—80 79 82 Côln 85 86% 85 85

*) Nach dem Wochenbericht. ; j

Oppeln, 6. Februar. Amtlichen Nachrichten und Ermittelun- gen zufolge, schreibt die »Schl. Ztg.«, ist die Rinderpest nunmehr in den hart an der diesseitigen Grenze liegenden Ortschaften Galiziens erloschen. Die Königl. Regierung hierselbst hat sich dadurch veranlaßt geschen, für denjenigen Theil der Landesgrenze, welcher den Plesser Kreis von dem benachbarten Auslande scheidet, d. h. für die Stree des Plesser Kreises von Pilgramsdorf bis Kostow, den §. 4 der Ver- ordnung vom 27. März 1836 (Geseß - Sammlung S. 173 f.) außer Kraft zu seßen und dagegen für die gedachte Grenzstrecke den §. 3 a. a. O. für giltig zu erklären. Die Bestimmungen dieses Paragraphen sind hiernach für den Gesammtlandesgrenzstrich des Regicrungsbezirks Oppeln mit Ausnahme der Strecke von Wehowiß bis zur Hoßenvloß (Leobshüßer Kreis) in Giltigkeit geseßt. Für lebterc Grenzstrecke bleibt der §. 4 a. a. O. bis auf Weiteres noch in Kraft. h

1, Februar. 8. Februar. 102 102 784—1115 /975—1085 79—102*) & %) 96%— 104% ) X 89— 106 i 90—1012/, 95—99