1909 / 137 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Jun 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Nichlamlkliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 14. Juni.

Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin „W. T. B.“ zufolge, gestern mittag von Potsdam im hiesigen Königlichen Schlosse ein, wo um 1 Uhr eine Frühstücks- tafel stattfand, zu der die türkishe Sondergesandtschaft ge-

trafen,

laden war.

Der Bundesrat versammelte sih heute zu einer Plenar- sibung; vörher hielten die vereinigten Ausshüsse für Handel und Verkehr und für Zoll- und Steuerwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen, für Handel und Ver- kehr, für Justizwesen und für Rehnungswesen sowie die ver- einigten Ausshüsse für Handel und Verkehr und für Justiz-

wesen Sißungen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Loreley“

am 11. Juni von Galata nah Thasos in See gegangen.

Sachsen.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig von Wayeern il, ¡W. T. B.“ A e, gestern abend in Dresden Vos von Seiner R

a herzlicher Begrüßung begab sich Seine Pldo der König

eingetroffen und auf dem Bahn dem König Friedrih August empfangen worden.

mit seinem hohen Gast zu Wagen in das Residenzschloß.

Oesterreich-Ungarn. Im Zusammenhang mit dem Demissionsgesu

folgendes Communiqué:

Der Ministerpräsident Freiherr von Bienerth stattete gestern dem Kaiser Franz Joseph Bericht ab über die jüngsten Vorgänge dieser Gelegens-

Befriedigung An- Politik Vas

ms ständen auch bei der Abstimmung als Abgeordnete vertreten haben. Schon deshalb vermochte der Kaiser in einem solhen Vorgange keine Tatsache zu erblicken, die ein Mitglied des Kabinetts veranlassen

im Abgeordnetenhaus, Der Kaiser sprach bei heit dem Ministerpräsidenten seine besondere über die Haltung des Kabinetts aus und gedachte mit erkennung jener Mitglieder der Regierung, die die

Ministeriums, dem sie angehören, unter \{chwierigen

könnte, daraus eine Folgerung für seine Stellung zu ziehen.

Das ósterreichische Abgeordnetenhaus verhandelte betreffend dié Aus-

vorgestern über den Antrag Breiter, zahlung der Entschädigung an die Türkei. Wie das „W. T.

E te Untersuh des Vorgeh d e itrengite UnterjsuGung des Borgehens der Ver FUESOTAUSIQUS,

Auszahlung erteilt, in der

Zustimmung zur das Parlament na(hträglich Indemnität

daß ihr werde. \chädigungsgeseß sowie das Abkommen mit der Türkei vor den Aus- {uß zu bringen und dort zu beschließen, was dieser für gut befinde. Angesihts des Vorwurfs, daß die Regierung gegenüber einem Miß- trauensvotum des Hauses nicht ihre Entlaffung angeboten habe, be- tonte der Minister, die Negierung sei bereit, abzutreten, wenn das Haus eine Majorität schaffe, die mit einem positiven Regierungs- programm bereit sei, die Regierung zu übernehmen, ein Vakuum in der Führung der Regierungsgeshäfte auf ihr Gewissen zu nehmen, vermöge sie aber nit.

Nach kurzer Debatte wurde die Dringlichkeit abgelehnt, worauf das Haus zur Tagesordnung: Fortseßung der ersten Lesung des Finanzplans der Regierung überging.

Frankreich.

_Die zur Notifikation des Thronwechsels in der Türkei entsandte türkishe Sondergesandtschaft ist, von Nom kommend, gestern nahmittag in Paris eingetroffen.

Gegen den neuen Erzbishof von Bordeaux, Kardinal Andrieu, ist „W. T. B.“ zufolge im Auftrage des Justiz- ministers von der Staatsanwaltschaft auf Grund des Trennungs- geseßes die strafrechtlihe Verfolgung angeordnet worden, weil er in seiner Antrittspredigt in der Kathedrale in Bordeaux die Katholiken zum Widerstande gegen das Geseh aufgereizt habe.

Rußland.

Jn der Reihs3duma stand vorgestern die Regierungs- vorlage über die Verlängerung der Mandatsgültigkeit der jeßigen Reichsratsmitglieder aus den neun westlihen Gouvernements Rußlands um ein Jahr zur Beratung. Der Entwurf sollte der Regierung Zeit gewähren, ein neues, von einigen nationalistishen Reichsratsmitgliedern angeregtes antipolnishes Wahlgeseß auszuarbeiten.

des tshehishen Landsmannministers Zaczek, der sih kürzlih bei der Abstimmung über den Antrag Sustersic im Gegensaß zur Slavenunion stellte, bringt das „K. K. Korrespondenzbureau“

B.°* beritet, erblickte Breiter darin, daß die Entschädigung vor der Natifijierung des Abkommens mit der Türkei rlament erfolgt ist, einen Verfassungsbruch und verlangte Negterung dur den Der Finanzminister Bilinski erklärte, die Regierung habe im Vollbewußtsein threr Verantwortung die Erwartung, j bewilligen Es wäre besser, das von der Regierung vorgelegte Ent-

1

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der ottomanischen und kretensishen F

den Gesetzentwurf, Offiziere. Na

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Friedens. Was die Finanzfrage anbetrefe, so überstiegen

die geforderten Kredite nicht die im Budget gegenwärtig zur Verfügung stehenden Summen. Es sei daher nit nôlig, zu neuen Steuern seine Zuflucht zu nehmen, was übrigens nicht die feste Absicht zu ger Sparsamkeit ausschließe. Der außer- ordentlihe Teil der Vorlage sehe nur die Vervollständigung der Grenzbefesligungen und die Grneuerung des Artilleriematerials vor. Beides entspreche den Bedürfnissen der Verteidigung, weil Italien durch si selbst und nicht durch die Barmherzigkeit anderer leben wolle.

Hierauf wurde, wie oben gemeldet, der Uebergang zur Einzelberatung der Artikel beschlossen.

Spanien. E

Der Staatsrat hat U ardt nach einer Meldung des „W. T. B.“ außerordentliche Kredite zur Verstärkung der [panishen Positionen in M eedaftita bewilligt.

Belgien.

Der König Leopold, der vorgestern aus Anlaß der Kolonialfestlihkeiten wiederum in Antwerpen weilte*- hielt, „W. D. B.“ zufolge, eine Rede, in der er sih glücklich pries, den Congo Belgien gegeben zu haben. Sodann betonte der König die Notwendigkeit einer Handelsflotte für Belgien und wies auf die Länder im äußersten Osten, namentlih auf China hin, das durch das Regime der offenen Tür ein dankbares Operationsfeld abgebe. Man solle Banken und Kreditinstitute gründen und etwa an diese Justitute die noch unbewohnten Teile des Congo zur Ausbeute abtreten.

Türkei.

Die türkishen Botschafter haben, wie das „W. T. B.“ meldet, bei den Schußmächten Schritte gegen die Zurück- ziehung der Truppen von Kreta getan und darauf hingewiesen, daß diese beinahe der Annexion durch Griechenland gleihkäme. Die russishe Antwort be- sagt, daß das türkische Verlangen den von den Mächten eingegangenen Verpflichtungen bezüglih der Zurückziehung der Truppen entgegenstehe, im übrigen würden bezüglich der Kreta- angelegenheit unter den Schußmächten Verhandlungen ge- pflogen. Aehnliche Antworten sollen auch die anderen Mächte gegeben haben.

Der jungtürkishe „Courrier d’Orient“ veröffentlicht folgende, von dem neuen Verein zur Verteidigung der Rechte des Vaterlandes formulierten Wünsche bezwzlich Kretas, die der Regierung überreicht werden :

1) Errichtung einer autonomen Provinz unter der Souverärität des Sultans, Abberufung des are Zaimis, Wiederherstellung agge.

2) Ernennung eines Wdubernenrs. der Christ, Kretenser, sogar

Untertan einer neutralen Macht, aber kein Grieche sein darf.

3) Beseßung der Sudabat durch türkishe Trupp:zn und Um-

wandlung der Bat in eine türkishe Flottenbasis.

4) Vollständige Gleichheit zwishen Mohammedanern und Christen. 5) Garantie für Leben und Chre der Mobammedaner und für

die Sicherheit ihrer Landarbeiter.

6) Einstellung einer für die Nückkehr der geflüchteten Kretenser

erforderlilhen Summe.

7) Wiederaufbau der zerstörten Moscheen, Schulen und geistlichen

Anstalten auf Kosten des kretensishen Budgets.

8) Das Recht der Intervention der türkishen Garnison in der

Sudabai fr Aufrechterhaltung der Ordnung, falls die krete Miliz uet end sein follte. g 6e ? etensische

9) Abschaffung des gegenwärtigen provisorisGen Zollregimes. 10) Ausweisung der Unruhestifter. 11) Amnestie für die Unruhestifter, falls sie sich bis zu einem

bestimmten Termin unterwerfen.

Die Kammer verhandelte vorgestern zunächst. über betreffend die Altersgrenze der dem Bericht des „W. T. B.“ wurde in

der Debatte wiederholt auf die deutsche Armee hingewiesen, deren Organisation und Disziplin mustergültig seî. Präsident teilte sodann mit, daß ein von fünf Abgeordneten unterzeihneter Antrag eingegangen sei, den Minister des Aus-

Der

värtigen über die Kretafrage zu interpellieren. Der Antrag nimmt Bezug auf die bevorstehende Zurückziehung

der Truppen von Kreta und betont, daß die Türkei niemals die Los- trennung der Infel zulafsen werde. daß die Türkei Regierung müsse endlich die Politik des Zauderns aufgeben und genaue Aufklärungen bezüglich der Verhandlungen mit den fremden Mächten liefern.

Die ganze Welt müsse wissen, ch vor einem fait accompli nicht beugen werde. Die

Der Antrag wurde mit lebhaftem Beifall angenommen,

und es wurde beschlossen, den Minister des Auswärtigen auf- gsereern, am Mittwoch oder Donnerstag in der Kammer zu erscheinen.

L hervor. Bedeutung zu geben. Majorität angenommen wurde, steigerte sh die Opposition zu ohrenbetäubendem Lärm. zu werden. ge Abstimmung die Gemüter zu beruhigen oder si eh

“Nachdem das Haus hierauf eine Neihe Anträge nell erledigt hatte, rief der Antrag Mustafa auf Ein-

j I Ea Zeit heftige Erregung Die Ulemas versuchten, der Frage eine religiöse Als der Antrag dennoch von der

Uhrung der

. Die Deputierten drohten handgemein Der Präsident versuchte vergebens, durh eine

ör zu verschaffen, erklärte shließlich die Sißung für ge- chlossen und verließ unter allgemeinem Tumult den Saal.

Jm Senat wurde der Antrag auf Einführung der uropäishen Zeit ohne Zwischenfall angenommen.

Dänemark. Das Folkething hat vorgestern nah einer Meldung des

„W. T. B.“ den Abgeordneten Thomsen (Linke Neform- partei)

zum Präsidenten wiedergewählt. Der Landes-

L A

V ;

Betrage von 30 Millionen Francs genehmigt. Dre päishe Banken haben, obiger Quelle zufolge, das Y gemacht, die gesamte Anleihe zu übernehmen. Weiterh eine sanitäre Verbesserung der Wasserzuführung in ÿ genommen werden, deren Kosten ebenfalls auf 30 Mi

veraaschlagt werden.

Zehn Unterne worden, Angebote zu machen.

Asien.

hmungen sind aufge

_ Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus! Í Täbris vomgel1. d. M. hat infolge eines Streites des tür Konsuls mit der Gendarmerie ein Zusammenstoß zwi

der Gendarmerie und

gefunden. hatten 7

Die rage des Eintritts Natals che Union is, einer Depeshe des „W. 7 i

afrikani

Verwundete;

Afrika.

türkfishen Truppen Dabei hatte die erstere 12 Tote, die ly n C woe Uno T 20 türkfishe Soldaten gefangen genommen. ist nah Urmia geflohen.

außerdem h Der Gouv

in die È

zufolge, im Wege der Volksabstimmung mit 11121 3701 Stimmen zugunsten des Eintritts entschieden wor\

8 13

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der Ersaßwahl eines Mitglieds des Haus Abgeordneten, die am 12. d. M. in den Kreisen {i burg und Rosenberg im Regierungsbezirk Oppeln fand, fielen, wie „W. T. B.“ auf Grund amtlicher M; berichtet, von den 325 abgegebenen Stimmen 237 au Rittergutsbesiger Grafen von Zieten (Zentr.) zu Sy der somit gewählt ist, und die übrigen 88 Stimmen ay Kreisschulinspektor Kerz (Deutschnational) zu Kreuzburg,

v

Nr. 24 des „Zentralblatts für das Deutsche N herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 11. Junt hat fol Ermächtigungen zur Vornahme

Inhalt :

1) Konsulatwesen: Zivilstandshandlungen.

2) Bankwesen :

Status der de

Notenbanken Ende Mai 1909. 3) Finanzwesen: Nachweisuss Einnahmen des Deutschen Reichs für das Nechnungsjahr 190

4) Militärwesen:

Abänderung der Landwehrbezirkseinteilunf

5) Allgemeire Verwaltungssahen: Verbot der Druckschrift „M Zulafsung der zollfreien Etnfuh

6) Zoll- und Steuerwesen : Fleisch usw. für die Orlschaft Herbesthal;

Personalveränderu

den Stattonskontrolleuren. 7) Polizeiwesen : Autweisung vao ländern aus dem Neich9gebiet. i

Nr. 47 des herausgegeben im

„Zentralblatts Ministertum der

der Bauverwalty j öffentlichen

Arbeiten,

12. Juni 1909 hat folgenden Inhalt: Amtliches: Allerhöchster ( vom 24. Mai 1909. Runderlaß vom 26. Mai 1909, betr meldung der Nivellements der Wasserbauverwaltung von mind 10 km Streckenlänge. Dienstnacbrichten. Nichtamtliches: Säuglings- und Mütterheim in Charlottenburg-Westend. feuetsihere Gernentz-Strohdach. Elektrishe Abrufeinrichtuny Bahnhöfen. Vermischtes: Wettbewerb um Entwürfe für Baulinienplan des Stadtbezirks St. Nikola. Passau. Weitb um Entwürfe für einen neuen Marktplaß in Herne. Eigengtt von einfachen Balkenträgern und Bogenträgern mit Zugband F

Bücherschau.

A

Statiftik und Volkswirtschaft.

der Nohsolleinnahme an Reihsstempelabgabe

o Nachweisung E für Wertpaptere. :

Em CIE, ree E ai

a

E

Mai 1909 M [4

Wertpapiere

April 1909 | April ! i bis Mai 1909] bis Maik

. Inländishe Aktien und Interimsscheine . Ausländishe Aktien und Interimsscheine . Inländische Nenten- und Schuldverschrei- bungen undInterims- scheine außer den unter I1V genannten . Inländische auf den Inhaber lautende und auf Grund ftaat- liher Genehmigung ausgegebene Nenten- und Schuldverschrei- bungen der Kom- munalyerbände und Kommunen, der Kor- porationen ländlicher oder städtischer Grundbesißer, der Grundkredit- und Hypothekenbanken oder der Eisenbaha- esellshaften forte SiecimbiGelte , ¿i V, RNenten- und Schuld

1 586 407|—

102 481/50

208 8063

2 324 354/6( 168 707!

419 181:

509 992

rotem Gewächs; die übrigen 3011 ha standen nit im Ertrage. Auf die einzelnen Regierungsbezirke verteilen sh diese Flächen, wie folgt:

Deter R übers Co M ult in haupt weißem __rotem Ertrage Gewächs

otsdam 7 4 4

rankfurt ( 201 153 21

28 86 5

510 507 63

411 114 144

4 2 e

38 1 32

2996 87 823

6898 1173 1409

60 54 23

4297 28 486

1 8 1

Der Mostertrag und dessen Wert wird dem Erlasse des Neichs- kanzlers vom 10. Juli 1902 entsprechend nach den Auskünften der Ortschaften mit einer im Ertrage stehenden RNebfläche von je mindestens 20 ha berechnet. Im lehten Jahre gab es solcher Ortschaften 242 mit 15 306 ha oder 87 v. H. der ganzen bestockten Rebfläche. Für die Berechnung der übrig bleibenden 13 Hundertteile sind dieselben Verhältnisse angenommen, wie sie sich für die 87 Hundertteile heraus- gestellt haben. d

Im Jahre 1908 ist zum ersten Male die Zusammenstellung nicht nah politischen, sondern nach Weinbaugebieten erfolgt, d. h. nach solhen Gebieten, deren Gewächse annähernd gleihe Art aufweisen. Als derartige Gebiete sind angesehen worden: 1) die Regierungsbezirke Frankfurt, Posen und Liegniß, 2) der Regierungsbezirk Potsdam und der Kreis Schweiniß, 3) das Saale- und das Unstrutgebiet, 4) das Maingebiet, 5) der Rheingau, 6) der Rhein außer dem Rheingau, 7) das Nahegebiet, 8) das Gebiet der Mosel einschließlich der Saar und Ruwer, 9) das Ahrgebiet, 10) das Lahngebiet, 11) die Kreise Erfurt, Witzenhausen, Gelnhausen, Obertaunus und Düren, in denen auh noch vereinzelt Weinbau betrieben wird. Jn den Weinbaugebteten 10 und 11 find keine Ortschaften mit 20 ha oder darüber Weinland vorhanden, weshalb die für den Staat ermittelten Durhhschnittsziffern aushelfen mußten. l

Der in dieser Weise errechnete Gewinn des ganzen bestockten Reblandes von 17 668 ha stellt ch auf 355 153 bh1 Most im Werte von 17 005 877 M4, wovon 333 834 hl und 15926 134 4 auf den weißen, 21 319 h1 und 1079 743 4 auf den roten Wein entfallen. Das Hektar brachte also durhschaittlich 20,1 h1 im Werte von 963 46 oder 47,9 4 für das Hektoliter. Der weiße Wein lieferte 21,6 h1 oder 1031 46 vom Hektar, der rote 9,6 hi1 oder 487 4. Das Hektoliter Weißwein bewertet sh auf 47,7, Rotwein anf 50,6 4. Auskunft über diese Verhältnisse in den einzelnen Weinbaugebieten geben die nachstehenden Zusammenstellungen.

Weiß- und Notwein Bestockte Ertrag Wert eines Flähhe überhaupt cines Hektars Hektoliters ha hl S 4 hl M Mh 1 485 8 359 359 742 242 43,0 97 276 13 075 135 47,4 439 317 13 261 30 41/8 235 967 42 377 180 43,8 2191 32316 1943 403 S0 QUI 2519 25 039 1223 578 486 48,9 3016 418932 1704 331 065 412 6 767 233 694 11 036 928 161 G62 829 11 245 591 700 (14 92,6 38 689 33 173 8/0 451 52 919 44 309 852 48/2, Weißwein Grtrag

Negierungsbezirk

Weinbau- gebiet

-

pad =—I 00 Go M C O P A O D J M O 000

_—_-—

O O90 TII O E L DI bk pmk Pen CAS) fels

Bestockte Wert eines Fläche überhaupt eines Hektars Hektoliters ha hIl T hl Mb Mb 739 4 130 175 874 O 238 42,6

49 131 6 878 140 52,5 369 253 10 355 28 40,9 230 847 37 3837 162 44,1

Weinbaus- gebiet

-

2 157 2 067 2 970 6 745 63 27 35

D E Lia A S O R L

pt A

Weinbau- : Flädhhe gebiet E

746 48 70

5 34

452 46 22

766 11

L, Fe

_—

—_ O O 0 I D I D G D

Hinsichtlih der Menge war seit 1902, Ermittelungen, nur 1906 und

32 103 20 445 40 781 233 080 729

583 756

1 924 723 987 447

1 682 892 11 009 913 26 845

27 809

36 061

Rotwein

Bestockte

übe

1 4 229 145 64 120 213 4 594 991 614 10 520 106 163

Ertrag rhaupt

Ab

183 868

6197

2 908

5 040

18 680

236 131

21 439

27 015

564 855

5 364

8 248

Int fk jt ¡f C0 CO M 0 O D O

892 478 567 1 632 426 1 030 1 030

DDIN=ODOA=A=IN

Hektars H 246 129 42 1 008 549 522 466 1 228 737 488 485

60,0 48,3 41,3 47,2 37,0 47,7 47,7.

Wert eines Hektolite1s S 43,5 42,7 45,4 42,0 87,7 51,4 38,9 440 53,7 50,6 50,6.

dem erften Iahre dieser 1905, binsihtlich des Wertes nur

1905 der Mostgewinn noch ungünstiger als im Berichisjahre; denn es wurden geherbstet

im Jahre

1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908

von Hektar 18 336 18 316 18 305 18 208 18 100 18 033 17 668

Hektoliter

604 721 335 215 983 669 370 107 355 153

im Werte M

von

18 163 130 21 861 055 36 272 489 16 335 812 19 214 497 20 477 016 17 005 877.

A. F. In der Junisizung der Gesellschaft für Erdkunde gedahte der Vorsitzende, Ma et Bergrat Wahnschaffe an erster Stelle in warmen Worten des Heimganges eines um die Förderung der Erdkunde hervorragend verdienten Mannes, des Wirklichen Ge- beimen Rats, Professors Dr. von Neumayer, der am 24, Mat, beinahe 83 Jahre alt, in sciner pfälzischen Heimat gestorben ist. Er war seit 1873 Mitglied, seit 1883 Chrenmitglied der Gesellschaft. Non weiteren 4 Todesfällen aus der Zahl der Mitglieder der Ge- sellshaft sei noch des Admiralitätsrats, Froleliore Dr. Dorn gedacht, der, 1843 in Schleswig geboren, die zweite deutshe Nordpolerpedition 1869/70 beglitet und sih später dur Herausgabe von Sternkarten und viele kleine Aufsäße wissenschaftlich betätigt hat. Aus der Karl RNitter-Stiftung find neuerdings an drei Forscher Zuwendungen erfolgt als Beihilfen zu einer Reise nach dem Nil, zu Glazialuntersuhungen iu Norddeutshland und Dänemark und zu geologishen Studien in Nordspanien. Der in der Pfingstwoche in Lübeck abgehaltene 17. deutsche Geographentag war sehr stark besucht, brate fefselnde Vorträge und wichtige Beschlüsse, namentlich in Sachen der Schulgeographie, und war dur eine Reihe vom Wetter sehr begünstigter Auflüge ausgezeihnet. Unter den literarischen Eingängen, die in leßter Zeit sehr reichlich flossen, verdienen besondere Hervorhebung ein zweibändiges Werk in italienischer Sprache, die Neise des Herzogs der Abruzzen nach Zentralafrika und die Be- steigung des NRuwenzori behandelnd, und ein „Atlas zur Geschichte der Kartographie der japanishen Inseln“ vom Grafen Paul Teleki, Zu dem vorliegenden ersten Bande „Landeskunde der Provinz Brandenburg" bemerkte dexr Vorsigende, daß eine darin veröffent- lite Arbeit von Professor Dr. Zache über die geologischen Verhältnisse der Provinz aegen «die bisherigen Annahmen auch tektonishe Störungen bei Entstehung des heutigen Zustandes annehme, und daß die Arbeiten von Dr. Gräbner und Prof. Dr. Eck- stein besonders interessant seien durch die in sehr {arf markierten Linten behandelte Pflanzengeographie der Provinz und die ähnlich be- handelte Verbreitung der Tiere. i

Den Vortrag des Abends hielt Dr. Hugo Grothe aus München über das Thema „Der Antitaurus auf Grund eigener Reisen und Studien“. Einleitend führte der Redner aus, wie me1k- würdig verschieden \sich Kleinasien in seiner geshihtli@en Entwicklung im Vergleih mit den anderen drei Halbinfeln des Mittelländischen Meeres verhalte. Hier infolge Sebirgsabs{chlusses gegen den Kontinent in Gestalt von Pyrenäen, Alpen und Balkan entsprehende, selten unterbrohene Abgeschlossenheit gegen Völkerbewegungen von der Festlandseite her, dort eine beständige Bewegung von Ost nah West und West nah Ost und ein entsprechender Wechsel der Bevölkerung in längeren und kürzeren Zeitabshnitten. Der Vortragende findet die Erklärung aus\chließlich in den bcsonderen Bodengestaltungsverhält- nifsen Kleinasiens, das zwar auch vielfah von Gebirgen durchzogen und zerklüftet, aber doch nicht in dem Grade gegen den Kontinent verschlossen sei wie die in Vergleih gestellten anderen Halb- inseln, von denen keine einzige Flüsse in der Richtung des Kontinents entsendet, wie es die Kleinasiatishe Halbinsel durch den Euphrat tut, dessen Talweg zu allen nen ebenso Straße nah, wie Strafe von Kleinasien gewesen ift. esgleihen sind die Gebirge im Norden der Halbinsel Kleinasien eher Verbindungen mit, als Trennungen von dem Hinterlande, da sie fich in den Gebirgen Armeniens fortsetzen. Das einzige Gebirge Vorderasiens, das die Nolle eines Grenzwalles je hâtte spielen können, ist der Taurus und der ihm östlih annähernd parallel sireihende Antitaurus, teils ihrer auf große Entfernungen beinahe nordsüdlihen Richtung halber, teils wegen ihrer Geschlofsenheit und Höhe, die im Taurus stellenweise die ewige Schneegrenze erreicht Allein beide Gebirge nehmen ihre Entwicklung doch nur im südlichen Teile der Halbinsel, fie geben im Norden den Weg zum Landes- zentrum, der lykaonishen Senke, ziemli frei und fie entsenden teils unmittelbar, teils mittelbar Flüfse und öffnen damit Talwege nah Süd, Nord und ODfíft. Nach leyteren beiden Richtungen sind vom Nordende des Antitaurus Zuflüfse gerihtet zum Kisil JIrmak (Halys), der sich ins, S{warie Meer er- gießt, und zum Euphrat, während, aus Taurus und Anti- taurus entspringend, nach Süden fließen der Samantis usu, dessen Oberlauf zwishen Taurus und Antitaurus fällt, und der Suran su, der öôstlih die Kette des Antitaurus begleitet. Beide Flüsse vereinigen fih zum Sechan (Sanus), der bei Adana ins Mittelländishe Meer fällt, und der im Verein mit dem wenig öftlich davon fließenden Dschihan (Pyranus) die Flußverbindung zwisch:-n Antitaurus und dem Meer darstellt. Es ist hieraus ersichtlich, daß die orographisckchen Verbältnifse Klein» asiens der Abschließung des Landes gegen große Völkerbewegungen keines- wegs förderlich waren, solche vielmehr eher begünstigten. Allerdings bedarf diese Folgerung doch eine erheblihe Ginshränkung, einmal dur die Hochgebirgsnatur von Taurus und Antitaurus, die eben nur auf wenigen Pässen und nicht zu allen Jahreszeiten den Durchgang ge- stattet und zum andern durch den nur schmalen Küstensaum, den der Taurus im Süden L1äßt und ihn damit in höherem Grade ifoliert, als es ohne diesen Umstand der Fall wäre. Taurus und Antitaurus find infolge dieser Verhältnisse gewissermaßen zu Schlupfwinkeln und natürlichen Festungen geworden und haben sich als solhe im ganzen Verlauf der Landesgeshihte bewährt. Diese Verhältnisse, die einen gewissen Gegensaß zwishen Wohn- und Lebend9- bedingungen in diesem Gebirgslande und dem größeren, anders be- \chaffenen Teil Kleinasiens s{hufen, haben es wohl mit #sich ge- braht, daß außer vielleidt im dritten und zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung Vorderasien niemals einheitlih bevölkert ge- wesen ist, sondern stets der Schauplaß eines großen Völkergemisches, in dem naturgemäß die im Hochgebirge des Taurus und Antitaurus hausenden Bevölkerungsteile das ausdauerndere, bleibendere Element darstellten. Hier hatte in langen Zeiträumen die Bevölkerung thren Sit, die in Felsennestern hauste, dem Dienste der Erdgöttin Kybele ergeben war und ihre Felsen mit jenen merk- würdigen grotesken Reliefs s{chmückte, die unser Staunen bervorrufen. Als einen Schlupfwinkel in der Kriegführung hat in iüngeren Tagen auch Byzanz den Taurus und Antitaurus in feinen Kämpfen mit dem Arabertum kennen gelernt. Der Vortragende ist seit dem Jahre 1897 fünfmal auf längeren Reisen in Kleinasien gewesen. Gr hat den bis zu 2000 m ansteigenden Antitaurus als das am wenigsten bekannte Glied des vorderasiatishen Hochgebirges vom August 1906 bis zum Frühjahr 1907 in allen Teilen kennen gelernt und in zahlreihen Aufnahmen sowohl Land als Leute auf die photographische Platte gebannt. Was er davon seinen durh einen ansprehenden Vortrag gefesselten Zuhörern zeigte, gab eine Vorstellung von diesem merkwürdigen Gebirge, das auf einer paläo- zoishen Grundlage mit daran gelagertem Tertiär geringe Ab- wehslung und öhenverschiedenheiten enge Schluchten und

tragenden die Ueberzeugung verschafft, daß gerade diese Landesteile und ihre gesunde und tüchitge Bevölkerung noh eine große Rolle in der weiteren Entwoicklung Kleinasiens spielen werden. In seinem Dank für den gehörten Vortrag hob Geheimrat Wahns@haffe hervor, daß es für die Hörer siher von besonderem Interesse gewesen sei, die Beziehungen zwishen den morphologischen Zügen des Landes und seiner Kulturentwicklung dargelegt zu finden.

An Stelle des kürzlich verstorbenen Direktors der Hofs und Staatsbibliothek in München Dr. von Laubmann wurde der Ober- bibliothekar dieser Anstalt Dr. Schnorr von Carolsfeld zum Direktor ernannt.

Im Hamburger Rathause fand gestern mittag die feierliche Wiedereröffnung des großen Saales anläßlich der Vollendung der Wandgemälde Professor Pay BVogels ftatt. An der Feier nahmen der Senat, die Bürgerschaft, der preußische Gesandte Graf Gögzen, der Direktor des \{ädtischen Kunstgewerbemuseums in Leipzig Professor Graul sowte der Staatsminister von Moltke neb Gemahlin und andere CEhrengäste teil. Eingeleitet wourde der feierliche Akt dur eine Rede des Präsidenten des Senats, Bürgermeisters Dr. Burchard, der Profefsor Bogel die ihm vom Senat verliehene große Hamburgische Staatsmedaille in Gold überreihte und „W. T. B zufolge u. a. etwa folgendes ausführte:

„Als wir mit den Grbauern des Rathauses der malerischen Aus- \{müdckung des großen Rathausfaales nähertraten, haben wir uns die damit verbundenen außergewöhnlihen Schwierigkeiten nit verhehßlt. Nicht um Bilder, die in der Ruhe der Künstlerwerkstatt entständen, handelte es sich, sondecn um Bilder, die im Saale selb, an weit gedehnten Flächen, geschaffen, mit der unvergänglihen Steinwand zu monumentaler Einheit unmittelbar sich verbinden s\ollten. Daß wir der \{chöpferishen Phantasie und mit ihr der malerischen Technik ein weites glänzendes Feld eröffneten, war uns nicht zweifelhaft. Vielleiht aber würdigten wir zunä nicht ganz die Bedeutung des Umstandes, daß ein in allen seinen architektonishen Teilen fertiggestellter Saal au8gemalt werden sollte, eine Aufgabe, die vom Maler, wie ich glaube, ein größeres Anpafsungs- vermögen und in betreff seiner individuellen Geshmacktsrichtung eine erheblihere Selbstbeshränkung verlangte, als von ihm auch bet dem besten Willen gewährleistet werden konnte. Fn den 8 Jahren, die seit dem Tage verflofsen find, an dem Profeffor Hugo Vogel \ich zur Ausmalung der Wandflähen des großen Rathaussaales verpflihtete, liegt für den Künstler und für uns selb#| eine Fülle von Mühe und Arbeit beshlofsen, eine Fülle von manchmal \hier unüberwindlich \cheinenden und s{ließlich doch über- wundenen Bedenken und Behinderungen, von Verhandlungen und Ver- \ständigungen, von vorsihtigem Erwägen und kühnem Wagen, von s{chwerer Sorge und zuversihtlihem Hoffen, und \{ließlich von dank- barer herzliher Freude. Hamburg fehlt es niht an einer interessanten Vergangenheit, es hat aber in früheren Jahrhunderten nit dergestalt im Bordergrunde gestanden, daß die für uns in erster Linie bedeuturgs- vollen ge\schichtliGen Ereignisse in großem Maßftabe an der Wand festgehalten und wverberrli®t ¡ju werden verdienten. Auch konnten die auf Grund der früheren onfurrenzen eingegangenen Entwürfe kaum dazu ermutigen, die Schaffung eigentliher Historienbilder programmatisch ju verlangen. So gelangten wir dazu, den Künstler nit an einzelne Episoden zu binden, vielmehr, seinem Wunsche gemäß, ibn zu befugen, große Gnt- widcklungsphasen, wie fie das hamburgishe Elbgelände im Laufe der SFahrtausende erfahren, in typisGen Einzeldarftellungen zusammen- zufafsen. Das ift dem Künstler gelungen; in der Geschichte der deutihen Monumentalmalerei hat Profeffor Vogel damit ein neues Blatt eröffnet. Dur alle Bilder zieht fh der Elbstrom als das die fernste Vergangenheit mit der lebendur{fluteten Gegenwart ver» bindende Element: von der Urzeit her, wo der ungebändigte Strom in menschenleerer Oede dahinraushte, ¡zu den ersten Anfiedlungen der

niedersäsischen Urbewohner, und von ibnen hinein in die Zeit, wo die Predigt des Christerntums eine reichere Kultur und neue ver- heißungsvolle Lebensverhältnifse erschloß, weiter J der weitauss{chauenden wehrhaften Hansa, und endli : Tage, in denen der gewaltige Strom die Schiffe er serfahrendew Nationen nach Hamburg hinauf-, und von bier in alle Weltteïle hênaus- trägt. Und über allen diesen Bildern wölbt fi in gleicher Höhe ein weiter Horizont, auch seinerseits die Bilder zu einer glanzoeollen Ein- heit zusammenschließend. Keine Allegorie gibt dem Beschauer Rätfel zu lôsen, keine Verherrlihung einzelner Persönlichkeiten beengt die künstlerishe Gedankenwelt, beeinträhtigt die Weiträumigkeit der künst- lerischen Konze ption. Ganz facklich ift das große Werk, gres empfunden und tief ershaut. Profefsor Vogel hat fih redlih bemüht, dem Charakter des Saales und der für seine Bilder vorgesehenen Umgebung ih unterzuordnen, dabei jedo im Laufe der Jahre immer stärker empfunden, daß aller seiner Bemühungen ungeachtet die Bilder, wie sie seinem geistigen Auge vorshwebten und wie fie allmäblid Gestalt gewannen, mit der Architektur und der Farbengebung des weiten Raumes sich kaum ganz würden in Einklang bringen leFen. Dankbar werde deshalb heute hervorgehoben, daß die Grbaumr dies Hauses, wenn auch und zwar uit vollem Rechte gelegemrtlis zôgernd zur Vornahme erhebliher Veränderungen die Hand gebetnn und damit au threrseits dazu beigetragen baben, daß ein Zuiammem- fassen, ein Zusammenklingen pon Malerei und Architektur jz melil- tuender Einheit \{ließlich erreiht worden ift.“ L

An die Feier {loß sich eine Besichtigung der Wandgemälde.

Land- und Forstwirt\ Weizeneinfuhßr in Ma

Nach den Wochenberihten der in Marfeäüle erfigrürendur Zeitung

„Le Sómaphore* hat die Weizeneinfuhr Marseille ® auf trn Sr=ck

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in der Zeit vom 9. bis 1

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in der Zeit vom 30. Mai di V Was VUISLAZ e L In den Zollniederlagen in M 2, Juni 6840 dz.

E e r i e L EAtH Zt Vaat5/s c

Nach dem Bericht des „W. T. B.* sprach sich der Bericht- verteidigungsminister Neergaard brachte darauf die Landes- verschreibungen un Beurteilt man die Güte des Mostes na dem Durchschnitts schroffe, kahle Felsen mit feltsam starker Verwitterung und Zer-

erstatter Andronow gegen das Geseß aus, daß er ungerecht und unzweckmäßig nannte. Der Ministerpräsident Stol ypin ver- teidigte die Vorlage und sicherte unter gewissen Bedingungen die Einführung der Semstwoverfassung in diesen Gouvernements zu. Dadurch gelang es dem Ministerpräsidenten, die Oktobzistenpartei auf die Seite der Regierung zu bringen.

Mit großer Mehrheit wurde ein Kompromißvorschlag der Oftobristen angenommen, daß jeßt sofort Neuwahlen statt- fen die neuen Mandate aber nur ein Jahr gültig sein ollen.

Jtalien.

Die Deputiertenkammer seßte vorgestern die Beratung der Vorlage, betreffend die Erhöhung der Militärkredite, fort und beshloß auf Antrag des Ministerpräsidenten mit 311 gegen 49 Stimmen Uebergang zur Einzelberatung, worauf die Sizung vertagt wurde.

Im Laufe der Debatte sprach auch der Ministerpräsident Giolitti und führte laut Bericht des „W. T. B." mit Bezug auf die äußeren Beziehungen aus, er wiederhole, was er im legten Dezember erklärt habe, daß nämli Jtalien feinen Bündnissen treu und den Nationen befreundet bleibe, die IJtaliens

seien, Italien wolle nur eine Politik dec Ruhe und des

d

Freunde } , : hes Aufnahme einer Anleihe für öffentlihe Arbeiten im

ursprünglichen, von der Regierung ( mit den vorgeshobenen befestigten Positionen auf der Land- seite Kopenhagens, eingebraht wurde.

am Freitag einen Wertzoll von 15 Proz. Diamanten, von 5 Proz. für ungeschnittene andere Edelsteine angenommen.

Honolulu entdeckte die japanischen auf eine Verwaltung der O hinweisen. japanische Füh

verteidigungsvorlagen in der vom vorigen Folkething in

weiter Lesung angenommenen Fassung ein mit Ausnahme der orlage über die Maur Kopenhagens, die in der eschlossenen Gestalt, nämlich

Amerika.

Der amerikanische Senat hat, „W. T. B.“ zufolge, ür geschnittene iamanten und Nah De Des V, L O dus Polizei im Bureau der dortigen Dokumente, die amerikanische Zwölf rer sind wegen Anstiftung zum Aufruhr und rei wegen Anstiftung zum Morde vor Gericht gestellt worden.

Das Parlament der Nepublik Uruguay hat die

einer

Arbeiterorganisation Vershwörung gegen die

Interimsscheine aus- ländisher Staaten und EGisenbahngesell- schaften VI. Ausländische Rentens und Schuldverschret- bungen und Interims- {eine außer den unter V genannten VII. Bergtoerksanteil- scheine und Ein- zahlungen auf solche VIIL Genuß\heine .. 7 533|—

zusammen: | 2378 885/90 Berlin, den 14, Juni 1909.

Kaiserliches Statistishes Amt. yan der Borght.

443 867

175 192 279 741

47 082|— 7 543|—

4 205 470/85

22 734

Der Mostertrag in Preußen 1908.

Nach den Ergebnissen der gemeindewelse erfolgten Anbauermi?“ vom Juni 1908 waren in Preußen 20 679 ha Rebland vorhande!

denen 17 668 ha beftockt waren, 15451 mit weißem und 221

preise eines Hektoliters, so steht der leßtiährige Ertrag mit 47,9 6 an drittleßzter Stelle vor 1902 und 1903 mit 43,4 und 36,5 H, während die höchsten Ziffern die Jahre 1906 und 1904 mit 67,7 und 60,0 6 aufweisen und für 1907 und 1905 55,3 bezw. 48,7 F er- mittelt worden sind. (Stat. Korr.)

Zur Arbeiterbewegung.

Nach vierwöchiger Aussperrung meldeten sich, wie W. T. B. aus Pilsen berichtet, am Sonnabend sämtliche Arbeiter deu Skoda- werke bedingungslos zur Wiederaufnahme der Arbeit Der Fabrik betrieb wird sofort in vollem Umfang aufgenommen werden

Kunst und Wissenschaft.

Infolge mehrfaher Anfragen hat die Königliche Museum verwaltung seit kurzem im Kaiser Frtedrich Muteum und Kunst- gewerbemuseum die in G. Hirths Kunstveilag în München erschienene „Anleitung zur Technik der O elmaleret! Vou Profesor A. Hauser * zum Preise von 50 4 zum Verkaufe ausClegen laffen.

tlüftunga zetat. Die Kahlheit ist natürlich auss{lteßlich Vienshenwerk. Gie ist Gde niht gerade absolut zu nennen, a die Regel. Die Borberge zeigen Bushwerk, das höhere Gebirge hin und wieder lichten Ho@wald, aber neuen Wald anzuschonen, ist seit Jahrtausenden ver- gebliches Bemühen gewesen, weil die Bevölkerungen niemals dafür zu gewinnen und die Regierungen nit einsihtig und mächtig genug waren. In einem besonders interessanten Bilde führte der Vortragende die große Stadt Kaisarieh (das alte Caesarea) vor, das westlh vom nördlihen Ende des Antitaurus am Fuße eines vereinzelt stehenden hohen Vulkanberges gelegen ist. Sehr anshauli scilderke hierbei der Redner das Land- \chaftsbild, das er von einem Minarett aus genossen: Im fernen Süden die \{chwärzlihe Bergmasse des hohen Taurus, im sten und erbeblih näher die etwas zackige und abwehselndere Kette des Anti- taurus. Auch die Oftabhänge des leßteren hat Dr. Grothe besucht. Setne Bilder gewähren Einsicht in das Leben kleiner Städte des Landes sowie einzelner Dörfer und machen mit den Be- wohnern bekannt, die sch bereitwillig haben photo- araphieren lassen und deren männlihe sowohl als weibliche Typen den Eindruck dex Intelligenz geben, Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts haben Taurus und Antitaurus durch massen- hafte Einwanderung und Ansiedlung von Tscherkessen ein neues Be-

völkerungselement gewonnen. Seine Beobachtungen haben dem Vor-

Saatenstand in Italien während der ersten zwei Drittel des Monats Mai 1909.

Erstes Drittel: In Oberitalien, namentlich in den Pu» vinzen Cuneo und Turin, war die niedrige Temperatur vem mau teiligem Einfluß auf die Vegetation. Besonders Titten die in Blüte stehenden Obstbäume, die WMaulbeerbäume und die zarten Pflanzentriebe unter Reif und ftarken Winden. Die aus Mittelitalien eingelaufenen Nahriähten Lauten im allgemeiren befriedigend. Aus den südlichen Gegenden und 2E Sizilien kamen fogar Tbe günstige Berichte über den Stand drr Peer, Getreide und Gemüsepflanzungen ftehen vorzügli, der

einstock, die Olivenpflanzungen und die Obfidäume verspre@hen èm allgemeinen eine gute Ernte. Die Maisfelder entwickeln fh günstig Das Laub der Maulbeerbäume ist fast überall gesund und reiht. Die Seidenwürmer befinden si în der erften Häutung.

Zweites Drittel : Die Felder in Lgurien, im südlihen Pirmmi in der Lombardei, der Toskana, Molise und in einigen füdlihon Vand. firichen liiten unter dem Mangel an Feu@htigkeit und haber denn Regen nötig. 5

s Die Aut sichten auf eine gute Wein-, Getreïideo- und Uilhencmt bestehen fort. Die begonnene Heuernte gibt im linen T

übermäßig hohen Grtrag. Die Seïderarärzet eute "i Pil: 10