1909 / 205 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Aug 1909 18:00:01 GMT) scan diff

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Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Dem Dozenten am Seminar für E Sprachen u Berlin, Missionar Westermann ist das Prädikat Professor eigelegt worden.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 30 der Preußischen Geseßsammlung enthält unter *WNr. 10 989 das Geseg, betreffend die Erhebung von Bei- trägen für die gewerblichen und kaufmännischen Fortbildungs- schulen, vom 1. August 1909, unter

Nr. 10 990 das Geseß, betreffend die Schulversäumnisse im Gebiete des vormaligen Herzogtums Nassau, der vormaligen Großherzoglich hessischen Gebietsteile und der vormaligen Land- graf\chaft Hessen-Homburg, vom 1. August 1909, und unter

Nr. 10991 das Geseß, betreffend den Grunderwerb am Rhein-Weser-Kanal und am Großschiffahrtwege Berlin—Stettin, vom 1. August 1909.

Berlin W., den 30. August 1909.

Königliches Dn wrüer.

Bekanntma Ung.

Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Geseßsamml. S. 357) sind bekannt gemacht:

1) die Allerhöchste Urkunde vom 1. Februar 1909, betreffend die von der Osterwieck-Wasserlebener Eisenbahn-Aktiengesellshaft be- \{lossene Vermehrung ihres Grundkapitals, dur die Amtsblätter

der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 27 S. 325, ausgegeben am 9. Juli 1909, und

der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 29 S. 283, aus- gegeben am 17. Juli 1909; :

2) das am 1. Juni 1909 Allerhö vollzogene Statut für die Gehren-Waltersdorfer AucbentwäferlnasgenoienGäft in Gehren im Kreise Luckau durh das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Sranffurt a. D. Nr. 29 S. 187, ausgegeben am 21. Juli 1909:

3) das am 7. Juni 1909 Allerhöchst vollzogene Statut für die Haßlager Heideentwässerungsgenossen]chaft Varl-Destel in Varl im Kreise Lübbecke durch das Amtsblatt der Königlichen Negierung zu Minden Nr. 31 S. 169, ausgegeben am 31. Juli 1909;

4) der Allerhöchste Erlaß vom 23. Juni 1909, betreffend die Ver- leihung des Enteignungsrechts an die Gemeinde Bürnenville im Kreise Malmedy zum Bau eines öffentlihen Weges von Bürnenville nach Bernister, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Aachen Nr. 28 S. 191, ausgegeben am 15. Juli 1909;

5) der Allerhöchste Erlaß vom 10. Juli 1909, betreffend die Ver- leihung des Enteignungsrechts an den Landkreis Koblenz zur Berbesse- rung der Vorflutverhältnisse des Mülheimer Baches in der Gemarkung Mülheim, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Koblenz Nr. 42 S. 215, ausgegeben am 5. August 1909.

Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beförde- rungen, Verseßungen usw. Wilhelmshöhe, 25. August. Dr. Manteufel, Oberarzt der Res, scheidet am 31. August aus dem Heere aus und wird mit dem 1. September 1909 mit Patent vom 20. Juli 1907 in der Schußtruppe für Deutsh- Ostafrika angestellt.

Wilhelmshöhe, 26. August. Dreßler, Oberlt. im 2. West- preuß. Feldart. Regt. Nr. 36, vom 1. Oktober 1909 ab auf ein Fahr zur Gestütsverwaltung kommandiert.

Berlin, 28. August. v. Wasielewski (Kurt), Lt. im Gren. Negt. Kronprinz (1. Oftpreuß.) Nr. 1, vom 1. Oftober 1909 ab auf ein Jahr als militärischer Erzie ir Ritterakademie in Liegnitz kommandiert.

Königlich Bayerisch

München, 27. August. Im Nan Majestät des Königs. Seine Königliche Hoheit Prinz L Xönigreichs Bayern Verweser, haben Sich Allerhöchst bewogen gefunden, nac- stehende Personalveränderungen Allergnädigst bei den Offizieren und Fähnrichen: im aktiven Heere: am 10. d. M. Urlaub ohne Gehalt zu bewilligen: den Lts. Zollner de l Negts. Herzog Karl Theodor vom 1. Oktober d. I. ab auf ein Iahr und p. Heuß-Blößt des 4. Chev. Regts. König, komnand Equitationsanstalt, vom 1. September d. F. ab auf nate; am 25. d. M. mit der geseßlihen Pension zur zu stellen: den Hauptmann v. Schintling, Komp. Chef X) Leibregt., mit der Erlaubnis zum Forttragen der bisherigen Unifor mit den bestimmungsmäß. Abzeichen; den Abschied mit der geseß] Pension zu bewilligen: den Hauptleuten Stephan, Komp. Chef i 15. Inf. Negt. König Friedrih August von Sachsen, unter Verleihun der Ausficht auf Anstellung im Zivildienst, und Frhrn. v. Stein- ling zu Boden u. Stainling, Battr. Chef im 3. Feldark. Negt. Prinz Leopold, beiden mit der Erlaubnis zum Forttragen der bisher. Uniform mit den für Verabschiedete vorge\{chriebenen Abzeichen: den Abschied unter Fortgewährung der Pension zu bewilligen: dem Oberstlt. z. D. Deml, Stabsoffizier beim Bezirkskommando Nürnberg, mit der Grlaubnis zum Tragen der Uniform des 15. Inf. Negts. König Friedrich Augustvon Sachsen mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen ; den Abschied zu bewilligen: dem Lt. Hunglinger des 2. Ulan. Regts. König; zur Reserve zu beurlauben: die Fähnriche Christoph des

17. Inf. Regts. Orff und Thannheimer des 2. Fußart. Negts. ; zu ernennen: zum Stabsoffizier beim Bezirkskommando Nürnberg den Major z. D. Klob, Bezirksoffizier daselbst, zum Bezirksoffizier beim Bezirkskommando Nürnberg den Major z. D. Gs ß, zu Komp. Chefs die Hauptleute Wilm des Inf. Leibregts. und Wücher des 15. Inf. Negts. König Friedrich August von Sachsen, beide in idren Truppenteilen, leßteren unter Belassung im Kommando zur Kriegsakademie bis zum S({lusse der größeren Truppen- übungen, zum Battr. Chef im 3. Feldart. Negt. Prinz Leopold den Oberlt. Frbern. v. Tautvphoeus dieses Negts. unter Bef rung zum Hauptm. ohne Patent; zu befördern: zu Hauptleuten die Oberlts. Geyer (7), Adjutanten bei der 9. Inf. Brig., Steichele (3), Adjutanten bei der 5. Feldart. Brig., Frhrn. v. Falken hau sen (6), Adjutanten beim Gouvernement der Festung Ingolstadt, und Prag er (12), Adjutanten bei der Kommandantur der Festung Ger- mersheim, dann überzählig die Oberlts. Fürst (l) des 2. En: Negts. Prinz Karl von Bayern, Amthor (3), Negts. Adjutanten im 11. Inf. Negt. von der Thann, Payr (10) des 12. Inf. Negts. rinz Arnulf, Denkler (5) des 19. Inf. Negts. König Viktor Smanuel IIT. von TStalien, Krü ck, Negts. Adjutanten im 22. Inf. Regt., diesen mit Patent vom 7. März d. F. (20a), Frhrn. v. Ri edel des 7. Feldart. Regts. Prinz-Regent Luitpold, kommandiert zur Zentralstelle des Generalstabes, und Seißer des 11. Feldart. Negts Tommandiert zur Zentralstelle des Generalstabes, letztere beide oh Patent, zum Oberlt. den Lt. Frhrn. v. Feilitz\ ch des 10. Feldar! Megts., kommandiert zur Equitationsanstalt, zum Lt. den F Frhrn. v. Müller des 3. Inf. Jiegts. Prinz Karl von

mit Patent vom 26. Mai d." J. und mit dem

nah dem Leutnant Wagner des 22. Infanterier Patente des Dienstgrades zu verleihen: dem Ritt

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v. p oshinger-Camphausen (2), Adjutanten bei der 4. Kav. Br t den Hauptleuten Ertel (11), Battr. Chef im 2. Fußärt. Regt.,, Ruhwandl (9) Komp. hef im 3. Pion. Bat., und Sonntag (4), Komp. Chef im Eisenbahnbat.; im Beurlaubten- stande: am 25. d. M. dem Oberlt. M LLRn e von der Landw. Kav. 1; De (Kissingen) den Abschied zu bewilligen; zu versegen: zu den Offizieren des Beurlaubtenstandes der Kraftfahrtruppen den Haupt- mann M egeler von der Landw. Feldart. 1. Aufgebots (1 München), die Lts. Jansen von der Res. des 1. Trainbats. und Steißz von der Nef. des 4. Inf. Regts. König Wilhelm von Württemberg, zu den Offizieren des Beurlaubtenstandes der S Sap hentrunpa die Oberlts. Buchholz von den Landw. Pion. ‘2. Aufgebots (Hof) und Bärnklau von den Landw. Pion. 1. Aufgebots (Neustadt a. 9), den Lt. Spanner von der Res. des 3. Pion.-Bats. ; anzustellen : den Königl. preuß. Lt. a. D. (Landw.) v. Runkel zum 20. d. M. mit Patent vom 18. Oktober 1902 bei den Offizieren der Landw. Inf. 1. Aufgebots (Deggendorf).

Nichkamlliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 31. August.

Der Kaiserliche Botschafter in London, Wirkliche Geheime Rat Graf * Gesu ber Bots ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hansa“ am 28. August in Bilbao eingetroffen und geht am 11. Sep- tember von dort nah Vigo in See.

S. M. S. „Möwe“ ist am 28. August in Trelleborg eingetroffen und am 30. August wieder in See gegangen.

Binz, 30. August. Seine Majestät der Kaiser Und König traf, „W. T. B zufolge, um H Uhr, von Swinemünde kommend, bei der vor Binz verankerten deu then Flotte ein und nahm in viertelstündiger Rundfahrt eine Parade über sie ab. Jn drei Reihen von je 6 km Länge lagen die Linienschiffe und Kreuzer der Hochseeflotte, die 8 Küsten- panzer und sämtlihe Schul- und Versuchs\chiffe mit gehißten Toppflaggen in nordwestlicher Richtung vor Auker. Bei der Annäherung der „Hohenzollern“ feuerten sämtliche Schiffe den Kaisersalut von 33 Schuß. Die Kaiserjaht durchfuhr, beim Flaggschiff des Flottenhefs, Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrih von Preußen beginnend, die von den Linienschiffen des 1. und 2. Geschwaders und dem Küsten- panzergeshwader gebildeten Reihen, drehte dann auf und kehrte die vom 2. Geschwader und den Kreuzern gebildete zweite Schiffsstraße zurück. Beim Passieren Seiner Majestät senkten die Schiffe die Topp- und Heflaggen zum Gruß und die in weiße Paradehemden gekleideten Mannschaften brachten unter Schwenken der Müßen drei Hurras auf ihren Kriegsherrn aus. Die Torpedobootsflottillen, beide Minensuchdivisionen und Unterseeboote mit dem Deckschiff „Vulkan“ waren der Kaiserjaht entgegengefahren und hatten bereits vorher beim Passieren paradiert. Die „Hohenzollern“ wurde begleitet vom Kreuzer „Emden“, zwei Depeschenbooten und dem „Sleipner“. Nach Beendigung der Parade stieg Seine Majestät mit Gefolge und begleitet vom Staatssekretär des Reichsmarineamts Admiral von Tirpiß und dem Chef des Admiralstabes Graf von Baudissin, von der „Hohenzollern“ auf das Flottenflaggschiff „Deutschland“ über, um von hier aus zunächst an den vom Flottenchef geleiteten Uebungen der Linienschiffe der Hochseeflotte und des Küstenpanzergeschwaders teilzunehmen.

Bayern.

Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph stattete heute vormittag von Bregenz aus in Lindau Seiner König- lichen Hoheit dem Prinzen Ludwig von Bayern einen kurzen Besuh ab. Der Kaiser wurde, „W. T. B.“ zufolge, am Hafen von dem Prinzen begrüßt und nach der Villa „Am See“ geleitet, wo ihn die Prinzessin Therese begrüßte. Hierauf stattete der Kaiser der (Sroß- herzogin von Toskana einen Besuch ab und fuhr mit dem Prinzen Ludwig nach dem Rathause, wo ihn der Bürgermeister Hofrat Schüßinger namens der Stadt Lindau bewillkommnete. Um 9 Uhr verließ der Kaiser wieder

Stadt. Der Zusammenkunft zwischen Seiner Majestät und

„er Königlichen Hoheit dem Prinzen Ludwig wohnten u. a.

* ôösterreichishe Ministerpräsident Freiherr von Bienerth voyerische Ministerpräsident Freiherr von Podewils bei.

*sterreich-Ungarn.

z Joseph ist gestern mittag zur Jahrhundert| r Tirxoler Befreiungskämpfe in Bregenz eingetroffen un® dem Bahnhofe von den Spitzen der Behörden, den Hof- un Staatswürdenträgern und der hohen Geistlichkeit aller Konfessionär empfangen worden. Der Landeshauptmann Rhomberg hielt eint Huldigungsansprache, auf die der Kaiser erwiderte, er sei aus Anlaß des patriotishen Festes nach Vorarlberq - gekommen und danke für ‘den herzlihen Empfang. Die Vngelegenheiten des Landes und die Maßnahmen für das Gedeihèn des treuen Vorarlberger Volkes würden stets sein Jnteresse eriwecke. und von ihm gefördert werden. Auf eine Ansprache des . B irger- meisters erwiderte der Kaiser gleichfalls dankend. Eine nach Tausenden zählende Volksmenge aus allen Landesteilen b1 hte dem Kaiser auf seiner Fahrt durh die geschmüdckten Sti fen begeisterte Kundgebungen dar. Jn der Bezirkshauptmannsi afit vor der Vorarlberger in ihrer {chmucken Tracht die Ehrenn h hielten, fand ein Empfang statt, an dem die Hof- und Stca würdenträger, die Landtagsabgeordneten, die höheren Staats beamten und eine Abordnung der Landesverteidiger von 1859 teilnahmen. Auf die Ansprache des Landeshauytmanns ant- two! »+ Der Kater Woiraæ lieben GVorar!berger! Pitt veéaeagen. Sié#t min

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M Danl! unt de ne ih Eure Huldigung be zum Vaterlande

Eure Voreltern zum

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Hau?e, die vo1! X) Jahre

heuie noch in Euch ungeshwächt fortlebt. Der Erinnerung m jene ruhmvolle und opfershwere Zeit, an jene ivackeren Männer, die im Jahre 1809 Leben und Gut in die Schanze s{hlugen, um treu bei meinem

die Treué zu “méc1em 1 aufe, l j ; m heldenhaften Kampfe mit dem übermächtigen Feinde begeistert hat, au j

Hause zu verbleiben, gilt heute vor allem meine An- N Um so mehr erfüllt es mih mit Genugtuung, bei diesem Anlaß das Gedeihen des Landes zu sehen und mi von Eurem Fleiße und Eurer Rührigkeit zu überzeugen, dur die sich Eure Heimat den großen Jndustriegebieten meines Reiches ebenbürtig an die Seite stellt. Die Förderung E

“Strebens sowie des Aufblühens der Landwirtschaft, die für

diesen Teil des Landes die Lea terwerbsquelle bildet, kann stets meiner angelegentlichsten firforas sicher sein. Bewahret Euch die Tugenden Eurer Väter; lehrt Eure Kinder Gottes- furcht, Liebe zur Arbeit und Anhänglichkeit zum Vater- lande, so wird Vorarlbergs Zukunft ‘gesegnet sein. Gott mit Euch!“ Die Rede des Kaisers wurde mit brausendem Jubel aufgenommen. Um 3 Uhr Nachmittags fand der historis\ Çe Festzug statt, den der Kaiser von einem auf dem Kornmarkt- P go errichteten Pavillon betrachtete. An dem Zuge beteiligten ih 2000 M des Landes und 2500 Veteranen. Um 6 Uhr Abends fand Hoftafel statt, zu der außer den Hof- und Staatswürdenträgern die Spißen der Zivil- und Militär- behörden, Landtaa®abgeordnete fowie Landesverteidiger vom Jahre 1859 geladen waren. Bei hereinbrechender Dunkelheit brachten 500 Sänger dem Kaiser eine Serenade dar. An diese {loß sich eîne Beleuchtung des Ufers und der Berge. Gestern abend veranstalteten in Wien ungefähr 300 Deutsch- nationale im 15. und 16. Bezirk t\hechenfeindlihe Kund- gebungen und s{hlugen unter us in den tschechischen Lokalen die Fenstersheiben ein. Die Wache wurde gleichfalls mit Steinen beworfen, durch die mehrere Wachleute verleßt wurden. Es wurden fieben Verhaftungen vorgenommen.

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Großbritannien und Frland.

In der gestrigen Sißung des Unterhauses erklärte in Beant- wortung einer Anfrage über die auf Befehl des Sultans von Marokko an Kriegsgefangenen vorgenommêénen Ver- stümmelungen der Parlamenktsuntersekretär Mac Kinnon Wood, der englische Konsul in Fes sei beauftragt worden, sich dem Vor- gehen des französischen Konsuls bei dem Protest gegen derartige Verstümmelungên an Gefangenen anzuschließen. Ein weiterer Protest durch das ganze divlomatise Korps in Tanger würde erwogen. Auf eine weitere Anfrage erwiderte der Parlamentsuntersekretär Mac Kinnon Wood, daß die Verhandlungen über die Höhe der Beteiligung der amerikanischen Gruppe an der Hank ow—Szechua n-Bahn- anleihe noh nicht zum Abschluß gekommen seien.

Rußland.

Der verstärkte Schuß für die Gouvernements Charkow, Podolien, Wolhynien, die Bezirke Pokrow und Schuisk des Gouvernements Wladimir und die Stadt Jwanowo-Wosnessensk sowie die Machtbefugnisse des Militärgouverneurs von Kron- stadt in seiner Eigenschaft als Oberkommandeur des dortigen Hafens sind, „W. T. B.“ zufolge, bis zum August 1910 ver- längert worden.

Portugal.

Die Deputiertenkammer hat, wie „W. T. B.“ aus Lissabon meldet, den Handelsvertrag zwischen Deutschland und Portugal genehmigt.

- Niederlande.

Nach einem Telegramm aus Niederländisch-Jndien fielen eingeborene Polizeisoldaten in Mangarai (Insel Flores) in einen Hinterhalt, wobei fünfzehn Mann getötet wurden. Jn dem nun folgenden Kampfe mit den Truppen hatten die Än- greifer 67 Tote. Zwei Tagemärsche von der Stelle des Hinter- halts entfernt wurden die Polizeisoldaten nochmals überfallen. Die Angreifer wurden zurüge\s{chlagen und verloren 35 Mann. Die Polizeijoldaten hatten keine Verluste.

Türkei. Der Khedive von Aegypten ist gestern in Konstanti- nopel eingetroffen.

Schweden.

Nachdem die Freisinnige Landesvereinigung und der Schwedische Friedens- und Schiedsgerichtsverein die Regierung verschiedentlich um ihre Vermittelung in dem Generalstreif ersucht hatten, ist, „W. T. B.“ zufolge, gestern eine Erklärung der Regierung erfolgt, die es ablehnt, die Jnitiative zur Vermittelung zu ergreifen. Der Minister des Jnnern begründet dieses Verhalten in längeren Ausführungen damit, daß es, wenn die Jnitiative zur Vermittelung von der Re- gierung ausginge, den Anschein erwecken könnte, als hätten die Arbeiter in ihrem durch den Generalstreik gegen die bürgerliche Gesellschaft aufgenommenen Kampfe gesiegt. i

Dänemark.

Jm Laufe der gestrigen Debatte über die Landes- verteidigungsvorlagen führte der Ministerpräsident Graf Holstein, wie „W. T. B.“ aus Kopenhagen meldet, u. a. aus :

Wir haben nicht allein allgemeine Neutralitätsverpflichtungen. Das Nordsee- und das Ostseeübereinkfommen verpflichten uns, im Augenblick des Auftretens einer Gefahr für unser Territorium oder sür das Territorium irgend einer der beteiligten Mächte mit deren Gesandten in Verbindung zu treten, um uns über das Vorgehen zu einigen. Wir sind also verpflichtet, unter gegebenen Verhältnissen mit anderen Mächten zusammen zu arbeiten, und das ist eine Verpflichtung, die uns aufgezwungen werden kann, wenn wir nicht loyal und ehrlich erfüllen, was man mit Necht und Billigkeit von uns verlangen kann. Die abges{hlosenen Uebereinkommen find für die Existenz Dänemarks von größter Wichtigkeit und können nicht mit der unglaublichen Gleichgültigkeit behandelt werden, wie es von vielen Seiten hier geschehen ist.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der Landtagsersaßzwahl in dem Wahlkreise Koblenz-St. Goar wurde, wie die „Köln. Zeitung“ meldet, der bisherige Abg. Wellstein (Zentr.) wiedergewählt.

2

Nr. 49 des „Zentralblatts für das Deutsche Rei _ ravsgegeben im Heichsamt des Innern vom 27. August 1909, hat ol Frhalt : 1) Konsulatwesen: Ernennung. 2) Allgemeine hen: Erscheinen des Handbuchs für die deutsche Handels- L Jahr 1909; Erscheinen des Nautischen ZAUSE, a) : Nachweisung der Einnahmen des Deutshen Reichs für „m 1. April 1909 bis Ende Juli 1909. 4) Maß- d ( wesen: Zulassung eines Systems von Ele\trizitätszählern zur Beglaubigung durch die Elektrischen Prüfämter. 5) Polizei- wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Neichsgebiet,

Statistik und Volkswirtschaft.

Die häufigsten Preise für Fleis ch e E

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Zur Arbeiterbewegung.

Die neue Vereinbarung im Hamburger Binnenschiff- fahrts8gewerbe (vgl. Nr. 204 d. Bl.) enthält, der „Köln. Ztg.“ zufolge, folgende Bestimmungen: Die gegenwärtig geltenden Arbeits- bedingungen bestehen mit der Maßgabe fort, daß die Whne vom l. Oftober ab monatlich um 5 4 und ab 1. Januar 1911 abermals um 5 H bis Ende 1912 erhöht werden. Die Vergütung für Ueber- stunden beträgt 50 4 für die ersten drei Ueberstunden, 60 für welitere.

Kunst und Wissenschaft.

Durch die neuen Stauanlagen am Nil ist bekanntlih der Tempel von Philae bedroht. Wie der Negierungsbaumeister Tholens im „Zentralblatt der Bauverwaltung“ ausführt, beruht die Hauptgefahr auf der durh die Stauanlagen hervorgerufenen periodischen Crhöhung und Senkung des Wasserspiegels, der den Tempel bald überflutet, bald wieder der Luft ausfezt. Bei dem Wasserstand, der während der günstigsten Neisezeit , Ianuar bis- März, in Aegypten herrs{t, muß man im Boot .den reizenden fogenannten Kiosk besuchen. Zu Wasser gelangt man weiter durch den unvollendeten Säulenvorhof des Haupttemyels unter dem mächtigen ersten Pylon hindurch in den Haupthof. Diese Tempel werden durch die Stauerhöhung bei Asuan noch um 7 m mehr über- flutet werden. Ja, der Tempel “des Nefktanebo Ikl, die Säulenhalle vor dem ersten Pylon, der Hathor und der JIfsis Usret werden nach 1912 in jedem Jahre von Anfang Ja- nuar bis Ende März vollständig überspült werden, während der erste und zweite Pylon, der große Tempel der Jsis und der Kiosk des Trajan in dieser Zeit od teilweise aus dem Wasser her- ausragen werden. Eine Einsturzgefahr infolge unzureichender Gründung besteht niht. Aber die Zeit muß lehren, wie lange die Außenflächen der Sandsteintempel mit ihren Inschriften und ihrem Bildwerk dem Wechsel von Naß und Trocken, den Wirkungen der auswitternden Salze, dem Lecken der Wellen widerstehen werden.

In Heidelberg ist, ,„W. T. B.“ zufolge, der ordentliche Professor der theologischen ¿afultät, Geheime Kirchenrat Bassermann nah kurzer Krankheit gestorben.

In einem auf der Generalversammlung der Chemical Society in London gehaltenen Vortrage über Elemente und Elektronen hat William Ramsay, wie die „Umschau“ mitteilt, eine Reihe von Erscheinungen besprochen, die die Hypothese stüßen, daß alle Ele- mente aus einem gemeinsamen Urstoff bestehen, und ihre Verschiedenheit kur as das Mehr oder Weniger an Elektronen, also Elektrizität, zurückzuführen ist, die mit diesem Uratom in Zusammenhang stehen. Na dieser Lovlvese muß es möglih sein, durch Zuführen oder ntziehen von Elektronen ein Element in ein anderes umzuwandeln, was bis vor kurzem noch als vollkommen ausgeschlossen galt. Bekanntlich

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Da die Versuche u wurden, dürfte hierdu

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womit der Satz von Elemente umgestoßen war. Lithium aus Kupfer hat sih jedoch nicht bestätigt. hierzu, daß bei radioaktiver Bestrahlung der Kupferlösung eine Spur Glasgefäß in die LWsu neue Fähigkeit des Radiums Bestrahlung Uebergang werde. Da die Versuche, Silber durch Nadiumstrahlen in ein anderes

reinigtes Thoriumnitrc wobei sih Kohlensäure, also eine Verbindung des Koblenstoffs ent- wickelte. Auch bei Zirkonnitrat und Wismutperchlorat, die in gleicher Weise behandelt wurden, konnte die Bildung von Kohlensäure nach- gewiesen werden, während das bei Bleichlorat nicht der Fall war. angestellt

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ntstehung von Helium a1

ein solcher

200 190 240 200 210 210 280 320 300 280 280 240 220 280 320 240 240 280 280 200 230 320 300 280 240 992 210 300 200 360 220 230 220 245 240 240 260 | 310 | 240 | 260 | 240 | 260 | 318 | 220 | 220

9230

301 | 240 | 230 | 220 |

74} 266 |

74} 261 |

M 20D |

(Stat. Korr.)

18 Nadium

der Unwandelbarkeit Die angeblih beobachtete Bildung von

ng gegangen entdeckt nicht

180 180 190 200 180 175 180 200 180 180 200 200 180 180 180 180 180 183 200 190 200 180 188 180 180 187 160 170 180 160 180 180 160 165 170 160 180 175 220 240 220 200 193 190 170 150 187 180 180 200

beob- Der

RNamsay bemerkt

sein wäre,

beobachtet

gleihfalls nur ein negatives Ergebnis hatten,

Elementen von höherem

te Helium,

at der Nadiumbestrahlung

Bersuchsbed

nter gleichen erbracht

rch der Beweis

n Tröpfchen auf einen

deckte Teil.

Atomgewicht,

ausgesetzt

ingungen_ lein, daß die

Obijektivträger

bracht, die er init einem Uhrglas bedeckte und zukittete. Die Hälfte der Tropfen bedeckte er dann mit einem Bleiplättchen, um die Nadiumstrahlen von dieser abzuhalten, und brachte darüber ein läshchen aus dünnem Glas an, das reines Radiumbromid ent- hielt. Solch ges{chmolzener amorpher Schwefel wandelt ih mit der Zeit in fkristallisierten Schwefel um. Schon nah drei Stunden be- merkte nun Frischauer ein Ansteigen der Zahl der Kristallisations- zentren in der Nähe des Fläschchens, das Nadium enthielt. Die Zahl der Kristallisationskerne stieg vom zweiten Tag an sehr ras; nach 28 tâtiger Erposition hatte der nicht mit Blei belegte, also von der Nadiumemanation beeinflußte Teil eine fast fünfmal \o große Zahl an Zentren und elfmal soviel fristallisierte Tropfen als der dur Es ift zu‘ erwarten, daß dieser Nachweis der Abhängigkeit der Kristallbildung von der Radium- emanation für unser Verständnis von dem eigentlichen Wesen der Kristallbildung, von der wir eigentlih noch gar nichts wissen, große

also

„labileren“ Elementen zum Ziele zu gelangen. Er hat daber das Verhalten des Thoriums genauer untersucht, zunächst mit der Absicht, wie beim Nadium auch hier Helium als Zerfallprodukt nachzuweisen. Das Ergebnis dieser Untersuhungen war infofern sel fondern Kohlenstof wurde, f\odaß dieser also als Zerfallsprodukt des Thoriums betrachtet Die Versuche wurden in der Weise angestellt, daß ge- wurde,

r überraschend, nachgewiesen

erst-

genannten Elemente tatsächlich in Kohlenstoff umgewandelt wurden und dieser nicht etwa aus einer andern unbeachteten Quelle herrührt, da ex sich dann auch im letzten Falle hätte nahweisen lassen müssen. Eine weitere interessante Eigenschaft des Nadiums, die bisher nicht bekannt war, hat Louis Frischauer im Laboratorium von Frau Curie, Paris, nachgewiesen, nämlich dessen Einfluß auf die Ge- shwindigkeit der Kristallbildung. Frischauer hat gereinigten Schwefel

20 eine

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- …_ maßregeln,

Frankrei ch. In dem Journal officiel vom 28. d. M. ist eine Verordnung vom 27. d. M. veröffentlicht, durch die eine- R Unter- suchung an der Landesgrenze bezw. im Lande für Reisende mit Holeraverdähtigen Symptomen, die aus chole rabefallener Begend eintreffen, verfügt wird. Aus cholerabefallenen Gegenden ist ferner die Einfuhr von \{chmußiger Wäsche, beshmußten Lumpen, Kleidern, Bettzeug, soweit diese Sachen nit als NReisegepäck ein- Ot werden, verboten, Lumpen dürfen in gepreßten, bereiften Ba en als Großhandelsware eingeführt werden. Dagegen ist die Einfuhr von Früchten und Gemüse, welhe in der Erde oder nahe dem Erdboden wachsen, verboten. Italien. Die italienische Megeruns _hat durch seesanitätspolizeilihe Ver- ordnung vom 26. d. M. die Herkünfte aus Rotterdam für choleraverseucht erklärt.

Zulassung von Aerzten und Zahnärzten mit aug Leo E, oder Approbationen zur Berufsausübung in Transvaal.

Ein in der „Transvaal Governm. Gaz.“ 1909 G. 501 ver- öffentlihter Geseßentwurf, betreffend eine weitere Abänderung der Verordnung über Medizin, Zahnheilkunde und Pharmazie vom Jahre 1904 (a bill to further amend the medical, dental. and pharmacy ordinance 1904 [ordinance No. 29 of 1904)), bezieht L auf die Wahl des medizinischen Rats und des Amts für Pharmazie sowie auf die Zulassung von Aerzten und Zahnärzten mit ausländischen Zeugnissen oder Approbationen zur Berufsausübung in Transvaal. Danach sollen britishe Staatsangehörige, die in einer britisch - südafrikanischen Kolonie oder in einer sonstigen Besißung British-Südafrikas geboren oder ansässig sind und deutsche, französische, österreichische, niederländische, belgishe oder \{chweizerishe Zeugnisse, auf Grund deren sie in den genannten Ländern als Arzt oder Zahn- arzt tätig sein dürfen, besißen, zur gleihen Berufsausübung in Trans- vaal zugelassen werden.

Nach einer amtlihen Mitteilung des Bürgermeisters von Rotterdam befanden sih gestern in den dortigen Baracken elf Cholerakranke und drei Choleraverdächtige. Neunzig Personen befanden sich unter Beobachtung. Seit dem 28. d. M. sind drei Todesfälle, seit dem 20. d. M. insgesamt acht Todesfälle festgestellt, von denen die Mehrzahl auf den Genuß ungereinigten Flußwassers zurükzufü hren ist.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, auf Allerhöchsten Befehl, aus Anlaß der Herbstparade, neueinstudiert, „Die Puppenfee“, pantomimishes KBallett von Haßreiter und Gaul, Musik von Bayer, aufgeführt. In den Hauptrollen wirken die Damen Peter, Urbanska , Kierschner, Lucia, Gasparini, E. Pfaffenberg, J. Pfaffenberg, Reiß, Weise, Mangelsdorff, Berghoff, Gageike, Spiering, Oppermann, Neumann, die Herren Zorn, Müller, Quaritsch sen., Quaritsh jun., Deleuil, Mangelsdorff, P. Wichmann, Gerlach u. a. unter der musikalischen Leitung des Kapellmeisters Dr. Besl mit. Die szenishe Leitung hat der Ballettmeister Graeb. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr.

Im Königlichen Schauspielhause geht am Sonnabend, den 4. September, zum erften Male „Man spielt nicht mit der Liebe“ („On ne badine pas avec l’amour“) von Alfred de Mufsset in Szene. In den Hauptrollen sind die Herren Schroth, Vallentin, Caggeling und die Damen Ressel, Somary und Schramm beschäftigt. Morgen, Mittwoch, wird das Volkslustspiel von Heinrih Lee „Der Schlagbaum“ in der bekannten Besetzung wiederholt.

Das Marionettentheater Münchener Künstler, für das neben anderen Professor Ignatius Taschner und Heinrih Wadere die Puppen geschaffen haben, und das im Vorjahre eine große Anziehung auf die Besucher der Münchener Ausstellung ausübte, wird im Herbst dieses Jahres eine Reihe von Opern und Schauspielaufführungen im großen Oberlichtsaale des neuen Geschäftshauses des Kunstsalons Keller u. Reiner veranstalten.

In der St. Marienkirche veranstaltet der Königlile Musik- direktor Bernhard Irrgang morgen, Mittwoh, Abends (& De, das nächste Orgelkonzert, unter Mitwirkung von Frau Charlotte Kimpel (Sopran), Herrn Karl Naché (Baß) und Herrn Armin Liebermann (Cello). Das Programm enthält u. a. den Psalm 94 (große Orgelsonate) von J. Neubke. Der Eintritt ist frei, Programme mit Tert kosten 10 -.

Mannigfaltiges. Berlin, 31. August 1909.

Wenngleih am Sonntag viele Tausende ausgezeichnet Gelegen- heit hatten, den Flug des Zeppelinshen Luftschiffes über Berlin zu beobachten, so war es doch nur einem verhältnis- mäßig kleinen Kreise von Zuschauern vergönnt, der Landung in allernähster Nähe beizuwohnen. Es wird daher manchen inter- essieren, die wohlgelungenen Aufnahmen der Kinemato graphen- gesellschaft „Eclipse“ gelegentlih der Landu ng des Grafen von Zeppelin zu sehen. Diese auch die Technik des Ballons zeigenden Aufnahmen werden morgen und übermorgen im großen Hörsaal der Treptower Sternwarte von Nachmittags 5 Uhr an ununter- brohen vorgeführt, und zwar stellen sie dar: die Landung des Ballons in Bitterfeld, dann seine Bewegung über Berlin, und zwar den Flug um den Nathausturm, über die Nationalgalerie, den Flug über den Dom und \{ließlich die Landung in Tegel. Auf leßterem Bilde ficht man zunächst. Seine Majestät den Kaiser mit der. Kaiser- lichen Familie, Professor Hergesell, Orville Wright u. A. m. in Er- wartung des Grafen von Zeppelin, dann die Annäherung und Landung des Ballons, die Begrüßung des Grafen seitens Seiner Majestät des Kaisers und des Bürgermeisters Dr. Neicke. Außer diesen im Border= grund des Interesses stehenden Bildern werden noch eine Reibe von Bildern, die ebenfalls Bezug auf die Luftschiffahrt haben, z. B. der Ballon Parseval, das Militärluftschiff, Bilder von früheren Aufstiegen des Zeppelinshen Ballons, das Gordon Bennett-Rennen der Lifte, und s{ließlich Aufnahmen der Farmanschen Flugmaschine vorgeführt werden. Außerdem is in der Treptower Sternwarte zurzeit eine Reihe von alten Stichen ausgestellt, die einen Ueberblick über die historische Entwicklung der Luftschiffahrt gibt. Unter den Porträts it das der ersten deutschen Luftschifferin, der Frau Neichardt, )ervorzuheben, außerdem Bilder von den ersten Entwürfen zu Flug=- maschinen aus dem Anfange des vorigen Jahrhunderts. Ferner finden an den genannten beiden Tagen Vorträge des Direktors Archenhold über den Planeten „Mars“ statt, der in sehr günstiger Stellung am großen Nefraktor der Treptower Sternwarte beobachtet werden kann. Zu allen diesen Veranstaltungen haben Ver- einvbillette und Gewerkschaftsfkarten Gültigkeit. Die Anstalt bleibt an den genannten Tagen niht wie gewöhnlih bis 12 Uhr Nachts, sondern bis 2 Uhr früh geöffnet. Auf der Plattform der Sternwarte ent an kleineren Fernrohren beliebige Himmelskörper beobachtet werden.

A. F. In wenigen Tagen vermutlich vom 2. September ab wird die Orville Wrightshe Flugmaschine auf dem Tempelhofer Felde ihre Flüge beginnen. Von den zwei ihm zur Verfügung stehenden Apparaten B Mr. Wright einen bereits an den Ort seiner DoraudsiGtliden Triumphe bringen lassen, der zweite be-

findet sih zurzeit noch in der Halle der Motorluftschif-Studiengesell-