1909 / 221 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Sep 1909 18:00:01 GMT) scan diff

R O S G S T E Kd I E A URE A B K I e T

Königreich Preußen.

Seine Maztestät-der V önig- haben Allecgnädigst geruht: E

dem Möbelfabrikanten Hetnrih-Pässenbacher., Teil- f- haber der Firnia Anton Pössenbather, zu München das, Prädikat eines Königlichen Hoflieferanten zu verleihen.

2 aae

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Eschweiler getroffenen Wahl den Bauunternehmer und Ziegelei- besißer August Krüger daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Eschweiler für die geseßliche Amtsdauer von sechs en, i D ta der von der Stadtverordnetenversammlung zu Duis- burg getroffenen Wahl den bisherigen besoldeten Beigeordneten der Städt Mülheim a. Rhein Dr. M: Balter Hartmann als besoldeten Beigeordneten der Stadt Duisburg für die geseß- liche Amtsdauer von zwölf Jahren und infolge der von der tadtverordnetenversammlung zu Saarbrüden getroffenen Wahl den bisherigen Stadtbaurat Rudolf Hobohm in Altona als zweiten besoldeten Bei- "geordneten der Stadt Saarbrücken für die geseßliche Amts- Paner von zwölf Jahren zu bestätigen.

Finanzministerium. Das Katasteramt Brieg im Regierungsbezirk Breslau ist zu beseßen. : d : | oie i nbinerstelse bei der Königlichen Kreiskasse in Daun, Regierungsbezirk Trier, ist zu beseßen.

Justizministerium.

Den Amtsgerichtsräten Geheimen Justizrat Bergmann in Stettin, Schnißler in Attendorn und Liebrecht in Lipp- stadt ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt. u Handelsrichtern sind ernannt: der Tu )fabrifant Gustav Kesselkaul in Aachen bei dem Landgericht Oa der Kaufmann Hugo Reinhard in A bei dem Landgericht in Duisburg, der Seidenfabrikant Erih Delius in Bielefeld bei dem Land- ericht daselbst, der ga rifdirektor Dr. Wilhelm Elbers in Hagen bei dem Landgericht daselbst, der Fabrikant Gustav ontermann und der e Gustav. Menne in Siegen s\achen 4 das gol Her j e Erih Schwary in Kiel bei dem Landgericht dajelbst, L Sie Siber Max Wolffram in Erfurt bei dem Landgericht daselbst ; wiederernannt: der Bankier, Kommerzienrat Emil. L. Meyer und der Kaufmann Heinrih Krüger in Hannover bei dem Landgericht daselbst, der Kommerzienrat Moriß Seligmann, der Kauf- mann Otto Meurer, der Bankier Karl Theodor Dei ch- mann, der Kaufmann und Direktor Heinrich Gruenwald und der Direktor Adolf Max Sternberg in Cöln, der Fabrik- besißer Emil Lindgens sen. in Mülheim a. Rh. bei dem Landgericht in Cöln, der Kaufmann Friedric Wilhelm Boellin in Barmen bei der Kammer I _Handels- sachen dajelbst, die Kaufleute Richard Friederichs und| * Milhelm Jmhof in Elberfeld bei dem Landgericht E mann Friedrich Reckmann in Bielefeld bei dem Landgericht daselbst, der Béi Dr. Oskar Brand in Dortmund bei dem Landgericht daselbst, der Syndikatsdirektor Wilhelm Olfe in Essen und der Fabrikbesißer Ernst Huffmann in Werden (Ruhr) bei dem Landgericht in S der Kaufmann Johannes Heinrih Jaspersen in Kiel bei dem Landgericht daselbst, der Kaufmann und Stadtverordnete Karl Jung in Erfurt bei dem Landgericht daselbst. | Zu stellvertretenden Handelsrichtern sind ernannt: der Kauf- mann Karl Dancker in Hannover bei dem Landgericht daselbst, der Kaufmann Albert Schiffers in Aachen bei dem Land- ericht daselbst, der Kaufmann Johann Welker in Duisburg ei dem Landgericht daselbst, der mobi t T Walter Nagel in Bielefeld bei dem Landgericht dajelbst, der Kauf- mann Hugo Schiesen sen. in Essen-Rüttenscheid bei dem Landgericht in Essen, die E Alexander Post und Friedrich Gerstein in Hagen bei dem Landgericht daselbst, der Kaufmann und Beigeordnete Karl Lübeck und der Bank- direktor Wilhelm Harr in Siegen be: der Kammer für Handels- sachen daselbst, der Kaufmann und Konsul Ernst Leo in Königs- berg i. Pr. bei dem Landgericht daselbst, die Kaufleute Maier Heß ‘und Edmund Schnabel in Erfurt und Wilhelm Daniel Bühner inMülhausen i. Th. bei dem Landgericht in Erfurt; wiederernannt: die Kaufleute Karl Steinmann und Adolf Oehme in Cöln bei dem Landgericht daselbst, der Kaufmann Emil Frink in Barmen bei der Kammer für Handelssachen daselbst, der Bankier Dr. Robert Wichelhaus in Elberfeld bei dem Land- geriht daselbst, der Kaufmann Friedrich Buddeberg in Bielefeld und der Brennereibesißer Karl Stahl in Gütersloh bei dem Landgericht in Bielefeld, der Kaufmann Ernst Rein- hard in Gelsenkirhen bei dem Landgericht in Essen, der Fabrikant Friedrich Julius Heinrih Lehment und der Kauf- mann Theodor Heinrih Friedrih Mumm in Kiel bei dem tandgericht daselbst. l A E ug ori Faustigrat Hugo Skopnik in Berlin ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Amte erteilt. y Der Rechtsanwalt Gelinek in Sagan ist zum Notar ernannt. E 4 Der Rechtsanwalt Plewe ist in der Liste der Rechts- anwälte bei dem Landgericht in Königsberg i. Pr. gelöscht. Jn die Liste der Rechtsantivälte sind eingetragen: die Rechtsanwälte Dr. Georg Kahl aus Dortmund und Dr. Erich Riccius aus Hannover bei dem Landgericht 11 in Berlin, August Hasse vom Landgericht T in Berlin bei dem Land- eriht IÎT in Berlin, die Gerichtsassessoren Kurt Rosentk al ei dem Kammergericht, Rothbarth bei dem Oberlandes- gericht in Frankfurt a. M., Dr. Paul Herz bei dem Land- geriht in Frankfurt a. M., Hans Block bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Hannover, Wittenberg bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Bromberg, Dr. Hugo Grothe bei dem Amtsgericht in Köpeni, Toll bei dem Amtsgericht in Wittenberge, Dr. Teves bei dem Amtsgericht in Montabaur. A : i Der Amtsgerichtsrat Ko mmallein in Berlinchen und die Rechtsanwälte, Austizräte Dr. Liepschüg in Berlin und Alerander in Wittenberge sowie der Rechtsanwalt Jahr in

bei der Kammer für Hande

der Ingenieur und Fabrikant Karl Ne: und der

von Walter zu Götlizgen—ijt zum-ä en Pro in der evangel Mien Fakultät der Universität zu Breslau ernannt 1worden.

der Friedrich Wilhelms- Universität und Hauptmann und

Kompagniechef am S êlin eA ist das Prädikat Pro

gierungsbezirk Stettin, mit dem Amtssig in Labes, bezirk Magdeburg, mit dem Amtssig in Wanzleben und

amm, Regierungsbezirk Arnsberg, La sind zu beseßen. -

.Sch({,efer uyd Maler M. Professor M S Projel con und ‘Schattenkonstruktion. Professor ¿W. Heüwart ¿ck

L)

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent, Ps ‘Lic, Agnes

rordentlichhen Professor

Dem A Mtb, am Botanischen Garten und Museum

validenhause zu Berlin Otto von essor beigelegt worden.

Die Kreis arztstelle des Kreises Regenwalde, Re-

die Kreisarztstelle des Kreises Wanzleben, Regierungs-

und Landkreises

des Stadt- eise mit dem Amtssig in

die Kreisarztstelle

Königliche Akademie der Künste.

Befkfanntmachung. Unterricht

in d akademischen Lehranstalten für die bildenden is “Künste mee Winterhalbjahr 1909/10.

Beginn des Unterrichts: Montag, den 18. Oktober 1909.

A. Akademishe Meisterateliers für die bildenden Künste, Charlottenburg, Hardenbergstraße 33, o

1) für Geschichtsmalerei, Vorsteher: a. Wirklicher Geheimer

Obecregienungérat rofessor Anton von Werner, þ. Professor

Arthur Kam

/ 3 für anbsGaftômalerei, Vorsteher: Professor Albert Mrt

3) für Bildhauerei, Vorsteher : b MEoIE Ludwig Manzel,

b. De Louis Tuaillon (Atelier: Wilmersdorf, Westfälische 9), Í a

D für Architektur, Vorsteher: a. Geheimer Beglerungsras, Pro-

fessor Dr.-Ing. Johannes Oten, b. Geheimer Baurat, Professor Schwechten i / Z

Orars fir Rupfesti De Professor Karl Koepping.

Die Aspiranten haben fih behufs ihrer Aufnahme innerhalb der

ersten 14 Tage eines jeden a, bei demjenigen Meister zu melden,

d j ließen wünschen. 0

E Ma fnahmd is E können von den betreffenden Meistern oder

vom Bureau der Akademie der Künste, Berlin W. 64, Pariser Play 4,

bezogen werden.

B. Akademische Hohschule für die bildenden Künste, Charlottenburg, Hardenbergstraße 33.

Direktor: Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat, Professor Anton von Werner.

A. Klassenunterricht.

G A d Natur, Köpfe, Halbakt 1) Zeichnen na ips und na er Natur, Köpfe, Halbakte, Antike Peine n S Tagesaktsaal. S ofe, F. Böse und F, Ehrentraut, Maler E , Professoren E. Hande

H. Koch, Maler A. abiß. i 5 R 0 bendattiaal, eichnen nah dem lebenden Modelle. C. Böse. i N or A i des menschlichen U aus Proportionslehre. örte.

h undzMaler O. Seéck 5) Ornamentlehre und dekorative. Architeëtur. Kuhn und W. Herwarth. 6 M: allatqito be effor P. Porgang. : Profe tteräicht “im Kupferstich und NRadieren. Professor Hans

Meyer. ; : Malen.

s) Uebungen in der Leimfarbenmalerei. Maler H. Harder. 9) Stillebenklasse: Kopieren, Stilleben, Interieurs und Gewand- studien. Porträtklasse: Aktsaal für Maler. Professoren M. Schaefer, G. L. Meyn und I. Scheurenberg. M 10) Uebungen in den lithographischen und verwandten Druk- tehniken. Maler C. Kappstein. Modellieren. 11) Nach der Antike und nach der Natur. Professor G. Janen f ch. 12) Aftsaal für Bildhauer, Modellieren nach dem lebenden Modelle. Professoren E. Herter und P. Breuer. _ ; 13) Gewandstudien und Uebungen in figürlichen Kompositionen für vorgeschrittene Schüler aller Abteilungen. Professor W. Friedrich. 14) Zeichnen, Malen und Modellieren von Tieren nah Gips und nah der Natur, Anatomie der Tiere. Professor P. Mey erheim. 15) Unterricht und praktishe Uebungen in den verschiedenen Techniken der Malerei, Zubereitung der Farben, Malmittel und Mal- gründe. Maler A. Wirt h. B. Atelierunterricht. 1) Atelier für Landschaftsmalerei. Professoren F. Kallmorgen und P. Vorgang. i 9) Atelier für Marinemalerei. i 3) Atelier für Kupferstechen und Nadieren. M eyer. 2 i e 4) Shülerateliers für Maler und Bildhauer. Professoren P. Mebirb ctm, D. Arte dri0, J. ScheUurenbéta, O. L. Meyn, M. Schaefer, E. Herter, P. Breuer und G. Janen\chckch. C. Vorträge in den Hilfswissenschaften. Vorträge über Kunstgeschichte: Professor Dr. G. Galland. Literaturgeshichte: Professor Dr. G. Galland. Kostümkunde: Maler G. Guthknecht. j j Anatomie des menshlichen Körpers, Demonstrationen und Sezier- übungen am Kadaver: Professor Dr. Hans Virchow. Shemie der Farben 2c. : Professor Dr. E. Täuber. Neueintretende haben sih am Sonnabend, den 16. Oktober 1909 zwischen 11 und 2 Uhr im Sekretariat, Charlottenburg, Hardenbergstraße 33, zu melden und einen selbstgeshriebenen Lebens- auf, ein pollzeiliches Führungsattest, die nötigen Schulzeugnisse fowie eventuell die schriftliche Erlaubnis des Vaters oder Vormundes zum Besuche der Hochschule gleichzeitig ebendaselbst einzureichen. Prospekte sind beim Anstaltssekretariat erhältlich. Berlin, -den 13. September 1909. L Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. Arthur Kampf.

Professoren O.

nach Vorlagen und nach der Natur. '

Professor C. Salzmann. Professor Hans

Angekommen:

Seine Exzellenz der General der Jnfanterie von Linde,

p air hon des Reichsmilitärgerichts, nah Beendigung der aisermanöver. t

Nichtamtliches. __ Deutsches Reich «

* e -P én ß em -Berktin;,- 48. September.

Am 2828. September d. J. wird, einer Meldung des M D Afolae) in Brüssel auf Einladung der belgischen

Regierung eine internationale Konferenz zusammentreten, E, über wichtigen / Stan im Jahre 1905 haben in Brüssel unter Teilnahme aller insbesondere unter | | Ungarns, Englands, Frankreichs, Jtaliens, Ruß der Vereifigten Staaten von Amerika, internationale Ver- handlungen ae die zur Ausfstellun

die Herstellung einheitlicher echtsäße auf cbiäten des Seerechts verhandeln wird.

ür den: Seeverkehr in Betracht kommenden Staaten, | Beteiligung Deutschlands, R Rußlands und

| ib 7 Reis entwürfen über einheitliche Grundsäße hinsichtlih der Rechts- folgen eines Zusammenstoßes von Schiffen pi h hinsichtlich er Bergung und Hilfeleistung in Seenot geführt haben. Auf der beveestelenben Konferenz werden diese Entwürfe einer noch- maligen Beratung unterzogen werden. Außerdem wird im Anschluß an Voraitwlete, die von dem Comité Maritime Internationale aufgestellt sind, über die R S des Rechtes in bezug auf die beschränkte Haftung des Reeders jowie hinsihtlih der Schiffshypotheken und Sshiffsprivilegien be- raten werden. Deut Slond wird, obiger Quelle zufolge, auf der Wb dur den Gesandten in Brüssel, Wirklichen Ge- heimen Rat Grafen von R den Geheimen Ober- regierungsrat und vortragenden Rat im Neichsjustizamt Dr. Struckmann, den Direktor der Hamburg-Amerika-Linie Dr. Ecker und den Generalsekretär des Jnternationalen Trans- portversicherungsverbandes Ulrich vertreten sein.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrat, Königlich P dee Geheimer Rat Dr. Fischer, Königlich württembergischer Ministerialrat Schleehauf , Großherzoglich badischer Wirk- licher Geheimer Rat Scherer und Herzoglich braunschweigischer Geheimer Legationsrat Boden sind in Berlin angekommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Dres den“ vorgestern in Horta auf Fayal (Azoren) eingetroffen und hat gestern die Reise nah Newport auf Rhode-Jsland fortgeseßt. “S. M. S. „Seeadler“ ist vorgestern in Daressalam eingetroffen.

Bayern.

Majestät der Kaiser und König ist, ¡V O ole, nach Beendigung des Manövers heute I in München eingetroffen. Zum Empfange hatten sih auf dem Bahnhofe Seine Königliche Hoheit der Prinz- Regent, die in der bayerischen Hauptstadt weilenden Prinzen, der gestern dort eingetroffene Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg mit dem Staatssekretär Freiherrn von Schoen, der Ministerpräsident Freiherr von Podewils, der Oberstzeremonien- meister Graf von Moy, der bayerische Gesandte_in Berlin Graf von rat and der preußische Gesandte von ai und der Stadtkommandant, Generalmajor von Schmidt einge nden. Nach herzlicher Begrüßung geleitete Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent seinen erlauchten Gast unter lebhaften Kund- gebungen der O nach der Residenz. : _— Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent empfing, „W. T. B.“ gufolge, heute vormittag den Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg in längerer Audienz.

Seine

Großbritannien und Frland.

Jn Birmingham hat gestern eine große Kundgebung der Liberalen zugunsten des Budgets stattgefunden, bei der 70 Parlamentsmitglieder am Vorstandstisch saßen und Arthur Chamberlain, der Bruder Josef Chamberlains, den Vorsiß führte. Der Premierminister Asquith hielt eine Rede, in der er, „W. T. B.“ zufolge, erklärte: E Die Versammlung ene eine gleichmäßige Belastung, des MNeich- tums verlangen. Die erwähnten Vertreter des Volks müßken hierin das letzte Wort haben. Er gebe den Ernst der von Nosebery erhobenen Vorwürfe zu, die immer wiederkehrenden Grundsteuervorschläge jedoch seien kein Sozialismus jüngsten Datums, sondern beinahe von echr- würdigem Alter. Asquith \{chloß, die Liberalen nähmen die eraus. forderung der Lords - kfampfesmutig an. Der Widerstand der Lords gegen das Budget sei die ungeheuerlihste Nevolution der neueren Zeit.

Griechenland. :

Nach einer Meldung der „Agence d'Athènes“ hat sich Theot okis von seinen Anhängern bestimmen lassen, auf seine beabsichtigte Demission als Deputierter und Führer der Partei zu verzichten oder doch sie aufzuschieben.

Amerika.

Die argentinische Deputiertenkam mer hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, einen Geseßzentwurf angenommen, durch den der Bau einer elektrischen Untergrundbahn genehmigt wird, die Buenos Aires von West nach Dst durchqueren wird.

Die Schwierigkeiten zwischen Peru und Bolivien sind, obiger Quelle pufolge, beseitigt. Die beiden Regierungen haben ein Protokoll unterzeichnet, durch das die schwebenden Fragen endgültig geregelt werden.

Asien.

Wie der Petersburger Telegraphenagentur“ aus Täbris gemel wird, ist der ehemalige Gouverneur von Täbris Jdshal-el-Mulk zum Gouverneur von Karadag ernannt worden. Der Generalgouverneur hat ihm Befehl ge geben, mit den Fidai, die von Bagir Khan befehligt werden, ausgurücen und gemeinsam mit Sattar Khan gegen NRakhim Khan vorzugehen. Jn Täbris eingetroffenen Meldungen zu- folge ist Rakhim Khan vom Schlage gerührt worden. :

_ Die Lage in Ye men ist, „W. T. B.“ zufolge, wieder bedenklih. Außer den beschlossenen neuen Truppensendungen wird die Pforte eine besondere Kommission nach dem Yemen entsenden, um mit den Araberführern Jman Jahia und Said Jdris auf gütlihhem Wege zu unterhandeln und eine endgültige Lösung der Yemenfrage anzubahnen. j

Wie der „Morning Post“ aus Schanghai gemeldet wird, hat ‘der Prinz-Regent das Gesuh Chang-Chi- tungs um Enthebung von seinem Posten als Generaldirektor

„St. det

Berlin sind gestorben.

der chinesishen Eisenbahnen genehmigt.

seines Harems ershóssen worden.

Afrika.

Der Rogi Buhamara ist nah einer vom „W. T. B.“ verbreiteten Meldung aus Fes am 12. d. M. in Gegenwart

e T er

Parlamentarische Nachrichten.

Das Mitglied des Herrenhauses, Geheimer Kommerzienrat Dr. jur, Albert Schlutow -Stettin ist, wie das „W. T. B.“ meldet, heute früh in Heringsdorf nah längerem Kranksein gestorben.

+

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Statistik uud Volkswirtschaft.

Zur Arbetterbewegung-

Die städtischen Parkarbeiter Berlins nahmen, der „Voss. Ztg.“ zufolge, in einer Versammlung eine Erklärung an, in der sie die Erwartung ausfprechen, daß die mit Nücksiht auf den nahenden Winter {on erfolgten Entlassungen rückgängig gemacht werden.

Die Bergleute des fiskalishen Betriebes im Oberharz fordern, wie der „Köln. Ztg.“ aus Halle gemeldet wird, 15 9%, Er- as der Akkordsäße und Schichtlöhne.

Aus Paris wird der „Nh.-Westf. Ztg.“ telegraphiert, da am Donnerstag 150 streikende Arbeiter in die Werkstätten der Gasanstalt St. Denis eindrangen und versuchten, die Arbeiter zum Ausstand zu bewegen. Als diefe sih weigerten, begannen die Streikenden die Arbeiter mit Steinen und Efsenstüden zu bombar- dieren. Die Polizei s{hritt ein, und es zntstand ein Handgemenge, bei dem 6 Arbeiter verwundet wurden.

Wohlfahrtspflege.

Dié Julinummer der amtlichen „Statistishen Mitteilungen“ über das Großherzogtum Baden bringt eine Uebersicht über die Entwickelung der Aufwendungen des Großherzogtums für die Zweke der öffentlihen Armenunterstüßzung während des Jahrfünfts. 1902 bis 1906. Da kein Grund zur Annahme vorliegt, daß die relative Zunahme des Aufwandes für die öffentliche Armenpflege in den übrigen deutschen Staaten wesentlich anders als in Baden sein sollte, so fann ein Einblick in dieses Ergebnis wohl von allgemeinem Interesse sein. Es ist dies um so mehr der Fall, als die amtliche Statistik sich seit den durh das Neich veranlaßten armen- statistishen Erhebungen vor etwa 20 Jahren nur sehr selten mit selbständigen Erhebungen über den Umfang und die Art des öffent- lichen Armenwesens beschäftigt hat. Das Königreich Bayern ver- öffentliht alljährlich Feststellungen über die Wirksamkeit der öffent- lihen Stiftungen, Württemberg und einige kleinere Staaten geben auch fast alljährlich in ihren statistischen Jahrbüchern folhe Nach- weise. Die öffentlihen Stiftungen spielen auch für Baden eine große Nolle; ihr Ertrag deckt fast den vierten Teil des gesamten Armenaufwandes. Aber wenn in dieser Beziehung auch die Decckungsart der Armenunkosten in Baden anders als in manchen anderen deutshen Ländern ist, die Gründe der Steigerung der öffentlichen Armenlasten werden allerorts ziemlich gleich sein. In Baden sind die Aufwendungen für öffentlihe Armen- pflege in ihrer Gesamtsumme im leßten Jahrfünft allmählich ge- wachsen, und zwar von 4 979 204 4 im Jahre 1902 auf 5 601 491 M6 im Jahre 1906. Inwieweit an diesen Ausgaben die Gemeinden für ihre Ortsarmen (soweit diese nah den reihsgeseßlihen Bestimmungen den Unterstüßungswohnsiß in ihnen erworben haben), die Kreise für ihre Anstalten und für die Landarmen, die Stiftungen hauptsächlich für die ges{lossene (Anstalts-) Armenpflege und der Staat an Auf- wendungen für bedürftige Ausländer beteiligt sind, ist aus folgender Uebersicht näher zu ersehen :

abr Betrag des öffentl. Armenaufwandes in Baden in Mark bei a1) e di a L |Stiftungen| Staat

3100371 [1358754 | 1 041 299 | 92 876 483 | 1306 638 | 1 025 981 | 1904 . . . | 2704 650 |1309 178 | 1039842 | 84889 | 5138 559 1903 P2030 901113001161 1016622 | 95529 | 5050 858 1902 . . . | 2621 734 |1272 669 | 1 001 327 | 83 474 | 4979 204.

Man ersicht zunächst aus dieser Tabelle, daß von den Gesamt- aufwendungen zur öffentlihen Armenpflege ungefähr die Gemeinden 3/;, die Kreise !/;, die Stiftungen ein knappes Fünftel und der Staat 1/50 tragen. Während für die drei erstgenannten Faktoren eine fast gleihmäßige Steigerung dieser Ausgaben innerhalb des fünfjährigen Zeitraums erfolgt ift, zeigt sich bei den Staatsausgaben für die beiden Jahre 1903 und 1906 ein ziemlich erhebliher Zuwachs. Die Gründe, die für diese beiden Jahre erhöhte Ausgaben für Unterstüßung be- dürftiger Ausländer erforderten, lassen sih natürli niht ohne weiteres erkennen, sie können dur Heranziehung ausländischer Arbeiter für öffentliche Bauten usw. oder durch ähnliche Verhältnisse entstanden sein.

_ Veber die Verwendungsart der öffentlihen Armenunterstützungen erfährt man aus den der Statistik beigefügten Erläuterungen nament- lich Näheres über die Aufwendungen der Kreisverwaltungen für das Jahr 1907, das mit feinen Gesamtsummen nicht in vorstehende Tabelle mit hineingezogen worden ist.

Von dem Gesamtarmenaufwand der Kreise im Jahre 1907 mit 1 464 918 M wurden verwendet auf die geschlossene Armenpflege (An- staltspflege) 586 074 Æ, auf die offene Armenpflege (Unterstüßung mit (Beld, Kleidung, Beitrag für Wohnung, Naturalien usw.) 356 490 6. Außer diesem den Kreisen geseßlich obliegenden Aufwand wurden von ihnen 323750 4 für die freiwillige Armenpflege (geseßlich nicht vorgeschriebene Unterstüßung armer Kinder und Kranker) ausgegeben, 124118 # entfielen auf Betriebszushüsse an die Kreispflegeanstalten, 74 486 A auf fonstige Ausgaben für Armen- zwecke. In der geschlossenen Armenpflege wurden 4357 Landarme verpflegt, davon 913 in den Kreispflegeanstalten, 224 im polizeilichen Arbeitshaus, 632 in Irrenanstalten, 25 in Blinden- und Taub- stummenanstalten, 829 in Armen- und Waisenhäusern und 1734 in Krankenhäusern. In offener Armenpflege wurden 1330 alleinstehende Erwachsene, 1428 Kinder und 1264 Familien unterstüßt, und zwar mit Pflegegeldern (128 027 #4, darunter 106 301 4 für Kinder), Wohnungskosten (54 080 4), Kleidung (11225 A), sonstigen Naturalien - (14 100 4), baren Geldleistungen (128 904 4) usw, Ins8gesamt wurden in der offenen Armenpflege aufgewendet für allein- stehende Erwachsene 75806 #4, für Kinder 115525 4 und für Familien 165 159 4.

Von dem freiwilligen Armenaufwand der Kreise entfielen auf Verpflegung armer Kinder 227 027 X, Behandlung armer Augen- kranker 23 126 #4, Unterbringung armer Kranker in Spitälern und Anstalten 53 330 4, Solbadkurkosten 7629 #, fürsorgebedürftige Kranke 3795 4, Tuberkulosebekämpfung 2390 Æ usw. Für die Unterbringung von kranken und stehen Armen bestehen 9 Kreis- Abs midt die auch von den Gemeinden und vom Staat mit- ee werden. In diesen Anstalten wurden im Jahre 1907 ver-

pflegt: Landarme mit 209470 Verpflegungstagen, Ortsarme mit 597 036, Selbstzahler mit 100 233 und Staatsarme mit 18 253 Ver- flegungstagen. Die durchschnittlihen Kosten für einen Verpflegungstag vetrugen 69 „4.

Von dem gesamten geseßlihen Staatsaufwand des Jahres 1907 wurden 126 703 A für außerhalb des Großherzogtums wohnende Arme ausgegeben, davon 74977 # für in der Schweiz ansässige Landarme, um deren Ausweisung zu vermeiden.

| insgesamt

101 067 | 5 601 491 89 339 | 5 298 441

Gemeinden | Kreisen

E L, O e

« Kunft und Wissenschaft. -

Der Herzog der Abruzzen ist von seiner leßten Neise- nah Indien zurückgekehrt, nahdem es ihm im Himalaya gelungen war, eine Höhe von 7500 m zu erreihen. ' Der „Corriere della Sera“ be-

aufgebrohen sei, das winterlihe Sindtal durchwandert und am 14, Mai das leßte bewohnte, 3000 nwhoch belegene Dorf des Tales, Askole, erreiht habe. Nachdem hier die Trägerkolonnen verstärkt waren, wurde bis an den Fuß des Baltoregletschers vorgedrungen und dort ein Hauptlager errihtet. ,Am 21. Mai begann der Herzog und seine Begleiter eine viertägige Gletsherwanderung, die sie bis an den Ful des gewaltigen, mit K 2 bezeihneten Bergmassivs brachte, dessen Ersteigung sih der Herzog zum Ziel geseczt hatte. Vier Tage lang wurde nun von verschiedenen Seiten der Anstieg versucht und dabei wurden zwei benahbarte.Gipfel von 6500 m Höhe be- ¿wungen. Da die Ersteigung des K2 nicht gelang, wurde die des Bride Peak in Angriff genommen. Am 17. Juli gelang es dabei bis zv ea@ Höhe von 7500 m vorzudringen. - Dichter Nebel zwang dann zur Umkehr. Die Expedition soll eine reihe wissenschaftliche Ausbeute an botanischen, topographis{en und meteorologischen Beobachtungen mitgebracht haben, au at sie viele photographische Aufnahmen gemacht.

Literatur.

__ Wiederholt ist an dier Stelle der vow Teubnerschen Verlag in Leipzig herausgegebenen Sammlun N S gemeinversiänd- licher Darstellungen anerkennend gedaht worden, die den gemeinsamen Titel: „Aus Natur und G eisteselte tragen. Diese Büchlein verdienen es, daß man von Zeit zu Zeit immer. wieder auf sie hinweist, denn sie können als Muster vol ader wissenschaftliher Dar- stellungen gelten. Eine große Anzahl namhafter e Buele o hat si in den Dienst dieser guten Sache gestellt, und man kann es den Bändchen der Sammlung tadtiimen daß in ihnen Ger Ernst und Wahrhaftigkeit mit gemeinverständliher Darstellung vereinigt sind. Dazu sind fast alle Gebiete des Wissens und Forschens: Neligion, Philosophie, Geschihte, Astronomie, Pop, (Shemie, Zoologie, Botanik, Medizin, Altertumskunde, Volkswirtschaftslehre, Kriegswesen, Verkehrswesen, die verschiedensten Gebiete der Technik u. a. m. in den Kreis der Darstellung gezogen, sodaß wohl jedes Interesse in dieser Sammlung Befriedigung finden dürfte. Dazu ist endlich der Preis von 1,25 4 für das gebundene Bändchen \o gering, daß die weitesten Kreise sih die Belehrung und Anregung verschaffen können, die diese Sammlung bieten. Es liegen jeßt wieder eine ganze Neiße neuer Bändchen oder alter in neuer Auflage vor. Ihre Zahl macht es unmöglich, an dieser Stelle au alle näher einzugehen; nur einige seien kurz hervor- gepoben, Band 100 bietet die von W. Münch besorgte zweite Auf- age einer geschichtlihen Entwicklung des deutschen Bildungswesens von Professor O Paulsen. Der Name des zu früh dahingeschiedenen Gelehrten wird durch größere und gewichtigere wissenschaftliche Werke fortleben, dennoch trägt auch diese kleine E den Stempel seiner Persönlichkeit. Sie ist ebenso ausgezeichnet dur ruhige Klarheit des Urteils, wie durch die Wärme des Interesses und durch die Sicherheit des Zeitverständnisses.@ Das Büchlein zerfällt in vier Teile, in denen das Bildungswesen des Mittelalters, dasjenige im Zeitalter der Renaissance und Reformation, das im Zeitalter der höfish-modernen Bildung unter vorherrschendem französischen Einfluß und endlich das des 19. Jahrhunderts geschildert ist, und zwar nah großen Nichtlinien und im Rahmen der allgemeinen Kulturbewegung. Das Buch sei namentlih jungen Pädagogen, auch denen an Mittel- und Volksschulen, bestens empfohlen. Ins Alter- tum führt uns das neuerschienene 258. Bändchen. Dr. Otto Neu - rath gibt in ihm einen Abriß der Antiken Wirtschafts- geschichte. Der schwierige Versuch, dies in so engem Rahmen zu tun, fann als geglückt Le A iet werden. Der Verfasser verliert g nirgends in Einzelheiten, und das Gesamtbild der Wirtkschaftsverhältuisse ist plastisch herausgearbeitet. - Die ersten beiden Kapitel unterrihten einleitend über die wirtschaft- lihe Entwicklung des Orients bis zur Schaffung des griechisch- orientalishen Wirtschafts\ystems und über das Zeitalter des Schaß- handels in Griechenland. Dem eigentlichen Thema sind die folgenden sieben Kapitel gewidmet, während ein Schlußkapitel als Ergänzung Ausbau und Ende der antiken WeltwirtsGaft schildert. Für Leser, die den Zusammenhang der antiken Wirtschaftsverhältnisse mit den politischen näher verfolgen wollen, sind die hauptsächlihsten Quellen- werke angegeben. Eine ausgezeichnete Schrift ist L. Busses „Die Weltanschauungen der großen Philosophen der Neuzeit“ (Band 56), die in 4. von dem Professor Dr. R. galckenberg-Erlangen besorgter Auflage vorliegt. Nach einer Ein- leitung, die über Wesen und Aufgabe der Philosophie kurz unter richtet, wird der Nationalismus von Descartes bis Spinoza, der Empirismus von Bacon bis Locke und die Gestaltung der Philosophie im Jahrhundert vor Kant behandelt, darauf die kritische PEibotonBis Kants eingehend dargestellt. Daran {ließt sich eine Üebersicht über die Philosophie des 19. Jahrhunderts: des Idealismus Fichtes, Schellings, Hegels, Schopenhauers und Hartmanns, des Nealismus Herbarts und Loßes. Der Neukantinismus Albert Langes, der Posi- tivismus von Comte, Mill und Spencer werden dabei besonders be- rücsichtigt. Die Darstellung ist von großer Klarheit und Prägnanz. Die Grundgedanken der einzelnen Systeme sind \harf herausgearbeitet, sodaß ein klares Bild der Weltanschaung der einzelnen Philosophen ent- steht; dabei ist Gewicht auf den Zusammenhang der einzelnen Systeme gelegt und der Fortschritt der philoso bischen Gesamt- entwickelung überall kennbar gemaht. Das Interesse für Philosophie ist ja glückliher Weise heute wieder lebendiger geworden; das vor- liegende Büchlein ift trefflich geeignet, in die \{chwierige Materie ein- zuführen. Besondere Beachtung verdienen auch die Bändchen 269 und 270, in denen Dr. Friedrih Mule unter dem Titel : Ge- \chichte der sozialistischen Ideen des 19. Jahrhunderts eine Geschihte des modernen Sozialismus nach wissenschaftlichen Grundsäßen bietet. Der Verfasser führt unter ständiger *Be- rüsichtigung auch der kulturellen Zustände, denen der moderne Sozialis- mus entsprossen, von den rationalistischen und utopistishen- Anfängen bei Owen, Fourier, Weitling u. a. über Proudhon, Saint-Simon und Nodbertus zu dem System von Marr. Um die Vielseitigkeit der Sammlung zu kennzeichnen, sei noch auf das Bändchen 276 hin- gewiesen, in dem Hermann Neishauer „Die Alpen“, “ihr Landschaftsbild, ihre Entstehung und Modellierung sowie ihren Einfluß auf das rage Leben, schildert; ferner auf das Bändchen 76, in dem G. Abel die „Chemie in Küche und Haus" (zweite, um- earbeitete Auflage von Dr. Jof. Klein) und das 263., in dem der Professor von Bardeleben-Jena die „Statik und Mechanik des menschlichen Körpers“ behandelt. Den gleichen Zweck, wissenschaftlihe und allgemein kulturelle Fragen in volkstümliher Form zu behandeln, verfolgt mit Geschick die bei Quelle und Meyer in Leipzig erscheinende Sammlung En En Nat, und Bildung“. Auch aus ihr kostet jedes gebundene Bändchen 125 #. Von den zahlreihen neuen Bändchen fei der 68. hervorgehoben, in dem der Professor Dr. Carl Haßner „Das Reich der Wolken und der Niederschläge“ schildert. In den einzelnen, mit vielen guten Abbildungen versehenen Kapiteln find der Kreislauf des Wassers, die Kondensation, Nebel, Wolken, Bewölkung und Sonnenschein, Niederschlagsbildung, Schnee, Graupeln und Hagel, die Messung der Niederschläge, die Berechnung der Niedershlagsmengen, die erioden des Niederschlags, die Ursachen der Verteilung der Nieder|chläge auf der Erdoberfläche und diese Verteilung selbst geschildert. Jm 53. Bändchen hat der Professor Dr. Th. Bist unter dem Titel: „Zur Kulturgeschichte Roms“ eine Anzahl Skizzen zusammen- gestellt, die den Leser anschaulich in das antike Nom versegen und ihn mit dem Leben und den Sitten der Nömer vertraut machen, indem sie thn mittèn in das antike Leben hineinführen. Das Blichlein ist

mit größter Sachkenntnis überaus anschaulih geschrieben. —. Im

richtet” über diese Expedition, daß--{te--ant-23. April von Srinagar

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Bändchen 54 schildert der Professor Dr. Hunzinger „Das Chrisken- tum im Weltanschhauungskampf der Gegenwart“. Der Ver- fasser unterrichtet nach einer geschichtlichen E über die Entstehung der gegenwärtigen religiösen Krisis und ihre Gründe und legt dann. in lcharfen Umrissen die Grundzüge der hetm Weltanschauung dar. Es folgt die fkritishe,- theologische und prafitfche Auseinandersetzung zwischen ver christlihen und den hauptsächlichsten modernen Welt- anschauungen, hauptsächlich mit der materialistischen, energetishen und den verschiedenen Formen der idealistishen und endlich der pessi-, e Weltans at Den Abschluß bildet eine Rechtfertigung des Christentums gegenüber der modernen religionsgeshichtlichen Be- trachtungsweise.

Verdingungen im Auslande.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reihs- und

Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen

Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.) 2

Desterreih-Ungarn. «

27. September 1909, 10 Uhr. K. K. Staatshbahndirektion Villach: Lieferung einer Wagendrehscheibe mit 6,2 m Durchmesser samt Fahrbühnschienen, Kreuzungen und gußeisernem Grubengehäuse für die Schleppgleisanlagen in der Station Leoben Sth. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim „Reichsanzeiger“.

29. : September 1909, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion- Wien: Hochbauarbeiten anläßlich der Errichtung einer Lokomotiv- remise in der Station Gmünd der Linie Wien—Cger. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim „Reichsanzeiger“.

15. Oftober 1909, 12 Uhr. K. K. Nordbahndirektion Wi en: Verpachtung der Bahnhofsrestauration in Gänserndorf. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim „Reichsanzeiger“.

Belgien. 9. November 1909, 12 Uhr. Stadthaus in Antwerpen: Bau eines Trockendocks und einer Kaimauer am Ostkai (Nr. 61) des Lefebvredocks. Nee: 4 361 000 Franken. Kaution: 500 000 Franken. Preis des Lastenheftes: 5 Franken. Näheres im 4. Bureau

und im Sekretariate des Stadthauses in Antwerpen und beim „Neichs- anzeiger“.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

Im Königlichen Opernhause trat gestern Fräulein Emmi Destinn zum ersten Male n ihrer Amerikafahrt wieder auf, und zwar als „Carmen“. Das Publikum gab seiner Freude über das Wiedersehen ebenso lebhaften wie herzlihen Ausdruck, und die Künst- lerin mußte e nah jedem Aktschluß immer wieder dankend verneigen. Ihre Stimme erstrahlte im vollen Glanze ihrer jugend- lichen Schönheit, und auch die Darstellung zeigte jenen temperament- vollen Charakter, den man von jeher an den Leistungen Fräulein Destinns gewöhnt ist. Unter den anderen Mitwirkenden zeichneten sih die Damen Herzog, Dietrich und Parbs, die Herren Philipp, Hoffmann, Lieban, Bachmann besonders aus. Die Sfrau nahm unter der Leitung des Kapellmeisters Blech einen sehr an- regenden Verlauf.

Friedrih Wilhelmstädtishes Schauspielhaus.

Die erste Aufführung des englishen Schwanks „Das Herz auf der Hand“ von W:. W. Jakobs und Louis N. Parker (über- seßt von Frank E. Washburn - Freund) fand # da eine recht freundlihe Aufnahme. Das Werk trägt die typischen Merkmale englischer Shwänke: lärmende Clownszenen wechseln mit rührseligen Auftritten ab. Den großsprecherishen Seebären, welcher noch mit sechzig Jahren das Herz auf der Hand trägt und bald alten Witwen, bald jungen Mädchen anbietet, überfällt in der Schlußszene ershütternde Wehmut. Mit bebender Stimme stammelt er entsagungsvoll einen Segens- wunsh für des jungen Mädchens Liebesglück; und in seinem Leid sekundiert ihm kräftig sein Schiffsjunge, der der scheidenden Schönen gleihfalls herzbrehend nachs{chluchzt. Im übrigen finden ih in dem Stück die üblichen cemloien Lustspielspäße; junge Herren steigen in fremde Gärten ein, verkleiden sich, stellen fih betrunken ; alte Damen tauchen unerwartet aus Schiffsluken auf und dergleihen mehr. Wirklicher Humor lebt nur in der Gestalt des verliebten alten Kapitäns Jim Barley; und Herr Arnold, der die Nolle spielte, trug mit köstlicher Laune aller Seemärchen des alten Herrn vor, besonders die Geschichte, wie er mit einem roten Taschentuch einen zuüdringlichen Hai verseucht. Die übrigen Personen des Stückes seßen sih aus den bekannten Schwankfiguren, den naiven jungen Mädchen, kecken Lebhabern und fomishen Alten zusammen. Die Darstellung hatte {ich des sorglos gezimmerten Stücks mit Liebe angenommen und wußte manche lustige Augenblickswirkungen zu erzielen. Sehr \ympathisch verkörverten Fräulein Heisler und Herr Lettinger das Liebespaar, Herr Cornelius, die Damen Werner-Wagner, Impekoven, Heß u. a. nahmen sich der anderen Rollen des Stückes mit Eifer und Gelingen an.

Volks oper.

__ Auf der Bühne des ehemaligen Lorßtingtheaters erfuhr gestern Halévys Oper „Die Jüdin“ unter der Dircktion Alfieri eine recht achtbare erstmalige Aufführung. Herr Oberregisseur Glesinger erwies sich dabei wiederum als ein zielbewußter Spielleiter; ebenso hatte Herr Kapellmeister Schüller die musikalishe Führung in sicherer Hand, wenn auch das Ensemble zuweilen noch einigen Schwankungen unterworfen war. Es zeigte sich aber ein frisWer Zug in dem ganzen Zusammenwirken und licß über die kleinen Duebareiión gern hinwegsehen. Von den einzelnen Partien waren die männlichen am besten beseßt. Die Herren Joslewitz (Kardinal), Gogl (Eleazar) und Kaiser (Oberschultheiß) boten gesanglih und dar- stellerish sehr befriedigende Leistungen, namentlih erzielte der leßt- genannte in den beiden Schlußakten wohlverdienten Erfolg. Weniger war dies bei dem Vertreter des Neichsfürsten Leopold (Been Nolf) der Fall, der seiner Aufgabe niht durhweg gerecht zu werden wußte. Seine Tenorstimme scheint wenig ausgiebig zu sein und dem Spiel fehlte es an Lebendigkeit. Doch mag Befangenheit ihm hinderlich gewesen sein. Auch seine Partnerin, die Trägerin der Titelpartie, ¿Fräulein von Ballogk, vermochte anfänglich nicht recht zu erwärmen und ihre an und für fich sehr bemerkenswerten Stimmittel musikalif auszunüßen. Im Verlaufe der Aufführung gewann ihr Organ jedo immer mehr an Kraft, Wohllaut und Ausdrucksfähigkeit, sodaß sie sich zum Schluß den allgemeinen Beifall des vollbesezten Hauses

leihfalls redlih verdient hatte. Das Gleiche läßt sich von Fräulein Often (Prinzessin Eudora) sagen, wenn auch ihr etwas \prödes Organ den Erfolg immerhin etwas beeinträchtigte. Jedenfalls berechtigte auch diese Vorstellung zu den besten Erwartungen für die künstlerische

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Fortentwicklung und das Gedeihen des strebsamen Volksoperntheaters.

Im Königlichen Opernhause geht morgen, Sonntag, „Tann- häuser“ unter der Leitung des Kapellmeisters Ble in Szene. Die Herren Grüning, Knüpfer, Bronsgeest, Jörn, Krasa, die Damen Ekeblad, Nose, Wichgraf sind in den Hauptrollen beschäftigt. Montag wird „Der Freischüp“, mit Fräulein Destinn als Agathe, gegeben. Herr Bischoff singt erstmalig die Rolle des Kaspar, Herr von Schwind die des EGremiten. Fräulein Gates, die Herren Kraus, Hoffmann, Krasa, Lieban sind Vertreter der übrigen Hauptrollen. Dirigent is der Kapellmeister Dr. Bes[. i

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen zum ersten Male der neu einstudierte „Eingebildete Kranke“ von Moliòre in der Bearbeitung von Paul Lindau wiederholt. Am Montag wird Schillers „Maria Stuart“, mit Frau Willig in der Titelrolle, aufgeführt. Im übrigen lautet die Beseßung: Elisabeth: Frau Poppe:

Leicester: Herr Sommerstorff; Shrewsbury: Herr Nesper; Burleigh : Herr Kraußneck; Paulet: Herr Molenar; Mortimer: Herr Geisen-