1870 / 79 p. 12 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Preisaufgabe der Atomengew ichte der Erd ae der Erdmetalle, zu leih mit der Fes. Benckesben Stiftung serer alie felisde Beat eitung Loo eln Aessliate) sle verlang W i 1n49. erner / i eilung des in die i an aut Tag ulalive Kon, onen haben über die Konstitution der Ma- wissenschaftlichen Materials. Díe Vafultät wür Lans, Porhandenen S ae tbares Ergebniß geliefert. Es bedarf der Indufktion aus } gern erörtert schen, ob die Hypothesen von Prout und Dumas (1 N Zen Baunizfachee exafter Untersuchungen, um ‘die für die |- verwerfen sind, oder ob die noch vorhandenen Unterschiede awisén verst wz v 6 pi! osophisch h Fr zu b jenen Hypothesen und den Beobachtungen dur genügende chémische Ge E ten | | 8 ursp oder physikalishe Gründe si erklären lässen. N ILINIINTTIN

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Formeln, welche i risti Eig wür- Die Bearbeitungen dieser Aufgab den, als Glieder einer Neihe anzuordnen . Die wichtigste Vor- | dem ‘Dekan der phtlosophtger S E geei hierzu ist -die exafte Bestimmung der Atomengewichte dieser | lateinischer, französischer od E “e muß in üblicher Weise jede t einem Motto und E wohl dur die klassischen Untersuhu:?gen von J. S. Stas | mit elnem versiegelten, den Namen und die Adresse des Verfassers

e Ulomengewichte des Chlors, Broms, Jods, ‘des Kaliums Na- | enthaltenden Couvert;, wel

triuméê, Lithiums, des Bleis, Silbers, des Schwefels und Stickstoff / E R i200 edu Gott n AUIDO, e,

mit außerordentlich großer Schärfe und möglichster Vermeidung kon- it 200 Thalern Gold in Friedrichsd'or &ebler neu ermittelt und die wahrscheinlichen Fehler der End- | honorirt werden. Die Verleihung der Preise findet im Jahre 1873

n diese Arbeiten doch nur etwa den am 11. März, dem eburlst des Sti i i en Elemente, während die Atomen- der Fakultät statt. Y P TONETT M Mentliher Sipung

igen Elemente bal j i j t : : : uverlässigkeit besigen, e d eine größere bald eine geringere e aa Arbeiten bleiben unbeschränktes Eigenthum ihrer

Die pbilosophische Honoren- Fakultät der Georgia Augusta, dex m Uebrigen sind über di G i großen Schwierigkeiten sih bewukßt, welche mit diesen Untersuchungen lehrt Anzetgen M 2. April dieses Jahres que un9 die gôttinger us verbunden sind, mat mit voller Würdigung der cben genannten Göttingen, den 2. April 1870. |

Arbeiten zum Gegenstand der Preisaufgabe der Beneke'schen Stif- Deka i tung für das Jahre 1870 eine neue durchaus exafte Bestimmung E V Moi e u Honoren-Fakutät.

Gesellschaft Eiseubabu-Betriebs-Material. -Bersammlung wird gemäß Art. 25 des Gesellschafts-Statuts

ch, den 27, April d. “H Nachmittags 5 Uhr,

in unserm Etablissement, Tegeler Straße Nr. 47/60 (Einfahrt von der Saatwinkeler Chaussee aus) stattfinden.

Gegenstände der Berathung werden sein:

1) Bericht des Verwaltungsraths unter Vorlegung: des nungs-A f

5 Wahl yon drei Revisoren. h gung Rech 9s-Abshlusses für das Jahr 1869, U diejer General-Ver ammlung laden wir die Herren Aktionäre mit emäß den i

des Statuts die Aktien nebst einem doppelten, na den N ? aber n Gib Ba gih Berselber T

etwaige Vollmachten. in den Tagen des 23. bis 29. April cer. i den Herre Mendelssohn & Ce Zu dea Bureau der Gesellschaft, Jägerstraße Nr. 91, bei

Das Duplikat des Verzeichnisses wird mit dem Stempel der Gesellschaft und einem Vermerk ü i i treffenden Aktionárs versehen zurückgegeben und dient als Legitimation zum Ei i die Versammlung, H 2 nahe e

in Empfang (u gen Rctgabe der Verzeichnisse M die deponirten Stücfe vom 28. d. J. ab bei den Herren Mendelssohn & Co. wieder

Berlin, den 1. April 1870.

[1032]

E DACA Fs (S s D Tf E

Generalvers ammlung.

In Gemäßheit der Vorschrift des §Ç 19 der unter dem 18. Mai 1857 iti die stimmberechtigten Herren Aktionäre zu Vi am 01 1597 Allerhöchsten Orts bestätigten Statuten unserer Gesellschaft; werden

Dienstag, den 2G. April 5. Fes Nachmittag im hiesigen Börsen-Saale abzuhaltenden neunten ordentlich versammlung

ergebenst eingeladen. Zur Tagesordnung gehören :

2) Wertrag des Verwaltungs-BeriGts und Nechnungs-Abslurfes ür das. Geschäftsjahr. 2) Wahl von drei! Mitgliedern des Verwaltungsraths, da E O Geschäftsjahr 1869.

Kaufmann A. Sattler, Un mos Bette und - t t . . nah der Anciennität ausscheiden. adlrath a. D. Roloff,

almaige Anträge sind laut“ F. 20 der Statuten spätestens in ng bei des Verwaltungsraths, hinlänglich motivirt , cinzureichen. au Se 6 [7 annlimadutih L S

iejenigen Herren Aktionäre, welche beabsichtigen , dieser General- Versammlung beizuwohnen, ersu en wi î i dem Bureau Unscrer Anstalt, Fürsten straße Nr. 23a., eine Treppe hoch, und awar die hiesigen bis späteste a M. April ce uen bierzu in gen dagegen bis zum 26. April -er., Mittags 12 Uhr, und cbendaselbst 14 Tage vorher den Verwaltungsbericht in Empfang zu nehmen.

Magdeburg, den 23. März 1870, Der Verwaltungsrath der Magdeburger Bade- und Wasch-Anstalt. «Gerhardt,

Vorsißender. : Hier folgt die- besondere Beilage

E itl R E Deo E S R

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Vesondere Veílage

des Königlich Preußischen Staats-Anzeigers. M 13 vom 2. April 1870.

JInhalts-Verzeichniß: Der historische Uebergang des alemannischen in den {chwäbischen Dialekt. Eduard August von Brauchits{ch.

Die preußischen Gefängnisse. (IL)

er historishe Uebergang des alemanniscchen in den Mr 0 ° schwäbischen Dialekt*),

Unter dem alemannischen Dialekt wird hier jene Mundart verstanden, welche mit vielfachen Variationen gegenwärtig in den deutschen Staaten noch auf dem badischen und württem- bergischen Schwarzwald und in derjenigen Gegend gesprochen wird, welche vom Bodensee längs dem Nhein bis in den Breisgau und in die Ortenau hinein wie ein Gürtel sich zicht. Auch an den Quellen der Donau, in der Baar, tönt noch die alemannische Mundart, verliert sih aber wenige Meilen östlich bei dem Eintritt der Donau in die Grafschaft Sigmaringen. Hier beginnt der shwäbische Dialekt und wird gleichsam unter dem Einfluß der rauhen Alp, welce sih auf der linken Seite der Donau erhebt, immer rauber. Wo der Le in die Donau mündet, hört der s{wäbische Dialekt auf. :

Die Eigenthümlichkeit eines Dialekts liegt nicht blos in einer besonderen Art, die Worte oder bestimmte Wortsylben, namentlich die Endsylben zu formen: die Eigenthümlichkeit des Dialekts zeigt sich fast noch mehr in der Betonung, in Grundton und Melodie der Sprache. Hier liegt der durchgrei- fendste Unterschied zwischen der norddeutschen und süddeutschen Sprcchweise. Dem Süddeutscken erscheint die Sprache des Norddeutschen monoton, daher überhaupt tonlos und falt. Die Modulationen der süddeutschen und insbesondere der s{wäbi-

schen Sprechweise sind es, welche den Eindruck der Gemüthlich-

keit des Sprechenden hervorbringen , während doch hinter dieser Sprechweise so gut, wie unter irgend einer andern, ein ausge- prägter Egoismus \ich rühren kann. Die biegsame Modulation, welche in kleinen örtlichen Kreisen einen konstanten Typus an- nimmt, bildet das Merkmal aller süddeutschen Dialekte und vielleicht aller Sprachen, je näher sie dem Aequator rücken.

Im Munde des Italieners klingt cine unbedeutende Phrase oft wie ein au8gefübrter Gesang. Man achte auf den Unter- schied der Worte: »sì, SÌ, SÍgnor«, im Munde eines geborenen Jtalieners und im Munde eines Nordeuropäers.

Viele Slavenstämme, namentli aber die Slovaken, haben bei cinem nicht selten martialen Aussehen in der Regel eine ganz auffallend weicbe Stimmung der Sprachorgane für die Bildung der Konsonanten, wie für die Vokale.

In Deutschland, und ähnliche Erscheinungen werden sich anderwärts finden, sticht nicht selten der Dialekt der Städte gegen die Mundart der Umgebung auffallend ab, Dies is auch dann der Fall, wenn Stadt und ländlihe Umgebung nahweislich ganz dieselbe Bevölkerungsgrundlage haben. In solchen Fällen beruht die Abweichung des städtischen Dialekts auf künstlicher Gewöhnung. So fällt Jedem, der nah Augs- burg kommt, der Ton der dortigen Sprachweise auf, welche keinen andern Grund hat, als eine Art zu sprechen, zu welcher die Bevölkerung in früherer Zeit durch das Gefühl ihrer Bedeu- lung, dur Reichthum und durch eine in Folge der überseeischen Handelsverbindungen verfeinerten Lebensart verführt wurde.

Im Umgang mit {wer hörenden Personen gewöhnt sich bekanntlich die ganze Umgebung bald ein lautes Sprechen an. In ganz kleinen Kreisen können solche Gewohnheiten erblich werden und sich lange erhalten. So wird in Krauchenwies bei Sigmaringen allgemein nicht nur laut gesprochen, sondern förmlich geschrien. e z

In den meisten Orten des shwäbischen Allgäu, zu welchem auch die preußische Herrschaft Achberg gehört, wird auf einzelne Sylben ein so gedehnter Accent gelegt, daß die Sprechenden einen förmlichen Anjsaÿ dazu nehmen. So klingt der Orts- name Siberatsweiler in der dortigen Aussprache Siberatsh—- wü—Ü— lar, wobei die beiden ü—Ü viel gedehnter gesprochen werden, als alle andern Sylben zusammen. Solche eigenthümliche Be- tfonungen we{seln im Gebiet des s{wäbishen Dialekts beinah von Ort zu Ort. /

Der alemannische Dialekt, als dessen Repräsentant das dur Hebels Dichtungen so bekannt gewordene Wiesenthal in Baden gelten mag, zeichnet sich durch einen ganz besonders hellen Sprehton aus. Das Eingen der Vokale bei einem

m N *) Einen von Herrn Eugen Schnell, Fürstilich hobenzollern-

hem Archivar in Sigmaringen, unter dem obigen Titel eingesendeten |

Aufsaß theilen wir auszugsweise mit, soweit der Raum d. Bl, es gestattet.

sehr scharfen Aufsaß der Konsonanten tônt beinahe wie Glocken- geläute. Melodischer wird diese Aussprache noch, wenn eine gebildetere Behandlung die Übermäßige Schärfe der Konso- nanten mildert. Ebenso liegt es in der Natur dieser Sprech- weise, daß sie, aus weiblihem Munde wohltönend, von Män- nern einen weichlichen und weibischen Eindruck macht.

soll im Folgenden der historishe Beweis geführt wer- den, daß bis zum 14. und 15. Jahrhundert in dem ganzen heutigen Gebiet des s{wäbischen Dialeckts und vorzugstveise in jenen Gegenden, in welchen heute der breite, und die schwäbische Besonderheit des Sprechens am weitesten treibende Dialekt vor- herrscht, die alemannishe Mundart gesprochen und geschrieben wurde, Das nachfolgende Beweismaterial ist in einem scharf abgegrenzten Bezirk, nämli in dem Territorium der frühern Grafschaft Sigmaringen, gesammelt. Beweije aus den übrigen Brucbstücken des einstmaligen s{wäbisch{chen Reichskreises können gelegentlih nachgebracht werden. Zur Beweisführung diene die Sammlung hiersltehend aufgeführter Ausdrücke, welche qus schriftlichen Dokumenten dec chemaligen Grafschaft Sigmarin- gen und vorzug®8weise aus dem hierher bezüglichen Theile des unten genannten hab8burg - österreichischen Urbarbuches von 1303 geschöpft sind. Jedem Ausdru ist die Jahreszahl des Dokumentes beigefügt, in welchem er vorfommt, Die Aus- drücke bekunden sämmtlich die alemannische Dialektform.

1) Beiwörter, Hauptwörter und einzelne Re- densarten. abi, den bah abi von 1303 jeßt hinab, den Bach hinab éMarkun Sgrenze). ailif von 1311 ch— jeßt eilf, elf. aptye von 1381 —- jeßt Abtei, bi dem bronnon von 1301 jegt bei dem Brunnen. close, closnerin von 1315 jeßt Klause, Klausnerin (Beguinen und Begharden). driu, driuzeben von 1301 jeßt drei, dreizehen. elichu wirtinne von 1379 jeßt eheliche Wirthin, Ebefrau. frow, fröwle, von 1301 leßt Frau, Fräulein. gi Bünigen von 1305 gegen Bingen (Ort). g0zhus von 1303 jegt Gotte8haus, Kloster han empfahn von 1306 jeßt »ich habe empfangen. « holg, horg von 1300— 1500 jeßt heilig. filhe, filhsaz von 1201 jeßt Kirche , Kirchen)az oder Pfarrjaz, Patronatsrecht. liute, lüte von 1301 jeßt Leute z. B. »ez waren dabi vil biderbe vnd erber lüte« häufige Yeugen- formel in Urfunden des XIV. Jahrhunderts. merteler von 1381 jeßt Märtyrer 3. B. »an sant Georien des heiligen mertelers tag.e niu, niuw, nüw von 1352 jeßt neu. pharidin von 1312 jeßt Pferd. raut, raute von 1411 jeßt Rath. scriben, \{chriben von 1386 jeßt Schreiben. ]stiuren, stüren von 1313 O 7 . tusent guldin von 1382 jeßt tau . vff, uf dem Bol von 1352 jeßt auf dem Bol (Markung®sname). widem von 1352 jeßt Widdum , ein Kircbengut oder Pfarrgut. wisan von 1313 jeßt Wiesen. zi Riederen von 1303 jeßt zu Riederen, Wiesen bei Sigmaringen und an mehreren Orten. 2) Familiennamen. clozilin von 1325 jeßt Klözle zu Kappel. cünli diminutivum von Cuno) von 1303 jeßt Kienle in Laiz bei Sigmaringen. cünzli (dim. von Cuno) von 1303 jeht Kienzle in Pfullendorf. fo1lkwin (Volcuinus) von 1346 3. B. » Junker Îtel Folkwin zu Hedingen gesessen«— jeßt Volkwein in Sigmaringen. hainzli(Heinricus) von 1347 später Uainzle in Sigmaringen. von ow von 1321 jeßt von Au, adelige Familie in Sigmaringen und in ganz Schwaben. stiudelin von 1301 jeßt Steidel in Sig- maringen. tufelli von | in Ablach und Sigmaringen. vögelli von 1405 jeßt Vogel an mehreren Orten. 3) Orts- und Markungsnaméen. bachobiton von 1175 jegt Bachhaupten, Dorf im Oberamte Sigmaringen. berren von 1514 jeßt Borren und Burren (Burra) Wiesen bei Rulfingen. bi dem crüz von 1303 jeßt bei dem Kreuz, Feldmarke an mehreren Orten. dütenow von 1423 jeßt Deutenau, Wiesen in Sigmaringen. espan von 1514 jeßt Aiëpen (Aispa) Wiesen in Krauchenwies und Sigmaringen. galkrüti von 1270 jeßt Kalkreute, Dorf im Oberamte Sigmaringen. heri von 1300—1350 jeßt Haire, Haires-

garten, Acker zwischen Hornstein und Sigmaringen. husen von 1431 jevt Hausen, Dorf im Oberamte Sigmaringen. | Teri von 1514 jeßt Kaire, Aer in der Markung Krauchen- | wies. fkfruchenwiß von 1514 jeßt Krauchenwies, Markt-

flecken im Oberamte Sigmaringen. lamphirswilare von