1870 / 108 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1816

Rußland und Polen. St. Petersburg, 7. Mai. Der Kaiser besichtigte gestern die Ausstellung russisher Jn- dustric-Erzeugnisse, welche am 27. d. M. eröffnet werden wird.

Der »Reg. Anz.« theilt mit, daß das Ministerkomite die Vorschläge des Ministers des Jnnern in Betreff der Pro- vinzialverwaltungs- und Polizei-Organisation ge- prüft und sich dahin entschieden habe, daß eine durchgreifende Revision des Il. Theils des Geseßbbuhs (Verwaltung der Gou- vernements und Distrikte) nothwendig sei, die zu veranlassen der Minister autorisirt worden ist.

Der österreichische Militär-Attahé, Major Prinz Aren- berg, ist heute früh in seiner Wohnung ermordet gefunden worden. Der Thäter i} bis legt nocb nit ausfindig gemacht.

8, Mai. Das »Journal de St. Petersbourg« meldet über die Ermordung des Prinzen Arenberg Folgendes: Ein ehemaliger Arbeiter des Prinzen, mit Namen Gury Chischkoff, welcher kürzlich aus dem Gefängniß entlassen, ist des Mordes verdächtig, verhaftet worden. Derselbe leugnet, obwohl die Indizien sehr belastend sind. Der Kaiser hat dem öster- reichishen Gesandten Grafen Choteck sein tiefstes Bedauern Über die That ausgedrückt. |

Amerika. Washington, 6. Mai. (Kabel-Telegramm.) Gestern Abend enspann sih im Repräsentantenhause eine sehr heftige Debatte über die Bill, welche Landbewilligungen seitens der Regierung an die Northern-Pacific-Eisenbahn ver- fügt. Mehrere Vertreter kämpften energisch gegen den Theil der Bill, welcher bestimmt, daß zum Bau genannter Bahn nur amerikanische Schienen verwendet werden dürfen. Es sei dies eine geseßwidrige Kombination zwischen Landspekulanten und Schußtzzöllnern.

Der Ausschuß des Repräsentantenhauscs für auswärtige Angelegenheiten hat einen Bericht an dieses abge- faßt, in welchem die Haltung des Präsidenten während des Krieges in Paraguay, die Suspendirungen der Unterhandlun- gen mit genanntem Lande, und die Abberufung des amerika- nischen Gesandten, General Mac Mahon, von dort vollständig gebilligt werden. j

Der militärishe Ober-Befchlshaber in Georgien, General Terry, hat die Habeas-Corpus-Akte für den ganzen Umfang des Staates suspendirt.

Aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.

P aris, Montag, 9. Mai, Morgens 7 Uhr 30 Minuten. Bis auf 106 Wahlbezirke sind die Resultate aus sämmtlichen Wahlbezirken jeßt bekannt. Für Ja stimmten 5,180,000, für Nein 1,130,000. i

Die Zahl der im Ganzen abzugebenden Stimmen wird auf 8 Millionen angeschlagen. : :

Paris, 9. Mai, 10 Uhr Vormittags. Das Resultat der Abstimmung is bis auf 26 Wahlbezirke bekannt. Hiernach betrug die Anzahl der mit Ja Stimmenden 6,399,000, der mit Nein Stimmenden 1,349,000. Die Stimmen der Armee, der Marine und der stimmfähigen Bevölkerung Algiers \ind hierin nicht mitgezählt.

Florenz, Montag’, 9. Mai, Morgens. Die in der Pro- vinz Catanzaro aufgetauchten Banden wurden von den Trup- pen bei Filadelfia angegriffen und mit Hinterlassung einiger Todten und Verwundeten in die Flucht gejagt.

Petersburg, Montag, 9, Mai, Morgens. Wie das »Journal de Stk. Petersbourg« mittheilt, hat Chischkoff, welcher, wie bereits gemeldet wurde, als des Mordes an Prinz Arenberg verdächtig, verhaftet worden ist, Geständnisse abgelegt. Denselben zufolge soll schon in der dem Morde vor- angegangenen Nacht der Versuch, den Prinzen zu bestehlen, geme worden sein. Den Mord selbst habe ein gewisser

rebmenikow verübt, er, Chischkoff, habe blos vor dem Hause Wache gehalten. Grebmenikow wurde auf diese Aussage hin verhaftet, und es wurde die Uhr des Prinzen Arenberg bei ihm vorgefunden. Aus dem ärztlichen Leichenbefunde geht hervor, daß der Tod des Prinzen durch Erdrosselung erfolgte ; der Dru auf den Hals war so heftig, daß der Tod sofort erfolgt sein muß.

Reichstags - Angelegenheiten.

Berlin, 9. Mai. Dem Reichstag des Norddeutschen Bundes ist der Entwurf eines Gesehes wegen Aufhebung der Elbzölle vorgelegt worden. Derselbe lautet:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c., verordnen zur Ausführung der Bestimmung in Artikel 54, Alinea 4 der Verfassung des Norddeutshen Bundes im Namen des Bundes, e ertpigter Zustimmung des Bundesrathes und des Reichstages, was folgt:

F. 1. Die Erhebung des Elbzolles hat spätestens am 1, Juli

d 2. Für den Wegfall der Erhebung des Elbzolles wird aus den Mitteln des Bundes gewährt: 1) an das Großherzogthum Mecklen- burg - Schroerin eine Sd guds fünfzig Tausend Thalern nebst Zin eit vom 1, Juli 1867 bis dahin 1870, jedoch obzügli der Nétto- [bzolleinnahme des genannten Großherzogthums während des vor. angegebenen Zeitraums, 2) an das Herzogthum Anhalt eine Abfin-. dung von fünfundachtzig usend Thalern, 3) an das Herzogthum Lauenburg çine Abfindung von seckchsunddreißig Tausend Thalern. Urkundlich 2c. Gegeben 2c.

Ein im Entwurf ebenfalls vorgelegtes Gesey über die Abgaben von der Flößerei hat folgenden Wortlaut:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. verordnen im Namen des Norddeutschen Bundes, nah erfolgter Zu- stimmung des Bundesrathes und des Reichstags, was folgt:

§. 1. Auf den nur flößbaren Strecken derjenigen natürlichen Wasserstraßen, welche mehreren Bundesstaaten gemeinschaftlich sind, dürfen von der Flößerei mit verbundenen Hölzern Abgaben nur für die Benußung besonderer zur Erleichterung des Verkehrs bestimmter Anstalten erhoben werden.

Das Bundespräsidium bestimmt für die einzelnen Flüsse Termine, an welchen die fernere Erhebung der nach der vorstehenden Bestim- mung unzulässigen Abgaben aufhört.

__§ 2. Tür die Aufhebung der nah §. 1 unzulässigen Abgaben wird alsdann eine EnDchädigung geleistet; wenn das Recht zur Er- hebung der Abgabe axf einem lästigen Privatrechtstitel beruht und nicht einem Bundesstaate zusteht.

Die Leistung der Entschädigung erfolgt aus der Bundeskasse: die Entschädigung besteht in dem achtzehnfachen Betrage des durhs{nitt- E I lReF ages der Abgabe aus den drei Jahren 1867, 1868 un ;

Der Antrag auf Entschädigung is bei Vermeidung der Pr flusion bis zum 1. Januar 1871 an das Bundeskanzler-Amt zu rich ten. Wenn dasselbe den Anspruch ganz oder theilweise zurückweist, so findet gegen diese Entscheidung der Rechtêweg statt. Die Klage muß binnen einer Frist von 90 Tagen, von dem Tage der zurückweisenden Entscheidung an gerechnet; erhoben werden; sie ist gegen den Bundes- fiskus, vertreten dur das Bundesfkanzler - Amt, zu richten, und bei dem Stadtgerichte zu Berlîn als dem zuständigen Prozeßgerichte erster Instanz anzubringen. Jn leßter Instanz wird von dem Bundes- Oberhandelsgerichte entschieden.

§. 3. Abgaben, welche als Entschädigungen an Besißer von Wasserwerkei, insbesondere Wehren zu betrachten sind, gehören nit zu den nach der Bestimmung des 1 unzulässigen. Es dürfen jedoch vom 1. Januar 1872 an dergleichen Ab- gaben: 1) nur in Gelde nach Tarifen , welhe von den Landesregierungen festgestellt worden, erhoben werden; 2) den Betrag, in welchem sie bisher erhoben sind, und das Maß einer billigen Entschädigung für geleistete Dienste, Beschädigung der Wehre oder gehinderien Betrieb niht überschreiten ; 3) bei neu angelegten H oder nicht mehr vorhandenen Wehren Überall nicht erhoben verden.

Urkundlich 2c. Gegeben 2c.

von Einer Million zweihundert

Landtags - Angelegenheiten.

Am 7. Mai ist hierselbst das Mitglied des Herrenhauses, Rittmeister a. D,, Rittergutsbesißer Fr. Wilh. Richard v. Arnim auf Groß - Sperrenwalde, geb. den 10. E 1786 und berufen auf Präsentation des alten und des befestigten Grundbesißes in dem Land- \haftsbezirke der Uckermark, verstorben. :

Statistiscbe Nachrichten.

__ Danzig, 5. Mai. Das hiesige »Regierungs-Amtsblatt« enthält eine statistische Nachweisung über die Zunahme des Telegraphen- verkehrs im Regierungsbezirke Danzig. Danach betrug die Zahl der bei den 10 im Bezirke vorhandenen Telegraphenstationen aufgelieferten Depeschen im Jahre 1869 zusammen 77 ¡651 und die der eingegangenen 80,059 gegen 70,150 aufgelieferte und 73,713 eingegangene im Vorjahre. Es hat hiernach die Zahl der aufgelieferten Depeschen im Jahre 1819 gegen das Jahr 1868 um 7501, die der eingegangenen um 6346 zugenommen.

__— Von dem statistishen Bureau vereinigter thüringischer Staaten in Jena is in diesen Tagen im Verlage von E. Frommann daselbs ein »Ortsverzeichniß der Thüringischen Staaten «, geordnet nach den Verwaltungsbezirken und Justizämtern, mit Angabe der Einwohnerzahl und Pfarreien und mit alphabetischem Register, herausgegeben. Dasselbe ist im Auftrage der thüringischen Staats- regierungen zusammengestellt und hat zunähst einen administrativen Bweck. Es soll die direkte Mittheilung von Todtenscheinen, Tauf- und Ehezeugnissen zwischen den mit der Führung der Civilstands- register beauftragten Pfarrämtern und den zuständigen Verwaltungs- behörden anderer thüringisber Staaten möglih machen.

Nach einer im Juni 1868 getroffenen, mit dem 15. Juli 1869 in Kraft getretenen Vereinbarung zwischen den Regierungen sämmtlicher thüringischer Staaten ist nämlich jenen Zeugnissen, wenn sie sich auf Angehörige anderer thüringischer Staaten beziehen, für deren Heimaths- land dieselbe Gültigkeit wie die von inländischen Behörden ausgestell- ten Urkunden f H worden. Es is deshalb die bisherige Be-

1870 aufzubhören.

glaubigung dieser Zeugnisse durch die Landesministerien aufgehoben und die direkte Zufertigung derselben an diejenige Verwaltungübehörde

sen zu vier vom Hundert auf die

Lil des Königlichen Jnstituts für Glasmalerei ausgestellt war , ein

Wr Bau, ist vor Kurzem vom Bildhauer Wendler nach zweijähriger

Tund Fialen ornamentirten Pfeilern s{wungvoll in die Höhe. Jn der

Alter von 59 Jahren gestorben.

Erdstöße in gleîcher Richtung fort. | die Häuser leiht beschädigt. | Schneeberg zu sein.

: jahrs-Meeting. Erster Tag y Ï Oberst v. Rauch und Kammerherr v. Prillwiß; Waage: Hr. und Hr. v. CTresfow-Grocholin; Start:

| Rau, Hr. v. Shwichow und Hr. v. Treskow-Grocholin. Die Weise abgehalten: 1. Eröffnungs8-Rennen. Staatspreis 500 Thlr. Y haben, Matches ausgeschlossen.

| Graf | 100 Psd. (Witley) | Guignon , 100

h della, 100

Iweites, Guignon um 2 Längen drittes, Florington eben so weit da-

1817

Staatcs, in NeAs Bezirk der Heimath®Lort des betr. Aus- iegt, angeordnet worden. dera Orientirun der mit der Ausstellung der Civilstandszeug- isse heauftragten Pfarrämter enthält nun das vorliegende Ortschafts- rzeihniß die Uebersicht aller politischen Gemeinden in den rihiedenen Staaten, geordnet nach den betreffenden Bezirksbehörden, elche als die zur Empfangnahme der Zeugnisse berechtigten hiervor be- annt find. Um auch einen weiteren Gebrauch desselben möglichst zu er-

elen, sind neben den Gemeinden noch (mit kleiner Schrift) diejenigen on denselben abgelegenen, jedo dazu gehörigen einzelnen j

s anderen

ehôfte und

mplexe aufgeführt worden, welche besondere Namen führen. P hrt Ortschaft bei efügte Einwohnerzahl: ist die sogenannte faktische der ortsanwesende Bevölkerung, wie sie durch die Zählung vom “Dezember 1867 ermittelt wourde.

Kunst und Wissenschaft. Berlin, 9. Mai. Der Hochaltar in der Ober-Pfarrkirche Marien in Danzig, dessen Modell vor zwei Jahren im Mal-

massivem Eichenholz geschnißter, mit reiher Vergoldung ges{hmück-

rbeit vollendet und soll nunmehr nach Danzig befördert werden. Qur Ausführung desselben hatten Se. Majestät der König dem zunstler die großen Räume im Campo Santo zur Disposition ge- tellt, Dort war in diesen Tagen das Werk in einzelnen Haupttheilen, da seine Höhe die Gesammtaufstelung niht ermöglicht , auf kurze Reit ausgestellt. Das prachtvolle Altarwerk in St. Marien zu Danzig von Michael Schwarz aus dem 16. Jahrhundert war im Tahre 1806 herabgerissen und an dessen Stelle ein renaissance- artiger Aufbau hergestelll. Als König Friedrih Wilhelm 1VY. 1846 für das Chor der Marienkirche ein großes Glasgemäldefenster schenkte, pvirfte der General Vogel von Falckenstein dahin, daß das Altarwerk beseitigt werde, weil es zum großen Theil das Fenster verdecken nüßte, Nach langen Verhandlungen wurde dies erreiht. Einige Bürger seßten nun eine hinreihende Summe aus, um das Michael Schwarz’sche Altarwerk in einer der ursprünglichen Gestalt möglichst ih nähernden, rein stylisirten Form wiederherzustellen. Die Aus- führung dieser Aufgabe wurde dem Bildhauer Wendler übertragen, welcher dieselbe unter Benußung aller chronikalischen Mittheilungen ber das ursprüngliche Altarwerk, sowie nach sorgfältigem Studium der in dieselbe Zeit fallenden noch vorhandenen Altarwerke, nament- [ih des Krakauer und des zu Blaubeuren, gelöst hat. Der Altar hat eine Höhe von 68 Fuß und baut sih in leichten, reih mit Baldachinen

obersten Baldachinnische steht »Christus8«, etwas niedriger zu beiden n Baue und »Petrus« , endlih in der Höhe des Schreins die »vier Evangelisten«. Das Werk is reich vergoldet , doch so , daß überall das Eichenholz in seiner Naturfarbe zur Geltung kommt; einzelne Blattornamente und Bogen sind grün und roth, die Figuren in reicher Malerei. :

Dresden, 8. Mai. Das »Dresd. Journ.« vrröffentliht eine Bekanntmachung, der zufolge das Königliche historishe Mu- seum vom heutigen Tage ab unter gewissen, durch die Beschränktheit des Lokals im Jnteresse der Sammlung gebotenen Bedingungen und Beschränkungen dem Publikum geöffnet ist, Gleichzeitig wird das deshalb aufgestellte Regulativ für den Besuch und die Benußung des Museums zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

Prag, 7. Mai. (N. fr. Pr.) Der bekannte Professor der Ge- burtshülfe, Sey ffert, ist heute Vormittags pes gestorben. ( London, 7. Mai. Der nicht allein in England , sondern auch in den medizinischen Kreisen Deutschlands bekannte Professor der Ge- burtshülfe an der Universität Edinburgh, James Simpson, ist im

Seit dem 27, April dauern die n Sapine und Castua wurden ewegungscentrum scheint der

Volosfka (Jstrien), 4. Mai. Das

Landwirthschaft. 4

u Hoppegarten 1870. Erstes Früh- onntag, 8. Mai. Die Aemter sür die ahre folgendermaßen vertheilt: Richter:

Berliner Rennbahn ennen sind in diesem

G. Beer, Land-Stallmeister v. Gößen, Kommerzien-Rath W. Herz

r. Waerow; Handicap: Hr. v. Shwichow. Entscheidung über Qualifikation der Pferde, die für Staatspreise genannt sind: Hofstallmeister von

Rennen begannen um 4 Uhr Nachmittags und wurden in folgender

für Zjährige und ältere inländishe Hengste und Stuten, die nie gesiegt D M, | 2 A M O 400 Par em zweiten Pferde den doppelten Einsaß. Am Pfosten erschienen : Hrn. U. v. E Zjähr. F.-St. Goldernte. 100 Pfd. (G. Zupp) . Henckel v. Donnersmarck sen.'s 3jähr. br. St. Ghuznee,/ Des Kgl. Hauptgest. Gradiß's Zjähr. br. Sk. : Graf Joh. Renard's 3jähr. F. H.

Jlorington, 103 Pfd. (Madden). Hrn. R. Krause's 3jähr. F. H. Kent (gen. v. Hrn. A. A 103 Pfd. (Tornow). Der Berl. Renngesell\ch. 3jähr. hw. St. Palästina (gen. v. Hrn. G. Beer), 100 Pfd. (Hunter). Graf v. Alvensleben's Zjähr. br. St. Sera- Pfd. (Goddard). Rittmeister Prinz Ph. Croy 4jähr. br. . Seehund, 118 Pfd. (Mette). Hrn. C. Klockmann's jähriger Figaro (gen. v. Baron A. Maltahn), 103 Pfd. (Sayers).

Pfd. (Fisf)

. Z31ähr. br. Stute Knittergold 107 P

hinter viertes Pferd, dann Kent, Palästina und die übrigen. Zeit: 2 Minuten 4 Sa Werth des Rennens: 725 Thlr. für Gold- ernte; 50 Thlr. für Ghuznee. Es folgte um 45 Uhr: Il. Rennen um den Preis der Mark. andicap , Herren-Reiten. Vereins- preis 250 Thlr. für deutsche und österreichisch-ungarische Pferde. 30 Thlr. Eins. Distanz 400 Ruthen. Das zweite Pferd erhält die Hälfte der Einsäße und Reugelder. Am Pfosten erschienen : Lieut. v. Kalkreuth's

-(Brandenburgishes Dragoner - Regiment Nr. 2) 6jähriger F. H.

Banker, 158 Pfand, - (Reiter: Rittmeister von Ren der Berliner Renngesell\ch. 4jähr. br. H. Der Erstgeborne 148 Pf (R. Graf W. Redern), Lieut. v. Gersdorff (Kür. Regt. Nr. 6 4jähr. br. St. Reform 140 Pfd. (R. Lieut. Baron Malßahn), Prem. Lieut. Frhr. v. Geyer's (Garde-Hus.) 4jähr. br. H. Hamlet 145 Pfd. (R. Lieut. v. Esbeck vom Garde-Hus. Regt.). Banker siegte um eine Länge. Zeit 2 Minuten 5 Sekunden. Werth des Rennens: 360 Thlr. für Banker und 110 Thlr. für den Erstgebornen. Um 5 Uhr {loß sih_ diesem Rennen an: U]. Rennen um den Staatspreis 4. Klasse von 500 Thalern. Offen für alle Zjähr. inländischen Hengste und Stuten, welte noch feinen fklassifizirten Staatspreis 1., 2. oder 3. Klasse gewonnen haben; 40 Thlr. Einsaß. Distanz 400 Ruthen. Der Sieger erhält außer dem Staatspreis von 500 Thlr. die Hälfte der Einsäße und Reugelder, das zweite Pferd die andere Hälfte der Einsäße u. Reugelder. Am Ablauf erschienen: Graf Joh. Renard's Zjähriger F. H. Adonis 110 Pfd. A Baron W. Biel's d. (W. Long), des Königlichen Hauvptgesiüts Gradiß 3jähr. braune Stute Jimp 107 Pfd. (Fisf). Adonis ging ungetrieben und nach Gefallen im Kanter mit 2 Längen Vorsprung durch das Ziel. Knittergold wurde zweites, Jimp um 3 Längen drittes Pferd. Zeit 2 Minuten 4 Sekunden, Werth des Rennens: 600 Thlr. für Adonis, 100 Thlr. für Knittergold. Um 55 Uhr folgte dem Rennen: 1V. Verkaufsrennen. Staatspreis 300 Thlr. für Z3jähr. und ältere inländische Hengste und Stuten. 20 Thlr. Einsaß. Distanz 500 Ruthen. Mit 40 Thlr. Einsaß wurde gemeldet: Rittmeister stens Zjähr. F. St. Wasserrose (500 Thlr.), 95 Pfd. (W. Zupp), mit 20 Thlr. Einsaß: Lt. v. Kalksteins 4jähr. br. H. Palimpsest (750Thlr.), 124 Pfd. (Sayers), S Fiecbelkorns 31ähr. F. St. Zwieback(750 Thlr., 100Pfd. (Taylor). asserrose ging mit 5 Länge als Sieger hervor, Zwieback zuleßt. Wasserrose wurde bei der Auktion für 655 Thlr. an die Berliner Renngesellschaft verkauft. Zeit 3 Minuten 1 Sekunde. Werth des Rennens 380 Thlr. s folgte diesem Rennen um 6 Uhr: V. Staats8preis von 600 Thlr. für dreijährige und ältere inländi- he Hengste und Stuten. 30 Thlr. Einsaß. Distance 600 Ruthen. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsäße und Reugelder. Am Pfosten erschienen: der Berliner Renngesellschaft Zjähr. br. H. Ritter vom Geist, 100 Pfd. (Hunter), des Hauptgesiüts Gradiß's 3jähr. br. H. Richtig, 100 Pfd. (Fisf), Gr}. Joh. Renard's 3jähr. F. H. Ricasoli, 102 Pfd. (Madden), —. Ritter vom Geist kam ungetrieben und im Kanter mit mehreren Längen durchs Ziel. Ricasoli, einige Längen hinter Richtig, leßter. Zeit 3 Minuten 16 Sekunden. Werth des Rennens 675 Thlr. für Ritter voin Geist und 75 Thlr. für Richtig. Den Schluß der Rennen bildete um 65 Uhr: VI. Berliner Frühjahrs -Steeple-chase. Vereinspreis von 300 Thlr. für einjähr. und ältere Pferde aller Länder. Herren-Reiten. 25 Thlr. Eins. Distance circa 1250 Ruthen. Dem zweiten Pferde die Hälfte der Einsäße und Reugelder. Am Start erschienen : Hrn. C. Köster's - Neuenhagen (bei Dasow in Mecklenburg) 6jähr. dbr. H. Seminarist (Reiter: Besißer). 165 Pfd. Lieut. v. Kalck- reuth’s (1. Brandenb. Drag. Regt. Nr. 2) dbr. St. Linda (Reiter: Prem. Lt. Baron Ziegler vom 3. Garde-Ulanen-Regt.). 158 Pfd. Der Berliner Renngesell\schaft 6jähr. F. H. Moriß (Reiter: Herr André). 145 Pfd. Herrn W. Krell’s sjähr. F, St. Metella Reiter: Rittmstr. v. Thümen Bieten - Hus.). 145 Pfd. , stürzte. t. Grf. zu Eulenburg's (1. Garde-Trag. Regt.) a. br. St. Corona Reiter: Besißer). 150 Pfd., stürzte. Die Bahn war die große teeple - chase. Linda hatte \{ließlich den zweiten Plaß erhalten, während Seminarist, der alle Hindernisse willig und leiht sprang, mit so weitem Vorsprung führte, daß er s{ließlich nach Gefallen im fürzesten Jagdgalopp durhs Ziel fam.

Die »Weim. Ztg.« veröffentlicht die amtlicken Ermittelungen der Ernteerträge des J. 1869 aus den 627 Gemeinden des Großherzogthums Sachsen-Weimar. Nach dieser Uebersicht haben ergeben : 65,078, Aker 1,1 preuß. Morgen) Weizen: 188,313 Schock und 358,834 Scheffel 1,4 preuß. Scheffel) = pro Aer 2,9 Schock und 5,4 Schffl. (gegen den Durchschnitt der leßten 8 Jahre + 1722 Acker; 0,4 Scho, 0,4 Schffl. pro Aer); Roggen: 131,166 Acker : 435,564 Schock und 834,394 Schffl. = 3,3 Scho Uu. 6,3 Schffl. pro Aer (+ 6277 Aker; 0,55 Scho, 0,3 Schffl.); Gerste 86,991 Aer : 253,564 Schok u, 713,310 Schffl. =2,9 Scho u. 8,2 Schffl. pro Acker (— 4155 Acker; + 0,1 Scho, 0,1 Schffl.); Hafer: 106,321 Aer; 231,770 Scho u. 799,786 Schffl. = 2,2 Schock und 7,5 Scbffl. pro Aker (+ 950 Aer; 0,4 Schock u. 2,2 Schffl.) ; Erbsen : 18,962 Aker: 52,947 Schock u. 84,520 Schffl. = 2,8 Schock u. 4,5 Schffl. pro Aer (+ 2408 Aer; + 0,2 Shock, 0,1 Schffl.); Kartoffeln 52,916 Aer: 2,302314 Schffl. = 43,5 Sbffl. pro Aer (+ 10,462 Aer; 1,5 Sch{hffl,); Winterölfruht 3183 Aer: 18,513 Scheffel = 5,8 Schffl. pro Acker (— 5042 Aker; + 0,5 Schffl.); Futter- fräuter: 65,327 Aer: 936,909 Ctr. = 14,3 Ctr. pro Aer (4+ 464 Aer ; 3,1 Ctr.); Heu u. Grummet : 102,282 Aer: 1,265,677 Ctr. = 12,3 Ctr. pro Acker (— 609 Aer; 1,8 Etr.).

Gewerbe und Handel.

8lau, 6, Mai. Die {chlesische Gewerbe-Ausstellung iw, S O L wurde heute Vormittag von dem Handels-

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ol ernte trug um eine halbe Länge den Sieg davon. Ghugznee

Minister Grafen von Jhenpliß in Begleitung des Ober-Präsidenten