1890 / 106 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 May 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Die Stadt Nürnberg hat ihr gewöhnliches A usf\ehen; in den Werkstätten wird voll gearbeitet. 5 :

In Straßbura i. E. wird in den Werkstätten allgemein gearbeitet. Die Erlaubniß für eine auf beute Abend angeseßte Versammlung, in welwer der Sozialdemokrat Dr. Ruedt aus Heidelberg sprechen follte, ift auf Grund des Landesgeseßzes nit er-

theilt worden. ; y Vororten wird in allen Betrieben g e‘

Ÿ e M et und in den arbeitet. t Hier in Berlin haben si (bis zum S@luß der Redaktin) an der geplarten Demonstration die Arbeiter und Handwerker wenn auch rege, so doch nit in dem von sozialdemokratisher Seite erwarteten Maße betheiligt. Der bei Weitem größte Theil der Arbeiter ist wie gewöhnlich an die Arbeit gegangen. Die für den heutigen Tag Feiernden bewegten sich in kleineren oder größeren Trupps dur die Stadt, indem sie sih in Lofalen trafen oder au von den Bahnhöfen aus gemeinsam Auéflüge unternahmen.

In Frank stadt kam es, einem Wiener Telegramm des Wolff- {en Bureaus zufolge, vorgestern zu ernsten Ausschreitungen. Ein Trupp Arbeiter konnte nur mit Mübe vom Stürmen desBe- zirksgerits abgehalten werden. Die Fabrik Bumbalar wurde demolirt, die Waarenvorräthbe zerstört. Das eingerüdte Mi- litärstellte die Ruhe her und bewahrte andere Fabriken vor Schaden. Das „K. K. Telegr. Corresp.-Bureau“ meldet aus Pest: Das Central-Comité der Arbeiter appellirt an die Arbeiterschaft, die morgige Feier zu einer friedlihen Manifestation zu ge- stalten und die Ruhe und Ordnung zu wahren. In Prag soll das Arbeiter-Comité die Arbeiter aufgefordert baben, die Ordnung morgen auf das Strengste ¿uts Aen. 7 Die Fabrikarbeiter in Königgräß haben besclofsen, heute zu arbeiten und an feiner Demonstration theilzunehmen. ;

Aus Pest wird vom gestrigen Tage telegraphirt : Morgen wird die gesammte Garnison in Bereitschaft stehen und zwar derartig vertheilt, daß gegebenen Falles dem Ersuchen der Behörden um Beistand sofort entsprohen werden kann. Das Central-Comité bat eine weiße Fahne mit der Inschrift: „Acht Stunden Arbeit! Acht Stunden Zerstreuung! Acht Stunden Schlaf!“ anfertigen lassen, um auch dadur den friedlichen Charakter der Kundgebungen anzuzeigen; die Fahne wird nur bei der Versammlung entrollt werden. E Le an 150

In sämmtlichen Fabriken von Bieliß und Biala wird, wie .W. T. B.“ meldet, ein Strike befürchtet. In Franfkstadt ist in zwei Fabriken die Arbeit eingestellt worden; Arbeiter durchziehen die Stadt in großen Massen. Zum Scuy der Stadt ist Militär nach Frankstadt beordert worden (/. oben).

Fn Graz haben in Folge der Intervention der Gewerb e- beböórde die ausständigen Schlosser-, Huf- und Wagen- \chmiede-Gesellen die Arbeit größtentheils wieder auf- enommen, i y Im Haag fand, wie „W. 2D: Melde, gestern Abend eine Versammlung von etwa 4000 Arbeitern statt, în welcher Resolu- tionen zu Gunsten des ahtstündigen Arbeitstages angenom- men wurden. Als die Versammlung auLeinander gegangen war, fam ein Arbeitertrupp in Konflikt mit der Polizei. Letztere war ge- zwungen, von ihrem Stabe Gebrauch zu machen. Mehrere Personen wurden verlctt, darunter au ein Polizist. Im Laufe des Ren- contres wurdén ¿zwei Schüsse abgefeuert. Die Drdnung war bald wieder her; stellt, : i

Aus London wird unter dem 30. April telegraphirt; Ein beute veröfentlihtes Verbot des Central-Polizei- Bureaus untersagt für morgen jeden öffentlichen Aufzug in London, sofern derselbe mo Von dem sogenannten „BVictoria- Embankment“ des Chemse-Quais aus seinen _ Weg nach dem Hyde-Park nimmt. Die Arbeiter follen beabsichtigen, vom Ost-Viertel und vom Bezirk Clerkenwell aus in öffentlichen Aufzügen sich nah dem Hyde-Park zu begeben, das crla}sene volizeilihe Dekret tritt dieser Absicht entgegen. Eine Massen- iundgebung soll in Chatam stattfinden, wobei unter Anderen Sir Jchn Gorst, Mitglied des Parlamcnts für Chatam, über die Berliner Konferenz sprechen will.

Der Bund der Arbeitervereine der Stadt und Pro- vinz Turin fordert, wie „W. T. B.“ meldet, die zugehörigen Vereine auf, nachdem die Erlaubniß für cinen Umzug am 1, Mai nicht ertheilt worden, an öffentlichen Demonstrationen am 1. Mai nicht theilzunehmen, sondern den heute und morgen Abend zu baltenten Vorträgen über den achtstündigen Arbeitstag beizuwohnen. Aus Rimini wird berichtet, daß ein von 300 Arbeitern unter- zeihnetes Manifest die Genossen auffordert, am 1, Mai zu feiern. In Brescia haben die Arbeitervereine vorgestern beschloffen, die- jenigen Arbeiter am 1. Mai arbeite nzu lassen, welchen eine Arbeitseinstellung haden würde und am 1. Mai Abends eine Ver- sammlung abzuhalten. In Folge des Verbotes einer öffentlichen Feier am 1. Mai beschlossen die Delegirten der Arbeitervereine, die rkeiter sollten am 1. Mai feiern, sich aber öffentlicher Kund- gebungin enthalten; Abends sollen Privatversammlungen abgehalten werden. L

In Paris haben viele Kutscher erklärt, heute striken zu wollen, In Montluçon haben 200 beim Eisentahnbau be- \häâftigte Erdarbeiter die Arbeit niedergelegt.

Einer Meldung des „Reuter'shen Bureaus" aus Madrid zu- folge waren für heute Demonstrationen in Madrid, Barcelona, Valencia, Saragossa und anderen \spanishen Städten zu gewärtigen, doch nimmt man an, daß Alles ruhig verlaufen werde. Große Beunruhigung hecrscht in den Provinzen; viele Familien begeben si bis nach den Manifestationen in die Städte, andere verproviantiren Kch für mehrere Tage. Der Gouverneur Madrid erließ eine Proklamation, worin er die Vor- christen des Strafgeseßbbuchs Und andere Gesetze, betreffend öffentlide Versammlungen und Maueranschläge, hinweist. Das anarchbistishe Comité ladet die Arbeiter ein, sich morgen in Kaffeebäusern zu versammeln. Man erwartet auch weitere Demon- strationen für Sonntag.

Aus Lissabon meldet die Arbeiter in

von auf

.W. T. B.* vom gestrigen Tage, daß mehrcren großen Werkstätten morgen feiern werden. Dieselben werden am 3. Mai eine Kundgebung verêffentliden, in welcher sie ein großes Meeting aus den 4. Mai zusammenberufen, um einen Normal-Arbeits- tag zu fordern. Die republikanische artei cht der Arbeiter- bewegung vollständig fern, Si (Opor19 habe die Arbeiter die Erlaubniß - der Behöden nachgesucht, morgen ein großes Meeting abzuhalten, und erklären, daß sie selber im Stande sein werden, die Ordnung aufrecht zu halten. Die Studenten versuchen ih bei den Kun d- gebungen zu betheiligen, Die Behörden scheinen der Arbeiter- manifestation nicht abgeneigt zu sein.

Zur wirthschaftlichen Lage.

Im Regierungsbezirk Lüneburg war im vergangenen ersten Vierteljahr in viclen Zweigen der Industrie ein günstiger Aufschwung zu konstatiren, troßdem die Produktionskosten dur die erhöhten Koblenpreise gesteigert find. Im Einzelnen ift zu erwähnen, daß die Kunstdüngerfabriken im Kreise Fallingbostel das Phosphat- mehl troß des hohen Preises im Voraus gekauft haben, daß die Pulver- und Schießbaumwolle-Fabriken zu Bomlit und Fallingbostel in Folge erbebliher Aufträge immer mehr ausgedehnt werden, und daß der Absay der Lederfabrik in Walsrode ein sehr guter gewesen ist. Die Torfstreuproduktion im- Kreise Gifhorn er- freut si ciner überaus großen Nachfrage und erzielt lohnende Preise. Der Ziegeleibetrieb hat sib mit wenigen Ausnahmen fast überall ge- hoben, im Kreise Fallingbostel namentlich wegen der Cisenbahnbauten und der vielen sonstigen Neubauten. Das fiskalische Gypswerk in Lüneburg erzielte im abgelaufenen Quartal einen böberen Absatz an Mauergvyys als in dem gleicen Zeitraum des vorigen Jahres. Der Salzabjaß der Saline Lüneburg hat ih auch etwas vergrößert.

In den Mineralwasser-Anstalten ¿u Hitacker herrscht ein reger Betrieb. Das dort hergestellte Wasser ist ein beliebtes Tafel- getränk geworden und wird in größeren Quantitäten in das Ausland

exportirt. : E j Auf der Insel Wilhelmsburg ist seit Kurzem die Hamburger Wollspinnerei in Betrieb. Zur Anlage anderer Fabriken hat ein Berliner Konsortium drei Bauernhöfe auf Wilhelmsburg erworben. Diese ursprünglich nur der Landwirthschast dienende Elbinsel wird immer mehr der Industrie dienstbar gemacht. In Höfseringen im Kreise Uelten ist ein Kieselguhrwerk in nicht unbedeutendem Umfang in Betrieb gesett. j Was die Land wirth\chaft betrifst, so haben die vorhandenen Genossenschafts-Meiereien meist gute Erfolge erzielt: Im Kreise Lüchow hat eine Anzahl Lantwirthe eine Molkerei-Genossenschaft ge- bildet, welhe im Dorfe Dolgow eine Molkerei anzulegen beabsi@tigt. Au in der Stadt Lü&ow ist man mit der Bildung einer Molkerei- Genossens@aft bes&äftigt. i A i Die Lage der Arbeiter is durchweg eine befriedigende, nicht allein diejenige der Fabrikarbeiter, fondern auch diejenige der gewöhn- lien Tagelöhner in den Städten und auf dem Lande, welche bei den: im Ganzen milden Winter fast unausgeseßzt lohnende Beschäfti-

gung gefunden haben.

Handel und Gewerbe.

Essen a. d. Ruhr, 29. April. (W. T. B.) Wie die „Nhein. Westf. Ztg.“ meldet, hätte die heute in Bochum stattgefundene Generalversammlung der Koksanstalten und Fetikohlenzechen des Ober-Bergamtsbezirks Dortmund beschlofsen, das Kokssyndikat auf weitere 3 Jahre zu verlängern.

München, 1. Mai. (W. T. B.) Gewirnziehung der 4 2% bayerischen Prämien-Anleihe von 1866: 8300000 M Nr. 87309, 48000 Nr. 26113, 18000 A Nr. 53819, 4800 M Nr. 73419, je 2400 4 Nr. 60729 97893 115284 und 136461,

Leipzig, 30, April. (W. T. B.) Kammzug-Termin- bandel. L Piata. Grundmuster B. pr. Mai 4,422 #, pr. Zuni 4,424 M, pr. Juli 4,425 #, pr. August 4,423 M, pr. Sep- fember 4,424 4, pr. Oktober 4,425 M, Pr. November 4,425 Æ#, pr. Dezember 4,427 46 Umsay 415 000 Kg. Behauptet. » 74

Braunschweig, 30. April, (W. T. B.) Prämienziehung der Braunschweiger 20 Thaler-Loose: 150000 A auf Nr. 39 Ser. 6478, 12 000 A Nr. 30 Ser. 5996, 6000 M Nr. 17 Ser. 9075, 3000 A Nr. 46 Ser. 6262, je 300 46 Nr. 11 Ser. 892, Nr. 22 Ser. 3397, Nr. 49 Ser. 4152, Nr. 49 Ser. 4897, Nr. 38 Ser. 5052, Nr. 27 Ser. 5289, Nr. 10 Ser. 5989, Nr. 17 Ser. 6262, Nr. 36 Ser. 6262, Nr. 22 Ser. 6665, je 240 A Nr. 7 Ser. 498, Nr. 28 Ser. 976, Nr. 35 Ser. 1055, Nr. 8 Ser. 4849, Nr. 16 Ser. 5989, Nr. 48 Ser. 6784. d. -

London, 29. April, (W. T. B.) An - der Küste 7 We izen- ladungen angeboten. : : ¿1

O (2 D Wollauktion. Stimmung besser, Preise unverändert.

An der Küste i

Manchester, 29. April. ; 307 Water Tavlor 94, 20r Water Leigh 85, 3( 39r Mot Brooke 94, 40r Mayoll 94, 40r Medio Wilkinson 114, 32e Warpcops Lees 87, 36r Warpcops Rowland 93, 40x Douvble Weston 102, 60r Double courante Qualität 133, 32° 116 yds 16 16 grey Printers aus 32r/46r 180, Stramm. 3

St. Petersburg, 29. April. (W. T. B.) Heute ist folgender Ukas an den Finanz-Minister vom 12. (24.) April ve öffentlicht worden: In Folge Ihrer, in einem besonderen Comité geprüften Norstellung, und auf den in Unserem Ukas an den Finanz-Pinister vom 8. November 188 8 angegebenen Grundlagen, baben

8 Weizenladungen angeboten, (W. T. B.) 12r Water Taylor 7, 30r Water Clayton 9;

Wir cs für gut befunden, zur definitiven Tilgung der mit balbjährigen Coupons persehenen Scheine der sechsten 9% Anleihe von 1859, welche in Silber-Valuta emittirt wurde, zu schreiten und demzufolge die Rüezahlung der Steine dieser Anleihe im Betrage von 3 986 500 Rubel Silber, welche von ven, auf Grund Unseres Ukases an den Finanz-Minister vom 19, Januar 1890 zur fakultativen Konversion zugelassenen Scheinen im Betrage von 38 281 000 Rbl, Silber, noch im Umlauf zurückgeblieben sind, zu bewerkstelligen. Demgemäß befehlen Wir Ihnen: I. Spätestens am 19. April/1. Mai 1890 zur alls gemeinen Kenntniß zu bringen, daß die Verzinsung der obenerwähnten Scheine der sechsten 5 ‘/6 Anleihe von 1855 mit dem 20, Juli/1 August 1890 aufhört. IL, Vom 20. Juli/1. August 1890 an den Inhabern von besagten Scheinen der sechsten 5 °/o Anleihe von 1855, welche mit Coupon pro 1 /13, Oktober 1890 und mit allen folgenden Coupons versehen sind, auszuzahlen: a. den Nominalwerth dieser Scheine, nach Wuns der Inhaber entweder in Russisher Silber-Bank-Münze oder in Gold zu fünfundstebenzig (75) K. Gold für einen Rubel Silber gerechnet und b. die Zinsen bis zum Kündigungstermin zu d Rbl, Gold jährli vyro 100 Rbl. Silber Nominalkapital gere{net. III. Diejenigen In- haber besagter Scheine, welhe den Nominalbetrag ihrer Scheine in Russischer Silber-Bank-Münze zu erhalten wünjchen, aufzufordern, zugleich mit der Vorstellung der Stücke, bezügliße Anmeldung hierüber zu machen. IV. Für jeden an den Scheinen fehlenden halbjährigen Coupon 12 Rbl. 50 K. Gold in Abzug zu bringen, V. Eine fünfzehntägige Frist Behufs Prüfung der zur Rückzahlung vorgestellten Seine, Kontrole der Coupons 2c festzu- seßen. VI. Die Operation der Rückzahlung in Rußland an der Staatsbank und im Auslande bei den von Ihnen zu bestimmenden Bankbäusern und Kreditinstituten auszvführen, wobei die in Gold- valuta zu zahlenden Beträge in Rußland auch in Kreditbilleten zum Tagescourse, und im Auslande, in Frankreih in Franken zu 4 Fr. vyro 1 Rbl. Gold gerechnet und in England, Deutsland und den Niederlanden in den entsprehenden Landesmünzen zum offiziellen jeweiligen Vistacours auf Paris zu verrechnen sind.

Das Kaiserli rujsishe Finanz-Ministerium veröffentliht dem- entsprechend folgende Kundmachung: In Ausführung des Allerhöchsten Ukases an den Finanz-Minister vom 12./24, April 1890 bringt der Finanz-Minister Folgendes zur allgemeinen Kenntniß: 1) Ale im Umlauf befindlihen mit halbjährlihen Coupons versehenen Steine der sechsten 5 9/0 Anleihe von 1855 werden hiermit zur Rückzahlung ver 20. Juli/1. August 1890 gekündigt. Die Verzinsung dieser Scheine hört demgemäß mit dem 20, Juli/1. August 1890 auf. Mit demselben Tage beginnt die Rückzahlung der ge- nannten Scheine in St. Petersburg an der Staatsbank, in Berlin bei den Herren Mendelsfohn u. Go. II. Die Rückzahlung der be- sagten Scheine geschieht auf folgender Basis: für jeden mit Coupon pro 1/13. Oktober 1890 und mit allen folgenden Coupons versehenen Sein über Fünfhundert Rubel Silber Nominalkapital wird ausgezahlt : A. für Kapital fünfhundert (500) Rubel Silber in russisher Silber- Bankmünze an den obengenannten Stellen, oder in St. Petersburg drei bundert fünf und siebenzig (375) Rubel in Gold, oder in Kreditrubel zum Tagescours; in Berlin der Gegenwerth von eintausend fünfhundert (1500) Francs zum offiziellen jeweiligen Vistacours auf Paris, und B für Zinsen, vom 1 /18. April 1890 bis zum 20. Juli / 1. August 1890: In St. Petersburg sieben Rubel fünfzig Kopeken (7 R. 50 K.) in Gold oder in Kreditrubel zum offiziellen Tageêscours, in, Berlin der Gegenwerth von dreißig Francs zum osfiziellen jeweiligen Vistacours auf Paris. 111. Inhaber der besagten Scheine, welche ihr Kapital in Russisher Silber-Bankmünze zu erhalten wünschen, werden aufge- fordert, solhen Wunsch gleichzeitig mit der BVorweijung der Sweine {riftli zu melden. (Art. ŸY.) IV. Für jeden an den Scheinen feßlenden Coupon, welcher am 1./13. Oktober 1890 oder an späteren Terminen fällig ist, wird von der zu zahlenden Summe in Abzug gebracht: In St. Petersburg zwölf Rubel fünfzig Kopeken (12 Rbl. 50 Kop.) in Gold oder in Kredit- rubel zum offiziellen Tagescours, in Berlin der Gegenwerth von fünfzig (50) Francs zum offiziellen jeweiligen Vistakurs auf Paris. V. Für die Prüfung der rückzuzahlenden Seine, Kontrole der Couvons u. f. w. ist eine 15tägige Frist festgeseßt; demgemäß werden

die Scheine (in dem unter Art, II1. angegebenen Fall mit den be-

treffenden \{riftliGen Meldungen) an den Zahlstellen vom 5./17. Julí 1890 ab entgegengenommen.

New-York, 29. April. (W. T. B.) Weizen-Ver- \chiffungen der lezten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nah Großbritannien 7000, do. nach Frankreih 14 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 96 000, do. vor Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 84 000, do. na anderen Häfen des Kontinents 20 000 Qrts.

Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 5745 340 Doll. gegen 6 486 215 Doll. in der

Vorwoche.

Bäder - Nachrichten.

Königlihes Bad Oeynhausen (Rehme), Stadt mit 2400 Einwohnern, 71 m ü. d. M. im Reg.-Bez. Minden nahe der Porta Westfalica an der Werre, nôördlih vom Wesergebirge, südlich vom Teutoburgerwalde begrenzt. Gebirgige, waldreihe Umgebung. Gesundes, erfri]schendes Klima. :

Kurmittel : 3 kräftige, kohlensäurereihe Thermalquellen, 2 ge- wöhnlihe Soolquellen, Sooldunst- und Wellenbäder , Gradirluft, Molken, Kub- und Ziegenmil, Trinkanstalt für natürliche und künft- lie Mineralwässer, Bitterbrunnen, Orthopädische Anstalt, Elektrizität, Maíssiren, Shwimmanstalt, Flußbäder. : j i

Dani beta ps der Badequellen nah Prof. Finkener in 1 Liter =.1000 g:

Soolquellen Bülowbrunnen leichter | \{werer

|

Thermalquellen

III

L S: id

28,7 i 34,8 80,1

6a O T S 1907 S e 219 ( ee, E (41,00 | 612,04 Spuren 11,25 26,750 | 26,830

Tbermal-Soolquellen können Bäder von 26—32,50° C. natürliher Wärme gegeben werden Wärmere Thermalbäder dur indirekte Erwärmung. Soolbäder bis zu 39 kg Salz pro Bad aus den vorhandenen Quellen in jeder Temperatur ohne fremden Zusaß. Die Thermalbäder werden direkt aus den Quellen gespeist.

Zu den vortrefflih eingerihteten Badecinrichtungen gehört :

1) das große Thermal-Badehaus mit 76 Badezellen und Douche- einrihtungen,

9) das neue Sool-Batchaus mit 39 Badezellen nebst Inhalatorium und Douchesaal.

Ferner für weniger Bemittelte:

3) das neue zweite Thermalbadehaus mit 22 Badezellen,

4) das alte Soolbadehaus mit 35 Badezellen und Douche-Ein- rihtungen.

Indicationen der Thermalsool- und Soolbäder: Blutleere, \{lechte Blutbeschaffenheit, unvollkommene Körperernährung, all- aemeine S&wäche und ershwerte Reconvalescenz, Scrophulose und daven abbängige chronische Luftröhrenentzündung, fowie chronische Katarrbe des Magens und Darmes, Knowenleiden (Caries 2c.), Blut- berfüllung des Gehirns, Lähmungen nah S(laganfällen, Entzündung des Rückenmarks und der Rücenmarkshäute, Nervenerkrankungen (Neuralgien, Nervenlähmungen, Nervenschwäche 2c.), Hyfterie, Gicht, Muskelrheumatismus, G elcnkrheumatismus, Her:krankheiten, Unter- \henkelgeshwüre in Folge von Krampfadern, Blutüberfüllung des Unterleibes, Exsudate in Folge von Entzündungen der Gelenke, der Beckenorgane, der Wirbel u. f. w. Chroniscze Gebärmutter-Entzün- dungen und Katarrhe, zögernde oder beshwerlihe Menstruation, Eierstockentzündungen, vorzeitiges Altern und mangelhafte Entwickelung jugendlicher Leute.

Wegen seiner guten Luft und sonstigen Einrichtungen empfiehlt sich Bad Oeynhausen ganz besonders au als Sommeraufenthalt.

Bade- Aerzte: (alphab.) Dr. Cohn, Dr. Huchzermeyer, Dr. Leb- mann (San.-R.), Dr. Lehmann jun, Dr. Rinteln (San.-R.), Dr. Rohden, Dr. Sauerwald, Dr. Voigt (San R.)

Gastbôfe: Vogeler, zum Pavillon, Victoria, Börsenhalle (israel. Kücbe). y

Mittagstafel und Restauration im Kurhause, in sämmtlichen Gasthöfen, in der Concordia und in der Rose von 1,50 bis 2,590 M Daneben mehrere Garküchen. In vielen Häusern vollständige Ber- pflegung mit Wohnung von 2,50 M aufwärts.

Wohnungen: reihen guten Privathäusern, stühle eingeriwtet sind. Bei

enthalt nicht theuer.

Im Kurgarten. nahe den Bahnhöfen, ist von der Bade-Verw. ein Wohbnungs-Nachweisungs-Bureau eingerichtet, welbes auh die Norausbestellung von Wohnungen üternimmt. Es empfiehlt sh, bei Ankunft entweder soglei sich an obiges Bureau zu wenden, oder in einem Gasthof abzusteigen und von dort aus Wohnungen zu suten. Vor den Wohnungs-Anpreisungen an den Bahnhöfen kann nit dringend genug gewarnt werden.

Unterhaltungen: Eine aus

Cblornatrium, g .} 833,4 Feste Bestandtheile bebaut i. 424 Absorbirte Kohlen- | säure, cem. . .11033,0 j Mittlere Temperatur | nach Celsius 33,979 |

Dur die Mischung der

Lange, Starke, zur

welhe meistens mit Rampen für Roll- besecidenen Ansprüchen ist der Auf-

25 Musikern bestehende Kurkapelle spielt die ganze Saison binderch zwei- und dreimal täglich. Daneben Theater, Künstler- und Militär-Concerte, Bälle 2c, Reich aus- gestattete Lesesäle, Billard-, Musik-, Konversations- und Restaurations fäle im Kurhause mit anstoßender großer gedeckter Halle zum Auf- enthalt im Freien bei ungünstiger Witterung. Glübliht-Beleuhtung. Wandelbahn mit Trinkhalle und Verkaufs- lokalen. Großer Park mit schattigen, forgfältig unterhaltenen Wegen, Kinderspielpiätße mit Turngeräthen 2c. Schießstand, Kahnfahrten auf der Werre beim Nadelwehr. Fischerei. Lohnende Ausflüge zu Fuß und Wagen in die {ne Umgegend und mit der Bahn nah dem nahen Weser-Tkale und dem Teutoburger Wald (Hermannsdenkmal).

Kur- und Musiktaxe. Für 1 Person 15 4, 2 Personen 21 M 2c. Wenig bemitielte Kurgäste pro Person 6 A Kinder unter 12 Jahren frei, desgleichen Aerzte für ihre Person.

Bâder-Tarif. Erwachsene 1,60 4, für Kinder 1 4 einsließlich Bedienung und Badewäshe. Weniger bemittelte Kurgäste zahlen 1 Æ, rep. 0,75 Æ, Kinder 0,50 Æ excl. Badewäsche. Zur Erlangung der

billigen Bäder muß der Bade-Verwaltung ein genauer Nachweis über F Anträgen auf Freibäder

die Vermögensverhältnisse erbracht werden. Unt ist ein Armuths- und ein ärztliches Attest beizufügen.

Das Johanniter-Asyl für arme Badegäste hat 85 Betten und verpflegt jährlich ca. 300 Kranke. Anträge wegen der Aufnahme sind an den Vorstand zu richten. E L20

Gottésdienft: evangelischer, katholischer, israclitisher.

Reiseverbindungen: Oeynhausen Berlin und Löhne— Vienenburg ; Berlin laufenden Expreß-, Courier- Billets von und nach allen größeren Bahnstationen. ) 5+ Stunden, von Köln in 43 Stunden, von Hannover in 1} Stun-

und Schnellzüge.

den, von Amsterdam in 9 Stunden, von London in 18 Stunden zu |

Thermalbäder F

erreichen. Saison vom 15. Mai bis Ende September. werden vom 1. Mai bis Ende Oktober verabreicht. : Frequenz in 1885: 10050 Fremde, darunter 4880 Kurgäste ; 76 000 Bâder, darunter üker 20 000 Soolbäder. f Königliche Bade-Verwaltung, Direktor Freyta g, Königl. Bergrath.

von 9 bis 30 Æ pro Zimmer und Woche in zahl- |

Elektrische |

Im Abonnement : Thermal- oder Soolbäder für [F

ist Station der Bahn Köln— | Haltestelle der zwisden Köln und F Direkte 2 Von Berlin in |

Zweite

Beilage

zum Deutschen Reihs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 1. Mai

„é 106.

1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen. 2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren.

u. dergl.

. Ko

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[7076] : In der Strafsache gegen den Rekruten Emil Edmond vom Bezirks-Kommando Met, geb. am 8. November 1869 zu Landonvillers bei Met, wegen Fahnenflut, wicd, da der Angeschuldigte der Fahnen- flucht beshuldigat ist, auf Grund der§S. 480, 325, 326 der Strafprozeßordnung zur Deckung der den Anges{ul- digten möglicher Weise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens bis zur Höhe von 3000 M, in Worten dreitausend Mark, das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Ange- \chuldigten mit Beschlag belegt. Mes, den 16. April 1890. Kaiserliches Landgericht. Strafkammer. dez. Are. PVcehl, v. HUene, Zur Beglaubigung : (L. 8.) Der Landgerichts-Sekretär: Fischer.

[7077]

In der Strafsache gegen den Rekruten Johann Tridemy vom Bezirkskommando Met, geboren am 92. Sanuar 1869 zu Dalem, Kreis Bolchen, wegen Fahnenfluht, wird, da der Angeschuldigte der ahnenfluht beschuldigt is, auf Grund der 88. 480, 329, 32% der Strasprozeß- ordnung zur Deckung der den Angeschuldigten mög- liberweise treffenden hôöLsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens bis zur Höhe von 3000 4 in Worten dreitausend Mark, das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Anzeschuldigten mit Beschlag belegt.

Met, den 16. April 1890.

Kaiserliches Landgericht. Strafkammer. de Aren, Mehl v Ouene: Zur Beglaubigung : (L, 8.) Der Landgerichts-Sekretär: Fischer.

[7078]

In der Strafsache gegen den Rekruten Johann Florange vom Bezirkskommando Diedenhofen, ge- boren am 9. März 1869 in Gauwies, wegen Fahnen- fluht, wird, da der Angeschuldigte der Fahnenflucht beschuldigt ist, auf Grund der S8, 480, 325, 326 der Strafprozeßordnung zur Deckung der den Angeschul- digten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens bis zur Höhe von 3000 & in Worten dreitausend Mark das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des An- geschuldigten mit Beschlag belegt.

Meg, den 16. April 1890.

Kaiserliches Landgericht. Strafkammer. gez. Are. Mehl. v. Huene. Zur Beglaubigung : (L. 8.) Der Landgerichts-Sekretär: Fischer.

[7079]

In der Strafsache gegen den Rekruten Nikolaus Alfred Remy vom Bezirks-Kommando Diedenhofen, geboren am 22. Februar 1869 in Bettstein, Ge- meinde Bollingen, weger Fabnenfluht, wird, da der A :geshuldigte der Fahnenfluht beschuldigt ist, auf Grund der 88. 480, 325, 326 der Strafprozeß- ordnung zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geld strafe und der Kosten des Verfahrens bis zur Höhe von 3000 Æ, in Worten: dreitausend Mark, das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Angeschuldigten mit Bes(hlag belegt.

Meg, den 16. April 1890.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Are. Mehl. von Huene. ur Beglaubigung : (L. S.) Der Landgerichts-Sekretär: Fischer. [7080]

In der Strafsache gegen den Rekruten August Leopold vom Bezirkskommando Saarburg, geboren am 12, Januar 1868 zu Ajoncourt, Kreis Château- Salins, wegen H: wird, da der Ange- \chuldigte der Fahnenflucht beshuldigt ist, auf Grund der §8, 480, 325, 326 der Strafprozeßordnung zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens bis zur Höhe voa 3000 #, in Worten : dreitausend Mark, das im Deutschen Reiche befind- A U des Angeschuldigten mit Beschlag elegt.

Met, den 16. April 1890.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Are. Mehl. von Huene. Zur Beglaubigung : (L. 8.) Der Landgerichts-Sekretär. Fischer.

[7081]

In der Strafsache gegen den Rekruten Paul Maria Josef Maurize vom Bezirks-Kommando Saarburg, geboren am 4. November 1868 zu Château - Bréhain, wegen Fahnenfluht, wird, da der Angeschuldigte der Fahnenflucht beshuldigt ift, auf Grund der 2. 480, 325, 326 der Strafprozeß- ordnung zur eckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens bis zur Höhe von 3000 #4, in Worten Dreitausend Mark, das im Deutsche n Reiche befindliße Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt.

Mey, den 16. April 1890.

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Are. Mehl. von Huene. Zur Beglaubigung :

[7082]

Rézer vom Bezirkskommando Mey, am 26. Oktober 1867 zu Gravelotte , Fahnenflucht, wird, da der Angeschuldigte der Fahnen

Angeschuldigten möglicherweise

Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Meg, den 16. April 1890. Kaiserliches Landgericht. Strafkammer. gez, Areb, Mehl. v. Huente. Zur Beglaubigung: (L, S.) Der Landgerichts-Sekretär: Fischer.

Deffentlicher Anzeiger

In der Strafsache gegen den Rekruten Nifolaus geboren wegen

Wohnhause und übrigem Zubehör ruht,

Die unbekannten Inhaber vorbezeihneter Urkunde

geseßten Aufgebotstermine ihre etwaigen Rechte anhe

falls dieselben für kraftlos erklärt werden. Braunschweig, 8. November 1889.

2) Zwangsvollstreckungen,

(698) PBjvangsversteigerung.

auf den Namen der verehelichten Pohl, Hermine geb. Felten, in i

Alvenslebenstr. Nr. 17 belegene Grundftück,

versteigert werden, Das Grundstück ist

andere das Grundslück betreffende

nit vermerks nicht hervorging,

termin vor der Aufforderung zur Ab

widerspricht, dem Gerichte widrigenfalls dieselben bei ringsten Gebots niht berücksihtigt bei Vertheilung des rüdsichtigten Ansprüche

glaubhaft zu machen

im Range zurücktreten

das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle ves Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertbeilung des Zuschlags wird am 5. Juli 1890, Nachmittags 12¿ Uhr, an Gerichts|telle wie oben bezeichnet verkündet werden. Verlin, den 25. April 1890. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 52.

[6940]

Zum Zweck der Zwangsversteigerung des zur-Bäcker

Wilbelm Benzin'schen Konkursmasse gehörigen Hauses,

Nr. 18 Strelitzerstraße hieselbst, ist Termin angeseßt:

1) zum Verkauf auf Donnerstag, den 31. Juli 1890, Vormittags 11 Uhr,

2) zum Ueberbot auf Donnerftag, den 21. August 1890, Vormittags 10 Uhr,

3) zur Anmeldung aller dinglihen Ansprüche auf Dounerstag, den 31. Juli 1890, Vor- mittags 10 Uhr.

Wegen des Näheren wird auf die Bekanntmachung

in der Neustrelizer Zeitung verwiesen.

Feldberg, 26. April 1890.

Großherzogl. Mecklenb.-Strel. Amtsgericht.

Runge.

[6939] Der Bietungstermin am 4. Juni d. I. in Betreff des Grundstückds Steinmebßstr. 35, Grundbuch Alt- Schöneberg Band 27 Nr. 1140, ift aufgehoben. Berlin, den 23. April 1890.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 2.

146973] Bekanntmachung.

Poigente Personen haben das Aufgebot der nah- stehend aufgeführten Urkunden zum Zweck der Kraftlos- erklärung derselben beantragt und zwar:

1) die Wittwe des Amtmanns Kemper zu Det- mold das Aufgebot der Mantelbogen zu den Pfand- Sre der Braunshweig-Hannovershen Hypotheken- ank:

a. Serie 12, Litt. C. Nr. 05620 vom 1. Juli

1884 zu 500 M,

b, Serie 6 Litt. A. Nr. 00365 vom 1. April

1886 über 3000 M, 05581 über 500 M

c. Serie 8 Litt. C, Nr. d. d. 1, April 1886

2) die Wittwe Louise Schimmler, geb. Semler, zu Braunshweig das Aufgebot der Obligation vom 15. November 1877, laut welcher eine Hypothek von 900 A nebst 5 °/o Zinsen auf der dem pensionirten Eisenbahnbremser Andreas Christian Wilhelm Bertram gehörigen, im Grund» buhe hiesiger Stadt Band LXVII. B. Seite 454 eingetragenen, von dem Nr. 89 der Altewiek8weide belegenen, früher zu dem Nr. 2296 an der Lange- dammstraße belegenen Hause und Hofe gehörig ge- wesenen Abfindungsplan zu 88,52 Ruthen abge-

(L, 8.) Der Landgerihtssekretär: Fischer.

trennten, auf dem Situationsplane (Löschungsurkunde

Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Srundbucbe von Alt-Schöneberg Band 27 Nr. 1154

am

5. Juli 1890, Vormittags 104 Uhr, vor dem| unterzeichneten Geriht an Gerihts\telle Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, mit 32380 M Nutungswerth zur Gebäudesteuer ver- anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab- \hrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und pre N j j Nachweisungen, fowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerihts- \chreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die von felbst auf den Ersteher übergehenden An- \sprüce, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungs- insbesondere derartige Korderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- d gabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag

Herzoglies Amtsgericht. I. Meyer.

[6314] Aufgebot. storbenen emeritirten Lehrers und Rentners Kaspa Wiel, nämli:

1) Katharina Wiel, ohne Gewerbe,

3) Dr. Josef Wiel, Gymnasiallehrer a. D,., Agnes Wiel, Ebefrau von Rektor Shwanen berg,

die beiden letzteren in Köln wohnhaft,

und Dr. Lucius in Mainz, haben das Aufgebot der Stammaktien der Hess Ludwigs-Eisenbahn-Gefellshaft Nr. 50 856 54 217 à 600 beantragt. Der Inhaber der Ur

17. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr Saal 35, vor dem unterzeihneten Gerichte anbe

und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls di Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Mainz, den 18. April 1888. Großherzogliches Amtsgericht. gez. Stephan. Für richtige Ausfertigung: Mainz, den 25. April 1888. Der Gerichts\chreiber Gr. Antts8gerichts :

Feststellung des ge- (S) A werden und Kaufgeldes gegen die be-

[4638] Aufgebot.

Nr. 10223. Aderer Georg Klein Wittwe Karo lina, geb. Küstner, zu Hönheim, Ackerer Schneider Ehcleute zu Hönheim, Adckerer

Küstner zu Hönheim, Ackerer Karl Küftner zu Hön- beim, sämmtlich vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Petri zu Straßburg, haben das Aufgebot der Schuld- titel folgender 4 °/oiger Werthpapiere der Großh. Badischen Eisenbahnanleihe vom Jahre 1875: Litt, D, Nr. 6654 und 6655 à 300 (6, Litt. E. Nr. 6737, 6739, 6740 à 200 Æ, vom Sahre 1878: Litt. E. Nr. 3010 à 200 , deren Besitz und Verlust glaub- haft gemacht wurde, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 13. September 1894, Vormittags 9 Uhr, vor dem Großh. Amtsgericht Karlsruhe i. B. anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen würde.

Karlsruhe, 12. April 1890.

Gerichtsschreiber Großh. Amtsgerichts. Wirth.

[114]

Avf Antrag des Fabrikanten Hermann Heß in Waiblingen wird der Inhaber der zu Gunsten des Sohnes des Antragstellers, Theodor Walther Heß, ausgestellten Police der Deutschen Militär-Dienst- Bersicherungs-Anfstalt zu Hannover vom 18. April 1889 Nr. 130 363 über ein bei derselben versichertes Kapital von 2000 A aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Oktober d. J. , Vormittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeihneten Geriht anzumelden und die Urkunde (Police) vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Hannover, den 24 März 1890,

Königliches Amtsgericht. Y. C.

gez. Frank.

Ausgefertigt: (L. 8.) Böttcher, Gerichts\chreiber Königl. Amtsgerichts.

Ran Aufgebot.

Seitens der alleinigen Erben der am 6. Februar 1890 hieselbst verstorbenen Wittwe des Fabrik- meisters Felix Scherrer, Sophie Charlotte Christine, geborene Thun, nämlich:

1) des Fabrikmeisters Ferdinand Scherrer hier, 2) der Chefrau des Kommerzraths Heinri E: Meinecke, Helene, geb. Scherrer, hier,

ist das Aufgebot des Rezeptions\heins Nr. 4152 der Hannoverschen Lebensversiherungs-Anstalt, d. d, A den 28. September 1856 über die Ver- icherung des Lebens der obengedachten Erblafserin mit der Summe von 200 Thaler Courant, wegen Verlustes dieser Urkunde beantragt.

Es ergeht daher an den Inhaber der bezeihneten Urkunde die Aufforderung, seine Rechte spätestens in dem auf Sonnabend, den 22. November 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 94, anberaumten Termine

de 1876 Nr. 1131) mit a. b e. d. bezeineten, 6 a 25 gm haltenden Parzelle sammt darauf befindlichem

ai 3) Fr: Herpalide Kreis-Bau-Inspektor 9, rade wird, - er das Aufgebot d igati 10, i flucht besuldigt ist, auf Grund der §8. 480, 32%, e ohe 208° 120 Lbltr., UAG 326 der Strafprozeßordnung zur Deckung der den l h) treffenden höchsten Geldstrafe und ber Kosten des Verfahrens bis zur Höhe von 3000 #4, in Worten dreitausend Mark, das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des

1828 über eine Hypothek von 450 Thlrn., welche a auf das an der Wallstraße hieselbst belegene Grund- {tüdck No. ass. 337 im Grundbuche der Stadt Braun- \cbweig für die Ghefrau des Kreisbaumeisters Fried- rih Krabe, Dorette, aeb. Rudolphi, eingetragen ift. werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. Juni 1890, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglibem Amtsgerichte hieselbst, Zimmer 26, an-

anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen-

Die Kinder und Erben des zu Poppelsdorf ver-

| 2) Dr. Wilhelm Wiel, Gymnasialdirektor a. D,, hier eingetragene, zu Berlin in der Beide zu Poppelsdorf wohnhaft,

vertreten durch die Rechtsanwälte Dr. Falfker

und

kunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den

raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden

Philipp Karl Küstner zu Sciltigheim, ALerer Benjamin Küstner zu Hönheim, Bürgermeister und Ackerer Michael

1890.

mmandit-Gesellf Gäftèn ‘auf Aktien u Aktien-Gesell\.

. Berufs-Genossenschaften. . Erwerbs- und Wirtbschafts-Genossenschaften. . Wochen-Ausweise der deuts chen Zettelbanker. . Verschiedene Bekanntmachungen.

anzumelden und den Rezeptions\{hein vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er- folgen wird.

Hannover, den 21. April 1890.

Königliches Amtsgericht V E. [49956] Aufgebot behufs Kraftloserklärung einer Urkunde.

Auf zulässig befundenen Antrag der Wittwe des Landmanns Friedrih Jüchter, Anna Sophie, geb. n | Strodthoff, wohnhaft in Ganderkesee, Amts Delmenhorst, wird der unbekannte Inhaber des Einlegebuhs der alten Sparkasse hierselbft, Nr“ 8061, am 13. Dezember 1866 auf den Namen r | des „Friedrich Jüchter“ mit einer Einlage von 230 Goldthalern eröffnet und gegenwärtig ein Guthaben von 715 M 35 4 nahweisend, h:ermit aufgefordert, spätestens in dem zum weiteren Ver- fahren auf Montag, den 16. Juni 1890, Nachmittags 12# Uhr, anberaumten, unten im Stadthause bierselbst, Zimmer Nr. 6, stattfindenden Termine unter Anmeldung seiner Rechte die gedachte Urkunde hier vorzulegen, widrigenfalls leßtere für kraftlos erklärt werden foll.

r Bremen, den 3. Dezember 1889, Das Amtsgericht. gez. Völckers. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichts\creiber.

- | [70828] Aufgebot.

Der Tagelöhner W. Horstmann in der alten Heide bei Unna hat das Aufgebot des auf den Namen des Antragstellers auégefertigten Sparkassenbuhs Nr. 9645 der Sparkasse der Stadt Unna, lautend über . 11876 M 90 4, unter der Behauptung, daß ihm felbiges verloren gegangen sei, beantragt. Der - | Inhaber des Sparkassenbuhs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 1. Oktober 1890, e | Vormittags 11 Uhr, vor dem anterzeihneten - | Gerihte, Zimmer Nr. 18, anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und das Spar- e | fassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos8- erklärung desfelben erfolgen wird.

Unna, den 27. Februar 1890,

Königliches Amtsgericht.

[67900] __ Aufgebot.

1) Der Scieferbruhsaufseher Anton Kiescwetter von Reichmannsdorf hat die Kraftloserklärung des Buchs Nr. 7195 hiesiger städtischen Sparkasse über 4418 6 mit dem Bemerken beantragt, daß dasfelbe - | ibm anläßlih des am 10. Juni v. Is. stattgehabten Brandes seines Gehöftes verbrannt oder fonst ab- handen gekommen sei.

2) Desgleiben hat der Kaufmann Christian Hagenmüller hier die Kraftloserklärung der Bücher Nr. 8854, 8975 und 8992 hiesiger städtishen Spar- kasse beantragt, da dieselben in der Zeit vom April bis Juni v. Is. verloren gegangen feien. Das Buch Nr. 8854, auf Thekla Hagenmüller lautend, be- {einigt Einzahlungen über 137 X, das Buch 8975, auf Wilh. Ehringhaus lautend, eine \olche über 81,5 MÆ, das Buch Nr. 8992, auf Marie CEhringhaus lautend, solche über 30,73 4. Die Einzahlungen find von Christian Hagenmüllèx bewirkt. Demgemäß werden die Inhaber der unter 1 und 2 beschriebenen Sparkassebücher aufgefordert, spätestens in dem hiermit auf Sonnabeud, den 13. Sep- tember d. J., Vormittags 11 Uhr, bestimmten Aufgebotstermine ihre Rehte und Ansprüche bei dem unterzeihneten Gerichte anzumelden und die bezeih- neten Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserkflärung derselben erfolgen wird. Saalfeld, den 25. Februar 1890. Herzogl. Amtsgericht. Abtheilung TII. Fr. Trinks.

[53284] Bekanntmachung. Aufgebot. Nacgenannte Personen haben durch ihre bevoll- mächtigte Vertreterin, Frau Margaretha Lang, Spenglersehefrau dahier, zu Protokoll der Gerihts- schreiberei d, d. 6. l. M. unter Erfüllung der gesetz- lichen Vorschriften den Antrag gestellt, in einem Aus- \chlußurtheile die bezeihneten Sparkassenscheine der städtishen Sparkaffe Würzburg für kraftlos zu er- klären, da ihnen dieselben abhanden gekommen sind : 1) Heinrich Völkel, Maschinenarbeiter dahier, den auf seinen Namen lautenden Schein h E Litt. M. vom 13, Sanuar 1888 über 7C A 2) Georg Wißmann, Realshüler, nun Schreiner dahier, die auf seinen Namen lavtenden Scheine : a, Nr. 8273 Litt. J. vom 30. Dezember 1884 über 30 M, b. Nr. 5635 Litt. L, vom. 10, September 1886 über 180 M, c. Nr. 798 Litt. N. vom 13, Januar 1888 über 200 M, d. Nr. 1868 Liäitt, N. über 90 M, e, Nr. 3353 Litt, 0. vom 1. Juni 1889 über 200 M, f, Nr. 2777 Ltt. 0. vom 23. April 1889 über 100 A 3) Konrad Wißmann, Schüler, nun Tapezier da- hier, die auf seinen Namen lautenden Scheine : a. Nr. 5636 Litt. L. vom 10, September 1886 über 180 A, b. Nr. 802 Litt. N. vom 183, Januar 1888 über 200 M, c. Nr. 1867 Litt. N. vom 24. Februar 1888 über 90 , d. Nr. 4114 Litt. K. vom 30. Juni 1885 über 30 M

vom 24. Februar 1888