1890 / 201 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Lonsen—Heidenheim aber aus der Vorlage entfernt und an ihrer Stelle die Regierung ersucht werden sollte, zunächst den Bau der Linie Göppingen—Gmünd und dann der Linie Arnstatt— Waiblingen— Aalen ins Auge zu fassen. Zuerst in Angriff genommen wurde der Bau der Bahn Plohingen— ottenburg und konnte die Strecke Plochingen—Reutlingen am 20. September 1859, die Strecke Reutlingen—Rottenburg am 12. Oktober 1861 in Betrieb geseht werden. No während der Ausführung dieser Bahn wurden die Vorarbeiten für die Bahnen Heilbronn—Weinsberg—Westernah und von dort über Brambah nach Krailsheim sowie für die Linien Wefternah—Hall und 1E afferatfingan angeordnet. Schon am 4. November 1858 kamen iese Bahnen zur Verhandlung bei den Ständen und wurden von diesen, unter Aus\cheidung einiger Linien, die Bahnen Heilbronn—Hall— Krailsheim, Krailsheim—Heidenheim bis zur Ostbahn, HeilLronn— Ingstfeld bis zur badishen Grenze bei Neckarelz, Rottenburg bis zur badischen Grenze und Kannstatt—Gmünd—Nördlingen bewilligt. In Folge einer zwar nur privaten Erklärung der bayerischen Regierung, daß diese nur den Ans{luß einer Bahn bei Nördlingen gestatten werde, wurde von den Ständen und der Regierung au. der Bau der Linie Kannstatt—Waiblingen—Gmünd und Aalen vereinbart. Der Bau der Strecke Kannstatt—Wasseralfingen wurde sofort in Angriff ge- nommen und die Bahn am 18. Juli 1861 in Betrieb geseßt ; der Rest der Linie wurde gleihzeitig mit der von Bayern zwishen Nördlingen und der Landesgrenze erbauten Theilstrecke am 3. Oktober 1863 eröffnet.

In der Organisation der Eisenbahnverwaltung war, als der Minister von Knapp die Leitung des Finanz-Ministeriums übernahm, dadurch eine Aenderung eingetreten, daß im Jahre 1851 durch die Vereinigung der Eisenbahn-, Post- und Telegraphenverwaltung eine unmittelbar unter dem Finanz-Ministerium ftehende Centralbehörde für die Verkehrsanstalten geaen wurde; am 8. November 1858 wurde abermals insofern die Organisation eine andere, als die Eisen- bahnverwaltung in zwei Abtheilungen, eine Eisenbahn-Bau- und eine Eisenbahn-Betriebsverwaltung zerlegt wurde. Diese leßte Aenderung war eben vollzogen, als in Folge des Todes des Finanz-Ministers von Knapp der Staatsrath von Sigl provisorisch die Verwaltung übernahm. : i

Unter der neuen Verwaltung wurde zunähst mit dem Bau der von den Ständen bereits bewilligten Bahnen weiter vorgegangen. Die Strecke Heilbronn—Hall wurde bereits am 4. August 1862, die Strecke Hall— Krailsheim am 10. Dezember 1867 vollendet. Im Anschluß hieran wurde auf Grund eines mit der bayerischen Regierung im Jahre 1868 abgeschlofenen Vertrages die Strecke Krailsheim—Landes- grenze bei Cllrichshausen in Angriff genommen, deren Eröffnung dann 1874 gleihzeitig mit der die Fortseßung bildenden bayerischen Bahn er- folgte. Im Jahre 1864 wurde die Linie Aalen—Heidenheim dem Betriebe übergeben. ,

Der unvorhergesehene Umfang des Personen- und Güterverkehrs machte bereits Anfang der sechsziger Jahre sih in so hohem Maße fühlbar, daß ein Umbau des Bahnhofes in Stuttgart unvermeidlich war. Dieser im großartigsten Maßstabe im Jahre 1862 unter dem Staatsrath von Sigl unternommene Bau gelangte erst 1867 unter dessen Nachfolger zur Vollendung, nachdem im Jahre 1864 der jeßt regierende König die Verwaltung der Eisenbahnen und der übrigea Verkehrsanstalten von dem Finanz-Ministerium abgetrennt und dem Ministerium der auswärtigen Angelegen überwiesen hatte, an dessen Spie der Minister Frhr. von Varnbüler stand.

Minister von Varnbüler war von der Nothwendigkeit überzeugt, die Eisenbahnen in Wärttemberg, wenn nöthig, selbst mit erheblichen Opfern in den weitesten Kreisen zu verbreiten. Noch in demselben Jahre, in welchem er den Posten des Verkehrs-Ministers übernommen, wurden im Anschluß an die von seinen Vorgängern bearbeiteten ge- nerellen Pläne weitere Bahnbauten projektirt und 1865 den Ständen folgende Strecken vorgelegt und von diesen genehmigt: Heilbronn— Ingstfeld an Stelle der bewilligten Linie Heilbronn—Neckarelz, Mühlen— Rottweil , Hall—Krailsheim , Krailsheim—Goldshöfe, Wildbad— Pforzheim, Ingstfeld—Osterbecken, Krailsheim—Mergentheim, Rott- weil—Villingen und Rottweil—Immendingen, Stuttgart—Calw, Ulm— Sigmaringen, Leutkirh—WMengen und Tübingen—Sigmaringen. Von diesen Bahnen wurde die obere Neckarbahn in Theilstrecken in der Zeit vom 1. November 1864 bis 26. Juli 1870 dem Verkehr übergeben. Die Linien Heilbronn—Ingstfeld und Ingstfeld—Ober- birken wurden am 27. November 1869 eröffnet. Es folgte dann die Scchwarzwaldbahn Zussenhausen—Nagold—Horb und die Bahn Calw—Pforzheim, welche in der Zeit vom 20. Juni 1872 bis zum 30. Mai 1874 vollendet wurden. Die Linie Pforzheim— Wildbad wurde am 11. Juni 1868, die Linie Ulm—Sig- maringen in Theilstrecken in der Zeit vom 2. August 1868 bis zum 26. Juni 1873 dem Verkehr übergeben. Die Hohbenzollerbahn, von welcher bei einer Gesammtlänge von 87,505 km 40,409 km auf preußishem Gebiete liegen, deren Unterhaltung auf der ganzen Strecke Sache der württembergishen Bahnverwaltung i}, wurde in der Zeit von 1867 bis 1878 im Bau vollendet und die Theilstrecke Tübingen— Hechingen am 9, Juni 1869, Hechingen—Balingen am 1. August 1874 und Balingen—Sigmaringen am 1. Juli 1878 in Betrieb genommen. Die Tauberbahn Goldehöfe—Krailsheim— Mergentheim wurde von Goldshöfe bis Krailsheim am 15. Novem- ber 1866, von Krailsheim bis Mergentheim am 23. Oktober 1869 dem Verkehr eröffnet. : :

Die Thâtigkeit des Frhrn. von Varnbüler fand im August 1870 ihren Abschluß, indem dieser seinen Abschied erbat und erhielt. Nach kurzer interimistisher Verwaltung durch den Grafen von Taute über- nahm 9. Januar 1871 der Minister von Wähter die Leitung der Verkehrs- verwaltung, dem dann im Jahre 1873 der Minister von Mittnact folgte. War unter dem Minister von Varnbüler der weitere Ausbau des Eisen- bahnnetes vorherrschend unter Berücksichtigung des inneren Verkehrs er- folgt, so kehrte die Regierung jeßt zu dem System der Transitbahnen zurü. Rußcedein wurde die Organisation der Verwaltung dahin geändert, daß eine kollegialisch gebildete, technisch-administrative Central-Verwal- tungsbehörde, die General-Direktion der Königlichen Verkehrs-Anstalten, gebildet wurde. Dieselbe wurde dann 1881 dem Minister der

inanzen untergeordnek und zuglei die Eisenbahnbau- und Betriebsverwaltung wie vor 1858 wieder vereinigt. Die von dem Minister von Varnbüler bereits 1868 angeordneten Vor- arbeiten wurden nun zur Grundlage für weitere Eisenbahnanlagen benußt und darauf den Ständen der Bau folgender Bahnen vorgeschlagen: Heidenheim—Ulm, als Verbindung des Nordens mit dem Bodensee, Stuttgart—Eutingen—Horb und s zur Kürzung und zum Anschluß an die obere Neckarbahn, zugleih als Theilstrecke einer künftigen Kinzigbahn, von Waiblingen und von Bietigheim nach Hessenthal—Krailsheim zur Verbindung von der badishen Ostgrenze und dem Nordwesten Deutschlands bis zur bayerischen Landesgrenze bei Ellrihshausen in der Richtung auf Ans- bah und Nürnberg, Heilbronn—Eppingen zur Verbin- dung von Karlsruhe mit den Bahnen Heilbronn—Jagstfeld und Heilbronn—Osterburken, Freudenstadt—Schiltawhß zur Fort- seßung der Bahn ins obere Rheinthal und ins Elsaß, Ludwigsburg— Beihingen und Rißlegg—Wangen. Nach erfolgter Ge- nehmigung dur die Stände gelangten zur Ausführung bezw. wurden in Angriff genommen: Die Bahnen Herbertingen—Leutkirh—Isny mit Altshausen—Pfullendorf und Kißlegg—Wangen in der Zeit vom 10, Ok- tober 1869 bis zum 31. Juli 1880, die Bahn Heidenheim—Ulm in der Zeit vom 25, Juli 1875 bis zum 5. Januar 1876 mit einer proviforishen Einführang in den Bahnhof Ulm, die Murrthalbahn, Bietigheim—Hefsenthal und die Bahn Freudenstadt—Stuttgart. Wenn au durch die Erbauung dieser Bahnen zwar einige Zeit durhch die von ihnen bereitete Konkurrenz die Rente ctwas herabgedrückt wurde, so führte doch später der gesteigerte Auslandsverkehr wieder zu einer ver- bältnißmäßigen Mehreinnahme. Stand die Rente in den Jahren 1854 bis 1864 auf der Höhe von 5,5 °/9 und war sie bis 1870 auf 3,25 % gesunken, so hatte sie sich im Jahre 1886/87 auf 3,16 9% und darüber troß des anwahsenden Anlagekapitals erhalten. Auch ferner wurde dem Auslandsverkehr Rehnung getragen. Am 1. November 1886 wurde die Kinzigbahn, Freudenstadt—Schiltach, in Betrieb geseßt, wie bereits am 9, Oktober 1878 die auf dringendes Verlangen Badens gebaute Bahn Heilbrorin—Eppingen.

Von onderer Bedeutung ist die in jüngster Zeit erfolgte Einfüh Led Bats von Sekundärbahnen in Württemberg, von denen die Bahn Stiltahß—Schramberg bereits in Angriff genommen ist. Außerdem wurde die Erbauung folgender Vollbahnen geleitet: Leutkirch—Memmingen und Hergaz— Wangen als nähere Verbindung zwischen dem Bodensee einer-, Büchloe und München andererseits, und Sigmaringen—Tuttlingen, welche als Militärbahn dad Necktar- mit dem Donauthal verbinden soll.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

estrigen Nummer des „Berl. Volksbl.* wird ein sehr ausführliher Artikel über den „Organisations-Entwurf der (sozialdemokratishen) Fraktion“ veröffentliht, in welhem der Verfasser, der Reichstags-Abgeordnete Bebel, den Versuch mat, alle Einwendungen der Parteigenofsen gegen den Entwurf von sach- lihen und persönlihen Gesichtspunkten aus zu widerlegen. Er faßt die in den Versammlungen widerstrebender Parteigenofsen laut gewordenen Ein- wände dahin zusammen, daß sie sich rihten 1) gegen die kontrolirenden Funk- tionen, welche die Fraktion in N, nach dem Entwurf ausüben soll und 2) gegen die Art der Vertretung der Parteigenossen auf dem Parteitage. In ersterer Beziehung wird der Beweis, daß der Entwurf das Re(hte treffe, indirekt zu führen versucht. „Geseßt den Fall, {reibt Bebel, der Parteitag würde dem Wunsche der Opponenten gerecht und beshließe, was in dem der Fraktion vorge- legten ersten Entwurf bereits enthalten war, aber aus rein prafktischen Gründen beseitigt wurde, nämli, daß eine besondere Kon- trolkommission eingeseßt würde, welche die Parteigenossen des- jenigen Ortes, au dem sie ihren Sitz hat, zu wählen hätten, so wird doch kein Mensch behaupten wollen, daß diese so zusammen- geseßte Kommission ein ganz besonderes Maß von Intelligenz gegen- Über der Fraktion besiße. Daß in Bezug auf Geshäftskenntniß und unparteiishes Verfahren eine Kommission der Fraktion siher ebenso piel Garantie bietet, wie eine in Magdeburg, Hamburg oder München gewählte fünf- oder siebengliederige Kommission aus der Mitte der Parteigenossen eines cinzelnen Ortes, ist doch wohl anzunehmen. Das können nur Diejenigen bestreiten, die in der Fraktion einen Aus\{chuß von „Geshäftspolitikern“ und „korrumpirten“ Ge- nossen erblicken. Es \ceint bei einem kleinen Theil unserer Genossen dahin gekommen zu sein, daß sie einen der Ihrigen, sobald er Reihs- tags-Abgeordneter geworden ist, mag er auch vorher für einen der tühtigsten und besten Genofsen gegolten haben, nunmehr für einen Parteigenofsen zweiter Klasse ansehen, dem jede Niederträchtigkeit und Slechtigkeit zuzutrauen ist u. \. w.“ In Bezug auf den zweiten Punkt wird der Nachweis zu erbringen versucht, daß der Entwurf im Sinne der gegnerischen Stimmen günstiger sei, als Be- stimmungen früherer Organisationen, und in Rücksiht auf die {wache Vertretung der Großstädte auf dem Parteitage bemerkt Bebel: Das Recht der Vertretung ist in erster Linie eine Geld- frage. Unter all’ den Wahlkreisen, Über deren ungerechte Bevorzugung man klagt, ist niht einer, der von dem Rechte, drei Mann zu wählen, Gebrauch machen kann. Die meisten werden garnicht vertreten sein, . wenn niht ein großstädtisÞher Parteigenosse bei ihnen ein Mandat \ich holt. Dann ist aber die Großstadt, nicht die Provinz vertreten. Andere besser mit Geldmitteln ausgerüstete unter diesen Wahlkreisen werden mit Ach und Krach einen Vertreter senden können ; so bilden also in Wahrheit und ohne weitere Begünstigung schon jeßt auf dem Parteitage die Vertreter der großen Städte und der großen Industriebezirke die Majorität. Dagegen giebt es einen durch- \{hlagenden Grund, der es sogar wünshbar machte, daß gerade das platte Land reht \tark auf einem Parteitag vertreten wäre, wenn i dies überhaupt erzwingen ließe. Das ist die Nothwendigkeit, die Agitation aus den Städten auf das platte Land hinauszutragen . . Daß A \{wacchen Wahlkreise ab und zu durch Städter vertreten werden, hat für. sie so gut wie gar keinen Werth. Umgekehrt würden wir von den Vertretern des platten Landes Vieles erfahren, was wir heute gar niht wissen, weil uns die genaue Kenntniß der Zustände auf dem platten Lande fehlt. : :

Unter den Berliner Metallarbeitern, schreibt die Berl. „Volks-Ztg.*, maht sich die Meinung geltend, daß an den Niederlagen in Folge der Maifeier die jeßige Form der Organisationen Schuld habe. Bisher wurden auch die „Berufs- genossen“, also die niht handwerksmäßig ausgebildeten Kräfte, an- \tandslos in die bestehenden Vereinigungen aufgenommen; von diesem Grundsaß sind aber die Former bereits abgekommen, indem sie das Wort „Berufsgenossen“ von der Firma ihres Vereins streihen wollen. Sie schreiben ihr Unterliegen bei dem leßten Strike den „unqualifizirten* Arbeitern in ihrem Fache zu und wollen sich von diesen nicht mehr „werfen“ lassen. Auch die Eisen- und Metalldreher sind im Begriff, sich als besondere Branche zu vereinigen; sie waren zu diesem Zweck am Dienstag Abend versammelt, und es wurde nach sehr stürmishen Ver- handlungen beschlossen, eine Kommission zur Ausarbeitung eines Statuts für den neu zu begründenden „Dreher-Verein* zu wählen. Die Anhänger des Allgemeinen Metallarbeiter-Vereins für sämmtliche Berufszweige, welhe der Gründung des Dreher-Vereins energisch widersprachen, hatten \sich \{chon vor dem Beschluß aus dem Saal entfernt, weil einem ihrer Redner das Wort entzogen werden sollte. Eine Resolution, welche dahin ging, von der Gründung eines Dreher: vereins Abstand zu nehmen, wurde, wie wir einem Bericht des „B. Volksbl.“ entnehmen, mit großer Mehrheit abgelehnt. Das leßtere Blatt be- rihtet ferner über eine Versammlung der Schhrauben- und Façondreher, welhe am 12. d. M. hier stattfand, um über Mittel und Wege zu berathen, wie die gegenwärtig dem Fachverein fernstehenden Kollegen wieder zur Organisation herangezogen werden können. Die Diskussion endete mit der Annahme eines Antrages, durch welchen sämmtliche Koklegen aufgefordert werden, sich sobald als möglich, ob öffentli oder geheim, in den Fachverein wieder aufnehmen zu lassen. Am lebten Dienstag fand hier in Berlin eine der „Volks3-Ztg.“ zufolge wohl von tausend Personen, zumeist Plätterinnen, besuchte für sämmtliche Unternehmer und Arbeitnehmer der Wäschebran(che einberufene öôffentliche Versammlung statt Behufs Besprechung der Frage, auf welche Weise es zu ermöglichen set, die innerhalb der Branche vorkommenden Streitigkeiten zur allgemeinen Zufriedenheit zu regeln. Referent war der Wäschezushneider Möllring, unter dessen Aegide der Plätterinnen-Verein, sowie der Verein der Wäsche- näberinnen ins Leben getreten ist, Derselbe beleuchtete die Verhält- nisse in längerem Vortrage und gelangte zu dem Sw{lusse, daß ein gütlihes Verhandeln mit den Prinzipalen nicht möglih sei, da dieselben nie in die Versammlungen der Arbeiter troß Einladung kämen, daß die Arbeiter nunmehr auf güt- lihe Verhandlungen zu verzihten und deswegen ihre Orga- nisationen zu stärken und groß zu machen hätten. In diesem Sinne gelangten zwei Resolutionen zur Annahme. Auch wurde eine Gesammtorganisation sämwtliher Spezialitäten der Wäschebranche ins Auge gefaßt und eine Kommission gewählt, die dieser Frage näher treten und vorerst im engeren Kreise berathen soll.

__In Leipzig wählte am Dienstag eine Versammlung der an Hülfsmaschinen beschäftigten Arbeiter der Metallbranche zwei Vertreter in die Gewerkschafts-Kartellkommission, welche, der „Lpz. Ztg.“ zufolge, am 27. August ihre erste Sißung abhalten wird. Der in Leipzig bestehende Fachverein der an Hülfs- maschinen beshäftigten Metallarbeiter wird \sih, wie in der Versammlung erwähnt wurde, wegen zu geringer Betheili ung auflôsen und seine Mitglieder dem nach Ablauf des So- zialistengeseyßes jedenfalls wieder erstehenden allgemeinen Fach- verein der Metallarbeiter überweisen. ó

In Chemnitz faßte, wie dasselbe Blatt berichtet, eine W irker- versammlung den Beshluß, auch für Wirkwaaren eine sogenannte Kontrolmarke einzuführen. Das heißt, man will die Wirk- waarenkäufer zu bewegen suchen, nur solche Artikel zu kaufen,

In der

die mit e o zu s{hügßenden versehen iefind die

ein soll, daß den betreffenden Wirkarbeitern ihre Wünsche bezüglich der Löhne und der Arbeitszeit erfüllt sind. L Da Ee E e Qo De Leue

er achergehülfen ber getroffen ift. Jun der deutschen Wirkbranche dürfte die Marke höchstens bei dem kleinen Detailverkehr zur Geltung kommen. :

Aus London berichtet die „Allg, Corr.“: Jn den Tilbury Dodcks strikten gestern“ sämmtliGe Werftarbeiter, ermittelt worden, daß die Verwaltung einige Arbeiter beschäftigt, die niht dem Dockarbeiterverbande angehören.

Zur wirthschaftlihen Lage.

Die Baulust hat in den großen Städten der Provinz Branden- burg, vor Allem in Berlin, entschieden abgenommen, weil die Unter- nehmer nach den Erfahrungen des vorigen Sommers Verluste durch Maurer-Ausstände fürhten und die großen Kapitalkräfte, welche den Unternehmern bisher die erforderlihen Bausummen vorschossen, aus ihrer zurückhaltenden Stellung bei dieser unsiheren Lage nicht heraus- utreten gewillt ersheinen. Viele Arbeiter, welche sonst als Tagelöhner bei den Bauten beschäftigt wurden, sind brotlos geworden, und das Angebot an Arbeitskräften, sowie die geringere Nachfrage dürfte chwer auf den Lohnsaß drücken. Auch die Ziegeleien werden hierdurch in Mitleidenschaft gezogen. Die Preise für Steine sind fast überall gesunken; in Keßin werden 21 bis 24 A für 1000 Steine frei Ufer Berlin erzielt, in Rathenow für rothe Mauersteine frei Ufer Berlin 30 bis 36 #, für weiße Mauersteine frei Ufer Berlin 26 bis 30 M, für Dachsteine frei Ufer Berlin 28 bis 30 A4 Troß- dem wird auf den Ziegeleien in alter Weise weiter gearbeitet. Auch die Löhne in den Ziegeleien sind nirgends zurückgegangen; in Ketzin E 2,29 M bis 3 G Tagelohn und 3 # bis 5 e Akkordlohn

ezahlt.

Die Großindustrie wie das Handwerk leiden gegenwärtig unter zwei ungünstigen Einflüssen, einerseits unter der Steigerung der eile für die meisten Rohmaterialien und der Erhöhung der Arbeits-

öhne, andererseits unter der Unsicherheit und Zurückhaltung im Geschäft in Folge der periodisch wiederkehrenden Arbeitsaus- stände. Auch wird es \{chwer empfunden, daß das beweg- lihe Kapital aus Furcht vor Verlusten, wie sie im ver- flossenen Jahre wiederholt durch Arbeitsausstände veranlaßt sind, in weit geringerem Maße als bisher in inländischen industriellen Unternehmungen angelegt wird, und daß statt dessen viele Kapitalisten sich ausländischen Anleihen zuwenden. Die Arbeitszeit ist im Allgemeinen die alte geblieben ; indeß wird auf vielen Fabriken versucht, den zehnstündigen Arbeitstag einzuführen.

eine Gewäh

Haushaltungs\ch{ulen.

In der Stadt Düren ist eine von den Erben Oscar Schüll gestiftete Haushaltungs\{chule für unbemittelte Mädchen eröffnet worden. Die in der Stadt St. Vith in der Eifel bestehende Haushaltungs\chule für Bauerntöchter ist stets voll besetzt und erfreut \sich lebhaften Zuspruhs aus allen Theilen der Provinz. In der Stadt Aachen wird in dem sogenannten Arbeiterinnens- Hospiz eine Haushaltungs\ch{ule für Töchter von Fabrik- arbeitern in sehr zweckmäßiger Weise betrieben.

Die Unfallversiherungsverhältnisse der Textil- Industrie.

Aus dem Geschäftsberiht der Sektion VI. der Rheinish-West- fälishen Textil-Berussgenossenshaft für 1889 dürften einige Zahlen von besonderem Jnterefse sein. Hiernah wurden im Jahre 1889 an 23 291 Arbeiter und Beamte im Ganzen in der Sektion an Löhnen und Gehbältern gezahlt 14 614 144 453 „S und es gelangten 310 Unfälle oder 1,3 9/0 der durshnittlich beschäftigten Arbeiterzahl zur Anmeldung. An einmaligen Entschädigungen für Beerdigungen, Kur und Verpflegung und einmaligen Abfindungen wurden 3024 46 03 Z und an 45 Renten- empfänger im Ganzen 5334 A 70 H gezahlt, während die Ver- waltungskosten, unter denen an Hauptausgaben rund 4000 „« für den Beauftragten, 3400 # für Beamtengehälter außerdem, und 1100 #4 für Verwaltungsaufwand und ärztlihes Honorar figuriren, im Ganzen 10449 4 58 S betrugen.

Spareinlagen.

Der Betrag der Spareinlagen im Regierungsbezirk F rank - furt a. O. hat bei 53 Sparkassen im Jahre 1889/90 um 10822600 zugenommen und ift in den ey 5 Jahren von 60 562 909 M4 auf 107 962 382 MÆ, also um 47 399 473 M gewachsen.

Es betrugen- die neuen Einlagen 27 885 025 #4 27 5, wogegen nur 20145 774 Æ# 20 S zurüdckgezogen wurden. Die Reserve-Fonds betrugen am Jahres\{lusse 8 850 818 4 33 4 Z. Aus den Melame Fonds sind zu öffentlihen Zwecken verwendet im abgelaufenen Rech- nungsjahre 272 368 A 37 S, seit dem Bestehen der Sparkassen 2710408 M 87 S.

Die Zahl der im Umlauf befindlihen Sparkafsenbücher ist um 17 563 Stück auf überhaupt 271 269 Stück gestiegen, sodaß auf ungefähr jede vierte Person im Bezirk ein Sparkafsenbuch entfällt ; 86170 Stück Sparkassenbücher lauten über Beträge unter 60 Der größere Theil der Sparkassen gewährt noch 34% Zinsen, nach- dem dem Bestreben, den Zinsfuß auf 3 9% aae d A entgegen getreten ist. Jn dieser Entwickelung des Sparkassenwesens bekundet sich ein erfreuliher Fortschritt in der Wohlhabenheit und dem Spar- finn der Bevölkerung.

Fisherei und Schiffahrt.

Aus S chleswig schreibt man uns: Der Heringsfang an der Ostküste war im April mäßig, besserte sich aber im Mai und verlief in der S(lei in Folge günstiger Preise re@t gut, An der Westküste war die Fischerei von nur mäßigem, theilweise {lechtem Erfolge, namentlich auh die Störfischerei, welhe nur im südlihen Fahrwasser der Elbe etwas günstiger sich gestaltete. Die Hochseefischerei lieferte recht gute Erträge, namentlich an kleinen Schollen.

Die Schiffahrt ist im Allgemeinen lebhaft gewesen, so namentli in Kiel und auch in Burg a. F, In leßterem Orte haben auch die kleineren Schiffe in Folge der vielen in diesem Jahre stattfindenden Neubauten durh Herbeibringung von Baumaterialien vollauf Be- \chäftigung gefunden. In Flensburg sind von Schiffen eingemeldet 912, groß 110802 cbm, aus8gemeldet .519, groß 118 396 cbm. Im Sonderburger Hafen sind, abgesehen von dem lebhaften Dampfschiffsverkehr, 168 Schiffe mit einem Raumgehalt von 18 225 ebm ein- und auêgegangen.

Sparkassenwesen in Dänemark.

(F) Nah dem Bericht über die Thätigkeit der Sparkassen im Königreich Dänemark während des Rehnungsjahres 31. März 1888/89, den der Königlihe Sparkassen/Inspektor dem dänishen Ministerium des Innern erstattet hat, bestanden am 31. März 1889 539 Spar- kafsen oder eine mehr als im Vorjahre, Von diesen Sparkassen waren sieben sogenannte Schul- oder Oeresparkafsen, deren Einlagen in anderen Sparkassen angebracht werden; von den übrigen 532 S befanden 144 in den Städten (27 davon waren jedoch Abtheilungen von anderen Juastituten) und 388 auf dem platten Lande. Das gesammte von den Sparkassen verwaltete Kapital betrug am 31. März 1889 507 235 225 Kronen, wovon 476 392 050 Kronen das Guthaben der Sparer bildeten; leßteres hatte im Laufe des Rehnungsjahres um 17 911 294 Kronen zugenommen und die Anzahl der ausgegebenea Sparkassenbücher war gleichzeitig von 778 106 auf 823 709 Kronen gestiegen. Die meisten Einlagen hatte die Sparkasse für Kopenhagen und Umgegend mit 91 770 248 Kronen, dann folgen die Sparkasse des Stiftes Fünen mit 31,6 Millionen Kronen, die des seeländishen Bauernstandes mit 26,9 Millionen Kronen u. \. w. An Zinsen gewährten die meisten

Ra I A Ls insen is “übrigen Sparkassen betrugen

6%. Die 3 den Einlagebedingungen.

Literatur.

* Geshichte des Kammergerihts in Brandenburg früheren Präsidenten des niglihen Nam ecgeriges, jeßigen Staatssekretärs im Reichs- Suftiza ehlschläger von dem Amtsrichter Dr. jur. Holt e verfaßte Werk, welches die erste Abtheilung der zur Es L Preußischen Rechtsgeschichte* bildet 1 ranz Vahlen in Berlin erscheint, ift bestimmt,

Lüdke in der juristishen Literatur auszufüllen. Fehlt es doh bis jeßt an einer Geshichte dieses preußishen Gerichts- hofes, in dessen Geschiken \sich die Politik der Landesherren und die Zeitverhältnifse mit großer Klarheit widerspiegeln, mit dem eine Reihe der berühmtesten Namen, eine Summe ehrlihster Arbeit und mannhafter Gesinnung unauflö3lich verbunden ist, und in dem altpreußishe Gerechtigkeit und unershrockene Pflichttreue einen weithin

reußen. Das auf Veranlassung des

mt von O

und im Verlag von eine fühlbare

wirkenden Brennpunkt a haben. Versue, des Kammergerichts abzufassen, sind zwar

worden, aber nicht zum Abschluß gelangt ;

faffung Brandenburg-Preußens mit umfaßte,

(Berichtsverfassung in der Mark Brandenbur des Kammergerihts von

welche indeffen unvollendet geblieben ist.

digkeit bringen

Der erste kürz;lich erschienene Iheil geht bis zur Reformation des Kammergerihts im Jahre 1540 und behandelt \chnitt die Zeit bis zu Kurfürst Friedrih Il. Es-werden darin die Stellung der Markgrafen als Gerichtsherren, die Vogteigerihte und das Hofgericht, die Polen in den Landeshauptmannschaften sowie

esprochen und zugleich eine Schilderung der

das oberste Hofgericht Rechtspflege unter den Ascaniern, Bayern, ersten Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern zweite Abshnitt behandelt dann das

wurde.

Aktenstücken aus der vorgenannten Zeit beigefügt.

von 529 4%, 3 29/0, 16 3 9 6B 8 3 R uf %/9 1 41 o au t

1

MbeaG gemacht wo

Stoff zu weit gegriffen war und auch die Geschihte der Rechtsver- so in der im Ma- nuskripte noch vorhandenen Arbeit des Vize-Präsidenten des Ober- Tribunals Dr. Heinrih Gottlieb Köhler: „Die Geschichte der älteren : C und die höchsten preußi- \chen Gerichtshöfe“, sowie in der von dem verstorbenen Chef-Präsidenten Strampf unter Beihülfe hervorragender Juristen begonnenen Geschihte des ihm unterstellten Gerichtshofes, L Der Verfasser des vor- liegendewz2Wetrk s hat sih engere Schranken gezogen und will nur die Geschichté des Kammergerichts, diese aber mit mögli{hster Vollstän-

Luxemburgern und den . gegeben. Der j Kammergericht Kurfürst Friedrih I. und seinen beiden Nawhfolgern, der dritte die Zeit Kurfürst Joachim's T., unter dessen Regierung im Jahre 1503 der Beschluß, eine Kammergerihtsordnung zu entwerfen, gefaßt Es werden darin der Stand der Vorarbeiten in den Jahren 1516 und 1517, der Charakter des Entwurfs in seiner leßten Faffung und die Verwirklichung desselben besprohen, während si der vierte Abschnitt mit der Einführung, dem Inhalt und Charakter wie der Dur@führung der Reformation vom 8. März 1540 beschäftigt. Als Einleitung dient eine Darstellung der brandenburgishen Geschichte bis zum Jahre 1540, als Beilagen sind cine Anzahl von Urkunden und

—5 9% je nach } dritte bis zum Jahre 1848 reichen,

welche handeln, fortfällt.

* Uniformenkunde. Lose widelung der militärishen Tracht riedrich eiträge | Verlag voa Ma berechnet, dürfte aber auch von hohem Interesse sein. berühmten sodann aber auch

willigen-Formationen von 1813. eine Geschichte der Grenadier-Jäger von 1807, des

weil der

1809. Daß die Abbildungen in

Nr. 43. Inhalt:

Erwerb und Verluft.

stattungs8anspruch des im ersten Ab- Krankenhause gewährt ift.

der Hülfsbedürftigkeit. Preußi

unter Betrag nicht überschritten wird.

Leichen. Stellenvaka nzen.

so auch der zu einer

Ehefrau in Bezug auf Erwerb

Der Plan des gesammten Werkes is auf vier Theile b et. Der zweite soll bis zum Regierungsantritt König Fries ag ‘det uch

wickelung des Kammergerichts nebst dem ftatistishen Material und einer Lokalshilderung bringen. Auh dem zweiten Theile wird eine kurze geshihtlihe Uebersicht über die Entwickelung des Landes vorangehen, bei den beiden leßten Theilen, die nur die neuere Zeit be-

gezeichnet und mit kurzem Tert verschen von Richard Knötel. ! ax Babenzien in Rathenow. Das Militärmalers ist zunächst wohl für Militärs, Historiker und Künstler für alle Freunde des Soldatenstandes | von G 2 In dem Werk sollen einmal alle älteren Regimenter der einzelnen deutshen Staaten dargestellt bbildungen seltener werden, namentli solcher von Truppentheilen, die nur vorübergehend zum Bestand der einzelnen Armeen gehört haben, wie z. B. die Frei- ( 1 Das erste jeßt vorliegende Heft | enthält die Abbildungen von Uniformen des Regiments Anhalt (1698), des Regiments e Daten (1758) und

(1814) und eines bayerishen Grenadier- Tambours aus dem Jahre

absolut korrekt sind, dafür bürgt dec Name des Herausgebers.

Preußisches Verwaltungs-Blatt, Wowenschrift für Verwaltung und Verwaltungsrechtspflege in Preußen, herau8gegeben von Dr. jur. Binseel. Carl Heymanns V Zum Begriff Regiebau. Die Kranken- versiherung der Arbeiter in Deutschland im Jahre 1888. Ge- sammtarmenverband als Ortsarmenverband. Unterstüßungswohnsitz- S : Hülfsbedürftigkeit im lihen Sinne. Abschiebung von Hülfsbedürftigen. Hervor- treten der Hülfsbedürftigkeit in einem Landarmenbezirk. Er- ( Armenverbandes im Falle, da Krankenkassenmitglied, dem statutenmäßig nur der Anspruch auf freie ärztlihe Behandlung und freie Arznei zusteht, auf Veranlassung der Krankenkasse die erforderliße Kur und Verpflegung in einem Erstattungspfliht der Landarmen- verbände ; Kontrole betr. Aenderung hinsihtlih der Hülfsbedürftigkeit und des Unterstüßungswohnsi es; neuer Pflegefall oder Fortseßung isher Tarif vom 2. Juli 1876. Die Apotheker-Vereins mit der- Beilage Repertorium der Pharmacie, berausgegeben vom Deutschen Apotheker-Verein durch den Geschäfts- führer J. Greiß in Berlin hat in Nr. 67 des V. Jahrgangs folgenden Inhalt : Bekanntmachungen. Zeitbetrahtungen. Tagesnachrihten und Personalnotizen. Eingesandt. Wissenschaftlihe Mitthei-

Grmittelung der Selbstkosten der Armenkrankenpflege, um zu prüfen, ob der Betrag der Selbstkosten durch den in Rehnung gestellten

Ortsarmenverbande die Anstellung einer Klage übertragen ? Polizei- Verordnung gegen die Verbreitung ansteckender Krankheiten durch

Nr. 44. Inhalt : Personalnahrihten. Kommunalzugehörig- keit von Grundftücken zum Stadtbezirk. Gemeindeabgabenfreiheit der „servisberechtigten Militärpersonen des aktiven Dienststandes*, i l Militär-Bildungsanstalt (Kriegéakademie) kommandirten nihtpreußischen Offiziere. Unterstüßungswohnsißz- Erwerb und Verlust dur Geisteskranke. Selbständigkeit der

und der leßte die neueste Ent- ortes.

Blätter zur Geschichte der Ent- in Deutschland. Herausgegeben, | vakanzen. Werk des bekannten

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Ursachen,

Banners der freiwilligen Sachsen

allen militärischen Einzelheiten

erlag in Berlin W., Jahrg. XI | Storch. D

lexikon. armenrecht-

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in Berlin und liebhaberei IL

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Rezepte.

und Verlust des Unterstüßungs-

wohnsites im Fall der Entlassun

Es steht geschrieben! Plauderecke: Lebendige Nqgchtlampen. große des Bauchredens. thiere? Billiger Ersaß. Der Einfluß der Witterung auf die Singfstimme. sücbtigkeit. Am Sheidewege. Nach zwanzig Jahren. Ein empfehlenswerther Arzt. Nach der Saison. 2. Blatt: Kory- phäen des internationalen Medizinerkongresses. er internationale Mediziner - Kongreß in Berlin. Zu dem vorstehenden Bilde. Aus der Frauenwelt ; Praktische E E 5 : enkübungen. HumoristisWes: Berechtigte Frage. Mit einer Originalzeihnung. P E Die Nr. 33 der „Gefiederten Welt“, Zeitschrift für BVogelliebhaber, -Züchter und -Händler, herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg, Creuß'\he Verlagsbuchhandlung, R. u. M. Kretsch- mann), enthält : lihen Regelung und Ueberwachung des Vogelfanges und Vogelhandels

ihres Ehemannes aus dem

use bezw. der Rückehr desselben in die Familienwohnung. C von Dea igen L UÜntecfbungpflibt des Dienst euer egefall oder Fo ung der Hülfsbedürftigkeit. Erftattungsanspruh der Armenperbänte fn Fall de E ou E Gu DerDas de ge Be bei An: Hülfs- edürftigkeit im armenrechtlichen Sinne. Aufla d Auf ; die Oeffentlihkeit des - Orts. D O gestohenen Torfes. Beantwortung von Anfragen. Stellen-

„Schorer's Familienblatt * hat in Nr. 32 folgenden Inhalt : Künstlerblut. Roman von H. Schobert. (6. Fortsegung.) Die Hieroglyphen des Lebens. Von Alfred Friedmann. Mit Vignette ch. Willy. Ein Lebensbild von Hermann Dupont. Mit Illustrationen von H. Lefler. Gesicherte Familienheimstätten. Es steht geshrieben: Gediht von Hans namigen Bilde. Referendar. Humoreske von Marie Landmann. (Shluß.) Kunst- Die Raft im Walde.

der Unterbringung

Entwendung ungestochenen und

cis. Zu dem gleih- Das Leben nah der Enthauptung. D

Nach dem Gemälde von H. Zügel. Nah dem Gemäld2z von O. Gold- i Kleine Wirkungen. —. Als das älteste Vorkommen Matthias Claudius. Sehen die Tiefsee-

Ein passender Bibeltert. Ursache der Mond-

Skizzen von Karl

Gute Gedanken.

3, Biatt: Kinderstube. Scchönheits-

Zum Vogelshuß: Gutachten in Betreff der polizei- der nähsten Umgegend. Thiershuß und Vogel-

Weiterer Züchtungs-Beriht. Die Vogelwelt von Neustadt a. H. und seiner nächsten Umgebung (Fortseßung). Kranke Dohlen.

Abzug der Rofenstaare 2.

Apotheker-Zeitung“, Organ des Deutschen

„Liesegang's photographishes Arhiv* hat in der Nr. 652 von 1890 (XVI, Heft) folgenden Inhalt: Photographie. Silberverstärkung der Negative. Weshalb ex- plodirt ein mit Chlorknallgas gefülltes Gefäß im Lichte? Ueber den Gebrau der Blenden. Mosaik. Photomechanishe Glasäßung. Deutsche Patente.

Gerichtliche

Von G. Mercator. Photographishes

E ——

1. Steckbriefe und L Sen 2. Zwangsvollstreckungen, Aale 2 erufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

Verloofung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren.

orladungen u. dergl.

Deffentlicher Anzeiger.

5. D nen auf Aktien u. Aktien-Gesellsh. 6. L aften.

7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenshaften.

8. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelb 9, Verschiedene Bekanntmachungen.

anken.

1) Stecckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

[28961] Urtheil.

In der UntersuGbungssache gegen den Unteroffizier der 4. Compagnie 8. Württembergishen Infanterie- Regiments Nr. 126 Ernst Karl Krage, geboren den 12. Oktober 1862 zu Penkun, Preußen, den 4. No- vember 1884 eingestellt, seit 21. Oktober 1886 Unteroffizier, ein Uhrmachergehülfe,

erkennt das heute niedergeseßzte Kriegsrecht auf Grund des §. 802 des I. Bd. der Kriegsdienstordnung und des Art. 174 der Württ. Strafprozeßordnung S mit Stimmeneinheit durch Urtheil zu

echt:

es solle der Unteroffizier Krage der Fahnenflucht (SS. 69, 70 des M. Str. G. B.) in contuma- ciam für \chuldig erklärt, das ihm etwa zu- stehende oder künftig anfallende Vermögen un- beshadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein, wegen seiner Bestrafung aber das Weitere nah seiner Wiederbeibringung ergehen. So gesprochen im heute niedergeseßten Kriegsrecht.

Garnison Straßburg, den 30. Juli 1890.

Folgen die Unterschriften. Vorstehendes Urtheil wird hiermit bestätigt. Stuttgart im Königlichen Militär-Revisions-Gericht,

den 8. August 1890.

(Siegel.) Frhr. v. Lupin, General-Lieutenant. Habermaas, General-Auditeur.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[18122] Das Königliche Amtsgeriht München I., Abtheilung A. für Civilsachen, A am 14, Juni 1890 folgendes Aufgebot er- assen:

Die zum Rücklasse des Bauern Josef Bergmaier von Scierlhof gehörige und auf dessen Namen vin- kulirte K. Bayer. 4% Grundrentenablösungsobli- gation Kat. Nr. 114 010/197 239 zu 1000 Fl, welche in Folge Erbganges auf die Bauernwittwe Katharina Krinner von Niederschneiding und deren Kinder Franz, Alfons, Josef, Georg und Katharina Krinner übergegangen ist, ist zu Verlust gegangen.

Auf Antrag des K. Advokaten und Rechtsanwalts Börger in Straubing Namens der Katharina und des

ranz Krinner und des Bauern Georg Brunner von

iedershneiding als Vormundes des Alfons, Josef, Georg und der Katharina Krinner wird nun der Snhaber obiger Obligation aufgefordert, spätestens im Aufgebots- termine am Dienstag, den 30. SCIEGBE 1890, Vormittags 9 Uhr, im diesgerihtlihen Geschäfts- zimmer Nr. 19/1. (Augustinerstock) seine Rechte bei gefertigtem Gerichte an uneven und die Obligation vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung olgen wird. ünchen, am 17. Juni 1890. Der geshäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber. (L. 8.) Hagenauer.

[28969] Aufgebot. Der seit 1856 vermiüte Schuhmatwer ¿Pini ohann Heinri Brensel von Allendorf, Sohn des chreinermeisters Benjamin Brensel und Ehefrau

Gertrude, geb. Breul, wird hiermit auf Antrag seines Sohnes, des Händlers George Christian Brensel von hier, zur Zeit in Ottensen bei Ham- burg wohnhaft, aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. Dezember 1890, Vormittags 114 Uhr, im Sißungszimmer des hiesigen Amtsgerichts ange- lebten Ausgebotstermine perfönlich oder schriftlich si) zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt wird. Die Erbbetheiligten baben ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen und werden alle Diejenigen, welhe über das Leben des Vermißten Kunde geben können, aufgefordert, Mittheilung hier- über bei Geriht zu machen. Allendorf, den 15. August 1890. Königliches Amtsgericht. gez. Spangenberg. Veröffentlicht: Diebel Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[28970] Aufgebot.

Der Arbeiter Friedrich Wilke (genannt auch Wilk) aus Stendal, geboren am 5, Oktober 1797 zu Venglingen, ist seit dem Jahre 1854 verschwunden. Sein Sohn, Arbeitsmann Joachim Gottfried Wilke zu Stendal hat das Aufgebot behufs Todeserklärung beantragt.

Der Verschollene bezw. die unbekannten Erben und Erbnehmer desselben werden aufgefordert, \ich spätestens in dem auf den 22. Juni 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgeriht, Domstraße Nr. 12, Zimmer Nr. 2, bestimmten Aufgebotstermine zu melden, widrigen- falls der Verschollene für todt erklärt werden wird.

Stendal, den 11. August 1890,

Königliches Amtsgericht.

[28971]

Lage. Nachdem eine volljährige Miterbin auf den geringfügigen Nachlaß der kürzli hier verst, Wittwe Memel verzichtet, und die Vormünder der minderjährigen Johanne Memel den Nachlaß nur mit der Wohlthat des Inventars angetreten, auch das Aufgebotsverfahren beantragt haben, ift Aufgebots- termin auf Mittwoch, 15. Oktober 1890, Morgens 10 Uhr, angeseßt, wozu Alle, welche Anspruh auf Befriedigung aus dem Na@lasse zu haben vermeinen, hiermit unter dem Rechtsnachtheil hierher vorgeladen werden, daß niht angemeldete Ansprüche später nur insoweit noch berücksichtigt werden sollen, als die Erbin zur Herausgabe des aus der Erbschaft Empfangenen nach allgemeiner Rechtsvorschrift überhaupt noch verpflichtet ist.

Lage, den 15. August 1890.

Fürstlih Lippishes Amtsgericht. Nieländer.

F Aufgebot.

Es wird zur geineluen Kenntniß gebracht, daß

1) der PolizeirÆister Theodor Ernst Fromberg in Kamerun, z. Zt. wohnhaft zu Varel, Sohn des

ôörsters Adam Fromberg und dessen verstorbenen

befrau Caroline, geborne Lork, zu Napiwoda,

2) und die Johanne Bernhardine Braud, wohn- haft zu Varel, Tochter des Eisenwerksarbeiters Jo- hann Diedrich Georg Brand und defsen Ehefrau

e

Die Bekanntmachung des Aufgebots hat in der Gemeinde Stadt Varel und durch den „Reichs- Anzeiger* zu geschehen.

Varel, am 11. August 1890.

Der Standesbeamte. Weber.

[28974]

Das von dem am 25. Mai d. Is. zu Dessau verstorbenen früheren Pensionär Th. Piper zu Pinnowhof und seiner Ehefrau Doris, geb. Was- muth, zum Protokolle des vormaligen Großherzog- lien Amtsgerichts hieselbst vom 3. Dezember 1857 errihtete we{selseitige Testament ist, soweit das- selbe die Verfügung des verstorbenen Ehegatten be- trifft, heute publicirt.

Warin, den 8. August 1890.

Großherzoglihes Amtsgericht.

(28367) Bekanntmachung.

Das Königlie Amtsgeriht Abtheilung II. zu Kappeln hat dur Urtheil vom 11. August 1890 den zwishen dem Partikulier Friedrih August Frank und Ehefrau Anna Louise Dorothea, geb. Jessen, in Wippendorf und dem Käthner Carl Friedrich Christian Schoof daselbst abgeschlossenen Vertrag vom 30. August 1875, aus welchem eine Kaufgelds- restforderung von 9840 #, zu 4 9% verzinslich, seit 1. November 1875 für die Eheleute Frank im Grundbuch von Wippendorf Bank 11. Blatt 36 Ab- o III. Nr. 1 eingetragen steht, für kraftlos erklärt.

Kappeln, den 15. August 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung Il.

[28968]

Die Hypothekenurkunde über die Forderung von 833 Thlr. 10 Sgr. mütterlicher Erbgelder ter 4 Geschwister Friedrih, Henriette, Gottlieb und Amalie Volkmann und 16 Thlr. 20 Sgr. Hoh- zeitskosten der Henriette und Amalie Volkmann, eingetragen im Grundbuche des dem Besizer Rudolf Volkmann gehörigen Grundstücks Hohenfürst Nr. 20 Abth. T. Nr. 1 is dur Urtheil vom 15. August 1890 für kraftlos erklärt.

Königliches Amtsgericht Heiligenbeil. Matthee.

(28973)

Durch Aus\{lußurtheil von heute is die im Grundbuch von Lubbe Band II. Blatt 77 Abth. 1I. Nr. 2 eingetragene Post :

675 Thaler Abdikate der drei Minorennen Friedri, Heinrich und Louise Korf und zwar für jeden 225 Thaler auf Grund der Urkunde vom 21. Sep- tember 1886 das für die Louise Korf, jeßige Ehe- frau Pläschen, gebildete Haupt-Hypothekendokument für kraftlos erklärt.

Minden, den 13. August 1890.

Königliches Amtsgericht.

[28975] Aus\{chlußurtheil.

Die Hypothekenurkunde über die Abtheilung Ill. Nr. 3 des Grundbu&s von Schaltischledimmen Nr. 3 eingetragene e von 13 Thalern Dar- lehnsforderung des Wirths Martin Gudat in Gr.

Sophie Gesine, geborne Friederihs, zu Varel, die Ehe it einandée eingehen wollen.

Ischdaggen aus der Schuldverschreibung vom 25. No-

vember 1836 ift durch heut verkündetes Aus\{chluß- urtheil für fraftlos erklärt. Mehlaukenu, den 30. Juli 1890. Königliches Amtsgericht. (Unterscrift.)

[28972] Verkündet amn 14. August 1890. Rüdcker, Gerichts\chreiber. Im Namen des Königs!

In Sawen, betreffend das Üufgebot der im Grund- buch von Wollendorf Band X. Art. 475 Abth. III. Nr. 1 zu Gunsten des F. J. Steiner zu Neuwied, zu Lasten der Gheleute Friedri Abresch und Elisa- beth, gev. Meyer, zu Neuwied am 26. November 1883 aus Band T. Nr. 192 des Hypothekenbuchs übertragene Post ad Thaler 50, hat das Königliche Amtsgericht zu Neuwied durch den Amtsgerichts- rath Hannash unterm 14. August 1890 für Recht erkannt :

Alle Diejenigen, welhe ihre Ansprüche auf die bei der Zwangsversteigerung der Immobilien der Wittwe Adam Reuther hier auf den für F. I. Steiner hier aus der Eintragung vom 26. November 1883 zur Hebung gekommenen Betrag von 50 Thaler nebst Binsen nicht angemeldet haben, werden mit ihren Rechten auf denselben ausgeschlossen.

Die Kosten werden aus der Masse entnommen.

Hannasch.

Jm Namen des Königs! Verkündei am 1. August 1890. Foöhse, Actuar, Gerichts\chreiber.

Auf den Antrag des Ackerbürgers Gottfried Müller zu Burg erkennt das Königlihe Amts- geriht zu Vurg durch den Amtsrihter Beyer- mann für Recht:

Die Rechtsnachfolger der verstorbenen Anne Dorothee Schulze werden mit ihren Ansprüchen auf die im Grundbuch von Burg Nr. 1031 Abth. Ill. Nr. 1 eingetragene Post von- 9 Thlr. 10 Sgr. aus- geschlossen. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens hat der Ackerbürger Gottfried Müller zu Burg zu

tragen. Beyermann.

[28981] Oeffentliche Zustellung.

Die verehelihte Schußmacherfrau Victoria Dorn, geb. Mus, zu Rybnik, vertreten durch den Rechtsanwalt Stiller zu Ratibor, klagt gegen den Schuhmacher Thomas Goretßki, früher zu Rybnik, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Ehe- scheidung, mit dem Antrage auf Trennung der Ehe und den Beklagten für den allein \{chuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 11. Civil- kammer des Königlichen Landgerichts zu Ratibor auf den 1. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelafsenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. R. 7/90.

Korzeniewski,

Gerichts\hreiber des Königlichen Landgerichts.

[28982] Armensahe !

Oeffentliche Zustellung. Dex Tagner Anton Bier in Straßburg, vertreten durch Rechtsanwalt Clauß, klagt gegen gene Ehefrau Clotilde, geb. Rommy, gewerblos, ohne bekannten

[28976]

Wohn- und Aufenthaltsort, mit dem Antrage : Kaiser-